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Sitzungsberichte
der
mathomiit Lscli - physikalischen Classe
iler
k. b. Akademie der Wissenschaften
IidUnchen.
TTEM HAS BEEN \gCMCTigfgT
STANFORD UNIvasiTYl
REFORMATTTNG SEOKW I»
SUL CATALOG FOR LOCATHK
lö79.
■ flnohen.
AlndmiiKlw Bnobditul:ani reo F. SUaub.
1879.
t* "--Tln'n Wl S. VrtAi.
'•iVoo, ;
; .1 : ■ •
Cf!bt?rsioI)l
des InhftItM der Sftzuiif;Hb<-riclite Uil. LX
J«hr)irung 18?9.
fleiTtlirhe Sil£»>l{/ sur Feitr des 130. Stiflungstaffea drr
k. Akademie am 28. Man 1879.
Svita
». Tok^JlT N'BVtologf 12»
ftntiiihe Siliung mr Viirf'rier dts Gefitirfs- und iVoniCTli-
ff^Us Seiner Ma/cstut das Jiümifs htuUciff JJ-
an i'5. Juli lif79.
!Mi«
Xnmlilra S7»
SHtmi'ff vom 7, Dtivmher iHTfi.
trl«aMi«7«r: 1) U«bcr ii« Mdra iMmvrcB Bronür« Ci H« B, 1
2) VeWr twci iMner« Siaren mn <1«t Zumuii-
(fÜiÜwaliiiire) IT
Siitwig vom 4. Januar 1879.
IT«R<|: D^twr lUqnmhIiM ilpr DItiUien 1'J
|t.J«ll7: N4<hU»4( w KnnJt« Abbibdlang Obn DrAhang der
pAUriMUMiMbni« In 8eh»»felk«bIcaaloff-DaBipr ... 30
Sittung vom I. Ffiruar 1S7S.
t Scli]ai;<ii< ««il-SftkQniaiiiki: Ali;nW An Ütldei Khiei
•r«v^iiLl"l.ii Un)r|«r« Aduliili mi'. ctldaUniiUB Wurtoii. . .11
SiUung rom l. Muri lf79.
Mabali G«iigwMti*cli« Miubcilun),'«n »ui lUa A^lpw .... 'ü
iV«»t)i U«b«r dkl WBDDtUdtnai^iTein&K«" <l" PlOi^ltdtcn . 86
dta
IV
Siisujtg wm 3. Mai IS73.
T, Pettenkofvr: VtW die P«nH»UllUU 4w Bodeu fQi Laft
TOD Dr. Friedrich Bcnk
T, P«tteokofert Mehtt den Uebcrgtnc ron Sialtpilica in lUo
Lnft tOD Dr. Itidot äo^k»
T. Jolly; UeW die elcctrameiMtiMlia Dr*liiui|{ der IVIaiiMtioiw-
eb«n< dtf Lklih» in ihn (J«md xm 1. Kikdt omI
V. C. RDotgtii
V. J«11jr: ÜeW Rllmiblielw OelwrflhraDg <1m 6aadeo^»wtraiM
de* StkksloHt« ii ein Liiüeiwpcctniw ron A. WDIInor .
Vo'fel: Ueber AlMorpttonatäliifrticit ili^r ilmniuaalMfauKai . . .
Nachtrag ntr SiUtatff vom t. Märe 1879.
OOmbi-l: UebcrKroptioBanatoriftl <]«säcl>UinniiiilkBiuvonP>Unio
aai Artaa und Att ScblamnirDlkuM im Allftneiiiw . .
SalM,
137
140
148
171 I
aoaj
217
Sitamg vom 3. Mai 1879.
T. VlgvU: Ucber •It» FMtlilldiu« M d«n nMeni PHim . .
T.^Jollf: D>t>«r du GMeti der Spatiakifft« dei gMiUl^D
WMB»rUiiipfn T»ii X. Wlnkelmann . 371
T. Petlenkofür; ExperiiamUlle Uiit«n«olLtiag«n Bber Inteetion
nit itidtlMh«» und indwtrlellcta At>«Bi«er vi<n Dt. Budolf
Kmincrieh
Togtl K. Ur. Wein: Anleitupg »r quutiUtiT«D Auljr)« Iwid*
irirthMbafUi<iiiricliti|t«r8t4iffai»|irakti>diaaBd«pÜnl879
r. HAgeli: tI«bor di« Bc«f|aiig«B MsliutU' KArpndm . . .
S87
3S1
380
Nachtrag tur SxtMung vom 1. Märt lSff9.
Volliard: Zw ScMduag d«r 8eb««raiel«Ila i*t ScIiwefelKin-
iMiiivmirniiif* vm ClmiHM ZiMMerinanD 317
Volhsrd: Zar SctMidnDg und BMtimnsjir <Ie* Hknguu . . . .tSS
ftcr SiUtmg vom 5. Juli 1879.
Rkdlkofar: Dtbtr OnfulA Bod dunit ntwudte PflaOHn . . 4S7
EliiMBdwpa von nn^MMOm II«. 274. 454.
Sitzungsberichte
knnigl. bayer. Akademie der WisBenacharten.
SitiDng Tom 7. Deeember. 1878.
Mathematisch-pliyBikalisclie Clasae.
Herr Erlenmeyer sprach:
I) Ueber die beiden iBomeren BromQre
C, e, Br,.
Tor drei Jahreu babe icb an dieser Stelle') die Mit-
theiluDg gemacht, dass Herr F. Geromont ') in meinem La-
boratorium durch Einwirkung von Brorawaaserstoff auf Allyl-
bromür nnter gewissen Bedingangen ') zwei isomere BromQre
von der Zusammensetzung C, B, Br, erhalten hat.
Im Verlaufe der Untersuchung erwies sich das eine
1) SitiDDgsbericht« 1875. 1.
2) Ber. d. deatub. ehem. Oea. 4. (1871) 548. Liebiga Ännalen
V-A. 369.
:i) Bei 0° getÄttigte BromwMSprgtofftäQn warde mit AUjlbromDr
im ntgeschmobeDen Bohre 10 — 15 HiuQten im Wuserhoa erhitit.
[1879. l . Math.- phys. CT.] l
t .*:•*«• • '"AiMg dtr matK.-pliif^ Cloäte mm 7. /JtwMbor /«TA
Amer BromDt« »1« identiseh mit d«n längst bekuiDttin
Propylwibromür : C H,
I
C H Br
I
C H, Br
währeDd «ich fnr das isomere die CooatitiitioD :
C U, Br
OH,
I
C H, Er
ergatt. Dieses letztere wurde demgemäss als Trimethyleu-
bromür Ixtxeietinet. Bin Jabr spüter wurde tod Kebotil*)
dHB Trimethyleabromtlr noch eiDoial unter dem Namen
Brombydrat ile« Allylbromnrs entdeckt. Aach Rebotil er-
bielt anfänglich, aln er aaf Alljlbrooiflr eine bot -)- ß« ge*
sättigte wiL<tBertge Lösung von Ur II einwirkeu lie«, die
beiden i«oinvniu Bromäre nebenviiutnder : dann fand er
aber HOKutwgea dnreb Zufall eine Methode, nach welcher
nur Trimi>iUiylenbromar und kein Propylenbr'imür gebildet
wird. Er beMbrenbt A'w Methudc «. a. 0. wie folgt:
„Bdan leitet gaaJKrmige ßroniwaeaerstoflfüiure in reiueu
AlljUIkohnl , der in «ncm durth kalte» Waseer gekfih1t«n
Kolben enthalten ist. Es findet lebhafte Absorption und
starke ICrwärmung der Flilüaigkeit fltatt, daher die NoÜi-
wendigkeit aorgfUtig abxDknbIcii. Na«b einiger Zeit trflbt
ttich die Klfi«ngkfit und sdieidet sich dann in xwei ^k■hicht«o,
wobei die Absorption des tiaaee immer noch fortdauert.
Die untere Schiebt iat Allylbromar, die obere wäasriger,
anTerTindertfr Allylalkohol. Üie unt«re Scbi<:ht nimmt auf
Kosten der oberen fortwÄhrend m, nnd ea tritt ein Keit»
punkt ein, bei welchem «ie leichter ala die obere wird tind
I) Cmpt. r«»d. 74. «13.
SiUmmtfr: Uttn Jit btiiiim ii»m*reM BnmWt C* Ht Bn. 3
»
4tna Pkls eisoiioiut. Mkq nnterbricbt das EiulHtra run
BRKnwwBeratoff. «obald keine AlworptioD mehr stattfindet,
WM ama Iciebt ui dm, nunmehr uu« dnu Kolben enttrnchen-
(kn BwmwMMrrtaH'dämpfen wahrnimmt. Die untere Sdiieht
f AH^I'Brom&r) wird getrennt , gewasoben , getrocknet and
ifaitinirt Man erhält xnaächst eineo grossen Theil Allyl-
hntmOr. lUon steigt das Thennomot«r »nfünglich boginm,
«pUcr nkMlier bis gegen 158*0., wo dann ein anderes Pro-
dold Qbergebt. Dnterwirft man das 2wi<«heii 1&8- 168*
ab««gHii|CTie einer ein- bi« zweimaligen Rectifieation, w>
wblU man schliemlich eine bei 16'i— ICt" (corr.) siedende
Ftfiangkeil. Dic*e ist da« neue Isomere dea Propjlen-
bromürs a a. w."
Da nnn das Propylenbromnr IHcht »uf luidenm Wege
roB erbalten werden kann, das TrioiethylenbromUr aber
ab AuagsDgppnnkt far die tiewioDDUg einer ganien Reihe
DMier Derivate das bSchet« lnt«r«tse bot, so war ea sehr
wfiaadieDswerth eine Methode an besitseu , nach welcher
M^er ond leicbt reines TriiuetbylenbromOr dargestellt
werden kaim. Obgleich nnn Reboul angibt, <Uss sich nach
seiner Metbode das ron I^pyl<.iibronifir freie Trimethyleo-
bmaiflr nor in geringer Monge bildet — weashalb er
dieaelbe ancli ejütAr ') verlaasen und der Methode von Gero-
tnont den Vorzog gegeben bat — »o hab* ich doch, in G«-
luetoacbaft mit Herrn A, Kaysser, einige Verancbe angeatetit,
DO in erfaliren, üb in der Tltat nnr Tnmetliylenbromar
gebildet wird, wenn man aacb dem beschriebenen Verbbren
Ton KebonI arbeitet. In 'iOOgr. mit Eis gekohlten Äilyl-
alkobol wnnle BromwasserBtofl* eingeleitet. Die Flüssigkeit
•chied lieh allmählich in zwei Schichten , welche nach Ver-
lauf einigvr Zeit den Pbitz tanscbten. Da bald darauf
kww AbaorptioD mehr statUand, wurde die BromOrachicht
I) L'gwpt r*n>L 76. 1270.
mit Ki)lkwa8ser catsauerl , mit reinem Wasser geirasch«!,
getrocknet und deatillirt. Die gmiix« Meoge ging beim
Siedepnnkt de« Allyn>rnmtlra über, hin war hIko gvr kein
UibrDiniir gebildet norden. Es wnrde dqu verMicht dem
Alljlulkohol Ao TJel Br U einzuverleiben ah zur Bildoog
eines DibromrirN ni'ithi)^ i^t. '/m dt^m Knde wurde ijnnior
nur »(>luD(;o Br 11 eingeleitet ab kräftige Absorption >a b«>
uuirken war. Dann wnrde die PlOnigkeit in einer gut
Ter«töp«clUtn FlaMlie einige Stunden au einem kJilileu ()rt«
sich selbst (iberluHscn, wieder ving«]oit«t nnd sofort bi« ab-
sohlt keine AiifDahme mehr statt&nd. 200 gr. ÄDjlBlkobol
batt«D so 420 gr. «tatt der fUr Dibromfir berechnet«» übS gr.
Br H Ra%Mionim«n. Die getrennt« BromEirMchicht wnrde
wie beim ersten Versuche behandelt und ergab beim Frac-
tioniren neben etwaa wenigem Propylenbromtlr wieder nnr
Altylbroniilr aber krin Trimetbylenbroniür. Bei einem dritten
Verencbe, wobei da» Einleiten von Br U am Abend unter-
broehen nnd am nächsten Morgen au Ende gefllhrt worden
war, demnach die Flüsaigkeitssohichten ungefähr 1 2 Stunden
der gegeuacitigen Einwirkung aui^eo^tzt blieben, wareu
ans 200 gr. Allylalkohol, 378 gr. AUylbromOr, 2 gr. Pro-
pylenbromQr nnd i gr. IViinethylenbromUr erhalten worden.
Nach diesen «ehr nngKuxtigen Reiinlttttjeu wurden nun
einige Versuche angeatellt. um zu sehen, ob es nicht mög-
lich sei, die Molekfllo dot Bromwascerstotb mit den Mole-
külen de« Allylbromfirs dadurch in innigere ßerfihrung na
bringen, das« man beide Körper ga^färmig zusammen ftlhrte
nnd dann das (iasgemiach dnrch Abkühlen renlicbtete. !•>
sahwebte mir dabei freilich auch der {jwlankc vor, Ana
Brom wflrde sich wie bei der Einwirknug von Halc^nen
auf daiupSTinnigrji Toluol etc. an das wasaerstoflVeJchstc
Kohlenstoflatom anlagern. Wir schlugen m diesem Zwecke
das folgende Verhhren nn, welches Nohoii in der Inaugural-
UiwNTtation ron A. Kay "«er') heschri'-bfn worden t»l.
1} HtodMi bei Th. Ickamaaa inih.
tfUmmf^rr: fT*ker A< hfidtf iutntrmt Bnmürf C* Ih Brt.
ft
I
IVtwlMMi MlylbrotnDr wird in tine tnbulirtc K»tort«
fvbrKht. dureli dtnMi Tuhulu« iJm mit d^u Br H Eat-
wieknlaDgmppuitt verbundene Guleiluof^srohr so eiage-
Khn irt. iUm m OWr iloni PlQotigkmtMpirgH mOndot, die
Ratort« wird mit «ia«m ni5f;licliKt Iad^imi Ktihlcr vorhaaden-
Ml wvlrJieii eiiip tnbalirtv ktlhl gi'baltcue \'^orlag(> angcfllgt
st. Snliald diu aof (l«fii Wnsserlwd erbitzte ADylbromUr
■■ dcMtillirm be^uut. wird trocken« Broinwaonerstoffgiia
«iigllgitvt, M dan m mit d«m dampffSrmif^ii ÄUylbromllr
iHMBiiiwiliilTT Dm unverbniaoht entweichende Bromwasser-
#*>ffgft and mitgtriilMne» Allylbroninr ({eheu durch den
Tobolsi Atr Vorlag in ein mit Wi^sw-r gelnllt«8 (i«ßLa*.
& wurden so 375 gr. Allylbroatür wit-derbolt mit
BroonmMntofl)^ dwtiUirt- Nacb zweimaliger Destillation
Uäbea in der !t«tort« «oboii 1U& ii^r. eiiiea auf dem WasMr-
Wd aidtt mehr nlwrgebenden Bromflrs, welches berau»-
genomm«! wurde. Nucb abermalii 2 Deatillationen blisben
130 gr. Bsd der R«it blieb bei noch weiteren 3 D«wlilUtiouen
Wa auf 40 gr. zurück. Alle RUck>it£nde sebnt den zuletxt
•otb BlMrge(faug«n«D 40 Rr. Bromar wurden mit Wosser-
^upr deitjllirt. Am Bromiimcbicbt gewaacben und dann
and äorgftlligst« vor dem Practioniren gcirocVncl. Es
wardvb daran» bei der fracliunirten Üestiltation 312 f{r.
TriaHrtbrlenbrointb' , 75 gr. A1l>lbroniflr und noch 8 gr.
BOokriand erhalten. Uie gänzliche Abwe^enhvtt von Pro-
frlanbrOTDfir wurde »ocb dadurch nacbgewie«;en , daas die
•tWB 6 gr. beirDgeitde Fruction von 12U — 1&8* mit Ubei^
iBh*<f^g*m wetngeiütigem Kati derart erhitzt wurd«, daai
dM wtwfliehradr Cia« eine ammoniakalische KupferofalorOr-
HmBf; {Hunreu musste. t> vntwtckelt« sich keine Spar
von AllylengM; diq^en war der Geruch des AlljIHhyl-
itbcf^ anverkirnnbar zn bemerken. Der Br 11 Strom rfimt
ttn« vrbcbliche Menge ron Allylbromiir durch die Vorhkge
nlt flieh fort, daher die im Verh<nbs zum angewendeten
ADylbromttr nngfinitige Antbeute an Triroethylenbromfir.
frwNf dtr miith.-phjf». Ctiute ma 7. Dtnmbtr l678.
Statt der wiederholten Dentilbtimioo varde anch vcr^
sQobt , da» Allylbromrir um Bn^tvigonden KiDiIlt au er-
hitzen, indem ma Sbrotn Br EI durch den Apparat geleitet
wurde. Das Reaaltat war gaax das gleiche wie beim zner«t
beMfariebeneti Verfahren. B.f sind nnch dien-n Mrihodni
bmODden nach der «rateren mehrere Pfund reines Trinie-
thylenbroroUr dargeatellt worden, and ich hielt es fOr nn-
xweifeilutft, d»»t jeder andere Experimentalor bei Anwcnd-
nug unserer Methode gleich gOiutige Reenltate erhaltea
wiLrde wie wir. Dem war aber oicbt ao. In dem tjsbo-
rattihnm von Prof. Markownikoff hal Frl. Lermontoff ')
nach anservr Methode Trimethylenbrooiür darKiutAllen rer-
sucht, aber ee gelang ihr, trotnlem dose die Dertillatiou
TOD IM) gr. AUjIbromtir in einen oonstanten Htrome
trockener Br U Hänre achtmal hintereinander wiederholt
wurde, niemals , von der angewendeten Menge AltjlbroinQr
ftDCli nur '/to eine« Produkt«» zu l>ekonu»en , welches sie
ftb TrimethjlenhromUr (.Tkennen konnte. Frl. Lermontoff
kam danach zu der üeberaeugong, dan für eine volUtandigo
Umwandlung tou .Allylbromllr in Trimetliylenbromllr eine
weit höhere Temperatur erforderlich nei. was auch mit der
Ton Markownikoff*.! anogn^rocfaenen Uemitxmämigknt in
vollkommenem Einklang stehe.
Sie llttigte den^emäA» Allylbromflr zunächst hei einer
1) Markownikoff ngt (Onnpt. read. 81. 0>):
,J<arMi«' i m« mOltealB hob ukmtt C, B^ X «"ajoat« na wtre
^«UtiM moMcnlairf T Z i dm tampintara buM. rät^raont m W (roope
ü piM nl^tif T M eoxnbiiM atec tUone do carboH 1« nwiai hjAn-
gtai, an a*«e odsl qni ttait d^ja an liaison dit«ct« aree ^nclq«« iU-
nant n^aUfi insia, i de« tanpfottwat «oararaUremcat plu haut««,
c'cst rfUatent Z. q«i ae Am nr I« carboM ü mnAat Itjin^i, e'att-
a-dire qM. pour t« nitate mibatancea. U räietioa pread an« mardta
tost i bit, ofipaate a la premiära,
2) UaUK'a Anaakn I8& ÜS6.
«
Brtmmfyrr-. Vftrr itir hftileii iminmvn Bramiirf C't //• Sn. 7
«tar TDn — 10 bis —16* mit trochietn Br H und
«rUtst» dMU In «Jneni iugcschmolz«nni Gvß« 24 Stnodea
bsK cwitdieB I6& ond 170*. Ea ergab sieb, da« die gunzv
Mmm Hm bocbnKlmd«]) Produkt«« &st TotbtSndig reioiii
TriBi»thyt*iibroniOr tnit einer genneeti Beimengung ron
IPropylvahfoiii&r war. Ein Drittel des AUjlbroniCtr« «rar
sawrboBdtQ gcbli^ni KUr die (ImwoniUnng drr gansen
y«og« d« AUjFlbromüra genügt« «§, dit Plnnigkeit noch
ciDo»] mit Dr R tu lUltJgeD ond wieder 24 Slunden lang
iBvrbttaeD. Krftaleio Leroioa t»ff Kpriclit die Meinung aan,
dMi iNBD n ohne Gefahr tod Explosion mögUcb geweeeo
«irf, die Teru|ieratar noch hdber ta stHgeru, die g«riiige
Bnmo^ng von Propjrlenl^roinQr bitte TcrniieileD w«rd«n
k&BDCD. Denn bei ihren ntebr&cb bei verschiedenen T«m-
pcnturm angestellten Versurtien habe nch ergeben , dua
IdW Menge dn Propjlenbroiniirs mit der EroiAdrigung der
Tcmpnmhir rtelge.
Ea iflt nnn natfirtiob, daw ich in Folge dieMr Angaben,
wridw neh mit nnseren ErfnhriingeQ nicfat in Einklang
fcAndao , xonlcbst eine grtindlicbe Prüfong miHerer Dar-
«tcDaaga- Methode des Trimetfajlenbronifir« vornahm. El
«|»b rieb dabei «ehr ImM, dass trir einen fßr die HQhe
►4«r Aosbent« an Trimeth^lenbromUr sehr bedenttamen
Onatend fOr irrelevant gebalte» und desshulb in uoMrur
BfMrhr^bung nicht besonders erwähnt hatten. Wir fnbrtea
aftnlich unsere Dentillationen nicht wie Frl Lermontoff
^r btsteninander auit, Mudern Hessen da» Deslillitt mich jeder
^■Dwtillatiim einige Standen oder gar Über Nacht in Asm
^VaM Br II gefBllt>-n Apparat l>ei Zimmerte mperator stehen.
IVs» wirkte naltirlich »owohl die in dem AHjlbromfir geliüft«
ik aacb die noch garf&rmig vorhandene Br H SCure länger
ala iliM« bei der Deatillation möglich war, auf das Alljrl-
bronOr «in Fo!gi*nde neue Versuche werfen die«« Ver-
lUlteiH« deotiich machen.
Sitiimg der MotA.-jtAy*. Of<u*f vom 7. Dttfmbrr tSTS.
I
I
Ala wir 180 gr. AUyIbroniar 6 mal naob dnaader int
Strom« Too Br H 9b«rd«stillirt Itatira. vrarde einx Probe
des Destillat« bfirausgimoiiiinen und sofort gt'wwcch«!!, gv-
trooknet und deatillirU Sie enthielt 9N Trimetbjlenbronifir. ■
Bin« »weit« Probe de« Datülat« 12 ätundeo in einem mit
GlaMtöp«! verKhtoBienea G\»xt stvhfii gebsaen eijiab 1&%;
eine dritte Probe desselben DeRtillat« 12 Standen im
Apparat stehen {^luera, enthielt 22*/o Trim^ithylenbromär.
Bei einem 2weit«it Versnche wurden 220 gr. Allyl-
bromfir im Br H Strom 4 mal in der WetM destillirt . das«
das Destillat nach juder Destillation 12 Standen in dem
mit Br H angeOlllten Apparate belaasen wurde. Wir er-
hielten dann aus dein mit Wasserdampf deätillirten and ge-
trockneten Prodakt 54 */» TrimcthylcDbromfir. '
Nach diMm Erfahrangen dringt« sieb b<igreiäiohef
weise die Vermathnng aaf, dass die Destillation ganE Qber-
Sttmig »ei, dase w uch nur darum bandle, einen IJeber-
KboBS von Br H bei 30 — 30*0. mit dorn Allytbromör eine
gewiase Zeit in BerQhrang zu lassen. Deshalb wnrde aina
Verfluch in folgender Weise aosgefUhrt. 76 gr. AllylbromOr
wnrden in einen engen Cyliader gebracht, dessen üoffnang
mit einem doppelt durchbohrten poraffinirten Korke r«r-l
schlössen wurde. Durch die eine Bohrung ging bin auf den
Bodeo dee Cylinder« das Winkelrobr, welchex den Br H
SQleitele, durch die andere Bohrung war eine -tOcm. lange
unter dem Spicffc) der Flüssigknt mOndende ^tteigrAhre ein-
geMhoben Dan obere Ende dieser letzteren war mit einem
absteigenden Kahler verbunden, an dessen AuhHoa eine
0 förmige Röhre mit gesättigtem Br tl angefügt war. Aal
diMes U Rohr waren mehrere Woulffe'sche Fhiechm mit
WuMT, (über deseeo Spiegel die VerbhidaitgsrBhran mttiK
det«n,) angehlngt.
Es wurde nnn die nach der vortreffiiehen Methode
n
KrUfmtffT. fSttrr iii< btidtm üooKrvit Brvmärr (^ tU Bn. 9
TOD Fettig *) va 300 gr. Brom dantellbiire Meof^ von
Br U ia '■liy"*f" Strome dnrch diu« AlljrlbromUr geleitet
Alt Dach «twa 4 ätODdun die Br U Eotwickelijug aufbSrt«,
wnle die B&lfle il«s in dem OjlJnder entJuilteneo E'rodukts
•olort mit WMavrdiunpf degUIHrt nnil gotrockoet. Die
■DiUr* U&UU verblieb Ober Nacht im Apparat und wurde
dMin «nt weiter verarbeitet. [leid« Portionen wogen naeh
den Trocknen xusummeii 95 gr. Es wnrde jede far sich
ftaetionirt und da beide zwischen XWi and 166" übergingen,
•o aithieltvu sie weder FropyloubromQr noch unveriiudertes
All;]broaiär. Vom letzteren waren wie sich leicht bercch-
oen Hat oahiun 21 gr. dorcb den Br H Strom fortgefllhrt,
a» Sbrigea 56 gr. aber bd eiuer Temperatur von etwa
SO* C in rnon Trinietbjtenbromür verwandelt worden.
Schon ««g«D jenes Verlostes , aber ganz besonder« desabalb
iml S mal soviel Br H, als zur Uuherfuhrting von 7ti gr.
AUylbromllt in TrimethyleahromGr näthig gewesen wäre,
wordeo ist, kann diese Methode natfirlieh keineu
auf den Namen einer vortheil haften Dar-
Itellongs- Methode iW Trimuthyleiibromflni machen.
Der Vtmch wigt aber nniweideatig , I) dasit dir von an«
■ngtfrandet« DmtilUtion oder Krhitxuog am aiifVt«igeod«o
Kflkler *ua Allylbromür in einem Strom von Br H Uber>
flÜKig ist. 3) da« die Hildnng von reinem Trimethylen-
illr (ohne Beimengung von Propylenbrom&r) »cbon bei
Tam;ietB(nr von Statten gebt, die etwa 140** unter
d«)Migeo liegt, welche Prl. Lerniontoff angewendet hat
ood welche nA«h ihrer Ansicht noch nicht hoch genng ist,
OB dir Bildung von PropflenbromUr vollständig zu ver-
mmAmL Ea war hiemuch begr«-itl icher Weise von Intereoe,
die b«raontorr»cheM<>tJliode selbst, bei deren Anwendung
1^ koa AlIylbromQr verloren geben kann, 2) eine relatir
It LkUlP Aanml. IHt. T4 AauerkBiif.
10
atniHj) drr mtilk.fk^ (Von« WM 7. DsenalMr Itm,
kleinR M«iig« von Br H »forderliGh irt , ein«r PrUfung tu
unterwerfen, am zua^tu, ob sie, wie FrL Lernuntoff iii<int,
zu noer Toribeübaften DantolloDKimethods Ata TriiuFtliTl«D'
bnHnOTB geeignet «ei.
60 gr. troelinea AUylbroinUr wurden in einer Rin-
«ebmeln-Qhre bei— 16 bis -19' mit Br H g«8äUigt, <lftnn
die Röhre xogeechmolsen and '2A 9t»n<t«n anf 160 — 170*
erhitxt.
Nach detti Oeffnen der KBhre wurde die Klöwigkeit
von Nenero bei —16 bis — 19' mit Br H gesättigt und
wie früher 'H Stunden erhitzt. Der RBbreninhalt wurde
dann zonächri mit Wasscrdiimpf destiltirt, Obj« Bromür ge-
tro<:t(net und Diebrfach fmctionirt. Es wurden wieder ge-
wonoeo 34.2 gr. AllylbroniÜr and in 100 Tbeilen des ent-
standsneD Dibromflrx wiiren auf 92,7 Propylenbromllr 7,39
Trhnethylenbromflr enthalten. Bei einem «weiten Veniuche
wurden 60 gr. AII,ribron)ür zanichst wie beim ersten Ver-
Boebo behandelt. Nach 24 stQndignn Erhitzen wurde ilor
R^hreninhalt auf dem Wiueterbad de«til)irt wobei 37 gr.
Dbergingen. [>ac Dortillat wurde wieder wie rorbtr mit
Br H gesättigt und 8 Stunden bei 160 170* erhitzt; jetzt
destiUirten 24 gr. auf di>ni WaAwrbiu) Aber, weli^he wieder
wie vorher mit Br H gi-siittigt. und t^ Stunden erliit/t wurden.
E« gingeu dann auf dem Waaserbad noch 15 gr. über. Nach
dem Reinigen und Trocknen wurde der RSckstand nammt
dem auf dem WushtInu) erhaitenen Dcetillat mebr&ch &sc-
tionirt. Wiedergewon neues Allylbroroflr 27 gr. TerbUtBin
von Propylenbromdr ku Trtmethjlenbromflr 74, T» ; 25,5.
Uiera Resultate stimmen wenig mit den Angaben von Frl. L.
wonach bei einmaligem 8ftttigeQ nur '/> des .\UyIbn>mfirs
unverhnnden bleiben nnd fitr die vollstiiidige Onwandlung
dea AlljIbromflrN in Pibromllr eine xweimalige ^ättifping
genügen roll. Diese aehr erbehliclieu Unterschiede iler
Lermontoff'schen Reenltnl« von <len nmrrigen kann ich
Srti-mtutr: üehrr die beulen iMmerfn Brwaärt C» H* Bn. 1 1
V
aar durch die AnDfthm<> erklären , das« die Oefäase in
«ikbCB FrL LermoQtoff die Keactioii Toriiahm, Dber der
Fltaügkeii ciii«D Brhr groneD fietaa Kunm halt«n, der neb
■it Br H Ou aofnllen konote, sn dua also aosser der ge-
Batm ooefa ein bedeutender Uebenichiun von gasförmiger
Sar* Torbasdra wmr; dann li«BBe sidi auch wobl Tersteben,
iam FrL L. ein gSoHigere« Verbiltobs roo Triuitbjlvn*
Wamftr sn l^rop^lenbruniSr erhalten hat, als C8 mäae Ver-
•Dcba crgtb«.
Da iniltwm aacb unter den H&iiden des Fr). L. Pro-
pflcnbromOr gebildet wnrde and ich mich nb«rz«agt habe,
daM dio TollsUtodi^Trennon^ der beiden iH>nierea Bromnre
na «nander eint- aehr häotig wiederholte fractiouirte De-
rtiOstion erfordert, die nicht ohne Verlust durch thfilwetae
Zvrvptuiog anKzi]frihr«n ist , so habe ich weitere Versuche
ntdw LflrmoDtoff'Echen Methode anfg^gebea. leb glaabtc
hmß xaa so dier tboD ^n kj^nnen, aU mir die Erfahrnog,
«efeli« ich oben mitgetfaeilt habe bostimmt« Fingcneige fflr
Aa Ennitt«lDng einer vortbeilhaft^u Darstel längs- Metliode
voB TrräMtbjleabromür lu bieten schien.
Ka handelt« sich ja eigentlich nur noch <Urum, den
Terliat. an AUrJbromfir zu venoeiden und die Iklenge des
sa Tcrwendeoden Br H möglichst zu verringern. Denigv
mim wnnli? der oben b««chrieb«Be Versuch in der Art
ntrüH. da» man die Steigrohre bis über einen Meter ver-
Itagert* and immer nur so lange Br H in das AUjlbrorofir
sialciM», bis die Blaseu am oberen Ende dos Steigrohrs
UUD Vorscbeiu kamra ; dann Nhloss man den Br U Est-
wiclwIntlga-Appiirat ab nnd wartete bis die Flflssigkeit in
dan SU^ffohr bis auf das Nirnu im Cylinder faorabgesuDken
nr. Ona war oscb dem ersten Einleiten resp. Sättigen
U eisei' Temperttttir roii 'iO" tine Zeit von 24 Stunden
irfenlcrlich : in derielben Weis» wurde noch 5 mal rer-
iÜU*D. Nach dno let«teii Einleiten sank aber di« Flösaig-
SÜtims der ■MalA.-/Ayi^ Vtatw tarn 7. Ht^^abtr U7S.
keit innerhalb 3 Tagen nur sehr weni}{. Der Versach
wanle do^bitlli nnt«rbrochun , ttor (.^tinderinhKlt sontlohit
lof dvm WofiMrbad destillirt. wobei 05 fp-. ObergiDgen. die
nach dem Trocknen wieder iu derselben Weise wie obw
be«ebri«b«n mit Kr H behatidoU wurden. Nach wieder
6 maligirni Etnlnteo innerhalb 4 Togen wurde der Versueh
beendet. Beim DeiitillireD auf dem Waaserbad gingen j«M
noch 21 gr. aber, welche nicht mehr weiter rerarbeitet
wurden.
Die beiden BdckHändc rou den Destillationva auf dem
Wasaerbade wnrden, nach dem DMtillireu mit Wasserdantpr,
getrocVnet und 4 mal hactionirt. Em wurden «o 90 gr.
Trinittthylt^ubromUr erbalten. Die nmle Fractiou von 70
— 8'|0 betrog noch 12gr, so daas im Ganzen 66 gr. Allyl-
br\iniür (uDRerPcIinet den Antbeil iler rom entwdcheudaii
Br H forlgefiihrt wnrde) Eur ReactioD kamen. Diou hatten
liefern uiüaw» llOgr. DibromOr. Die Praction ron 85 — 160
etwa 8gT. betragend, erwies »ich aU ein Gemenge von AII5I-
bromtir and THmi-tb^lrabromUr; denn sie )ii<fert« mit Sber-
Kbüiwigem weiugeistigen Kali erhitzt keine Spar von Alljrlen*
knpfer, Zwei weitere Verauche die in fibnlicher Weise je-
doch bei einer Temperatur antn- 12* augeotetU ward«n,
lieferte» eiin' wftniger günstige Auübente an Trimethyleu-
bromdr <md nehm diesem etwa« Propylenbromllr. U#)ier-
di«fS war eine grossere Menge von AllylbroraSr uBTerbuuleD
gehlieben. Man aioht daraus, da» man unter eine gewiaae
Temperatnr nicht herab gehen darf. Die« leigt« sich aach
b«i der nun folgenden Veraachsreihe-
Nach den bitiberigen It^rfahrnngen hielt ich es fllr
ntSglich , die Methode »0 weit sn vereinfachen , dan man
di« Bildung des Trimethylenbromüra in ebem aät gut
•chlieaM'ndeni (ilaflatÖpM) ronteheDrn Glaae bewerkatelligen
kOnn«. Kb ward« denhslb AllTibromür in drn wolvhen
Gliaeni, die zur H&lft« gefBUt waren bei einer Temperatur
I
I
4
Eiitmmfftr ^ Vtlirt dit htiAen uomrrnt ftmmArf Ct H* Bn. 13
I
I
n« — 16bM — 19* C mit Br H genttigt. Dbdd ward«
im TollKtlndtg pudicht seblieesende Stdpflel nnlgaKtzt nttd
«it «inn- |{engiiet«n Klammer fp9tgi.>bnlti>ji. Di« Gläser
wordMi tiwnraf «m der Kält«TiiiBcltDng beraaa^nominen ;
du rio« (I-J l»i «n« TeiP|»w«tMr Ton lu* im zeritt««itmi
UdiU >t«beo ßclamcD. d« uid«re (11.) wnrde den dinwtoD
ä<i«iiei»ti«hl«i, das dritte (III-) wurde im Dimkolu dcruolbßii
Tmpcratar (36 — 40") nusgeeetnl , aaf welches das in der
Sano0 ttdwade dunh die äonneniitrablcn «rwörmt wtird».
S* oft noD Tan dem anfgelöxten and ron dem gaNformigen
Sbar <l<r FlOaiigkeit befludlichon Br H nnter den eotapreclien-
dM tMiogm^u aorie] in Verbindung getreten war , da»
dir GhartSpMl beim Loften der Klammer nicht mehr ge-
hobtAt BOoderD aingefogen wurde, B&ttigte man rascb wieder,
mtm AbkGhInttg aaf —16 bis — 19*C\ mit Br H. Ver-
web IL und in. rerliefen im Weaentlioben gleich; onr war
Ü» Verbiodnngdei eingeleiteten Br FI bei III. meist rascher
roHaogm. «wil die Temperatar constanter erbalten werden
haaofe ab hei II. in der Sontie, bo dasa bei III. das Ende
im R«MtiOD achon uitch :) 'l'V'^^i lx^> "■ *^>^ ^^^ i^sch
% Taftm «rreicbt war. Die Ausbeute an Trimethylenbromilr,
du m IwidMi FUlen gani frei war von Propylenbrom&r,
latr^ bei II. 9 ff« Ton der tbeoretiwbeD, bei TU. nahexa
100",',. ZoBächrt ergibt sich aus diesen beiden Versuchen.
dM* bei n. niclit die Liebt-, »ondern die WSrmeHtrahlea
d«r Sosae gewirkt faaban.
Tersuch I. verlief Jedneb ganz ander«. WUhrend bei
U. in 9 Tagen ron 100 gr. Allylbromtir 63 gr. Br B g«*
hondMi worden waren , hatte in I. dieselbe Menge ÄII7I-
InmQr in demelbeD Seit nur 28 gr. aufgenommen. Von
den xaWtzt eingeleJteteD 4 gr. Br H war nach 8 Tage
laagvni ftteben ao wenig gebunden wurden, dass beim De-
•tiUima aaf dem Wasserbnde neben Tft gr. BnnnQr anch
Br H Dampf Aberging. Der K8clcatan<l von diewr Deetil*
14
SilMmg lUr mtak.-fky». CUt**
7 DtrfwSar tf7&
3"
irtoeU"
ktioo nioädut mit Kalkwaner deatSKri, 4uB getrocknet
nnd fraetioniK ergab Dur 16.5 gr. Ti iiiwIlijliwIiiiiiiiHi und
Bftbeni 6 gr. etoer Fnetnni tob 137—143* £e lebr räch
»n Propjleabromttr war nnd uamuAan xmA 9 gr.
broiDDr.
Mftn hnt iIi-mgeniiM ohne ftllen ZveifH die to:
luft«8te Methode der Darstellaog vod reinem Trimetbjlea- ^
bronar, wenn nun ntefa Venucb HI. reHUirt. ^
Der Tollatändigkeit wagen habe ich «och noch He
Hetbod4r welche in neuerer Zeit Reboal und die weiche Bo-
gomolez fOr die Darstellung von TrimfÜiylenbroiiiSr em- ^
pfobleo hat . in d«D Kr«ii meiner Ontersachnng gMogao. ^|
Rebon] ') ist nach »ielen Versnchen beim folgaDden Vw- ^1
fahren «tehen geblieben , welches ihm die beate Aiubeute
liefarie. In eine Anzahl von BailoM aus dickoa Olaa
Migt man je I. Vol. AÜTtbromOr nnd 3''t VoL bei -^ lO"
ge^Uigter wilaMriger lÄi«ung ron Br U ein , acbnülat die
Ballons vor der Lampe zn and erbitit ne nueh in ein««i
Wanerbad anf 100". Man llnt sie 15 Minnten im siedenden
WaaMr TPrweQen. nimmt sie dann henm nnd Hast er-
kalten. Das gefUrbte Od, welches nahezn das >p«c. Gewicht
der übrig gcblivbenen Br H LTicnng, hat wird von dieser
getrennt , gewaschen, getrocknet und destilbrt. Bo erhielt ^m
Bebonl Ton 290 gr. Alljlbromär folgende Fractioncn: ^|
a) 160 — 165 gr tob 70—140", b) SOgr. ton 140— 160".
c) 25gr. 160- 163", d) 135gr. Ton 16S— 170",
e) 25gr. 170—185".
Die tatxU Fraction ging bei nener Deitillation fast ganx
?on 163 bis 170* Qber ond wurde mit d Tereinigt.
Bei der wcitereti Reinigung durch fnctionirte 1)e«til-
lation wurden 160 gr Trimrthylenhromür vom Kiedepnnkt
163—165* (oorr), und 60- 66gr. einer Mischnng vom
0 Anal. cMm. pb;i. [Ol U. 4*».
Erlemmttfir: t'iifr Ar bnJri' ttamtrrn BromHrr Ct II* Bn. 15
Swdapuikt 143 — 163 erkalteu, riu wolchor nun noch «ioc
ywiwti Qiuuttitit gew&htilicliea Prop^-lenbromär iso1ir«n
inaat*. Mdwera uidtr« OjHHiitkiDaD erKaboo Dah«itii dieMlbe
Ambni0.
Bti emem V«nucb, der mit 40 gr- Allj-lbroinflr,
gßtma Bftcb der Vorschrift H e b o n 1' s aQ»gefDhrt vrarde
«ntH iHcb mthrfachem Deotillireo foLgeude Fractioiien e^
btiteu worden:
«> 33.8 gr. TOD 67— 75« bj Ogr. von75-130», c) 3.4 gr.
130-I52\ d) 7.2gr. 152—170".
Nach dwMtn Vsimcb« ist, wie es scheint, diu Verhilt-
BtM di<r DibfomQre mm navfirändffrtru AUjlbromSr wvaignr
g&Bttic sbcr du) Verbiltaiss Ton TrimethylenbromUr xa
IVopyleiibromDr Bcb«int diuscdbc oder ein uocfa besseres za
Mio , ftls b« Beboul'B eigenen Versacb«n. Doch lämt
neb du hoMmn nicht entMheiden, da Bebonl dieFrac-
tioD bis 140" oicbt w<^itcr verarbeitet hat.
Di« UeUiode ist indes«. abgeRehen von der grösseren
ImU Tun Operationen, w^he sie erheischt, »eben denhalb
ntifindlinhirr aU die meinige , weil das Product i-in G e -
nsag« ist von den b«ideu Dibromdreu mit noch unver-
indsTtaai ÄUylbromiir.
..BngomoleE empfiehlt" wie w in einer CorrcepoD-
daut der Bericht« der deutschen ehem. Qesellmbaft ') heisst,
,^ar Darsteltang d« TrimelhylciibnMiiar« AUjrlbromflr mit
\m 0* gMittigter wässeriger Br H in zng«eebmol«men
BftbrcD 3 — 4 Stunden lang auf 150° zu erhitzen. Dies«
V«r4lbreo soll beinahe absolut reine« TrimeUivlenbromfir
oad aar liiwsisl wen^ unTeriodertee Alljihromür nebst
Bber 160" siedendem Product geben".
Bei »w« Versnoben mit je 20 gr. Alljlbroraür wurden
\m Anwendusg von .50 gr. hei 0" gc^ttigter Br H Säure
II 11 ivmt I2&T.
16
S'tmuf der math-'pliipL t'liuMf- twm ?. Dtftwiber t8T8.
14,3 gr., bei Anwendung von 60 gi. derselben ^ure l!},3 gr.
einer Fimction von 138—148*. sowie resp. 3,6 gr. und 4,9 gr.
einer Fraction Ton U>4— 168" erlmlten. Klrine Mengen d«r
rosp. Fmetioncn 138—148 gaben bedeutende NiederschlSge
TOD Allvlenkopfer. Hiernach scheinen die entitandenea
Produd« mehr Propylenbromür als Trimvthylenbromür ent-
halten XU haben, m> das« auch dieses Vi-rfahren sieb kanin
KU einer rortheilhaften Daratellungfinethode ron Tri-
QWtbylenbroniUr eignen dUrfle. Zorn SchhtRse will ich noch
trwähtien, äwn ich ein« Kvihe tou Versuchen bei An- und
bei Abweeesbeit ron ADylbroniUr und von Bromwaaserstoff
angestellt habe , am xn erfahreD , oh anter gewissen Be-
dingungen, becondenbei It&bercnTcmpcralnn'n Trimethylen-
hrot&Dr in PropjlenbroniUr uder dimea in jenes umgewandelt
wird. Efl Ueas tidi aber in keinem Fall die Umwandlung
aneh nnr ein«t kleinen Bruchtbeils de« einen in da« andere
DibiomUr constatirea.
Nacbdem ich jetzt eine sehr grosM Anzahl von Ver*
«Dcben Ton weichen ieb nnr wenige oben beoohrieben hab«,
in ihrem ganzen Verlaufe ta beobachten Gelegenheit hatte,
glaube ifb folgende ErfahniDga^tze ftassprechen zu köoneu :
1) Die gaiuiUgsten Bedingungen ftlr die Trimethylen-
bromürbildiing »ind
a) Erhaltung des gri'^Rstnifiglicheo Verhältnisses ron
trockener ßromwaxserfitol&Snre lu trocknem AIM-
llHrointlr, bis die Reaction beendigt irt oder onter-
brochnn winl.
b) Kine Temperatur ron 30— 40» C.
2) Es wird um »o mehr Propylenbromür gebildet, je rm*
dOnnler der Bromwaoaeratoff — durch Wawer oder
durch Kchon gebildete« Triroethylenbromflr — aui
Allylbromflr einwirkt. Wenn die durch nnflnglicbe
TrimethTlIenbromürbildang herrorgebrachto VRrdflnn-
nng einen gewineu Grad erreicht bot, so tntt alW
r: Slw<tim'mttrfS4umf.d.ZuMaMmf»seljttttg0tnHOi. 17
ootäi vorhimden« Brll. and zwar bei niedriger Tcin-
p«n»tur whr Uagm», bm hohi-r Tcnipcrutur Kiomlich
raaeb, diu- I'ropyluibrotiißr InldiJtji] mit dem Alljl-
bromBr to Verbiodaog.
Aoob bei Temperaluran zwiachen 0 nnd 30" «oiri«
Bh«v lOO* wird iu hinrciebtud coiici>ntrirt«i Br H
LflrangeD immer ment TrimethylenbrotsUr geliildet;
— die Prop.vlenbTomUrbildiinf; »cheint jedoeb bei ni»*
drtgeo TciDponluren scboD in weniger rerdOnoteD
Br n LöHODgen als hei hohen Teuperature» 2U be-
pnocD.
Di« Anlagfrang dm Broinwaneratoffs an das Alty]-
'Womär im Sinne der Triraethylenbnnndrbildung ist dem-
■aeb nickt lowobl durch die highere Toroperatar, wie Mar-
kownikoff ntf^iot, sondern vielmehr dorrh die grSssere
NaiM von Bnimwasiterstoff bedingt, welche dem Allylbroiutlr
iargAiAen virtl.
2) Ueber zwei isomere Säuren von dor
Znsamuieusetzong C, U,^ O^ aus Diä-
Ihylfrljoolsfture. (Oülthozali£are.)
(TorUnfige Notix.)
Bd weiterer Verfolgnng meiner üntersuchnngen Über
HT<lroxy«fiiiren dT Fettrciho hat sich ergeben , data
taefa am Diäthylgljcolsäore dnrch trockne Dextillation eEnt
idrr Aeth^lcrotoiuturo Ton Prankland und Duppa ver-
l>i«d*ne miL dicaer iftomere Sinre bildet. Während die
kjkmtonsäiire leicbt in schonen bei i'2* schmelzenden
]|«a erhalten werden kann, stellt die isomere Sänre
i 19ä" Htedviidea Oel dar. ilna nlbA bei —18' nicht
winl luid ganz andere äalee büdA, aoM welchen sie
anrerändert wieder abscbeidea länt.
18
8iUmH9 lUr ■MfA.-jufcy*. Ctiut mm 7. iMtember tS7a.
Bringt man ftl>er die Ölig«Sänre mit rnuchendcr Broni-
wuMnttiffiiäurL- zummmen , so rerwandolt sie sieb alsbald '
in die Geet« Äethykroton^are. Dieselbe DniTrandliuig er- '
f^irt sie, weiip mnii «ic Rtit verdünnter SobwefeMur« «r-
hitxt, desabalb lägst sie sieb aocb nicht al« solche mit
eiaem (teuiHcb von cbromNi(ir«ni Kali und SchwefeUiitre
oxydtreu. Vitmo sie mit einem ffolcfaeo Gemiscb erbitxt
wird, so verwandelt me sich zunächst in Apthylcrotonsäare^
Bringt man die Slige S&nre mit Kalibjdrat, da» in ni&glüllMt
wenig Wgw^r gelöst i«t tusammeu. »o bildet sich eiu« Seife,
die beim Erhiti«n eino grüne Farbe annimmt. Kersetxti
man dann eine Probe mit ^>chweteUäare, so erh2lt man die
nnveri&nderte ölige ^ure wieiler. Urbitzt nuta aber die
grüne Seife weiter, »o Terliert sich die seifunartige Bo-
ackaffeDheit nnd die grQue Farbe, and die farblose Maase
RohmiUt »cbliGsslieh guux rahig. >Siv enthält jetzt du»
KaliuDinlr. der Aetbylcrotousüure , das sieb bei weiterem
^cbiiielKen wie t« Frank laud nnd Duppa »«Jmn an-
gegttbun babeu in buttersaure« nnd emgaaures Sah »paUrt.
VitfH: lUbtT SäuftTtaktiou drr Blalh*».
le
«bo^ *MD 4- Jmbu 187».
Bmt Vogel trtgt tot:
„Deb«r S&urereaktioD iler BlBtlten".
Nkch iIpb Angulien »on Fretny n. Cloez ') iwigen die
äUlr «llfr rutbm oder roffarotheii Ulüthru !«aun> Kraktion.
«ähren«! An Saft« der blauen Bldtbea immer neutnl,
nHaoUr sogKr tebwaoh Alkali<)cb ro^preu. Zu dieftem It«-
nlMo sütd ni< Jnrcb die Uiit^rsuehung d«r niei«t«ii tm
hriaar Maseam gexAgeoea rotben und blaueti Blnmen ge-
kagt, — eine Annicbt, die in die Lebrbdcber der Agri-
aihorcbemi« nbergHgangen iat.
HMdurcb bsbeicb Veraulassnnggraommon, eine grönsL-r«
Jirag* vwMliiedeD geftrbter BlfltbeD in dieser Hinsicht tu
SBtennicbeii , xuDscbft nur detubulb, um mich Ton der
RicbUgkeit der bphaapt«t«n Tbataache darcb perfttSoUche
AEwh""""g Vi Hberxeogen. Anf nein Anüncheu hat Herr
frofueor Dr. L. Raab eine größere l{«ibe verecbiedon gc-
■fM«r BlQtbflD anf ibre Reaktionarerhaltnisae geprüft.
1) Jaafsel (ir pnktiKh* Ctwni« B. 62. 8. 269.
20
SUiKny der MafA.-/>fcyf: Cftwit nun 4. /«WiMr 1878.
Im Gani«!! rind 100 Arten nümlicb S9 Mkm-, 44
6 riolHtc und «U «rgSnuii<l o<ler tufiillif; li gf^lbc uud 3 woi
Bläthen nnt^raacht worden. Dte Rwnttate der Beobacbt'
nugeu Buden s!ch im Folgenden {lben<iehtlich samninien
g«8ti>Ut. Hi«EU mm nncb bemerkt weixleu, d«sa nUKefwh
di(^ Hälfte (alle mit * bexpichneten) Bläthon Gortenpflaiteen
sind, die äbrigen dagegen der Ptora augehören. Was di
nturen l{«itl:ti')iieii l>etril)l. m ixl kh i^rwnhnt-n. da» di««elb«o
nicht in allfn Fallen immer gleich eutwhieden dentlicb
anftretm; die EtAtbaug d«fi em|itiiidlicb«u blauen Lakiu
papisres zeigt »ich iu si-hr wecbmlmli-ii Abalnfiingen. A
anCTaUendsten und xtärioiteii erscheint die eaore K«aktio:
bei boehrothea nnd ineunigrotben BIUtb<>n, nicht nind
bei den nebenbei in den Kreis der Unterancbimg gebogen'
gellxtu und weissen ßltlthen. Die sauere Reaktion der blauen,
theilweise aiicb dt-r vtolellvn, l>i-sonder« der bUuviolett«n
BlUthen itit bedeutend scbwäcbcr. als di-r bocbrotben,
immer noch dentlicb. Eine vollkommen nentrale wlcr sog:
ftcbwucb alkalische Ueaktion balx-n wir in allen hier auf-:
gefnbrteu Proben roreiigKwet*<* nur an blauen BlUthen v
beobachten Gelegenheit gehabt, and «war in 10 Beiipielon
Dagegen aber auch bei drei viuletlen und rothen Blätbea
nämlich hei OitmpMnubt repnncnloidiit (hell violett), Prittma
tocarpus Hpeculum (purpurviolett) und tviw doa Aanatlendste
int bei den hochmtben PlUgeln vo» Pinun sativnm.
!*> folgt nun die iibenichtlicbe ZnAinmtnstellnng di
bifiber au8gufnbrt«n Versnchaproben.
Blane Rlnthetu
(lUaklton maitr.)
'Aconitum Napelltw (diinkflblau).
*Agfratum imperial dwarf (blau).
*Bor«go orficinalis (lasurblaa).
*l^mpauula prramydnliN (himmelblau).
'*
Vogd: Veber Sänrereakfion der BliUhtn. 21
üunpuiak persicifolia (heltbku).
CkboTiiim latybns (himmelbluü).
*Cineraria hybrida (duokelblan).
(^at&oreA IjHDOs (himmelblau).
*CoaTolTulo8 Mauritianas (hellblau).
CvDoglossum officinale (laKorblaa),
Delphiniom ConsoUda (blau).
'DelpliioiuBi fbrmosam (dankelblan) schwach eaaer.
Eckinm vulgär« (blau).
'Beliotropiiim peruriaDiun (blaa),
Hedicago satiTa (blau).
VfOKitis palustris (bimmelblan).
*!figelia damaeceDa (hellblau).
Poljgala amara (blau)
Pnmella Tulgsris (blan).
Salm prateBsis (veilchenblau).
änecisa pratensis (blau).
IVadtscaDtia virgiuica (blau;.
Veronica triphyllos (blau).
'Viola comnta (bellblan).
'Viola tricolor maiima (hellblau).
•Vinca minor (hellblau).
Veronica Chamaedrys (schön blau).
Verouica agrestis (weiss und blau).
Violette Blütheu.
1^ Sauere Reaktion.)
*Hesperis matroDalis (lila).
Linaria Cymbalaria (hell violett).
Solanum Dulcamara (violett).
*Viola tricolor maxima (dnnkelriolfltt).
22 SiUung der «ua\.-iiktf*. Cla»*^ am 4. Januar tS70.
Bothe BlQtheo.
(SoucT» R«aktion.)
Acbille» MillRfoliiitn Viirietüt: vom.
Anaftallü arwosü (menotgrothj.
*Aut1ea poiitica (roth).
*Celo.«i& criütaU (donkelrotb).
Centaur«» ^^bioM (purpurrotfa).
"CUrkia pnicbella (roÜi).
CoiivoIvqIus arvensis (ron).
CoronilU vuria froM nnd weiis).
•Cuphea miniate (roth).
*C7elaiueD enropaeiim (rom).
EMftnÜiiu CArthufiinnornni (blotrotb).
*Dtet]rtra spectabil» (rosa).
*IKgit«li« purpurea (roth).
*EpacrU purparasoeuB (rosa).
•Pachsia (roth).
Famaria ofScinali« (rom).
OenuiniD Robertianum (ron),
*Inipati«iui BatsamiiiG (roÜi).
Latnism pnrpareum (roth;.
Lamiuu) maoalatuin (roth).
'Lantana (roth).
Lyehnis Dos cncuU (äeiscbroth).
Lyehnü Uithago (pnrpurroth).
*Ljcbi)is cliuketlomca (fpncrrotb).
Lycitun barbaniin (pnrpnrroUi).
Malva rotviudifolia (roa*).
*ll«troa)dero« icmperSorens (roth).
Papaver Rhoew (hlotroth)
FapaTer aotnuiferDm (roth).
Ooobrjchts ntiTs (roaa).
Pliafleolofi malUflorus (hochroih).
'Pelugonittm Soarlei (roth).
Yoga.- Ufber Säitrereaktwn der Blüthen. 23
*BoM e«ntifolia Crotb),
*äleDe Anneria (rotb).
SjmpbytDm officinale (purpurrotb) ecbwacb saner.
Sticb;^ palnstris (purparroth). "
ätichji sflvatica (purpurrotb).
ThTmaB Serpyllnm (belbroth).
Trifolium agrestis (parparrotb).
TropMolum cocciDeum (mennigrotfa.)
*Verbeoa hybrida (roth).
Verbena officinalie (lieblich blassroth).
*ZiiiDiii elegana (roth).
Blaue Blätben.
(Alkalische oder neutrale Reaktion.)
Cimpuinla glomerata (veilchenblaa).
Cimpuiala rotundifolia (hochblau).
*CoiirolTt]lQs bicolor (blan nnd weiss).
'Hjnopus officinalia (blau).
'LtiiDiD perenne (blau).
'IdDum Syriacum (blan).
'Lobelia erlnns (blan).
^via nobilis (blan).
'Verbena bybrida (blau).
'Viola tricolor maxima (dunkelsammetblan).
Violette Blfltben.
(Alkalische oder oentrale Reaktion.)
üunpannla rapunculoides (hellviolett).
Priimatocarpus Specnlnm (pnrpnrviolett).
Rothe Blfliben.
(Alkalische oder nentnUe Reaktion.)
Die rothen FtSgel von Piaum sativnin.
■2i
aktmmf 4*r 9mth.fkf». Com «m 4.
»09.
Gelbe BlBtben. (BenUioD
Antbcnü ttMtora.
*C4ÜeeoUria («cbvadi im im)
Galigm Temni.
Ljrünulö» nnmalBm.
liotiu oomkntBttw.
Poteatilk Kptun.
*BoM eevtifeUa (selb).
Vlriiueinii niffnuB.
(BrnktiOB
■)
W»ii»e Blatfaen.
'Bora^o ofBdnftlis. Vsri«t«t,
'Boas GentHolis.
öpirMtt Clmuia.
bie TorlieKetiden Verraebe bertitagn fi» böbr gv
macbten EIHahning«» , dw> tnas siebt berecbt%t iai, die
rntbe Pirbong der Bl&tbeo dareb Einwirkni^ roBSSnren
nap. wnerai Sslseo utf bUuen Pu-batoff bcmlaten odn-
aiiigek«brt )etjiter«ii den Einflorae voa AUnlien axd rotben
Farlwlotr EUOMibmbeD , obwohl uicbt in Abrede gestellt
werden kann, dan zvisebeii gewiaeii rotbeu and Mmms
Pflanzenfarbcn eine «DtMbiedaie Venmtdlwbafi obrallel.
DicwbeiHgHcbe Venuch« lebrea vieltnebr. du« rotbe
Blfitbeo&rbfitoSe doicb AULslieii nicht io's BUoe sondeni
d>enJKi wie die bUnt-u in gräne Nukii£«n reräiidvrt wcrdtn.
Beispiele hiefor ^ben : Ron «ntifolia, Digitalia porporea,
Pelargoninin Scvlet o. ».'}. Debrigeos &aat sieb n«cb
SehObler*) Duocbe« rotbe BiQtheDpignieiit in bbincs omia-
dem, wenn man die erhaltene BlDthenttnktor nerat mit r«r>
dflnnter 8aU-8tare nnd dann mit einer Ldonog Ton Ka-
1
I) Za *0Kt.i A. Vafd, Vt\x>t die Vertodtraar riaifn Na
oad BUUinihuha isreh .inunoukpt. Sitsnpfctridito far kgl.
AM«Bl« d. W. Ii!i70. S. Juoar & U
Fiirri: Hdurrreaklttm titr BiuOun.
26
I tabriMiimt v<«««tit. AI« BciirpiVI«- solrlipr Hlnthnnriirbcn
I Abi JemiW PH^rgniiiuni iu(|iiitutn«, DaliU» ])iiiiiatii uuil
■ Utai totrsgonolotiiM nn.
■ Bti <winm woiliTon Vcnmchaa Gber ilio ninni>M)riirh»n
1 bad fr, dw8 durch Kiuwirkimg von AlkuUen auf Aw ein*
■ bdkm BDd mit Sfinren Tenebrten Blötbestinkltiren var-
■ idw^ew FarSenshifen erbatten «erden kOnneii, und Aas»
^L näk toi die»« VVewe i^^wi»« vvgetabilische Farbe ospektren
H iMdkn bMen, w«)cfae trotz piner Aehnlicbkett niit dein
^1 fnoutwchrD Sfioktrum sich dennoch wcscntHcb von diesem
H MMncbivdoM. SchObl«r st«)Ue sunSchst uwei tod einander
H |Hi nnohiedsD« Fiirben reihen iiiiUfr den Bliitb«n »iif;
H fanibt tbalfn Decnndolte ond Mnc»ir«. Er lift« nemlich
^M ^HiUicbe Fnrben utia neutrmlem (Chlorophyll entstehen.
H Dudi Oxydation dt« Blattfp-nnii ont^timd dann die oxidirt«
H tim potitiT« Farbenreihe, welche die gelben Farben in allen
Y -ViUMD bii ZQ gelbrotJi uinMrblofu) (xantbiRclie Farbenreihe) ;
L rfwch Desoi^dation wttrde A'v- negative Reihe t-rzeui^.
^M wltbe die blauen Hliltb«nfarheu in allen A iistufungctn \na
^■liB TiolaUroth vntbielt. Ferner nahm er an. daes dk- po-
V 4ife Rtibe nie io tlie negative nnd diese nie in jene Qber-
■ ■■b« k8aaai
H Hvm as neh geistreiche Theori« worde ebenso wi«
^^^Aotirbt Marquart'» . nach welcher daj« Blnthenhlau auü
^^fc blattgrÖD durch Wai«ereut3tiehung und daa HÜlUien-
(«)b dnreb Waweranfnahrae ent«t«hen sollte als unbiiltbar
tnorfsD, wie man nberhaapt nnd mit Unrecht von Seite
im I*fiaas«apbT9iDkven und Chemiker jede Metamorphooe
d«» Ch)on>|th]rlia in auderi' Farbstoffe der Blätter and
Mtlben Ungnete.
So blieb denn anch unser Wittsen Aber die präcbtigou
Bd nannigfaltigim ab«r auch seht vorgänglichen BlUtben-
elnaM-Til niaiigulhaft. Soviel war bekannt, dasB die
nud bbiacn Fubatoffe sich mehr in den ÜuaMran,
26 Sttmiuj drr Btnth.-fih ir». Cloßte mm 4. Jaiititr 1ST9.
(Ictr Lnfl KUKätiglic]ii>rim Zellscbicht«» .[itid für gewSfanlicIi
in wässeriger LQsung, als gefärbter i^llnft beHnOen, wf
halb nian »le srcIi extrakti»i- (in Wayt^r Irwlicbo) pHrbBtoffr'
luulnte: di« DiMsten gclbcu ISgtDPut« tlagegeu um) in An-
itchluw) an diese manche rotlie Farben von hanciger Nktnr
sind vorxnglicb in den ti«tef«D Zclltchicbtcn dw Blamen-
hlKtt«r, in k&niiger and nngelSafer Fonn ftbKe1iif(i>rt.
AiiT l'irtind der HeniUtdt' dt-r u«u«r«ii üntprsucb äugen
in diiver Kichtung wird nun nifhr lAeht in diesen Dnnkpl
gebracht.
Pringvheiiu ') wurde dnrcb die KtMoltjite ^iner Bpcktro-
8kopi)Mihen üntoranchungen zu der Deborzeugang gebracht,
dasB da« ChlorophTit nicht au> xwei FBrbAtAfr>-ii zuswnnten-
gesetzt sei. und dw» Ktiolin, AutbuxHntin und Xunthoph7l
«owie «la« Phyooerytbrin alio die gelbe Farbe der Blfitbe
nud Blätter dem Chlorophyll »ehr iiahe Ti^rwauilt sind tmd
iluher mit dem Blattgrün in eine Uruppi-, ntunitcb in dt«
der CblorophjrllfarbxtotTe geboren.
Auf die Umbildung de» Cbloroph/tln in Xantbophyll
(Erjthrophjll) mncbte bereit« Hohl aufnierkaaui, itwll
ansdanernde BlKtter mit jedem Winter einen periodia
Farbenwecbsel i^igen nnd die saftgrDne Farbe einen gell
lieben Pai4>enton annehme.
Die Ursache hievon i»t zwar unbekannt, aie Irangt je-
dooh bestimmt mit TwÜnderteu L^benKverhältnisBen der
Pflan«-n oder Ptlauitentfaeilf imtianimen; daher tindet aic
drr (Tiellet<^ht durch ICediiktio» entstandene) gelb« Farl:
Stoff ancfa an der Htellc der (Thluropbjliki'imer und i»i wi«
die«e unlQBlicli und harziger Natur.
Bericfllins lutt ebeii&IlK nachgewieseu . dan« die sehfln
grCinen Lfttmngen des rciueo Blattgrüns im Souuonlii'hte
bald gelb geftrbt werden, indem das BlattgrOn sieh in ein
gelbe« Harz nmwaudele.
I) ClMB. Cmr. 1»T9, 217.
F<ijrt>.' Ü^er Siur«rfiitiir)n ttrr Biüthen.
27
Bimso achliesst Liebermaon') nua srauen mit demSpek-
lnttfpMitt«K''iiiacht«» ßratMohtdagen : doiiiicUs Chlorophyll
ihr ?«p«hic!eDeD Pfliinzem keine nenneDswertlifi optisch«
VoaclÜMlenheit zpigt, <laiiK f» cjii wilxaHiger KArper sei,
a** Clüar'>pb5lt!>iiurG tinil i-inmn bttHisclicn Kürpvr bestehend ;
iam der baaiMbe Bestandtbetl — das Pliyllocbromogen —
tlmfa Oxydfttioiifl- timi Rt-<|uktioti^mitt<^l die v<>ri4hied6n«n
FvtwD uiDvhnisa kaoa und die Mutt^-ranlH^nz der Bltimco-
&riirtoffe sei. Die Bildung; des BIDI heufarbxtoSeo \!h,^ sich
■ocrklÄrcD, dAu in irgend cinor Wdsp dai« Chlorophyll
gHpaiteD wird ond düfls dos Pbyllochromogeu durch Oxjr-
dtÜoD in r)ol«tt«]i, blauen oder rotben blutnenr»rbstoEr ver-
«uddt wird.
Es wird also trotz gegenlheilig^r Anfiicht"ri an d«r
lliwirti- tf^txulialten sein, Aasa ria.s (Hilorophyll luii dni
Blatfaenüirlwn in «ngem ZaKAinmunbHiigc 9t«he.
LH« BlDmenfarbBtofir« erscheinen d^nnnch theiU nls
ik«kt« EmugnisH dea PBanaenlebens — Cblorophyllferb-
tfoff — , theÜB als .Spaltong^produkt« nnd ihr HaiiptcUa-
rakter li<-gt eben in ditwem pflanzlichen Ursprung und in
Air miwgeiei ebneten Farbe, die sio dnrch bestimmt« Rinfliisw
tudnnen könnvu und weiche tou der Einwirkung dvü
äftocntoffes bedingt za sein ncheiut.
Vtw ParhutiiiT* finden »ich auch gewöhnlich an der
Otiertf&cfa« der Pflan»» in den mit der Laft am meisten
in BerObning i)tehend(>n OewelMn. \fSglicher Weiae finden
vt Mf-h im Innern der Pflanzen bereit« ab eigene Vcrbiod-
■BjieQ vor, denen nur der nMhige atoiotpb&nHche Saner-
ftoff fehlt, um ihre eigentbümliche 1-arbung xa erhalten.
Pctioz wenigstana fand, data BalaaminenpHaiizen eine durch
ihrt Wnrxeln auTi^eavintnene Indigoliünug im Innern ent-
^ftrim and ite errt nieder in den Blättern oüt blauer Farbe
1) Wien. Akad. B«r. 72, <%9».
28 SütHUff rfer m<Ult.-iA<Ff- fViwur eiMn t. JaKwtr tH79.
I
I
cnwhciiicn laMeu Hi«mit stimmen uudi «iuige niit Eos!n ii
Mii^MtvlItr VuDiuch« Ubcroiü , ühw welclie icli ilvtuniiehM^I
Näberee zu berichten hoffe Die dnrch äpaltimgen von Cliloro- "
phyll «US Flivliuvlironiogoii cntj'taiidvui-ii Pigmente — Kxtrak-
tir>Farbstoff« — reihen sich entweder dun <jlyk(widi-u (Quer-
citrin, Qnercetin u. a.) oder jenen der Oerbsinren (Carmin-
säure) an. Verglich docli Sachtoe den von Baeyer aus
Ktirfurol und i*yroj|;t>lluK<Burc dargc«Hlteu cliloroph}-)!-
ähnltchen Farbatuff mit ChlorophylUünmj^ und konatatirtä'j
auch eine gewisse Ähnlichkeit in den Absorpttousspektreu l
lieider.
RepriUcubuiten birffir ^währen uns die BlSthea ?on
Rata graveolena, Sophora japonica, AesciiKuii Hippocaswnuiu,
Oarthamus tinctoriii« und Mouiuxla didyma, vrulche letstu»
nach Bi-Ihomme KocfaenillcFarbstoff enthält
Wie diese so rerhalten sich die mirintan pt)itnidic))«ui
Pignjrnti> iitid Chrontogene in der Art schwacher äänrmi. '
Nach Preiiwcr soll«» alle Farhstofle im gefärbten ab< farb-
losen ZosUude dentlich sauer reagireu. Im Gegenwtao Ul<j
doD ChlorophyllliirbclofTen fitideu nch dio dnrch ^{mltnag '
des Ulattgrön« entstandenen „Kxiraktiv"-FarbGtot)'e in der
K«gel im Zellsafte gelGist und zwar meist iu Ublorophyllkwen
Zellen and sind ziemlich anbvstündig.
El) ist tlabei natürlich nicht ku verkennen, daas manch«! ^J
Farbstoße nater bestimmten EinlllLsseo gewisMi Verändcr- S|
ungen im Farbentone oder in der Fkrbe Oberhaupt au-
uehinen. Belapielm hivfiir gewähren um« die Hortensien
und Rosen Erstere nehmen in eisenhaltiger Erde schSn
blane FSrbnog au, letztere erhalten in Erde, der Rnn bei-|
gemengt ist, bedeutend l^hafWes L'olorit, wcssbalbBlamen-j
xüchter hieron praktische Anwendung machen.
Anraer den diemischen EinfIGMen, welche päannlicbel
Pigmente nmxuänderu Terrollgeu, habe» auf die Fntwickel- <
img der mnuGbwIei BlütlieularbtuigeD lebeudcr PSansea noch
"^dx* S'^utfTrakHiM Hfr Bluthn*.
29
f^ai besonder» Liclil and wio Wieita obeu erwSbul almo-
•ijwriiHilMv ^up-rKtotr binwirkang. Die Hlilttiüii vcrM^liiMlenei-
irten nai iWr Kamili« (It-r BomKinNK (Cynoglosiciun offi-
l«iiyü«, Pnltaonuria oflic., Myosotbi palastm, Sjrmphytuiii
oSc.) jxipux dies« m au»K<'(»r»Kter WVisc,
Mancb« HlmnenbUtt^r «ind, wlange nie iu üfr BlQthen-
iraotpr ningviiallt, grDn. orhalteii aber bei tl)r«r Kntf»Itiiug
im Sonopßlichtc ftllinSlitt ilirn riffi'nMiC'nitichf Pnrlx!.
XoB d*n mitgetheilt«!! Versochfn ergibt oich frrnCT
■b BcmilUt, da»s di<^ bishfiri)^ Arixicht, wonach ribvrliaapt
alte PflanMOsäfte , auch div MvhrzHiil diT ßlütbfQväfle,
■ore Betaktion neigen, ziemlich zutrrßpnd fe]. Die wenigen
Beiajiiela neutraler oder .tlkiiliseber Keaktion di>r HluUicn
dtlrHfn boinhv als An^niahmüfiille sn bczoichni'D »ein.
Cater den 100 anter>ncl)teo BHlthensortt-n finden neb nur
ii, wdehe ninlit Hauer reagireti. t>ag«^en läsot ea «icli
oiebt aia Rcf^el aufst4;)l<!D , wie Fremy b<-lut»ptet, das» di«
I Slftr iler blanen Bliitbeu immer oentrul rea^iren; ntis der
Zmamtnenalellung ergibt aich eine groaue lleibe lilaner
Blntbvn mit Murer Reaktion , wenn diettelbe iinoh im AD-
Kooionet) etwu« minder deutlich ist ah die «aare Reaktion
der rntlieo DlOtben. Von den untenniehien 38 blauen
BtSthni teigen 'iH ■.■ntHchicIen «uncrc Keaktiou. Einige
der rutben Blnthen et^ben, wie aus dem Veneichniss er-
oefatltch, sogar iieutnile und Hchwacli a)kull'u:)ii> R<-tiktiou,
Voo den tiuUmuchtcn 53 rotfaeu Kl nthi'Uüorteu reagirten
SO deatlich aioer. 3 oeiitral mler Fogar Rohwach alkalimh.
fJB ddrfte von Interesae it<^u, die Menge des Sänrege-
IuUm der verschiedenen Blöllien durch Titrireu r.u \te-
«tinBeu, — eine Arbeit, die Hiioh den Untnrsdiiod zwischen
FrllUiiigs- am) Uerh^tblnthon heransHtelleo wird, da die
Mrterm vorlSoljg altein xur Unlentuehnni; gelangten. —
M
•i— A J«
Bar T. J o 1 1 7 tWlt fe)g«da Bbcte^ Mt K Knli%
flhhaniilniin Qber Drehnag ^«r Pclftrttftlisa»-
TtiiliTiinfialliiilMBg
Apfmnt
KfawBHihi- (»■ ta do- Fifiir;
Die Glifhttf ii
^a EoAea te- 6 Dmktnlka otfnl. ^a iK—Hm bn
ScUmb «aes Strmca tob 70 pvmm Bmamm'wAm Efe-
■«■tt» äne öeldfaue Dnteag b i c b t bewirktes.
WiedAMta« im V«Mha mk SA%
pb nah jrtit ö* dmtfiefe I
EbnOD grfiag (V bb9 £e drctraflagoitiMlw Dreboag
io pdarwifft «ckwaAcbv Simn hm lOO* C
Dxadt «OB etna 20 Atiwpbjwa, sad ■
atodip« b«t gewSlwIieba- Tmpentnr mti atw« M Alm»-
^bino «« faeotachtaa.
Bd LoS bta n a&
vir bufas-
keiB* Dirbaag »ahndisaMi. Wir «nOan aieht OBtatesaeB
la henerkea daa Ar die ÜBlatBchaBg der Driksag !■
Luft, aicb ■bgwhea davo«
MBKbrbohe Drucke
sawesdet, neck der Weg bietet, die Itm^MchleilHW matm-
■telkm tait potaräörtvm SooBeBficbt. wricb« tah HBUe nm
Heliotropea ia dar Biehtaag dca ffdiignBHirhHi UeridiaBe
darek eine lange Stnefc« der AtwwiiWia gaendet winL
Sitin&g Tom 1. Febniw 1879.
Herr HermauB von Schlagiatweit-SakttnlQnaki
gibt ein Bild seines Broden Adolph ab, mit folgenden
crliotandeD Worten:
Nachdem ich wiederholt Veranlassung hatte, iu den
Uittheflangen über nnsere UnterBnchnngen ') längs getrennter
Booten in Indien und nördlich davon in den verscbiedenen
Gebieten Hochasiens, auch über Ergebnisse zu berichten,
die speciell mit den Arbeiten onseres zu Eäscbgar, 28 Jahre
alt, ermordeten Binders Adolph sich verbinden , sei es mir
gMtattet, der hohen Clasae ein Porträt desselben zu über-
reicben, daa io der hier gebotenen Form fQr den abschliea-
MDdeD 4. Band meiner dentschen beschreibenden Bearbeit-
ong der „Beiaen" *) bestimrat ist
1) Die aUgemetne ZaummeDstollnng wird gegeben in „Reaalt* of
a Kiaatifie miarioD to IndU and High Asia. tiy Hermann de Schlag-
iatwdt-SakönlQiuki , Adolphe, and Robert de Seh lagint weit. Leipzig,
F. A. Broekhana; London, TrObner and Co." -" U Bände mit Atlaa;
ToL I bU VoL IV, mit 43 Tafeln eind bia jetzt pablicirt. Tel. V ist
ta ArbeH.
2> „Beöaen in Indien and Hochaaien. Eine Parstellnng der Land-
idaft, der Caltnr nnd der Sitten der Bewohner, in Vetbindiing mit
Mi—tiaehen nnd geologiach^^ Yerhältniaaen. Jena, Herrn. Contenoble."
4 Bälde, 1S6» bin 187Ü.
"i'2 SitÄmng dfr mrUli.'phyr. CJnner woh 1. Februar IST».
Die letzten po^tiTen Nachnchten iber mos SchiAwl.
dl« nu:l) Earopa ^kagtcn. habe ich in meiner Abhuidlung
Tom C. Februar I f?69 der k. Akademie gemeldet •>.
I>M t-orliegeode Bild wurde iiir mich, als Onginal
ID Leben<^röBse , toh Herrn Hofinaler Gr&fle aiugefäliit,
nach Photographien , wie wir derra mebnnalF bd Zamm-
mentreffen während der ßeise gegenseitig machen konnten:
diese jedoch lütten sieb, wegen bedeutend kleinsvn Maas»-
Btabes and wegen geringerer Stärke der Tönung, al« nn-
uiitt«lbare Vorlagen weniger gfinrtig iDr die beabsichtigte
Art der Verrielßllignng benCtzen lassen. I>ie BeprodoctioD
ist jetzt pbotographiaefaer Preasendmek tob Harn i. B,
Obemetter.
Bei der Pnblication wird dem Bilde, nebst den biogrm-
phisefaen Angaben: ..geb. zn München ^. Jannar 1S29. ge-
„fallen za Käschgar 26. Angnct l^idT". auch «n Autogramm
als Facsimile in Zinkographie beigeffigt werden.
■'•) ,^'eiK Daten über den Todertag tob ldol{A tob Sdikfiiitwcit,
nebot BeineiiiiiB^D Qber die nnunlmü'Kbe Zätretbimag"- Sitiangi-
beriehte S. 1^1— IM.
Im TiertTD Band« der .JbiteB" üt anff&hrlicbe UittbcOin« BW
MiBe Wege ood Foncbnagen ia Tmtiatäfl M«ie fiber aeiB ngificklicbei
Eni« iB Eücb^r Oegenitaud rna Cap. IT.
Sitnitg ftm 1. Hin 1879.
Herr Dr. C. W. Gambel bespricU:
„Geognoatische Mittheilnngen ans des
Alp«ii."
y.
Die PflsnieDreste-fBlirendeD Sandstelnschtchten tod
Becoaro.
Das grosse wisseuscliaftlicbe Interesse, welches sich an
die weitere Verbreitong der zahlreichen Pflanzenreste
enthaltenden Schiebten von Nenmarkt in Süd-
tirol tOi das ganze Älpengebiet knüpft, hat mir die Änfgabe
nahe gelq^ zq untersuchen, in welchem Verhältnisse die
schon seit langer Zeit bekannten, an Pflanzen Ter steinerun gen
reichen Bildungen von Recoaro zn den oben genannten
Uigen stehen, und ob wirklich, wie ich es bereits vermath-
ongsweise aasgesprochen habe, der sog. nntere Pflan-
len-fQhrende Sandstein von Recoaro, welcher schon
Tonden älteren Forschem unterschieden wnrde, als identisch
mit dem Ton Nenmarkt anzusehen sei. Ein im letzten
i^mmer uach Recoaro nntemommener Ättsäag') hat mir
1) Ich mräe aof dieser Keii« toh mrioen beiden AenstenteD Dr.
t. AffiBon und Dr. Oebbeke begleitet nnd von dentelben bei meioea
CitenadiBii^ai forderlich nntentatit.
[1S79. 1. Math.- phj». a] 8
34
SUumg Atr ■«tk.-fAgn. CIa«u vom t. Min tST9.
hier die enr&iMehteD ÄnfacblSase gagebsn, dk iefa im Fol-
gendäQ mitxntkcilen beabsichtige.
Der reneod gelegene kleine Bkdeort Beeokro, welch« aeit
alter Zeit wegen seiner ganx «MBcrgwwifeBlich mumighchvn
nnd intcrenaateo geologucben VerhUtmsae ond durch den
vergleichaweiM groawn Reichtham «o Versteineraogea be-
rfibmt ist, gehört wähl %a den un frOhesten und ein-
gehendsten noteniucbten G^fendeo des gutzea Atpengebieta.
SchoB 1769 be&uste aich Ardniau') mit der Bl^
sehreibong de* vicentiniscben Gebirgs and schitdeTte zaerrt
im Qnzelnen die Tercchtedeu&rbigeD Sandgteinlageik. welche
nnter den Kulkbergen dee tiefen ThalkenaU Ton Reooaro
sich bemerkbar machen. Er erwähnt eelbat die Pfl&nxeD-
reete, welche in diesen Kandstein«cbichten eingebettet liegen
nud macht »ogar Rchon auf die zablreicbea Mtwebenrer-
steinernngen des grasen Kalks, die sich daselbst Enden,
aufnerkaam. Fast so gleicher Zeit be«chäftigte sich auch
Pestari*) mit diesen merkwürdigen Oestriiubildangon der
Tkeatiniacben Berge.
Im Anfange diMM Jahrhunderte war es der Vicenliner
Fortis, welcher in seiner berdbmten Schrift: Memoire«
fonr serrir ä l'bi^toire natarelle et principalemeDt i l'oryo-
tograpbio dt> ritali«"*} bereits das Vorkommen Ton Ter6-
bro/dn ond Bneriniteu in dem Kalkstein von Sasso della
Limpia bei Recoaro anfShrt. Eingehender beschäftigte sieb
Abb«; Marascbini (1H22 — l&2i) mit den geologiscbeo
Yerhältnissea des damals schon berühmten Badeortes, wo-
lelbet er lebte, in einer mit grosser Sacbkenntniss nnd Aas-
S) Hmd. mQ« soiiu iröenli di Reeeara e tatla dcUa «OBtagna
dalle fiuli KStwiscaaoi Olor. d'Itslis, Voaetia 177$.
3) Ssffio dl OssarruiDai tof>rm skun« nosrtafas «d alpi slttssiai«
4«1 tktatiw; Olorw d'lulk, V«miU 177».
4) Paris 1802 ToL I p. lOi
e. IT Btmhel : OMgttottMch* Millhtilui^4H am» den Alfiem. 35
nUtrltcfakett rerfaBsteu Solirift'). Dariu stallte derselbe be-
r«iU eiue durch instractive Protilr^ieboungea erläutert«
KobenfolgR der hier unftrctvndcii Schichtg«gt«in3 tind der
diese durchsetzenden Emptirmassen aot Als Basis des
ganxen ßebirgs (roccia fuiiditnientMl») l»*^.rnchtet er den Ton
ihm ab Talkachiefor bex«ichoPt«D Phjllit Die nn-
■fttotbar darauf lageritden Schichten werden nun in folgender
WetM beieiohnet:
1) MetasDt und Steinkolilen-ftlbrender Sandstein, welchen
er der Stein kohlen fonnittioD zuwciat- Bf* »ind diess
die tirfstcn Schichten, in vrclchvn sich neben d«r Kohle
aoeh lahlreicbe Pflan/^nreste vorfinden.
2) Darauf fol)^: prima cslcaria ifrigia, toq ihm als Zoch-
atein aogen^hen, dann:
S) Secondo gtn ros«o oder grvs scrcziatio, welche Sand-
«teinbildang als nnterstcs Glied de« bunten Sandsteins
gedentet wird.
4) Seeondo calcaria grigia, der mit fi^ossem Scbar^nn
gant richtig mit dem deutscheu MnAchelkalk gleich
gaatellt wird.
5) Terzo grea rosso, — welcher als Qaadersandstein g&-
dtfutet wird-
6) Jurakalk mit Dolomit und Kreide.
7) Vtvschteden« EruptiTgc*tcinp, wie Porphyr, Trachyt und
porphjrartig-ausgebildete üolerit«.
El ist sehr bemarkeuswcrlh , dass dieser grOndlich«
Btobaebter bereite bei den Eruptivmawen streug das Alter
UrOeksichligt und i. B. »cliarfsinuig bemerkt, dasa gewiss«
Arten derx^Iben nicht fiber den »og. Jurakalk hinaus-
*) Abb. 'm: SIbUotlwca ttallana Jnnl 1877 ttnd „äolle fonuuloDi
Uk TOM dal ViMBtinn Ssggio gto]." Ption 1834.
8»
DisM DB gro^ea Gaiueo riAtigi mmi
tengnrlHiffB Aalhw^ der geafcnäcWa TorUUaiMe
▼OB Baeoaro vetdicat, «bwolil be tob M»rsBri- P«Bc»ti
anlCBtallo*)bartrittm wurde. BanRvoDe.
M biUet die Graadkge vieler «pitrnra Fn
noDÜkli Jeoer eeiiiM Sebfilm Pesioi m äcyo, baa tob
Trettsnero nod roa MmssaloBgo.
Tbalwebe bestätigt nad tfa«ilwKtn bineb^t nrdeB
dicee Bcobadtaageo )lftr«icbiara »U Morcbtson,
Lu T. Bneh^ and Bwsld bei Gelegcnlieit da Beracbe
der Nrntorfbraeber-Teraunmlang itt Teoad^ I fUT »aeb
dtcMa Alpeag«bieU itrmfien. Sir stell«] 4abei ridttig,
daae der «og. prim« oalcariB grigia M&rascbiai'a oicbt
dem Zeebsteia enUpKcbe, aondera sam bontBi SaadsleiD
SU recbom «m.
Biamn röfaen neb UBiealoago'e cffolgrädie Be-
mOboDgaa, ans dem P8siizeiireet»>nhr«iider lagm bartinuu-
bare Exemplare anfiniaammela nod der Art Bwh ftstso-
•tell«i. [)ie«e UMtJininaagai waren der Zntbetlang der
Scbiebtennnbi; zur FormatJon dce bunten Sandataiaa bemnden
gfinatig. Gl vrar nimlicb, wie de Zigno*) benebtet, dineem
fleiengen nod scharfblickenden NatorfonKber, der leider bq
frabieitig der Wimenacboft duixb den Tod entrissen wnrde,
geloegen 50 ICxemplare von PflanMareaten znsammieniut-
bringeu, in welcber er iO rersebiedene Arten nnd VarietÄbeo
«) Zoologto tmO» (1S{7) od: Heef. AanaU d. KteM. ml A.
IJologu" 1M9.
7j N ikbrbiKb 164äi 8. £3.
S) Sali« ptut. (oHili d(l TriM 4i StMmn ia: He», ilil llitiUta
T«a«t« di •dracae de T«1. XL 1862.
C W. aamba: Oeopmutilt^ atiUheüwngtn mt» den Alp4>i. 37
)
idtaGrappendorf^hocIit^lialmen, Bürtappe, Pftmt und Co-
li iBäbmoniKTt <li«! Oattiiii{;eu: Equiulitcs, Cawtopteris,
AtthophjfUtim, EckiHOstaeh^ Taxodites, Arauearites, Hai-
(ürnfftra iiD<l TaxUen erkennen r.a k9nii«i] glatibli?. Da die
nutiftca dieser PStuiz«iirMt« uus üom Hog. unteren Pfiaozen-
lager, d««8«n Scliichten Marascfaini wegen de« Vorkom-
mens Ton Steinkohle der €arbonformation tugexUblt
hatt», mit den sonst im Biinticandstoin rorkommenden
Formen flberdnstioiinen, oder doch nahe verwandt sind, nahm
■um aU festgestellt an, dass die ganze diese Florit beherbor*
genda Geetnnsreiheitpr BantsandateinforrnntioQ anjfo-
hSra. Leider vrar es Massalongo nicht mefar vergönnt, das
Kaaltat seiner mit ro viel Eifer and Geschick bcgonneara
Städten lüeser Pflansenreste von Iteoooro «elbst zn veröttcnt»
tiehen'). Zum Glück fand die Ober diesen G(^a*tand vorbe-
reilete Arbeit Ma§fialongo's in de Zigno einen warmen
PnmDd. dftr sich die MQbe kritischer Ueberarbeitnng and der
VerSffentlicbnng mit {riotäUroller Hingebung unterzog.
Uieee Publikation de Zigno's fQhrte gleichfalls va
Ergabniwe, das« das aog. untere Pflauzenlager ron
dem Bnntsand^t ein, ein oberes dagegen dem
Monebelhalk anzurechnen sei. De Zigno bemerkt »ehr
flduvfinnnig, tla»8 es auffiiilen werde, unier den aufgexühlten
Ptaaseti de« Geniu Toltsia. das ja tär dm BuntfaudMtein
V eharakteristisch sei und welches anch von andern Aok-
torai, wisCatiillo und r. Sehanroth au» die^n Lager
ugegebeo werde, nicht znEnden. Allein es habe sich
Massalon^o bei seinen ünterstichnngen Qberzengt, daes
£e Hva htefaer xa rechnenden Formen run K««oaro besser
la Araaearitea zn stellen seien, welcher Annahme aaeh
de ZigoD folgen an mOsaen glaubt.
9) Kam kone briefll<fa» Ulttheiloag UtfQber Bnikt *lch io dtm
lfU7 a 7.
3S
Sitinng 4tv i>atA.>|Ay*- CIoak "*■" '■ Xärt ttffO.
Aus dem unt«r«D Pflanzenli^Q der bauten SRndvteia-
schichten sälilt de Z i gn o folgende Pflaazeuarten ron
Reooaro «nf:
1. Equitetites Brongniarti (?) Ung.
3. Cauhpteris (?) Maraschimana Maas.
3. Caidcpieris (?) Laeliana Maaa.
4. Cauk^teris Festartma Miuet.
5. AelMophgUum Fofilcrliaimm Maas.
6. UaidtHffcra ScJiauroiheana Mass.
7. TaxUea MattaUmgi Zign.
8. TaxUes vieentinus Mass.
Ad8 den oberen sandig-ltalkigein ldtg«n de« Maschnl-
kalkcs:
1. E<hinoataehys Massahmgi Zign.
2- Taxodiles Sazolympiae Mass.
4. Araucarila Masaatongi Ziga.
5. Arauforites paek^phffUus Zign.
De Zigno zieht kub der ÜBtersnebaug dieser P6ai)zen<
ntte folgende geologische Schl&sw:
1) Et finden sieb in den Triouchichten tqh Reco«ri
zwti Ttrschiedene Floren Tertreten, eine de« n
teren SandsteinH, der onrnitteUiiar aaf dem iÜtei
kryttAlliDirahen Schiefer aufiitigt, and eine der obvreit
sandig kalkigen ^diichten. Die e r s t e r e Flora
tat dorch das Vorkommen von Egmiaetiett, CaiiUiptfris,
Aethophyllvm , Haidingera and Taxitrs clMrHkt«>risirt,
dif »weite dnrvb das tud Arauearites and Taxo-
dUes. DieMT Dntergcbied i«t durchgreifend nnd wohl
begrCinilet, weil bi^ jetzt keine einzigv Art anfg»-
fiindeu warde, welche beiden Lagen gemeinschaftli
wäre.
2) Die Gattungen Tojrites nnd Araumriteg, welche bisher
nicht in ftlteren, nl» LiaMchichten gefnnden wurden,
•r^j
C. W. 0*mM: OtojfMtHtd^t STiltheaHitgtn au» den ASpfn 3'3
Imnneo uud zwmr sehr hSuflg in der Trios von Re-
toBTo rot-
a) Die Entdecknug der Gattongea Aethopkt/Uum und liai-
dia^era ticherti die Za)^h5rif;k*!it dor .Schichten des
nater^ii Pflauzenlagers, trotzdem, dass Mar&scbini
nad Ander« diese Ltgen (Qr KohlenNundstniii ■^^kIiirt
Umo, xom bnuten Sandstein, in Bestätigang der
ttbon 1847 bei der Vertiammlung in Venedig von den
Oeologen Atuigc«proch«noti AaDahme, dass alle Abk-
Knungen von Sand- und Kalkstein zwischen dem
Glimmerschiefer und dem Jgrakitlk i» den Tbälern von
LeogT» nnd Agno (mit Ri-coaro) zu den Triasfor-
matioDen gebSreiL
Die »piUere Angabe Pirona'a><') stdtxt sieb gaux aul
diiM AnsfQfarang de Zigno's.
Auch T. Scbsurotb hatte sich taM gleichKeitig, wie
KaiaaloDgD mit der Erforscbting der geologiscbeD Verhält*
nfae Beeoaro's be^st. Zwei aiisfiibrlicbe Abbandlnngen * >)
■Khen UM mit ileii wichtige» Krgebniss«» dieser Unter-
ndiDDgei]. an welchen aoch der Badennt Or. Bologna
tlioben Anlheil hat, bekannt Denselben ist tn ent-
daM V. Schauroth die «obiefirigen Gebilde, welche
ine Unterlage der Sedimentgesteine bei Kecoaro
len, als Glimmerschiefer aaCEasst, der meist als
■Iksehiefer ausgebildet, an einigen Lokalitüten auch
Cffaergäsge an Ch lori tnchiefer and Bclbst zu Thon-
cbieftr zeige. Oervelbe sei fettig ananfUhleo, scbimmemd
tot CoMtaäon« ffcfflogiea «U B«e(HU* h: Monoprafia ätlh aqne
■kUe provfae. Vatetn.
II) ürbcntcht Art gtogn Vtrh<DMW der G«i;<^il von Boeoaro in:
>b- d. matb. Datnnr. datae d. k. k. Acb4. d. Wiss. in Wlea
hl Xrit. 3. t81 ISTA nai Kritlsclm T«nelctiiiln <1«t VenteineranseD
ttvi fm VtooBlIaiMbMii dsMlbst Bi. XXXIV. B. 283. 186«.
40 Sütung der math.-phgs. Claiae vom 1. MUre 1879.
und durch beigemengte Qnarztheilchei) ziemlich feat. Er-
wshneiiswerth sei hierbei die Einlagerung Ton Anthracit,
welcher gleich hinter der Eönigsqaelle gegen le Vallette xa,
dann an der Strasse nach Fönte Fraada und bei Peserino
za Tag aasgehe.
Die anmittelbar auf dem Grlimmerschiefer lagernden
sandigen Schichten glanbt er der Trias zuweisen zu müssen
und kann die ältere Angabe von BotbUegendem und Zechr
stein nicht beätätigen. Diese Triasscliichten b^innen
nach T, Schaaroth mit einer V>~1 m. mächtigen Con-
glomeratbank, die allerdings einige Aehnlichbeit mit Roth-
liegendem besitzt, aber nicht, wie dieses aus Fragmenten
TOD Porphyr besteht, sondern aus solchen Ton Glimmer-
schiefer und Qttarz mit sandigem Bindemittel zasammenge-
Betzt ist. Es folgt darüber eine gegen 9 Meter mächtige
Bildung dünnBchichtiger Sandsteine, der unten grobkörnig and
dnnkelroth gefärbt, nach oben feinkörniger nnd toq gelblich-
weisBflr Farbe ist. In diesen oberen Lagen kommen Kohlen-
brocken nnd Päonzenreete in meist sehr schlechtem Erhalt-
ungszustände und degshalb unbestimmbar Tor.
Ueber diese Sandsteinbildaug beginnen die festen Hergel
oder dolomitischen E^lksteine, oft auch mit Sandsteinli^^
nnd gHmmerreichem Roth wechselnd. Es machen sich hier
z. Th. oolitische Dolomitbänke mit Tia'b(milla gracüior
besonders bemerkbar. Die tieferen Schichten enthalten Po'
sidonomya CUtrai, Myaeitis fassaensis, Myophoria ovata
n. s. w. in grosser Menge; stellenweis zeigt sich anch in
diesen Lagen eine bis 15 m, mächtige Gypsbtldung, wie
z. B. in Val del Rotolooe, bei Rovegliana, Valli nnd Tretto.
Diese obersten L^en bilden den Vebergang za einer zweiten
Schichtenreihe des:
Muschelkalkes, welcher durch das Auftreten reinerer,
rersteinerungsreicher Ealksteinlagen und spärlicher merge-
liger Thonscbichten eich kenntlich macht. Die organischen
I?. IT. OimM; Geot/mtli§di* 3Iiahtäw»gtm au* den AIj>fi'- 41
iicr
Miiscbraka1kcharakt«r nnzweideutig
lentachen Wfilteukalk ühulicbe Aog-
, äma Vorfaoninien von Hornstein
damit «ehr gnt (Iberein. Kiu mäcbliges System
dB» pachichteter Kalbe — petroK''^P^^'> *<*'» oberen
Unwbelkalk D«atcb1ands knum su Qiil«r«cheiilen — be-
•tUieart diese Reib?, die MarascbinJ als «wxmtU cal-
cuMgrigia anfttbrt. Die ober8t«n dii>»er Kalkplalteo nebmen
äui! auf, gehen in rothen Mfirgel tiber, werdnii glimmer-
tnch und «cbir&tg, »o «Uw sieb dio rotbfii 0«wt«in« der
DatETO Abtbeilaog. aber ohne Sandsteinzwificbenlagcn, nabe-
n TalUtündig wiixlerbolen. Es i«t die>s MaraHchini's
tote gros roMO, and Hlr AeqniTalente Ar* Qusdorsundstoiug
■agMdbfloe Scbichtenreifae.
T. Schaorotb neigt »ich der Anseht zu, dass
kisrin R«priwDtaBt«n des nnaMralpineo Keuper" anr-n-
iHknkea nira , aber in einer cigentbürnttcben , von der
UBonalpinen Änsbildnng abweichenden Eutwicklong. Nach
finor Anflawattg gehören dann die böher lagernden K»lke
dm Mi. Loate. Mt. Spizze, CHma tre cioci, Mt. Snmano
o. 1. w. dem J nra an.
Ana (leoi nnUren ['flanzenlager be»L-breibt v. Bchan-
|ri(tb aar eine Pflanze naher, nämlich Palissija MassiUonffi
'n. sp., welcbe de Zignn in seiner erwihnten Abbandlnng
Ltb Tojnif» Masiclfmgi anf\lbri, und au!' den oberen l^igen
\T^ina luierophifUa rar; brevifolia, nnter welchen obno
f^^vdfcl die Arauearites (YoUtia) rtcubnrifMsis Mass, an
efavo iit Howeit t. Schanroth.
Ha folgt« nnn #ine längere Pause in der weiteren Er^
bracbnng der geologischen Verbiltninae Recoaro's btti 18t>4
aod 1B67 Beneck«'*) anf« Neue die Untersuch ung wieder
17) 0«ofnastl>cb-|alMa(it. IMtfigfk T. Bd. ünbrr TriM and Jon
ä to SUalpM II- B<1. tJ«lMr einig« MaMli«11ialk-At>lftgDningnn iln
ii(n laoa
42
SiUun/f der mtdk.-phy». Ctattt rvm I. Märt tgn.
fto&iahm. Sein mraerordentlicli intoiTJtnDt«- Bmiebt »chli
ridi ziemlich eog an die Anscbauangen t. SchanrotVa
SIL Auch liier wiitl ilu Onmdgebirge aU fl 1 i m mer>
schiefer b^uichn^t aof dem sich znnichst haator Sand»
atein und darflber Moschelkalk la^rn. Mit den oberen
SchichWn des btiiit«n Saiidst«iai od^r R&ths werden di«
OjpebtldvDgeii und die RaahwMke rerbonden und ange-
fQhrt, daas an rieJen Orten diese Lagen eiaüusfa blon durdi
Banhwacke ohne Gyp« enetzt «ind.
Eingebend werden die Moscbelkalklagen breprochen.
Die ersten Schichten über den Gypsblldungen Dehntm dunn-
pUltige Kalke mit Ettcrinus graeUis and mit einer reichen
MascfaeUcalkfiaonB ein. Darüber zeigen sich merkwürdiger
Weise wieder bunte rothe, gnn and grOnUdi g«farbte Marg«!
und erst über diesen kommen die echon eo lange an diaecr
Gegend bekannten w^. Muschelkalkbänke ror, welche
den ol>ereH Lagen des deutschen nnteron Mnsebal- odtr
Wellcnkalks gleichstehen.
Was di« noch höher lagernden Tprsteinerangsleereu
rotben Schichten anbelai^ so fehle jeder Anbaltspnnkt
ZD einem Vergleiche mit der Aohjdritgrappe oder dem
oberen MuHcbelkalk. Die zn hüehst obenanr ruhenden Kalk-
Bod Dolonutmassen endlich , welche Meffolodem triqueter^ ■
Tmrbo soiitariux etc. enthalten, werden tou Beneoke dem
nordalpinen Kouperdolomit (HaoptdoLonit) gleidi gaeleUt.
für die Frage nach den Horizont der die Pftanzenrate
beherbergenden Sehichton ist die diesem Berichte sich an>
acUieasende phytopaläontologische Arbeit Schenk's") ron
grSwter Wichtigkeit, weil hierbei der Verfasser, obwohl
er sieh eigentlich auf die Beachreib1lI^{ der Pflansenreate
des Mnscbelkalkes ipeciell beschr&nkt, Gel^enbeit aimmt.
i
19) Gcpi -palMoat. Bntrige rm B*t>tA« Bd. a I8«3 8. 71.
a, W. e*mba: Oeoffmotlüdie MiUhettHiigaf ait» den Alpen. 43
meh 2ber jene das tieferra Horizmites, aoti dem ibn) di«
ti Scb>uroth*»ch«ii Hrfunde -^iir Untvr'uchnnff vorUg«n,
Beobachtatiffoit and Aasichten mitintbeilen.
E* bt ßr die rorliegende [Jnb>rsuGhaDg xa mobtig,
[JioK BctoUate 8«h>)nk'a kennen x» Ivroon, «1» iit»s irir
avulitpr TOTsagen düriteo, dtewlb«a in Ktlne so erwÄbnea.
Bniglieb da* von de Zigno beschriebenen Art«n bemerkt
Sckenk folgenden:
0 Equisetitet Brtmgntarti (?) Dng. läset wegen schlechter
Erhallnng allem Zweifel [taum.
3) Die Caulopleria-KTiKa deuten snf dse Vorkommen Ton
Fvnutttcken; doch bedarf e« hier wiederholter Unter-
fodutogm.
3) ÄetK^thj^um Faetlerliaman let nach de Ztgno's Ab-
bildnng benrtlipüt eine Form, die vielleiobt einer Ent-
wtcklongsslDfe von A. stipulare Hnffehärt.
4) i&nrfni^era SchaHTOihiana ohne Zweifel, eine Älbertia,
bei der es nnr fraglich bleibe, ob sie nicht direkt mit
der A. fUiptiea ru vereinigen sei.
(t Die Tozi/es-Arten werden »o tiuige zweifelhaft bleiben,
hia es geltiDgen ecio wird, diuugehörige FrQchte unf-
BB finden.
Anaaerden) bemerkt Schenk nach dem ibm von
Sefaaoroth'*) mttgetheilten Materiale in Bezog auf
als Equisetum J^eriatti bezeichnete Versteinernng, da«a
dmdbe wohl m Schi£oneitra geh&re nnd bext^lich eines
il* Ajikopki/Umn apeciosum beieichneten Fragment«, dass
Mar groase Aehnlicbkeit mit dieser Art he«tehe, dasR sie aber
cbeBM gut andern Ur^pmugs sein können; dag<^n »ei
Form itatcr diesen üeberreaten, welche er von VoUsia
M) VvfMcli«: VoncickiiiM <Iot V«rat*iD- d. ben. Hfttamtienea-
to OabOK 1866 8. 48. &2.
44
Sitnny der nnOh.-ph'ir. Cttuw rtmt 1. StJtrt tS7».
h^erophiflla den huutea Sandsteins niclit nnteroclieideii
kSnn«.
Als d« Gettatomtreaaltat seiaer Untergachuiig xietit der
bertlhiut« Phytopaläontologe don Sclitius, dass, obwohl iiur
VoU^ia heteropht/iia din^kt mit einer Art dm BaDtsandsteitu |
de« rheinisclicn tisbiets gumpinsam sei, doch die Flor» derl
anteren Scliichten tod Recoaro g»iiz den Ein-j
druck d«r Zagchorigkeitzu der BnntBaudsteio-
fortoation mache.
Anf die obere Pßanzenlage, w«loh« ja ganz unzweifel-
haft io den Schichtvo de« alpinen UoschelkalkR eingebettet .
ist, hier noch näher einzugehen, liegt zunucbst di-m Zwecke j
dieser Mitthdlang entfernter; ea aei nor beigefügt, dess nach
de» UntorsuchnngUD Sclienk's nnr 2 Arton bei Recoaro,
darin zu nnt«<rscheiden n'nd, nämlich:
1) VMtia reeubariensis = Araiuariies recubarimsü und i
Ar. Maatatottgi und
3) Taxoditts 8axol\tmpiae
Weiter ist eine Arbeil von A. t. Laflaulx") hier xu
erwähnen, welche »ich zwar haupt^iäcblich auf die Erupttv-
geoteine Aea rioentiuiMhen Gvbirg« bezieht, in welcher jedoch
aneh ein flüchtiger Blick auf die Schidttgeat«ine geworfen :
wird. Wan beiionden io letxUirer Beziehung herrorgehoben
za wenleu von Interesse ist, betrifft diekrystallinitebeo;
Schiefer, welche als Gtlimmerscbiefer au^efiust \
werden mit Debergängen in Talk-, Chlorit- and Thonsohtefer,
jedoch nicht in der HänfiRkeit, wie dieeea nach t, Schau- ;
roth's Angaben zn erwarten wäre. Das schwarae Qest«ia'
an der PontHoa regia wird als anthracitiscbe Tarietit
dewlben Schivfn^ bezeichnet und im Allgemeinen dem ganzen
8ehi«ferconipIex ein metamorphiscber Ursprung, wie den
Geateinen des Taunits und der Ardennen, zugescbriebeu.
16) ZdtKh. d. daatKh. gaol. äMtlboh. 1673. S. -JSS,
C IC, (rwinAri ; OefiynMiiadie ^fil^he<lnnffeH aus dm» Atpett. 45
Von den zoniichat aber den krystallinischoB
SehiMfer &uElrirtvi]deDSfttid*t»in, iuBbnonilere den manzeii-
nit»>Hliu«aden Lagen in demselben nimmt t. Lasauls
n, liam 4l<;ren ZuKchürigkeit zntn Btin tsandstcin nasser
liier Frage gestellt sei. Im Debrigen eotbält diese Mit-
tholimg in Besag aul die hohem Schichtgeoteine nicbU
aar ist aaffülender Weise uooh an der durch Be>
'l«cVe'» Nacfawda längst berichtigtigten Annahme t. Schao-
^retli'i festgehalten, dass die weissen Kalke und r)oloniita
^rliflckitcin Bergspitsea der Jnrabildung entsprechen, wührend
sc doch ZOT Trias gehöreB.
Aaf Einxelnea werden wir im Verlaufe der Darstelinng
W ia Erwifannog der Eraptirgojiteine zarfick/ukommea
Cdtgenbeit fiodco.
U neuerer Zeit bat «ich Geh. Rath Reyrich mit der
ÜttamohBag der tieentinlMhen (.iebirgn vingehend befasst
nii aach di« Dn^egend von Recoaro in den Kreis seiner
Btotufatungen gesogen. Leider ist bis jetxt über die
Btwitota lüoser Forecbnngen noch nichts rerdSentlicht
mrdni. In seiner Begleitung hat neoerlichst v. Mojsiso-
licB die Uegend von Recoaro besucht und über die dabei
gen Rasnltatd einen kurzen Beriebt'*) erstattet Er
demselben xu entnehmen, daas v. Mojsiaoviea
(1876) den äandstein von Recoaro mit sammt dem
' K^ Grödener Sandstein noch der Formatiaa des B u n t-
•And*tein stuäiilt, und darüber Kalk- und Dolomit-
Uidte erkeaoeti zu können glaubte, welche den Bellerophon-
<bchlga ähnlich seien; dabei hält er es (ur mdglich, da«
£> bei Recowo zwischen den Werfener Schichten mit
Mmetis Clarai eingelagerten Kalk- und Dolomitmauen eine
Fieicaeot Wicklung andenten, durch welche die Bellerophon-
lAnlileo rertreteD würden. Die sonst in SO. Tirol so scharf
14) Tvb. der k. k. fMl. RcMuaiwL 18TS. 8. 23B,
46
SUriutg der HotL-^ftyi. CUuk ro« 1. Kart 1879.
wugepr^^n Scfaichtenivilie d«r h'atiutta eostota soll
Beoosro fehlen, dage^n aber ein Glied hier besoodm
mächt^ cDtwickelt ariu, da« ans braaiieii äiouii«rii(!en Kalkeo,
rotben Saodsteinen. schierngea Mergvl utiil CoD^lomvrateQfl
beat«beiid*') dem Gestein voa Val-lnferiia mit den Mancfael^^
kalkccphalopodea von Doot «ats[H«cbeii wBrde. Wie sich
dsza der „Muschelkalk tod Reooaro'* T«rbalt«, ist hi«r nicht
weiter ausgefOhrt. Alseto darauf folgendes GUed wird der
weis-sr enfUirende Kalk <l«s Monte Spixx» angefahrt und der-
selbe als Stellvertreter des „MeDdola-Oolomits" mit Crphalo-
poden von Muscheltjpns bezeichneL Ueher diesem Kalke
liegt eine gering mächtige BchJchteognippe, welche den
Bncbeuateiner Schichten gleichgestellt wird. Roth«
und graue Knollenkalke, gebäuderte Kalkscbiefer und grfine
St«inmergvl (sehr übniich der Fivtnt verde) bilden diese
Logen, in denen sich ein Ammonii, identisch oder nahe rer»
wandt mit A- Reitst gefunden bat.
Lager von Porpbyrit and Melaphyr in Verbiil'
dnng mit gefichichteten Tnffen bilden im Vicentiniscbe:
die SteUvertretÄr der Wwigeoer Schichten, üeber
sei als Buis der hSbeni mächtigen Massen des Hanpl-
dolomits eine Zone aerfalleuer z. Th. ooliÜiisch aosgebil
deter l>olomite bemerkbu-, wie solche in Sildtirol na d
Bm« der Etatbier Schichten vorzukommen pflegen. Aq'
Gjpa findet sich in diesem Nireko. In dieeer Ke^on laMen'
«ieb die Keprisentanten der Cantaner nod mehr nach
oben der Raibler Schiebten vermathen. Dieae Anschanangeu
des er&hrenen Kennen der SSdtiroler Sedinentgebirge itt
um eo wichtiger, als solche dorch spätere Forschnngetii
IT) K4 soQ dias« 8eUeht«u«lk* Usatltscli wto mit dos »KMjpw**^
in lanpacdhcbsB Geol«g«B. V. Schiorotb bat sUher aatet ,.Keap«t"
U«r oicbt die rotbBD ScUchtensn tor, aeiiduii olicr den gnncD Hn*
scbdktlk Tent4Uideo, Nie ipÄtor oachgewisssa w«ideD wird.
I
C IC GtlM6W.- Oeogmttüdit Millkeaiiiigen tuu tItM Alptit. 17
Nwet sich (liess uxus der jUn^xtcti Pablikatton'*) entneltmeii
Bttt, k«i&e sehr wesentliclien Aenderuiii^en erfalireu haben,
El finilet sich »ar die lUiheiiToIge des Miutchvlkalks hier
ünUichcr geordnet in d«r Weise angegeben , dass tu
Diiunt di« Schiebten mit Muscbelu, d&rUl>er die Kalke mit
BraMopodm and dicM-n eingeschaltet die PfiuiEeD-ßlbrend«n
SdüeCer aad noch hSber Gesteine, welch« mit den Ceplut-
itfodm-RiinaAea Sebiehten ron Dont, Val-lnferna und
Bisfp litholiigiach überfinstimmen. liegen.
Aach Lepsias hat in «eiaem neuesten Werke: „D&s
■«iUidbe Sddtirol" 1678 viellacb auf die geologischen Ver-
kiHntne Reeoaro's Bezug genomoiea.
Eine erste Süchtige Prolil&cizze habe ieh in meiner
lU. Mittheilonif uu den Alpen gegeben, indem iob mir
rägab^do« Beeprechnng rorbehielt, die ich auf Grund der
iBi Ifltsten Sommer Torgenommeneu Untersuclmugeu hier
blgm lasao. Es war mir dabei von grossem Gewion, be-
lehrt darch aasführlicbe mflndliche Mittheilungen Bejricha,
ikneu uueigen nütziger Gate ich anch Ein-Mcht in die ron
an entworfenen Karteneinxeichnungcn verdanke, und be-
gflaat^ durch rortreffliches Wetter, einige Tage in Recoaro
a Th. anter Menegaszo'a kundigen FOhrung der Beant-
vortnng der Fnige widmen am küunen, ob die aus dem
PflaoBenlager von Becoaro stammenden Pflaoaen
^mäk den von mir bei Neumarkt entdeckten gleiches geolo-
Kireao einnehmen.
Daa Erg^nias dieser Untersuchung war für mich ein
befiiedigendee, indem sich so wohl bezElglich der geo-
Sielluug, ab in Bezug auf Gestein bescliafleabuit
«ad Pflameneinscfaltlan eine Dbereinxtimmang des sog.
aateren Pflanzenlagen roa Recoaro mit jenem von Neu-
U) l>ie XMlonitrllle In SSdUro) and 7eii«tlea 1878—1879 8. 45.
0, iS; »Itf 0. s. ».
titi SiUmtgtb- d*r k. bajror. Aod. •!. Vi'us. in MDncben nstti.-
CL lff7C 8. 78.
48
an.
wndoi
4«ii diese Pfl«aieo-fahr«ndeii Sehieht«a so-
wohl ia A»n GegenJen, is vcleher der BvUoro-
phonkklk DDmittetbar d«rSb«r eatwiekeU iit,
kla soch dft, wo gelb» dolenitiieb« Lsgeo den
Bvlleropbonkalk ersetBcn, TollsliodiK äbei^
einatiiBin«D and identiaeh aiad.
Dieaer geologisdie Horiaonl, deaen Sehiditeo wir dsr
Kine w«geo »Ipines oBtarrn VoltiieDsandatein**)
nniDeo wollm, acbeinf adt aber nicht bloss utf die Säd-
alpen eh beschränken, sondern nch weiter loeh über di«
SaÜiehen Gebirge snazodehDeo, wi^ die bahnbrechende Arbeit
Beer'«") nnd die SdiiUsroDf; BoeekVa**) fiber die
Pfanteahger bei POofkirehcn ia Dogam beveiwo, doreh
wvldit gaax dieaelbe Scfaiefatairmhe flMtfteatellt wurde.
Waa zsD&ehat die weitere To-breitnng in den Alpen
mlbat anbelangt, so errtgte da« adioa aeit Ungerer Zeit
bekannt« Vorkommen ron Pflaneeaflbemstcn bei Coltio, die
allerdings fnr Formen des Kothliegenden gelten nnd die
Angaben ron Lepsina in deeaes rortrelflid)^ Beschreibnng
von Jadiearien, die Hoffnung, anch hier innigere Benefaangen
swiseheo den rerschiedenea PflanMnrerte>(91irend«n Sohiehten
nnterhalb dn dort, so anageteichnet and trpiaefa entwickelten
MuBchpIkalks nnd der Claraifcbichteo aofitnfinden. Kio
allerdings nor Mächtiger Streilztig, den ich nach dem Be-
lacbe Recoaro'a darcb Jndicarien, im Val Caffiira nnd d«l
SO) Di'MTBcMklinBncibUdledMebereaVeUaltaiiBJttalni
ia i»Ki aaMtrnüpio'^ BüthtekicfatM pgwlW.
21) Dtker pembehe PftuiMn in V. B<t. Oer IDttk. au d. ialirb.
iL ni>jpirti<bMi gtcA. Aiwtalt. liTTtf.
•^i\ ytAmaax. d. k. k. KovI. BnchiuutAlL io Wko IS<4 8. US
nad t»«. 8. 2&.
C W. 0*mta: GMVMMfMdb UÜHuäuH^tn «m dtH Aipen. 49
ftv^ bei Bogfilino, im Tal Trompia, bfli Collio, ron da Über
Kxnpu büi zoot iMvowe, durch das Val di Scalve bis Scbil-
fmo oad Piotae nero, dann Über den VeneroeoIupMS ins
Tcklb unternahm, ora unter dem frischen Eindruck der Er-
Umi»gn bei Becoaro die Verbältniaoe in den Bergama^ker
Alpo in a&her«n Vergleich za aieben, ergab, wie i«h in
HM «pKteren Berichte auRftlhrticb darlt^n w«rdi>, den
whem Beweis, ds» in diesem Gebiete du PflaDzftnlager")
iD den sc^. RothlJegendcn durch einen Uberao« Diäcbtigen
Sehichleiioomplex von jenen Sandstein lagen getrennt ist,
wiche nach Lagerung, i)«trograpbiscber Bei»cbnfleub«it und
L , Bndthang so den anflagemdsD CUraiscbicbten dem unteren
HToltnesMndstein ron Nenniarkt und Recoaro gleich kom-
■ml»)
P Oitwärtert«1lea die neuesten Untersuchungen Tonla'a'^)
U mkben anf PtlanKenreste ähnlich jenen im Oriidener
Saditaia und anf die Äehnlichkeit gewisser Lagen bei Bc-
bfndtik im Balkangebiete mit den Schichten ron Pünf-
Unben in Ungarn hingewiesen wird, in Annsicbt, daxü dieser
•irkwQrdigu Pflanzenhorizont aacfa in Balkan nur^efuiiden
SS) L«U« iit die Eilte, «ekbe die ttontlicheo roa mir fenm-
■4l*D Ma^Oek«! ane dkan Gegend Mthidt, auf dem Tnntfott
«rinn fffgtagtn.
44) Blat rt<B biCBdi^ DetenDebaiig der MhwaRen Kalke im
MagAtaU hat mir du crfrtaliclie Re*alt«t gelben, daiii ein ver-
MMtaagveitlM» L^tw, du i<k g«Ma gcgenOber der II. C^toDipra,
i CaKoo. am Itaada dar Straaa« Qbar du Wotmicr Joch im leliteu
ttdMkte. ontar aadani jeiw cbaraktoriftiaction P'oraminirorcn'
Vn^aitM nk«a« liaat, weleba die BallorophiMikalko m tehr ana-
■ktaM. Ba gAÜri deianaeb «eniguteD* ein TtMdl dar acbwaiwn
Klfa dn OrtJargabiati, wie jnie im LamlwwKrtbal »berhalb Davo«
la iaSAwüt, dnn 8ckfefataMr»tftn de» ttelleiophoDkalkea an
^^1 witi aadi wi* dUeer *<m Qjf" »n^ RaabvaekenbilditD; begleitet,
H^I9>Sll. d. iead. d. Wlas. I» Wtea; natlL-iuitDrw. Cl VSXV.
Rn. 8. tf» oBd £04.
[im. I. Matb.- pbj>. a] 4
50
SUtuHf tUr ■MtA.-jAj«- HuM rom 1. Märt IS79.
werden nird. Es liefet die Yerroutlißiig nahe, ioM aachj
in dorn werfen nDniiUelbar«r i{l«ichEi>rmig«r Zammroenla- ]
gerung asd bat glcichiT GvttetiMiuabilduiig bisher als riu
ßauuH aufge&ssten PtUruenreste- und Kupfererze- fiilirvudoB^
SchiclibeacoBiplex dea Goavernement Per in sicher eiii»J
nnserea alpinen VeTbältDimen entspreohendie Scliüidntig Hieb
werde Toraebmea lassen.
Nach dicMn einleitenden Bemerkangeii wende ich mich {
iiQu zum Nachweis der besondeni Vi-rhältnirac, anber welchen
die PtlaiiKen-filbretiileti Seliicliteu oud zwar sowohl die sog.
anterrn d. h. die der titfsteii Samlsteiolagen, als nach die
oberen in den Ketzienbäukcn des Mnacbelkalkes bei Re-
coaro auftreten.
Hierbi'i müaiten wir xanäelittt «inen Blick auf die Uat<
läge werfen.
Die kryatalliniscUen Schiefer bei Recoaro.
Die Ablagernngen jAogerer äedimentgebilde bei Recoaro
nntersobeiden sich roii jenen der llotzeuer Qegend dadurch,
dam an der St«lle von Porphyr gUmmerig glän-
zender gränitoh granerSchieferals das, soriel
lunnt. üH«ite Gestein vicb verbreitet zeigt. Diese Scbiefsr]
werden fast durchweg aU Glimmerschiefer beeeicbnei^
Mein« nähern Unterituchungen hnhen aber gelehrt,
die««!t Ge(tein mit dem in den mf^isten älteren Gebirgi^n
and in einem grossen TheJl des CentraUtockea der Alpen,
weit verbreiteten archäolitbischen Phylltt nahe genug Qbei^]
eiii-'«timmt, um diese Bezeichnung als die entsprechendert ii
Anwendung xu bringen.
Der allerdiaga in mauchen VarietUteu hohe Grad tod
Gtimmerglauz, dann der Uebergang in Abänderungen, welche
bc<K)nden reich und an chlori tischen Gemengtheilen iinil
endlich das Fettige beim AnfÜhlon zersetzter Massen lassen ,
C- W. Gümihti: Ofognoilitthe 3Siitlitäitnget4 am den Alpen. 51
aUSrikh «ntchi^noo, in item OMteiD Q1 imin«rschitlf«r
ÜpWrgäDgmi in Chloritecliiefer und Talkschiefer, die
tjpbcher Gntwicktung 1>ei Recoaro nicht forkommen,
ra ertitidc^n Viote Lo^n sinil ttohr i|UBrxreicb ohue
iWin eigcntliclieii Qaarzitfichiofur xu Tcrtanfesn. Der Quare
öt TarbenMhend in Streifen and linsenförmigen Concre-
bonen in der PbjUitnwsK «ngebettet und ToraDl&tüt, wo er
hiaSg neh anstellt, die snf dam Qaerbmcli besonderi
JMtHeh bemerkbaren gekräoselten und zicktaokförmigeu Fal-
lageB, di« den Schiefer iia!atiz«ichui>n pflegl- In cin/^lnen
UAmi Pataen itiid Kn9tchflii vortbeiH bewirkt er ein« Aus-
Ulmg des Pbyllit m einer Art Enotenschiefer cnd
I U gloelumtiger patMnfßrmigor Aoneheidung de« clilo-
^^läeben GeoKiigtbeila eotateben Pleckscbiefcrrarietäten.
^H Die PhyllitDatDr wird auch durch die optincfae and che-
Häeha AinUjM beatättigt
^p Beinebtet man den Scbiofer in Dänaschliffen, die pa-
olld sn den Schiohtfläcbea genommen aind, so siebt man
fii iiiirq^lm&3!<ig begrenzten wochsulnden Lagen der cblo-
aod glimmvrigen Gemcngtheilc mit den cbunikteri-
optincben Brccheioangen, welcbe diewn Büfltand*
eigenthOmlich sind. Besondem hervorzuheben int,
dw wriMe (ilimmw-ähnliche, aW »ciinppige G^rmeng-
äcb ojitiBcb nicht genaa wie weissi-r Gliaimer ver-
bdetn er immer im p. L. Aggregatiarben Keigt, auaser-
■t er >pr6de, oicbt ela*tiHcb biegsam, und bei AufUhlea
Dräte, dottkelgrflne NSdelcbea, die stark dicbroit iack
lütwiDCD der Horiibleude aozugeh^rün. Neben diesen und
fnuxigeu Beimengen kommen bei starken Yergrikf
jme mvrkwOntigen, kleinsten Stächen in grosser
tarn Vorschein, wolebe zuerst Zirkel in dem Dach-
eirtdeckt bd nad welche fut in allen Thon-
■■rtigeo Qfl8t«inea wiederzukehren pä^«n. Bei
4'
52
aUnmg ier miUk.-fltf$. ClM»t om J. JBri 1879.
ckn OcinD^hltSra ier KnottetiKlii^fvr tritt eine a&dere
■cbwHiing herror, die bemerkenswerth isL Die scheinbar .
Quan bestehenden Knütclien «od aümlich in der Mitte
nmft fitfrigvtreifig and von scbSner bUner, aber fledqg
Tertheitt«r Parb«.' Im poUrinrt«ii Lichte (i. p. L.) ent-
stehen farbige Kii4;e um das helle Centram. Es scbeinuu'
dahrr diese KDÖbeh«n ans conomtriscb aa^escbiedener Qttarz-
muBe, die nm einea DiathenkerD sich anlegt, xa be-
«ieheB.
Im D{UiaKlilifr scakrecfat xar Sdiichtfläcbe xicgea sieb
die grDneu und weialicheo MiDeralfalUtcben nicht in re^I-
nftasifc aashaltenden, sondern in mit (tamader Torflasertan,
oft wellig gebt^men Lagen, wobei in den grBneB Stretfeben,
die dankleD Staabtheilcben antfebäuft siod. Die erwähnt
kleiueu KSdelcben stehen oft schief, aonat aeokrecbt
dienen Streifeben.
Die Analyt« de« PbjrHiis, welche Ass. A ScbwKgerj
bewrgt«, ergiU) folgendes Resultat:
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Die Analyse I bexiebt sich auf den knotigen Phyllit bei
der KSnigsqncIle and
C W. OHwbtt: OtogmoMmh* Mtlihtilungtn aus d<n Alpen. 53
n »af jenen aater dem S«udst«ia aoterhalb der Kirch«
St Uinliiuift : ferner
i) bt J»dfl«iii&l ilie Baaschanalvse,
1i)4m Anal^rBB des in kalter Salnüiire wraetaUin, chlori-
tiiehen G«n*agtheilB (Phyllochlorit),
e) jmer ilm durch heisse Schwefelsüure ^.erxeUbaren Glim-
mer- artigen Genieiiglheils (Promicit),
D jeat des Rest««.
Der in Sokefiare ISslicbe Antheil stimmt in der Zu-
I ■fflneotetsiiag ziemlich geuaa, «ownt sich dieta bei so
■mo^fäch gemengten Geeieiuea erwarten lässt, l>ei I mit
djeacm Gsmengthnle im Phj'Dit d<!« Fichtelgebirgs. Ein Theil
de iiTifnin glichen Eisen oxj'luU int dabei bereits in Oxyd
oagewaadelt ; der glimnierartigc Gemengtbeil I zeichnet sicli
W gerufen Eieaelerdegehalt durch tiehr grosse Menge von
Tboaerde, dnreli den Giaenoxydolgehalt nnd die kleiae
■!• Ka]i ans nnd entfernt iiioh <i«dnrch sowohl vom
l^pMlwB Kaliglimmcr, wie vom Scricit.
Im R«st denket dt» grosse QaantitSt der Kiesataäiire
[auf die Anwesenheit von Qnart io grosserer Menge. Anf-
'Ulud und KchwFT xn denten irt der hohe Gehalt un Natron
■ Jiawm Rote, was, wenn man letzteren tfacilweise wenig-
•tnu auf Feldapath besiehen wollte, die Anwesenheit eines
Pl^ioklases anzeigen w9rde.
In Bczng auf die ErgebuiKW der Analyse dos Phylüts II
fM St. G jaltana ist xn bemvrken, dam gt^ün jene bei Phyltit 1
ät brtrftcbtiicher Unterschied besonders in dem noch der
Miaaillung mit Saliaiiire und Schwefeltiüure übrig blei-
hfedtn Reale sich «rgiebt. Dieser Rest ist entsohiedeo
qnirirnclier and ärmer an einer vielleicht Feldspath-
mtigea Beämcngnug, als der Rest des ersten Pbyllits. Da-
faid> (rerdeo nach die Abwekhnngen bedingt, welche in
ie BaoaehuialTiie mm Vorschein kommen. Dagegen stim-
■B fit Mücfaot^rerhältnisse de« Sali^nr»- und Schwefel-
54
Süning der malh-'p^gt. tSaut wm 1. M&ri IS79.
sänn.- Auszugs beöder Pbjlliie 90 gat aberfin, als ea sie
bei so wecbwlnd g'/mcn^tuu and z. Tli. io »ehr rerscliie-'
J«Qem Maasse zersetzten ^chi«f(irg««t«io sich erwarten lisst.
[)er durch SaUsSure zen*etsb<u-e Oeuetigllieil schliesst
sich den chloritischeu Udmongung^n des Pbyllits im
Allgemeinen an, wogegen der darcb Seh wefelsäare wf
leglnro [J<ut»nilÜieil, wie Wt den anderem noalyitirten l'hyltite
nah« ZQ die normali- ZuMinmensetznag dt« Kaliglimmera
aafouweisen hat, jedoch entgegeo dem V«rhalt«D d« typi-
■chen MascoT)t8 in ScfawefelMur« ziemlich leieht xersetabar
iat. Oiewr wem« glinunerähnliche Qeioengtheil 7eri>&U sich
demnach ähnlieh xnm typischen Kaliglinimer und znr Scbwe-
feltünre, wie der chloritbche Oemengtheil Bom typinchen
Cblorit and zur tMluäure, Wegen diis>(s abweichenden
Verhaltena der GewichtgemRngtheile dieses Schiefers kann
maa denselben weder aU Glimmerschiefer, noch als
Chloritschiefvr bezeichnen ; vielmehr gehört d<-racll>e
zar grossen Gruppe der P h y 1 1 i t e.
Eine »ehr ägenthQiuliche EiuIagervDg im Ph;lltt bilden
die X. Tb. aU AnthracJt, x Th. als anthraätischen Schiefer
bezeichneten Gesteine, wie sie oberhalb der Kdnigsqnelle an-
stehend beobachtet werden können. I:^ sind dem Lj'dit zum
Verwechseln ähnlicbe, flaserig uneben geschichtete schwarte
Qaarzite, die gewissen silarischeu KieselHchiefern sosehr
gleichen, daas man mit jedem Soblag einen GraptalitheH in
deiiaelben zu finden hoffen könnt«. Aehnliche lyditiscfac
Zwischeningen kommen Ubrigeos anch in ansseralpinvo
Phflütgebieteu z. B. in der Oberpfttiz bei Wsldsassen ror.
Die Phfilitschichtea werden von zahlreichen Gc-
ateinsgängen durchsetzt, weiche theiU aus ri^thUchem,
Porph;r-artigea GeaUin, tlmls ans dnnkel grünlich
■chwarxen Masw Ton Angitophy r-artiger Katar bestehen.
BexOgticb der ersteren werden wir sTpäter Gelegenheit
finden, da sie bis in die Stufe der wt-issen Kaiko empor-
C IT. OümAa.- GMgwstiMA« JfiMAei'/uM^vM um dm Alpen. fiS
nttn, eiuige Bemertningei] Ifeizufttgen Von Am Xetziertm
bba wir in Küne hervor, Aus» nie, iriu wenigsteua die
uklütA üiDgvbutig llecoaro's**) betrifft, trotn äasserlicli
T0Kluvdenaii AnsBefaeus doch innerlich eine einbeitlicb«
■tflr'-' '"'ippe von Ernptivinaterial bilden, djtt ieli nicht
iMKl . <.i>i{ y.a rKnehivA^nun aawivrulpiavn Oobirgiartfia
■■ «jiander raiswn möchte, Lasatilx'^) acheint alle die
Dtmo Emptivgesteine dieser Art dem Melapb^r zata-
Ukn. Ihre w«it rortgtwchrittvne ZersntiEiing und ümbil-
daif, wi« sich darch dns lebhaRn Anfbruaien beim B»*
t^n mit S&oren zn erkennen giebt und ans der An»-
SQuig iler Blasenrianie mit Cbalcaden. Kalkspath and
iWfthm gltfichhlU :ta entachmeu ist, erschwert, di« g^
Feetellaog der arsprängtichen Gcsteinabeschaffenheit
hohem üradr, so dasn ihre Bewichnting immer eine
nnnchere blt-ibt. Wa« ich bei H«conro an dunkler,
PbjrDit» gangförmig durchbrechenden bis %a den Tuff-
Über dem MuAchdkalk reichenden Eruptivgeateiu
und utlenucbt habe, ))oh)ies«t sich ftafii natürltclist«
iGa ErapttTgesteino dw nördlichon Gebiet« von Gröden
Faaa an, die allerdings b&]d als Melapbyr, bald als
)iabai beieichnet werden. Lepaiux nennt sie Micro-
Mi kaio.
Die Qestein^iDge änd hier meist nicht sehr mächtig,
I ■! einem eLjenachÜKirigen Bestege von dem Pbyllit ge-
osd ohne Kiawirkung auf da» Nebeogettcio, m> z. B.
idea eebOnea Gängen nnterhalb Rwoaro an der Stramo
Taldagno bei Mmi, h*i der ü_yit«grub«> unfern Itorig-
BBmjItelbar hinter der K<>Digs(|uelle. Oberhalb Ue-
gBg«n Zini beobachtete ich ein aehr zorsetctes Erup-
■I Dn rai T- L«*aalx «aj[«fahrt«ii Dualt roa der UooghQtt«
I kauw l«b niciit, lU ich »nhrciul der N»cht Über diet«B Pua
I bis. ■- a. 0. S. -A>7.
S'La.0. 8. 818 Wid 822.
56
SUnmf dw wMk.-fi^ Omm «m i. JOrt iSn.
tir^fstttB. mkbei aBMlmD«n4 glaiBTiBniiig iwiiahaB Pkyl-
liUchiclitai «ingriagert, gen«] gwnom 11111 jadodi aatcr aabr
•pitzfQ Wiolc«! die Schiebten dnrehaoluMidit oad dscIi einer
Riefahiag bin zweimal ftsSBlfBrnüg ki den Sefaicbtea ab-i^
setsL Da« EraptiTgcwtein nBterbalb B«caaro tebliwit nek
Tenifiga a»iaer reicblichen AngiteiaadklflBn an die ng. Dia-
base dea Faasaibal's^ bentxt j«docfa asm von den typisches
MHMralpmeo EKabasea gau abwatcliaadeo TTpu. Dia Haspt-
maaae ist deutlich hryrtaUinäeli ■«^■"■■"ii'i'»'* atu Angit
nwl PlagioklaiBidelrteo. «Hraa fetokömiger, als daa Geatdo
*QD fk— thal, gfoeelrBrnigg ab das tob BoTegUans. In
diaaer HaaftnaBW Uegeit giBaaoie ABgitkrystalle in nietf
licher Meng«, eisMJne Paten oad ADsscheidnagen de«
bekannten cUoritiaebn Oemeagthifla, Hagpataiacn und bie
und da klciaa Ihdefai eines alark fiehnitiiGlMa gränbrannen
Mineral«, das der Hombteode eniipriebi. BLasenriume sind
a- Tb. mit Kalkfpalh, wobl aacfa mit ZeoUth und cbloritiKchen
Maaaen aoffg^fftUt: durch Behandeln der Dfimwehliffc mit
Salnlire eotiübt sich das Ocatein bat gut, indem aich die
reichlich rorhudaiai eUoritiiebea Baintaagungen zetsetzea.
In der weJMiit nrtcUhibadM MaM« treten nosmehr
Khwane fei^gKi-fc« LeistdieB hemr, die dem Titaneiaen
aongdtSrea aefaeiikan.
Gtwae Tenehicdra ist das dmikdhrbjga Oaatain in dem
GTpafanicbe bei Roregban». Ein inB^aa väu feines Oe-
flMme von [anggeateekton PlagioUaanidaUNn. mit Aogil-
krjntällchen nikd grOnbraanen, sehr stark dichroitiaehen fit»-
riyan Nädeteben in sehr f^na»et Mentie — wohl Horableude
— anthSlI tai^ch im ümrtffie tucbt dentlieh begrenite
KSmehen nnd Btaobtbeilcben von Magnetäasn ond Blä'
flheD dea eUoritiBebai MineraU. Grilaaere Aogitkrjatalli
■Miaaa sind im Garnen ariten; ebenso tcrwnielt
IprBmer^j HomblendBaMiwIwidBngeB. KaUcapatb nnd ein röth-
licbei ZeolitbHutigee HnierBl nnd sekuDdare ^cvoipii:
nite
litt^
'4
(L W. OtMb<4r Otc^matUtAt itütkeüwigtn am ien Alpen. 57
f
Unter der Einwirkang von SaLuäarfl wenleo die Dünn-
enLftrbt.
Das dtukelforbige, an Blascnräumaa nicüt» JCniptivg&-
■totD in der Nfib« von Val di Rotoloae bei la Guardia
It gTmcbMtn die Uitt« zwi.so)it)ii Aen beiden ebengenanulea
fatiä&Uax 6ee An^tophyrs- Die feinen NAdelchen der
BaapUoasse ncheinen fast in gleicher Monge dorn Augit, wie
Horablend« uzagehfiren.
Ein äfanlichea nnF der Alpe la Kasta weit verbreitet««,
toa tnfiigen L^en begleitetes Gestein ist leider in weit
fiirtgochrittenef Zersetzuug begriffen. Anffallend ist der
gnme Retclithnm der krystullinischen HnnptmaKte »n fnneo
Pbgiokliuuädolcbrn, dvncn gegeaUlwr augitische und stark
ilicbraitiscbe bornblendige KrTstätlcben aehr antergeordoet
sind. MagoeteiseD and in »elir zahlreidien Flocken a<u^e-
•chtednDB, chlontüche Mineral tbcilcb^-n, die nch leicbt in
Sabteiiir« löeen, geben dem Gestein die dünkte Färbnng.
Aocb GUmmerblättchei] scheinen vereinzelt vorznkonimen.
Im Dorcbscbnitte pol^cdrtscJie belle Ausscheidungen erinnern
dnrcl) die zonalen Einlagerungen feinen Staube» an Lencit.
Doch ist die Sabrtans doppelt brechend.
Die unteren Sandstein- and Conglomerat-
ficbicbten mit dem unteren Pflanueulager.
Wie zahlreiche AulschlOaie namentlicb in Val del PrMk,
in Plvebelegraben oberbalb der Quellen, tn Val di Guttara (V),
twinben Oonera «opra and Rovegliana, oberhalb V^üli an
der Strasse nacb Rerecedo lehren, wird der F h y 1 U t nn-
fflittelbar vom rotbem sandigem Scbieferthon mit kloinen
gelbea Kn&lloben und rothen Sandsteinbänken vom Äos-
lAm des anaseralpinen Buntsandstein» bedeckt, ohne
dua ekb eine Conglomeratbank oder eine dem »og. Verru-
caao Jihnliebe Qesteiiulage entwickelt zeigt. Nur in den
68
8itim»g der matk.flift. Claus roM 1. Man 1ST3.
wiMen GiSben am NO. Abitange det HCigd«, auf dem die
Eircbe St. Giuliana ä^teht, taad ich eine 0,3 m. mäcbl^
CoDgloinoratl age Ober dem unch dort gat aafgeschlos-
Moen Pbjrlltt Eineclne Rollstöcke weissen Quanu« n«tit
nuD da and dort in dem rotben Sandatoin eingi-bcUet^
Diese nntere Qaiteinsreihe mag bei Fönte b—8 m. mächtig
»ein.
In ausser H&h« Ober der Pb/llttgreoae »leUen sieh im
Yal del Prack mehrere Binke weinen Sand«t«ina in gleich-
förmiger Lagerang überdcn tieferen rothun ein, welcher ganz
die Beschaffenheit des Neumarkter Gesteins besitzt and wie
dieaes Kohlenputxeu und uadeoÜicbe Pfiaaieorefite, rerkietelte
Stammstüeke nnd anlhraeitiüche bserigc HolstlKile am-
schliesat. In Dräseni^umen sind Krjstalle von Qnan and
Üolomitspalh abgesetzt aud auf den Kluftflächen, wie »chon
Benecke erwfthnl, in reichlicher Menge Malachit and Ltwor
angeflogen.
In den oberen feineren, nnd wohl anch Bcfaiefrigen
Lugen kommen nan alle die utblreichen Pflanxenrersteiner-
nngen vor, welche doZigno ron dimiyr PandstoUu aus dem
80g. antern Sandstein anftlhrt. Es sind fast Species für
Spvciea ganz dieselben Pflaiixenarten , wie sie
bei Nenmarkt von mir aufgefanden wurden.
In dem Haaptgraben oberhalb der Qaellen sind iwei
Steinbruche angelegt, der untere in den rot he n, der obere
in den weinten Sandsteinb&nken. Die dazwischen
lifgendeu grauen thonigen scbiefrigen Sandstfriulsgen aind
als Abraum in gro!t«vr Menge Ober die Steinbruchhalde ge-
RtüniL Hier sind PHanzenreste häufig. Imlem nan im
obenn Bruche über die rersohiedeneu Bänke aufst(^>igt, ge-
wahrt mau ZQ unterrt intenair rothen Schieferthon
mit dUnnen Bänken von eingcbctteteni .Sandstein und Do-
lomit 6 — 6 m. mächtig; höher folgt 3—6 m. mädttig grauer,
dSnnachiefriger Soliiefert hon mit oft St^inmergel-artig
C V.Oümbd: Beoynimittite JtffUAnlitn^eN au* d<H Aljten. 59
WtiB t.Tfa. doloRÜtiachen, g«lbTerwitt«rt«n Zwiscbenbänken,
(UoB nn« oberste Lage grauen Lettenacliiefers mit Ktemlicli
fit erhaltfinra._ aher fwt immer iior vereJnwlt lieKi>n(I<-D
Bliltchfln voD trUtnannien, wie in der gmaea Lettenscbi Ver-
tilgt bei NeamarH. Kine Bank weissen Sandsteins
oMU foo POauxenmteD bildet die oberste Sohiclit dm
Staabnichfl, in welchem zaglcicli ancli oin M^}ir zersetxtos
Pflrphjr-artigw Emptirgestein au%f3chIossen ist. Die
Guiaiane de« letzteren dringt in mUchtigem ätamme quer
lanb die Scbichtrn empor, hildt-t ein« kopff&rmige Krwei-
tcnog und zieht sieb alsdanD aaf eine schwache* Ader zic
■nuBHL, die in den Sandsteinbänken aoslänft nnd plötzlich
VthvT diu Itftxt« Snndsteinbsuk nnfsteigeml stehen wir
tMÜH Westseite des Tbfilchens an einem scfamaleD, scbarfeii
DtrgrQ«km, der si«h »nunferbrocben bi» zti einem ein»>lneD
Wabttlnns iint«r Im Bast» emponEiK^ht und in rast nniiiitcr-
In^nen Entbiaasangen Schicht fOr Schicht die sich hier
«denuider lagernden Bänke za beobachten gestattet.
ZaoÄduit über dem weissen Bnudateiu und Hner gvlboa
wi^igeo Lage folgt inne Bank giaaen. wcisslichen, durch
ZcrKtniig meitt gelblichen, feinkörnigen D o 1 o m i t s oder
Kilk» mit lablreicheü kleinen Foren nnd Stengel-iihn-
Gdwe, vertikBlcn Uöblungen, wie solche bei Trieut in
^äehv Gflsteindage rorkommmi. Mir scheint es nicht
nsblliaft, dass diese dolomitische Qesteinslage als Stell-
'•rlreter der Bc IleraphoDsobichte» amtusehen sei.
Di^ e$ folgou tofort über derselben die gruavD und gelb-
liihn geecbieferten Mergclplatten mit Posid<momi/a Clarai,
*i( be Nenmarkl und in der Pnfler Schlucht. Wir Ubei^
ttinttiin nun auf dem Gruth uufwürtesteigend die gnux«
Sähe ia X. Th. gelben oder grauen, z. Th. rotben meist
Ma^eaehichteten Oe.iteine mit denselben organischen Ein-
«UBmo. wie sie in anderen Gigenden aus der Weisser nnd
60
fittiiMj i4T maA.-fky». CtatM rhu t. Märt 1S79.
Campiler Schicht« bekaost sind; man gtaabt sich ganz in
di« Ücgend von Bolzen versetzt. Auch die Haiik feinkSr-
nigen, z. Tii. ootithischen i^Ib und röthlichKn Dotomits, er-
fflllt mit Ilolopeila grafHior, fehlt hier nicht. Weiter auf-
wärts werden die Schichten sandiger, nfbnien eine rorherr-
schcnd rothe Farbe an und schliesMo IncUgo Ruuhwack-
bänkcben in Zwigcheclagen ein, bis »ich in der Nähe des
bereits erwähnten Hauses Qnt«r La Itasta ein mäcbtigCi
System grauer Oj^pflniergel einstAllt.
In den feateren kalkigen Bänken aind lÄblreicho MoBch«^
kalk?erHteinerangeu zu finden: Mjfophoria cardissoides, M.
Uunfota , Modiola triquetra , OervtlUa toetalis , NaÜea
gregaria u. s. w. Anf dem weichen Mergelgestein breitet
sich hier ein Streifen von Wiesen ans.
Au VollatÄndigkeit de« Aofsehluraea kann in der ganzen
Umgegend ron Keooaro nur da« Profil an der Kirche
8t. Giuliana ^uf^s de* aehmalen Rückens anfw&rta gegen Val
8araggere, bei der AlphOtt« Pogheraate and anf dem gegen
Staro rerUnfenden Qmth mit dem oben beecbriebenen in Con-
correnx treten. Äof der Nordseit« de» Uggels, aof dem die
Kirche steht, entbl&ssen wild terrissene steile Qrftben die
rothen Sandateinscbichten mit einer Conglomeratbank, wie
Bclion erwähnt, unmittelbar Bber dem Phjllit. Höher ziehen
Uagen des weissen Sandateina durch, auf welchen ein kleiner
Steiubrnch angelegt ist. In einem etwa 10 m. Ober dienern
weissen Sandstein dorehstreicbenden, 1 — 1 '/t m. mächtigen,
ibonigeo, gthnmareictien Sandsteinschiefer stellt sich ein
wahna Hanfwerk von Pflauxenreeteu in meist vereinzelten
Blättchen und kleinen Zweigen ein, genau ao, nU vriren diese
Pflanzenfragmente beigeechwemmt und an einer ausser der
Flnth liegenden ruhigen Stelle mit Schlamm vermengt ab-
gCMttt worden. Einzelne Logen sind m> reich an verkohlten
PflaDsentheilen, dass sie entzSndet eine teitlang fortbrennen.
Ah den in Wasvar gslegteu StQcken des Schiefer« iMsen
a. r. GümUli OlOfimtitA* Uittkeamngtn au» dm Jtpe«. 61
ddl hMit dip tnDziiltien BUttclieu isoliren, Xanh Schiin-
fv't Bastimmang ist auch bier VolUia huNffarca Huer die
VuSffAe Pflanze. Daxu komnieo, VllmannKn and x»b1-
mtbt Prücbtcliea n«b«n vislfln, nicbt näber bestimmten
flhUrett«!!.
Diese S»ndstfriDlftgen slretcben etvas N. Ton der Kircbe
lUr den Rücken ; «ine kleine Verwerfung stellt sieb da-
ein and etwa 10 m. hüber gebt eine weitere Bank
Saadst«m«, wie im Freclielcgraben, sii Tag, welefae
neh oben ron einem weisalichen und graalicben dtcbten
MuBit — dem Stellvertreter des Belleropbonkalks —
Meokt wird. Sofort im HaDgenduu dieser Dolomithank
tägn sich gnuliebe dolomitische Itfcrgelscbiobben voll
na PoüdonomsQ Clarai nnd mit jenen glauconitüicben
früneD Streifeben und Pleckeu erfdlll, wie solche x. B. obei^
halb Kaldem in dem sog- Seisscrschieh ten »o charak-
tvistiKib auftreten. Lftngs des Rückens aufwart« folgt nun
gutn weitere Oeeteinsreihe biit tn der auch hier durcb-
idea Holopellabauk rorherntcbcnd graulich und
plblieh, ober derselben dagegen durcbgängig rüthlicfa ge-
firi)L In der Nitbe der Alp« Po^be raste liegen wiedemm
£e Gypomergel mit KcUiger Ilanhwncke darüber ausgebreitet
ond werden von knoUigknotigen mergeligen KHlkschicbtcn
bedeckt, welche zablr^icbe «tengelartige WüUte nmschlieeaen,
geoan so, wie man sie ausserhalb der A!p«n im unteren
Wellenkalk bcobai:htet. Höher am Gehänge streichen aoob
klar die Homatein-reiGhen Bracbiopodmkalke des Mnscfael-
kalkoi tn Tag an».
Muschelkalk schichten.
BesOglieh der den Muschelkalk xugezüblten Gesteins-
hOdongen kann ich mich hier um so kürzer fnxsen, ab die
b«Mn>denio Tra-biltnisse, nnter denen der Muschelkalk bei
6ft
SittHng tUr ntOK-^hy. Cttate wm L Märt 1S79.
RrcoAro auflritt, tod Beoectc« Tottkommeii kl&r gee
worden sind. Ich hab« Aitte ächichteu od lablreiclMn Ort«ii
geaebeD, wie Boi La Rasta, in d«m grosse Kahr dasoo Limpia,
an dem Oehinge aiit«rhalb ML SpizK«, im Val di Rotoloae,
bei RofFglian«, in dom grossen Gypsbrocb des ^ign. Slar-
mUo bei RoTegliana bereit« aaf der NO. Äbdacbaog des
BergrQckens, daun in eiuem Seit«ngrabeo daMlbst, ferner
in der Nähe de« Paeso kIU Commenda (?) und obt^balb
(jaueva sopro. Die Scbichteafolge scheint hier Überall die>
selbe KU sein. Am TolLrt£Ddig«UD beobachtet« ich sie am
Qjpabmch« dn S. Mantotto, di« ich dessbalb hier kur«
mittfaeileo will.
Nahe am Gebirgagrath fltehe» gelbe Dolomite ond grau-
liebe Merg«! ohae Vertt«iaerangen an, welche die Decke
d«r eigentlichen Brachiopodenbank aimnaohea. Daranter
folgen nun der Reihe nach :
1) 5 m. mftchtJg durch Mergelr-wischenlage in uwei BSuke
getrennt der Homst«in-flibrende graue Rettieokalk
mit den bekannten EinachlSssen des sog. MtuchelknUn
Ton Becoaro.
3 m. mSchtig grauen Mei^I.
5 m. mächtig fcete Bänke grauen Kalke mit Spondifius
compfus, Ostrea oOraäna, Ptetm discites, Pectm laevi-
gatus, GerviUia soetati», Avicuia Bromti, Mj/opkoria
tmifforis.
3 ra. mächtig klotzig grauen Mergel, oach unten in-
teoaiv roth und buntgefarbi.
m. mächtige düonpUttige, mergelige grOnlichgnne
Kalke mil Encrinus /frucHia (meist auf den Sohicbt-
flSefaen ausgearbeitet).
6) 25 m. mäehtige Qypcmergel und Gypa.
Die UntvrUge bilden aellige Dolomite und dolamitifcbe
MergeL Bemcrkcnswertb ist daa erneute Äaftaacben rother
und buntgeOrbter Mergel unterhalb des Retxienkalks. Bine
2)
3)
4)
5)
C- VT Oümbet: Q^agmaitht itttAeüuitgen am dtm Alpon. 63
GfMh^uung IcttnnR ich auch b^t den HypsmcrgHii
J^nw Atnt>cbi'1l(itlk«fi in ili»r B}i«H|{f|{'Tn<l , welche
Hhn VenLnlaaTODf; gab, <lit>»e Gypalagen irrtlifimlicb dem
Roth taxurechuen.
Dir wicbtigKt« PRaiiMnfuBdtit«)!« liegt ganz in der Nähe
h&» gn>u«n GypttaufschlnMCA «o detn f-NisKsteig tod da
ueb d"m Vusto ikUa Cotnim^ndu in «incm wildes Graben,
leb nh an dieser Stelle oben
I) geihnti Oolomit,
3) gna- nnd gRlbgcatniiften Kalk,
i) die obere Bank des belcannten BraehiopodenlolkB mit
flornst^in,
1) didil«!!, sandigeD Mergelkalk mit dem Hnutlager der
Votttia rentbariaisis,
i) mm «weiU untere Bank d« ^achiopoden-fUhreDden
Kalk«.
G) TorberrsclieQd graue, etwas rtithliche und bnat« Mergel
Süd Scbiefertbone.
El war mir »ehr daran gel(>geD, in dem das Uanpt-
fttnnÜBifBr begleit«Dd«u weichen Mei^l, der bUber wenig
bwirtet worden yu se^in Kuhciui, nocli weitere PtUnzeDreste
la fstdeckeu, welche die VoUsia rectAarieHsia begleiten. Es
lllMEte mir in der That hier GiDscblQHae aufzafindeu, die
fni Schimper ali» VoUxia heierophftla var. squarrosa
Irtiiniiit hat. Noch etwaa hSbcr am Gehänge nahe am
hpAborgaage stehen Bänke des Brachiopodenkalks zu Tag
» Vtti hier fand ich Heteia recuhariensis in demaelbcn
DalBBMittlck mit Reteia trigcnella cnsammen.
Nicht weniger intcmsant ist der grosae Auf^cUluas im
Td li Kotoloue. Von Reccaro thataafwärt« begleitet niui
öl weite Strecke der P h y ) I i t. In abgerissenen Partbieou
k^fnai wir anch hier dem ro t ben äandst ein. Oa wo
'r Weg roD Veregarte nach )a Goardia dnrch die 'I'bat-
*^ ipeht, stehen uocb graue Clarai-Schicbten an.
M Sitnmg drr matK-fkift. Olat*t vom 1. Uän 18T9.
Di« geringe Menge rou Wasser, di« der Badi Tülirt«, ge-
stattet« von da OB in die Bachsohle »dbst hit m dem
Gypslager allerdings unter grossen Anstrengungen Tor-
zudringcn. Die Schichten sind gcisanj dieselbeu wie näher
bei Recoaro, nur gegeo oben erbebt sieb Ober den rnt«nsiv
rotben sandigen Scbieferlagen eine hohe mächtige Bank gelben
Steinmergcl-ithnlieben Dolomita, wie er in der Gegend
Ton Tricnt nnd Botxen fast überall den rotbcn Campileii-
Schichten anfsorahen pflegt. Unmittelbar darüber beginnt das
bi«r aogeineJu micbtige System der Oypninergel erfOllt
Ton Pntacen, Lioseu, Schnüren nnd Ädern von Gyps, PUttige
Kalhe mit den stengelähnlicben Wülsten des deatschen
Wellenkalks nnd mit EnertHUs ffracitis schliesiwn auch hier
die Gypsxchicbtcn nach Oben ab, welche dtircb 2 Verirerf-
ongsspalten drei&ch treppeoförmig absetzen. Der Brachio-
podenkalk konnte nicht anstehend beobachtet werden. Doch
liegen zahlreiche BlOck« desselben berabgebroohen auf dem
Gjpsmcrgd. Die Horui^teineinschlüsse sind hier oigentbOm-
lich zer&essen ond porös. Bei la Goardia setaen Gänge eines
RrnpÜTgccteins, vie bei ItoTegliana, bis in di« HssclMlkalk»
M^iichten hindurch.
8 ch i eh tens wischen dem Brachiopodenbalk und
dem weisses Kalk des Mt. SpiizA.
Am wenigsten klar gelegt ond wohl anch am schwierig-
sten zn antersucJieQ ist bei Recoaro die Schichteoreihe Qh«r
dem gelben Üolomitdach des Btaehiopodenkalks. Unter dem
gegen Recoaro weit vorspringenden Eck des Mt. Spizze,
dMMD Steilwand bereits am weissem Kalk besteht, sieht
mtD schon ans der Ferne grellroth- nnd gelbgef&rbte
nichtige Schichten unter den Kalk einsebicsscn und in
giOMoa Schutthalden das Gehänge überdecken , das vom
Mt. Spizse gegen Sasso di Limpis ^ßllt. Dieae Schiebteo
sind es, welche die altern Foracber mit dem Ken per Ter-
i
tnche XUtheilungen aiu rfew Atpem. 65
halMtt. Dil) Cnb^rmicliun); dicsor Sc1iicht«ii sclik-n
^viebtig genug, mn Aeo angemeän müUBamun Versach
■I rnuäten, an dem SteilgobSnge bi» zur FeUwand des
wtMMD Salkfl emporsuklpttern. Ich fand D«b« oberhalb des
ilvrcb Zimtniiicnbnicfa «atslnndcnen gro&sen Kabrn von
8«R) dt Litnpia am Fa^se des Gehäiigeji die anzweifelbaft
■iul«ben<l« Braciiiopodenkank des Muschelkalks aud nach
tiatt Untcrbrnhaog tod nur geringer Höhi;, welcbc durch
Deberrollung verdeckt i<<t, iu gleichfSnniger Lagerang darüber
tn bodi oben xur Kallcwand de« Mt Spizxe rothes and
ptlm risrnschöuiges and dolomi tisch es Gejioin, sandige
nd ttt^e L^en tob ibnlicber Färbung und ächte TuflT-
mwwn. Vnfulgt man da» Fort«trcichi>nde in der Kichtnng
nr &)pe La Basta, bo kanu man an der Kante der Weide-
Kciie, die geradeauf xtim Mt. Spizxe iiich empor xieht,
lArheqonD dtvsftlWn Scbichtenreihen wieder finden, nnr sind
ter die Lagen sehr hfiaSg und bereits fast vorherrschend
toffijt. Dflungeftchichtfte Platten njil Hnni^leineinRobl&Rseii
«rituen an die BncbrnMdner Kalke. Hchwarzw Äagitge-
*ii Bad ibonigc Porphyre liegen in so zahlreichen Brocken
Ber ifie Gehänge an^gestieat, dasa man diese Felsarte» wohl
lii ia der Sfihe anstehend annehmen darf. Da» 7«igt nich
in iu Tbnt als richtig, vrvil man emporsteigend oben auf
it ^neid des Oebirgsrnckens , der itn Mt. Bptizo ans-
Wl Dod bereits aoa weissem Kalk besteht, das Aui^ebende
iWw &Ti]»üvgBoggaatqn« beobachten kwiin. Hier siefat man
«0 Porphjr-artiges, ganz zersetzte« Gestein dentiich gang-
Vl% in den Kalk eindringen, genaa so, wie man es x^br
cUn und bequem an der Strasse oberhalb des Dorfga
V«l Am gngea die italienische Grenze xu in zablreichea
StiuuuuiKhnitten direkt beoWchten kann. B« sind die««
' ^lÜMMi, welühe oft zu einer Art Porzellantbon verwittert,
. B gugartig angolagten Oräbvreien abgebaut werden-Uelwr
Natar d«) Spiate-Kalkes später.
{jm, L llaUi.-pbjr«. Ol i
66
Siltung der ■u{A.-jA|w. CUmt mm }. Man tSTS.
Sehr i>cliwi«r% ist die Scbicht«iifot|fe »on d<rm bcrvitM
frllher geoannteu ei Dzeluteh enden HaaMt an dcni Wc^e vud
IWo«ro XU I^a Rasta, wo wir bereits die Brachiopodea
unil HornHein-reiclien Masehelkallclirinke kennen gelem
haben, aufwärts sur Alp&äch« im ÜJinzi-Inro Dachau wi'JiH.'u.,
Do«h gelang 6S den Aufbau mit nur wenigen ODtcrbrech
nogvQ trotx ilc« hier bt^inneudeo Qia»Miiweii<eQ Anflret«
Ton Ernplivge^tviu in den Seibenschlucht^u kennen b
lernen Eü folgen hier über dem gelben dolomitiachen Dacb
goctmn des BrncUiopodenknIks zunächst graulich wei
dOnn geachicht«te, plnttigo Morg«! und Schiefer, die
80 mehr den Wengener Ha lob ien -Schichten eich Ter^leichenj
iaxsen. als neben denwiben ganz chankkteriMische I^etri
Terde vorkommt. Qrnue, tu^g^sandige Lagen setsen di
ScfaicbLen nach oben fort und werden von Porphyr-
artigem, oft in lockeren llion verändertem Qastein darchaetxl.
Bier tat ee auch, wo in der Nähe eines sdtiichen W
riwen der «ebon genannte Pechstein in sehr Teränderlich<
Fonnou zn 'I'ago tritt. Daneben zeigen «ich intensiv rot
wohlgeacbiebtet« Horustein-fuhreude Lagen und viele rothi
graue und grflnliche nndig tnffige Sckiohten bis zu d«m
von einem Hutifwerke weissen Kalks Qberstflnttea Pel»enhaug,
w«loher sich w««twärt« zu dem steilen, mit einem bo
Krema gesclimtlckten Felariff blendend weissen Kalkes
Alphtttte La Ita«üi empomebt. während o«twtrt» die Tai
bgen uuil KruptivmaNseu nnonterbrocbeu bis zur AlpW'
ftKclie bei CStempelle und weiter Über Oasare, C. Stue, An
ghflbe Creme und Glerchebe bis zur Dolomit- und Kalt
wand dm M, Laste und Grunnulloo sich ausbreiten.
aebeiiit mir nicht zweifelhaft, daaa das ganze eben ervriÜint
grosse Kalkriff au der Alphütle La Bwta, deaaeo weis»
Evioospongien-iacfaer Knik mit d«m des Mt. Spizze Tölli
Bbereinstimmt, nicht auf ursprüngUclier liugerstätt« »c!
b»fi»det. modern in einer früherer, hnberer Lage nn
^
'C. W. Q«mbet: OtogttottiKlM atUtheilungcm au* dm Mp*m. 67
MiditB jstet hsrabgebrochen über rolatit viel tieferen
Sdiöcldni li^t, als ihm seiner normaleD Stellang nach £u-
kanurt. Dieser Kalk geh&rt in die H3be and in das Niveau
im UL Spixae-Kiillu. Die TufHiiKVii der U !t«»U da-
gcgu «ntxprecben den tieferen Schicbteo, die oben am Steil-
|Äliy unter dem Mt. Spizze erwübnt worden; sie sind
txM Torbemefaend tufSge Facies derselben und gleichen
BMk Gesteinsbescliaffuiibeit nnd Lage den Tnffiugen der
StuMT Alp and bei St. Cessian. Die bier mit einbrech-
toAm iCnipliTgesteine**) aitid tbeils übnliche grUne Augito-
pbjre, irie im Norden, tbeils aber sehr eigeutbiimlicbo ächte
Ferpbjrre. Alle tngen den Cbarakter tief greifendsler Zer-
■Itiiaft an »ich nnd gestatten kaum mehr «inen richtigen
EaUick in die Natar ihrer iirsprttnglich«Q Zofiammensetzutig.
Was Konäcbat den sehimrten Wreits von Lasaulx
uAhrlich beaebriebenen Pechsteinporph jr"J anbv-
bigt, M fand ich eine eigentbiimliche, an Perlstein erinnernde
Virietftt, welche ich im Vergleiche xa der von H. r. l>m-
laali angeführten oSber antersocbt babe. In Dömucbliflen
■ngt neb, dass die Haoptmaitaen aas einem grao bis rSthlich
bniien ßlas mit nusgeieichueten Flnidalstreifcheii bestellt.
In disMr Grandmasw liegen wasserhelle, rissige, längliche
Krptelle, die i. p. L. als Plagioklas aich erwiemu,
4Bn grOnliob braune dnokle Krystallo von Hornblende
ikrig aod stark dicbroitisch), wenige Quarz-kürucheu tmd
MsgaL'taiscoiiitaabtbeile. Das von t. Laaanli mit Diallag
•vgliebeae Mineral ist auf den xablreicb an dasselbe dnrcb-
28) DIss« GartabM dal auf&hrlkli p«tTogr^bi8cb roa Prof. La*
■l> ta ZeitKbr. i. d. gtol 0«Mllieh. Bi XXV. B 386 und ffd.
29) A. a. 0. S. 833. Dan kb hl in«iaer BeMbreibaog d«* Pecb-
MMDponAT» ron CatUlratk diner Atbfit, dU oiii entgao^fn war,
^■Ut ffikdit hab«, laSebte idi bei diewi Gelogeabpit aU ein Uebei^
caiaefaaldlyeft.
68
SiUmig der math-phtu. Ciant towt 1. Slän JST9.
KWlieiidai Ri88«'n Ton einer brauiien AiiwicIteidaDg — wnhr-
Nchetnlicli EisvDoxydbyilnit v«rnari!int|^, m du» eine Pnr-
UaUnalvse k^n Anhatten zu seißer nSlieren Bestinimuug
ergi«b. Daneben sind sKhlreiche DlSttfihen intetixiv tluiikrl-
fürbigCD Magnetiaglimoien «inj^strsat Hehr merktrOrdig
sind die zablrejclini eingcschlomenen StUckcben «ines fein
kristallinischen Gexteins, welcbea dem mit vorkommend«!
Atigttopbyr zu entspredieu s^lieinl. Die Analys«, welch«
Hr. Assiittent SvhwBgrr Tomuhm, ergab:
Gepcrlter Pechsteinporphyr tod La iiasta:
Ki«HlMd«
Thonenl«
Sissnoijil . ...
EiMn»tjrilDl ....
MsniyHinxjilal . . . ,
Kslktnle
Bi(t«r«rd«
KM
Hstron
Wisser mi Kahlmimt
BftUMb-
uiuljtt
A
CarlikUnal;»«!
B
C
D
6S.32
47.74
«8,1^
ST^
16,S2
19,54
1^.68
I4j$2
I.S1
8,42
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Vn
8,06
—
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0,1»
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2,01
2M
2,30
3,28
1,^
0,87
1,70
3.01
1.24
2,»
S,M
3.40
3.98
4.97
4.78
6.1»
4,«t
fi.90
lW.4tt
iW.*S!
IW.47
1(W,24
A. Die ZntiaromenHetxung im Ganzen stimmt im Wetiont-
licben fiberoiu mit der von Lassulz geliefert<.>a Atuv-
IjM de« gevrShnlichen Pechsteinporpbyn von La Rasta.
B. Ein in HalzsSure zeraeizbarer Antbeil betrügt 27,28*/»
Vnd scbdnt nchtm atwM Kalk dem durch ZersptzDQg
eoWandenen cbtoritischra glimmerigen und eine» Tbi-il
des tersetzbareD Plagiolkafle« zn entsprechen.
C. 0«r in Sfltzsäaro nicht zeriwtzlwre Anthftil.
D. Die mit grosser Sorgfalt Boagewäbltfi Glaamame, w«lche '
i
4
r IT fta-''! UfrifiiMtvdt* J/iKAcdMiym am d«« Atpe». 69
io Wiwatliclivn mit dem in Siiiren uitwrMtsten An-
tbrit ObcmoKtimoit.
In G«tit«i ikt die ZasammoaKt^iuig ziemlich abveich-
aJ too j«tMr des PedutteinporpUfra**) roii üuelnith, dfr
btdMtrad Krmer «n Ki(scUüurr und rfichür un NutroD ist,
*M ific AnwMviibcit ron Plagioklas erklärlich maclit,
l>i§ b«g1(>iteod<!D grOneD Augi to phyr-krtigeu tie-
Mmw bieten growe Ver3cliied«ii)ieit«u dar. >Sehr v<>rl)ri-it<.-t
■U, wia bcirib frtllior scboa ernähnt ward«, xtetnlich feia-
Mraigt A bändvrangttD, die im Dünnschliffe sich ala autwer-
|*«BhnKch reich an mdat stark zerHelxtem P1a^iokla8 aod
ann m sogitisch^n Bt-iinengongen crwciHon. Die fein
bifUlliniMh« Hanptmium kommt jen«r des Gestein» der
Gjrplagni TOD Kovegliana und Va] di Rotolon» nahnn
gMth. Eteioate. «tork dichroitüche Schüppchen und Nidel-
(kn dlrfteo braonem Glimmer angehören, obwohl derselbe
Ö M (mn tvrtheilter Form wtist nicht aufzutreten pflegt.
Bi uteiBt dadurch ein Uebergang in Porphyrit angedeutet
'b «nden. Ckloriliache Iteinii-nguDgen »ind »ehr liüufig in
winalM) nnregelwüMigea Pntzen und Streifchen vorhan-
Ab; >ia werden durch SalzsSnre leicht zerselxt. Auch Mag-
■PtmtD fehlt nicht. Durch «reit torge«chritlene Zeraetzuiig
fikm dnmrtige Gceteine in einen gnlblicheu oder röthtichon
■•br oder weniger nnreinsn Thon ftber, der stelleuireiae
t^gimbin wird.
Sebr merkwürdig ist die Beihe der Brnptivgesteioe
ma Porphyr- artiger IJefichAffenheit , welche in diesen
ScUehtvn oich barcits breit machi-u. bis in deu weissen
Calk hinein ragen and mehr nnd weniger zersetzt in bellen
filUicbeo, oft »chihi wmmbd Tbon«tein oder Porcellanthon
IUrgal)«a. Solehe wrwtxte Ma^md werden in xshlreiclien
»} »^ d. Acut <1. mn. ia liudia ; nwth-pbji. a 1870. ».
.io.
70
Affwai; drr matK-pkyt. (Haut MM L Märt 1879.
Strllen f^egrnhan, um g<we)ililmml »U MataHal fflr Herttenoog
von Poraellanwaaren bouützt zn werdeD.
Es worden xwei dieser ThoDtt«ii)-&rtig«n in Graben
gewonueneo Maasen analysjrt (A«s. Schwager) und swor
I eine webse aos dem Gange im Kkllc dt« Mt. Spizu
II «ine etwM rOlhliche wu einem Gsjige im Tuff am
l^use dea Mt Spiaw.
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Kdkerd«.
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In diewr AndjRe bedeotet:
a) die BatucbanalfM, b) die Attalvse des donh Schwefel-
B&ore zereetxbaren Tbeile und c) die de« dabei bleibenden
Bertea.
Der durch Schwefelünre serlegte Astheil gehört einem
ThoD ao, bei welchem etwas Thonerde durch EUietioxjd er-
•elet ist und der bleilieade Rert besteht ans Qnan mit einer
geringen Mrage von mehr oder weniger onwrseUlem Ortho-
\än und Glimmer.
Prof. ?. I.asanlx") hatdieee Gesteine, wie sie in gro«»-
artiger Entwicklong aneh bei Pongara ra Tage trat«», als
Porphyre bezeichnet aad genau beeofarieben. Meine Dnter-
m
Sl) A. a. a 8. 837 «. IH.
C. VT. Oltmbd: Gmjfmtudie MiltktHuMyen awi den Alptn. 71
Mebasg »timtnt mit dieMT Besvicbnang rolbtändig übomn.
In Däno'wliliSipD zvigt die GrandniASHe dum äusgcn'n Aua-
Bcbra incb ein» mit unUreu I'oqilij'reu Übereinstimmende
Bacbaffenlieit, Hur dsra si« iitark zerfletxt sieb dustellt.
1b dir AoordnuD^ dt-r rütblichrn Staubt ii<rtlubon glaubt mao
mpt bbweilen eine Art Pluidabtreifung zu nehen. I. p. Ij.
■otholt sieb dioM OrnndmUH» in nneudlicli vi«le kl«ine
mnpliiiSntg« Petdcben, welche darch Terscbi«dene Fiuben
äA rou eiiuadef tiut«r»cli«ideii. Dazwischen liegt eine
uarphB qiunigc Sabstanx oder trfibc Tbounuu»c, Divzabl-
piäi «ingwtreuten PeldspAthUrystalle sind kaum darchschei-
vai. Um Manw ist raetst ToIMiudig in Thon umgebildet
oad l p. L. olin« Parb«nerKch«iiiungen. Hier und dii xind
Tidldi«! wrniger xerveti^ , und diese ^eben i. p. L.
mr die Parbeneracbeinangen der Orthoklase. Glimmer
at hiufig eiogemengt; auch Quarz fehlt wob) nur iu sehr
wfcluau Fällen gänzlich; dagegen könnt« ich keine Hörn*
Unde bttobachten. Es liUst sich daher das Gestein nicht
tk Porphjrrit b«xeicbneD. Auch «os Val Predda liabe ich
fa gleiche Gratein onterancht; die Gmndmueso xeigt hier
iwA die Lage eingeetreoter feiner ätaubtheilcben deutlicher
«KArt Ktaidabbreüang.
btr Kalk und Dolomit do« Monte Spizte.
Du ÜF«t«in der hodu'ten Pel^kuppe de» Mt. Spizze
■t hlkig. s. Tb. dolomitiscb, lichtwciRs, woblgescbichtet
ad ligerweiha erntllt tou kleinen Auscheidungen por&seu
BvluteilUL Aach finden fleh graile nicht »elten kleine
(häatfoden, Crinoideat und GtfroporeRm, welche, «o weit
dint der schlecht« Erhaltung!«/.usUud zu beurtheilen ge-
iWItt, der Species muitiservxlis ungefaSron. Sehr ati^e-
■■tkaet iitellt sieb jene grossoolithisohe oder wulstige
j)tniktsr nn, die man uN HvinoxponginnKtnidar zu bezeich-
Mi pflq^ and ab sehr cbaraktemtittcb fOi die Gesteine der
T2 SiUung der math.-pli<fs. Clatte am t. XSri tSTB.
Stuf« dui Wettt^rsteialutlkit oder Sclilorndoloiait« annimmt.
Nar io den tieCsUn Lagen ist der Ealtc r&thlich gefärbt.
Zalilrfiichfl Mineralginge, welche meüL BleigiMiz uud Schwer*
apatb führea, durchsetzen den Kalk und gaben (rilbor za
einem lebhaft betriebenen Bergbau Vorantaeaniig. Das Ge-
sainintverhalteD des Spiz^ekalks stimmt mithin so rortreff-
licb mit der Stufe de« Wetterkalks und Schlenidolomita,
dasB ich kein Bedenken trage, dentielben damit in
Parallele zu stellen.") Ea ist bereit« erwähnt, daae
ancb da« Kalkriff der !<» Itasl« als ein herabgebrochener
Bergtheil desselben Kalkes nnznsehon ist.
Dasselbe Ooftein wtxt auch in den bcnacbbarteo Kulk>
bogni, deren unteren Aulbau bildend, fort und wird höher
vom Bauptdolomit, der die höchsten Spitzen der Kalklafte
uumocbt, [ilierlagert. ICine tuffige ZwiHchenlage zwiiwbeu
beiden ist nicht überall wafarzuuehiueii, doch scheint sie
stellenweise vorhanden ^a sein.
32) Diner Kalk wird noch ii«a«rlfchsl ron Hm. Mojtliovici
(D. DeloBotUiiTe etc 8. 48i fDr ein«ii 8t«ll Vertreter Am Mendolado-
lomltetklirt. Dtoe Aarielit Ist alcltt vriwr btgrOadM. Si« ttOtat
«iah Tielk-Uht «nT die Btobachtnag <iler Febrlpp« 4ei ««üMn Kalka iler
La KaiU, iti« allenlinK« nahe oberhalb dM Bracfaioiioileakalk* litgl,
ahn «ic ith nachiaireiMii T«r«Qcht hab«, aui b rtnlttnUr, wksniUrM'
IiStte lieh befindet. Obwohl hUr nicht der Ort ixt, a«f Am Kiehcn
Inhalt dicw* «rwibatM an**«[K<'wnhn liehen Wvrk«* cinn^h«*, Klanb«
ich dock hier Oel^tahalt nehmcs » mOnoii, dla nnfreoadlfehit and
angwccbto Anklage, xlche der Vsrfuser (8. 41) gt^imm deotach«« 0«»-
lofw, ih auch in den Alpea mita/beiUii, !■'• Oedcht Mhlemlert,
sie nlUntieh die Btaelchnvag „Rtaper" in dia alpiM Nomen:
«iainrhm«ff«la aochua, inrDekirettca in nOa««!!. Wir dOrf«
Beartballnag hierilber getmtt deaa intimaUenaleB Areopaf der facb-
genotaen >b«rUaMn. Aech meti aUe Well, da« di««« AllanM in dar
aaUbatloaiatea Wabe ia den Alpen tbätijr waren nad aiiul, am dl«
WliaeiiKkaft la ßnlera, nicht lun Iland«! nait ihr nad aa wenigaten
daa attehrllcfaa 0<achift dea Bchnngiala treiben la woUn-
C. Vt. (MMbef : 0«ci7nm4h<A« JUtrfhräitiuiT» tiiM dtit Alpen. 73
Die Pflanzftareate der unteren Sandstsiu-
schiebten.
An drei HteU^n bähe ich Wi Recoftro in den tief«t«n
I^4steia»c]ucbten PfiatixeiieitDicbllltiso i^eammplt. nämlich
«■mal im Val del Prack, na der a)t«n Fandutelle Matisa-
laog»*!), dann oborhalh der König^qunlln und nnt^rholh
ia Rireb« St Qitilianu. Alle dicm La^n stimmen anfs
gnoaeM« mit eiaaoder ßberein. Es ist scbou bervorgo-
WW worden, d«ss aacb die Päaax«u'-ft1brpnden Schiehteii
Wi Nmmarkt, Tramio, Montan und bei Botv-en aowobl
<w die Lageraag nnb^Iiiagt, al« nucb in wnhrb»fl Uber-
T*icheiid«r Weis« iu llevDg anf üeett>iDfibeschaffenheit und
4m «igeuthümliuben ErbaltnngunatAnd iin PRniixonein*
wUton, sowie auf die besondere Art dcts Einscblussea wj es
ia itm wniiuwn Snudxtein oder in dem granen Schieferthon,
■ftjnur bei Itenoaro bis zum Yftrwechaeln gleich kommen.
Hiw, wie dort sind div PfluDxenrmt« nicht vollständig vor-
itiUt. sondern theilweise noch io ihrer inneren Strulctnr
« wolü eriiaKeu, das«, wenn man sie, was leicht gelin^jt,
wa dim Gesteins ablöst und mit einem Qemisfih von
ddonwirem Kali nnd Salpetersäure einige Tage in der Kälte
Mndelt, sie.b mikroHcopische Präparst«ß ans ihnen her-
ittUm U*MU. lob habe lablrciche Priipiu-at«' ditvur Art
Wntit nm eine Menge von ansferdem nicht unterscheid-
WtB Pflannenfragnieütitn anfsutindeii, die sich zwar nicht
«bU als Spocii^ Irczeicbnen, aber doch ab etwas Verscbie-
iam «rkennen lassen. Auch dQrflea derartige Pril]>araie
*lht mit daxn beniltzt werden knnnen, niu die nntontchie-
fam Anno weiter su li^ründen und sie vielleicht mit
gril—iu St«faerhpit lebenden Formen za vergleichen. Ich
I **vd* im Folgmden den Vcr«ncli wagen, bier nnd da anf
«hhe Priparabe xurückinkommeD.
74
SiUMma 44* moA^/ky». Omu» um L Mrt tlfff.
Prof. ^ohimper in Strusboi^ b«lte die besondere Gate,
alle irgend b«-ini}rkrn;twKTtiicii ätficliv von ullen Fandurtra
ZD ontersDcheD aad die nUnzviimt« xa beitimmen. Heineo
Dank, deu tcb bi«r fQr die mQliniiue Üntent&tKang des
bosUn Kennen de« TriusSont «aszospreehen mich ver-
pflichtet fOble, ist am so ({rösser, sla der sckr gwhrte
College mir auoh gestattete, tou seinen Bestimmungen hwr
tnsKB Gebrancb za mach«tL Ich wlb»! bab« nur einige
wenige Bemerkungen weiter zu diesen BestimniQDgeu hinzu-
zoftlgen, ta welchen diu rachliche Materia) einer lelxten
Anfsammlnng Qetegeolieit geboten bat.
Um eine Debe^elit filier die bisher in dm SOdalpen im
sog. antaro Voltxiensaudttein aufgefoudeaeu Pflaa-
Moreste sa gewinnen, sind in -dem nacbfolgendea Veneidi-
nias neben den schon genauuten Fundstellen bei Reooatx)
— Val del Prack, Thal obcrlmib der KöDigaqnelle uikl
Kirche St. Gioliana (jedoch nur mit der Berflcksichtignng
der TOU mir selbst aufgefundeiuia Ueberretite) — auch die
wichtigen Ort« b«i Neomarkt nämlich:
1) an der Strasse nach dem Dorfe Mauon,
2) unterhalb dea Dorfts Uortas,
3) oberhalb dea Doriea Tramin
Doch einige Fnndcffte bei Botzen nnd Triettt nämlich:
i) im Graben obvrbalb Missian unter dem Mendelwand,
i) an den alten VennicluHtellen nach Steinkohlen bei
iiBTia und
6) im Aferthal bei VUbrös unterhalb dea hier durchzieben-
den BelUrophoukalk».
Tj PaM nnter t^lschedia bei St tTlrich beigeugen wordeu.
Als Hanptei^bnim der fimmtlicben KrfumU hat Prof.
ftebimper die lulvntität der Pfiaaian dieaer aämmtlichen
Sammelstellen erkannt nnd ebenso beetimmt die Deberein-
88) X. Jahrb. 1878. 6. 17».
r r. Oiwibet: OtOjpmtuiAt Uitthtautfft* mu den Alptn. 75
DDg nüt der ton Heer betKhricbenen PaUeoflora
nnßiircbeD iii ÜDgarn aaügesproolieu. Der Ansicht
Bttr't (tutimmeDil erklUrt nt <1ie«i; Plora at» «ine Botob«,
triebe eben penaiBcIieo Charakter besitz«, ab«r nicht
«lil» grcHM BMl«nki>D dabei (tir berechtigt za halte».
Prof. W (? i X i> hat sich äbi^r div Nutur (Host-r Pfianxen-
nete dahin aa^eoprocheii. dass der dyadieche Charakter
keianw^ erwüsen sei; er ist vielnifhr der Atii^icht, diuui
ie Tjpv» dioMr Pfianven «icb der jungorro Flora augen-
sheiaUeb anscbliesse, wobei die Erscheinung hervortrete,
ilMi der allgemein p^lKontoIngi^che Charakter der Flora
hmiti demjenigen der xa gehörigen, sogar darOber gebet-
Meo Paans rorsosgeetlt sei, so daas die stärkere Verän-
doung eriit nach dieser Fanna bei den Tbieren, aber
\m den Pflansen vor jener (Iura in den alpinen G»-
Krtoi eingetreten Hi.
üeber die einxelnen bisher gefundenen Pflanxenarteu
BOgu r«lgeode Bemerkungen eine Stelle Bnde».
Oefltesk ryptogamen.
Die Armuth dieser Flora an Calamiten und Eqvisen
nmU, lia an FaruSberre^ten ut ganx besonders an^llend
od j^ehheitlich bei Kecouro, wie bei Xeninarkt und bei
FBnOörclicn oonstatirt Kur selten finden sieh kleine,
lAUhl erhaltene R«ate tod:
1) Calamites spec. sowohl bei Itecoaro, wie bei
ÜMarkt in xwar unter eich übereiDetimniendeu , aber
■kvis^ auf eine beetimmte Art zu beziehenden Pormeo-
£t nuraeit« an C. leioderma Uutb. die Geinits zn C-
■ViWm Oath. r.ii^it, nnder^^rBcit« an C. arenaceus Brongo.
■iilBVB. Ohne Zweifel g«hi)rt hieher auch Iiquiselites
Bmgmarti i?) Ung., weche d e Z i g n o (a. a. 0. 8. 7 Taf. I.
I^' 3) roo Bec«aro auffuhrt.
76
SmiiHg der math.-pkjft. CIium vom L ildri 1Sf9.
Die nahe Verwandschaft «Her di«8irr Fornon bis zä
C. {^fproxintatus der Üarbousohtchten lässt diese Art
nicht entHcbeidend »rMhctnon,
F«rne.
2) GaUiopteris? ct. conftrta in rntthi'in bandst«!!)
von Nentuarkt Hcblecht erbaltea ist D«oh Scbitnper's
B«i>Uiiiinuni{ «ebr vw«ifellia(t
3) Bei Nnnnutrkt fand ich uH!ltr«re gut «rhalten«
Exemplnrt' «inn- Taenioptertäc, welche Scbiniper zu der
BemerkuDg veraiilaasten. daHA diese 8tQcke der Grösse nach
der Taenio^eris almormis G»lh. gleicheu, aber nach d«r
Bcrippniift gunx bestimmt sowohl toh dieser Art als von
der ()l>ercarl>0Riiichen T. nrnUinfirvis ver^cbiedeD seilt, da-
g€^n nich durch Ntiirkeri.' Kippen and dadarcb, daas diese
«ntf«rnt«r stehen und sich iu der Nähe der Spindel reach
abbitten, der Datmeopsis gleich kominen. Ob diese Porm
wirklich xu letztweiu Genus xn wichen sei, kSone wegen
Maußcl der PrucbtorKane nicht entschieden worden.
Bei einer lüheren Verj^leichuiifir mit Exemplaren von
DiOiaebfms maranlaeea ergab nicb mir eiite Überraschende
Aebnlichkoit, so dass, abgesehen von etwna enKerf;e«tellt«>D
Rippchen bei der alpinen Art (14. auf O.Ol m. Blnttlünge
g^en 10—12 bei D. marantacfa), ma»t eine Debercin-
•timmang unverkennbar ist Es dOrfie daher kaum gewagt
Min, diese Form als eine Danaeopsis aumisprechen, und
alK eine neae Art D.atpi»»'*) su bezeichnen.
M) EI>» <U««e ZriUn «im Druck Knl^offt (iad, tbdlt ailr Berr
Sthimpet mit, 4bm akh dt« Ikdmlcn g*sr» diwM T^mtoflmtfarvi
dAdnrcb beben laMcn, iam rhui Ttumopltri» Eeiordi Otrmu (Dtni.
i. Hanif. KepferMti.) nm V«ntlHch« betili-h«. Bai ■)i«M>r tog. Tw
aiojitenir TerlanCra die Nerrai In ^UIcIkt Bi<fal«nf, wie bri Danawpxi».
Steaiel (TMnioptcri'lM am dMn BÖtkliBgenddi) gfebt witM dam Nanaa
TaeniOfUrii üch^Hkii «Im g«ai ÜiaHebe Fora, die an Dwtanpait
•riiniirt.
C W. GumMi GeogiMttitthe MMktauHg«,i mu den Alpen. 77
i) Baiera di;yifata Brnngii. wunle xiin-st von Heer
Ulf mae tWKr klcinerv. ul>cr soafi gut mit der tjptscbvn
irl de« Kapferscliiefers Sberfinstimmeiule Form von Pdnf-
Uicbeo hfxogeu. In d^n 8cliiclit«-n der Stidii1p«ii kehrm
ihsGcfae l'elwrn^üi« tlIlg«I^(^in biufig wieder nnd gehSren
a in» Tvrbmtetitteu nod cfaBrakteristüwIifltan des nntern
Tohsietuaudüteins bei Itectnro, wie von den Fundttt«llen
bri BoU»D. Beb i m por hftt dtCM Uebrrnwt« obiit- BHonkitn
■ii ihr TOD Beer erwäboten Djanpecies ron Füufkirchen
üatifiärt, was wohl nicht zd beanstanden Hein dtlrft«,
•b«nU die Formen ron SfiiUirot constant etwas f;rösser
wttrt als die trpiscbeu des KupferEcbiefers sind. Ohne die
iiUKUeo der beiden Facbgelehrten kritisiren wollen, darf
UA ihrtaf anfmm'kaan] gemacbt wenicu, da«« Hcor mlbst
bs HiBerBeatimmang beise1):t, „wahrscbeinlicb", wodurch
Amt Uentificimng doch nur die Bedeutung grosser Achif
fidikeit betgelegt werden kann.
Losgelöste nnd mit jehloraRurem Kati und Salpeten^nre
Uuddte Blatü)i«ito ii»H.4en mit dem Mtkro^knp auf der
OWrfiebe ein Netzwerk Ähnlich dem lunggcz-ogeneQ Blatt-
Hti #twi eines Dicraimm-t erkeiiuen
Ks Ton de Zigno be^hriflxtiie CaulopifriS'Stamm-
Mitk« hkb« icb bei Recoaro nicht wieder auffinden können.
Cfcudeen.
5) Ab Ptcrophyllnm wnrde nur fraglich ron
Sehimper i^in soblecht erhaltener Pftanzenrest bezeichnet,
^ icli im raiih<ui Sandstein vor Ncumarkt aofliuid. Aach
*■! Gattung ist nicht aorachliosslich der Trias angehürig,
*li «nuKibins einzelne Arten schon im Itotblit^enden und
•Ihrt in Carbon auftreten. Doch luit uiixit*- Form mit
Aaoi älteren Artrn geringe Aehuüchkeit und nSbcrt pich
vkt den breiten, karr, fiederblittrigen Arten der höheren
tlpiia Triagacbichten
78
SitfMf d€T natk.-fk]f*. Oatte tom L Man 1879.
6: Cordaite$ ?»fea oder Tuceitet Jspec Zabl-^
reiche P^metttcT die nch sowohl bei Reco«ro, wie beiH
Neonurkt TorfindeD, hielt snerat Prot Scbimper &U die ~
BDter sllen F^fnnden am meistea deu permiscbeo
Charakter dieser Flora besttmoMDde PBanxeofonn. Die
weitere Untersachong meiner letrten Ztuendaoy ian^ jvdoob
Seh im per aof einen Vergleich mit der im banten Skod*
stein Torkommeiideo ,^uiz ähnlichen Art YmeeiUi, hei der i
nnr die Berippnng eine andere iafc*' (rergL Sehimper i^fl
Mougeot, pUnL foai. d. gr«e hieani 1844 p. 42. Taf 21)
and auf jeoe Bbttfom aoi den Etaibler-Sehiehtea , welche
Bronn ala Yuaiies (Bat. xor Trias-Fanna and Plorm ron
RaibI in N. Jahrb. )8A8 S. 1 n. 139 nnd Necbtmg 1859
S. 30) boKhriebeD hat. Sc htm per beowrfct: „Nnn »eheo h
BntdwUlcke Ton den Findcrblättchen djeeer Cjcadee aolchrn f
Ton Cordaita »ehr ähnlich und ew ist dahw die Frage auf-
rawerfcn, ob di» anfänglich fQr Ccrdaita gdiaUenan Fng-
nsBte nicht zu dieser Cjndee geh&«n Unalel — Wie
oeoe Zweifel."
Wie begrtlodei dieser Zweifel i«t, gehi ans der weit«m1
BeobaebtoDg herror, da« ich bei BoveglMo» «nf gleicher^
OwlBIluplatta' mit Votttia rretAariemrU and SeUia tri^omdla
— täao eicher Mnichelkalk — gleich&Ils Fragmaite Gud,
die nneb Sehimper'a Beftinmttii|{ mit den StAekco darj
tieEmn Lage nahe übereinatinunen. Heg daher dicae Potb aal
CordaUes oder an YueciUa (- Maenptenfgiitm Sehimp.)!
gehören, dieeelbe tat wenigetena Kr dm Djaa-Tjpaa]
nicht entsebeidend, weO die Uinliehsten Forsten im alpr
Moachelkalk «ieber wiederkehren.
rrag-
?i^^
eitwnS
sichert
VoDocotjledoDcn.
Atn dicMT Abtheilitng shxl nur WfnJg deatüche Uet
r«te bie jrtit gafitnden woiden. obwaU in d"a kohligral
C W. OAbM.- aeofUdttUdif iTMluSHivea om den Alpen, 79
TriHntiichUn EinwlnfH Hegt, was bieher sn gsfaSroi scheint
Sidur eroiiUrh ist:
7) AelhophnUum spec-?, wt^lchvi« Schim p«r dkcIi
Bl&Udieii bestimmt bat, dio in d«at feinen f^chieferthon von
Kc«iau-kt eingebettet liegen, in gleicher Weise bei Traniin
mitrkeliri'n nnd nenvriicfa ancti bei I{«co«ro tufgeftindvn
wnrdm. Di« Blättchen sind sehr langgestreckt, xiemlicb gleich
■mit anil denUieh von einem Mittelnerv durchzogen. Schon
Mt8«)i longo baattimmte Kiruclilfl-««) von K«ooaro ganx
nebtig, als hierher g^örig. Es tat diess die nene Art
J, FcOierteatnim O'ergL de Zigno a. a. 0. S. 13. T. Ilt
T. 2-i, T. rV V. 1-3 und T- V!I[ P. 2-4). Ohne anf
die eicht xn verkennende Aebotichkeit mit A. alipulare de«
hoita Sandsteins ein grostaes Gewicht zu leg^n, sei hier
imk daran erinnert, du» dieMe« Pftaiieengt^nH« bisher als
■Wfihlif lieb der Triiu eigentböoilich angesehen wnrde.
Conlferen.
Weitaa« die hriaflgstiMi and wcitTcrbreitetsten Ptlanten-
ml> aller Fnndort« gehören den Coiuftren an, xu dan
im Al^meinen di»te Klora als eine Turherrschende Coni-
ftrcD-Klora zu bezeichnen ui- Manche kohlige Schich-
tmtntlchen stellen eine wahre Strenloge abgefallener Na-
dds and Zweige dar. Die Ton Heer als VoltMia hungarica
i(*thrieben« Art geht allen uidvrn an Hüofigkeit weit
8) Fotttia Matsalongix.SchKor. spec. i = Patissita
MaualMgi t. Schanr, = VofUia hunffarica Heer). Der durch
T-Sckanratb znerst bestinsmte Päsnzenreat stunmtaus Val
M Pnck bei Recoaro. Ich sammelt« un der gleichen Fund-
4dk Exemplare , die genau mit t. Scbanrotb's Beschreil»-
i^tiad Abbiltlong Dbereinstiminea und die Sehintper als
fiiüm Inmgariea Beer, bestimmt bat. Meiner Ansicht nach
60
Sitmnf der mtith.-pAy*. Clat*t «m 1. Märt 1879.
kann Ober die IdontitJit <]i«mr Ter8ohi«dcn b«nftaQt«n AK
kein Zweifel beste heu. Eben so sicher ist die Ceberoin-
ntituiDaiig mit den Eiuscbiaftwn bei Nenraarkt Dud Botzeo. ■
ünrcfa di«MU NacbwALS der Mentitiit dor FflnrktrclK^r I'flunu!
mit der Ton Becoaro**) ood mit der von Neumarkt iat ein j
ftuaserordentlicb wi«hUger nud weitaoagebreiteter $«hichteQ- fl
homont gewonnen, welctwr filr den s|>eei«ll«n Nncbwei» ~
gletchultvriger L^cbieht«ncoiuplexe in dem Bereich alpiner But-
wicklang sichere Anballiipankte 7,u ){ebeu verspricht.
Von dieter Äit trifft man hitnBgcr, ab von aad«r«a
Formen, noob wohl «rhultene reichbeblättert« Zweige, welche,
soweit die Funde bis jetzt ergeben haben, nur eine Blatt-
form tr^eo.
Die Blüttchen mtxen Kweixeilig an den Zweigen; sie
seigen die EigenthOmlichkett, an der Ansat»<telle plützlicb
kniefKrm^ sich zu biegen und ziemlich weit am Zweige
herabniljkufen. Fast iiuT dtt> gnnire Länge gleich breit enden
die BlSttchen mit Stampfer Abriindnng. Der Mittelnerv
i«t kräftig, Seilennerven fehlen. Nach der früher beschrie-
bnnen Methode fär da« Mikroskop durehnchttg gemacht,
uigt die Epidermis etwas länglich runde Zellen und ein-
selne runde, nicht besonders ausge^eicluiete Spattoffnnngea.
[n dem inneren 1*beil der Blätter Ittast sich die Struktur
nicht deutlich erkennen. B«i Neumarkt »ind die ku diesen
Pflauxen gehörigen Zapfen ausserordentlich lüufig und gut
erhalten. Auch Samen, wie aie Beer abbildet, fehlen
nicht B« int bvsondert aU wichtig hervonmbeben, daaa
diese gemeinte Art ancb sehr deutlich erkennbar in den
85) Da Itk btä Abfuiiuig meirMt konen AaMtnng tn gtolo«. Ba-
•backtaivea la dea Alpen aicbt mIImt gmmiinlu BieropUre t*t>
gleicben toiute, Ut •lw«)b«l S. I(H Vig. T fMUchlich all ViMfa nrcRlina
iUU ■!* V. Hwuatimffi v. Schau bcMidinet- Atdi iat die Jaaelbt
kh Votuta Moititlottgi fAraucartU* M^ in V\$. 3 ilar){NU'I1t« Fora
■It V. neabanemU ta tereialgea, wu kb in IwricAtlfeB bitfai.
C W.Oimötl: GtOgmilMu Mitlkeilvngen lui* cfen Alpta. 81
i
gnuxh S?vri«clM!n»ehi«liten de« m^. GttiAvnvt Sand-
flnit im Afertbnl W Vilnus gcfnucitn ward«, welche tlie-
kU» t^ge m dem btH mächtig and tjrpiach entwick^tUiu
BtikrophookRlk uud -Dolomit einnehioea, vi« bei Nrumarkt
St i*fliuizini-fBhriMi(le Hauke in Beiug auf den gelben
Momit JDDc hallen. Dadorch iat die Gleichsteltang dtesM
fäkea Eh>hituits, wie tt auch au der Mendel, bei 'I'rinnt
■d Im Kecumro oamiltellHU' DWr d«m PtUn/^u-ftlhrvodeu
äuditnn Lngtirt, mit den BclkTophonscliicbten erwiesen.
F«ni«T UTWcbeiiit aehr bemerkenswerth, ilaxt auch m d«r
lid hSber liegenden Mnschelkalkffihicbt neben VoiUia reeu-
Wimns und ausser der üchou erwihnton Volf^ia hettra-
^(fUu rar. s^uanM« Knte sich vorfinden, die von Schimper
■b idntttcb mit der VoU»ia tiungarica bestimmt wurden.
SrAni Falls bcMUgt diewos Vorkommen die Continiiität
itr Artenähnlichkeit, die tou den tieferen ächichten bis
ta MuDcbelkalk empor reicht.
D>ue Art worde an aümmtÜchea Torhergensnnten l-'and-
Mllea nachgewiesen.
Hetr fiihrt »on Pflnfkircben noch «ine zweit« Volleia
tb r. Btieekhiaua auf, die bis jetzt in den äUdalpen noch
whi entdeckt nt Dagegen fand ich bei St tiiuliaiia au-
fcre RAnaro eine Form, welche Seh im per als:
9) Vollna tUMÜfolm aehr ähnlich bestimmt liat, die
*A dqreh spitz snlanfende Blätter auszeichDOt. Da d«
Zigio ton Reeoaro eine mit Volttüt 3tassaloN<fi verwandte
M 4lj Tasita vicenlinus Ma«s. anführt und dureu
Büfaf all M«longato-elliptica" im G«^nsatz «n jener der
r Manattmifi, mit „folüa apice obtuAis" beacbrieben werden ;
M « wahrscheinlich, dw» dieito Form anf TaxtUs n-
nt beziehen ist, die demnach falls sie eine neue
iat, ab FoU^a vitentma Maas, spee. aafxulühren wäre.
10) Atttrrtia. Unter der Beseichnnag Uaidimjcra
82
Siltuiig der iiMM.'jiAjr>. Cli*u iw» l- Märt tSi^-
Gndl. hat Massalosgo Einschlüsse aas dem ManMalagtr
Tou Val AfA Pracb als b«HOud«ri; Hpdcies : IL Sekauretiäana
beschrieben. Dieaea GewhUeht int idunUvcb mit Alberth
Schimper (1837).
Dieser Massaloago'Rcheu Art entsprechende Formei
godcnsich sehr faüoGg b«i Keconro und bei Neumarkt
5ic)iiinper hat einzelae Blättcbeo als sicher tu Albertia
Keliürig erkuiiut, ohne J«doch dicSpecies n&ber £U Wxeichneu,
die sieh den BlattutnriKMn noch sehr dur A. eUipliea oäbei
Mir scheint, dass auch rou FOufkirchen ibuliche Blattei
vorliegen, die jedoch Heer uit zur Ullm'mHia Gtinittt'
zieht. Da letztere Art nach Schimper's Bestimmung
auch b«i Recoaro und Nenntarkt auftritt, so int es nöthig,
«iiieit uüherer UnterMhiv^d dvr somt in Blattfonu verwatidtea
Arten angeben. Bei Albfrlia stehen dm Dlättcbeu an dca
Zweigen aefulich entfernt ron einander und biegen fast
rechtwinkelig ah, w&hrend bei Ulltnannia die Zweige dicht
mit fast ganst anliegenden BlÜttchvn bedeckt werden. Bei
Alberlia sind ferner die Blättcfaen mehr oder weniger
elliptisch, oben abgestumpft, uicht sehr derb, dorchsichti,
^tniucht mit einem Kpidermaixellennett QberKogen, das
läD^lichvn Maschen beisteht- Das Blatt Ton ÜUmaNnia
dagegen derb lederartig, meist ziemlich stark xagespitEt
durcli.<<icbtig gemuvht zeigt die Epidermis ausgezeichnet rnn
Heb aucgedebote Zeilen und einen wahr«:heiulicb verdickte
Eland. Bei beiden finden sich mehrere Längsstreifchen ohni
denlliche Miltelrippe Indem wir die Identitilt mit Alh*v1i
eltiptien dahingestellt sein Us<«n, genügt es für anaere Zwecb
die Anwesenheit dieses ansschliesslich der Trias angehSri]
Geschlechtes ncber nacbgewie«»!! zn haben
Ullmanuia. Za den merkwOrdtgsteii Einscbl
der Sehieht«n in den Südalpeii. wie bei FBnfkircben geli
die I'fianzeure«te, welche Heer und Schimper Qbor«in<
stimmend dem Dyasgeschlecht Uümannia «oweiMii.
1
ia
'%
berfl
C. V- fi«in'>fl-- ßtoffitatiitekt XtAedimgem amt den Alpeit. 68
\\\ Üllmannia Jironni G&pp. ÜndH »ich naub d«r
Batinuntiog Schitupurs in ztklilrvichAu, i»olirtiii BUtt-
Asa am] aadi in «inem kleinen Zweige b«i Nenmarkt. Die
flÜHicbeii nnd itvhr derb, Werortig, unten mditt gi^kidt,
okn» Uictelrippe nnd tqo einer mehr cogmiuchigeo , ans
Uiiiuiii rnndlieben Zellen Itestehender Epidermis äbenogen.
DiMa Art wnrdo bix jvtxt von Püufkjrclien noch nicht ftn-
Itatkri
12) UHmannia Qeinitsi Heer. Diese ron Heer
I Ufetnnnte Fonn findet neb sebr häaSg au de« drei
PiradsteUeD b«i Reeoaro sowohl, als b«i Neanurkl ond
Trunn.
Zq diesen Blattrcsten geMlIm sich an«b zahlreiche
I S^BB. unter denen bereite des sa ViAtiia Massalongi ge-
\ Unsdn gnlacbt wurde. Dazn kommen ferner :
I 13} Carpolitkes Kloekeanut Gein. tou Nonmarkt,
L U) CarpolUhei Eiselianus Gtia. von Nenmarkt,
H l^) Carpotilhet AMHntsus Ue«r too Tal del Prack
^■^ Si. Qinliann bei Reooaro nnd bei Xeomarki
^^" Eadlicb kommen in den Sandsteinbildungen, die nn-
mifalbaft tu dum Päanzen-f&hreuden Schicbtencooipli^x ge-
bftrea, an tablr«iebra Orten anch KieselbQlzer vor, die
amer gei^tgeii Mittbeiliing Ton Hr. Boeckh in
Wet»e nach l>ei Ftlnfkirchen sich einntellen. Keines
I Akt KiaadbäUer trügt den Charakter dn- sog. 8tarrst(.-ine
i» BotUiqtendni an sich, sondern alle sind Coniferen-
kÄtter, welche sich dem Typns der Araucarites-H&\tet
I «nrhli»Mn. wie ich mich an xahlreichen hergestellten, die
I iBB«f« Stroktor deotlich xeif{enden DönnKhliffen habe Öber-
I^^Bcn kOaDtfo-
Er «ei oech bemerkt, dau in dem grfinlivh granen
! ^rtirfunhun tiea Pfianxenlagers anch einzelne kleine Fisch-
|*th«ppoQ gafandcfl wurden.
m
SiUmg der miah.-fihifr. Clwut mm 1. Märt 1879.
Kneh (tieeer Deb«rBicht flb«r die b«i Reooaro nnd Botxen
bisbor I>eobiu:)iti;t«ti PfLiiucurcstc «mA:
6 Arten gemeinsam l-'Unflcirclien nod Ncumarkt
4 „ „ Fdiifkirclimi und RMoaro
8 „ „ Itc«oarD nud Nenuiftrkt
Diese Zahlen bestätigen die TileicIistellDng der diese
Pßiiniwunot« beherbergend 1^1) Srli<cht«tn.
Wenn man iinn die FrMge näher ins Ange fust, ob sich
dieae PaUcuflora mehr der Dyaa, oder mehr der Trias
sQneige, so sind Oründe dafür und dagegen unxtiftihreu.
Loj'wn wir die formen wie Calamites, PterophtfUmti,
Cordai/es oder Yutxites. Voltxia und aelbtl die Taeniopferide
al« nicht auvchlaggi'^bend ansRer Betracht, obwohl Tast all«
die«« Ponnvn mehr znr Trtiis, als Dyas hinoe^n. so sprechen
Biiiera nnd üllmaitnia für die Zaweisnng xor obersten
Dyat, Aelhepkj/lUiM und Alhertia (tlr die zar Trias.
Berücksichtigt man, dawt in dieser Flora keine eioEige
ältere, als Kapferachiefer oder ZechsteiDpfianxe mit vor-
kommt, dagegen mindesten nicht «elteu entschiedene jüngere,
80 liegt di« Entscheidung auf flacher Hand, dass diese Plot»
weder ganx der Zecbateiu-, noch gauz der nächst Jüngern
R5thfIora gleichsteht, vinhnrhr in der Mitte liegen
mnss xwisehuD jener du« Zecbstvins und der nächst
jüngeren bekaunteo der Röt bachichten.
Rs ist dal>ei nicht s« vergecoeo, da^« iwisehen den j
Zechsteinschichten nnd jenen zanächst jQngoren l'Qan- H
zen-fOhrenden L^en des Roths an vielen Stellen eine
mächtige d. h. eine in ihl-er Bildung laiige Zeit erforder-i
liehe Qestoinsreiho liegt, ans der wir so gut wi« keioiil
Pflanzenüberreste kennen, obgleich inzwischen Bicherlicfa]
di« Pflanzen well nicht Hu^i-!«torhea , sondern »on deri
ZechstcinBora allmäUtig sur Rötkflors sich fortentwickelt!
bat. Einem so lohen Forkeatwicklnugsatadiitm]
gehört nnaerAr «adalpiDio Flora an.
tr'mt^ 't*ng
MtH/ttämagr» amt Jnt Alp^n. Üi
Kl Ht femr in Erwignng n »dien, dau der Kedi-
du mit doli KnpfeneUeftr itie jOngrte Sfnfe der Dju-
btattioa anaiAcbi, SWr «vlcber «olbrt nod atuuittelbar
fii Tm» facginnL. Jm)« GestPinsU^ irelebo wenn auch
nr m «a Wenig«» jünger üt, kU Zeduteiii, geh&rt be-
mti nr TriM, wie wir tn TliQnng«ii, im Speamrt, im BielKr-
ptti 0. t. V. iehoL Die 8chicfat«a dod, welch« eiuen
TM iae Z««lHtauifio«m. dazu «b» noch niicn Theil doer
■torfiMdeiiai jSiiftereii Flora in *icli Echlie4s«ii, kÖDBen
ndi Am Zcehsuün seihst gteictigeaetxt w«rd«D, «ootlrm
■fam flkr «IM fltwu JQogct« AbUgcruof; uig«^rocbeo
wdc, d. h fttr äa* Ablagerung, die nun gamx aMgetama
^ Wwti d9 TriM xuüic-itt.
H Dui «vkbe illMte oder ilt«rp TriüNgpbilde in iluer
^^pna FInm oiid di« des l^AuiseiusaiidateiD anfiagerndeo
^PdlaoptMiBblka 'in ihrer Kaana ducIi «in«!! «ntschiedeD
tt fi» |»l&oüU(iEebai FornMm erinnemdcD, k. Tb. mit diesen
to^ sck Terbimteadec TTpu aa aich tragen, ist nach
^ ■Oitn natnrgvnntMeo Anachaoang der aUnübügca Ent*
«icUo^ DQT Didit aoffiUbg, Modern durfte sogar zum
vmaa crawivt «rrlm. Dvob diese tie&ten Triai^«der
dm oberva paliolHbtschen Zettoi und Schiciitni nng»-
fid aiber, ab selbst dm oiduten durch Versteiner-
rcrglöchbaren Tm^Üedeni, Dämticb dem RiVth.
Ba diowr Erwigrug rerliert di« MischoDK tos paläo-
ÜlMii hiiji oikI isesoliUtiaebem Tjpus in den Päanzenreslen
fa interea ToltxicniandtteiDS der Södalpen ntcbt
ilk Bsdratting eioer aadäUigeo ErBcheinnng, aondem
'lind mcbr ui der langen Kette dner slnüeo-
uden Entwieklang dn OrganiKhen Reich«,
' f k-n r .1^ rd 1 1
86 SiltHiit/ der tmith.-phgt. Clatse com 1. Mär* 1BT9.
Herr W. von Beetz «prsch:
„Deber das WärmeleitangsTermSgen dar
Flüssigkeiten.'^
Die Ergebnisse der UntersachuDgen, welche bisher mit
grossem Aufwände von Sorg< Ober das Wärmelei tnogs-
vermögen der FlOssigkeiten angestellt worden sind, ') stimmeD
noch 90 wenig unter einander fiberein, dass wir nicht ein-
mal die Reihenfolge, in welcher sich die Flüssigkeiten Ton
den besseren zd den schlechteren Leitern QhergeheBd ordnen
lassen, mit Sicherheit kennen. Ein and dieselbe L5sang er-
scheint nach der einen Angabe als besserer, nach der anderen
als schlechterer Leiter als das Wasser. Ich habe mir des-
halb die Anfgabe gestellt, nicht sowohl neue Zahlen bei-
zubringen für die absolute Leitnngsfahigkeit verschiedener
Flüssigkeiten, als vielmehr die Umstände aufznanchen, welche
auf das Leitnngsvermögen von Einfiuss sind und die Rich-
tung kennen za lernen, in welcher dasselbe dnrch diese Um-
stände verändert wird. Zu diesem Zweck war es vor alten
Dingen nöthig, eine grössere Zahl von Flüssigkeiten der
Untersuchnng zn unterwerfen und dazn schien mir ein Ap-
parat ganz geeignet, den Kundt angewandt hat, nm dnroh
1) Paaliow, Pog^nd. Ann. CXXXIV p. 618. 1868. Gnthrie,
Phil. Mtg. (4) XXXV p. 283 n. XXXVH p. 468. 1868 n. 69. PhUoK.
Tr&DB. CLIX 2. p. 637. 1870. Lnndqniat, Undersäkiiing af nBgn
Titakora leidningsTörmiigR för Vänne. üpsala 1>'6U: Honit: Kinit: 1871
|). hm. WinkelmaDU, Poggend. Ann. CLIII p. 4U1. 11)74.
r. V««lf.' Vi<mTU-iii»>rirtrmö->rn dtr FIHaiigkeiteM. 87
Torl««otigaver8ucb die (JoUrscbinle im LntuogHver-
nneliMdenor Giwi nachiaweisen. ') ' Der Apjwmt
(?i)(. I.) liMtcfat ans «inem ReaRenx:f;taHe, welches von <>ineai
■««tte«, an dEwelbe angetchinvltlfn Kohr« iiith« umicbloRsen
in, m iam ilrr Abstand der beidpn Rohr« von einander
mr »t«« 2 Rini WtrUgt. Dieser ZHiHcbenranm wurde mit
itt n ntil^rtmehvaitm FiÜaitigkfiit bi« zu eiiior Marke m
It; in dw innere Qlas wnrde eine stets gleiche Qaeck-
gegeben nnd in dieie du GefiU« eine« in biiti-
hnri Qnde get]]eill«n TberroomvUis g«MDki, welches durch
mn Kork in >1rr Rohrmündnng befeiitigt war. Xnn wurde
irr min« Tiieil ilea Appiiriktes hiü lur HTihe w w in ein
Üt m «Der boRtimniteu Temperatur i>rkiil(L-t<ut oder er-
fllnntc» Wa'serlNwI ßi-tanchl und darin gelattsen bin das
Tbfmoneter eine bealimmte Temperatur auEeiffte; diinn
«T »da dteMD) Bade in ei» »ndore* von ^0" gebrückt
«snlra nach einer SecundenEchlagahr die Zeiten
aatiit, CB wvlclit^i das Tbernioineter eiiip Trm|)«ratiir-Kr-
od«r Eruicdrigung um je 2 ürad atixcigto, Auh dem
dM Erwirmena oder Erkalten« wurde ein relatives
nir da* I^-iltingsTermBgeu der dfinnen Piri*«igkntft-
''«kiolrt gewonnen. Die Methode ist aUo im Ganzen die
h« wie die, welche xnerat Narr, dann Stefan »ur Uiiter-
ban|; de« LeitongsTermSgena der tiaw, und Wiukol-
i&n >nr rntersncliung des Lei tungBrer möge ds der PltUaig-
FkflleD anwundtüu, uor erlaubt vie keine absoluten BeHtim-
WKOgut, woil die Dimennonen des Apparat«« nicht genau
iimgtlM II werden kSniH-n, auch ist die Verbindung zwischen
itu toiWfrwi und dem inneren Rohr durch einen r.icmticb
(«tKi Wiriueleiler. das GIaa, hergestellt, freilich in ziemlich
pu— ui Abnlanile von der leitenden FlDMigkeit. Dagegen
fWtntW <l«r Apparat die Untersuchung nller KlGasigkeit«o,
3 in«a«ni. Abb, II. p. 884. inn.
N
88
SiUmitg dtr OMtlL'jAjM. C3a«tc wai I. Jfdr* 18?D.
weldie das Glas nicht anKfciren t)D<l ist Oberhaupt uni
k-iclit vu handdaben. Kuadt hat achon bemerkt, lia
einen Hü^rondcD EinfliiiH der Slrfimtingto in den (lönoflo
Schichten nicht zu rechnen sei nnd dasa ebi^soweuig die
Slmfalaiig eine bedeutende Rolle ^iele. Meine Veruicb«
zeigen, duM dua ftlr Onsa Atiegv-vprochene Hieb aach fOr
PlGmigkeiten hinreichend bewährt : dag^en liegt eine Fehlef^
quelle in der Wärmeleitnng, welche zwincben dem innereu
nnd änssereD Olasruhr durch die SubKtanz dw Ghuws selbit
BtattBudet und in der Erwärmung oder Erkaltung dee ana
dem Bade lierausnigenden RSbrentbeiU. Uieüe Fehler, von
deren Einllim Vorrer^uche mit l«emn Apparate ein an-
gelShres Bihl geben, sind indess wieder gleichgiltig, wenn m
■ich nicht um die Ueratellung absoluter Werihe, sondern um
die Lösung der oben gestellten Aufgabe handelt. Alle Be-
obachtungen wurden bei einer Lofttemperfttnr , welche
zwischen 19M^ ood 20",5 tag, angestellt. Durch Oefüieu
und SchliesMn der Hoticklappen, der Fenster, der lichtdichten
Läden, AniUnden oder Auslöschen der Gasfiammen gelang
es mir, die Temperatur immer »ehr nah« an 20* xq halten<fl
Wenn einmal die oben beieiehm^o Orenxr nicht eingehalten ^
wurde, tto iM die Yersnchsreibe nicht mit aufgenommen
worden. Das Kohl- (oder Wurm-) Wa«»er wurde nicht be-
wegt. Es ist richtig, dass Rieh in nihendem Wasaer ein«^
Schichte um den Apparat bildet, welche eine etwas h&here*
Temperatur annimmt. Das drOokt sich auch deutlich in den
Vernicbeu ans. Ich benutze aber die der schliessUchen Tan»-
peratur 20" nahe liegenden Temperaturen gar nicht mtthr,
so dass innerhalb der Grenzen, die in Betracht zu ziehen
sind, jener nacbtheilige Einflun nicht bemerkbar ist. Durch
Eintsaehen in rahmeleendi-s EU, welches Narr *) b« seinen
Vemuhen Über die Wärmefortptliinzung in Qasen anwandte^
3} VogfmA. Ana- CXLU |i. 123. 1871.
\r r. Bttit: WarmtltitanytrrmS^en der Flütsiflieilett. B9
gtkag ei mir durchsn» nicht, ganz. ni>cn:>iii»tiinmeudfi ite-
•oUsh* la «rhaUeo; das iit auch ifADz begriiiilich, denn nur
iä, w» em festes Bisstack das GWrobr berührt, wird dMa«n
Winoc sofort Eum Hebmelz«!) von Kli verbraucht, wo aber
OnraMsr «u dss Rohr grenzt, du wird da8$«lbi- obi-nfulU
iat Bohre nicht oofort alle Wärme entziehen. Eine RUbr-
Tflrrkhtung, wi« sie Winkelmanu anwandte, ist alflo darch-
sui ARgezfigl, wenn man di« Kohrwand bi« xuletxt auf der
|lnefara Temperatur halten will Ich habe anch rersncht.
ilatt de« Küblwassers Qneelisilber anznwenden nnd zwar mit
aAt gatwn Krfolg, aber die Handhabung de« A}>parate8
wmk dadnrdi aehr erschwert, und während ich mir sehr
leicht Wa»er ron genaa 20" Terwhaffen könnt«, war es
fir Qatekailber selir schwer, diese Temperatur fostzabklten.
Das Pollen des Apparates bis sur Marko Keachab eben-
Ula ttrts Ewischen l<)^5 nnd 20°,&. Die Genanigkeit, mit
te die FöUnng vor neb g«hl prüft« ich, indem ich dm
Ap^rst leer nnd dann mit einer Reibe von Fitiäsigkeiiea,
iam ipecifi*ches Gewicht zwischen deuselbcn Ti^mix-rntur-
fmata bcrtimnit war, gefüllt wägte. Das aas dieser Wägung
IB Vergleich mit der Wä^ag de» mit Wasser gefüllten
Apfsntes berechnete s]>ecifiscbe8 (jowicht »tiiumt gut mit
4n miUelKt der Mohrschcn Wage gefundenen Qberein. Es
*tr btitpielsweise das ppecifische (iewicht für
dardi iIm dartb WifODg
MobmlM W«(e de* ip|iarate«
UoM 0,804 0,809
(Bjesia 1,238 1,226
iathnhlömog 1,190 . 1,188
CUnmklOsiii« 1 ,398 1 ,390
B«m Erwärmen odi-r Erkalten wird das Voinmen der
Msigkeit veräaderL Für die relatiren Versnche kommen
•Itfanr dt« Unterschiede der Aa»lehimug der verschiedenen
Rbagkeilen in Betracht nnd es neigte steh, dass abstcbtlicb
M
SiUnf der MMlL-Hya CLmt im L StSn UT9.
berrorgebndit« rntendücda n iBiw Betnge kirineo
naririiclwo EinBm« «af des Gang der Tennebe hatten.
Di» HeHsageB. weleb« ich «ngoteOt hab«, »rbllcn in
zwei Gruppen, vriche te den Tal)eII«n I and II mi(g«tlidlt
lind. Die ente Oroppe -cthäK Verandia bei Temperaturca
anter, die swäte bei Tempeiatorm Bber 30*. Bei der ersten
werde der .Apparat in MbnelKendea Ei» gebracbt, bt> l*
abgekfihlt, «osgeliobeB, BorgfiÜtig abgetrtKlmet and in dem
Aogeablick, in welchem daa Tfaei luuiueier 2'' zeigte, in das
WaaMTTOD 20" gebracht. DietM Wasser hatt^ immer dieeelbe
Höbe, da n »cbon ror dem ßntaocben des .\pparatea »ein i^e-
rinnige« (iefambiflxamliaDde anfüllte, nnd beim KiDtaDcben
flber4iea<wn inas«t«. Bei der xwetten GmppewDrdeder Apparat
in einem Waaserbade ton SO" bis 4Ä* erwärmt, ansfcebobeoi
abgetroeknri and b^-i 4-I' in dm Käh]waa»<T ron 20* ge-
bracht. Hit derselben FlD"s<gkeit, selbst bei emraerter
Pfillonit des Apparate«, angestellte Meamingen ergeben eine
oft Tollkommeoe VebtTreinstimmoag im Gange der Erwilr-
miiD)f oder Abkdblung. Abweicfanogen fanden besonden bei
SaldOanngen Btatt, nnd ich habe bemerkt, da» sieh frisch
bereitet« l/jsvngeo, Mlbit wenn «ic «uror fiHrirt waren,
immer etwa» anders rerhielten, wie ältere (.öraDgea: eine
Bemerkiinff, die ich an einem anderen Ort auch icbon in
Bezog anf das electri^che Lritnng«Term6gen vo» SalülKniingen
gemacht habe.*)
Vorlüutit^ Vemicbe zeigten, ia^ der .\niang des Tetn-
peratargangn ein scheinbar guwtrioser war, was st^hr natnr*
lieh ist, da in <lie»«r ersten Periode der Gang des Erwärmens
oder Erkultt-ns vor AllrrlT von der «pecifiachen Wärme der
PlOas^keiten abbingig ist. Die Oirren, durch welche ich
den Tetn pe rata rgang darstellte, zeigten in der ernten Griipp«
ein n steiles Ansteigen bis 4*, in der iwetten bis 36*. Ich
4) WMem. Ana. TU. 1879.
liaW JBshftlb «rst Tan dieson Temperataren, von denen an
ia Gtog d«r Erwärmang oder Abkühlung ftio sttitionir»
nr, die Zälilong begönne». Di« so gewonnenen ^hlen
oDil in dinTabellKn eing«tragra und zwur i^nthält die Spalte Q
di« TfliDp«ratnr«Q, so dam also für Tabelle I die Anfangs-
hnpvratar = 4^ für Tabelle II aber = 31^" iiH. Die /.Uh-
ling waTde in der rr«t«u (3rnp|>c bi» 16". in der zneiten
bii 26' fortgesetzt, d. h. Ix^ide mal om 12°. Die Beobaeh-
tangvD Rir 'J8' Miien, weil iler Kork den Iwtrcffi'nden Theil-
ftnob des Tliexmometer* deckte. Die Spalte t enthält die Zahl
i» Seconitm, am welche die einzelnen Temperaturen »jiäter
blpfaielitet wurden, uIh die Aufaiig»teiuperat»r.
Weiter habe ich Jen TalK-lloi noch eine Spalte liinzu-
gifflgt Em ist nilmlich ans den anfgefohrten Beobachtnngeu
fie AbkfihJunffK- (beE. lürwärmung8-)Qe8chwiudigkvit i- naeh
iaa AbknhlnDg>^g«tetx«
i- =
tafeehnrt, wo tu der (negative oder po^ilire.) Temperatur-
Dlmickmsdes Thermometers Über die Temperatur des Wärm-
{•dar Kohl-) WiiM«n beim Itegtun der Zühlung nnd r der
CtbMwhnm tar Zdt t iitt. Eot»prechi'nd dum von Winkel-
naas in Beine Tabellen aufgenommenen relativen Maaute
Sr t habe ich auch für meine Versuche
log T, — log «
^ V log « = ^
hTBekiet diesen Ausdruck mit lU't c bezeichnet und die
Wcrtlu von e in die Tabelle eingetragen. Beide Tabellen
Wpoim mit den eitromen MeKRungen nra leeren (mit Luft
fiAlhaO ODtl an dem mit Quecksilber geftillten Apparate.
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(Tabelle I Fortsettong).
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(Tabelle I Fortsetzung.)
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(TftbeUe I Fortsetznng.)
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1
W. V. Beete Wärmdeituygsvermägen der Flästigktifen.
99
(Tabelle
n Fortsetzung).
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Kupferchlorid in Wasser
Kupferchlorid in Wasser
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Zinkchlorid in Wasser
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Zinkchlorid in Wasser
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(Tabelle TT Fartsftzaog.)
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W. V. Be«te: WSnuteüungnermOgen der Flüsgigkeüen. 101
(Tabelle II Fortsetznug.)
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C
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Alediol und SehwafalkohleDit.
(1,000)
Qlycerina. Wasaer (1,125)1
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523
100
523
102
ßittmitjj OtT faaüt.-gh^i». U«Me vom l. Märt SST9.
Di« in des Tontehenden Tabellen BafgefllhrtoD W«rUM^
TOD c sUiDincii im AllgcmiiinoQ binreidiond nniex einaoder
ilbemn, »nr der ernte and der letzte fällt meist zti klein
aiw; der ernt«, weil diu- Zustand nwh k^in f^iu stationärer
gfwonlen ist, der li-tEtc, wt'il die Tcmpimilnr de» Uude« in
der Nähe d« Gtasrohrea sich, wie früher besprocbcn, merk-
lich geändert bat Ich hsbu deshalb xnr Herrtellong toq
Mittelwerlheo immer die vier mittaUten Beobochtongen be-
nützt, also in der Qmppe I die bei 8, 10, 13 und u^ bei
Gmpp« II die bei 36, 34, 32 nnd 28". Für jede der der
Untersuchang onterw-orfeneu PlEUaigbeiten habe ich je zirei
Beobacbliingareiheii, ftlr Wasser je vier, angestellt und theilo
dutcn die Mittt^lirertbc für cans jeder Reibe, und dann das
Mittel fnr beide fbex. die Tier) Reihen mit. Zunächst be-
ziehen sich die Beobachtungen auf zehn Flüssig keiteu. Für
die hühvren Temperaturen tnnsste der Acther selbstTurstäDd-
lich von der Betrachtnng ausgeschlossen bleiben. Von den
bessereu ta den schlechteren Wärmeleitern fortschreitend
ordnen sieb diese FI(to«igkeit«D in beiden Gruppen so:
I.
zwischen 8 und 14<*.
<
Queek«ill>er
1079
1054
ftlittel: 1066
Seh wefulkohlenstoff
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Ml
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465
468
Ae4her
466
464
465,
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411
414
414
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Benzin
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876
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360
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840
340
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363
266
■r c B*»ts! W4nii*lritung*vermögrH dar Fbittüikeil*n- lOS
n
xwtsclieo 36 und 38".
Qwdcaitber
1299
132] Mittel: 1310
ScbwFfelkokleostoff
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738
Wksaer 661
661
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CUonfotm
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574
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SehwtfBLsIare
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451
451
QlTCeria
387
38S
386
OGmSl
305
312
308
Was xintSchBt die L^itungitfiihigiceit dea QoeckoilbeTs
MriSl, 9D encbeint dicuollx; nar etwa doppvlt so f^ruM, wi«
d» Am Scfair(>felkobleasto£&, was aBmöglich richtig seiu kann.
\kt Grund hierfür liegt wohl darin, daaa QuecJcsilber die
Ohninde nicht benetzt, dasa aUo xwifichpD Glaii und Qiiock-
■Qhviüfa xir«i isolirvnde Luftschichten l>e&ud<>a. Aof solche,
iu Glu nkht ben«tz«ade PlÜBsigkeiten ist die Methode
■kU aBwendltar. Von den QlirigHi FliiH^iglEeiteii sind an»iit«r
Wort Gljrcerin, Alcohol und t^hloroiorm von G n t h r i e,
Süfevifelkohlenstoif, Alcohol nnd Gljcnia ron Winkel-
■«!■ BOterroobl wordtt«. Nach Guthrie würde Chloro-
bra der leblechtest« allur L«itvr sein, Glyeerin dem Wasser
ilkAtlmi nod Alcohol seinen Platz zwii>cben beiden Soden,
*■■ ««der zu meinen Versuchen in Gruppe I noch io Gruppe
If|w>t;dag«g«ngiebt Winkel mann gunxdipselbe Rethen-
Up u, welcbo ich Fand. Da seine Versache bei niederer
Tnpaatur angestellt wurden, so entsprechen «ie meiner
^nfft I. Ich habe schon oben bemerkt, dass meine Ver-
■ufct nicht den Anspruch machen, die wahren Werthe fax
di* Ldbmgsfihigkeiten zu liefern, sondern nur zu zeigen,
*dthe PlOis^keät die bessei' leitende ist und dorch welche
DaMSode sie bMMT o<ler schlechter leit«nd wird. Wenn ich
104 SiUtiHy 4er m/ttK-iAi/t. Olaat vom 1. MSri 1879.
Schwcfulkohleiutoff
Wasser
Alcohol
Glyoerin
deDDoch muinc ZahloD für die eben gonaaatoi] Flüxstgkoiten
in die Ton WinkelmaDO angewandte Einheit überset»,
so iirilrd«n nie sich so ergeb«n :
Winkvlinann- Bi.
0.002003 0,001912
0,001540 0,001540
0,001506 0,001342
0.000746 0.001267
Die Keihenfnlgo diT aurgefUhrU-n FllUsigkeitea ist in
beiden Gruppen nicht die gleiche. Während zwischen 8 ondj
14** Chloroform ein weit bcsjwrcr Leiter Ut, als Wasser,!
leitet es xwischen 36 and 28° etwas schlechter nnd während '
Alcohol in der ersten Grnppe schluchter leitet, aU Schwefel- J
säure, übertrifft t>r dieselbe an Leitung«TermKg«n fn der'
xweitea beträchtlich. Dem eatopToehend «ieht man in Tabell«
I die Werlhe von c fOr Chloroform mit wachsender Teni-
perator, und in Tabelle II die Werthe Ton c für Alrohol
mit sinkender Tvmperatnr abnehmen, während man weder
für Wasser, noch for Schwefelsäure ähnliche Kcgelmäaig>
keiten wahrnehmen kann. Die beigegebene» Curventafeln
Fig. 2 und 3 vergr^nwürtigen den Gang der Erwärmung
oder Abküblang und to«sen namentlich die eben erwähnte
Vfrändeninf; in der Reihenfolge der Leitnngsfähigkeiten
übersehen.
Was uun den Zurammenhang zwischen der Keibenfolge
der Leiter und ihren aonatigcn physikalischen EigenaebaiteD
betrifft, ao bemerkt man sogleich, dass die leicbtflQssigen :
SchwürrlkohlenAtoff, Chloroform, Aether an Leitangsfähig-
keit den schwerer flDsaigVB Torau stvbvu. Am achlechteattB j
wfirdeu in dieasr Bexiehung in der That OliTen&l, Gly oertn, |
coDoentrirte SchwefeUSbre leiten, während Wasser uugelShr j
die Mitte itTrischeu guten nnd schlechten Leitern hielte. Nor]
der Alcohol bequemt aivb diesem GetetEe nicht an, er >ei^
hält aicb wie ein achwerflOasiger Kltipor. Irgnul etoe andere
W V. Btttx: Wämutalmttffttrmigen tter FJ^Mi^tilett. 105
' pbftOnliacliAn Eigei]!)cbHft?n mnai ihm ilwe« »chleclit«
liHtogatth^keit verleiheD. Wena man die speciäscheu
nnien dw Kofgenilirteu leichtflOSR^n KSrper mit Hilfe
4k Bvgnttiil t«cbcn Intcrpolittiongforiiicln fllr die Tvm-
ftnhir 20° berecbnot nnd mit Zngrundk-gnnf^ der ob«n
ugigebtuD sp«oifiacli«it G«trichte auf gleiche Volumioa bfr-
üAki to erb&Ei man folgende Zahlen :
Schwerelkohlenstoff 0,301
Chloroform 0,347
Äetber 0,387
Benzin 0,273
Atcohol 0,459
Bier st«ht allerdings Älcohol auoh am Ende der Reihe;
in TahrigeD aber ist bdne Analogie swischen dieser Ri^ihe
bJ (!(t d<tr LcitungsRihigk^ten zu finden. Die von Tyn-
Jkll'^ ugegebene Reihenfolge, in welcher die Flüssigkeiten
£e n rie eindringenden Wftrmeatrahlen absorlürea, iat
8chwefelkoh1onst«ff 8,i p C
Chloroform 25,6
Bennn 65,7
Äeiher 78,8
Aloohol 78,6
Waner 86,1
Anoh hier itteben die beatleitendeu Schwefelkohlenstoff'
ni Chloroform oben, Aloohol faxt nnt«n an, aber daa
Wobt findet eine ganx falsche Stelle. Immerbin »ohicD mir
n Jtr Vvrmiitfanug VaraohusDng gegeben, da«s die Dnrch-
lifmigkeit der Flüasigkeitea die Bestimmung der Leitnngs-
U%kat«B ganz illasoriscb machen kiinnte. Ich ßrbt«
'eAiJh Alcobol mit Cyanin tief btan, nnd nutersnchte die
H noam. Tnu im*, p. 387.
106 Bittttng rf<r malh-phfs. Claut wm L itärt 1ST9.
AbkBhlungageschwiodigkeit difsar LCsang. Dieselbe findet
«ich w»
Tab. I. 367 357 Mitt«! 357
Tab. II. 570 570 570
Trähn-nd fttr brbloMn Alcohol boKQglieb 360 and 570 ge-
fniiden war. Mao bemerkt a1«> Rar keinen Unterwltted im
LeitniigSTermSgea. Nnn kann man freilich einwenden,
CfamnlSflang Iosm «ioen scbmalen Streifen rotber Strahles
hindurcbgehen, welche Torzngsweica dio wärmondon sein
k&nntcn ; aber die weiter unten aufgvfiihrtvn Memungen an
Alaun- nnd KupferaalzlSsnngeu, welche die weniger brech-
baren Strahlen ganx abüorbiren, zeigen, dasa auch dadurch
in dem LeitungsverroSgen der FlUsrigketten de.« von farb>
loMn LSsungcn gegenüber kein bemerkbarer Datcrsehifld
eintritt. Nur in Bezug auf den sehr stark durohwftrmigeii
SchwefelkohteniitoEr durfte die Vermathnng gerechtfertigt
Min, daes die Darefastrahluug sein ljeitnngR*erm3gen doch
grösser erscheinen lösst, nU es ist. JedenfaDa mflSBen ea
andere physikalische Eigenschaften sein, welche in ihrer 0«-
sammt Wirkung den Alcobol unter die schlecbtleitenden Pläang-
keilen stellen.
Was nun den augenacbeiDlichen Einfiu«» der grosseren
oder kloinftren Beweglichkeit der Flüssigkoiteu auf ihre
Ifeitongsfäbigkeit betrifll, so Hegt der Gedanke nahe, daas
die Wirmefortpflanzuog in flnssigen Kfirpeni überhaupt nur
durch Strümtingeo «tatt&nde. tVeilicb k&nnen bei der von
Karr, Stefan, Winkel mann und mir angewandten Art
der Krwürniung. bei welcher die eine Wandfläche ihrer
ganzen Aosdehnong nach die eine, di« »ndi-rv WandAäche
•benfiill« ihrer ganzen Ausdehnung nach die andere Tem-
peratur hat, nicht Strömungen entstehen wie in einer Ton
Duten her erwärmten FllUsigkeitsmaxs», wohl aber solche,
wie in der Lnft eines zwiaclua einer warmen nod einer
«
4
ir. I. li*MU: WäTmeMttittftttrmÖgm der FJüMigktiUn. 107
\
bMm WftDil licgendeD Kamins. Die Plflssigkeit kann an
ia nrmetax Wand *vi-. an der külteren absteigen. Bei
im engen Uaonie, der liicT zar B«-ivr^D|; fri^ifjcgebeo ist,
ol allenliDgB Btark« StrömnogeD Bicbt eu erwarten. Ich
flilte inde« doch, um mich durch den Ver«noh ron Aem
mlma Vorgang« su Qbencugen, den lUum üwiMhim den
BOires meine« Apparate» mit Wa»!pr, in welchem ich
Skud ifcopodii rertheilt hatte, und richtete dann ein
XiknMcop mit gromer PocaldictAnx (bei 30 maliger Ver-
grSaaeniDg) aof die Mitte dee Glasröhre«. Mao sab dann
in Btanb sich snm Tbeil nach oben, zum Tfa«i) nach unteu
bflngeo, wüfarend ein dritter Tbeil ED8p«ndirt - blieb. War
Rnlia «tngatnt«!!, »o ward« 50" warmes Wasser in das innere
Bolir grgoawiL. Sogleich begnnnen difi Blanbtheikht'ii »ich
n bewcf^ and zwar die der kalten ÄnswnwaDd näher
bgeoden nudi unten, die dem warm«n Kohra näher liegenden
BuiioiMa. Durch Verschiebung der Mikro«koi>s waren beide
lÄcht ron einander zu unterscheiden, da man nie beide
gläibeit^ deutlich seben kann. In dar Tbat also findet
«H »hiba Str&muug statt, welclie einen Theil des W&mw-
■utawdiea äbernohmen kann: c-s fragt sich nur, wie gro«
ÜHcr Antbeil ist. Dm das zu erfuhren , macht« ich das
Waner anbew^lich durch Beimiscbnng ron Quittenschleim
oder Ton Stärkemvhl. Schon eini; dOiine Quitt^n-Tchleim-
Bnag leigt« keine Bewegung mehr; einer dicken, welche
ni dareh Colireu gereinigt war, brauchte gar kein fremder
I3tr^ beigemengt zu werden; dir pfUuztichen Rvstc dienten
idv gut ah Zeiger für eine etwa eintretende Bewegung.
Bob Emgiwseii de« wannen Waasem in daa innere Uohr
Uiib alle« ruhig. Der Apimrut warde ferner mit Wawer
t^SBt, in welchem Stärkemehl fein Tertheilt war und dann
Im ur Siedtemperatur erhitxt, so dass sich ein ganz homo-
|Bw Eleirter bildete, der nach dem Erkalten vSlUg steif
*V. Alle drei Subetanzen, dünner Quitteoschleim, dicker
108
Siliung dtr matK-fItfi. Cliu$t wm I. M&ft 1875.
QaitieoaMäm and Stärkek!dst«r Trnrden »an auf ihr Lei-J
tniigaTerittl^a unterstKlit ; c ward« gefuadttD umIl 'Tibellaj
I.
1
dOnner QaitteDschleim
408
410
Uitf<^i
409
dicker
413
410
411
St2rkekleUter
410
n.
409
410
dflDDOT Qaitt«DBcliloiin
518
520
Mittet
519
dicker „ „
51d
520
519
Stärkekleister
524
526
925
gegen Wuser
nach Tabelle I <=
:4I3
Tabelle ü =
^662
Bei niederer Temperatur war also da« Beimütcben der
Stoffe, irelcha die Bewvglicbkeit des Wassm hindertca, fut
gleichgiltig, imgar der Ernatz den WasBern durch StSrke-
kleivter iliidert fast nicht« an dosw^n Leitungafahigkeit, dia- j
selb« kann abo Dar in sehr gningem Maane anf R«chnnng I
Torhandener StrÖmniigen geechrieben werden. Die eigen- ~
thiimlich^ LeitungHÜihigkeit bleibt dem WoMer, aacb wenn
ihm die Möglichkeit fdr Erzeugung von StrömuDgen gaiui
genommen wird. Gans anders ist die Eracbeinang bei höherera
Temperatur. Sobald die Beweglichkeit de« Waasen beein-^
trächtigt wird, mmmt dessen Leitungslahigkeit ab, ob aber i
dann die Consistenz noch nahexu die des Waswrs oder die ■
einer Gallerte iMt> ist wiederom ftat gleichgiltig. Kbenao- '
wenig wie bei niederer Temperatar dürften nun abvr auch
bei höherer die StrOmnagen eine wearatliche Rolle spielen,
denn die Temperatiu-diffemizeii, um welclie es «ich hier
handelt, sind auch nicht viel grösser wie im anderen Falle.
Es iat vielmehr die Vwschiebbarkeit der Holecflle gegen
einander, welche durch die bShwe Temperatur durchweg
Tergr5aaert wird, bei einer Plftagigkeit mehr, bei der andern^
T. r. JI*«ic.- WtrmtltilunjfwtrmöytH der Flütiifflitittit. 109
niigir, aWr imnipr mit deanselben Erfolg«: mit einer Yer-
grOnening des L«iluiigHTenn$geD.
G» würe hier der Ort, duKh Vergleicb der in den
^Adlcii I nnd II gegebenen Zahlen dm Vt^rhKItuisx xu er-
mBteln, in wf^lebem di« LvitnngsT&hi^Iceit der Flüssigkeiten
bii d«n Tnnporatnren ant«r 20" an denen nWr 20* stellt.
Dit Verb&Itnise sind indeea in beiden VertiacbsreibeD nicht
ijnmwtriteh. Ei war mir dantif kngekonimeu, die FIU«8i|^-
ksttn bei möglichst hohen Tempera turen ta unterjochen
nui dtmiD erwärmte ich sie um eine grossere Temperatnr-
£lleteni, itU ich sie abkühlt«. Einige Vvrvuch«, welche ich
ntar gwn symmetrischen Verhältninea Ober 20" anstellte,
n £e in Tabelle I zosammengasteltten ausgeiflhrt sind,
ogefan Loiless auch badeotend grütwere Wt-rtb« für c. D«r
Apparat wurde hier bis S9' erwärmt, dann abgetrocknet, bei
3S' ta Waner »on 20» getaucht nnd bei 36' die Zählung
bigaoaen, die bis 21* Tortgeoeixi wurde. So wurden für
SAircAiikoItlenstoS, WsMsr, Ölyeorin und Olirendl folgende
2iUis erhalten:
Ü
i
«
t
C
t
c t
e
Behwefelkoblenst
off
AVasser
H
B
6U
0
M*
10
SS)
10
580
■
IS
6&S
18
(»3
21
695
20,5
609
S
4»
717
42,&
70S
49
614
49
614
m
n
711
ftl
$98
70
ti08
70
608
%
88
flSl
S»
684
10-2
6W
103
M4
M
Gljcerin
Olivenöl
16,5
3S1
IW
SM
SO
290
20
290
in
Ä»
373
83.S
373
41,5
aoi
42
297
^
77J
ses
1 t,b
389
»8
so:
99
304
»
iVJA
:1W
107,0
3!K
138
aod
13»
•JM
»
151^
397
l&l^
387
194
810
19S
■m
110
Säeutg der malh.-phju. dtme vom I. Märt I&TS.
DaraiiR orgebeD neb di« BüttelwerUie:
Schwefelkohlenstoff 707 700 Mittel 703
WasRej- GOß 610 608^
Qlyoerin 38C 386 386
OlivenSl 305 302 303
Die Zalileo in der Torstehendeu Tab«ll« atimmfiu aichb
80 got unter einander, wie die in Tabelle I; man merkt
ihnen noch sehr den RinUtu« de« Anfang*- und des End-
xostftndeii an. Selbstverständlich itind sie kleiner, als tlic fQr
gletclie Temperet nrdifTurcnMn in Tabelle 11 gegebenen ; aber
immer noch faetrüchtlicb gröaeer, als die för gleiche Temperatar-
diSeroiiz^n aber niederer Temperatur in Tabelle I. Da«
LeituQg.iTerm&gen der t'lQHsigkeilcu ist aleo bei höherer
Temperatur ein gr^ieseres, als bei ni«dcrer, ein Satz, der
Buhon Ton Guthrie ausgesprochen worden ist.
Die grOeste Zahl meiner Vergliche betrifft das Verfaalt«n
wüsiTtger LiSäungen ; unter demselben boGndcD sich vorzuga-
w«»e wiche leichtlSslicber Sähe, namentlicb Chloride, weil dio-
selben in recht Terscliiedenen Conceutralioosgraden angewand
w^en konnten. Der leichteren Ucbersiebt wegen bejieichne
ich dic»e Concentrationsgrade in den nachfolgenden Tabellen
aoaaer durch da« specitin:he Gemcht der LSeang auch noch
dnrch Beiaatt der Zahlen 1, i and 8, so daae jedesmal mit
1 die verdQnntert« LOsnng bezeichnet wird. Ich ordne die
Lösangen wieder nach der Griisso der Mittelwertlic fllr o
und reihe auch das Wasser an der betreffenden Stelle
mit ein:
1
zwischen 6 und 14°
I
Zinkchlorid 1 sp. 0. :
1,182
436 436 Mittel:
: 436
Matrinmchlorid 2
1,200
439 428
433
Oalcinmchlorid 2
l,34fi
430 431
431
Natriamchlorid 1
i.no
425 429
427
IT. ». Beets: WärmdeüiatgneTmdgeH der Fiümgkeüen. 111
Knpfprclilorid 2 8p. Q.: 1,255
CUciamchlorid 1 1,128
Enpfeniitrat 1 1,197
{Swnehlorid 1 1,126
inunoniomkapfermlpbat 1,086
WiMr
SskcUorid 2
Tird. Sofawefelsäare 1
Enpferchlorid 1
Eip&rnitnt 2
V«d. Sehwefelaäore 2
BMOchlorid 2
SnksUorid 3
Otjumilfimog
1,310
1,083
1,126
1,465
1,496
1,244
1,870
1,125
n
zwischen 36 and
Rttrinmehlorid 1
Eiphnihlorid 1
Whmt
«p. G.
Enpfernitnt 1
ihm
Snkdlorid 1
Amnoninmk n pf ersiilpliBt
BMnehlorid 1
Zinkeblorid 2
Katrinmchlorid 2
Va^ Schwefelsäure 1
Cftlcjuinchlorid 1
Kopfwchlorid 2
Kspfenütrat 2
Emchkirid 2
1,110
1,125
1,197
1,046
1,132
1,086
1,126
1,310
1,200
1,083
1,128
1,258
1,455
1,496
426 424
421 427
419 426
422 421
416 414
413 411
414 414
411 409
412 406
407 407
401 408
408 400
392 386
372 369
363 363
28"
673 663
669 664
661 661
6«3 663
662 661
661 659
660 661
657 661
665 661
661 650
650 648
619 611
610 603
575 557
569 566
551 561
UxiM: 425
424
423
421
415
413
410
409
407
404
404
389
370
363
KGttel: 668
666
662
662
660
660
659
658
656
649
615
606
566
563
556
113
SUtKMg J4T noM.-jikyc. CtiuK mm t. Stäri 1879.
Oklciumchtortd 2 sp.
Q.: 1.345
545 556 Mittel:
: B50
V«rd. Scfawvfi^lsäun;
2 1,496
523 526
524
GljoerinlösiiDg
1.125
486 481
484
Zinkchlorid 3
I,S70
447 44S
446
Wivdcrnui bii^ea beido TaWlIon ein gwiz vcnebiedcn«« i
Bild. Bei niederer Temperatur {^winnt innichst das Wasser
dorcb BnmischQDg eines Salxea im Allgemeinen an Würme-
leitungHTtTini^gen. Alle verdünnte I^'^songen, die von Zink-
chlorid, Natriomcblorid, Cnicinmchlorid, Kupfernitrut. Eisen-
chlorid, Ammoniumkupreraalphot, leiten besser als Wasser.
Nur Knpferchlorid scheint eine Ausnahme zn machen. Die
höheren Concentratioosgrade leiten zunäcbat noch besser,
als die niederen, so Natriumcblorid, Catcinmchlorid, Kopfer-
chlorid. Wird aber die Conoontrntion zu gross, so sinkt das
LeituDgBTerniögen nieder, wie bei Ziukcblorid, Kupfernitrat,
Ebeacblorid. Die meist«D Sah« haben offenbar bei mittlerer
Conoentration ein Maximum der Leitungsfäbigkeit ; nnr bei
Natrium- und Calciamchlorid i$t «in solchi;s nicht wabrzu-
nehmeo. Mischungen von Wasser mit anderen FIQs«igkdt«n
X. ß. Schwefelsäure oder Gljcerin stellen sich znischeu die
Fldtsigkeiten, aus denen m gemischt sind.
Bei b&herer Temperatur ist Wasser ein besserer Leiter
als fast alle wässrige Lösungen. Nur die verdänaten Ldsongeo
von Natriumcblorid and Kupferchloriil stehen etwas, aber
auch nur etwas höher. Dagegen ordnen sicli nach dvr Seite
der sehlecliteren Leiter bin alle übrigen LSsnngen nach
dem Grude ihrer CoDcentration, so dass immer die ooneea-
ti-irtere Lösnng schlechter leit«t, als die TerdOnntere. Nach
Gatbrie sollen alle Salslefangeu xn-is«hen 20 nnd 30*'
b«awr leiten ala Wasser. ZinkritrioUösung foad auch L n n il-
qaist bei Temperaturen Über 20* besser leitend, als Wasser;
ich habe si«' nicht untersucht, bemerke aber, das» auch er ilie
verdünnte LSeang am besien leitend fand, dio concentrirtan
dem Wa«ser nahe gleich. Kocbsahlosung fand Lnndqnist
Tnrmtlrituitf*rtrmSgen der Ftütäffieiltn. HS
f-mbl all PaElzow, d«r gans concentrirta töflung aw
maklt und ()i«selhe wenigeteaa stellenweis stark erwilrmt«,
«Uaditer leit«ud als Wuser, ganz in U«b«rBiastiminoug
oül ntiner Erhhnmg, wählend Winkelmana Kine Koch*
■hlSnn^ TOD meiner Concentration 1 bei uiedercr IVmpe-
ahr liewer leitend fand nU Waiwer, ebeDfallü so wiv ich
a gifanden habe. Dw gana vcründcrte Verhalten dor Snls-
ISni^CD bei höherer Tempenitur hiitigt wieder augenfulUg
■ä ia reriUiderten molecalaren Beweglichkeit der FlOssig-
keitan niaqunmmi- Gerade wie die Beiintsohnng tod QQJtten-
■Ultii oder Stärkemehl bei niederer Temperatur nur einen
MBg TerMfaleobterndeo Eiuäof« auf da« LeitongsTermögen
^ Wissen ausBbt«, einen weit grOasereo aber bei h5her«r
Tisptiatar: ao auch die Beimbchnng der Salxe. loh denke
vir dit Holedile des Salzes wie Bcluttungen, welche die
BnnigBBgen der UolecOle des LÖHnngsmitteb um so mehr
je mehr ihrer Torhiinden sind und je hcweglicber
L&nmgamiltel ist Bei niederer Tempornlnr und gc-
Beweglichkeit des Lfienngsmittels wird deshalb der
[■MBehe EinfiuRS des Salzes er«t merklich, wenn grosse
desaelbcn voThnnden »rind, tM.-i höherer Temperatur
rkt nuui dieeeo Einäuss sehr bald and wenn die Con-
InarintioD bedeutend ist, so erreicht der EiuSuss eine ge-
[wilt^ Höh<^ wie am besten die Concentration 3 des Zink-
■riili seigt. Die Misehangen Ton Flüssigkeiten stellen sich
bei büberer Temperatur zwischen ihre BünUiudtheile,
]A h»ba ia die Toratebende Tabelle auch Alaun liidiung,
1^ nndur«h würmige, uufgenommeu, die ich Ewiscliea
[l tai 14* Eiicbl nntennicben konnte, wdl das Balx uns-
Üsirte. Sie xeigt trot« ihrer Cndurchwärmigkeit ebeu-
•twaa Ah weichen dee , wie die undurch wärmigen
angetL
BaiHttb mai noch eio^e alkoholische und ätberische
pna. 1. ]bUi.-|>ii7a a.j «
114 Siteung der malh.-jiKg». Clastt vom 1. Märt JS79,
Lösungen noterancfat worden. Sie gsben folgende WerÜifl
für c:
I
zwischen 6 nnd
14"
Schwefelkohlenstoff sp. G.: 1,272
515 511 Mittel:
: 513
Aether 0,724
466 464
465
Alcohol u. Schwefelkohlenst. 1,257
386 386
386
Alcohol 0,804
360 360
860
Kupferchlorid in Alcohol 1 0,828
344 344
944
Eisenchlorid in Aether 0,931
327 327
837
Kupferchlorid in Alcohol 2 0,892
325 328
326
£isenchlorid in Alcohol 0,893
327 318
323
II
zwischen 36 and 28*
SchwefetkoMeuBtoff 738 736 Mittal: 738
Alcohol und Schwefel kohlenst. 652 658 655
Alcohol 574 566 570
Kupferchlorid in Alcohol t 544 563 553
Eisenchlorid in Alcohol 535 528 531
Kupferchlorid in Alcohol 2 528 523 526
Auch hier treten die Ha.\ze nur aU Belastungen auf and
hindern die Beweglichkeit des Lösungsmittels. In dem einen
Falle, in welchem verschiedene Couceutrationen nntersncht
wurden, giebt auch die stärkere wieder den schlechteren
Leiter und der Aether, der einer der besten Wärmeläter
unter den Flüssigkeiten ist, giebt mit Eisenchlorid eine
Lösung, welche schlechter leitet, jls Glycerin. Die Mischung
von Alcohol und Schwefelkohlenstoff steht in Bezug aaf
ihr Leitungsvermögen bei niederer nnd bei höherer Tempe-
raiar wieder zwischen Alcohol und Schwefelkohlenstoff.
W. V. Beets: Wärm^eüungeeermOgeH Her Flüttigheüen. 115
Ba wSrde nicfat nnmSglicli sein, meinem Apparat eine
Qtsttlt SD geben, in welchem er sich anch znr absolnten
Bestimmang des WärmeleitnngsTermögens der FlDssigkeiten
eignete; mir scbien es indess vor Allem wünschenswertb,
einige kllgemeinere Gesicbteponkte fiber diesen G^enstand
feitnatellen and die Grfinde fflr die Abweicbnogeo anizn-
tacW, welche zwischen den Angaben yetschiedener Forseber
TorluDden waren. GrSsstentbeils ist mir das wobi gelangen;
weshilb die TOD Gathrie erhaltenen Resnltate so ganz ab-
vdeliend sind, weiss ich allerdings nicht zn sagen.
Als Haaptergebniss aber geht wohl ans meinen Ver-
nicben hervor, dass die Erscheinungen der WarmeleituDg
in FiDssigkeiten ebenso aurmechani^heu Molecularvorgängen,
■af Reibangserscheinnngen, bemben, wie nach den Unter-
•oelmiigea tos F. Eoblraasch*) die Erscheinangen der
eleetroljtischen Leitung.
B) Wied«n>aiui Ann. TL y. 1. 1879.
Berichttguvi;.
?■(. 91 Zcila 1 T. o. li«; 30 Matt SS.
6*
116 Einttndvngen tOH DmeisArifttn.
Verielchniss der eingelaufenen BQcbergeflchenke.
Tom j%«iJtalweA«M Yerei» in FVanlcfiirt a. IL :
Jahresbericht fOr 1876—77. 1878- 6*.
Tom Yer^» f9r Erdhmde tu L^tig:
Hittheilnngen. 1877. 1878- 8*-
Von der deulacKen geotogiachen Qeatüichaft In BerUm:
ZeitBchrill. Bd. 30. 1878. 8".
Von der phffBicaiischen Oaältehaft m Berlin:
Die Fortechritte der Phrsik im J. 1873. XZCS. Jahrg. 1877
—78. 8».
Vom Verein für Naturkunde in Offmback:
15. und 1«. Bericht fOr die Jahre 1873— 7ü. 1876. 8".
17. and 18. Bericht vom Mai 1873— Hai 1877. 1878. 8*.
Von der k. k. geologischen BeicksanstaU in Wien:
Verhwidlwigen. 1878. 1870. i".
Von der atUhroptAiffischeH Qesdlachaft in Wien:
Mittheiloagen. Bd. VHI. 1878- 8<>.
Vom k. preuss. geodätischen Institut in Berlin:
AstroDomiBch-geodK tische Arbeiten im J. 1877. 1678- 4".
£MuendtMf«n von DnidudmfteH. 117
To» der i. b. UmdinrÜuehafaichm Cenh-ahchuk in Weihea-
stephan:
J»lirMb«aieht pro 1877—78. Preiaing 1878. 8*.
7m der seAiMÜenscA«M geoloffitehm Commissitm in Bern :
BäMge TOT geologischen Karte dar Schweiz. TTTTT Lieferang,
nebst einer Carte dee Alpes VitadoiBea, par Renevier.
1878- 4».
T«Kder1t.k. Oentrtäatwtiät für XOeorotoffie und ErdmofineHstina
in Wien:
JikrhUcher. N. P. Bd. Xu. Jahrg. 1875. 1877. 4".
Ym Verein mr YerbreOnng natunoitsenstAt^icher KemUnisae
in Wiw:
SdniftMi. Bd. 18. Jahrg. 1877—78. 1878. 8*.
Ton der Neämiors^ier'Qesälsehaft in Dorpat:
AtAit für die Naturkunde Lir-, Estli- und Kurlands.
1. Sole Bd. Vra. Heft 3.
n. „ „ Vn. „ 4. Band Vm. Heft 1. 2.
1877—78. 8*.
Von der naturforschenden GeseBschafl in ^nden:
es. Jahreebt^cht. 1877. 1878- 8.
Fm der natunriasenadu^ichen Geseüschaft in 8t. Gallen:
BaidU fiber die Thfitigkeit während d. J. 1876—77. 1878. S".
Vom Verein für Naho'kunde eu Cassel:
Uebenicht der bisher in Aw Umgegend von Cassel beobachteten
nhe, von H. Eüsenach. 1878. 8.
Ton der geogrßfhiadien Ge3^(Aafl in Wien:
MittUbiDgeo. Ba.SX. (Nene Folge Bd. X) 1877. 1877.8".
118 Xknsetubuigen von DnielueJmflen.
Von der Ministerial-Comntission ew Untersuehunff der deutsdim
Meere in Kid:
a) Ergebnisse der Beobacbtungsstationen an den dentscben Kfis*
tan. J&brg. 1877. 187S. Heft I. Berlin 1878. qn. 4".
b) BiologüchB BeobachtuDgen bei kttnstlicber Anhncht des
Heringfl der westlichen Ostsee, von H. A. Heyer. Berlin
1878. 8*.
Von der Universidad de Chile in Santiago:
Ensaye sobre los depösitos mstaliferos de Chile, por Ignacio
Domejko. 1876. 8".
Von der Acadimie des Sciences in Paria:
Gomptes rendns. Tom. 87- 1878- i".
Von der Acadimie de midecine in I'aris:
a) Bulletin. HL Wrie. 1868—73. 8".
h) Bulletin 187(1. 1879. Nr. 1. 1878. 8".
c) Annuaire. Octobre 1862- 1862. 8°.
Von der Staais-Äckerbaubehörde in Colun^tus, Ohio:
31. Jahresbericht f. d. J. 1876. 1877. 8».
Von der Soäetg of natural ^atorg in Boston:
Proceetoigs. VoL XIX. 1877. 8*.
Font Essex Znstäide in Salem :
Bnlletin. Vol. 9. 1877. 1877. 8".
Von der Societä erittoffamologiea Baliana in Maitand:
Atü. 1878. gt. 8".
Eituendunge» von DruetaehrifteH. 119
Vm der Jtoj/al SocUly of ToBmania in Eobart ZW»;
Pipera and Proceedings for 1876. Taamuiia 1877. 8°.
Fm itr Mdeorologictd Department of tke Goveroment of India
in Calaitia:
Th> ludian Metoorologists' Vade^mscnm, bj Henry F. Blanford.
P«t L 1876-77. 8".
Ttm ÄabVHomieal Obatrvatortf of Harvard College in Cambridge,
Mass :
Amuls. Vol. IX. Leipzig 1878. i".
Yon der Zoctogicai Society in London:
i) Proceedings. 1878. 8".
b) TnnMcüons. Vol. X. Part 6. 1878. A".
Von der 8oei&i de giographie in Paris:
fiuUetia. Arn! et Not. 1878. 1878. 8^.
Yon der Bedadton des Moniteur säentifique in Paris:
HonitniT sdentifiqne. Livr. 440. 442. 1878. gr. 8*.
Vom Verein böhmischer Mathematiker in Prag:
■) Cuopia pro pi^stoTÄni mathematiky, Bd. VI, 1876 — 77- 8".
b) Archiv mathematiky. Tom. U. 1876—77. 8".
e) C«opia. Bd. vn. 1877. 8".
Tm der Socieiä Ädriatica di Scienee naturali in Triest :
BoDdtino. Vol. IV. 1878. 8".
Von der SoeiHi ^anthropologie in Paris:
Bolletiiu. 1878. 1878- 8".
Vom U. S. yaval Observatory in Washington:
Intnictioiu for obserring the total Solar Eclipse of Jaly 29,
1878. 1878. 4«.
120 Hiiutndtitiftn nm Dmoktdiriften.
Vom Obsertalorio de marina de San Fernando hä Cadit:
Almaiiaqua nautico ]»n 1879. Uwlrid 1678- &*■
Von der Sociäe Linnienne in BordtOMx:
Extrmiu des Compt«»-niDdiu. 1676—77. 6".
Fm der Beale Aceaäemia äet Lineei in Rom:
AUi. Serie IH. CUsoe di scieoi« fiakli«. Völ. 1. Dispenan ].'
2. 1877. 4».
Von der Afodtmie Boyale dt midecine de Betgique i» BrOssei:
Ifimoirea oanromU«. CoUoctioa in 8^ Tom. V. H78. 8".
Von der SoeUti tagrictäture hiMdrt natwtUe et arta utile» i»
Lyon:
Annal«!. IV. Utw. Tom. 9- 1876. 1877. Ö".
Von der Aeeademia Ponii/Ma dt?Ifuot4 Ztneti in Jtom:
AUi. Anno 21. Seesiooe I. 1877. 1878. *'.
Von der Sockdad ekniifiea Är^enlma in Buenos Aires:
AtiKles. Tomo VI. Eatregft 6 and 6. 1878- 8".
Von der Acadimie Boyate des Säeneea in Lissabon:
Cfaimkn agrioc^« por Jofto J^säo F«oara Lapa. I87S. 8'J
Von der SodHi hnpiriaU de» IfaiureUitte» i» Modnn:
BuUeüii. Annte 1878. 1878. 8**.
Fl»« Re(üe iMUtdo Lombardo di aeieme in JUaUand:
Uemcni«. CIum di acittu« iiut«iiistiche. VoL XIV. 1878. 4*1
BmatmitmseH eoM DrwMhinfttH. 121
Ton 4ar Seeieäaä äe gtografia im Xaaneo:
Bolvtm. Tom. IT. 1878. 1878. 8".
Vom S. Comäabt geotogiee fSatia in Born:
BoUatino. Anno 1876. Nr. 7 Nr. 8. 1878. 8*.
Vom der SoeUU maheeiogique de SOffique in Brt»$a:
Annabt. Tmd. XL Ansde 1676. 1677. 8".
Ton der natmforatAmdat QeatMoehafi in ZOridi:
TwtoljilinMluift. 21. Jahrg. 1876, 4 Hafte.
22. Jahrg. 1874, 4 Hefte. 1876—77- 6*.
Ton der M«dieMiicA-fMlHrtriu«<wcft(ifWek0M OeuOseh^ m 3ena,:
DenkichrifteD. Bd. IL 1878. foL
Tm der Aeadeti^ of natwai Scieneea in Davetiport, Jowa:
PTDceediagB. VoL IL Part. I. 1877. 8".
Ton der Soeiili Mimigiie de France im JParie:
finUetiii. Tom. 24- 1877. Session extraordinaire. 1878. 8.
Ton der SoeUti geologiqM de Bdgique in lAige:
kaatim Tom. 4- 1877. 1877- 8-
Von der Soeieku pro Famta et Flora fennica in Helsingfors:
Acta. 1876—77. 8».
Ton der SoäiU Botland<äae dea teienees in Hartem:
Aichives Nderlandaisee des scieaces exactas et tutoreOee Tom. Xm.
1878. 8«.
122
Jüttttttdurnftit i«N DnKktehnßfn.
Vm der EfL ZTafinirihmd^ VerttnitfiHff in Ktd«riemätdt-Iiulie
in Balaeia:
Natuorkondig Tydfichrift. D«el. 35. 36. 37. t875— 77. 8».
Von der BudapeMer BatuM»- ttttd Geuerbdunnmer in Budapest:
ßdricfat Ober Gewerbe rmi IndosUie fflr d. J. 1870'-7fi.
1877. 8".
Von der Acadtmjf of natitrat Sdtmee» m PhäaddpUa:
Procwrfing«. 1877. 1877- 8*.
Von der BedtuÜoH de» Amerka» Jcmn*ai in Aew ifdr»;
Tb« Amorioui Joarool of SciVDce ud Artit. Vol. XV Nr. 69- 90.
„ XVI Nr. 91- 92.
1878. 8».
Von der Wwemtsin Aeadcmn of Scitttces, Art» and Ldtera in
Madimm:
TraDsactiona, Vol. III 1875-76. 1876. 8».
Von der Caltfornia Acaderny of Sdcnett in San yranÖKo:
Prooeodiags. Vol VL VU. 1876-77- 8".
YoH der Amfrican PkÜ4)9oi>hical Socie^ in PMaddpitia:
Cataloffue of tfae Ämerioan Philosojpliictü Societ; Libnury. l'art.
m. 1878. 8".
Von der SocUU Shiäovre natureSt in Ctimar:
Balletio. 18* et 19* «lui^. 1877—78. 1878. 8'-
Von der twdogitdttn SUdim in Stapel:
ICtUwilaBfteii. Bd. I. Uipä« 1878. 8*.
SMuendmngtn von Dntekiduiften. 12 S
Fm der LibnuTf of Harvard Umversify in Cambridffe, Hast:
Bib]iogn[)hic&l Contribations. Edited by Jobüd Winsor. ISTS-S''-
R» natunMsams^(^ichen Verein ßr Schleswig' Holstein in
Kiel:
Schriften. Bd. m. 1878- 8^
Von der k. i. Jiademie der Wiasenst^flften in Wien:
■) Denkadirifteii. Hathem.-uatnrwiss. aasse. Bd.37. 1877. 4".
Bd. 35. a. 38. 1878. 4".
b) SitmngBbericbt«. Hatbflm.-natorw. Classe.
I. Abth. Bd. 75 Heft 1—5.
76 „ 1-5.
77 „ 1-4.
n. Abth. „ 75 „ 1-5.
76 „ 1-5.
77 1 R
ni. Abth. „ 74 Q."75. 1877. 8'.
76 Heft 1—5. 1878.8».
Vom natwhistorischen Verein der preuss. Rheinlande in Bonn:
VerhuidlimgeD. 34- a. Ab. Jahrg. 1877—76- 8".
Von der Sternwarte in Dorpat:
Hrteorologische Beobachtungen angestellt in Dorpat im J. 1676.
XI. Jahrg. Bd. 3 Heft 1. 1878. 8".
Vem Verein für sid>enbärgis^ Landeskunde in Hemtannstadt:
Die Emteergebmsse auf dem ehemaligen EOnigaboden 1870 — 74.
be«rb. von Hart. Scboster 1678. S**.
Tom natuncissenadtafOidien Verein in Hamburff:
Yerhaadlungao. Nene Folge U. 1678. S".
124 Eiitttnduttgem ton DmclockrifleH.
Von äer natuneittensfha/Uk&en Oes^whafl in ChtmniU:
6. Bericht Tom 1. 3u,. ie7& bis 31. Dec. 1877. 1878. 8°.
FiM tkr sekweueriscken naiwforschendtn Ges^schaft in Bern:
V«rbatidluiigaii in Box 20.— 22. Aag. 1877. 60. Sakrtsvw
EammloDg. Laussnn« 1878. 8"
Von da- Aeadfmie Üos/aU dea SeieneeB in Bratatt:
Table« d« logariUmue par A. Nvunr. 1877. 8">
Von der B. AKodemia deOe scitnu m Titrin :
Bolletino dell' Oswrratorio della regia UiÜTeraiU di IVtrioo.
Anno XU. 1877. 1878. 4*.
Von der Akaäemie der W\xM.nachiflen in P^tr^mrg:
Mdlaog« btologiquM. Tom. X. 1877—78. 8^
Vom ifutom of ^mparaliu Zodlfi^jt in Cambr^ge, Xai$:
Aaonal R*pott for 1877—78. 1878. 8".
Fön der naiurK'issentchaftUfJtm Gadlsekafl Isis in Drttdtn:]
R) Siteongsberichlo. Jahrg. 1878. 1878. 8«.
b) HatarwiMcnscIinflltcbe BoitrBge rar Kanntaisi der Rankosiu-
Undar nm Osor Schoeider. 1878- 8".
Von der lihjfsikal. mediein. QeseUseliafl in V^h-Aurg :
Verfaaodlnogea. Nene Folge. Dd. XQI. 1879. 8°.
Vom natMrwi$sensdta/B. Verein von Nitu- Vorpommern mnd Sagm '
in Greif^wdd:
Uitthntimgeo. Jahi^. 10. Borlin 1878- 8*.
Von der Soeiiti de jfivffraphie eommtrciale in Bordemu :
Bolletin 1879. 1879. S".
XS»M»dmfn vm DrmbckrifUm. 125
Fmn fXyaiDbyweft Laboralerimm der OMyeacAool m d&vdU:
ODdanoakügn. HL Bscfa. Ton. 5- Afl. 3- 1678. 8*.
FoM dar Soädä ibt IToAiralütf ix JfiNieiMi:
Aanurio. Anso Xu. 1873. 8'.
Vom der IfederiattdscMe botamttAen Yenemgimg in Hymnen:
Nadttludadi kniidkaiidig Archiat IL 8m» 3* DooL Stak 1.
1877—78. 8".
7«» Herrn M. A. 8Um in QdOittfm.
BütiSga mr Thaont der Bennoiüli'aehen aad Bulor'sdiat Zahlen.
1878- 4'.
Vom Herrn Gerhard vom Satk m Sonn:
s) üoImt den Onnit Berlin 1878- 8*.
b) Vortrftge o. Mittheünngen. 1878. 8°.
c) Uinanlogiscbe UittfaeÜnngen. Neue Folge. Leipzig
1878. 8".
Vom Herrn Rudolf Wtif m ZOrieK:
AjttoDomische Hlttheilongen. XLTII. 1878. %".
Vom Herrn Smwm Spüter in Wien:
Vorlnnngen Ober lineare Differential-Qlaichuiigen. 1878. 8"'
Fem Herrn Joseph Leidy in Pkäadelplna:
DMcriptiou of Tertebmte Bemains chiefly from Uie Phosphate
Beda of Sonth Carolina. 1877. 4^
Vom Herrn F. V. Hayden, ÜnÜed States Geologiä-in-charge in
Washin^on:
•) Beport of the U. S. Qeological Soirey of the Territoriee,
VoL VII. 1878. 4*".
126 Eingndungen von DmelMehrifltn.
b) lUostrations of CreUeeoiu and Tertiaty Flutte of tfaa
Western Territories of the United SUtes. 1878. i*.
c) Bulletin of the U. 8. Geological SorTey of the Territories.
Vol. IV. 1878. 8'.
d) Miecellaneons Pubtications Nr. 9. DescriptiTo Catslogru
of Pbotographs of North American IncUans, bj W. H.
JachBon. 1877. 8".
e) Preliminary Report of the Field Work of the ü. S. Qm-
logical SoTTOj of the Territorien for the season of 1877-
1877. ö*.
Font fferm I. M. Toner in Washingtoii :
Address before the Rocky Monntfun medical association contain-
ing soma obserrationa oa the Geological Age of the World.
1877. 8".
r
Vom Herrn Faul La Cour m &>petOiagaf.
La roae pboniqae. 1878. 8".
Von den Herren George J. Brush und Eä». S, Dana m Kern
Haven:
On a new and reroarkable miDeral Locality in Fairfi^ Coanij,
Connecticot. 1878. 8".
Vom Herrn Baron Ferd. von Miäler in Mdhoume:
Tbe organic Constitnenta of Plant«, by G. C. Wittstein, trans-
lated by Baron Ferd. tos HöUer. 1878. S**.
Votn Herrn E. Seriherand in Alger:
Le^ns cliniquee sur les maladies da coenr par F. F. da Coeta
Alvarenga, trad. du partngais par E. Bertheraud. Lis-
bonne 1878- 8°-
Vom Herrn Paul Frederic BeinscA in Boston:
Contributionas ad Floram algamm aqnae dalcis promontorü
bonae spei. London 1878- 8**.
MlunAmftH «M Ifndutkriflti*.
127
T«m Herrn AffmtiM Te4oro in l\ittrmö:
'») Bebain« ralln mltur« Aä ootoai la lUlU. Roma 1877
— 78. 4' mii All»» io folio.
ti> B« 1» <)D«n« eononcbt« io comtnercio eoi DOmi di Faniia
• di RoTnr« nui-ooo ia SidUn. lläiti. H".
Tom Herrn Jt. F^tniua m Wktbadrtt:
s) XnalfM iu Kuüer-BmaDeos io Bad Etsta. 1878. 8.
I b) Cbttnbch» U&temichuo|{ der warmeD Quellco lu 8cUBDg«n-
■ tMd. 1878. a*
H e) OnmiBtbe üiil«r3aohang der Hunytdi J^o« BittMwk*
■ QoeUeb in Biidmi>ett 1878. 8".
r
Y<m* Herrn Ä. Faere in Genf:
lue d^finse d*6l4phant IroanSo prte do GenöTO. 1878. 8".
I
Von Herrn BrrlHzheimer in Kt»-York:
A fvw brief ExtniU of tfae DjiiAiiiio Algobra. 1878- 8^
Vmt Herrn F. V. Hayten Ü. 8. Gajlojfisl in WasitiiiifloH:
•) Uiaotllutwiu PnblicfttioBi. Nr. 10. 1878. 8*.
b> 7int aiutul R«port of the C S. Entomological ComBÜsnon
^fur Um JMt 1877 r«latUi|j to tlie Rocky Mountun LocusL
Iö78. 8".
o) Oenlogical a&d ßeograplücal Atlas oT Colorado. 1877- fol.
Vom Herrn Giovanni Lttvini in Turin:
Intonio oUa iiuluiioD« oUttnwtfttio* sperieni« 9 ragioD»-
kti. Pimu« Im78. 8">
b) E7u tperitou di msgaetisiiio. Firenz« 1878. 8'.
Tan HoTn Antonio ßltq'pani in Mailand:
CainU«r« marino dai gnodi uifileBtri inoreaioi detl' AIt& Itulis.
Iif78. 4».
128 BtuenaiMgat von DruduAnfUm.
Vom Btrm B. JLoetemberg m Paris:
Las tnmean k dänoldes dn pharjnz luaal. 1876. 8**'
Vom Herrn JKcAets Stefano de Sott in JBom:
D Microfono nalla metaorotogia endogen«. 1878- ß'-
Vom Herrn 8. Ä. MÜler m OaicinnaUi
DeecripÜon of eigM naw Bpedss of HolocTstitM, 1878. 8*.
Vom Herrn JE. Plantemonr in Qmf'.
B^omd mäUorolo^qae de l'uinde 1877 poor OmiT« «t le
Grand Sunt Bernurd. 1878- 8*.
Vom Herrn Lome JPierre Matton in Ljfon:
Poljsaoteiir «t FolyMotrioe«. 1678. 4*.
.:K
OefienÜiche Sitzimg der k. Akademie der Wisaeo-
Bchaften
xnr Feter des 120. Stiftangstagea
un 28. MSn 1879.
Der SecretSr der mathematisch - physikalischen Claase,
Herr t. Kobell trog naehstebende Nekrologe ror:
1) Ernst Freiherr ron Bibra.
0«b. 1606 km 9. Joni n Schvebbaim in ünter&siiken.
Önt. 1ST8 un 5. Joni la NOniberg.
Bibra stodirte an&iigs Jnra in Würzbnrg, trieb aber
*^ter, theils aof seinem Landgut Schnebbeim, theils in
Nnrnberg wohnend, natnrhis borische, besonders chemische
Stodin. Seine Arbeiten erstreckten sieb anf das Gebiet der
orguüschen nnd anorganischen Chemie. Sie sind sSmmtlicb,
■nf die Geschieht« des Q^enstandes nnd die Vorarbeiten
^mt eingehend i*" mit grossem Fleisse darchgefäbrt nnd
™&»en riele Hsndert Analysen. Es sind herrorxnhebeD :
bü ibbandlong über die Knochen nnd Zähne des Menschen
*'>>^ lierWirbelthiere mit Rücksicht auf ihre physiologischen
"'xl ptthologischen Verhältnisse (1844), eine Arbeit, welche
Bcrteliag als eine vortreffliche anerkannt hat nnd als
^''m wichtigen Beitrag zor chemischen Physiologie wie ear
^togie. Femer die üntersnchnngen über das Qehim an
■wotthticben Indiridnen verschiedenen Alters, an mehreren
^■^[rthieren nnd VSgeln, nnd anschliessend seine eahl-
[1ST9. 2 UMÜL-thjt. a] 9
ISO
Oigr^iAg Sätm9 M* «. JKBrs tm*.
Micha FöncfanigcB ttv ia» Blakiiiwirt ood die Nema.
aowi« Bbn- du HodMlAMdi, QtMr nndiMm GHenrt^it.
Ibtf Leber md G«Ile. Audi Ste &an nd £e Hamiab-
rtam nndiiedeoer Tbiere sog er in den Kmt aeioer ebe-
AriMitm. Bn
Sclii
rrfrlgrimltes
hnd n- unter Bivirra, Am* steh derstib«, wie ta früchen
Baxrai, eoeh in aolehcn tob SebldtlB der sl^criMinseliAo
Rft^ und einer nr nehr als tuueod Jalu«B Tenchvaadeaeo
B«f« Mu Bolinwi erli»ltca bebe. ~ Vielbdie Dnlemdi-I
■ngto beachSftigtra üid ob« die narlcotisebca Graoai-J
niÜel und ihn ang^heaer? Verbiritang ood ADwendong,
M Ober den Kaffee. Tbe«, CbokoUde and iluUcbe PrCMtocte.
Ober die BeaBtsuig im FliegeoNliwuBnes bei des Tongnaea
Dod KamtscbadeleD, fiba die pemanis^e Coea trad Ober
■laa OpionL Aa§fQhrlich belnoddt siiid weiter die Artilrat
aber des indiKhen Hanf, das Ibscbixk osd Sber den Tabak.
Bibra hat Ober dl« Wirknageo der Opinof und Haachisch-
Narkoee an sich selbst Vcrmche ang«8tetlt. Kr tkeApHcht
die wirkaanWD Ornndlagen, welche die Cbomie aiu den nar-
kotieehen QanMMaittdn twlirt bat, ihren ^im nn<l schliaiOBO
Bl^scbaficB mid leigi mit bistorischea Nacbweianngm,
dass sie, gehörig angewendet, ala ein »chitsbarea B«dltrfoia*
der Menachheit zu achteu aeien. Diaae Arbeiten füllen ein
gan2«t Bach, wekhea r«icb an interessanten Citaten tat nod
viel&ch den genialen Bomor des Ter&awn brinmdet. —
EÜMn ansehnlichen Band publicirt« er Ober die chemiachen
VflriiftltniiM der Cerealien, welche TonogsweiK dem Men-
•chet^teachleoht ur Nahrung dienen, and über Am Brod.
Diexcr umfa-tsenden Arbeit ist eins historische Skine de«
(ietraidb&n'a rorangesebickt, welche von don älteit«n Zeiten
bis in die Nenxcit fortgeftibrt int und ferner «ue botanische
Ueberaicht der behandelten Getraid«. Man mnaa den Flnail
bewundern, mit welehem Bibra das lietreSend« Material
gernnmell and geordnet bat. E« folgen dann auanUirlicbe
r. JMwU: .VrbnTrtü auf Kmit FrtitMrr ton Bihra. 131
UDlannchnogoo aD<l Aschenanal^sen voa Waizen, Koggen,
}«ntc, HAi«r, K«is rtc — Der Artikel ober da* Unxi ver-
sieh 6bar dMtta Bereitung, ilio clieniischcn Vorginge
EUekta, di« Beslitnniungea der Mi^liDiigatbeile. —
rWi« die vorhergelienden Arbeiten Rind uucb seine Unter-
laoffvo Aber di« Bron«en tmd Knpfrrlcgirungcn der alten
&)k»r nnd derNeateit dnrchg^fnbrt mit RticIcHicht auf die
G«*cfaichte dieter ntetAllisdieu Compositioneii. Kr biit daxii
abvr 200 AimlyieD augesUllt.
Die Uioenlobemie rerdftnkt Bibra anoh vielfache De-
vricbtmiig ilnrcli »eine AnaljKen der Oetteioe dm FränkiMchun
Jnr» Dod siromtlicher Sandsteinbildongen von der (iraowaoke
hü ia dM Oi>biet der KrrideroniiBtiou. Di-rgl. AnulyHen
ajcht du Anzieh«ude solcher, wolcbc von krystalU-
liiittn Individaen mit homogener Hasse ein bestimmtes Gexetx
l«rk#on«9 laaMB, du Material ist mehr oder weniger da
'GanflDg*, dieGeognosie kann aber mit ihrer BilfeBeobach-
tsifiiD Teraalos»^ nnd ScblüsM ziehen, irolche filr die
Charftkt«mtik oikI Verbreitung der Fortnationeu sehr werth-
foll «iad. — Bibra hat im J. 1S49 eine Reise nachSnd-
■narikm genaebl ond die Kupfererxe an« den OrnbeD der
Al|[odoo-Biai in Bolivien und du dortig« Mcvrwaiwr ana-
Iriirt, »beow das vom Cap Horii, rom atlantischen Ocean
Bod au der Nordsi«. — Die genannt« IteUe ist ISiJ4 in
2 Biiwl«o pnblieirt worden. — Fär eine Abhandlung Ober
[die Kr&okheiten der Arbeiter in Zilndhob-fabriken erhielt er
Küoig TDn PrvoMen die goldene Mi-dailie nnd den
[Uaatli/on'acbeii Preis. —
Neben das wiaRenmihafllicben Arbeiten hat Bibra auch
' »iliiini Novellen geschrieben, deren Schauplatz vurn Theil
%linifrikii nnd in welchen er nach Lnst und Laune mit
[Takot die Fc(I«r geführt hat.
132 OefftnÜicht SiUung mm SS. Märt 1879.
Dr. Helnrleh BofT.
Q«b. 1605 am 23. Hfti n RMelbeim in der Wettern.
6eet. 1878 am 24. Deeembei m Oiesseo.
Bnff begann seine bSheren Stadien, die der pbjülcBl-
isclien Gbemie gewidmet waren, theitweiae in Pftria an Aiet
polytechnischen Sehnte nnter Gaylnsrac, dann arbeitete er
bei Liebig und Wöhler. Nachdem er einige Jahre mit Bansen
an der h&heren Gewerbschnle in Kassel thitig gewesen, ward
er Profassor der Physik an der Universität eq Oieasen and
in der Folge zum grossherzoglich-besBischen Geheimen Fi-
nanzrath ernannt.
Za seinen ersten Arbeiten gehSren chemiBche TJnter-
sachungen über die Tndigsänre nud über daa Indighari nnd
5ber das E'hoBphorwaaserstoffgaa. Anziehender aber waren
ihm Forschnngen im Gebiete der Electricitat nnd der Eleo-
trolyse und mit Erfindang nen conatmirter Apparate wasste
er oft schwierige Probleme der Wissenschaft zn entrfttfaseln
und klarzulegen. Er schrieb über das electrische Leitnngi-
vermögeu der Metalle, über die Electricitftt der Flamme,
über die Yolta' sehen Fundamentalversncbe nnd in mehreren
Abhandlungen über das electroly tische Gesetz und eleotro-
chemische Zersetzungen. Die zahlreichen üntersncbungen
wurden mit Verbindungen des Kupfers, Quecksilbers, Giseoa,
mit Molybdänsäure nnd Chromsänre angestellt. Im Zusammen-
hang besprach er and beschäftige ihn die Constmction gal-
rauischer Ketten, die Ursache ihrer Yeränderlicbkeit mid
die AosfUhrung constanter galvanischer Ketten. Mit Zam-
miner publicirte er eine wichtige Arbeit über dieMagneti-
airung von Eisenstäben durch den electriscben Strom and
mit WShler hat er eine Reihe neuer Silicinmverbindangm
dargestellt.
Znm Gebranch für seine Vorlesungen hat er ein treff*
lichee Buch „Grundzüge des chemischen Theila der Natar-
lehre" geschrieben, worin die physikalischen Lebren im Zu-
r. Katntt: iitkroUy auf FrieMtlt Auffn» r. JlburU. 133
■nnmenlmiig mit den cliemiscbeu B;«t«inatisch vorgetragen
aind, soclt hat er mttKopp und ZamEuiner uin Lehrbuch
der pbjmikalbcliie'n tiuil theoretUcbm Cbemie publicirk, wo
BT il«ti pbjrnkslischen Tb«il bearbeitete.
Bnff hat sich unt«r den Pliysikern eüieii glänsendea
Kaf (iTwarbfn. Juj;vDdIiclii> i'Vii'ch« hat seino wiasenschaft-
lidie Tbätigkeit bis zn aeiooit letzten Tagen begleitet.
Er warde aiiT Lif^big'it Vorschlag zum nuswiiKigfto Mit-
glied Dnmrer Akadenü« ernannt.
I
Friedrich Aagust t. AlberU-
Geb. I7ai> am «. Sfpt. n Statt«»!
0«t. tSTS aa 12. Sept. in Hdlbrona.
Atb«iti hat Bich moen verdienten Ruf dnicfa seine geo-
gaoetuichcn ForMthupgcn in iIpii KlStxgebilden des Bunt«u
Sattdateina, de« Mtuchelkalk'a und des Kcuper's erworben.
Er hat i. J. 1834 eine &(oii<^raphie <li«»er Porniationeu ge-
adineben and betrachtet sie als i-in znsitmnieDhüugviides
Games, welch«ni er die Benennung der Tri an gegeben hat.
— Kd nmfassendce Werk hat er den saUniscbcn Bildungen
unter dein Titel „Haliirgische Oeologie" 2 Bde. 1852 ge-
vidmel. Er hat dic^u Bildungen der Jftxtiwit mit denen der
Urzeit verglichen und ihre Unterwbiede hervorgehoben mit
Hinweisoii^ aof das Torkomnten in verschiedenen Ländern,
anf die aaliDiachen und andere Minerakiuellen, auf die Be-
reiter der Salslager, die Gypse, Dolomit«, Thone etc., sowie
auf die oft vorkommenden ICaphtaquelleu und Kohlensäure
Eihalationen. Er be«pricht und widerlegt die älteren H;po-
tluKa 3ber die Bildungen von Gyp», Htein-ials, Dolomit etc.
md siellt die betreffenden cheiniHchcu Aualjsen zusammen.
Ein« aorgtiltige Untersuchung hat er über die Geo-
gnoaie des Gebiets von Botiweil geführt und die Trias, sowie
dia Oolitben-Kcihe mit dem Lias und Jurakalk an «er-
fhffmilirhf SiUany tVM Ä. MSn tSST
schi^e^n«!! Ort^n Daebg«wies«ti, ancli ihre zahlreichen Yei^
flteiueningen bestiromt. —
Alberti hat sich, indem «r den Steinealzbildiingen
seine wiasenschftfUicho Thitigkeit vonugsweiM widmet«,
such aDerkaoote Verdienste tun die Grändnng der Saline
Friedricbshall n-worben. nm das Auffinden der HteinaaUti^er
am obera Neckar, tun die Saline SaU «te. Er »chrieb auch
Bbitr da» Salinenweaen in DenUcUand, vorzflglich in pyro-
tecbuixcher Bexielmng.
Alberti war Salinen-Verwalter in Friedricluball bei
Heilbroun, Bergrath ond Efarendoctor der UnirerntSt sn
Tflbingeu. — Er war Ritter des Würtenihergi«ciien KroD-|
Ordens und Konitbar dea Friedricbaordena.
Er war ein Ittann Ton Geist und Witz nnd ein beit«rer|
Sinn begleitete ihn bia an »ein Ende.
Freiherr tod Gorap-BeKancx.
Qeb 1»1T »in \h. Jan. iq GtiU lu SUjeniuik.
Owt |)«7e an 2^ Not. tu Eriaagea.
Qonip-ncbanez machte »eine ersten Studien in Gratxl
lind -Hotyt't MV Tort in Wien und Ptelu«. Im Jahre 1829 zog
er nach Manchen, wo er die Fächer Medictu nnd Chemie
)iflq^ und rieb dann dem Studium der letzteren Wiasen-
schaft nnter Bnchner nnd »pütcr ntitvr Wöbler's
Leitung in Göttingen mit Vorliebe nnd Erfolg zuwandte.
Seine weitere Tbatigkeit entwickelte er aU Privatdoceiit in
Erlangen als Profmaor cxtroordiDarin» 1847 and OrdtDarias
18&S. Ba war rorzüglich die ph;aiologi<iche Chemie, welche
er ED fdneu Foracbangrn unaermbcn und lAhlreich sind
»eine zoochemischen Analysen. Es sind berroTzabebeo seine
Arbeilen über dl« Galle, Ober deu Kieselerdegehalt der Vogel-
federn und in den (iebilden diu- K]>idennia, Bber dasKreocot
und seine Zersetztutgsprodocte, Ober die Oxjdationawirkiiugen
I
r. XaUB: Iftkrvhg auf Amärtiu t'reiihtrr r. KltingAaiurn. 135
da Omh'h Aar Blut und EiweiM, Gl>er div Vcrbmtang des
On&nin's im ThierreicJi. Er hat ein Ivehrbnch der zoocliem-
iteben Anal;«e gM«hri«b«Q oud ein [jelirbucb der iiDorgKn>
Ischtfn nnd or^iitsch«n Chmtio, wi-Icht« mehrere Aufl^en
erlvbt and dorclt die Klarheit der Behandlung der Oegm-
■UUide mit tttetor Bcriick^ichÜgaug dor noueren Gbemiachen
Tbeorie^n allgoueiae Anerbeunang gefimden hat. Er liebt«
du Lehrfach uud irar ein aiisgexeichnKtor Lehrer. Sein«
Terdienat« lind von hödistvr Stolle durch die tlrtheilnng
dea Ordens rotu hl. Michael nnd durch den ('irilTerdieunt-
iird«D der Bayeriscbm Krone gewürdigt wurdcMi.
AnilrCAS Frpili^rr to» Elfinitp^hMnson.
Geb. nafi am l'.'>. Not. m Hcitldherü.
Go«t. 1)478 tm 5. Joni In Wien.
EttingskanMfl hat an allun Forschungen und Aufgiib«D
der biSheren MaÜteiliatik theilgenommcn nnd mehrrach im
Gebivte der Phjnik aeine Erfahningeu gelltmd gemacht. Va
■ind berTor^nhcben: dia combinaloritfcbe Aoalysis; aeineVor-
lamogen Ober hSbere Math4!(iiiitik i» 2 Bänden ; Anfangci-
Ijrliode der Phfaik ; und mit liaumgartner dessen Nntur-
Wire 7. Aatl. nnd die Zeitschrift für Physik und BJatbe-
natik, 10 Bände, worin eine Iteih« vun Abhandlnugen von
ibm, über Systemß der Gleichungen, l^ntwicklung Kusumineu-
|pK>t/t^-r KryKtullgi^titlten, über die Methode ron Gauss tat
Biber angs weiden Berec-bnung be<Hinunter Integrule und Unter-
•Bcbnugen Hber das Licht und Heine S'chwin^iin^i'n , nber
Ucfatbrrcbung n. a. — Bei der Nulorforscber-Versamniluiig
m Praig 1S37 beiipracb er eine von ihm construirte inagueto-
tlectritche Hoachine. —
Kitingshanseo war k. k. Kpgieningarath, ordentl. Pro-
laaMr der Pbjroik und Üirector des phyaikalischvn Institus
ier ünireraitäl i« Wien, frUher Professor der höheren Me-
IM 0«#«*tf«fe ücsmr m» JE. JCäT Sr?-
^maäk ut der fi<«i> linfaMiii ss^ Jcr XsA^Mtik aa da*
CktTtnöiL Er wv3(ilg5ü A>r Akadnoc d-Wia. in Wim
raul wnde 1^32 na temwf. Mitgliri nMotr Akadaaaie
J««yh KnrL
G««t. K% aa 13. Mm b WaiAiMtaL
H«nri hat neh daidi Käw Azbcitis 3bcr EketridUt
and "*'*"''*"g'-*'— "*— , aber Sbteorologie, CafÄllaritäk,
Akiutik und aadere Zweige der Phnik aehi&di aoige-
zekbiMi. Seioe er^ Aiubflhntg wir die ccmb Profenors
d«r Matbemstä an der Albuiy-Aladaaie i. J. 1626, im
J. I ■!32 wurde er Profcamr der NatafgeackieUe im College
TOB Nea-Jeraer za PiiDceton vai 1846 wurde er eiud ersten
Heeretir ond Director des SautbaoBuhen Inatitnla xn Wa-
■biogton ernannt Er widmete 32 Jahre lang mit anerkanaton
Erfolg leine Thätigkeit diewm Inatitnt, welchea I5r Ter-
nKhnuig nod Terbreitong ds Winenachafi gegrOndet wurde.
— Im J. 1849 wurde er Präsident der Amerikaniadien 6e-
■elLfchaft für die Fortschritte der Wissenschaft nnd 186S
PrMideDt der National-Akademie d« Wiaenschaften der
VernDtgt«D Staaten. Diese Stelle beklridete er auch bei der
Philoflophischen Geeellscbafl za Washington 1871 ond wnrde
iD demselben Jahr Cbaiiman am Ligbt-Bonse Board der
Vereinigten Staaten. —
ban Union College und die Harvard UniTcrsitit er-
nannt«« ihn zun Elhreodoctor der Bechte.
Sitzungsberichte
der
kOnigl. bayer. Akademie der WiBBenBchaften.
Sltamg vom 3. Hai 1879.
Ha&ematisch-phTsikaliBcfae Glasse.
Hot ▼. Pettenkofer theili mit nnd bespricht eine
&l>l»Ddliiiig:
„Deber die Permeabilität des Bodens für
Lnft" TOB Dr. Friedrich Renk, Printtdocent und
t. Assistent am bygieniscbeD Institute.
Ani dem Münchner Geröllboden lassen sich mittelst
ODv Reihe Ton Sieben mit verschiedener Maachenweite
i Tfltscbiedene Bodensorten darstellen , deren Dimensionen
Mgntde sind:
Mittelkiea Durchmesser zwischen 7 nnd 4 mm
Feinkies „ „ 4 „ 2 „
Girobnnd „ „ 2 „ 1 „
Mittelsand „ „ 1 „ 0.3 „
Feinsand „ kleiner als 0.3 „
Hit diesem Materiale worden die vorliegenden Versnobe
n der Weise angestellt, daas die verschiedenen Bodensorten
138
BUsvng 4er maüi.-jihirt. (%aae ron 3. ittu IS
iu m«Ullene lUihren von miudeitteRS 6 an. Darcbmaieor
tmd venicIiieiileDCr Längv , eingvfullt wiirdcu , trelcjie an
beiden Enden durch Dialitnetze verschlosnen werdeii konnten.
Durch die «o lioT;ge<tt«Ut«ii Bi>d«ii»cbic)ilen wnrde mittelst
etnc« Gasomrtcr« Luft hiDdareh ßcpresst, deren Drack un-
mittelbar vor dem läintritte in den Rüden gemessen werden _
könnt«. I
Auf diese Weise wurden unter verschiedeneu Varfafilt-
nisften folgende Reanitatv gewonnen.
1) Was den Druck nul»ugt, unlirr welchem die Lnft in
den Boden einiitrömt, so sind die in rerachiodenen
Versuchen mit einem und demselben Objecte georderten
liuftmengen direct proportional den rerschiedencn Drtick-
grössen, jedoch nur ao lange aU die Geschwindigkeit
der Luft im Boden nicht grösser wird ab 0.00C2 Meter
in der Secunde. Wini diese Grenze Qberwhntteu, so
nehmen die Lnflvolniiiiua in einem geringeren VerbHIt-
nisse xn, aU di« angewandten Dnickgrössen.
2) DetngomKn findet sich auch eine umgekeltrte Propor-
tionalität «wischen Lnftmenge nnd Hübe der Boden-
acbicht« inni-^rlwlb der erwähnten Grenw von 0,0062
Metern in der Becnnde. Wächst di« Oesoh windigkeit
der LuH über diese Grösse binana, so nehmen die Loft-
Tolumiua in einem geringeren Verhilltnutne tn, aU die
Höhen der Bodenschichten abnehmen.
3) Die Lnfbnengen, welche durch gleich hoho Uoden-
sebicbten von gleichem Korn oder GefUge hindurch-
treteo, sind direkt proportional dem Quersdinitt».
4) Die Porosität des Bo^leus bedingt die grSosten Ver- j
schiedcnbeiten in der IVrmcnhililät TerwhtcOener Bo-
denarten. Es sind dabei zwei Factoren aoseinander-
zahallen; einmal das GexninnitTolum der iu nnem
Boden vorhandenen Ooblräume nnd dann die Weit«
dar eiozclnm Poren; der Einiluss dieser beiden Ele-
itiente drQckt« sich in den Yeniachen fnlgendorina'fmn
SOS.
Bai gleichem GessmmtTolnm nber verschiedener Weite
4er Poren gebeu dnrcb einen Hoden mit sebr cugou Hohl-
rituneo viel geringere Lnltaiengen hin'iarch aU durch
•tneo Boden mit weiten Maseben, and bSunen die Diffe-
mnen in extremen Füllen mebr ala d«t> 'iOOOUfudie be-
trafen. Bei gleicher Weite aber ver«chivdcucin Ucsaminlr
roium der Poren mflsseo die Loftmeugeu dem Gceammt-
volnmen dentelben proportional «tu, wie uns dem Ver-
hältoi«M «wischen Loftmenge und Querschnitt des Bodens
berrorgirbt.
Bei Loelcemng eines natfirlichcn Bodens, in welchem
Falle sowohl du« Gcsammtvolnm der Poren, als auch deren
Weite verändert wird, erfolgt denigetn&sK ein« I^hShnng
iltr UurchgiLngigVeit , welche bei gleicher VergriJ^gerung
ds Porenvotains bei engmaschigen Böden eine relativ viel
beileDtendere, ist als bei weituiaAcbigen BiSden.
Die Befeuchtung de« Bodens hat verschii^denen Effekt,
je juchdem sie von oben durch liegen, oder tou nnten durch
(Inmdwasüerwh wankungen erfolgt. Im enrteren Falle wird
ÜB Boden nicht so viel Wasser Kurückgehalten, als im
toteren, daher auch aeine P»-mettbiliUlt weniger geändert.
Enyinaschige B5den halten in bilden t'^lten vii;] mehr
Wim«- mrück ab solche niit weiten Poren, wessh&lb bei
Wtiteren die Unrchgüngigkcit entweder gar nicht oder nur
u wnnige Proccnte Terringert wird, wklirend t» bei er-
rieren m vollkommener Undurcblä^sigkeit kommen kann.
Von Ifcili-uteudcm KtTecte kann endlich auch das
Grfriatgp «nee wasserbalteuden Bodens sein. Zum Theita
wird schon durch die Ausdehnung des Wassers im Mo-
■eote da Ge^erens eine Ver'-ugt^rnng dvr Poren gecietüt,
4idi gnnOgt diese nicht tur Krklärang der Abnahme der
1 iO SiUmmg der malk.-[/ig». (Tamc rvm 3. Mai ItiTS.
P»-ni«abUiUtt da diui« giS«or üt; ca mn» daksr nng»*
iiommeD werden, daiM das Wa£Mr im nicht gefroreuen Zo-
Btande in d«ii Poren beweglich ist, im gefror«n«ii Zustande
&l>cr unbeweglich, »o dass dur Druck der Lnfl der «s im
crstereii Fälle verschieben konnte, dies nicht mehr veriusg,
wenn ea su Eis erstarrt ist.
Auch durch da« Q«fjri»r«a kann v» luim volUtiUi-
digeu VerschlusM eines selbst im nassen and angefrorenen
Znrtuide noch für Luft durchgängigen Bodens koniuen.
Die Versuche werden auafOhrüch in iler Zeitachrifl fQr
Biologie mitgetheilt werden.
Deneihe theilt mit nnd bespricht:
„Ueber den Uebergang rou Spaltpilxen
in die Luft" von Dr. Isidor Soyka.
Bei dvn nahen Beziehungen der Krankheittkeime sa
den Fäniniaskeimeu scheint die Untersuchung der Art nnd
Weiiw, wie letztere in die Luft gelangen und ilarin viu-brettet
werden, von einiger Bedentung werden xu wollen. Im Nach-
folgenden nnd einige Resultate angefahrt, die beim Siudiuni
diwer Fragen gewonnen wurden.
Im Speciellen waren die Aufgaben, die hier geetellt wurden
darauf gerichtet, m nntcrvnehen, bei welcher Laftbewegnng
troekenv Finlni8«keime fortgerisaen nnd weiter getragen
werden, nnd sodann unter welchen Bedinguttgeo es lt«t
keimhaltigen Flüssigkeiten tu einer Propagation der
SpailpiUe komme; ich bodtente mich hiebei folgender Me-
thoda:
PMttikoftr: OA^r dtn Uebayang nnSpaltpiUeH iniU* ttifl 141
1d beanndM'a zu diesem Zwecke angefertigt« Apparntv —
Glasbirnen, iiacIi beiden 8eit«u ia ein« RAbr«
■oalaarentl, deren eine (nntere) jedocb nocb
b» Knf 2 — 2,5 Cm in die Birne hineinragte
— mrrde ein« ge«igo<>t0 (»itlnissiühigi; Niibr-
HniRg eingefQllt, nnd Lad durch dieselben
gcMtet, die im Falle, dm« tn« Fiiulnt8A[iil7.e
snt «ich führte, die«e auf ihrem Weg durclt
dir Birne in diu Flänigkeit fallen Usaen und
letitere so inficireD aodte; das obere Kndo
wir. um eil) Kindringen der Keime TOn oben
her XD Terhiudern, nach dem Vorgänge von
SchrD«der nnd Duüch mit einem Baomwollpfropf Terw;blo«sen
nnd der ganze Appornt dnrch mc^hrstOndiges IDrhitzeii auf
110 — 120^0 (im Dampftopfj vollständig keimfrei gemacht.
Wibreod diectes Vorgangs war ancb die unter* Itölire mit
einiun Bsumwoll pfropf verschloosen, der besonders das Ein-
dringen pilihaltiger Lnft beim AbkUhlo]i verhindern sollte.
Naebdum die Temperatur sich ausgeliehen hatte oder auch
«st »or dem Versnche wnrdo die«er nntere Pfropf entfernt;
dfirartig behandelte Apparate konnten ro Monate hindurch
liefa aellMfc oberlassen wenleii, ohne unr im Geringsten eine
8par Ton Fänlnim »o verrabben. Ak NährlSenng diente
«tna PleitichextractlSisnDg 0,&^'«, die sohwncb alkali»ch gfr-
iiMcbt ond mit Lacmas blan gefärbt worden war.
Der Gnmd, warum derartige Apparate zu den Ver-
M^cn gewühlt worden, lag darin, dass etwaige Krümmungen,
wie de bei Anwendung U förmiger Kdhren hätten ange-
braebt werden mOssen, vermi^Hlen werden Rollten, da in
ihoai ein Hindcrnisa nir die Weiterbewegnng der Keime
tu ffOch«n ist; aosserdem hätte bei Uffirmigen Röhren die
XihrlSanng in beiden Schenkeln als SperrflQasigkeit gedient
Bad M> eventuelle, spontane Lnftbew^^ng behindert , was
bd muera Apparaten nicht der Fall tetn konnte.
142 Sksung drr molk-pltyit. CtoMc nam 3. Mai 1S79.
Um nnn zuvörderst die WiniliffschwiDdi^cketl la be-
BÜnimen, bei der Keime vou der Loft mitgeschleppt Verden
wurde Duxer Apparut an (litt oliere Kude einer vertioal anf-
gestellten Hohro befestigt, diu volUtäDdig aiuf;eglObt war
ttad aa deren eatgegenges^xt«» Rüde ein kleine« KiUtcben
bcfraligt wurde mit siebartig (lurchbrocht-tiotu Bodeo ; nat
welchem letzteren ein Hpaltpilzhaltiger Staub anfgeacbichtet
wurde; dieser bestand in bei gewShnliehcr Lufttemiteratar
eiogelrocknetem und nachher fein Terriebenetn, fanlem Blntc
Ad dem obern Ende ds§ Apparates wurde mitieUt eine*
Acpiratora Luft duroligeaaugt and durch eine Oasabr da*
yolttmen gemessen; die Laft nnaste nun durch den Blut-
staub bind arcb-itrei eben, und bei einer gevritfon Qeacbwindig-
keit Stnubpartikelchvu mit sich fÖbreu, die, wenn sie in die
oben im Apparat befindliche Nährl&siing Gelen, dieselbe in
Piiulniss ventetzen mossten. Bei diecer Verstidiüanordnnng
war die Uühc rom Kästehen bis zum Niveau dtr Findigkeit
1 Meter; der Dnrchmesser der Röhre betrag 10 Mm ; ihr
Qaerachnitt also 78,&0 mra.
Die geringste Geschwindigkeit nun , bei der bereiii
ein Transport der Keime bis iu den oben ongebrachtea
Apparat, al»o auf 1 Meter HSbe, comtalirt werden könntet
betrag 0,0465 Meter in der Secnnde oder '1,<>& Cm in der
Seoonde. Es liet» sich aber noch feststellen, da» oaeb
bei viel geringeren Luftbewegaogen körperliche Theile, al«o
anch Keime mitgeschleppt werden. Der rotbe BtatMaub
könnt« nämlich auf seinem Wege leicht verfolgt werden,
wenn er sich in irgend welcher erheblicher Menge an einem
helli-n K&rper abUgerte, nnd M mh man denn in der
untern Hälfte der Köhre bis %a einer Höhe von c«. 20 Cm
eine ihrer Mächtigkeit noch oben allmälig aboebtonid«
Scbicbte diese» Blntstaubcs abgelagert in einem Falle, wo
die LtiflgMchwiodigkcit nur
0,008 Meter in der S Mm. in der Seoande
bftrng.
I
*
• PiUtmkrtfrrt ütber dei» Vittfrgang ro» Sfitiltf^eit in die iMfi. 143
r
»
»
Etwas aodars naren die Resultate, wenn man die Luft
«vdaU daroh dieae k«iaiha]tif;iMi SabtttaDsen Über die-
Mlbaii hinwvgstreichoQ liesa; die Vin-sachsanordnung wurd«
n lüiseiii Zwecke nnr .wweit modißeirt, dan nuHtntt des
Eftstchens an dem aDt«rti Eudo der Höhr» eino Liebig'sehe
EdI« liefatigi wurde, auf tlereo Boden etwa« ron dem
faulen, tmckeneu Blute anfgescltichtet war. Die gerinf^te
WindgeaebiriDdigkeit, bei der nnn bier Keime bis snr ÜShe
TOD 1 Meter mitgefOUrt wurde, betrug 0,111 Meter also
11 Cm in AtT Socande.
Besäglich dea Vcrbaltean von FlSssigkeiten liegen
bemta Versi]chsei^efaui.<tse ton v. Nae^li vor; allein ta »cbien
bielii ohne Ititereme dieftelben nacU Aw-^kt Methode zn
WMi)«rfaoIea, und wo miiglicli durch qimntitatiTe Versucbe
m argSaxen.
Vorsnt liandelU) es sich nm das Verhalten einer in
Kob« befindlichen, sich selbst überlassenen, fatilendeii Kliis-
i^ceJL Di« Vennehsanordniing irar hier fulgondc:
Ein kleiuea Kölbcben wnrde mit einem doppelt durch-
bobrtea Stäp«el Ter^chln^sen, in deKseii einer Duroblrahrnng
Boasr beschriekeD Apparat stak, durch dessen
aiidm jedoch ein Rohr bis au den Buden des
KBIbcbona ging; dieses Ilohr niir an raineni
iiMMni Ende mittest eines mit Klemme ver-
■dmKD Gnmmiscblancba venchliesabar. ß»
ward« nun Kncnt ilnruh dieses Itohr etwas
FlAflB^keit in das Kölbchen eingefüllt , so dass
der Boden ieirlit iMxleckt und diu Kohr v o 1 1-
•tändig damit geftlltt war. Nun wurde du
Ganze im [>ampf1opf mehrere Stunden anf
110- Vm" erhitxt; nach de^ Abkillilru wiirdü
•bdann mitleUt einer Pipette dorch das mit
Flfiaa^kait gtifallte Rohr (a) faulende Flüasig-
keit in den Appumt gebracht: DieBH Mnuipu-
144
Sittmm§ Itr wriL-^lf«. CUiat
L Mai IS79.
btiOB bot die G««Shr, da» beim nulitnglielwti Eint^Ueu
iae fiudMidMi Bubafanx kein« tn d«- Laft m^eudirtea Or-
Ifftoisioeo mit faioetD gdai^eo kSanten; deno anf iiem
Wviw kooste Oberhaapt käne Lofl in dea Kolben «in-
tnteo, und die früber in demKlbMi entbattone war ja ao»-
gekochL Xattlrtich vnrde der Gomnibchlancb 6-Qber ge-l
•cUiMsai, bevor die RQbn (a) wäx enlleeren konnti:.
Bd eÖMr demt^a Venaehaanordaiiag bli^ dia Nibr-
tSrang Bnaerer Apparate tteU frei ron FäalniBi; iroU
baten in driwlben einige Veräaderoagen aa( die mit dem
FSalnisprMene im Kolben im Zammmeobjange standen ;
M tetgte die alkaliinb gemachte, durch Lakmas blan ge- ,
färbt« FleiscbextractldsuQg abbald eine rothe Färbung, ■
obne aieh jedoch in trQben; es diffondirten in derM>lbeii ^
abo ledenfiüls maer rragirrade Gase aoa der faulenden i
Fl&saigkeit. die der FteiscbextractlSsong aneh einen nnl-H
nisigerach verliehen, allein Keime gelangten mit dersfll>en ~
nicht in die FltUsigkeit, aie blieb Tollkommen klar, pilcfrei,
auch nach viele» Monaten. Ander« war jedoch das Rrtcebntas,
wenn wir Dber diese Flössigk^itsschichte bei Riüniger '^'~l
■chwisdigkeit Laft streichen liesen; so dieaem Zwecke er* H
litt die meben beschriebene VersacbnuoFdnuug unr eine
kleine ModiGcstion, indem ein mit einem etwas lingoml
seitlichen Tahiilaa verafthenes KSlbdien genommen wardeJ
welcher Tubulus durch einen Wattepfropf TorachloaMD warde.)
Im Debrigen war das Verfiibren analog dem fröberen, d*rl
ganie Apparat wurde im Dampftopf erhitzt and aacbher
unter den geecbitdvrten Cuatelen gegen Eindringen von _
Laft mit &uleuder Flüssigkeit (Blnt) gefOllt. f
Wir irolleti hier einen ron den vielen Veranchea, die wir
Bteh dieaer Richtung an^llten, anfahren. Der Quenchnitt
dos Kolbenn in der Hübe des FlüasigkeiUnireau'B^ der nir
Berochnnog dei Oeaehwindigkeit notbweudig ist, betmg
22,9500«.
ftt: Uehtr Jtm Üthtryiatf vtm Spaltpilten m iKf Ltifl. 14E
Dktan.
13
14
14
16
IS
le
IT
Dttrcligeleit^M
Laftqoftnbim.
(hl Uttra)
338
790.4
475,8
660,4
176,8
494
486,8
ICeitdaaer. QeecIiwiDcligkeit.
(HiAntco) tu llet«ni p«r S«cnnd«
125
193
117
171
50
148
120
0,0196
0,02971
0,0294
0,0288
0,02!>6
0,0242
0,022
IS FSolnits In d«r Näfarlt^ng.
El WQrdeii aUo Keime aus dem Edlbctien von der
llttr di« FiDasigkeit binwegatreichendeu Luft mil^enom-
bachdeiii 33T'2,2 Liter uder 3,'<i~ cbm Laft dorchge-
batet worden wsrea; und zwar betrug die Gewmdigkeit,
I hl dar dies Matt&nd, seibat wenn wir uar die grösst« b«-
rikkncfatigen, die während dteMS Versucbea s«r Anwonduni;
I kui. 0,02971 Meter oder c» 3 cm in der Socunde.
' Es iit h«rToruibebeii, dass die Laftbewegnog eine der-
ßsebwube geweaeu, dass keine merkbare ErschUt-
>en der Plüssigkeit verursacht wordeu.
)«i täaUvsa tod Bewegungsvorgängea ea illoütriren,
o Venuebe, in denen schwach« LofUtrSme durch
slmde FIüiieigk«it geleitet worden. Zu dtcttcm Zwecke
etD BeitUch tubntirter Kolben in ähnlicher Weise
«ü im Torbergeheuden Experimente adjustirt, nor dass in
dot Boitliches Tubuloft ein Gluröbrchpii lufl^ltcht einge-
|Mrt wsr, demea üosserer Theil mit ikamwollo TcrttopH
iemea innerer, in eine feine Spitze aoAlanfetider,
■Bier da« Kivean der im Kolben befindlichen Flüssigkeit
L«it>aelite. B«im erentnellcn Darchsaugen von Luft tnusste
mm in Ponn von Blasen in der Fl&ngkeit aufsteigen,
[tu iaan an der Oberfl&che platuten. In diesen Füllen
lUTV. Z. lUik.-tby. CL] 10
146
SitcMNjt iw mitth.-flky». Cltnae ron 3. Mni 1879:
wordo tiets, bei noch rid gertni^rer Lunge»chwind!gMi{
als ini vorhergehenden Falle, Infection Aar Apparat«
obftcbtH. Es stimmt dieses Resnltil mit de» Untermeli-
UBgOD FrAnklundH üImtciii, der hd gelßHten cheinUchi.-ii
K&rpem (Chlorlithium) votutatircn konnte, da«a diese bei
Gasentwicbliii^; innerhalb der PlOssif^keit, in der oberb«lb
dm Flüasigktitaniveaii'n befiudlichen ImR nachgevriesrn nod
ftQch weiter verMfalcppt werden konnten,
liassf eine allerdin}^ nur höchst mimniAle, kanm meric I
bare Äendornng des FIBssigkeitniiTeaiu's 7.at li)r7.iolang deaj
erwähnten Resaltutes (Inf>>ction der Nährlöenng m d«D
oberhalb der FlQsaigkeit bc&ndlicben Apparate) im eniteol
FUle Qöthi(( war, liess noch ein Versacb plausibel erscheinen,
indem bloss die Abändertitig getroffen wnrde, das die Luft,
boTor sie über die faulende Flöraigkeit strich, Tollkommen
mit Wajsserdampf ge^ttig war, so dans keine Vcrdnnstnng
stattfinden kennt«. In diceen Fällen worden keine Infection
beobachtet.
Es wäre noch tu erwiihnen, daas bei dm Versneben i
auch daranf geachtet wnrde, ob der Banmwollveracbluas j
nach wirklieb ein genügendes Mittel sei, niii die Pili».'-, die
«twft in der Luft vorbanden waren, lorDckzabalten, ood
hahen dies besondere Versnobe erwiesen.
BnBglicIi der gewonnenen Zahlen sei noch bemerkt,
iImh rie keineswegs Grenx worthe reprüsentiren; sie sollen
iilt^ht etwa in ahsolater Weise die geringste Geacbvindig- ,
li«(l aii|pilwu , bei der ein FortJUbren der Keime mög- m
lUh lll, diMin, wie leicht eineaaehen, werden dieoe Zahlen '
Havh ilar Art der Vcf«nch*nnorduung Tarüren. Wenn otn^
HiHib Inleliler tu rerstSnbendes Material sla das ron mtrl
aim««!'!!.!"»!', trockene Blut gewählt wird, wird man wol ~
Rllnli iiiH'li iitnlngfora Wfrtbe erhalt«n. EIwoM) vielleicht
Wmmi Kiatt «itdnre Vivrrichtiingen inm Xacbwös der Weiter-
niltfiitiii Am IMh anbringt Inimerbin gdiea niu aebon
V. PeUenkeftr: Ueberden üebergang von Spaltpäifrt in die Luft. 147
die naeli anaeni Hethoden gewonnenen Zahlen einen Be-
griff Ton den minimalen Kräften, die dazn nöthig sind,
am dieae, allerdings anch nur minimalen Wesen in Bew^
Bug n bringen.
Da nnn derartige Loftgescbwindigkeiten fortirabrend
— aneh bei scheinbar ToUkommener Windstille — vorhan-
dm nnd, so müssen wir wol annehmen, dass in nnserem
Lafimeez' fortwährend Spaltpilze in grosser Zahl aufgewir-
belt and weiter getragen werden; nnd zwar sowohl von
trodenen Flächen als ancfa von befeuchteten, wenn snr
Vetdnartnng Gelegenheit geboten ist.
10'
Herr t. Jolly I^ ror aod benpricht nnclutebeDd«
AbbaadloDg:
, „D«ber die eiaetromsgnetiacbe Dreliang
der Polarisation sebane des Lichtes in
den Gates von A. Kan dt D.W. C. RQntgen."
Einleitang.
Vor Enrzem haben vir die «iectromagaetiscfa« Dr«h-
hdk drr Polarisations^bene des Lichtes in äcbwßTelkohlcn-
stofidampf, in gasförmiger schweflicber S£ure nnd iu Schwe-
felwasscrsto^aa nachgewiesen.
Wir sprachen am Schloss unserer Mittheilong der be-
tnSsndeit Versache die Abriebt aus ancb diu schwer con-
denairbareo (taw bei höherem Drvck in Beng anf ihr
Drebtutgavenni%«n za untersuchen.
Nach längeren BemfihnnKen ist es nns gelungen einen
AppATHt tu eoDstrniren mit welchem wir die b«»bsiehtigt«
UnlerauchuDg ausfähren konnten. Der Appant gertat-
tale die Qase bis tn einem Dnck Ton etwa 250 Atmo-
tpbilron ES comprimiren.
Die Versuche eichen bald:
l) iUtsalinaapb&risehflLuft,Saueralorf,3tick-
■l<irr, Knblcnoxj^d, Kobtensaar». Leacht-
KNOi Aelkylen and Sumpfgas im magneti-
■ fllieii Pald die Urnbang der Polarisationa-
• haHt hii Sinne des positiTen Stromes (wi*
Wassar mul Hehwefclkohlenalofr; leigen.
ITwott u. SöutfeM; Bltklr.-viagH. Drehititff A. Potariiati&tuebeiK. 149
3) DftRsdieOrSsseder Drebnog unter üb rigona
gleichen Urnttinden für die TcrHcbtedeneD
Gftse erbeblich versebiedea ist.
Wir koBQten ind«ss an&Dgs die Grösse der Drebnng
nicht biiireicbend gvnau roMaen, da die Dicht 20 I^eseitigende
Doppclbrechnng der GlaapUUen, irelohe du mit Gas ge-
flÜb« Bnbr an den Enden TerscbloeseD, jede (fenane Mea-
■BDg vereitelte.
Um TOD dieeer atörenden Doppelbreebang der Ver-
■cblaespUtten ^nzlich frei su werden, «aben wir nnii achlie«»-
lieb genStbigt, die Vorriclitiiii)^, darch welche dus eintre-
tande Liebt poUriiirt nin), uud diejeniga welche die Lage
der Polahsationsebsne des Lichtstrahles nach dem Dnroh-
ig durch dut Giu bestimmt, wie wdter unten anafClhr-
beacbriebeo werden 80II, in Am comprimirte Giu selbst,
nriaebeD die die Bohrenden verschliessenden Glasplatten
m bringen. Hit dem so modificirten Apparat konnten wir:
3) daamagnntiKcbe Drehrerm&g ender Tersobie-
deoen Gase qnantitatir bostimmen. —
4) naebvelseo dass bei Terscbiedoner Dichte
eines nnd desselben Gases der Betrag der
Drebaog der Dichte sngenäbett proportio-
nal iat. —
Eta die measeDden Versuche Mhwierig nnd Teilranbond
mA, so babon wir solche vorläufig nur für folgende 5
^: atoKwpbäriwbe Luft, Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlen*
Btp4 tnd Sampfgas angeetellt.
Wir rerbebleu uns übrigens nicht, dass der von nns
■isnadte Apparat wie die benutzte Beohachtungsmetbode
M^ dinger weaentticben Verbesserungen föbig «nd. Bi
*Me doreb t^fUhrimg dieser Verbesserungen licli zweifsl-
•■Bns etwas grössere Genauigkeit in den Beobachtnogen
■Ridtn lauen. Da indessen eine gemeinscbaftlicbe Fort-
Unmg der Unteraichnng durch den Umstand, dass der
150 Sitniuf dfr nia(A.-pJ»yK. CItuit von a. Mm tSfS.
Eine toh ntia Stronbnqi verlint omuSglicb j^macht wird,
«0 haben wir dieselbe rorlSafig abgeechloMWo. — Die nach-
folgende Mittheilaug eotbliU:
§ I. mne Besclireibunß im Äiipftntei in w«tch«m dio
m nntersucbenden Ga«e (•iDgwwhloOTen wtird«ti tind
der Methode mittelst welcher wir die Dreliiiog d«r
PoIariüntioDSobeiie beobachteten und muMn.
§ 2. Erläutemng der Vorrichtangea mit Holfe dereu die
Gase in demUntersucbungitapparat comprimirt wurden.
% 3. Die Methode xur Measnng der Dicbte der untei^
RQcliten (jMe.
g 4. Die Methode «or Mewuug der lutunsität der b«^
nobitea Str5me.
§ 6. Die Beobachtangen an den geuantiten 5 ÜMen.
§ 6. ZnKammcnjitGltang der Beobacbtungeu und Ver-
gleichong der Drehung in den Gwen mit derjenigen
im flB3Higen ScbwefellcohlenstofT. —
ii.
Beschreib an g des Apparates in welchen die
Oase eingescfaloseen wurden nnd der Methode
ZOT Beobachtang der Drehung.
Bevor wir Dbergehen xur genaueren Beechreibung des
Apparates in velchem die Gase fiir Beobachtung dor Dreh-
ung comprimirt werden, geben wir an der Band iles Situ-
ationsplanes Fig I. eine Uebersicht der Anordnung sämmt-
licher flir den Vertncb nfithtgen Appante. Die Figur ist
in '!*" uattirlicbDr GHVDse gexeichnet, so das« die Grdssen-
Terb<uisse der einzelnen Tbeile leicht ans dentelben ta
enlnvhmen sind.
A & A A ist ein aehr »cbwerer eichener Tiseh, auf
dem die Hauptthvile dea Apparates an^ebaat sinil. B G
ist das Rohr, in welchem die Gase comprimirt werden ttod
durch dessen Axe ein Licblbünde] xnr Bestimmung der
Eimdl u. Böntgen: Mlektr.-moffn. Drehung d. Polarisationaebene. 151
Drehang geecliickt werden 8oU. Dasselbe ist ein ohne Naht
getogmes KnpfeiTohr von 10 mm äasserem und 3 mm
innerem Durchmesser. Die Enden 6 und C werden in
vriUr oDten eq beschreibender Weise von den GeBtellen
D utd £ gehalten, die ihrerseits anf 8teinbl5cken F nnd G
ralwn, die auf dem Tisch mit Cement befestigt sind.
Das Rohr ist nmgeben von 6 grossen anf einem schwe-
ren eisernen Stativ H rahenden Rollen J. J, von nmapon-
Denan Enpferdraht (Dicke des Obersponnenen Drahtes 3™;
Widcntand jeder Bolle 0,66 S. E.) in deren Innern
odi noch 6 andere kleinere (Dicke des Drahtes 3°™;
Widerstand O.Il S. E.) befinden. Die Drähte sämmtlieher
Rollen sind hintereinander verbunden. —
Vom Ende D des Enpferrohrs führt eine YerbindnngB-
riSh» V ni einem StahlstUck K. Von diesem geht ein Rohr
L n einer Qascompressionspampe M, ein anderes N zu
mm vertikalen Bohr von Schmiedeeisen 0. Das untere
Enje dieses Robrra commnnicirt dnrch das Bohr P mit
einer hydranlischen Presse Q. Diese Apparate dienen, wie
Uten gezeigt wird zum Gomprimirea der Gase.
B ist eine Ealklichtlampe deren Strahlen dnrch das
Bi^ B G gesandt werden, und S ein Commotator welcher
t^bt die Richtung des Stromes in den Bollen zu wechseln.
T endlieh ist eine kleine Drahtrolle welche zam Zweck der
^Imsng der Intensität des Stromes in den Stromkreis ein-
SWbaltet werden kann.
Wir wenden uns nnqmebr zur genaneren Erläuterung
to Appu^tes B C.
In Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt desselben in V*
»■türlii^er Grösse gezeichnet. Der Theil B in Fig. 2 giebt
•fatSode B 1 und der Theil C das Ende C der Fig. 1.
Du Knpferrohr a a ist um es g^en Yerbiegnngen
n MhatseD welche es durch die an seinen Enden befind-
■ • i .Vai !<:?.
1..T' -rrl-^iden köones, mit
:-^'--L Eisenrohr mm lose mn-
.- 3:I:senrohr8 werüci; durch
. ^■■-±.:-:n. An den E::3en von
tnj>h!chraubt und ver'.Jthet
. :-".i'd conisch ausgeirih-, und
. Liiit einer ä"" we::^: aii-
. ■;- jvliiidriBche Ötahlätück* d d,
■■ ; i gedreht sind. Die«: Sticke
- ■'..: ;ea des Hohres BC l'i'.i^s. Es
. . ;:r Bohrunj^en derselben dirch
•■ : ;r. ! andererseits den coniKcea
,L' viazupressen dass ein völlig
-■-.: :rT. Für den ersten Zweck
- . :: c weiter aufgedreht und
..;-- --'.id Culophoniiimkitt 3 tom
-:-; jut' dieselben wnrdea kune
■ " ;:i:i:raul't, welche mit heissera
■ . r ir.j-rwärmte Stück d einge-
-v. - :-< t:w;-* si^-h sehr gut. wir
^- - -li<;'.i:i^>a neu einzakitten.
'; j' er. wir in folgender
- — ..^f :■ Wir aussen ein
- ; ■ ■ -.rz ijjr.je:; geschnit-
; ,: j jrSjhrajV: wurden,
-- ■ ■- ^ - L-r. l'ri^.:rjllen grrisser
- ■ V- : jT ^ :.zi der Stücke
. .1 T riz Hnde des
. :■ ■■ ^r^sr-enen l'm-
. '^ r. :: trrfen. daas
.■^■•'.'zTizi''. wurden,
. •iL-.T.'.'.rv. umgeben
.■ --. -.:;-. ■-i.'s -iie Stahl-
s. - -1^.;: ^liiz: ::.:n durch-
^[mII m. Brngm: Bitia.-magm. Orthiinf d. ManmUaitKtetu. 163
^poMa EJMsplattro mittelst 6 Scbnnben aelir (M gtgea
■£• Biage K g angezogen wurdeo, koDDt«n die SUUeanai
Am ia Um Lag«r eiogedrückt vrcrdeo. Die anzapreraende
; EäaspUtU ät fllr du Ende B mit h b flir du Ende C
i i bcuichnet. Die Zogeehnaben sind dareh die Stricbi
agedeatet. Worden dieselben sebr sorgfältig gleichmiasig
•0 scbloMi^ die Htiihlconen bei den bOctistcD
'fli|«wwidtea Drocken vollständig. Wir sind nie dnrcb Dn*
fiÄtigkeit dieser Verochlltoe belästigt worden.
AJj wir isdess ror das eine Ende des Robres cId po-
kritirviidei und vor das andere Ende ein analirsireDdes Ni-
t»l*MbM Pritma bracbten, gelang es ddh zwar, in allni
Qtna die wir bei Druck von einigen Hundert Atmosphären
tstenocbten , die eleotromagtietwcbe Drebuog su coosta-
liftt (—die Glasplatttto waren soweit von den Endto dar
Dnthrollen entfernt, Aofx durch sie eine Drehang nicht
Wtint — ) indessen konnten wir ketue tuverlissigen Mee-
■Dgra der Drriiung ausfuhren wegen der stets vorbande-
MD Doppelbvchnng der Glasplatten e e. Trotzdem die
Iheaung der StQcke d d nur an dem cootaoben Tbeil statt-
katU, d«r cjlindricchc Tbeil, in welchem rieh die Glw-
itlek* befanden, jeder directen Pressung entsogen vrar,
«uden doch stets beim Anpressen der Schrauben k die
Glasplatten doppelbrechend, indem die Pressung von dem
woUcbwi auf den cylindrisehen Tbeil sieb flbertrug.
Doppelbri^bnii); der zwischen drm Polorixator und Ana-
■ IjMcr befindlichen Glasplatten beeinträchtigt aber die Ge-
llt«! der Bestimmungen der Drehung betxächtlicb and
wie wir uns dnrcb Versnobe fibeneugtcu, zu tehr
jUwllateP btvflglicb der Grdese der zu beobachten-
Drshsag fBhren. Wir entachloisen ans daher den Po-
fbrwalor «od Analjaeur zwiwben die Glasplatten in den
|Aff«tmt aelbrt so bringen, so dsM die Wirkung der letzte-
- «=:=. 7— sgi»3. »^ utdetc
K ä Phtta
1,\,1 lt!.i.
- -- ~~T.t^~ :z ?is-*- Ton draen
_ . - ^-— .;=-..T=; :a=:^ w*r. Dmb
--— - -r — -- j:^ ziaijii. t»I Licht
L_ -— _ z. ^Tsc-f-as«- Strilnag
:: -r =:--zji -- _dE:;-5ije frnlicli
-:_" ^^ -IT LAj ^TriTmim dcf
■ - -^1, -'.- 7-_-3^^L-* sind in Fig.
- .- -z ~z^z*lz -:c iz-i OifSnimgea
:isze Asord-
i'saebeae anf
-■■_:.:. — = »"" rr-jiiai. zii Tnmulme
•--- .—■ ;-T -=1^ £r»i*=Je Doppel-
:- : _---i. :^ i^^T^j^sie LicM »pec-
: . : _ - - - >.z ■!» :-es Siromes ein-
-^ . .._-: . -^ ::-i-lz f;- i^r Dreliiuig
--'. 1.--; :-- -r^;:r=j :in r^pectmm
-- ~ ■:..-, ;-_--j: i.- I:i.-=:*:iiie gegange-
> . • . . -j-ri . * - .'- ■■"- K£s".:oht beaatzten,
.^ -..■ .- "-T^--'-.-zz ie* doulilai Stxei-
^ - ssri -s* t^i »ir T.-n dieser Methode
s> . .-i^rii rri-i: -i.'r bald dass wir in
■A se L- i —.: ^"'.'i'.'iz iiiareichender Geima-
.■---,; ■■; .:;- j-^^- Etssen konnten, wenn
.i;-^ rV :rT-* ii: welob-^m sich der poUrisi-
(■ ■ .v-.*".-. riilcV.st der Lampe) unbeweglich
-; .;eu AcaiTff'Or auf das Minimom ia
AmA k. SüMgen: Elektr.-maffn. Drehung d. Folarisationetbene. 155
HdÜgkmt bracbten, dadnrcli dass wir das ganze . Eapfer-
ndn nm seine Ase drillten.
Zudem Zweck wnrdedaa Ende B des Rohres in der io Fig. 3
gnnehneten Weise befestigt h in Fig. 3 ist die pressende Eisen-
^ttte. Die 6 Schntaben k der Fig. 2 sind mit ihren Köpfen sicht-
bv. Die Pl&tte ist 6eckig gefeilt und wird gehalten durch ein
GMUtOok n welches 2 Arme o o hat. Das Eisenatück wird anf
& Platte durch die 3 Schrauben p fest gepresst. Die
AiDW o o , die an ihren Enden kleine Löcher tragen, wer-
im durch die Schraaben r r sehr fest in das schwere eiserne
BiitiT q q geschraubt. Dieses Stativ stand, wie schon oben an-
pgaben ist, auf einem grossen Sandstein (FFig. 1) der auf
in Tisclt mit Cement befestigt war. Die Befestigung des
Bdumdes B war auf diese Weise so rollslündig erreicht,
km als wir anf die Platte h einen Spiegel setzten und ans
, aehmen Metern Entfernung eine Scala in demselben be-
. ohehteten, oelbst bei starker Drillong des Röhrendes C
bbe SoalesTerschiehnng beobachtet wurde.
Das Stack C der Fig. 2 giebt einen Grundriss und die
figar 4 ein Aa&iss der Vorrichtung zum Drehen des ande-
no Endes des Eupferrohres. Gleiche Stücke sind in beiden
Rgnnn mit gleichen Buchstaben bezeichnet.
1 ist eine feste eiserne Säule mit 3 Füssen, die an ihrem
oUtcn Ende ein Axenlager hat. In diesem Lager liegt
M» oserne, mit dem Versuchsrohr centrisch durchbohrte
An t, die durch eisen überli^enden Bügel u mit Schraube
T fcrigehalten wird. An der einen Seite dieser Are sind
} PwtiBtze w, w, w, welche mit Hülfe von Schrauben x
■ £a eiserne Platte i i angeschranbt werden. An der
' nfciui Seite der Axe befindet sich ein Querarm j j. Wird
^Wi gedreht, so wird damit die Scheibe i und mithin das
Wnnde C mit dem Tnrmalin l gleichfalls gedreht. Die
' Stak I ist, wie in Fig. l angedeutet, gleichfolls auf einen Stein,
1 ^ lof dem Tisch mit Cement befestigt ist, aufgestellt.
1. Mm an.
Di im Bokmdi C sv venigiB Grmie bä den Vo^'
maAea zd dichaa kfc od £■ pnt AaMaUang and Aa- ,
ordsBog Bebr wlida und fait «ir, so trbigtm dia Drfllmjjfl
0üt LeiebtigketL ^M
Den Bttnff dcrtdboi h^m wir dnrd Ssücetsblemn^H
ynuMW. Aaf der ßmiplatto i war obeo rä vertilwltffl
Bpiegcl 1 befatigt, dieMn rtand in etwa 2 H«ter EotAni-
nag ÜB Fararobr mit rertikskr Sok (IT F^. 1) geg«a-
flber. Indem ddd nach Stromaehlw d«r Eise Ton am aa
den Athkq durch Dr»haog attCt ICnimoB der HdHgkeit
ainsteUte, las der Ander* die Stelliing der 8eda im fern*
nAx ab. Darcli R««hntutg und dortb beeoBdere Vomehe,
itulen wir dia Etsenscheibe um genaa bestimmte Winkel
drebtea, fanden wir QbeninitimineQd daai innerhalb der
Gr«nien der iJrebungen welehe bei onaeren Venoeben vor-
launen, ein Grad DrebnoK 7,025 Centiitietar muttrer Scala
*Bt*praeh. In den epttenn Vervaden aiod £t«et die Ab>
heonga an der Scala in Cenüraetsu ange^boi onil vH
dum das Mittel dieser aof der Scala geneiBen^p Urebongen
in Winkclmaan tungerecbnet.
Bei den Vetmehen wurde immer, naobdem Aar
Strom in einem Sinne geeehloaMP war , xeba Eiiisl«l>
langen gemacht, dann die Wi<*ta™g des Stromes nmgekelirt
nitd wieder 10 I^stellongea gemacht Die Differenr de
■riiboMUseben Mittel der bcidni Gruppen tob 10 Eiostel-l
langen ist in den Venuchen bezeichnet ale: „Drabnng ii
Scalentheilen."
War die Drebang der Qaae einigermaaaaen bet
lieh ao traten trotx der Abeorptioo der Tarmaline
deutlich FWben beim Drehen des Aoalvsearn auf. Die
PWrbeo waren beeonders bei Kohleuoxjü oiul Bumpfgai^
•ehr herrortretend. Es seigt dies, dase anch in den Qaaoo
die Strahlen rersehiadeatr WedenQuige venehiedea
M
KmA M. RitUgem: BlekL-mapu. Drtktmg d. Pal4in»aliom»thtiu. 167
gidnht wnrdm. Wuvn Furlwn doaUieb erbonbw, »o vnrd«
^mt 4«i tTefaorgang von Blaa aof Roth ringeBtetlt.
§2.
Torricbtnngen Kur Comprosaion
der Gase.
Da ans keine ConipreRsioiuipainpe xar VerfDgunf; stuid,
mi der wir hntteu die zu nnUinachi-ndiMi Gase direct bis
■ nDem Dmdt roa eioigen tlondert Atmospbürcn oom-
pnnim könnra, digegen das pbjsiksliMbe losUtut der
1 Bamiaim eine sehr gut« toq BiaDchi iu Paris gebsnte
' iHMMprtiWonsptiinp« nach Natterer zum Vonlicbten von
EoUeaaiore Dod uae webr kriLftigc hydraaliniho Pream b»-
•o haben nir die Compreesion der Gase in folgender
* bewerlutelligt. —
Wir Terimnden mit dem Versacbarohr B C ein sebr
es Rcbr von Sebmiedooitivii (0 Fig. 1). Dies Robr
1^ mt Länge fi4 mm Susseren and 18 mm inneren
Es wurde in vertikaler Stellung in einem
ill geholten. Mit Üült» der Qasconipressioaspiunpö
ntm xuoächst dies Rohr und du Versachsrohr mit
KV 00 ter suchenden Gas bis za einem Druck von etwa
Us 90 AUDOsphären gef&llt; dann wurde die Pumpe M
llig«|Hrrl and nnn mit Hfilfe der hjdranliacben Preerc Q
fiiftnn in das Eisenrohr 0 gepresst und damit das Gas
l> wf dan gewQnschten Grad im Verandtsrobr verdicbtet.
Kl Dintenaionen der Apparate waren derartig data
*no das Eisenrobr 0 fast völlig mit Glycerin gefUllt war
if Dndt in Versuclisrobr nahe 300 Atinospliaren betrug,
'BBi wie angeg«b«o, vorher durch die Compressiouspnmpe
^ Gas berota aof 70 bis 80 Atmosphären verdichtet war.
I ^ im beabaieh(tgt«n Zweck war folgende specielle An-
L *tniBg gebuBto. Das Vereucharobr batt«, wie oben schon
I *p|dMii, an aeinem Ende B ein hupfemes ÄnsatKrohr V
160
Sünmg (l<r math.-pt>f*- CJattt con S. Mai tST9.
§.3.
Maiisaag dar Dichte d«r Gate.
Dft die Angaben der gebrtDcblichen Manometer, weleb«
Drucke Ton mehreren Hundert Attno^hÄren »nietgen, steti
mehr oder weniger nniuehor nnd and wir jedenialh eis
solches Manometer erst genaa experimentell bitten prOftn
mttnon, »o haben wir von Dmckmessungen abgesehen and
mSglichBt direct die Dichte des üases, welch« bei jedem
VersDch in dem Rohr eatbalten war, beetimmt. tJatsr
Dichte rerstehen wir im Fönenden den Quotienten
D = ^.
wo n dae gesammte im Apparat enthaltene, dem Volnnuni
nach bei 760"" Drack und 0" C. gemessene Gas, und r
das Volumen dea Apparates bedeutet.
Nimmt man an, dass das Mariotte'sohe Qeeett anoh ftlr
die angewandten Drucks noch gilt, ao ist D zogleioh iw
Dnck in ÄtmoephKren» den das im Apparat eingesebk
Gas bei 0^ haben wOnle,
Bezeichnet mithin s das ^ecifucbe Gewicht dee
hä 0* C. nnd 760"- beoogen auf WaMer ab fialtait,'
so gibt f = D. s die absolute Dichte deaMlbeiu
Um nnn die Grösse m xa beetimmen, lieaaen wir da«
im Apparat comprimirte Gas in ein gewObnlicliM lÄbanr
torinmi^asometer übertreten, so daas im Apparat nur Gas
Ton nahe Atmoeph&rendruck blieb. Die« Gasometer stand
auf einer Decimalwaage, war vor dem EJnlaaaen dee Oiaet
viSUig mit Wasser gefUUt, und genau larirt~ Trat Gas in
daaaelbe ein, so Int entsprechend Wasser aas einer zu
dem Zwecke angebracht«! Oeffnnng aus. Durch Wiffong
wurde die Menge des uasg*tr«tent>n Wassers bestimmt, nnd
Bumit das Yolnmen des ins Gasometer eingetretenen Gase«
gefundeo. Die« Volomeu wurde dann nach Mennng dee
etwaigen kleinen Üeber- oder Doterdmckea unter dem das
osseaa^
GaseJ
ukait^
M. fidnlfnt-' Ehkfr.-mat/H. DrdiuMg d. iWitniKiJii)nMi«w.lGl
fltaod asd Beslinimnng der Teinp«raiur uaf 760"
Druck uud 0* rvduoirt. S«lb»tTerjitiuidltcb ist zu diesem
dIbiho nmh dasjenige ilc^ im Apparat bei Atroosphüren-
xarfickgebUehenen Gase» sn addiren um du ties»iiint-
nneu dn coniprimirt^i) Gase« xu orbalt«D.
Ebenso wie m man ancli r b«i jedem einnelnen Ver-
bcetimint werdeii, denn das Volumen, welcbes doü com-
Gas cinninimt. rariiit ron Versucli zu Versacb
»au dem Stand des Gljcenns in dem Biseorohr.
Cm jedesmAl r xn ermitt«]u, genO^ es, das im Apparat
eonprimirt« Gas oicbt auf eiomal in das Ga«ometer über-
tntai zu lassen, sondern zunächst den Apparat mit einem
GeGw ilenoD InliaU genau bekannt ist, in Verbindung za
•rinOi so daM das Ua« dies Gcfose nnd den Apparat mit
glätbem Druck aaifSlIl, und dann das Gas ans dem Gc-
fi« and dem Apparat geaondert ins Gaaomcter tibertret«B
■I Imwd und die Volumina zu b^atimmen. —
bt dann t« der bekannte Inlialt des Geföstes, v der
. pinclit« dm Apparate« und sind a und b diu respectiTcn
Iwylnsaenen Mengen, m ist
To : r = a : b
■älm T gdfffibvn- —
Alf Gctäsa fOr die Vertheitnng des Gases beniltztsn
virdn R4Ktipi''Dt«n der CompresnoDspumpe. Durcb Wägnng
lii Waaser war der Inhalt dio»es Kecipienten genau «r-
iÜUL Die Manipulation war nun folgende:
Hacb Bft«ttmmnng der Drehung wurde, während y Fig. 5
cwUmko blieb, XDaäch«t duicb Losschrauben bei rj Pig. 5
4r Badpient der Compreoionspampe mit der Atmospbare
■ Vtrinndnng geaetit so dass iu ihm nnd in dem Bleirobr
bs «DO atmosphärischimi Druck Torhwiiden war; dünn
*ndt dos Bltnrohr wieder anguachraubt nnd durcb UefTucTa
*■) r Fig. 5 das im Apparat enthaltene Gas in dem Appa-
\ ei nd den K«eipi«ntan rertbeilt. Na<:h Scblu« tod /
(in9.2.UBtb.-pbji.CLJ 11
162
SiViuM^r der matli.-jiluit. Ctiait am 3. Jt«! tS73.
vni ScbluKi des ߫cipieiiteti vrarde bei i; wieder
schraubt nnd bbr gemndert die im Apparat ond im Re-I
cipi^nt«!) enthaltADC Ga*m<>Dgfi in» (ta<oinf>tt>r flbergdMwn.
VerßhrL mao, wi« angegeben, so tritt allerdin^ ein kleion* i
Theil de» vorher ornnprimirtei) GsM« nicht ins Gasometer, ■
denn wenn nach der V^rthcilnng der Appurat nnd doT Ite- ~
dpient abgeRchlowen aiod und bei i; geöffnet wird, r» ent- j
w«icbt dan Gas, welche« sich im Illeirohr befand, in difll
Atino<q>härr bis in di;m liobr AtinrMphärendraclc dngetr«-
ten ist. Uni diereo Verlast in Recbnnng zu xiehen, wurde
sorgfältig das Volumen di» Rlfirohri!« ilurcli beeondcre
Versuche bestimmt. Da andrcrscit» d«r Druck unter dem
das Gas sich im Bleirohe b«£and leicht ans der Gaomeng«
Kvi'lcbe »u« dem t{t>eiptftnten anstritt (a) und dem Volomea
d«8 Letzteren t« gcfunJea wird, so bann auch die k
dem Bleirobr ausgetretene Gasmenge bestimmt und in Bech-
uung gelingen werden.
Wollten wir ohne neue Püllang dee Apparate« zwei
Tenoehe bei rerschiedeneQ Dichten mit einem Oase modien,
HO beobacbleten wir nach der Oomprension di« Prcbung,
lieMan dann eine Qnautitüt de« Gom« in da« Gasometer i
a»s, masaen dieselbe in der angegebenen Weise and bfr-fl
stimmten die Drebnng fUr die noch im Apparat zurückgl^-^
bliebeue Gasmenge. DicM>, wie das Tolnmen des Apparates^
wnrde dann in der erläuterten Weise geme^wn, and hler-fl
ans die Dichte den Gaae« \m der r.WRit«n Beatinimuug der
Drehung berechnet Nimmt man xu der zuletzt aaage-
lassenen Menge noch diejenige hinzu welche bereits vorher
aa*gelass«u war, ao erbillt man die zu der orsien Bettini-
mnng der Drchnng zugehörig« Dichte.
Die vorstehend entwickelte Methode xnr Bestimmoti
Ton D ittt indefts noch mit einem Fehler behaftet.
Bei den hoben von uns angcwandteu Druckeu
jedeu^Us vom Glycerin im fÜaenrohr eine gewisse Me
^HM 4l«orbirt Wird nna das Gas bos dem Apparat an.t-
tialMaeo, ao wird von dem rom Glyc«rin ulMorbirtvo mehr
ndtr wra%«r &«i werden aad auiitretcD tiod mitfaüi die
Diditc dM Gaeen gr&smr gofimdv» wi^rdiMi aU aie in Wirk-
bckkeit beim Veraach war. E» ist wobi m^licb, dass die
Aliweiehaug«u wolcbe tm«ere BestimmDiigea d^r DrvbnDgeii
tir nn Gas nnter eiuander netgön liaujit^ctilicb durch Muea
düwr rührenden Fehler in der UtwtitnmuDg der Dichte
nrvawht liod.
Wir wflrden diesen Fehler habep rermeiden können
I «tu wir statt Glycerio Quecksilber angcvrendet hätten.
I IM aber di« ätiefel und Vuutile unserer Presse aujt Mesxiug
prfirtigt waren, so inusaten wir Ton der Benufacaug ron
<jMtkälber absehen.
84-
Messung der Stromstärke.
Wir benntxten als Stromquelle bei den nnteo mitge-
lUttn Versuchen durchgebcnds 32 Bunseu'scko Elemente,
Hta Bwlen aa d«;m gr(X«E«ii QutKksilborcommutator S Fig. 1
ttaRa, m> dass der Strom beim Beobachten bequvTii vom
^■hditer umgekehrt werden könnt«. Wir gebrauchten
■k**dM]iMl 2 Batterien mit etwa« snglcicb gtoasea Ele-
«Btea.
t.'a die Versndie Bnter einander vergleichbar zu machen,
•M a Qöthig bei jedem Versuch die Stärke de« Stromes
adaKollen an bestimmen. Wir Candeu es am bequemsten
v Strominteitaitit in folgender V/vm in willkürlicbem
''** n onMn. Vor jedem Versnch und nach demselben
*™Wea wir in den Stromkreis eine kleine Drahtrolle T
'i- 1 sm und nassen die electromaguetisclie Drehung der
""Mwtionaobeoo dea Lichtes in einer 5'* laugen Saale von
■■fn Schwefelkohlenstoff die in die Drahtrolle gelegt
^ML Aas den BeobacLtuDgen Tor und nach jedem Ver-
164
Sticinwr rfrr math.'pli!f. Ciaxte mm 3. .Voi 1979.
Bn«h wurde Aus Mitlol genommen. Wir haben die 8
iiitensität la unseru Hollen dem Bptragv diti:«er Preh:
proportioitul scsetst; es war dies xuli&ssig, da der Wid<
«tend der oiugeschaIt«ten Orafatrollo sehr klein gegev, dta
Widerstand der grossen Rollen nnd der Elemente war.
In den folgenden Vennclie» nind die ätromstirken ein-
fach in Graden Drehung in SchwerelkohU-natoff nugcgebeo.
Die in den Gasen I>eo)w«htet«a Orehongen sind dann alle
Bof «n nnd dtenelbe Stromstirko reducirt nämlich auf die-
jenige, bei welcher daa Uöhrchen mit Schwcfiflkohlenstoff
m der Drahtrolle T eine Drehimg Yon 3'',8 bei Wecfaol
des Strome« zeigt. Um das Drohn ngsrermSgen der Gaae
mit demjenigen aiKloTer KSrpcr za Tergleicben haben wir
nach Beendignag nufwrer Versuche noch ein OUsrohr mit
Schwefelkohlenstoff in die !2 Rollen des Apparate« einge-
Bcboben, welches gleiche Länge mit dem Knpferrohr hatte
Dtid die Dreltung im flQjKQgen Schwefelkohlenstoff dieses
Rohres bestimmt. Damit ist dann, wenn anch diese Drehung
auf die Stromstärke 3^8 rednoirt wird, das Verhältotse der
Drehung in Schwefdkohlenstoff nnd ta den veraehieden
Gasen gegeben. Da erster« von Gordon*) in absolutem
bestimmt ist, »> sind damit anch onsere Bflobnehtnngeii
den Gaaen ohne Weiteres auf absolutes Maas znrQckfübrbar.
Die VerliältnisM der Drehungen ia den Gasen und in
SchwefelkohtenstoET sind im letzten Paragraphen gegeben.
SchlieMÜeh mSge hier nochmals erwähnt werden, dan
wir als Lichtquelle immer Drummond'schen Ealklieht be-
DUtzteu. Mit Hülfe von Linttpu TerM!hafflen wir nns ein
d&nnes möglichst paralleles Lichtbiiiidel welches dorcb
VertnohsTobr geschickt wurde.
*) Ptiilae. Tfuissd. 1877 I. f«g. 1.
I der I
» Tu'
KmA N. Bßntgen: Elebtr.-magn. IhreJmng d. Palariisatiomebene. 165
§5.
Die Versache.
1) Ssaerstoff. —
Do SaoeratofF wurde in gewohnter Weise ans chlor-
anrem Kali und BraniiBteiii bereitet. — Es wurden 2 Fül-
loDgen des Beob&chtni^srohres TOrgenommen, mit der ersten
rind die beiden ersten der noclifolgenden Yeranche, mit der
iwäten ist der 3te Tersncb aosgefübrt. —
TaraDch 1.
Tenncb 2.
BfanMttrke
: 3f>S0
Stromstärke^ 3^83
DiAt«:
70
Dichte:
237
Dnkng:
3,65 Scalentbeile
DrehoDg :
14,30
4,75
1535
4^
15,65
5,25
18,60
430
3,75
Mittel '
13,90
14,60 = V 5'
litU ~
4,45 = (C SS*
Vermch 3.
Btronutfirke
: 3'82
Dichte:
190
Dttkaagi
12,10
11,35
13,05
10,85
15,00
Mittel "
13,95
1*2,62 zz 1" 48'
Die Drehung findet Statt im Sinne dee po-
iitiTen Stromes. Es ist jedenfalls ein bemerkenswerthes
■'nlht, dass der stark magnetische Sauerstoff die Polari-
■Üauebene in demselben Sinne dreht wie stark diamagne-
Wk Substanzen,
2. Wasserstoff.
Eg wurden gleichfalls 2 Füllungen mit Wasserstoff, der
■u Rinem Zink und reiner Schwefelsäure dargestellt war,
pBuht nnd wurde mit jeder Füllung bei 2 verschiede-
■n Druckoi die Drehung beobachtet.
166
&tnmt der wuttK-iAjft. Ciatt* nm 3. Uoi 1019.
Torcch 4.
Vnwii«.
StrorHtiflM
.: 3*47
StiMMUik«: S*S8
Dichu:
16»
DMiU;
ISl
Dltbanc :
IO.O0
Dnhs^:
1,30
11.20
4^
1IX>
5.45
16,20
7,00
11.10
.->.«)
MHt«1 '
lt.Sl = !• 41'
6.40
intui
5.96 = 0» 51'
Vtrmdi G.
Vemsli 7.
StTOBttirk«: 3*25
Stranutirk«: 3* SS
Dicht«:
■ixa
Diehta:
ISO
Drriinc:
10.90
DifhuBf:
73
IS,00
535
12,80
7.W
10,70
«.50
9.«
«.«0
10.30
11,26 = 1» SC
Uittel '
LS».";
Mittel '
6^7 = 0» B7.
Die Drehang findet otati im Sinn«de« positiven Stronu».-
3. Sainpfgas.
Dsfl Sompfgaa war beroit«t dnrcb Erhitzen «iura Q«-^
tuiache« von eangsaureDi Natron and Natronkalk in «Dem
•äsernun Rohr. Das Qa« eutbi«H jedenfall», txotzdeni b«i
d«r Bereiton^ mit groOTsr Sorgfalt vorfalirtm wonln, ni<lit
trabedeatende Mengen Waswratoff, und vi«lleicM andere
KohlcnwasiHtntoBe, Eine Anaijse des Oa«e* ttonot« leider
nicht gmnacht werden, da 2 Frolwo draselbon, diu f1)r Anii-
Ijw in tilaarQhren eingescbmolten waren, durch Zerbr^^chen
der Oln*rOhren verloren gingen.
TcrtMh ». Vennicl) 9.
StroMtiik«: :i*Tti StniMUrkg: ;{* r>0
IHcht«;
ino
Dichte:
113
Drchnac:
:n,.*B
Dr(luni{:
17,85
»8,45
14,90
37,30
W.<M
3S,7.i
!5,"5
3G,W
1«.1S
3S.as
l(v40
iit««i '
36,90 = &• IB*
Uittel '
I6,S4 = V
M
Die UrebiiDg vrrdgt im Sinn« des poeitiren Strome«.
KHttdt H. Böntijen: EUUr.-magn. Drehuntf d. Folariaatiomeheite. 167
4. Kohlenoxyd.
Das Kohlenozyd wurde aus Blntlaagensalz nnd Schwe-
Msänre bereitet. Nachdem daa Gas mehrmals durch Waa-
Kr g^angen war enthielt es keine schweflige Säure und
nur noch eise geringe Spur von Eohlensänre.
Tanach 10.
TersQch 11.
StraiMtirke: 3" 34
Stromstärke: 2° 41
IKdit«:
222
Dichte:
172
Diabsuff:
22,75
DnbaDg :
13,45
22,25
12,50
21,00
14,70
21,90
13,25
18,40
13,05
21,55
12,10
22,15
Uittel
13,01 = 1"» 51'
KitM
21.43 = 3» 3'
Die Drehnng erfolgt im Sinne des positiven Stromes.
5. Atmosphärische Luft.
ToMQch 12. Versuch 13.
Strantlrke: 2* .^ Stronutärke : 2* 2«
BkU«:
227
Dichte:
144
Drthong:
14,80
13,05
13,75
12,40
12,75
12.30
Drehung i
6,25
7,10
6,60
5,00
7,10
6.50
UtUl '
13,10 =
: 1" 53'
Uittel
6,48 =
: Q° 55'
Die Drehnng erfolgt im Sinne des positiven Stromes.
§6.
ZnsammenatelluDg der Resultate und
Discassion derselben.
Dm die vorstehenden Versnchsresnltate anf bekanntes
älui zorückznfnhren, haben wir, wie bereits oben bemerkt
•wde, in einem Glasrohr, welches genau die Länge des
Kap^rrohres hatte, nnd welches in die 12 Rollen einge-
■diobni wurde die Drehnng des flüssigen Schwefelkoblen-
AiA bertimmt. Da dieselbe beträchtlich war, so haben wir
168
8iltmn§ Her ituith.-phif«. Clame rmr 3. Mai ISF9.
aicbt w«üaM I<iclit soDdern Nktronliclit ^oiiomniBn nad Ar
dieses die Drobcmg im Scbwefelkohlenntoff «miittdt.
Eb ei^b stell bei Strom Wechsel eine Drebiinff Ton
61*15 bei üiiior Stromstärke von 3*70, fotglicb redudrl
auf die Stromstärke ron 3^8, ß2'48'. Di« 6t« und 7te
Coluniue der nsvchfolgeDden T&belle sind mit Hflir« dieaes
Wertboa burochuet. Da das Ula-vobr, in welchem die Dreh*
xmg des äiiaigeo Schwofolkohlenstoffes bestimmt wurd«,
obiie ein Uberffescbobenes Eis«nrobr in die Drabtrollen
jgcbraclit war, wiihreDd das Kupferrohr von einMu Eiim-
röhr umgeben war, i<o bemerken wir noch, das wir durch Imsoq-
der» Versuche einen etwaigen Einäus» des Eisenrohres fect-
xuat^iltcn sachten. Wir &oden, dsu die Drebang in dm
Gbtch nicht merklich verschieden war, mochte das Kapf«r-
rohr von dem ^s«riien amgeben sein oder nicht. lo ia
Tabelle in der die Beobachtungen des vorigen Paragnphen
BtaammengesteUt sind bedeutet;
D die Dicht« de« Qaaes wie dieeelbe oben definirt
wurde.
J die in oben angegebener Weise gemenen« Stromstärke.
R die Drehung der PotariHtionaebeue iu Graden und
Hinntea bei Stromweehsd.
J die Dichte bei welcher die Drehung des üwe« in
noserem Apparat bei einer Stromstärke von 3*8, einen
Grad betragen wOrde, berechnet unter der Annahme, das«
die Drehung der Didtte proportioiial ist
d die Dichtü bei wdeher das (wtrvStada Ga« ein electro-
tnaguetisches Drebv«nn5{^ gleich dem des Sehwefelkohlen-
tiatb haben wftrde.
^ die redproken Wertfae von d abo die Drdiang dar
Gase bttim Drack einer Atrao^häre, diejenig« des Sehwvfnl-
koblenstoft gincfa 1 gesetzt. Die Zahlen unter S atnd
aUo auch proportional den Drdiangen welche anter gleichen
CMÜnden darcb je ein MolecÜl der vefschiedeaeii Gaae
Wror^tiraclit ir«nJ«D.
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Mitti'l :»..'>
In dies«r ZiutarnnKtiistellung treten die in der Kiuleit-
ng gegtheavD UesalUte kliir su Tage.
Wie eine Vei^Ieichung der Zahlen nnt«r S mit den
fincbuBgBexpoiieDteu der Gas« leigL, ist die olectromag-
tiscfa« Drchtutg nm fo grösser je gniwer der Dereclinnngs-
leat Eine brntimmte numerische Bexlebtiiig cwischeu
Drehung und dem Breohunngaexponenten oder iwdeien
pfajsikalisehvn ConManten der Gsse hnbun wir indew nieht
uffindeo k&nnen.
BexQglich dta Vergleichs d^ Dreh nngs Vermögens der
Gate mit dem des Schwefelkohleiutoflii ist ouch »u bemor-
kao, da» dasjenige des Letsteren für Natronlicht ennittelt
mrda, wälmod bei den Versuchen mit den Gasen weisses
170
Hiltuug der maih.-phg». Clat»e com S. M<d 1S79.
Licht bonatzt ist. Bei lctxt«rni Vinirachen wurde auf das
Minimum der Daukelheit, nnd, wenn deutliche DUperaoo
bei iler Drehang hvm^rkbur war, wie weiter oben angege-
bau, auf den üebergang ron BUu auf Roth eingesteUt. Ea
tat al»» anoli txri den Goaen die Drehonji; der hellflten Stnthleo
des SpiMitruma, d, h. de« mittlerem Gelb bestimmt. —
Es würde gewiss Intereftse bieten mit nnserem, in ge-
eigneter Weixe rerbesterteu Apparat diu Drebang f(ir
Strahlen ver^iedenn' Wellenlänge bei verschiedener, m5g*
lichat genau bestimmter Dicht« fSr einige Gase zu ermitteln.
8t«tt der Turmalino müssbo man, wenn man einen
neuen Apparat ausföhren lieese, Niool'scbe oder Jellefseb«
Prismen im Innern des Rohres anbringen. —
Im Anscbluivi an den Nachtrag zg nosorer ersten Mit*
th«Uaiig («f. diese Berichte 1879 pag. 30) fQgen wir nodi
fnigende Bemerkung an :
In jvnem Nachtrag haben wir angegebeu. das* es niüg>
lieh sein möchte im erduiagnefischen Feld in der Atano-
Bphäre die electromagnetische Drehung der Polarisationsebene
za beatimmen. —
Die oben gegebene Zahl für die Luft gestattet su be-
rechnen wie gross die Drehung in d«tr Atmo«ph&re im
erdmagnetisohen Feld des mittleren Europa sein würde.
Nach H. I{ec({uerel*) beträgt die Drehung durch die
Horixontalcoiiipoueiite des Erdmagnetiiimus fQr 2,5 M^ter
SchwefelkobleDstoff 3,2J Minat«n, nach Qordoo 3,b Miun-
ten. Nimmt man die kleinere von beiden Zahlen, so giebt
m«h (nr ein Kilometer Schwefi;lkolilei)&tofl' 21'.G7 also noch
der obigen Tabelle fQr einen Kilometer Luft U,23CG Minuten,
mithin würden 2S3 Kilometer Luft in der NonJ-SUd-Ricbtang
eine Drehung von 1" geben. I*^ wire nicht unmUglicb,
aber immerhin schwierig, dieae Drehung auf einer kiirzvren
Strecke naclmu weisen. —
•) Om^ Et«Bd. LXXXVI. 10T6.
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j ji(/( Grössv.
s».[ ^
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Herr t. Joll; bespricht die vorgelegte AbhandlDng:
„Üeber allmähliche üeberfährnng des Bao-
denspectrnms des Stickstoffs in ein Li-
nien spectrnin'* Ton Ä. Wüllner, corr. M.
81.
In der Aaffassting der SpectraTerscheinnogen , welche
die durch den IndactionBStrom zum glQhen gebrachten Gase
darbieten, stehen sich zwei Ansichten einander gegenaber
Die eine ist im Grunde die orsprfliiglich von Ängström
ansgeeprochene, der für ein bestimmtes Gas anfänglich
nur ein einziges, und zwar ein aus einzelnen Linien be-
stehendes SpectruQi als m^lich annahm. Die von Plücker
und Hittorf beschriebenen Bandenspectra glaubte er Ver-
unreinigungen zuschreiben zu müssen, wie er denn speciell
daa Bandenspectmm des Stickstoffes einer Ozydatioosstufe
deaselbeo zuschrieb. Diese Oxydationsstnfe glühe als solche,
wenn der Strom ohne Funken durch das Gas gebe, sie
werden zerrissen durch den Funken und der Stickstoff gehe
dann für sich glühend das Linienspectrum des Stickstoffes.
Später hat dann Ängström im Jubelband von Poggen-
dorffs Annalen es als möglich zug^eben, dass ein einfacher
KSrper beim Glühen im gasförmigen Zustande mehrere
Spectra liefern könne. Er nahm dann aber an, dass der
Körper mit sich selbst Verbiodongen eingehe, also isomere
Verbindungen bilde, und diese isomeren Verbindungen lie-
Esm dann die verschiedenen Spectra.
173
Omc
»TS.
der Spflctaikniek
Bge
hsk meh
ia TTcHofliehca Hm- Loefcycr aagcMbloMOt, der
■e dabin pticiBrt*, Jmb ni Ltninfpietmin dM «inMliie
Ate* »iriawB M, ia den iiBilliiliii oad «mtniDitlieheo
Speeres AnMafaigM ns VoUSoi.
Idi bab« tnw nldw i«r blftiung dv vssdmdenen
SpctalnikKaa^a cr»eaa« HrpoOeM mdit fbr nStliig
d«
Site aUcitaB B
pihnU fi> nmUtdowa Spwtniw-
■flftdMa 6a« •■■ dem KirdboflTadMa
künnen. y»fhdpBi Hwr ZBlIiNr duwif
Ute, dMBdM na ner ■famUendfln
UM mmmtSkk na dv Did» und
DmM» dv ScUeht aUi^v wn ■»», U» ich naefa
OmWnig da- TUtette, dMs dM Lii>iMpei.hiiiii der
Via air mtowmtho «iafadiB Gmv nr bri dan aigaot-
ai-äife a^ftt daa fhiMliiia|M<Miiiii
HD Gaai dai poMm BlaCDiSdit aonrnti
& Tinahiil— fl|iLtia d^ DalaiAiidu n dn- stnh-
hadoi Sdukfc ■nimhiiliwi Ib WmiAm kaditai nur
4w finkt na dn Fki^n ndiiifciiw MoIcUk. abo hat
-- *- mj 1 f* ■* ■■fc ■ M ■ *- - . - fci— L _— _
luftidiu gyactiahttM mmgmMmmm» Gmasa Inicfa-
tad. m mmkk **b öa rchtiT «Aa 3«Ucbt Udit a(l^
fli Biltiai «ck dabo- ia deai 7f m 1 1 aa ale Uebtartea
yMiiaiiiiaart» ■Whaiil na KiB ■■aitkaiii bt.
DbUgbA bk.aa saa dtkim^m %acbw jadir Gattr-
xtM dMffMäriMiaairfa (fc *t imiIi la LirbUrtan
iadar Tbt h« dn fhaiiwuirtia fa- Oa» fiad».
WMner; U^trfUinmg da &aidt»tpttimiiu de.
173
Als eimn weitwen Beneis lür die Richtigkeit dieser
OMiDflr Aaflhsrang habe ich die Spectra des Joddampfea
angeaeben. tn einer WaMerstoffflunme sam glQhen ge-
btwJit, gibt der Joddunpf du negatiTo Absorptionsspectram,
welches gHDz denselben Chcrakter hat, wie die BsndeiUrpectrn
dv Gute; darcli dea Pa&ken xnm glQhoD gebracht, geben
dd leochtrndm JodmolekOle ein ans eintelneii bellen Linien
boitebeDdes Spectram.
8 3.
Diese Erklärang stützt sich auf die von Herr» Zöllner
nerat entwickelt« äleichung fUr die Menge der von einer
itrahlenden Schicht ron der Dicke d nnd der Dichte d aus-
|Muidte Licbtmenge E einer bestimmten Wellenlungc.
bt a da« AbsorptioRf-vermijgea einer Ooaschiclit, deren Dicke
und Dichte gleich eins ist bei irgend einer Temperatar für
die betreSende Wellenliuge, ist e äaa EmissionsTermligeu
«iaM ToUkommen Hohwarzen Eürpem ftir dieselbi- Welli.ii-
böge bei derselben Temperatur, m ist
E = (l-0-«)")e.
Dieacm Ausdrucke liegt anitaer dem Kirchho9"»cheD
Satze nnr die Annahme za Orunde, dan die Absoq>tiott
4m Lichtes bei Vermehmng der Dichte einer ^hicht und
BOiutuiier Dicke gerade »o zunimmt, wie bei Vermehrung
dir Dicke und coostaot erhaltener Diohte.
Qu Spectrum, welche« eine glühende Oftsaohieht bei
■tDcr bwtimmtm Tempenitor liefert, wird darnach durch
rineSamiDe von Gliedern der obigen Form darg^^^llt.dentn
Uki w giD« itt, als «s überhaupt sichtbare Wellenl&ngen
fibt An« dieser Summe fallen nur die Glieder ans, weldie
Wellenlängen eut^precheu , Rr die der Werth a bei dem
brtre&oden Gase and der betreffenden Temperatur absolnt
llach null ist.
174
SHtuHg der Mall.-/i&y*. Cliu$4 rom S. Uai ifCS.
Dieter Aaiidniek fUr dos ron «iner KlSbeadcü OaMchicht
gelieferte Liclit zeigt, daas et for ein Gas tlberluupt keiu
bpstiaimt«B Spectrom gibt, das» vielmehr das Spectnim j«
uacli Am WarÜie» toh d und d, imiiK^r [{kncbc Taiiip«rabir
vofBnsgcsebit, wbr Tersebiuden sein maus, wenigst«!!« dano,
w«na dax Ab!wrptiou8Tennfig«n »icbt ledij{lich für einige
mmig« Wellenlängen vou null ver«ehi«deu ist. Nnr iui
letstern Palte wQrdc da« Spoctnim des Oases anabhänffig
Tou der Dicke nnd Dicbte der Rtrahlenden Sobicht lediglich
aas einer begr6nKt«ii Zahl heller Lioieo beMteliou , wie es
fr9ber AngstrSm annahm.
Ist aber a t&i alle oder doch eine grome Zahl
Ton Wollen voD null Tcmcbieden, M kaiin das üa»-
tipectntm nur dann av» einzelnen bellen Linien bMtebeui
wenn sehr dünne GaMchichlen Ton sehr geringer Dicbte
lenehtea, wie es eben der Fall ist, wenn nur die im elek-
trischen f nnken getrolTene Molfkularreihe leneht«t. Wächst
Dicht« oder Dicke der leuchtenden Schiebt, m mnsa das
S|H)otrum immer reicher werden, es mDnen nach und nach
neno Wellen xu den schon TOrhandenen hinzu treten und
schliesslich mass das Spectmm ein continnirlichcs werden.
Es sind demnach in gewisser Weise zwei Qrenzfalle,
welche wir im Linien- nnd Bandenspvctiuni 9ia«s Gase*
beobachten , in gewisser Weise , denn wir können im
positiven UUsohellieht immerbin nnr sehr liegrenste Lücken
nnd Dichten dee Qases auf solche Temporaturen bringto,
dass sie hinreichend bellea Licht aaeaendeD.
§3.
Dieser Anfbsmng der Banden' nnd Linienspectra dvr
QaM bietet sieb aar eine Schwierigkeit dar oud zwar is
dein DmMonds, dass die Linien des Linienspectnuns keiac*>
wegs gerade den Uelligkeitsniaximis des Bandenspectrums
tnleprechen. Und gerade dieser Umstuid ist H wohl, der
WitUaer: Fthrrfähnng äfs BonAtTupttirmu» tie. 175
I
m der Ansicht geführt hat, der Kit-ohbofiTiicIta Satx reiche
cnm V«r»täji<]Qt!t8 <Iflr tod des Gasen g«liefrrtcii Spectn
Dreht sofli et bedOrft* vielmehr tar Erklärung derH^lhen
eimn* neaea Ilvpothese. So meinen Angströni and Thalcu,
dMB mit wacbflender Dicke und Dicht« der slrahende» Schichte
daii Spectram wohl an Reichhaltigkeit «nnefameD könne,
dwa aber einmal vorhandene Linien nicht verochwiudeo
l^Buteo. Das«, wenn bei conRtaater Temperatur de« Oom«
die Dicke oder Dichte der strahlenden Schiebt «unimmt,
Wellen, welebe bei geringerer Dichte im Spectrom sicli
Btigcn, nicht vericbwindea kunni'ii, ant«rlii;gt bei obiger
Aaffaflwong der SpoctralerEcheintuigen keinen Zweifel; es ist
aber »ehr wohl mSglich, dai» Linien des Linienüpectrum»
nicht mahr als »charfv Linien erscheinen, Sie werden als
aalcbe venohwinden , wenn das AbeorptionsvermSgeji der
Inefcen li^euden Wellen hinreichend ist, nm an der St«lle
der Linien ein helles Feld za entwickeln, wenn die Werthe
TOB d oder 6 grofts genug sind.
D<u« die Dicke «nd Dichte dünn immer noch xehr
klein irin können , folgt danna , da^ das Linienspecirnm
von einer Eut liiiearen MolekUlreihe geliefert wird. Indesa
mSaiiMi dann doch, so lange Dicke und Dichte der Schicht
nicht «ehr gross sind, diese Wellen aU Uaxima vor den
3hrigrn hervorragen. Das ist nun, wie dtu Vergleichung
der Linien- und Banden-Spectra zeigt, allerdings nicht
der Fall, tnilcss ist dabei zu beuchten, das« die Liuion-
oad Baodenspectra, die wir heohachten einer sehr rerschie-
deuot Temperatur augehüren , ila-ta die Temperatnr des
Fankens, der das Linienapectrum liefert, edne sehr viel
»höhere ist aht diejenige des positiven Büscheltichles. Mit
itrigeader Temperatur wichst ohne Zweifel das Äbsorpti-
«BivenaOgen der Körper inr alle Wellenlängen and damit
im EmtsnonarennUgen , das zeigen uns alle Erfahrnnt^enA
Dabei \»t nun dnrclwus nicht erforderlich, ja nicht
176 Sittuitff der MalA.-jAyf. Oatit von S. Mai iS7S.
eiomal wabrscboinliefa, dus da» AbmrptionsTerm&geo fÜM
alle Wellen in derselben Weise wächst . dna also du Ver-
hiltoi») der Werthe tou o f3r die verschiedeueD Wellen j
bei allen TemperataraD dusclbe bleibe. Sowie überfeine
wiche VeiSndening eüitritt, mnss sich auch oder kann sich
wenigstens eine Veiscbiebang der Maxtma zeigen. Eine
solche VerscbiobimR der Maxima ist es' aber nur, wenn jdiQJ
bellen Linien des Limonspectrums an andercQ Stullen liegttal
als die nelligkeitsmaxima des Bandenspectmms. In dieser
Weise können also Linien des Linienspeotmnu im Banden- j
spectram wirklich verschwinden , indem an der betreffenden '
St«Ile des llandenspectrums eine gleicbmü&sige Belencbtnng
eintritt, oder selbst «ine geringer« Helligkeit aU an b»>|
nachbarten Stellen steh zeigt.
So nugezwungen «ch nach dem vorigen die Spectnü-
ersobeinangen der Gase ans dem Kirchboff'schen Satze er-
geben, so Imt Herr K. Wiedemonn ') sich doch (lagtigea
aussprechen xa mOssen geglaubt, indem er auf Grund eioN
Venniches des Herrn Lockj-er die Annahme der Aeqnivalent
Ton l7icke und Dichte der strahlenden Schicht, welche der
im § 2 angeführten Gleichung zu Grunde liegt, aU nichtj
mSsaig ansieht.
Zunächst ist dazu zn bemerken, duss meine AufEucongl
der Speclralers«beinuugen keineswegs die rolle Aequivalenz
Ton Dicke und Dichte der strahlenden Schicht verlangt;
sie eetzt nnr die doch wohl nnbexweifelljare Thattache vor-
ans, dass mit der Dicke der absorbircndun Schicht die Ab-|
Sorption, somit auch mit der Dicke der strahlenden Scliicht'
die Menge des anj^cesandteu Lichtes Runiramt. Ob die Zn-
nabme ganz dieselbe !«t wie bei wachsender Dichte oder
Jiieht, da« Ist ziemlich gleichgültig; jedenfslU wird b«i m-
1 1 innalen der PbyiU, neu fti\ge M V. |k SI2.
WM»*f Utbtfpthrung du BttBdfuptamma tte. 177
Mfammdfr f>tckr der strablenden Schiebt und coDflt«D(er
hebte du Hpi-ciruin durch eine Summe ton Gliedern ähn-
T Kurm rlargesUjIlt, und dsmit ma«s der Gaug der
TmlfrarbcinnuKL'U der vorbiu ge^liÜdert« werden.
\Hm innerhalb der bei eleu Gaiupeotnui vorkommeadeD
1: ' . >l Dicki^ti der stnUeodeu glicht die Aequiva-
viirluLDtlea ül , wie sio b«i der gegebenen I^r-
kUraog d«r HpcotnüentcbeinuDgen nngeuooimta werden
■SM , <iw hib«» die McwiiiDi^en dor Herren Buneen nnd
Koaoor Ober dii- Absorption der chemisch wirksamen Strahleil
an Cblor ifrzeif^t; SAch denselben ist der H^sstinction^coefii-
t d«« Chlon uut4T einem Drucke Toa 760min doppelt
groM al« wenn dos Chlor mit dem gleicben Volumen
Lnft ^«iniftcbl i>t. Das beisst iuu:b der Definition d<^ Lx-
ÜoiuvoefBcionlon , Aa» in Chlorga« von halber Dichte
& latflontät dea Lictites auf dem doppelten Wega in dem-
^baGnwle, nnfl),!. gewshwicht wird aU im CblorgM roa
öfiKfarr Dicht« ').
Ebnuo haben die Herren Itnnaen nnd Roscoo bei ihren
photochnaiMben Untenacbangen aur« neue den Beweis
l|vli*finrt, dui in einer Sc-hicht gegebener Dicke und Dichte
H£e AliMirption der luteunität des in die Schicht eintreten-
Hien Lichtw proportional i«t*). Der im § 2 angeführten
BOlsichnng liegt «bcr, soweit no rou der Dicke der Schicht
•bhAogig Mt, Dteht« anders ala dieses Gesetz xu Grunde.
Dem RcgeoüW kann der Vemuch des nerrn Lockyer,
^^^cb wvlchem die Aheorptionsliuien durch Natriunidimipf
^pa <l*n Speclrnm des elektriscbon Flammbogens nicht «r-
^>wblKh bmtrr wMr.ie, wenn das Licht durch eine 5 Fuss
Rohr« gegangen war, als wenn es eine kurze lü^hre
0 BcMMi *M Boarac Hiotwtirni- Uul«nmoh. IT Abb. Posc«ad.
a
D IWtafn unil Beacoe a. a. 0.
178 Sitiung der math.-phg». Glaste vom 3. Mai 1879.
dnrcbatralilt hatte, keinen Beweis bilden, daB§ die Abaorp-
tion nicht mit der Dicke der strablenden Schiebt mchat
Der Versacb beweist nichts, als daas nater den UmstÜDd«)
des Veraacbs sich das Absorptionsvermögen des Natriuoi-
dampfes auf anderes Licht als das gelbe noch nicht merk-
lich machte. Man kann das nach den Versnchen der Her-
ren Roscoe nnd Schuster sowie Lockyer gelbst nnr dem
Umstände zuschreiben , dass der Natriumdampf in der be-
treffenden Röhre eine sehr geringe Dichte gehabt hat.
Dass die Absorption des Natrinmdampfes bei wachsen-
der Dichte und Dicke der Schicht ganz in der toq dff
Theorie verlangten Weise zanimmt, das geht deatlich au
den Versnchen der Herren Schnster nnd Roscoe über die
Absorption im Kaliumdampfe und Natrinmdampfe hervor.
Dieselben brachten in mit Wasserstoff gefüllten GlaarShren
zunächst metallisches Eatium zum Verdampfen, nnd erhiel-
ten, als die Röhren vor den Spalt des Spectralappamtes
gebracht waren, ein dnrcb eine bratimmte Zahl von Ab-
sorptiona - Banden characterisirtes Spectrnm. Bei «nem
zweiten Versuche wnrde das Kalium in eine Eisenröhr« ge-
bracht, welche an ihren Enden mit Glasplatten geschlossen
war, und durch welche das Licht, nachdem die Röbre
glühend gemacht war, der Länge nach hindurchging. Die
Herren sagen dann, ich citire nach D'Almeida Joomal de
physique, da mir die Proceedings of ihe rojal Society nicht
zu Gebote stehen , Bd. III, p. 344 : Par suite, sans donte,
de la plus grande epaissenr et de la plus baote
pression de la vapeur les bandes vues par la method«
precedente ne purent pos etre resolnes ä l'aide du petit
spectroscope employe, la totalit^ du rouge etant abaorb^e
tandia qii'une large bände d'absorption se voyait dans le
jaune verdätre occnpant la place du groupe V.
Ganz ebenso war es mit der Absorption des Natrinm-
dampfes; in den Glasröhren eingeschlossener Natriomdampf
WM»»! UAfffiHtnt-jt itf BtitutfHtptetruiiu fle.
179
IWrt« dir inp^Ummboi*!) Baiidoii: Aiusitöt quo I« tnirtal
atfm ra elmllitinu oiH! serie de WndM apparorent dann
it blni «t biimtöt ftpri» se niontrerent deB butdm ilans le
%t 1r jaaoe «Vti"»')!»!! jniU)[i'aux ligne'-i 0...
Qnaoil on rxiiiaiuu la rapvar du Koilium dann du tuh«>
it for eh«ufE£ au roag^ la lami^re Draraumnd vae it traver'^
«U« npcdr panitt d'on bleu BOnibre; »i l'on ohaHü« cette
npnr k I'kuI» d'nn courant d'hvdrof^eno la conlour ilcvtcnl
^ pha cUir» vt \m rayons peureut Ätre snalyse« na spectro-
^■■0^. — (fach einer IldscbreibuDg der gtwehenen AbHor|t-
Hboakfauidni tüfctu itii! Rvmn dann aoeh binzo: „Qtiand In
H Hpfur du «odinm ilevient moinn dran die tranamei plu«
im luniere et l'on voit des bände« d'ab»orplion d4}i ob«er-
*<•• par r»ulrtt mothode.
[>a dieae geringere Dichtigkeit des DampfM faervorge-
Wrfien wird, nachdem acbon na Tiieil den Dampfes darch
den Wauervtikffsitrom refjagt ist, so wird inan »cbliesseu
»&«*en. dftM der Dnmpf in dnn Eixcurohr weniger dicht
WM* als to_dm QWrohr in welchem das Metall im Sieden
ww, d« nach den Mirbiichern der Chemie das Natrium xom
ÜMtillitw tobwoch« Rotht'lfihbitze rerlnn^;!. Dann wtlrdp
» dit—r Veraanb direkt die erforderliche Aeqiiiraleux von
^■Kekc aod Diebt« bewei«en.
^^ EVuso wenig beweist der Versacb des Herrn Lockyer mit
tnpf gegfn die mit der Dicke der Schicht zuuebiuende
klMMpliiin, nin er bei «inr-r 5'.i Fii«9 dicken Schicht nichts
»n d4a Bauden conti nnirlieber Absorption sab, aU die
«ine Temperatur tou 53" P oder 10.Ü*C hatte. Wir
swar nicht die BpauniingKCurve de.i Joddsmpfes,
tat aber bei lO^C die Spannung und damit die Dichte
*^dM Daatpfit« mininial. Um den EioSan» der Dicke der ab-
•arhirtwleo Schicht h«im Joddampf ta erkenneu, bedarf ■'«
Av der Anwendung eiasi mit einem Ual»e venebeneu
^kBtllo&f. Krbitzt Ulan dcuKi'lbcn mügliclüH gleich miiasig mit
^'^«b RDtMi grhalteiiem Halse, so dass in deutRclbrn der
18«
ISO Sittamg dir math.fkg*. Ctiut Mun 3. itai IS?S.
Dampf Dtclior niehi laintlur dicht »t, aIm im Ballon, an teigt
der Uals dieaulbeo Ab»orptioiiiierschdnnii)fen, wolche der
Ballon bei geriugerer Dicht« ceigt. Bei gerioger Dampftiicbt«
trttUrii xunÜctiKt mir viiiige I<iiil«ii im K'''^" ^°'> vermehrt man
di« Dicht« <l«s D»uipf(.-a, fo w<-Tik-u die Linien im gn1n dunkler
und breiter und gleichseitig zeigen sich Absorptiansstri>ifat
tu i^lb. Hat ntan nun <Iimii Diimpr im Hniton eine
vtlclic Dicht« grgrben, diu» bei di^m Vorhalten drsselbun for
den Hpalt i^ben die Linien im gelb erscheinen, so erhält man
bei Vorhalten des Habe« unr diu Linien im ffräa, wie sie
bei t;cr>n{;criT Dichte im Ballon sich lu-igten. Man kann
so gerade mit dem Joddampf in aehr hnb»cber Weise er-
kennen, daas kleinere Dicken dichtem Dampfes gerade ta
absorbiren wie grÖSKüre Dicken weniger dichbeo Dampfe«.
§5.
Dasa man auch bei iler KinniiKHion de« r.iobtes von
gifihendem Joddampf diesen meiuer Aiiffassnng der Spocinil-
erscheinnngen za Grande liegenden Eintlnss der Dichte fler
leacbtenden Hcbicht erkennen kann, habe ich bereits vor
It! Jahren gezeigt, als ich in dem Lichte, welches der in
einer WosserstoSflamme glühende Joddampf beobachtet«. In
Bezag auf dieaeti Spectrum IieisMt es Poggend Ann. Bd. CXK
p. IÖ4:
„Sorgt man sud dafQr, daas der belUte Theil
Flamme ror der Spalt« de« Spectrahipparates sich befindet^
80 genQgt ein Blick in dax Penirphr desaelhon am
Sberraschend« Aehnlichkeil in dem Cbaracter dea Fla
apectrnma und desjenigen de» durch Joddampf hiudnrcl:
gnugeiieu TngeKliclitn ta erionncu. Etwa von der der Kmnti'l
bofer 'stehen Linie C enIsprecbenJai Stelle an erncheint da
Flftmmenspectrom ebenso wie das AhaorptionMipeetrum au
abwechselnden hellen und dunklen Strvifen i^tabgitter
nrammcngesetitt, am deutlichsten bis zum beginnenden grün
Da« grOn erschien viel continuirlichür, die dunklen Streife
WiUner: Ueberfährung des Bandensvectrums efe. 181
io demselben yraren kaum zu erkertneu. Viel deutlicher
leigen.sicfa die letztem, wenn die Flamme bei
geriogerm Jodgebalte licfatBch wacher war und
vie erwähnt in grünlichem Lichte leuchtete.
Die Üebereinstimmung im Character auch dieses Theiles der
beiden Spectra trat dann deutlich hervor."
Gerade also wie die Absorption mit wachsender Dichte
nnd Dicke der Schicht zunimmt, so auch die Emission ; wie
bei dem Durchstrahlen einer dfinnen oder nur wenig Jod-
dampf etttbaltendeD Schicht sich zunächst im grün dunkle
Streifen zeigen, die dann bei wachsender Dichte oder Dicke
einer continuirlichen Verdunklung Platz machen, so sieht
man in dem Licht der JodÖamme, die wenig Jod enthält,
b grOn belle und dunkle Streifen, welche einem continuir-
ücben Liebt« weichen, wenn der Dampf in der Flamme eine
giräsere Dichte hat.
S. 6.
Das Bandenspectmm des StickstoSs zeigt, dass der Stick-
stoff in den Temperataren, die wir durch die elektrische
Entladang erhalten, ein ebenso aasgedebntes Absorptions-
Tcrmdgen besitzt wie der Joddampf in niedrigen Tempera-
toren, denn das Bandenspectrum des Stickstoffs hat, wenn
auch im einzelnen sehr verschieden, doch im wesentlichen
doiselben Charakter wie das des Joddampfes, Der Stick-
stoff musfl deshalb vor allen übrigen Gasen sehr geeignet
Kia darch Untersuchung des von ihm ausgesandten Lichtes
die Abhängigkeit der Spectralerscheinungen von der Dicht«
und Dicke der strahlenden Schicht des Gases zu zeigen, also
da Beweis zu liefern, dasa es kein constantea Spectrnm des
StJckstoffs gibt , dass es vielmehr ein bestimmtes Spectrum
anr gibt bei bestimmter Dichte und Temperatur des Gases.
Schon in meiner ersten Mittheilung Qber das Stickstoff-
ipertrom, ehe ich noch die Bedentnng der Dichtigkeit der
182
SiUimg irr iiutlh.-pk!tf. Claue vom A Itiä t870.
leuehtenden Schiebt tOr da» atis^esanilts Licht rrknunte, habe
icli Po^^nd. Aufl. Bd. CXXXV p. 52ß erwähnt, daaa wenn
mim den Drnck jtn Idootd ein«r StickstolTF&hrv xo kleia
macht, das» er nicht in^hr roeasbar iri, die Helligkeit des
SticVstoffitpectrums ({sringer wird, nnd zwar derart, daw di«
dunklora Partie^n suerat erlöschen und ttchlioMlieh nur di«
liellsten Thmle Uhrig bleib«qi. Ich habe damals fchaa hin-
xugcfligt, tloM das SpMtmm iich dadurch iu s>>iiieQi Cha-
rakter demjen^en eines Spctnims sncit«r Ordnung, wiß
PlDcknr die Unienspectra nannte, nähere, ohne daas es jedoeb
iu da» StickglijßKpectnim '/weiter Ordnung dbergehe, da keine
neue nnd hi-lle Linivu «aflreten. Ich halio indcxti damah
den Verlanf der Erscheinungen nach dieser Richtung hin
nicht genaoer verfolgt, insbesondere nicht nntersnoht, ob
in der That die hdlon Theile, «reiche (Ihrig bleiben, genau
den Hnzimis des ansgebitdeten BandenKpectnuns entsprechen
weil hei den mir xn Gebote stehenden Mitteln dfts Spectnim
in diesen Drucken zu Mea«nngeii ;cn lichtxehwncb war. Ich
babc de^ittbaib jetzt in dem ^inne eine in's Einzelne gebende
Untersncbnng dee tou dem Stickstoff anngeitandten Liebte«
Torgenommen, indem ich auDsor «tXrkeren InductionntrOmen
«in einfuch«!! Miltnl aiiwandt<% um auch bei den geringsten
von mir bonnlzten tiasdrncken das Spectmm zn Meissungen
binreichend hell zd machen. Da die Temperatur de* ÜmMR,
weldie der Induotiousstrom erzeugt, mit abnehmendem Quer-
schnitt des Kobres «teigt, so wandte ich SpectrsIrBbren mit
sehr engem Querschnitt an, etwa 0,2 mm norchm('w*r.
Zu enge darf mau inde»teii die KjJbren nicht wählen, da
donu der Strom heim tlindurchtreten mfort die capilUre
Rohre zertrümmert, wie es bei mehreren solcbe-r Ri^hrttn
eintrat, welche so enge genommen warrn, wie sie sieb dbcr*]
baupt Tor der (thublä»erlampe durstellen Utasen. Der ge-l
ringe QaerFchnitt mnsste nach meiner AnffanHung den Ver-
luif der lürscheinnagen anoh tutersfQtWD, indem dann schon
<
WMm*: UHurfiAniug ifae BandeHtpertmmv He.
133
Im grÖMt-rgr Dichte die Grscheitinngen eintreten mDi»t«n,
(reiche bei gröAMKoi Qoerschnitte, Toranagetißtxt, dtus die
Temperatur dort hinrvicbend iat. «rat bri t^rin^^erer Dicht«
aatrrten. Onra In-i xti groMem Quentchnitt die Krüclieinuni^i'n
flch nicht in tler gleicheu VVei» «ntwickeiu, wrrdr; k^h
i^ter ktrigon. l)i« ttQ|{i]wuiclt«a Spe«tni1rühreo hatten im
Debriften die gewSholich von mir benutzte Purm, icdese lies«
idi d«m cnpilUren Thail nur eine Länge Ton etwa 2 cm
gtlMti. Dio mit Hahnen verwheneii Hr>hren wurden diina
io der firflber von mir beschricbfni^D W«iae mit der Geissler'-
^ttien Qnpckailljerluftpumpe Terbnnden, und um sie mit jt&nz
IY1D.D1 Sii.kstyfT zu flilleu, gauj. iu der W«»e verfahrrn,
wie ich M Poggeod. Aon. Bd. CXLIX p. 105 imgvgebeu habe.
;Dtt dnrch Verbrenuen ron Phosphor uuter einer Glocki» er-
I VoUnM Stickstoff ward*- durch eine etwa 3 Stundou in Gluth
•rktlleoe Eisendnihtspirale vollständig tod Sauerstoff befreit.
Da mit stmehmender Dichte des G&see, von einer ge-
V^rdSnoung ab, der Widerstand in der lt$bre steigt.
*i «ielist mit derselheu aneh die Tempemtur. Ist die
IWpcraturBteigerung hinreichend , so moss der Verbuch
Utk aW du einzige hyi>olh«tii>cIic in meiner Aufras:«uug
teSfactTBlerechetnangon vntwheidei}, durüber nämlicb, ob
nn tteiiteniter Temperatnr das Äbaorptionsvermögen fiir die
TmcUdeoen Lichti4r4«a in gleicher Weite wävhtt oder
■eil [et das erstere der Fall, so mOsaen die relativen
Iktiiui der Licbtatärke, die daa toII ansgebildete Banden- ,
*P"tram xeigl, Mcl« dieselben bleiben, die bei geriageter
I^eUi abrig bleibenden Ke«t« müssen den Maximis des
Bodoipectruina entsprechen. Ist das letztere der Fall, so
^DCD im Baadeiupectram dunklere P»rtie«n bei abueb-
■nltr Dicht« die hellere werden, nud das bei der stärkaten
■'■MtBung ooeh Bleibende kann an ganx andern Stellen
'*fBi alt die Maxim« des Bundenspcctnims.
Ek kam deaahalb anf eine möglichst genaue Bestimmung
164
Sittmg <l"' malK-ft)ft. Ougse tarn 3. Mai t8T9
I
aller relativen Maxiraa im BanilenBpecirutn an. Zn
ZwecVc hat«! ich xwbJ T<>rschiedene Prismcu zu den Bfob-
aditungen benntxt, Üw* erste war das »clion rrfllivr von mir
angewandte Merz'sche Prisma von schwL-rera nintgUse,
cl<:«mQ brectiend«r Winkel 60" 3' 30" ist. Mit dein^olbcn
wurde stets die MinimaUblenkong dfr gemessenen Stellen
im Spectnim bestimmt, um aas diesen die Brechnngsexpc
npntcn und WellrnläDRun der gem«s»enon Stellen «ii Ite-
rechnen. Das aweite Prisma vror ein Schroder'sobe« zum ,
Direktsehen von einer BUsgezeichuet starken DisperstOD.'fl
Die Alte diese» Prisma.* wurde der Axe d« CoUimal'irrolirs
parallel ein- fdr atlemal fest gelegt. Wegen der ausgezeich-
neten Uisperciion konnte man mit demselben die schwächere
Maxim» und ilbej-haiipt Kintelheiten in dem ^peotnim er>^|
kennen, welche mit dem einfachen Prisma gar nicht aU ge-™
sondert wahrgenommen werden konnten. Um <lie mit dflto
zweiten Priitm« geraftchten Measongen anf Stinimalnblenk-,
Qngen des Merz'sehi^D xu redociren, wurden G im Kiinken-
speotmm des SticlistoSs und zwar gerade in dem Theilv de^
Spectrums, auf den e« hier rorzugsweiao ankommt, lichtende
Linien mit größter Genauigkeit in Iwideu Pnnmen bestimmt.
Es ergab sich dann zur Reduction 8er im .SchrOder'sohea
Prisma bestimmten Linien auf das Mers'sehe eine xJemlich
einfache Interputuliontformel, welche bis ftuF wenige Sekun
den die in beiden gemachten Ablesongen übereinstimmen
liew. Die Kaduktionsformel hier anzugeben, fast kein In
tcrcM«, ich stelle nur die beobachteten und berechneten
Werthe der ß gemessenen Iiiuien hier zanunmen. Die
der Linien war im Pri»ma von
SchriSder
4» 55* 27"
5» 61' 43"
8« 88' 55"
10* 23' 45"
Her« beob.
GS« 0' 22"
63« 17' 48"
64» 8' 24"
64» 38' 48"
Ment berechn.
63* 0' 22"
03« 17' 5ß"
ß4» R' 23"
64" 38' 4ft"
WnJliter: UrberfiAning des Bnmiempedrnmfi etc. 185
Schröder Merz beob. Mem berecbn.
12* 43' 30" 65" 18' 24" 65" 18' *"
15" 14' 5" 65' 58' 40" 65" 58' 37'
In einem Falle ist allerdinga zwiBcheu Beobachtung
unii Rechnung ein Unterschied von 20' ; 6nrch eine andere
Interpolationsformel hätte man diesen Unterschied kleiner
machen können, indess nnr auf Kosten der so Tortrefflichen
C ebereinst immnng der andern Werthe Da nun gerade an
der Stelle des Spectrums keine Details zo bestimmen waren,
welche nicht direkt mit dem Prisma von Merz gemessen
werden konnten, habe ich die obige Interpolation angewandt.
§■ 7.
Zor Berechnung der Wellenlängen diente die Chri-
rtoffel'sche Dispersionformel, deren Constanten aus den
^bangsexponenten und Wellenlängen der Linien H«, H^, Hj.
«i Wasserstofflinienspectrnms berechnet wurden. Die Bre-
clini^^Kxponenten dieser drei Linien sind bei 18" C.
K= 1,745544 "ß = 1,773720 \= 1,791600
Diese Werthe sind etwas kleiner als die früher von
mir angegebenen, welche ich im Sommer 1871 bestimmt
latte,') entsprechend der Beobachtung des Herrn Ti^ean,
^» bei Flintglas die BrechungseApouenteu mit steigender
Temperatur zunehmen.
Als Wellenlängen dieser drei WasserstolTlinien wurden
eingesetzt
K = 656,7 ^-ß = 486,2 ^j. = 434,3
Bei der Berechnung der Dispersionsgleiehung ergab
Bdi, doss das ganze Spectrnm sieh nicht durch eine Glei-
1) Pog^end. Ann. Bl. CSLIV. p. ASh. Der ErechnniigBeiiioiient
■^ itt u der Stcllo falsch angegeben. Ans Ücr richtig fto^egebenen
( JiiiiMÜblenkimg 67° 24' 30" folgt nicht der dort gegebene Werth
{ ^= 1,79268, Bondern der Wcrih n -z= l,7!HM8.
186
SiUrni^ ittr nmtk.-plis*. lüatie am S. Mai tSTO.
ehnng darsttcllnn lästt; beroefanet« mmo die GoiisUuit«D n«
and l„ der ChristoEfel'Miben Glcicliniig »na a und y, Ki
ward« dor berechnet« Wertfa Xg tun etwa 2 Eiobett«D su
grnwt. E« worden deH«hulb zwei OU-ic-haii^n berechnet,
eine fdr die Strecke a—ß^ eine »weife für die Strecke fi—/.
FUr ilic erster« w«reD die Coiintanten
log n5 = 0,7696856 log ij = 4,768fi04t
fBr die zweit«
log al = 0.7689046 log ii = 4,7686779.
Hit den Coiislanten der ersten Gleichung ergeben sich
die Wellenlängen der beiden Xatriumlinicn aaii den Ablenk-
ungen
D, . . . 62" 37' 00" in 590,3 ,
D( . . . 62» 37' 30" „ 589,8 flH
Die Werihe liegen «wischen den von den tTemn DiP
»clieiner und van der Willigen beotimmten, ein Bewein, dafs
die angewnnJu-n DUperstonsgleicbungen die Wellenl&nges
innerhalb der ünwcherheitsgrenJten , welche die MeeRungen
der Wellenifingen übprliaupt haben, etwa 5 Einheiten der
Dcvimalabella, roUständig diuittellen.
5- 8.
D&a Resultat der Beobachtungen entspricht gennu der
vorhin dargel«^en Auf&asnug der HpectnlerschfiDTingen ;
«» gibt in d("r That kein bestimmtes Stick«tofrA]i(v.lrum,
sobald man bei hinreichend d&nnen Schichten die Dichtig-
keit dee GaMe Doterhalb eine gewiau Creme brii^ Daa
Bnodmispectrnmgeht ganx Mhrtttweife in ein Linienspectrnnt
Ober, welches indess nicht da« LinienH)>u<!triini des PunkenH
iit. Bondem mit demnelWn nur ein« gewum Antaht Linien
gemein hitt. R^^i ilte«eni Uebergange kann man dann gleieh-
sdtig, an mehreren Stellen in hewodero anflbllender Weise
die mit «teigender Temperatur allmäblig eintretende Ter-
Rchicbnng der Muxima der Helligkeit verfolgwi, weleh«
WaUner: Ueberfahrutiff des Bandenspeetram« etc. 187
bewirkt, dass in diesem Linienspectrum die Linien keines-
mp IQ der Stelle der Helligkeitsmaximti im BaDdenspectriim
ütgeo. '
Ich gebe desshalb znaächBt eine genaue Beschreibnng
da ToUständig ansgebildeten Bandenspectrums, wie es etwa
dem Dnicke ron 5 — 10 mm entspricht, in demjenigen Theile,
ia welchem sich die Variabilität des Spectrama am anf-
iillendaten zeigt, im grün und blan. Das Bandenspectram,
dei Stieksto^ b^nnt bekanntlich in der Nähe der Frann-
hoter'Khen Linie C and besteht dann bis etwa znr Wellen-
lügt 576 ans einer Anzahl gleichartig scfaattirter Felder.
Dieser Theil ist dann dnrch eine ziemlich dunkle bis etwa
tn Wellenlänge 562 reichende Partie von den helleni grOnen
Fddern getrennt. Schon Plncker und Hittorf haben darauf
nfinerksam gemacht, dass b^ hinreichend rermindertem
Dnde die rothen tind gelben Partieen des Spectrnms voU-
•tiadig Terschwinilen ; anch ich habe das stets so gefunden.
Bei lehr geringer Dichte wird die rothe nnd gelbe Partie
1^ donkel ond bei der Grenze, bei welcher im grün und
Uu die nachher zu erwähnenden Linien Übrig bleiben, ist
•Dei roth nnd gelb verschwunden. Eben deshalb habe ich
ueh diese Partie nicht im Einzelnen untersucht , da sie .
ketoe Entscheidung darOber geben kann, ob die bei stets
■Whmender Dichte übrig bleibenden Beste des Banden-
^«tnmu die Maxima desselben sind.
Die enrähote schwachhelle Partie, welche das rothe
od plbe von dem hellem grQn trennt, beginnt etwa bei
d> Wdlenläage 575 und reicht bis zur Wellenlänge 562;
* Inelben sind schwache Schattirnngen zu sehen und von
'■■H nm achwachhelle Linien, vielleicht Beginne von Fel-
'■■i n memen, welche den Wellenlängen 571,7 und 566,9
ß^!"
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12-
f.M,'.l
1Sf> Siliiinff der malh.-pk^g. Clame rom 3. Mai 1979,
Es beffiDDt Atam bei der
AbleDknng Weltentänge Nähere Bescbre ibmig.
6:1° 7' :!.'>" MSl,t) Das hellere ans gtreiliKen Feldern nnd Outne-
Urunfcen bestehende Spectrom. Du ervtc
helle Feld hat an der SteUe
ein achwaehee Alailmam
Beßinn des iweiten etwa^iS Min. breiten Feld«
zweites Bcbwachea H&iimnm dea Feldea
Das dritte h:?lle Feld beginnt bei
mit einen) Hatimnm. Anfdieaem Felde iit bei
ein meites und bei
ein drittes Haiimom. Mit abDebmender
Helligkeit reicht dieses Feld bis
fi-f S4' 10" 54!^,S wo mit einem ersten Maiimnm du folgende
Feld beginnt. Das i weite Maxi moin dkw
FelJes
li:!° -J.V 00 ■''48,;t ist wohl etwas heller ala das erste Uaiimmn.
li^C -ZW ^iW r>4T,6 liegt das dritte sebwäcbere Haiiranm.
Es folgen dann drei onter sich faat gom
gleiche Felder, wieder jede« mit drei Ma-
limifl, anf denen die Maiima etwaa rtüker
hervoitreten . weil die Felder nntnittelbaT
vor den Maiimis, das heisst an der weniger
brechbaren Seite, Terdnnkelt erseheinen.
Die Lage dieser Felder mit ihren Maximii ist
Krstes |
zweites |Maiiinuni. «
drittes |
Erstes 1
zweites j JIniimnm.
drittes I
Erstes 1
zweites >Maiimam.
drittes )
Es beginnt dann mit einer hellen Linie,
welche bei
O:^ \.\- (\~ :,:{4,:i liegt, ein wenig helles Feld, anf dem keine
Stliattiriingen in erkennen sind ; dasMlbe
reicht bis
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41'
40-
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WMner: Ueberführung des Bimdenxpfdrum» etc. 189
iblnknng Welleoläiigo Nähere B««chreibung.
C:^ 46* M' ')'il,'i wo mit eioer hellen LiDi<> Jas folgende eben-
FallB wenig helle und sehwaeb scbsttirt«
Feld begannt, das an eeincr brechbarem
Seite bei
t>? iä' 40* -'<27,« ilorch eine »charfB Linie begrentt iat. Eb
folgt wieder ein schwach hellfes Feld,
welches bei
6^f iä* 00 5'J4,ti doTch eine belle Linie begrenzt ist. Auf
dem mit dieser Linie beginnenden Felde
nind wieder bei
1 schwache Maiima zn erkennen.
Die mnächst folgenden Felder erscheinea
wieder dieitheilig, es sind
Erstes
SC S8' 57-
r>'24,;J
M 00 54*
5-22,9
«• ? 47'
521,7'
«' * 33-
-■■121 .3
M« 5' 30'
520.0
64* T 34"
518,7
«• g' 18-
518,1
«f W 17-
517,0
«• 1? 18'
515,8
«• 1? 58-
.»15.3
»' 14' M-
i>14,l
Irrstes -t
Eweites I Uaiimmn.
drittes I
drittes
Erstes
zweites, heller als das eiste ) Maiimniii.
drittes
Erstes
1 Erstes \
i zweites t Haiimnro.
' drittes '
W 16' ^5-
r>l:t,0
M* 1?' ;)0"
r. 1-2.0
M° iV 2fi
510,2
■^4» ü' 20'
riO«,0
drittes
Die beiden folt'endca Felder sind lieht-
scbwücher, sie erscheinen aach dreitbeilig,
es lassen sich aber nicht alle Maiima ein-
stellen. Auf dem ersten ist
Erstes
zweites MAimnm. und anf dem zweiten
Erstes
drittes Maiimani,
Von (lein Beginne des folgenden hellen Feldes
erhält das Spectrnni das für den StickstntT
so charaliteriati>'ebe Aussehen der cunne-
lirten Banden. Dieselben beginnen an der
weniger bcechhari'n Seite mit breiter iieller
Linie unl bcstehon dann, wie I'lilckcr nnd
Hittorf schon angaben , und wie man bei
starker Dispersion crlfennt ans einer grosseu
190 Sätung der math.-phy8. Clatse vom 3. Mai 1870.
AUenkong WelleoliD^ Kihere BeBchreibiing.
Zabl feiaer heller Linien, welche im tiü-
gemeine!) ui der weniger brechbaren Seite
der Felder beller lind und niher iniftinmen
liegeo, und dknn veiteranBeinftnderrDckan
je mehr mui eich der brecbb&rereD Seite
■ dea betreffenden Feldes n&bert. Gerade
diete eigentfa um liebe Tertheilnng der Linien
beoirlit die acböoe Schattinmg dieser Felder.
Die ente dieier Cunelirnngen beginnt bei
64" 27' 0' 507,1 "^^ breit«r heller Linie, nnd hkt eine Breite
TonetWftl6'. Mfdenelben findet sieb bei
64° 33' 15' 503,8 ein Uaiimnm, welche« du Feld in iwei tut-
gleicbe Theile theüt. Die letiten 4 IG'
nnten dea Feldes sind wenig bell. Dia
folgende CumeliniDg .
64° 43' ^" 497,7 beginnt mit sehr beller breiter Linie; dieselbe
ist liemlich gleicbmiMig belencfatet bis
n einer
64" 46' 28* 496,3 entsprechenden TOr den Übrigen an Helligkeit
herTorragenden Linien. In dem weniger
hellen lieile iit dann noch rine bei
64'' 52' 55* 492,9 liegende hellere Liuie.
Die folgende Csnnelimng beginnt dann bei
64** 54 32 492,1 wieder mit breiter heller Linie, sie h«t eine
Breite von 21', nnd i)t gleicfamässig ab-
nehmend beknchtet , ohne dasa anf der-
selben Maiima Ton Helligkeit tu sehen sind.
Ancb die folgende
Gb" 15' 48* 481,8 begiAiende Cannelirnng ist tiemlich gleich-
massig nach der brechbaren Seite abneh-
mend belenchtet, teigt indeea an iwei Stellen
etwa r breite dunkle Streifen, entsprechend
den Wellenlängen 480 nnd 477,5. Es be-
ginnt bei
65* 36' 20' 47'2,5 die folgende Cannelirnng, welche ebenfalb
liemlich gleichmäisig abnehmend belenehtet
ist, nnd nnr bei
65" 39' 15" 471,2 eine ichnach helle Linie leigt.
65* H' 37*
464.9
«P iV 53'
463,5
«• y 6*
461,4
mUbwr: UeberfÜhrung dt» Bandenapectrxma etc. 191
Ableokniig Wellenlänge Nähere Bescbreibnnir.
El folgt ein mit breiter bellei Linie bei
ti* 40* 43* 466,8 beginnendea eehmales helles Feld, deBeen Be-
leaehtuDg gegen das Ende hin sehr ichwich
wird, «0 dass es noroittelbar vor der fol-
genden Cumelirnng fut gani dunkel ei^
geheint. Dieletzterebeginotmit einer etwa
1' brelteo hellen Linie, deren linker weniger
hrech barer Band bei
«S* SS" 41- 465,2 liegt. Der rechte Band, welcher am helliten
ist und Bcharf herrortritt, liegt bei
Anf der Streifnog der Cannelirasg sind bei
nnd
■cbwach berrortretendeLinieti, neben denen,
an der brechbareren Seite du Feld ichmale
dnoklere Streifen leigt. Aaf diesem Felde
ist weiter bei
f 16* 460,1 eine schwach helle rerwaacbene Linie.
Die Mgenie Cannelining beginnt dann wieder
mit breiter betler Linie, deren Mitte bei
liegt Anf derselben sind bei
nnd
nnd
achwach helle Linien resp. Helligkeitamaiima.
Die ttalgeDdeCannelimng beginnt dann wieder
bei
tt* 3f 20' 449,2 mit einer breiten hellen Linie, and ao aetat
aicb das Spectram in einer Anzahl Canne-
lirangen noch eine Strecke fort, welche ich
in ihren Einielnbeiten nicht weiter ver-
folgt habe, da sie bei abnehmender Gas-
dicht« im wesentlichen nnr lichtach wacher
Dnd schmaler werden.
§. 9.
um den Verlauf der Erscheiaungen bei abnehmender
™iÜchte hervortreten za lassen , möge zauächst eine Be-
•elittibong der alliDäbligen Aendeningeu an zwei Stellen
^ Spectrams g^eben werden, nämlicb der ersten eigent-
H> ly
46*
457,3
«• 24'
30*
453,4
«• 2»'
0"
451,8
««• 33-
30*
450,2
192 SiUuni/ ihr nialh.-jAys. (Üasne vom 3. Mfii 1879.
liehen CauneliruDg im grüQeu, weicher in dem Fanken-
spectruDi des Stickstoffs die voii Pliieker und Hittorf als
Gruppe IV bezeichnete Liniengriippe entspricht, und der
blauen Caaiielirung, welche dort liegt, wo imI<^lnkeaspectrnm
die Plücker-Hittorfsche Gruppe V auftritt. Wegen der
Heiclihaltigkeit dieser Gruppe und der hervorragenden Hellig-
keit oiuzelner Linien derselben liess sich hier die grSsste
V'iirial>ilitilt des Spectrnms erwarten. Ich habe den Verlauf
giTiiile !in diesen Stellen mehrfach sowohl mit trockener Lnft
als mit ganz reinem Stickstoff beobachtet, er ist in beiden
Füllen der.eIlM>, die Messung der von der Oannelirung Obrig
bleibenden Linien bezieht sich auf reinen Stickstoff.
Die betroffende grüne Canneliraug int die bei 04° 27'
beginnende, welche nach der im vorigen Paragraph ge-
gebenen Beschreibung bis 64" 43' 46" reicht, und anf
welcher nnr bei 64* 33' 15" ein Hel]igkeit.smanmam liegt,
wiihreiid dieselbe im Uebrigen ziemlich gleichmüssig nach
der brMhbarcm Seite abnehmend beleuchtet ist.
Wird von dom Drucke auR, bei welchem das Banden-
spfctriiin vdllstündig '-ntwickelt ist, das Gas durch Pampen
mehr und mehr verdünnt, so tritt, sobald die Verdünnung
hinreichend geworden ist, zunächst eine Verdunklung der
br(>cli barem Iliilfte des Feldes von 64* 33' 15" ab ein. An
dieser Verdunklung betheiligt sich aber die bei (54" 37' 16"
liegeiidp Stelle nicht in gleichem Masse, so dass dieselbe
sehr bald nls Holligkeit.-maximum vor der Umgebung her-
vortritt. Die vorher ilureh da.-* Maximum bei 64" 33' 15"
in /woi Felder gotheilte Cannelirnng zerfillt also zunächst
in drei Feldi'r, indem ein Maxininm an einer bei größerer
Dii'hti' giur/. ^leidniiüssig beIeuchteteu»Stelle sich entwickelt.
.Mit wiich.ii'Qdcr Verdünnung tritt dieses neue Maximum
immiT mehr hervor und gleichzeitig wächst relativ die
llolli^fkcit des dauebeii an der brechbarem Seite liegenden
Fcldf-s; di<;sv hellen' Partie tbeilt -siuh dann allmählig in
WMtter: Ufbtrfthnuitf iIm Battättupt^rumt tte
193
hellere Linien boi 6A* 38' 9" und 62" 38' 16". deren
oUigkmt batd die äbrigen Maxima ganr. beträcbUich über-'
T^t. Der Theii der CaoneliroBg 2wUcb«n 64** 33' 15"
und 64» 87' 16", »wie das vor 64» 33' 15" liegeode Feld
nad inzwischen gnns dntikel geworden, so dass diese beiden
lUxito» aU belle Linien aaf dtinklßni Grunde erflolieioen.
Dia Mesmiog ergab die Lage der Linien dann bei 64** 33' 21"
Bod 64* 37' 16". Der Unterschied von 6" für die Lag*
4k eratorn Linie gegeoDber di'm Maximum im Bauden-
:0) bed«Qtet indees wohl nicht eine Verwbiebung des
nm», sondern Hegt wobl innerhalb der Grenxen der
lavermeidlicheii üngensuigkeifc, da diu Erscheinang über*
bnjpt lichtscbwacb iit.
Mit sbeigeDdor Verdäuonng nimmt anch die Helligkeit
iirbnileDdteOanncliriing beginnende Linien sehr bedeutend
rifa nd datOr w&chst die Helligkeit dea dritten, bei höherem
Dnde kaum herTorireteDdcn Mazimnm«, welches auf dem
nr ier Ouioelining liegenden Felde bei 64" 2&' 20" be-
■tÜBt wurde. Danelbe entwickelt sich zn einer hellen
Uk aof dnnklem Grunde, deren L^e die Messung bei
H*a' 30" ergab. Die breite die Canndirnng beginnend«
Wi löst sich dinn gleichseitig in £wei Linien auf, deren
5iA>khere der weniger brechbare Rand der bei bi^herin
Dnd breitere Linie, bei 64" 37' 2" liegt, deren hellere
W n* 27' 26" bestimmt wnrde. Mit dem Prisma von
^ 8«» «ich die Linie nicht als doppelte erkennen, sie
*«diinit demselben als Linie bei 64° 27' 16" bestimmt.
* &w AnflÖiung des Beginns der Cannelirnng eingetreten,
«ät du ganze Feld bis auf einige schwache Schein» auf
^svihDten Linien redacirt. Dienelben sind
Ablenknng WellenlÜnge
64' 25' 30" 507,9
64» 27' 2" 607,1
64" 27' 26" 506,8
\im. 2.1bUL-plijrCL] 13
194 StUHHjT ^ MafJL-jAjw. aa»K «m 3. Mai 1879.
Ablenkung
Wel ) en 1 in gfl
ei« 30* 49"
504.2
64" 38' 21"
609,8
64» 87' 16"
501,2
64* 38' 9"
500,8
64° 36' 46"
500.4
i
Die« Parti« des 8p«c4ruB)8 wiigt bUo in gaos rorzCig-
licher Weise die allwählige Veränderung des BandenspectTDina
in ein Linienspectrum bei abnebiiieiiiler DicIiLe der leuch-
tenden Schiebt ond dabei gleichseitig die Verecfalebaag der
Maxima. welche darcb die mit der Verdünnung eintretende
Aenderung der Teuipemtiir bewirkt wird. Von den bei der
geringsten Dichte sichtbaren Iklaximi« oder Linien bleibt
eigentlich nnr eines bei wachsender Dichte des Oaaea an-
rerändert, 'du der Welleuliinge 503,3 entsprechende. Die
Linien 504,4, 501,2, 500,ä, 500,4 verschwinden in dem
gleichmäßig beleucbtet«D Felde, die Linie 507,9 tritt da
ganx schwaches Maximum und aU Rolchm nur mit dem
at*rk dispei^renden Prisnia erkennbar auf. Die betdeo
sehwäohern Linien 507,1 nod 506,8 dageg«n treten in eine
helle breite Linie zusammen und werden der hellst« Tbei
des gaiiKen Feldes, während bei der geringsten Dichttgkei
die Linie 507,9 and besonders 500,8 and 500,4 weitaus di<
bellst«n sind. Der Querschnitt der von mir bei diesen Ver-
•nctien angewandten capillnren K5faren wu- ein so geringer,
dUB besonders bei den genngen Drucken die Ausgleiobang j
des Druckes in der capillaren K5hre nur sehr allmäfalig^fl
stattfand. DcsKhulb läMt sich auch nicht angeben, welchem
Drucke gerade eine bestimmt« Form des Spectnins ent-
spricht. Diese langsame Ansgldchnng des Drnoke« ga1
dafUr KU einer andern sehr intereoanten Bvobiicbtung Anlaaai^j
In Folge desselben war stets nach dem Fampen in dei
Th«ile der Röhre, welcher durch den capillann Theil vo.
der Pumpe getrennt war, die Gasdichte giöMer als in
Wonnrr: VifKrflArwng Jet Batutentptttnmii Hc
>
ta der anden» Sdte der «pillBTCn FKhre üt^endcn Theile.
Denhalb nalim in der capHlaren Rdbre selbst die Dicbtig-
keit TOD dem eineD Ende zu dem andern hin ab. Man
kAnnte es dadurch leicht erreicben, dam man in dem Ge-
ncbtxfelde, welch*« die ganxe capUlare Röhre nrnfasst«, siim
Tbeil die AoflÖsung des 8pectntai!t in Linien, zum Thuil
noch du gleicbmiUsig beloucbtvt« Feld sehen koiinte. Be-
aonders deutlich Uess sich das bei der Linie r>i)7,9 und deu
beiden 500,S nnd 500,4 beobachten. Man hatt« nur rasch
■nnimal aomipamiwn nnd erhielt dann in dem Theite des
GericbtEfeMee, irelrber dem der Pnmpe zugewandten Ende
daa eapilUren Kohrt« ent.'iprach, die Anflöeung in Linien,
«Ihreod das ander« Ende noeh die gleichmünge Belench-
tong r.etgte, welche der grOssern Dichte enUprach. An der
fertvehrsiteuden Auflösung in Linien erkennt u\an in dem
eapiUaren Rohre 'die fortschreitende Terdünnang. Dabei
lieht ouui dann am dentlichsteD , da» das Auftreten dieser
Ltniea nie blituutig ist, wie es der Fall i^t, wenn bei pas-
«ader Dichte des Gases eine Fnnkenenttadang durchgesandt
wird, Eoodim tUn die Aaflötnng des Feldes in Linien eine
gms alltnählige mit wachsender Terdtlunung eintretende ist
S. 10.
^m Die zweite Partie des Spectrums, welche die Variabilität
B dm Spectrumv boi geänderter Dichte in ebenso hervorragender
V Wme eeigt, ist das von 64* bV bis 66** 13' 46" reichende,
also Licht twischen den W'üllcntüngen 465 nnd 453 liefernde
ITM Bei dem Drucke, bei welchem das Bandenspectrum
vonaläadig ausgebildet ist, beginnt da-^selbe mit einer &et
1' braten Linie und ist dann durch fi-ine Linien, die nach
dir brechbarem Seite weiter auseinander rttcken, ziemlich
gleiebmlang abnebnuind bvl euch tot. Von diesen feinen
.linMD treteo nur die mit den Wellenlänge 463,5 nnd
il,4 schwach hervor nnd aasserdem liegt bei 66" 6' 18"
18*
^
196 SUMng dtt malh.'fity». Clun rem S Um 1879.
<ler Wellenlänge 460 eot^precliaid eine schwachs vervasohane
Linie.
Bm »bnehmender GoMÜcbte zer&llt die breit« du Feld
beginnrad« Linie in eine Doppellinie, respectire ca entwickelt
sich unter Verdanklung der Linie vor derselben bei 65*
52' 46" also etwa 1' nich der weniger brechbaren S«t«
Tsrschoben, eine helle Linie, Die breite die Cannelining
beigiuDende Linie nimmt dann xnnäcbst an Helligkeit ab,
•0 dass Bte nur wenig heller ist als da» Feld, deinen Beginn
sie bildet; schliewlich verschwindet «ie r«»i Totlrtindig and
lüsst nur al« Rest eine schwache feine Linie bei 63^ &4' 66",
wenn die Dichtigkeit des Gases hinreichend verinindert ist-
Mit der Yerdnoklung des ganzen Feldes rerachwindet
ancb die etwaa hellere Linie AG^,b, daftlr bleibt nne andere
bei Gb' 58' 39" li^eode, dmrn Wellenlänge 463,2 ist. als
hell Qbrig and weiter die Linie mit der Wellenlänge 462,2. ^
Ebenso verschwindet die vorher bei 66" 3' 6") X » 46IaI
be^mmte Linie und statt d^selben wachsen zwei sehr nahe
liegende Linien bei 66* 3' 57" and 66' 4' 32" relativ an
Helligkeit nnd bleiben als Linien sichtbar. Von den flchou
im Bandenspectnim erkennbaren Maximis bleibt Dar, relativ
an Helligkeit wachsend, die Linie 66** 6' 18", welche jetxt
66** 6' 10" gemessen wnrde. Schliesslich blieb als Reat des
wettern Feldes eine feine Linie bei 66" 9' sichtbar.
Auch hier sieht man also ganz schritiwciKe die C^n»-
limng mit steigender VerdQnnang sich aof etnx«lni> Linien
xarQck/.iehen, welche keineswegs den in dem ansgebildeten
Bandenspectram noch erkennbaren Maximis entsprecban.
Fast alle hier auftretenden Linien liegen im Bandenspectram
an i^tellen gldefamäs*äger Beleuchtong, die Mazima de«
Bandenspectninu sind mit einer Auauahme bei der geringsten
Dichte des Oase« noch nicht hervortretend, üe entwickeln
»ch erat allmählig bei wachsender Didit« des Gase«. El.
WMncr: OAtrßtmng Jet ßaiui<iwii>Ktrmiiu tte. 197
' sieh also auch ttin- die mit der geBoiIerteu Temp«retur
eadc Verseil ittbu Dg der Muuma.
§. II.
Ganz ähnlich verhält sich d«r ifuisia bescliriebeu« Theil
irum«, dju reich Bchattirte GaDdetupectram geht gunx
hlig in eilt Liuienspectrom OWr. Kiiie m deUillirte
hreibuug wie die in den betdeti letzten Paragraphen
benen Partie«n ist niebt erforderlich, da die»e
Gang der TerinderuDgea vollstiindig erkennen lasMD.
aOgt, di« Linien anzogeben, welche bei sehr kleinem
Drucke gemessen wurden, ond daneben zn verTeichnen, ob
ud Kit weichem Mniiinum in dem roll ansgebildcien
ltBq>ectnim sie flbereinatimmen. Ich bebe hervor, daas
ebergang ein ganx allmühliger i-tt und dass diese Linien
pDCMea worden, ab sie bst allein Dhrig waren, nur zwischen
len das Gesichtsfeld noch nicht ganz donkel war.
Druck ist da noch keineswegn der erreichbar geringste,
ki Boeh weiterer VerdÜnnang verschwinden die schwachem
läia ond das Ganze wird cor Meeanng viel zu dnnkel.
Sibw wenn diese Linien gemeRten werden konnten, war
^BiobachtDQg wegen der geringen Lichtstärke mit grossen
!tbvierigkeiten verknüpfi, ee war fast stet« eine kOnstlich«
■Wicht nag des Fadenkreoze? erforderlich. Ich habe de:m-
■ft sneb die Lage der Linien nicht nur mit dem Merz'-
iika, sondern anch mit dem SchrÜder'scben Prisma he»
taai, bei welchem der unterschied roo 1' im Prisraa
% Ifstz la — 20 äecuuden, je nach der L^e der Linien
^ Sfsetnun bedeutet. Die angegebeneu Werthe für die
I^Ka nnd die Büttel aas diesen mehrfachen Messtingen.
BbcB weil der Ucbergang von dem rolIauagehildeteD
Hüdaspeetnun zn dem Linienspectrum ein »o ollniühligor
M.neheiut es anch aberflClssig anzugeben, zwiflchen welchen
Inicn das Ossi^tsfeld noch hell, zwischen welchen es ganx
198
Siltung der maih ■pkfft. CJa*st Kna 3. Jfnt J879.
dank«! üt. Deon ea hängt da« weeentlicli davou ab, big']
EQ welcher VerdCliiaang maa vor^eschritteD ist, und «<rit«r I
aueb von der Weit« der nngenuudtea Köhre. Die Linien
bilden sich nm so eher, das beirat bei am ao grAsaerer
Uiebt« ans, je enger die capiUnre liöhre iat. Bei dem IcteiaittfD
Qaeraebnitt , den ich angewandt habe, war dwabalb noch i
mehr neben den I^nien za «eben als bei den gröasem Qner- ]
aehnitt«n.
Linien im Lial«ii>pw4i«iD
in w«lcl;ei mit abnehmender
Dichte du BunUntpectram
aUixcbt.
AblcoVaitK Wdlcnliiig«
Angaben
ob im B*DileD«pectrnra ad dar
den Stdle bereit« da UuiDisn tot*
baaden.
63«
0"
23*
SC8.4
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667^
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M»
43-
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4*7,7
Keines.
KpinM.
Keine».
Ännühenid du («dt« Uubnui S&6,9
Keine«.
Entw Huinnm einet Fddm 548,8
Annibennl dai dritte Haiiman ^2,8
Erste« Maiintnai einet l^eldet 537i6
AU Linie Kboa in Bandenaptctnun ^34,3
Kmm«.
Erat« HuiBiin tinet FMt» 531,2
nrtiUe „ „ 522.1»
«weitaa „ „ « 5l».l
tmm „ » - 515,3
OtIU« ,. .. ., 506.0
Linker Band det BeKinan der «nten Canw]
tinmc 507,1
BtcbtorBand det Bannst der ervUnCum»-]
liniDg 507,1
Eeiiua.
ZweiteaMaxiBninikr traten OantUnuifl
Keine«.
Kaioat.
Keinea.
EntesUutnum ilcriwcltaa CuMÜmaK 407,1
WMtner: Ueberführung des Bandengpeelrunu etc. 199
liiiM in Linünffpectnun
!■ vdcbei mit AbMhmendei
Dickte du Butdenapectniin
tbtigAt.
UlnkBDg WellmUnge
Angabe
ob im Bandenapectnun an der betreffen-
den Stelle bereite eio Huimnm Tor-
handen iet.
V? 15'
34-
0"
496,7
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ff r
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4».!
»»
ar
4SIA
Keines,
Keine«; die beiden letiten Linien treten
recbti nnd links toa der im .BiDdeDspec-
tnim bei M" 46' 28' bestimmten Linie
Ulf, welcbe im Bandeiupectriim die brecb-
bante Seite de« beulten Tbeilea der imiten
Cannelinuig iat.
Keioee.
Keioei.
AnnSbemd der brechbarere Band dertnwten
eine Canneliruig beginnenden Unie 49^1
Reine*.
Keine*.
Keinet.
Keine*.
Keine*.
Brechbaraer Band der breiten die betreffmde
C^nnelirang im Bandeupectnim b^innende
Linie 481,8
Keine*,
bine*.
Keine*.
Seine*.
Schon im Budenapectnim ab Linie 471,2
Keine«.
Keine*, riebe J. 10.
AnniliHitd der rechte Band de* Cannelirang^
beginn a. %. 10
Seine*.
Keine«.
Keine«.
Keine*.
g^on tm Bandeupectnm 460,1
Keine*.
Beginn einer Cannelinng 457^.
200 BitMung der »a(A.-jA^. Cltute vom 3. Mai 1879.
tiinien im LhiienipeetniDi A n g ft b e
in welch«! mit abnehmender ob im Bandenepednim an der betnOo-
Dichte daa Budenipeetrnm den Stelle bereite ein Huimnm to>
■hergebt. handen i>t
Ablenknng WelleoUnge
66" 18' 46- 455,5 Keinee.
660 20' m' 454,8 Keinee.
66° 29' 26' 451,6 Wohl die im BandeDapectmm bei 66* 29* 0*
VellenlEnge 451.8 beatimmte Linie.
Die weiter im Tioletten liegenden Theile habe - idi nidit
rerfolgt, eie werden zu genauen Ueaenngen zn lichtachwaeh.
Man sieht, dass diese ganze im Bandenspectrom so reidi
echattirte Partie im Wesentlichen sieh anf etwa 50 läsi«
zusammenzieht, wozu noch einige schwache Scheine nnd
teine Linien kommen, die sich nicht messen lieaaen. Bei
noch weiter gehender Yerdtlnnnng wird das Spectmm, wie
erwähnt, noch ärmer.
Von diesen 50 Linien sind in dem Bandenspectmm
nur etwa 20 schon als Uaxima oder Linien bestimmt, alle
fibrigen treten an Stellen anf, welche im Bandenapectrnm
gleichmässig beleuchtet sind, indem die nebenliegenden Fwc-
tieen bei abnehmender Dichte viel rascher an Helligkeit ab-
nehmen oder auch die betreffenden Stellen in Folge der
Steigerung der Temperatur rascher an Helligkeit wachsen.
Man erkennt somit au allen den untersuchten Stellen de«
Spectmms, daas die Stellen der Maxima des Emisaion»-
rermQgens keineswegs bei allen Temperaturen dieselben
bleiben, dass sie sich vielmehr in Folge der bei diesen Yer-
snchen eintretenden Temperaturändemngen beträchtlich rei-
schiebeu können.
§. 12.
Schon mehrfach wurde hervorgehoben, dass bei An-
wendung weiterer Röhren der Verlauf der Eracheinnngen
sich nicht in dieser Weise verfolgen lasse. Um zu unter-
miNwr: tMfrftOnntff rf«« Bii>ulttupMnn»4 He.
201
Mcbao, in wie weit sieh die Aeodening dee Spefilmmt iu
■ilclicn «rkennffo linl, hftbe ich oio« RSltro b^oatzt, deren
spillarar Ttwil etwa einen Darcbmesser von 2 mm hat.
b W«Dn BMUi bei dieeer von den Dnickcn aus , bei welchen
Hd» Baadetupectrom voll RDSgebildet ist, die Gasdichte ver-
Bwadcrt, eo wird das ganze Speotrum bei »ehr kleinen
HDnMka dnukler, nod es bleiben , wie ich das A-ähor schon
HaHffedMektt Beate des BandeDSpectrnniB, die sich aber kaum
■MHo laiin. Die toharfen me»baren Linien de« vorher
biaebnebeDen Linienspoctranu habe ich nicht erhalten nnd
im Reai des BandeDspectrnms war viel ärmer. Aber auch
\m koBole man die V«r8chiebuDg der Maxima beeonders
ia der §. 9 näher beschriebenen Partie beobachten. War
im Dmek minimal geworden, so trat auch hier das Manmam
M* 37' 16", welcbot W\ höherem Umcke nicht vorhanden
■1, bervor and wurde heller als daa vorher schon bei 6i'
yy \b" Torbanden« Maximum, ebeoHO wurde das Feld neben
ümem Uaximam, welches bei der engen Bohre die Linien
500,S Qoil 300.4 lieferte, heller. löste sich aber nicht in dia
*wn Linien aoT. Nur »ohien es mir zuweilen, als wenn an
im Stelle ein verHcbwommenea Mazimnm aichtbar werde,
indw will ich das nicht mit Sichi-rheit behaupten Ferner
nrde auch hier der Beginn der CaooeliroDg dankler und
4att dSMcn nahm das Maximum vor der Canneürimg 61"
U' 30" betfäefatlieh an Uulljgkeit zu und wurdu hüllcr als
im Beginn der Cannelirnng. Aber auch hier liens sich die
Ertwicklong der Linien nicht erreichen, obwohl der Gas-
intk «in vial geringerer war als in den engen Röhren der
Widerstand in dem Rohr so gross war, dass die Elektroden
^UMsd worden nnd sieh krümmten.
Ea war ganz iuteieM&nt, die Erscheiunngen neben ein-
aod«r in awei Bahren, dieser weiten und einer Mihr engen,
tB verfolgen, wdeha gleichzeitig mit der Pumpe verbunden
vans, M das der Stickstoff su4 seinem Behälter erst iu
202
Sämay der *urfh.*pAy«. Clofte tm» 3. Mai J8T9.
di« eng«. d«nn io die weit« Dbertrat tmd von ditaer xar
Pompe iling. War das weite Rohr auf das tuinimalst« bob-
gepampt, so da^s tnan nur SpmeD des Sp«;trams in dem-
selben Bah, Bo konnte man in dem engen Rohr die allmäli-
l^e KntwicktuDg des Linieospeotrntaa »ebr tnAAa. verfolgen,
man »all dann im Gedehtsfald aehr deutlich die Entwick-
lung der Linien iu der §. 9 erwSbnten Weise vorscbreiten,
io dem Hasae wie in dem engen Rohr die VerdQnnung
Tonchritt.
§. 13.
Wie Terbült «ieh ann daa bei grontr VerdQnunng in
den engen Röhren ohne PmikeneDlladDng nch seigende
Linienspectrtim za dem eigentlichen Funkenspectrnm? Um
eine VergteichuDg der beiden Spectra darchznfQhrcn tmd
gleichzeitig zu untersuchen, in wie weit etwa die Linien dee
^nkeoipectrums mit bereits im roll ausgebildeten Bandco-
speetrnm girmessenen Mwümis Obereinstimmen , habe ieb
ebenfalls das FunkenB]>eotram genau gdneüsen. [n folgender
Tabelle atcile ich die beobachteten Minimalablenkungen der
TOD mir gemeaMDen Linien des Fnokenspectruma , die ans
derselben ateli eirgebeaden Wtllenliingen. die in der Abhand-
lung d«s Herrn iület ') nach den Messungen des Heim
Tbäiin fttr die entsprechenden Linien angegebenen Wellen-
l&Dgen und die Angaben xuxammen, ob und in welcher
Weile die Linien schon in den anderen Grenzfonnen des
Btickstoffirpectnuna vorbaiKleD sind.
Fankenspectrnm.
AblfRknsf WellmiliiiKe nach Angab« ob dielinie tIebMfciNitaMlB
WUIbot TIisUd I.inicntpcctnin Baadeiispeetnun
«l* 37' a*- 66I.B «0^2 — —
«I* 47' 6' 848,7 MS^ - —
62» II' 12* 618 — - -
9» 31' W WM ^^
6»M — —
1) Salat ianalM de ebiia. H i» pliji. IV Bin» T. XXVIIL
Wüaner; Ueberführung des Banäetupectruma e(c
203
Fankenspectram.
Ulrakiug
WellenliDge nftcb
Angabe ob die Lini« sieh lehoD ßndet im
WUloei
Thal£n
Lini«DBpectraiD
Banden« peetnun
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W
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593,2
592,9
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Linie 568,4
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566,6
Linie 567,1
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501.9
501,5
—
—
—
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500,5
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Linie 500.4
—
«• W
H'
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499,3
—
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498,9
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—
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aonäbemd Linie
489,2
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488,1
—
Linie 488,2
—
K' 8'
4"
486.3
485,8
Linie 486,4
—
201 SittM-ff der motA.jAya. Glatte wm 3. Mai ISTS.
Fnnkenapectrnm.
Ablenkang WellenUnge nach AngKb« ob di« lioie üäi wbon fiodat in
Wüllner
Thft1«n
Linienipeetniiii
Bkodmpeetnra
65'
9'
12'
484,8
484,9
—
—
66"
18'
24'
480,5
480.3
—
—
es»
21'
36"
479,0
4783
—
—
65"
23'
86'
478,1
477,8
—
—
65«
55'
22'
464,5
464.4
kunSbernd 464,7
uoSbernd nohtir
bDd46^9
65»
58'
■40'
463,2
463,0
Linie 463.2
—
66"
0'
24'
462,4
462,1
Lioi« 462 2
■ —
66«
2'
34'
461,5
461,3
—
Linie 46U
66»
3'
48'
461,0
460,7
Linie 461,0
—
66'
6'
00'
460,2
460,1
Linie 460,2
—
-
-
—
455.3
Linie 455,5
—
66»
31'
41'
450,6
453,0
"~-
umSherad MMJg.
460,2
66» 49' 00 4*4,8 444,7 — —
Eine Veigleicbnog der von mir gefondeDen Wellen-
längeo mit dea Angaben des Herrn Thalen zeigt eine gute
XJebereinBtimmnng ; die von mir gefandenen Wellenlftogan
sind im Allgemeinen ein paar Einheiten der DecimaUbdla
grösser, ein unterschied, der zam grSssten Theil daher rOhren
wird, dasa ich znr Berechnung der Wellenlängen etwas an-
dere Werthe fttr H„, H,, H zn Grnnde gelegt haben, wie
sie ohne Zweifel den Bestimmungen dea Herrn Thalen za
Grande li^n. Die vorhin angegebenen von mir znr Be-
rechnung verwandten Werthe sind die für H^ nnd H. die
im zweiten Bande meiner Experimentalphysik p. 136 ans
allen vorliegenden Messangen gezogenen Mittelwerthe, filr
"y das Mittel der Beobachtungen von Angström, vän der
Willigen und Ditscheiner (Experimentalphysik Bd. 11 p. 431),
während die Bestimmungen des Herrn Thalen ohne Zweifel
auf den Zahlen ÄngatrÖm's bernben, welcher
H^ =: 656,2 H« = 486,0 fi — 434,0
ai^bt.
IfflOiKT.- UilttrfahruMf ia SanAett*ftetfum» Me.
305
lialb ilcr genuiner von mir nnt«r«iciiU'ii Stredi«
mi von AoT Wellenlänge 571,5 nn, zeigt somit
du FaDkennpectrum etwa 40 Linieu. Von denselben sind
«toigrtea« mit KrosMr ÄnnSheniDg seht aueh in dem voll
Jldeten Bandeaapectram tX» Maxima oder als Linien
il. Grösser ist die Zahl der Coincideuzen mit den
loöci des bei geringer Gasdichte sich «eigenden Linien-
^cctnuDt, rolle oder doch sehr annäberDde Coinddens zeigt
fA. bei 19 Linieo, also eiwa dur Uälfle, von denen vier
is alin drei Formen des Spectrums beobachtet sind. Voll
IWeiittimroend *ind gerade die hellsten Linien der beiden
l^äoHpectn. Diviwiben sind die im gelbgrünen liegenden
UMt 567,1 die aas der früher im Speciellen besprochenen
piM GanneliruDg aicii entwickelnde» 500,7 und 500,4,
■**ie die an» der blauen Cannelirung sich entwickelnde 463(2.
ZiriKben den bdden Linienspectrin zeigt sich, wenn
>Mh niebt in den einselnen Linien, so doch in andenir B^
■iifcng noch eine weitere Uebereiofitimmnng. PlUcker nnd
Hittsif onterscheiden in dem LinicnR[>cetnim de« Stickstoffs
'Bsoptgruppen, zwischen denen noch eioiwine Linien liegen.
Tob liiesen 5 Gmppen ^llen diejenigen von II bis V in
'b Uer genaner ontersacliten Theil des Spectrunu. Die
Gnppa sind
Grippe II «wischen den Wellenlängen 577—667
, ni , „ , 555-545
ZwwcliiMi Oroppn III und IV liegen drei Linien 535,6,
Ut,l. £32,3 und weiter zwei Linien 518,1 und 517,6.
Qnppe IV twischen den Wcllenliingen 508-499
Zwiacben Gmppc IV und V liegen Eunichst 4 Linien
na |&9,6— 4&4,8 nnd weiter drei Linien 4B0,5, 479,0, 470,1.
tirappe V twischen den Wellenlängen 464,5—460,2
Alle diesa Gruppen liegen nn Stellen des Spectninis,
M nKfa diia aus dem Bandenspectrnm sieb entwickelnde
206
SitniMg der nuith.-phy». Ctime vom S. Mai tSTS.
Linieiispi^tmm sehr reidi ist. 80 zunächst die hellsten
Liuien der Gruppe II finden aicli als solche schon in dem
R(«t d«s Baiideni^pMlrumfi. Ornpp» III bc»t«ht ans 7 Linien,
die dnii ersten !>fi5|5, 554,7, Ü53.8 livgm zwiMihen den
Linien 556,6 nnd 553.6, zwischen denen bei der Dichtig-
keit, bei welchen dies« Linien gemessen wurden, noch ein
schwach helles Feld sichtWr ist. Aach zwischen &63,6 nnd
648,9 ist noch ein Rcbwaoh helles Feld tn sehen nnd ein
noch helleres 7.wi»;hen 54^,9 nnd 542,4. Die Grnppe III
entspricht sIm einem noch bei der geringen Dichte ricbt-
bnren Felde, Die ersten drei zwischen Gruppe III und IV
liegenden Liuien flnden sich dort, wo auch in den *um
fiuidenspectrnni fibrig bleibenden Spuctrnm mehrere Linien
534,3 nnd 533,3 nnd 531,3 gemessen wurden, di« beiden
Linien 516,1 nnd 617,6 sind die AnflKsung der bei 518,3 ge-
tOMSenen und b« der BeolMchtong aU vernascheu bexeichnvten
Linie. Gruppe IV liegt an der im §. 9 nfiber beeprocbenen
Stelle de.1 äpectrumH, deren Variabilität äat so auflailead«
ist. Die vier Linien 48^,6 — 484,4 sind mm Th«l achon
in dem R«ste des Baudeospeetrums vorhanden, mm Theil
f^egen dort vorhandene nur wenig Terachobeii, indem sich
in demselben an dieser Stelle zwischen 492 nnd 4ä& sechs
Linien finden. Ebenao liegen die drei Linien 480,5 — 478
in einem Gebiete, in welchem auch der Rest des Banden-
speotmms au Linien reich ist. Gruppe V sehlieaalicfa ist
fast ganx ecliou in dem ans dem Bandenspectnim bleibenden
Linienspectrom Torbaoden, sie entspricht der im §. 10 ge*
naner beapro4!henen blauen Partie.
Es folgt somit, dats das LinieDSpectmm sich im Wesent- '
liehen an den Stellen ansbildet, welche schon bei allmibliger
Verdünnung des Stickstoffs die sUrkste Verftnderlichkeit
zeigen und schon in dem aus dem Bandenspectrnm sich
entwickelnden Linienspectrum am reichsten sind.
WüUtter: üthtrfährung deg Bandetupeetrumi etc. 207
§. 14.
Der in dem Vorigen daigeetellte VerUttf der Spectral-
enehnnoDgen des Stickstoffs, wenn man in hinreichend
ngra RShren das Gaa allmählig Terdnnnt, zeigt somit genau
£« nach dem KirchhofTschen Satze sich ergebenden Äen-
dcroDgeD, je geringer die Zahl der leuchtenden Moleküle
wird, mn so mehr zieht sieh das Spectrnm zneammen in
■üie Anzahl heller Linien.
Qleiebzeitjg kann man aber bei abnehmender Oasdiehte
(&At rerfolgen, wie in Folge der bei wachsender Yerdün-
iumg und desshalh wachsendem Widerstände gesteigerten
Tteparmtnr die Helligkeitsmaxima ihre Lage ündeni, wie
die in dem ausgebildeten Bandenspectmm rorhandenen
lf»Twnfc znrficktreten , wie die Linien an Stellen zweiter
■nd dritter Uaxima auftreten oder an gleichmässig belench-
Moi Stellen der Caniielimngen. Nimmt man nun weiter
hima, dan die Linien des Funkenspectroms g^en die des
cnten Linienspectrums nicht mehr verschoben sind als die
letrtmi g^^ die Maxima des Bandenepectrnms, so kann es
widkl nicht zweifelhaft sein, dass wir in den verschiedenen
Formen des 8ticksto%pectmms nichts Anderes vor ans
haben als das der jedesmaligen Temperatur, Dicke and
Didite des strahlenden Qases entsprechend ansgesandte Licht,
nd dasa es einer neuen Hjpothese zur Erklärnng der
%iectralerscheinnngeD nicht bedar£
Aachen, den 8. April 1879.
üfTT k. Vogel spricht:
„Ueber Abiorptionafibigkeit der BamD>*
anbBtanien."
Unter Absorptionsfähigkeit der Ackererde ferstebt mmn,
wie bekannt, im Allgemeinen die Eigensduft des Bodeu^
gelüste Stoffe sehr rencbiedener Art, Torzöglicb aber nn-
orgsniuhfl Sabttsnua, ooter denselben eine growe Reibe
von Pflanzennäbrstoffen, z. B. die Beelnadtluälie der Juwhe,
in sieb niedarzoscblagen und enfumehiDei), so dus die dorcb-
filtrirte Flüssigkeit bedeutend &rmer an diesen gelbsten
Stoffen ans der &de wieder anitritt.
Das Absorptionsrennögen dee Bodens spielt in der Et-
ttSbrnoR der F6anze eine sehr wichtig« Rolle, eine noeb
wichtigere in der praktischen Entwicklong der Liebig'scfaea
Mineraltbeorie. Ohne Bertteksicbtignng dieses NatorgesettCi
hatte die Hinnaltbeorie, wie tnsn weiss, lang« Jabre mit
den aaffitUendaten Uisserfolgen in der praktischen Land-
wirthachaA xa kümpfen, ot^leich die theoretische Richtigkeit
der einzelnen Sätze schon längst guns unxwfifclbafl dastand.
Kino (frosne Vertnchsreihe über das AbsorptionsTerta&gen
der Ackerkroine ist toq dem englischen Chemiker Way aus-
geführt worden, ohne jedoch, wenigstens meines Wissens,
die Bedeiitong dieses Natargesetus fflr die PflanzenemUi-
mng za berScknchtigcn.
Die« war Liebig Torbehalten, er war in Denbcliland
der Fntr, welcher die Wichtigkeit der Way'scben Arbeiten
SiUunff der wuitk.-plij/s. Ctaut ran S. Mai ISTB-
209
die ThMrte in PflftnzeiKTnnbrtinR im BckIod nnd «pe-
ael) der DSugung Rrksant«
Nacfadem nao die uogeivSbiilich^ Bedeatung der Boden-
rinrption aucli für die praktische l.j«i)dwir6haefaaft dar*
pthaa wurden, war man von den verschiedcniit«n Seiten
Aif bemObt, iimm Nator^aset« hU ein längst bekanntes
läimtetien, ja man ist in Bexvg auf die Eutd«)okiing der
AtMrptioD d«r Ackererde noch viel weiUtr, naf das Altrr-
Au znrficl^q^ngen, nämlich aaf Aristot«les- Ich ver-
*dw in dieaer HioMoht naf meine akadeiniüche Festrede
ran Jahre 18ß9, woselbst ich nach der Anfktärang des
Bn. Collega t. Prantl — eine« genauen Eeiiiiers des Ari-
Atelea — geseigt habe, data die angefnlirtea Stellen ifich
bMmrega in dem iiuterlegten Sinne deuten lassen.
Dorch xaiilr«icfae Ont«rHiichuagen ist Liebig za dem
^Iomp gelangt, daas die Aiworptioawrscheinnngen des
Ueu nadi awei Seiten bin Erklilrung finden und zwar
ilt chaniscbiir and dann als phyitikaliitcher oder mechaniitcher
Tn|ug Wiiy hatte die Bodeoab«orption nur als chemischen
Voripog, als chemische Reaktion zwischen Erde and Ll^ang
nl^^wt.
Der Oedanke durfte indeits naheliegen, der Annahme
mcehaniDcheB Absi^trptioa neben der chemiRchea Itanm
pbpn, kennen wir ja doch schon längst cinü, wtc es
•lün, bimnit nahe verwandte Thatsache, nämlich die Aaf-
■hmc jp'lüStAr organischer Pigment« durch pori3«e Körper,
Mawtlich dnrcb Kohle. Es hat sich in der Folge gezeigt,
tejine beiden Vorgänge Dicht identificirbar sind, obgleich
■I nlebrs mit Liehig tBr »ehr vrafartcheinlich halten konnte.
Frech ansKeglOhte Holzkohle, in griVblichem Pulver an-
pmnJet, hat bekanutlich die Eigenschaft, aus Flünigkeiten
WKkmteoe StolFe anrEunehmen, wodurch sie Farbe, Geruch
9i Geschmack rerlieren. Diese Beobaobtung ist, wie an-
fmonuMii werden darf, tuenit von Lowitx in Petersburg
limo ;iUAtli-plif>.<:i.J H
310 A. Vagä: üib^ AbtarptMttsfMffkeit A. HvmuuijKiiKttn.
i
TBroETenUicht worden. Man fsod iii d»r Folge, dasB die
thi>ri*rhe Kohle in >lie«»r Bezieiinng der regetabittMhcn
Kohle vormiziehen «y nnd gkobt« deinnacli. dass der Stickstoff
hier tfal^tig mitwirkt'. Be^onilvrg brHuohbar xnm Kiitiarben ^
der Fltuungkeiten zeigt« sieb diejenige Euhlfl, welche bnH
Bereilang de? Blutlangeiiiialxeii durch (ilflben aniinaliscber
BnlMtaiizen mit Kali gewonnen wird. Durch eine Keihe^
RpätertT Veri^uche Ut dargetbnn worden, das* d«r Slickstofl-^
gehalt der Kohl« an der Enti&rbongBfiibigkeit keinen An-
tbeil hal>e, ivindern ilaw <lio fremden tbeilit enligen Stoffe,
welche in der nnimali&chon änbsbuiz eathalti-n oder den-
selben beigemengt sini), der za bildenden Kohle mehr Po<
rnsität ertheilen nnd sie dmlnrch geeigneter inacbeu, orga-
nitehe Materion nufiEUnehraen, wax mit der mebr compiacten,
xam Theil verglaMen Diieri^chen Kohl« in dem Grade nicht
Mtaltfinden kann. Von der Knochenkohle dQrfle in di«Mr
ß^iphung eigentlich ganz abgesehen werden, da die«« rtreng
genommen gar nicht mehr aU Kohle bezeichnet werden
kann. Sic «nthUt miionter 80 bis 90 pCt Aach«, wenn
ne nicht mit SalzsSnre aasgekocht worden.
Wenn man eine dareh Kali neutralinirte IndigoHtenng, ^
ein Fomambtik- oder Blanholxdecoct mit thieriMher KohleH
aafkocbt, bo werden diese gefärbten LSanngen gänzlich ent-
färbt. Dabei aber tritt nicht einr Zerst&ning der Farbttoffe
ein, sondern dieselben haben nnr eine in Wasser anl&tliche
Verbindung mit Kohle eingegangen. Bebandelt man nSmlidi
die Kohle mit Kalilunge, ito werden die Pigmente an* der Kohl
abgeschieden und kommen durch die Einwirkung des KuIiVall
dinga in elwa.i reränilertem Zustande wieder xnm Von^bei'
Eine «ehr poröae und zugleich ftst oscbenfreie Kohl
wird am einiachsten erhalten < wenn man eine mswndi
Petroleumlampe gegen eine mit kaltem Warn««- g«fnllte Pi
ftellaiwchaU' schlagen lüs-it nn<1 den gesammelten Rcuts i
venchloeaenen Tie^el längere Zeit xnr Rothglalh «rhi
Süfiif der maJA.-jnfiyt. GMae wm 3. Uta J879.
211
Die bisberigea T»-8nche, mit di«aeiD Koblciipriptnit« —
tnr Bnifiirbang goli3>«t«r orgnnisclicr Pigmente in hohem
CrnMie (^eignet — Iiabeo gezeigt, dass dasselbe, da liier jede
tbrnÜKlie Wirkung Yollkomnien auflge«chloKseti, nur Fixi-
nng TDtt A.lka1ion, alkalucbeu Erdon und Salxcn dnrchHna
^t befähigt sei.
K« Bcbien mir von Iot«r«sse, diese Versuche auf di«
kOutlielif HiiinimubHtani!, wie man Molcbc bekanntlich durcli
lUtuuleln von Zncker mit Salzsünre erhält, aoBzudehnen.
[n LalMraforioni der Und wirthrahaft liehen Abtbeilnng der
kgl. tecbtiütchen Uockscbule in MQnchun ist von tlt'rrn
Dr. Wein — »eit Jahren Leiter der Tersachüittation dieser
Anilalt — einf^ grßamr« Menge dieser Hiiin»iwob«tai)s nach
Ingeiunnten VeHahrea dargeatellt wordon. Aus 100 Pfd.
nintei waiwen Colotiialznckers erhielt man 22 Pfd. Humua.
\kM Piip«nit sttllt ein Kbwanbratinofl Ünsserst lockeret)
Pnlnr dar, der AwhengebaU beträgt kaum Vio pCt.
Sckfitttit man mit dieser Hnmussubatant nur ganz kurze
Itit (üne tit^eachtet starker Verdünnung doch tiefgerürbte
hthülSsiing, ohne zn kochen, so erhält man ein voll*
hoiHB wasserhellee Filtrat. Nachdem die entfürbte FlQssig-
te atigclaafen, wird das Filtrum , anf welchem sieh die
BuMiubstaLnx nebst dem absorbirtea Farbstoff befindet,
•S itukem Alkohol in der Kult« Obergo»»en. Die vom
RbvQ abgelaufene Flüssigkeit xeigt sich fn«t ebenao tief
fArirt ab die nraprDngliche Fochänlösnng.
Keaer Versuch dient xum angeDsobeinlichen Beweise,
^ Uer nur mechanische, knuoswcgs aber ehemiiwbe Wir-
^■C nntritt, indem durch einfach mechanische Lösang mit
iftnhsl die ur«|i Hin gliche Farbe wieder gewonnen werden
'■a, ohne daaa mau die Anwendung erwärmter Kalilauge
>H% hüte, welche doch immerhin eine chemische Aktion
■ «dl seblient, wodurch seibat verstand) ich die Färbung
fa PSgBKotM bed«iJt«nd verändert erscheint. Als Vor-
14*
212 A. Vaijel: Uebtr Ahaorptionsfähigleit d. RumuMtubglaiuen.
lesunf^sversncb, nm die Absorptionsfähigkeit der Kohle ßr
Pigmente anschaulich zu machen, empfiehlt sich dieses ein-
fache Experiment vor anderen.
Das Verhalten der Hnrnnasnbstanz auf kanstische Al-
kalien und Amraonink dDrfte insofern wohl als ein chemischer,
nicht mechanischer Vorgang betrachtet werden, als den Al-
kalien gegenüber diese Substanzen nls Säuren wirken nnd
mit denselben chemische VerbindnngeD eingehen. Dagegen
haben meine zahlreichen Versuche, diese Humnasubstaat
zur Äbaorplion von Neutrahai zen , Säuren n. s. w. ta rer-
weadon, nnr negative Resultate ei^eben. Das einzige Bei-
spiel einer allerdings nur sehr geringen Absürption ergsb
vi-rdQnnte Schwefelsaure. Dieselbe war auf Natronlange mit
grösster Soi^falt eingestellt, so dass 10 C.C. Schwefelsäure
ganz genau 10 C.C. Natronlauge entsprachen.
100 C.C. dieser verdünnten SchwefelsSnre mit Humus-
Bubatan/., in einer verschlossenen Flasche geschüttelt, vei^
brauchten nach einigen Tagen abfiltrirt 9S,93 C.C. Natron-
lauge statt 100 CG. Ob diese geringe Dififeren« im Ver-
brauche der Natronlauge in der Tbat auf einer Absorption
der Humussub^tiinz für Schwefelsäure beruhe oder im Be-
reiche des Versuch sf eh lers liege, mnsa vorläufig nnentschieden
bleiben, obgleich bei mehreren mit der grSssten Sorgfalt
ausgeführten Versuchen wiederholt sich abereinstimmende
Resultiite ergaben.
Braun gefärbte Jauche wurde durch Schütteln mit dieser
Humuxstibstanz vollkommen entfärbt, ohne daes jedoch bis-
her wenigstens auch nur eine einigermassen erhebliche Ab-
sorption von Pflanzennährsalzen beobachtet werden konnte,
deren Absorption doch vorzugsweise von landwirthschaflticher
Bedeutung wäre.
Nach meinem Dafürhalten li^t hierin ein weiterer Be-
weis, dass das Eut^irben organischer Pigmente dnrch Kohle
und poröse Körper überhaupt keineswegs identisch sei mit
Jtr ««(JL-iAy*. Omar wm 3. Jtfi«t 2979.
213
arption iinorguibcher Nütirmlze ilurch lUe AükCT-
ZaKlcioh <13rft<> htcduroli iVw vorwaltend rhi'iiiisclio
VirkuD^; i]f>r Aekefkrume in der ErscboinoDg An Khfor\f
tio« gvgvtiBbcr fWr ueclianiHclien Wirkangswetse, wie solche«
•cfaoD von VtfrMfawdonen S«i(«a aii|{rooiuniVQ wird, Bmtiti-
fQBg 60 den.
Noeb fliner Mad«r«D Wirknng diuser Uamiumbataiis ist
lUtf xa erwiliDeo. LM man nümlich dieselbe inkocbender
ÜJuifT« ond AUt die UVtuiig dorch rerdtlnnt« Säuro, 90
, itUlt mma fin« Substanz, welche uucli drcU Tollständigooi
[Awwochen «ine weit grS>a)ere Menge Asche hinterUsrt ab
I £• artprOnglicbe. Uit hierliber wigettellt«u Verauobe er-
jpbca folgende ItusiiltuU*.
Za Ana ersten Versuclie nahm ich 'ig Homns, ISete
£«Mlt>en 10 hiur«iclivuder M'.>ti|^ KuliiSfiuDg, iadem ich bis
Kodien erhitxte and Kllte die Lömng durch Cblor-
«ifläüurc.
leb braaebe btum %a erwähnen, daas ich mich che*
|»eb reiner Maiemlieii bediente
tVr Niei]erachlag worde auf dem Piltram gewmmelt,
, nllltomiuf Q atL*f;ewuehen. getrocknet und cingcäacbcrt. Kt
[ «was rüllig weisse Aftcbe erbalten.
Dur Tiegel mit Asch« wog 16,375 g
allein .. 16.300
Summ« der GemmnitnKcho U,075 g
Asche iloi h'ilteis 0.005
rtiuc Asche 0,070 g
Qg Hamtu nutliielteo wmil DAoh obiger ßebaiidlnng
' 9JVJ g = 3,5 *> AMboabeatandthüle.
Zweiter Yennch. 1,5 g numos wurde iu derselben
In mit bei I in I<(laiing gebracht, die Fällong jedoch
inrch Salpet«r«inre bewirkt. Der Nicdemhlng T&lHg ans*
3U X r«fd: üi^tr
g«waMbaa, gttroctB«t and
Der Tirgd tut Am^ wog
1632A g
I6J»S
0.030 c
FQtefwAe 0,005
moe AkIm (M)25
1,5 g Bdidiu g»b ftlso nadi dJeaer Beliaiidli
0,025 g = l'i % AsebeDbcatandtheife.
Dritier Venoeb. I g tlinniw «urd« vi« TorbergelMiid
g*t5tt und die Lflnug nit Photphoimare geOUk Der wie
oben b^BodelU Niedenclüag cfgab mcb gwehahaoT ESn-j
SncberDi^ ;
Der T\«ige\ mit Axbe vog 16,330 g
- „ alleiD „ 16.295
GeBammtaAcbe
Pilt«nuehe
Ü,03&
0,005
reine Asche 0.030 g
I g namiw g»b milbin naeb di»eni Vertahreo 0,0$ ;
= 3 *> At«honbe«t«ndt)>ei1«.
Ditraus taut «ich mit Oewiaaheit schlietsen, Atta Ilnmua
Rtluren unter dimer Behan<lluDg Kali an.« seinen Balxigen^
Verbindangcn za abaorbiren verm&gen ncd dav die Al^
üorptiomiTerhältnitRe je nach BeschuSenbeit der Kaliverbin-
diing Tfr»«lii*!den «ud.
Ansnerdeni bntätigt sich biedaroh die echon frSber
ausgesprochene Anticbt, daaa HninuasSaren unter Dmatin-
di>n di^o 8a)xbaseD gegenfiWr aU rerhittniMmiUstg encr*
giscbe haaren au&atreten im Stande sind. Thenard *) bat
gemgt, da83 die Verbindnngen der HnmnwüiureD mit Am-
moniak änsserst beständiger Katar sind , sie vorlieron en*
1) Sttunx dar Paiiatr AkadaaoU 2T, Jasi 1^70 in CorrMpoaan»-
btfichtc dtr dantacliM clMnOatbui Qeaatlaehaft. Bartin, 3. Jahrgtacj
Nr. \A. 8. m\.
SÜbMNjP ätr wifA.>/Ay>- Claae vom J. Uni 1S79.
21S
•ehr erhtShter Tomiwratiir ihren Sticl(sto%elnU. Ilieniit
im Zuummenhaiige f>t«bt die vou mir herTori;eliobeiie Bwh'
Aikiaag. dat» di« Vffrbtiii)ung«a der HutunKftiior« mit Kali
JeRb %oren nicht voDständig zvrsrtzt wordi'ü, d. fa. dass
tuh Im Beliandlung mit einem groswn üet>er»cbnss von
^vn, in dvr Kälte wenigsbiij^ itiimvrhru noch unx«rl«gtes
bmniffaiires Kali znrOck bleibt, naa bei der gertagen Act-
4ilit du- Hnmusirubatanzeu, Miner»I«äun-Q i^gfaÜtn-r, tmmer-
lä aafüaUend «rseh«inen mntcs. Humu^Hanree Ammoniak
M Hcb nach Thenard (a. a O.) leicht in Atkalii^n nnd die
Sinnkaao ans dun Salzen wi<>dt;r ,,tinv<;riin<K'rt" a)>geschieden
nf4ai. Ob anch in diesem Falle nicht ein Theil des humnH-
unn Salxes dtr Zt-ncetxuiig widersti'bt und »U humutc
nom Amtnoniak inrOckbleibe , — dies beabsichtige ich
iaA eia« spiltere Versnch-ireihe feHtzuRtellen. iJa die Ver-
Uringm zwischen Hunma-^iurcn und Ammoniak anch bpi
(ütf k5ber«D Temperatur nach ThenanI (a. a. 0.) noch
kMindig Rind, so ist die Annahme keineswegs ohne Wahr-
■AüBchkat.
Ich theiie vollkommen mit Thenard die Ansicht, dass
St linintuBaareD Alkalien einv wichtige Kolle in der Veg^
Wici spiel«» nnd zwar hinsichtlich der Aofnahme von
ElKliäiir«. PSan/iMi. welch« »nf einem kie.sel»iurfreichca
*W faamnsarmen Boden gewachsen , enthalten weniger
•iBikiare in ihrer Asche, als die PQauzen eines an Kiesel-
<io innen, aber hamn&reichen Bodens, wie ich dies scboa
^ Mberer üelegen)i«it gezeigt habe. *)
P A. Tofel, du Aaftttkm« il«r Ktc^etqtiln durah VciteUbilicit.
*■ Itr Un. Akadmsie d. W. In Bmüd Kekiftnt« ProiMchrift. 2. var*
Hktk infkirt IBSM.
L r«t4l, «iairs VttmdB» Ober da« IMaiea der Samen etc. Sitiung
fe Mbab-pferaikal- C1m>* 4(rr kta. bayr. Akadcfale d. W. In MOn-
*■ *«n S. Ko(eab«r 1^70. Sitnnittbmcbt« S. 289.
316 A. Ftyef: UAtT Ahtm^titmtfm^iiit tt. ITvmtUHAaUaam.
Die linmSmn B«sfandthei)e der Äckererde TermittelD i
Ai« Aa^fame der Kies^lüilure, ohoe Ge^eairait tou Hqdiiu-^
8u)>KUaxeD im Boden i«t di« Aufnahme der KiesolAurfl d«D
Pftanr-en wurzeln tm hohen Grade wscliwert. Findet sieh
iu ii^end einer PiUn^^aatche Kiettelailnre in reichlicher
Mt'nK^ "o >*t die betreSeade PRunze bvstiinnit an! einetn ■
ftn org&niBchen ßpHtandtheileu reichen Boden eolBtanJeti.
Mit dem Gehulte de« Bodens »n hi)mo««n Substauzea itUtiil '
dur Kiesclsänrcffohalt der Pflanzena»chc in nDläugliurein Zn- I
Bammeuhange, ja derselbe ist weit mehr tod dem Hnmas-
gchalte de« Bodens abtiäuj^g, ah von dem KieaeU&aregehaltc,
welcher ja in fast allen Bodenarten in growen nnd rrgie« ,
bigen Mengen Terbreitet rorkömmt. Da die Terbindungenl
der Hiimu>(fl£ur«ii mit Anunoniiik nni ho mehr Kie*eUiUir^|
aufnehmen, alj sie Ammoniak ciitJiulteii, der reinen Bnnas^^
aSore dag^en die Kigenüchafl der Kieselsänreaufnahme fast
völlig abgeht, so darf der (iedanke nahe liegen, dam die
stabilen, d, h. durch Bttineralsänren, wie ich gezeigt habe,
nicht vollkommen xeraet^baron Verbindungen der tlamua-
näurc mit den Alkalien, welche sieb auch im Boden bilden,
nicht minder einen weaentlicben Beitrag Kur KieMlsäureauf-
oahme durch die Pflanze bilden.
ntwiiir nm I. Hin 1879. (Kkoktias.)
H«rr a W. OnmbelleRt vor:
„Deberd»! Eruptionamateriftl (leiiSchtAinm-
Tnlkiina von Patorno um Aetnii und dor
Schlammviitbane im AIIgemeineD."
Drr jODgMtitrfnlgt*^ grossartige Aufbruch v'xdm Schlamm-
TalVaD* bei Paterno am Aetna iiiif«rn Catania hat die
ftmgt Bftdi d^r Biftchaffpnhfit dt« Eruptionitmutvrials
nd oaeh der Natur der sof^. Scblammvulkane anfs
Kmic angeregt und am so mehr in den Tordeigrund ge-
Mitgt, als filwr dio Erkläning dieser gimzen Erscheinnuf;
Mcb gntae UnHcberheit herr&cht uotl sehr rerfcliietlene
Aadcbt«D sieb einanitor ^cgcufibor Ktehfn. Daza aber
kommt noch, daas bekanDtlicb in der neuesten Zeit toii Tli.
Faoba *) in Wien Aie Entstehung eines der merkwnrdi);ste»
Sdücblgnateiati de» aljiinvn (.icbirgssjstems, des Flysches
akmH«b, mit den Answarfamassen der Scblammvnlkane in
{wstiacban Zasammenhangc gebracht wurde. Bei den viel-
&d rftthaelhaHeo Erschnaung«n, welche sich mit der Be-
ttkafftnbeit und dem Auftreten der Fljsohgeateine verknUpft
Mgen, ({«wina«a die in die«er Richtung autvrnommfnvn
DatcrvachBOgea daher eine herrorragende Wichtigkeit nicht
_ Um fbr dio G«ologie im Allgemeinen, sondern in<ibesondera
jmt der Alpen. Dm aber diesen Frag4'n näher triften
n VfinatFi erscheint es vor Allem nothwendig, vorerst das
Matflül genansr kenntn za lernen, vrvlchnt <lie xogt-niinuten
1) SIM; d. k. AoU. d. Vua. 1. Abth. Jahrg. 1S77 und V«cbaiidL d.
la Wim Iti78 Nr. 7 6. m.
218 XodUmy tur SiU. d. MaA.'pkf». OToutf e. L MAn 16
Scliliimni viilkan« «Ijir Gef^enwart liufcTD. Es ist sohr
anflalletK), äaes wir mit Aasuabtuc clor klauiscben Arbeiten
Abicb's*) und einiger ne(ieet«n Arbeiten Job n 's*) noob
sehr wenig Dber die Nutiir des KrupUoDKmateriala Holcbor
SohlBnimvulkane wissen. Selbst diese CntersDchmigen be-
scbrünkuu sicli der Hanpl^cbe nach blo«« atif vbomiixrbe
Analf sen ; an eingehender mikruneopi^scbcr Erforscbung de«
Krnptioasmaterials fehÜ es nocb ^mlic)), nbglt^icb es nicht
][Wi?ifellLall Dcin dürft«, das« die Hr)jfbnis>c einer »olcben
Untcnmchuug riel zur Klarnng der Streitfrage über die
Natnr und die Entstehung der sog. Schlararornl-j
kane beijintmgen im i^tande find.
B< scbii'u mir daher von geognostiscbent StandponlitaJ
auM nicht unwichtig, die Gelegenheit, wekhe sieb bei de
Ansbrueb de« SvIiUm uiTulkan« bei Patorno*) bot, ta'
beaütxen, nm wenigstens einen Anfang der Uutereucbung
in der bexetcbneten itichtnng anxubabnen, wobei icb pleicb-fl
heitlicb die cbrmi«che Analyse mit physiknüaeh-
ni ikroacopischen und z. Th. paläontologisehen
Reohacbtnugeu za verbinden versachte. Durch die IVennd-
Itche Gefälligkeit einiger Fachgenoeeen war ich xngleich infl
die angenehme Lage vernetzt, meine üntersuchnngeu Uber^
i-ino Keibe von Schlammvulkan material aus ganz Italien
nnd der Umgebung des kaspiscben Meere« ') ausindebnea
9) Htm. 4. I'Acad. bnp. d. «dfaCd. SU Petmbcmr;. VIL
Vol VI. Iö73.
3) Jaktii. i. k. fcot. [Utcluurt. in Wtoa 1^17 S. «n.
4) Dm UaUrial Ton cUin SchUmmnilkan bei Pftterao nHankt
ich d«r OcBlUgkMt d«c 11». Prof. S«{ii«Bia in Monina. Ich bralt
Utr die Gelcpolwit, ai«ia«a nrbiinltkiictcii Dank fOi diow
OsterMOtiani; aiwM|iTK)ini.
G) Herr Staatarath Afcich ia m«a. Pr»t Blaaconi la
Prof. Sttobl la Pansa ntul OittctM Stdbf ia Mtncbn «mnoi •»
KUtg, midi mit rtkhtB UaUrial tu venflwti. Aseb di«>ra Hnra]
gfneha idi bei dieser Gdegtolwit melaen beslon Paak ui.
C W Mabet: AV^ioMiwUtrVW 4. Schlammriilliaut Uc. 219
lo daas kll};vio«in<>re Vürjjldichgptiukt« gcivouDeD werden
konnl«» Auch gtaiilite ich die Gelegeaheit beiiUtz«u y,u
•allra. um wrni^piiriu vinif^ d«r wichligHt-n Bildungon der
I'ltsfhgT'iippe mit iu den Kreis meiner üntersucbtiogon her*
fimauelien.
Oft »ir nb An^eua^puakt tOr diig Oinxc die Bcobiicli-
tuogMt «Q d«ii CmptioDsnuterial des ScUlaniniTuIbaDs von
Paitcrao ^imt«, ao «teil« ich die Inerlfei gewonnenen Er-
gtbnüw hier roran
Der HrhUmiDviilkiiD von I'aleriio.
In lim enten Tagen de« Monat« DoMmbi-r 187» niachte
läcb oacb den MiUheilongeii den Prof. Silreatri in Oi^
>*) »in noaarScfalammTQlkan durch gewaltige Schlunm-
imptiotwo b« Pkterno in der Nnhc ilc-t Aetna bemerkbar.
iZ>ieaaasahlreicl»e» Ernptionitpunktt'ninit wecbttelndpi- Hetlig-
berTnrbm.-)iende SchlaninniiiMe bildet« einen groitsen
idcti ^Äditamiusee. Die Krater-äbnlicbeD Eruptionxöff-
»ind Ton sweiertei Art. Die einen bleiben con-
liriicfa in Tbüti^keit nud werfen mit einer gewis-ten
I B<g»ln>S— igk ei t diekltcben Hcblamm nnd salziges scblam-
)■!)(«• WwBavr mit Petroleam-lmitigem Scluiunie aun. Zu-
glacb bewirkt 4u Hürrordringen von Qimb, namentlich
I wa Koblvotinre, das« die rn den krater(5rini(;eD Vertief-
»WOg&n »ttgesammelte flttssige Mas»e iu fort währende aof-
«•Ueade Bewegung Tcrntat wird nnd diu« aieh du-Gber
ti&* Ko fCubli'tiüur« »ehr stark angereicherte Dunstschieht
Wldet, io welcher brennende Körper erlü^heu und Thiere zu
Graodtt geben.
H Itei der zweiten Art der AnHbruchsöffnungen ist die
^^TUti^kcit eine intennittirende, indem hier der an^^eatoasene
B %bhinm uhr dickäßmig Ut und dadurch /«itweiso dem du
«) AIlK«. Z«iL Btilace tom 4. Jaauv UTU 8. 54.
^'iO Saektra^ tur Ski. ä, malk.-i>lkifs. CUtäe e. I. Man IST9.
Anfwallea bewirkeiiJeu Gas Wider^tood Kn Icixtcn vermag.!
Es i^ <liäM ilie [Vriwlv ciurr oft «inige Mioaten amlaDern-l
den scheinbaren Rnbe. Gewinnt dann <lie ßaHtpanauDg <bu
Uebergewicht, so folgt die P«riod« der Explosion der SchUmni-
muMD, wobei nn untvrirdischos Girtöüe nnd i^in Erzittern,
d« Qodens wahrgeuomnieu wird. Indem bei derartigen Oeff-j
nungen der dicke Schlamm bald bis zn einer gvwiawal
Hdhe emporgehoben wird, bald wieder in die Vertiefong
zurücksinkt und eine Zeit lang V ttahe bleibt, um nach
S-~10 Minuten wieder in die H&be getrieben za werden,
unterliegen diese Bog. Schlammkratar «iner fortwibreodea |
Formruidernog.
UicK Aaabriiche dauert«» nach Silretitri'R weiteren
Mttthellangen *) mit abnehmender Energie bia gegen Ende!
de« Monats Dezember fort, veratärlttea sich aber aneh dum]
am 24- Onembor Ober den ü»tlicben Tbeil von Sidlien ver-|
laufenden, starken Erdbeben iu sehr ächtbarer Wl-mc wieder. '
Nach twei Tagen starker Erregtheit trat eine weitere Pe>J
riode der sich allmähüg rerseb wachenden Kmption)^!
ersebeinang ein, die erst g^en Mitte Januar rSlIig erloacba |
war, indem nunmehr nur uoch gegen 10 Oeffirnngea sidt-J
bor sind, ans denen in Mitte des Eraptionsbcekci»
ruhig ohne Gnittem dee Erdbodens nnd obn« Getöse i
migee, awischen 13—37* wamcs Waaaer, petrolmunbaitiger]
äehann und reich liebe Gase entströmten im Gegensatz« za dem [
■pri wgtmmnww rt' g''i Enpordrii^n dicken Schlamms in dar j
i-n>ti>u Zrit der Empticiostbätigkeit. Dorcb dne Schatz-
inatKT ¥rard« der Scbkmmatrom gegen du weifcere Vor-'
ilHugC'n, wdchfls di« Vei^eeruug der Gemfin^itcn und
Onngerten bentrcbteo Ue«, tn einem Sumpf Ton bäAnfif I
tmiit t^itadtatnetar aogeitant, der nunmehr aainiUDckneii
bi<|tlKnt lind «m AottiocknaiigaBprOngvo doRliiagso wird, i
UMdw A
Kr. 7 8. i38L 163«.
C. W. Gümbel: Eruptiottgmaterial d. Sehlammmlkane etc. 221
Das ansgetrocknete Eruption sin at er ial stellt einen licht-
grQnlich grauen, palverigeii Tbon dar, der von Wasser be-
feocbt«t sehr ?Äh, plastisch und beim Anfühlen gewisaer-
nnssen seifig sich verhält, wie t. B. der gewöhnliche Töpfer-
äioD. Das im Wasser vertheilte Material ist ans verschieden
ptDsen Theilchen zusammengesetzt, nämlich aas
A) 0,4 •/" gröberen StDckchen über 0,5 mm DarchmeaBer
^ 15,0 "ja feineren Stückchen „ 0,1 „ „
C) 84,6 o/d feineren Schlamm.
Die grSberen Stückchen Ä bestehen am festeren Uergel-
brihichen, Fragmenten von Ealkspatb, ziemlich viel Schwefel-
bn in traubigen Elümpchen jedoch ohne Spar von Bei-
meigimgen Tnikanischer Gesteinstheilchen (Bimsstein, Lava,
TQlkuischer 'Asche). Nur sehr vereinzelte kleine Körnchen
Bunten als Augit oder dei^leichen angesprochen werden.
58,89 "jo dieses gröberen Beimengungen werden durch
Etrignnre zersetzt, nämlich so weit sie aus kohlensaurer
Kilkerde, etwas kohlenaanrer Bittererde und Eisenoxydal zu-
nmiDengesetzt sind. Der Rest besteht nahezu drei Yiertheiten
US Onankömchen. Denn die Analyse desselben ergab:
Kieselsäure 76,50
Thonerde 3,00
Eisenoxyd 4,10
Kalkerde 0,23
Bittererde 0,55
Alkalien Spuren
Bitumen ........ 1,00
Schwefelkies 1,73
Wasser nnd Verlust . . . 12,89
100,00
Die Qnarzkörnchen konnten durch die lebhaften Farben
i- p. L. bestimmt erkannt werden, das Üebrige scheint vor-
Wrxbend einem festen Mergel anzugehören.
:222 Nadttrag tur Silt. d. malK-plij/i. CtatH t. U Xitrt 1873.
Aehnlicb vorhält sich aucli der mittelgrosBe BesUnd-
theit 6, htsi vr«Ich«n] neben den lUinftruUfaeilcbvo nno itoeli
merkwördiger Weise oi^.u)iscbe Beim^u^ngen namentlich
von t'oraiuiuifereD üich bemerkbar machten. Nach der
antcr «tcirkinn Bmu^cn orfolgb-n Einwirkung von Ecxigsäan
bleibt ähnlich, wie b«i detu grüsserou Theil, ein Rtlckft&nd
Über, der nnter dem Mikroecop unterancfat Verachiedvnus
kennen liUst und zwnr:
1) kleine, schwarze, vom Blagnet gezogene K5rnch«Q —
Ho^ebetflen ;
2) wehM, niei»t dtirchgichtige x, Tb. auch opak«, nnd-
licbe and «kige KSmchen, die i. p. L. lehbafte Ag-
gregatlarben, liSebst Helten farbige Streircben zeigen,
daher w«it vorheTTxchend xaui Qiiurz nnd in wenige:
Sptitterchen einem PlagioklaH zoznrechnen sind ;
8) rundliche, agj^Intinirte rOtbliebe KSrodMO. welche au- ~
darchflichtig bis diirchiKheinend, i. p, L. ohne Farbe
sind und walirscheialich ans geßrbter, acDOrplier odi
darb«r KicHebabstanz als Kernt Ton Forammifi
beat«beo;
4) grüne Kerne von /'oramiitt/er^fi-ADsf&IInngen ans QU»
conit gebildet;
Ti) Glimmemcbüppchon ;
6) Schwefelkies.
Den wichtigsten Theil der Ernptiousnasie trildvt d
Teine Schlamm (86,4 % des Ganx«n). lu Wasser ti
theilt und nnt«r dem Mikro-icop untersucht, lässt darit«!
neben den Üoektgen TbonklQmpchen merkwOrdiger Wei
«ine gro»!« Menge von Coceolühen, Foramin^ereu nud i
kleinst« Thdlcfaen lersplitlert« organische Reste ira
VersteinerangNEHslande erkennen. Die Goctalitlien hentzm i
groBsentheili die gewi'ilinliche Form der Tieftetablogerfl
nngoii. Dazu gesellt sich, wiewohl nur in vereinzelten^
iSxonplaren, eine mir ueoe Porm, welche duliirch au»^
C. W. OümM: Eniptioiutnaterial d. SeNammridkane etc. 223
gneiehnet ist, ätas sie radial gestreift oder vielmehr ge-
Eillet erscbeint. Unter den weissschaligen, im iDnern mit
ferter 6e8t«iiia8nbstaQE aDsgefCtllten , daher versteioererten
and nicht etwa abgestorbenen Exemplaren der Jetztzeit an-
phiÜrigeD Foraminiferen linden sich hauptsächlich zahlreiche
QJabigmtien, seltener Nodosarien, Cristellarien u. 6. w., wie
oa in den söditalieniscfaeD Tertiärablagemngea vorzukommen
pflegen. Unter den äbrigen organischen Ueberresten machen
ach besonders kleine punktirte Bliittcfaen bemerkbar, wie in den
Tie&eeablBgerungen, die ron Stachelhäutern herrQhren dtirften.
Zusetzt man die mergeligen Theilchen durch Säuren
und schlämmt die Flocken weg, so bleiben im ßückatand
%litterchen, die optisch wie Feldspath sich rerhalten, ferner
Quak5mchen, Glimmerblättchen und branne, warzige, nnr
durchscheinende ElUmpchen, welche wahrscheinlich aus ge-
Aitor amorpher Kieselsäure bestehen.
Nimmt man die Schlammasse im Ganzen, so enthält
dieaelbe nicht nnbeträcbtliche Menge an in Wasser löslichen
äilies, nämlich nahezu '/lo "in.
Diese in Wasser löslichen Salze gehören weit TOrwal-
ttnd Chloroatrium an. Sie bestehen nämlich aus :
Chlor 57,11
Schwefelsäure 0,48
Salpetersäure Spur
Natrinm 38,86
Kalium 0,07
Bittererde 0,73
Kalkerde 1,68
Kohlensäure und Wasser . . 1,07
100,00
Der geringe Gehalt an Gyps nnd au Bittererde ist be-
merkenswerth und weist in üebereinstimmuug mit dem
Fehlen von Jod jeden Gedanken an ein unmittelbares Ab-
■tammea dieser Salze aus dem Meerwasser eurück.
224 JFaiBUrag ;wr Siü. i »aiJi.-jAitt. Cluiitt r. 1 JOrs S7K.
Der f«is« SeltlsaiD (O nach detn Andgiy
gsiLzen Miwag mit Wa^ss ist com Tfaol dnn^ änr^
wtzljoii'. Dn- drireb sehr T«i3&niitr Salznurp sa-le^ T
hsDptüehUclb Kulkarbonat mit «vm kobknsBiiucr Bil
TOD Thon betraf l^,ö2 *• und bestellt hu:
Kohkn^orer Kaltercle .... 59L.^5
} 2SJ5
3.63
1.13
., BiU«rerde . . ,
n EiBPDoxjdnl . .
ManganoxTdol
Thon
EiEenoxyd, Kieselerde etc. etc- .
loasi
Den dnrch Sftlzmnre niclit zM-IegtcD Rost &sd icli
•unmeDgesetzt aas:
Kieselerde. 5c>.T5
Tbonerde -22.59
Eiwnozyd 7.61
Kftikerde O.OS
Bittererde 1.52
Kali 0.!>0
Wasser 9,00
1Ö0.4J
Im /tasammenhalte mit der mikroscopiscfara Un
Hucliiinf^ ci^ibt sich hierans, dass dieser Restbestsndfheil
«•in eiH<?nljalti(;er ThoD mit Quanctheilchen ood Glimi
(ichU;>{>clien HDzuneben ist. Dazu kommen noch ger
Mtingeii von Markasit. In diesen Schlammmasaeo
Schlum m Vulkans tod Paterno köunen wir deni
durchaiiH keine Betheiliguug vulkanisclieD Material
der Zunaiiimenset/uiig erkennen; dieselben gleichen rielr
einem mergeHgen Thon, wie derselbe in den
tiaren Abla(;(ernnt{eii der Nachbarschaft i
zukommen pflegt. Der EinacWnss ytoa CoecotUhen
II W. Gtimbtt: JShijXiMMiarmol d. SOiarnrnnMaae etc. 'i2^
Fimmmiferen »etut es zwlein ausser allen ZiiäM, d«M
Eroptioiianiateriat, was ancb itnmer dt« Untacb« der
«vaikaae Mtn mag, die wir hier laa&chst noch od-
laaaen wollen, nichta anderes bt, als erweichter,
Waner iIurcliLräukUr und durch Gasspannungen
•mptiT gewordener Tertiärthou.
Noch ist zu erwShn«D, da») zwar nicht die GaMCxhala-
Ütsan diesea Schlammmlkaos, aber doch die der benacb)>artTO
M(.8atiueU« von PaternoTon Ch. ßi. Ciaire Oerille nnter-
ntbt*) Qod r.asainnieag«!«etxt gctandcn wurde buk 97,0
KbUtnsliir« and 3.0 Sauentoff mit HtickstoS. Ea ist wabr-
(dmnliclt, dasa auch das Gas deti ^^hlalnmTulkan8 von Pa-
tnu) finn ähnliche Zasanimeagetzniig, vermntblich mit einer
BÜBtoguni; von Eohlenwasaerstoff besitzt
Dieat« anffallende Resultat dtr ünt«rsacbnag des Knip-
Ünuaiteriale bei demSchUmmvulkao von Paterno berechtigt
kfmjlieber WeiM noch nicht, weiter gehende SchltUs« so
*H)«D, w«n hier möglicher WViMteini' rein iirt liehe Krxchei-
aiag rarliegen könnte. Es erwies i<icb daher wGmichcn^werth,
^ toteniuGbang in ähnlicher Weise auch noch anf andere
^dttuDBirulkane weiter annodehnen. Hier ist zunSchit die
Untmicbong desjenigen SchlammTulkans von Wichtigkeit^
*iäciw gletcbsam aln Typns aller Schlammvulkane
ü Eoropa ujgesehen winl, des Schlammvulkans „Maca-
'lU". noch welchem von Atanchrn alle Bchlarnmrnlhaoe
fitikta mit dem Nainen Macalaben bezeichnet werden.
ErtpÜnastDAterUI de» Sclilammralkann Xacaluba bei
ülrgouti.
Dieaer Mbon ans dem Alterthom Kukannte Schlamm-
ralkao bei Girgenti aaf äicilien, wird nach Dolomilen's
g) AauL d. Oilntie et rbjüqae 3. 8«r. tS58. Tom. LU & 51.
([ffT9. t. Umth-jAty. CL] 15
226 Xadttrag imr Site. <f. «uuA.-fAy«. a<uit r. L Mmv JS79.
8ebiidi!rong im Jalire 1761 vod etnem beiliafig 50 m boluol
sehr flitch krgclfonnigca Hügel toh sehr TcrüDdn'Iiehiir Ge-
stalt bei etw» 925 m. Dtnfang gebildet. AoT den wh-
gestampfleB Gipfel detaelben macben tahlradi« aelcBDäLre
kotii«cb« Aufntganf^n, di« grQuten etwa I m., dw kldosteB
oft Dor s|>aDoeiiiioch, die agentlicben ErnptioDSpunkte «tu.
Jeder dieser Kegel trigt oben eine tricbtTf&nnig« VertidoDg,
in wdcher der HüSKige Schlnmm bis zam Rande des Kegels
aufsteigt, sieb bier zo einer halbkugeligen Blase aufbl4ht
utK) nnn, indem die Blase mit Bt&rkem GerÜnsebe serptatct,
tbeilweise emporgecchleodert wird, theilwetae in die Vsr-
tiefiisg snrücksinkt, um nach 2 — 3 Hinrteo wieder aufon-
stdgen und daSMlbe Spiel za wiederholen. Der ausge-
worfene Scblanim bildet einen Tbonbodea. der beim, Aus-
trocknen rifsig wird nnd beim Darfibergehen schwankt mm
Zeichen, doM er nur eine Erarte fiber einem weichen, halt^
fla<3igen Untergründe bildet. Bei eintretendem Regenwetter
erweichen die Tbonmaseen and die kegelfiSrm^en Aaftsg»
äugen der ganzen Region verwandeln sich in einen groesen
mit balbfiDssigem Schlamm erfüllten Tümpel *).
In etwas anderer Wtiae bevcfareibt später (1829—1832)
Friedrtcb Eorfmauu'*) diese Schlamnirnlkane: „In
einer wenig erhöhten ThoDe>>ene i^t rind auf einer Fliehe von
etwa 150 Schritt Länge and angeiähr 50 Schritt Br«ite eine
grosse Zahl, etwa 30. zwischen 2 — 3 Fuss holier i^chlammk^el
autgeworFeo. Jeder trägt auf der Spitxe eine unbedeutende,
selten ntdir ab fossgroese tnchterfBrmige Vertäefung, welcbs
mit Sakwasser erfIlUt wmr ond stete ward die Oberfiädm
dieser kleinen Wasser-AoHuiunlangeo von atistretendea (tae-j
blaam in brodelnde Bewegung erfakltes, wobei sich niebti
t) Doto^tt^ Wstke iMJIteeb«! nr Im isbs Pontas rt
litrat TriMwred de rSlM tTSSj Tsjm« an Ums de Upari 1783 wsi 8a
Is iMsbkMsl 4a Um de b Cakkc I7M.
101 XanSa't aed r. Dceica's Aichlr. Dd. I3{ 1639 & IIB.
G. W. 0«mM.- Emptutntmataiti 4. SdUammttilhme etc. 337
■Ha an iea AbMni^n der Kegel fiber die Rinder dieMr
tiwKa Krater kleine .StrSin« der tnit Salzwasmu- getrimkt«a
Tbnnuae ergossen, welche das Bild kleiner Laraströine
ItUduam «pi^leod darstellben."
Id nenerer ^it {lüöb und I8&&) bxben Ch. St. Claire
Dffille und P. Leblan e Bach die ZasammenMtEnng der
ui im Oeffnnogen des Macalnba BUBstrSmenden Gnae
.UElenacht nad geraadün "), dum «Je beüUtheii in der aln
\tit. i bK«i«bnetcii Mändang aus:
Kohlensänre . . . 1,15
Sauerstoff. . . . 1,70
Stickstoff .... 6,75
Kohlenwasserstoff . 90,40
100,00
Ktm OwB besitzen demnach eine abweichende Zo-
|<HitaBetznag gegen riete der eigentlichen Tulkanischen
EtWlstioam der Komorolon, Solfntoren n. s. w-, welche
teth du Vorkommen von Salzsäuren nad schwefeligcr
[ Sn» Kek^nnaeichnet sind, aber es wird von Oeville an-
! punuen *'}, daa« zwischen den Gosexhalationen der
^AkamTnlkane and Salse nnd jener der echten Vnlkane
Mglich ihrer Zasammenaetxung ein allinähliger Ueber-
P*(t itattlinde, sn das« es Dnm<3glich sei, sie sicher tob
I *Muler lu un torscheide 0.
thr mir rar Untersachnng Torli^eode Ernptionsschlamm
"miacatnba besteht ao!« einer wetsslicli graaen leicht
^ni^Ucbirn Erde vom Aassehen eines tcrtiäron murgttligvn
IW. In'fl Wasser gebracht, erweicht derselbe ueoilich
I '*i qnd hintarUUst beim Abschlämmen der feinnten Thon-
[ Wehen geringe Mengen gröberer Bttimeogiuigen. In
^■o skeant man mit unbi-wafFnelem Auge und mit nilfe
^ ItikratoofM kleine KürDchi.'U ron Quart, Gtimruerblätt-
11| AbimIcs <le Chinie tt d« Plijiipae 3. Ser 1858 p. S7.
19 FooijW st Oor«*», Arn. i. scmw. geatojiqnw T. II, ISTO p. 09,
15'
228 Nachtrag tw StU. d. maai.-phyt. a<UM v. 1. MStm tan.
eben, Splitter von Kalk, Qyps (? Anhydrit), kohlige Th«l-
cben nnd toq Schwefel, dessen Natnr durch Verbmf
noDg sicher nachgewiesen wurde. Äehnlich wie in des
gröberen Bestand theilea der SehlammmUBe von Pateino
finden sich auch hier weissschaligei mit harter GresteiiuBnl)-
stanz aasgefQUte, also versteinerte Foramtniferat in beson-
ders reichlicher Menge, namentlich Globigerinen^ nach Art
der in den benachbarten Tertiärschichten TOrkommendei
Formen. Es ist hervorzuheben, dass auch hierin jede Spo
Tnlkaniacber Gesteinafragmente oder Mineralien fehlt. li
den feinen Schlammtb eilen bemerkt man a. d. M. nicht be-
sonders h&nSg Coccolithen in gut erhaltenem Zustande. Zahl-
reiche Riiigfr^^entfl und feinste Kerne denten daraof hin,
dass viele derselben zertrOmmert, nur theilweise erhalt«
worden sind. Auch dieser Schlamm enthält nach den Unt»
sachnngen von Asa. Schwager
1) in Wasser löflliche Salze 3,70
2) darch Essigsänre zersetzbaren Antheil . 4,18
3) in Salzsäure „ „ . . 24,63
4] in Schwefelsänre „ „ . . 13,50
und einen Rest mit 54,00
100,09
Die in Wasser löslichen Salze sind;
Chloruatriuni 8,305
Sohwefelsanrea Natrium .
. 0,227
„ Kalium . .
. 0,121
„ Kalk . .
. 0,033
3,686
In Essigsäure wird zersetzt ;
Kohlensaure Kalkerde . .
. 3,80
„ Bittererde
. 0,38
I
Der durch Salzsäure onter lebhaftem Aufbrausen iv4[^
setzte Antheil ist etwas Bittererde und Eisenoxydul-haltigi^'.
I
C. W. Oimbd: SntptiOHtmateritd d. SOlanmmäkatte ete. 229
KilkearboBat neben kleinen Mengen von Thon. Durch
Sduäare wird ferner A und dann durch Schwefelsäure ein
AnÜidl B uraetsct, welche beateben ana:
A
B
Eieselaänre . .
26,36
45,12
Thonerde . .
23,44
37,48
Eüeoozydul
17,24
3,46
Eftlkerde . .
2,52
0,51
Bitteisrde . .
7,92
1,40
Kali ....
3,18
4,77
Natron . . .
3,91
2,62
WaaMr ...
14,15
4.88
90,72
100,14
Dieser Beetaadtheil ist ein Alkali-reicher, Eisen- und
Vuer-halt^er Thon von der Besohaffenheit, wie er hanfig
i» tbonigen Sediment&r-Ablagernngea gefunden wird.
Der Best ist znHOniniengesetzt ans:
Eieselaänre
Thonerde .
Eisenoxjd
Kalkerde .
Bittererde
Kali . .
Natron .
Wasser
78,04
16,81
0,91
1,23
0,07
0,83
1,54
1,24
100,67
Duin scheint neben einem kleinaten Theil durch Scbwefel-
"ürt nicht xersetzten Thonee die Kieselsäure in Form von
wikSmchen Torzaherrscheu. Nimmt man die Zusammen-
"bng des Schlamms ohne Scheidung des in Salzsänre and
^nfelsäare cersetzbaren and Beatantheils, so ist dieselbe :
Kieselerde ..... 54.42
Thonerde 19.63
Eiwnoxyd 5,17
230 2f<idaraf tttr Sitt. d. MofA.-jiKjw. Clatrt v. J. Mars iSff9.
Kalkerde $,58
Bittererde 2.3G
Kali . ." 1,59
Natron 4,03
Kohlonsäare .... 2,48
Chlor 2,0!
SdiwefüIsUare .... 0,22
Waaser 4,79
100.28
Wir gewinnen in diesen Zahlen das Mitte), diese Zc
MinmeuiietxDng mit Jenen andern TbongestelDen zn ver-
gleicheu, welche ntau ineitit nur nach dor BsuMefaantljw
kennt und die wir später erwühcen werden. Wir wolle^j
hier nur vorlänfig auf die Aehnlichkeit dieser Zurammenfl
eetzang mit jenor den von Abieh analyairten Eruptiona- ''
matpriaU d«8 Schlaaimvalkaos Ton Knmani und munchi-r
Tiefseescblammabh^erungeQ hinweisen. Von Iteimengungco
mlkanischer frodnkte oder von einer tufUrtigen Zu«aminen-
setZQDg war nichta xn beobachten.
Ich wende mich Kuu&chst der weitereu nnteniuchunfi
zweier S«hlamniaaswiirftmu)teD ni, welcite anii den dnrc
lahlr^iche SaW, Gasexhalationen «od PetrolenmqufUen
kannten Uzenden der Apeninnen bei Modena und Pa
itammeo, um auch einige Beispiele ans dem nürdücbo
Italien fllr den Vergleich xn gewinnen.
Ueber diese norditalieniHchen Schlammvulkane verdani
ich der Gnte des Herrn liergdirektors R. 8 1 ö h r fo^i
Mitthirilnng: „Boicbrnnkt man den Beigriff ..Salse "näher bl
auf die wirklichen ScblarnrnTtükaoe, die nicht bloss Kobia
wessenitoRgks aiu^tofmen, sondern auch S«hlami
und GesteinafragtiteDte ausschlendem, so finden sich in Ai
heuligeu Provinz Modena und Reggio nicht weniger als
solcher ansgesprocbeoer Sab«, niimlich:
C. W. aambU: Ervptifmtmatenai de» iScUonmimlfctn« etc. 231
1) Die Ton Monte Gibbio bekannt unter dem Namen
der Salse Ton Saasnolo. Dazu kann man drei be-
nachbarte kleinere Salse rechnen , welche anscheinend
selbBtständig, doch in innigem Zusammenhange mit
der Hanptsalse zn stehen scheinen.
2) Die Salse Ton Nirano, auf die zuerst Brignoli ")
aufmerksam gemacht hatte and welche dann von
Stoppani beschrieben wurde.
3} Die Salse delta centnra oder delle prate, die
nnweit von Mont'Ardone liegend zuerst von M^nard
1b Groye '*) beschrieben wurde.
4) Die Salse von Pnjaaello, bereits von Spallan-
sani ") beecbrieben und mit dem Namen della Toro
della Maina bel^t.
5) die Salse Von Ospedaletto, die bisher noch nicht
erwähnt wurde.
6) Die Salse von Casalina- 91 oacerato, ebenfalls
noch unbeschrieben, aber bereits von Brignoli er-
wähnt. Alle die bisher genannten Salse li^en im
Hodenesiochen ; die folgenden dagegen in den Pro-
Tinzen Reggio nämlich
7) die Salse von Qnerzola, von Spallauzani
(Qaerznola) beschrieben und
6) di« Salse von Ca sola, die derselbe Gelehrte irrthüm-
lich ala die von Canossa angibt.
Einige der bedeutendsten derselben wollen wir nun
näher notersnchen.
13) BeUtiooe delV altima erDiione A. sal» dt SubdoIo, ßeggio 1836.
14) Joanal de Phriiqn« Toi. 86.
15) Via^ delle doe Sicilie e \a »Icane pkrte dell' Appennino Tom. III
1795 PaTim.
232 Nachtrag t. Bits. d. wKUh.-phgt. Cl. v. 1. MOrt tSfS.
Salsa di Nlrano ■•}.
Einer der bekanntpsten, noch jetzt spradelDden Schlunm-
Tnlkaoe liegt im SQden von Modena nnd öetlich von
Sassaolo im Gebiet der aatischen Subnpeiminamergel unfern
von dem kleinen Dorfe Nirano. Herr Direetor St5hr
theilt mir darüber folgende Einzelbeitea mit:
„ünfießhr 1 Kilometer nSrdlioh vom Dorfe Nirano
liefet am Südostgebänge eines ans blaugraaen Sabapenoia-
mergeln bestebeaden HShcnzngs etwa 40 m, tmt^r dessen
Kamm ein kleines, auf drei Seiten von HOgeln amgebenea,
nach Süden offenes Hochplateaa , das sieb scbon von ferne
von dem ring^nmgebenden Grün des reich bepflanzten
Landes dnrcb seine Kahlheit and helle Erdfarbe in snf-
&Ilender Weise abbebt. Auf dieser etwa 400 m. langen
und über 100 m. breiten Hochfläche finden sich nnn eabl-
reiche Schlammkegel, welche dnrch ihre Änsdehnung, durch
ihre häufigen nnd nach Zeit sich eiastellenden Erruptlonen
dnrch die mächtigen Schlamm- and Gasezhalationen ab
die grossartigsten aller italienischen Salse , jene der be-
rOhmten Macababa nicht ausgenommen , gelten können.
Dieser Gomplex wird als Salw dt Nirano bezeichnet.
Die kleine Hochfläche wird von einem hellen , blaa-
grauen erhärteten Schlamm, der von früheren Ergüssen ab-
stammt , gebildet und läHst keine jener scharfkantigen Ge-
steinefragmenten wahrnehmen, welche die Salse von Sassnolo
kennzeichnet. Die hier aufgesetzten Schlammkegel sind
bald bloss unansehnliche Bodenschwellungen von einigen
cm. bis V» — V* ™- Höhe aus breiter Basis sich erhebend
bald bilden sie steile, 1 — 3 m. hohe conische Erhöhungen
Bei ihrer Veränderlichkeit ist die AnrAhl nicht conetant;
es wurden deren 15 — 18 gezählt , die jedoch meist nicht
alle gleichzeitig thätig Bind.
16) Tprgl. StoppsDi, J. Petrolü in lUlia in Politocnico VoL 11
MilftQo 1866 p. 55 n. fdd.
0. IT. Oümbti: SrvpttmuiMl<ri<ä der SeUamiHeMatie tic. 233
Aaf ilüu Giprelo dieser ki>gi>!rörmigen ADfratjangeii
Hieb iairaer klein« knter&liti liehe OcfTunugeii, aus
doMHi bei eioigoD fortiriilin-uil ScbUmm üWrÜioMttt aat\
Gwblaseo geranschlos anfsteigen , nälireod bei anilern das
A(mü>M«u dea Scblamins und die Qasexhalationeii in knrxen
Pwmm iDtrrmittireud UDter Bir^Ieitnug eiucs eiuvi nr-
beiteDden Üanipfniaschine äholicbea stoaiiweisbrausenden
|nt*riluscbw erlolgt. Jede solche periodiAcbe Eraptioo b<^aut
mit ein««! atOMWüiMti Geriuscli in der Tief«, dieJUM »tvigort
jrich nach and nach, bis die Oeffnang mit Scblamm gefallt
bt. Saa fiieest derselbe onter starker Gasen twickluuf;
Dbnr , oder ab«r itteigt bui viiiigen '/*—*'* m boch s«iik-
ncfat in die Laß spriogbrunoenartig etapor, am dann rasch
lorflck KU fatUn. Dieses Spiel wiederholt sieb in I^us«fi
Tiin 30 S«kiiudeu b» 40 Miiiuleu. Wenn man ver-
sncbt mit einer laoguu Stange den Qrand der Kegel zu er-
niclien, so erweist ea sieb, dass man in iVi— 2 m Tiefe
noch kmoen Onind erreidit.
Ausser diesen mehr oder weniger tlütigen Kegeln be-
Bnden sich in der nüohstea N&be nicht weniger als 39
OdEatingen im Flod^, aus denen Gasblanen anisteigen nud
Sefalomm sich i-rgiewt; einige derselbon waren ttugcnschein-
&cli in Nenbililang begrilTen. Datutben liegen weiter noch
1 S Tlkiap«! sben im Boden, die theils mit Salzwasser, tbeits
mit fltlnigem, grosse Gasbluen atiwt<M8«&dem ä«blaniin er-
eilt nod. Da« 0ns ist niebt zn entxnndlieh. Ihr Darclt-
■avar beträgt dorchschoitUith 1—2 Meter, nnr einer gebt
Iker 2 m binans." ")
I
17) „ÜB Btiricbtlgai Vor»t»UnBit«i lu btgtgata mam bomsrkt
««id«n, iUm ilic AbbildsDg dieser 8alM, «wieho ätoppsni in PoU-
tmks, Vttl. II. !B64 p. CO ^Ulil, dnrcbaiu nicht utreffend Ist, ilel-
■tkr nk nm &dcbBer i^g EÜMb itnrgat<11t anKMohsD werleu muBs.
Ztaoo SS Uat ■j<b wedei von drr TalkuK^-AhnHchra Umwalluiii; noch
334 Nadtlr. t. Bill. i. ■malK-jityg. CI. v. I. UAr* JS79.
[ten
diel
genfl
1
Die TOD Sra. Direktor St5hr Torgenommenen Tem-
peratarniesanngeD (13- Mai Iä66 Vorm. II Uhr) zeigten
20" C. LuftvSnD«, genau denselben Gmd best« auch
Flüssigkeit in den Tümpeln, während in den Kogclöffnun
die Temperatur twisohen in — 16" C. schwankte.
„In früherer Zeit inns« die EruptioosthätigkRit dieser
Salse bedeutend stSrker gewesen ««in , weil in den vaa-
ii^enden Feldern aocb die Spuren ertoftdtener Wirksam
keit sichtbar geblieben ist.
„Gegra die Erscbeiunngcn bei der SaUe von Somoolo
macht sich hier eine Venwhiedenheit bemerkbar , welche
darauf beruht, da« di« Salse von Nirano im Unterband«
auf blaugranea SnbapeuniDmei^el der aHtiacben Stoffe
aufsitzt, wessltalb in den An^wurfsprodukt«!! nur Schlamm-
Riivweu ohnv üest4>)ufragmeDl« xnm VorMliein kommwi,
wäfarrad bei der Salsa di Sassnoto , welche aof der Grenze
swiacheu den SubapeDttiomei^lD atidl^endeu obersten gelben
Sand and der anteolagemden Argillc »cagliose ihre Stella
findet , die letztere noch in das Bereich der Eruption
reicht und daher eckige ^tOcke der Argille scaglioee mit
zu Tage gebracht werden."
Da« aus der Salsa di Nirano beraniifiteww&d«
Bchlamniige Material erhärtet zu einer aschgrauen , brQcb-
lichen, zwischen d«D Fingern schwer 7«rreiblicheu, in Waswr
aber sofort zu einem weichen, xuweilen etwas Bitomea eot'
haltenden Brei zerßiessendeo Mastte. Durch Abechilmmen
derselben erhält man kleine Alengou gröberer Theilclien
(5 — 5^) — Mergelbr5ckchen , Ealkapathatnckchen , Gyps-
I
II
M Soll-'
von «nbtriffHidcDDiBiprni irgend ctwuwbcii. IKe in PDm ebw«
KtatrrraDiIa diir][«t«llte tlnigelMnf itt alebu snJcrw, lia der sM Sab-'
kpenniniMritrl beit^cade BObeniuf, u dta rieh die kleia« PUcIm der
8alM aalehat" tStSlir).
C. W. GAntbel: ßnptitmmaltrial der SdtlammnUMm ett. 336
Splitter und in ziemlicher Mcugo versteinerte F&ranünitertn,
Mirie Bruchstüke van Muschehcbalen, dann Gluuconit- nnd
Sandkömcbi^D. Auch Echitiodcmiflnstacheln kommen, jedoch
spürlicb vor; dsf^en scheinen THatomem und Radiolttritn
IQ fobli^D. In d^n fi>inrn f^chUramthi-ilchm li«rr<chcn Thon-
Sockon, SundsteiDkömcheo und uadarchfichtige , durch or-
gani«che Materie gefirbte kalkhaltige Bectnndtheilc vor.
CoeeoiUhe «iod nicht »ehr Iiüiitig, iibcr doch in ansefan-
Bch«T M«pg« rorhandra. Äussenlvm bemerkt man Glinuner-
(chOppcben and feinst« Qaarz^litt«rohen, D. d. M.
mit Anwendnnf; de« polarbirtm hiobt«s geben sich in dem
darcb Säuren von dPD beigcniuuf^ea Kalklheüchon berri-iten
Rnte weder Feldnpath- noch Aogit- oder Dornblende-
rtnkchen zu erkmucn.
Der Schlamm braost mit Säaren behandelt lebhaft
uf ond gibt mit verdQnnter FesigHänre behandelt an Kar-
bosaten ab: 19.83 "/o
12,S4 „ werden weit«r durch starke Salzsänre
zersetzt
oad 62,80 „ bleiben im R««t, endlich
4,05 „ sind in Wasser lOsliche Salze
99.52*,«
Die «nr Verfügoug stehende Menge des Schlammg war
za gering, nm eine er-tch&pfende Analyse der in Wasser
tSalicbeu Salze vonnoebmen. Der Haiipt«aefae Dach l>e-
ttebeo ne aas Chlornatrium (3,37», kobleniaiurem Natron
(0,72'joJ nnd Gyp» mit «chworelsanrem Natron (Rast).
la dem durch Eseigiäure zersetzbaren Äntbeil wnrdeo
U Eorbonateu kohlennure Kalküle (15,84) mit ge-
ringvii Mengen von Bitiererde and Eisenozydul »wie mit
Bpuren too Mangauozydnl erkannt.
In dem lileibetidci) Iteste wird ein Theil (12,84» durch
kochende 8alzsäiire xemtzt nnd zwar mit:
-:'f«lSl>tiir? ■— '
C. W. OüwAel: Eruptwntmateriai der Sdilammvtdkane ete. 237
Tbon nimmt an diesem Reste eine TerbältDisamissig natron-
reiche Beimengung, die fürs erttte noch niclit näher zu denten
ist, wesentlichen Autbeil.
Die ganze Masse des Schlamms enthält demnach
Kieselsäure . . .
42,48
Thonerde . . ,
18,16
Eisenoxyd (Oxydul)
3,46
Eatkerde ....
10,42
Bittererde . . .
1,90
Eali
2,60
Natron ....
6,49
Kohlensäure .
8,96
Chlor
2,60
Schwefelsäur« . .
Spur
Wasser ....
3,76
100,23
Diese Bauschanalyse zeigt, wie wenig sie geeignet er-
scheint , uns über die Natur der Gemenge , welobe im
Schlamm vereinigt sind , irgend ergiebige Aufschlüsse zu
geben.
Fast in gleicher Weise verhält sich auch die eruptive
Schlammmaase der benachbarten berQhmten grossartigen, schon
von P 1 i n i n 8 ' *) beschriebeneu Salsa von S a s s u o 1 o,
welche jetzt nur mehr geringe Thätigkeit entwickelt, früher
aber sehr bedeutende Schlammergüsse zu Tag brachte.
Herrn Direktor Stöhr verdanke ich die folgeude ans
•einer eigenen Uutersuchang hervorgegangene Schildernng
dieses berühmten Schlammvnlkaiis :
„Die Sassuola-Salse ist der Typus für jene Elasse
von Schlammrnlkanen , bei welchen nicht einfach
Sehlammmassen und Gase herrorgestossen , sondern auch
Gesteinsfragmente in grosser Menge mit zn Tag gefördert
18) Hiatona mniidi lib. II «p. LXXXIQ.
238
NacUr. i. Sitt. d. mtOKt^yt. Ol. n. 1. Märt ttflS.
werden, ßtwas aber 2 Kilometer 8. voa SmsooIo am
MoDt« Gibbio gelcgim besteht dif*e Salw in den laeitt
l&Dgsiut«a«rDdeD Robeperioden aus wenigen, onscbeinbaren,
mit Sakwasur gefOUten Tümpeln , aas denen sieb Blasen
brtiDnbarra Gbac« entwickeln. Im stärksten Cootra*t g«geu
die aoscbeioenil gerlnp^fCi^ge Thättgkcit tritt ilftgcgen die
SaUe bei den ut'iivm'ifm gewaltnamen t^rnptionsparoxinneD
mit den grosAitigsten Er«cheinuiigen berror. Bereit*
Plinias erwälint den groswtigen Aosbrncb vornJabroSOi
V. Cb. Den letzten Tom Jahre 1*^35 hat der Ingeniesr''
Brignolt di Brnnhof vortreffticb beschrieben. Kach
dessen Schilderung flosa der ^hlamm Iä35 über t Kilo-
meter weit hersb und ftlllt« «in kleines Tbilchen ans; di«
guue ÄQBWurfamasse schätzt Brignoli auf I Vt Millioneo'
Cubikmeter. Li Gegenhalt hiermit steht die entreffende
Darstellung, welche Tbeod. Pnchs 1875 **> g*gebra luL
Diese Schlammströme haben grosse Aehnlicbkeit mit
Erdrutschen, indem so zahlreiche, scharfkantig« üestauu-
brocken in der Schlammasse eingebettet sind , dasa bäafig
nur diese Gesteinsfragmeute dem Atige MJchtbar ittttd.
Dieee Trümmer bestehen ans Flyscb und Macigno , denen
neb Brocken ron glauoonitidchem Sandstein, Splitter von Ealk-
■path, feroer mit Manganmineialivn überrindete Gestettu-
stttcke und Schwefelkiestbeil« beigemengt zeigen. Manchmal
findet man auch einzelne StQcke des bekannten Sorpcattas
der Apenninoo im SchUmm eingewickelt."
Leider stand mir von dem Schlamm dieser Salsa eine
fQr die chemische Änaljrse zoreichende Menge nicht xor
VerttigaDg. Wir besitzen nun zwar eine AnalyM des-
adbeo Von Spallanzani, *") wetcli« die Folgend« Zd-
•anuDeosetiung angielit:
19> Sitz. dM Acad. i. WLm. tä7&.
20) Viafgl a. s. 0. T. lU. p. 336.
C. W. GütuM: ErupliontmaimfU äer 8Mammt>ätMne tie. 239
Kieselaänre .... 49
Thon«ri]« 38
Kalkerde II),
Magnesia 3
EiMD 3,6
lodeas ist diese Analyse zn alt and sichtlich nngeaaa,
. b«nflUt werden xa können.
Wn die dürftigen , an Gesteinsbrocken anhaftenden
Stblnuntheile tn beobachten ge«tattet«n, ist im Wesent-
lidteB nicht TerEchirdener von den Unteranchungsresul taten
' fa Sdiknun von Torre ond täart. aacb hierin keine Spur
icUen Tulkani»chen EmptionsrniaterialH crkenneo.
SrUAmminaHse rora SchlammTulkan TOn Tom.
Die wn einem d«r Haapt«prudel des «og- Schliunm*
nlbna vonTom bei Trai-ersetolo*') in den Apeuniuen von
nn« geBoamne, im Irocknvu Zugtande aschgraue, xiemtich
kitb terreiblicbe thonige Substanz , welch« ich d«r Gate
^ Hru. Prof. StrobI in Parma verdanke, erweicht leicht
in ffuser und gi«bt einen zähen, ncbmierigen Tetg , der
■>tk tchwierig atMchlämmen lässt.
Durch Wa-sMr lä«st sieh an Gehalt von 3,755 > Ifis-
Ivla SaluB ans der Schlammmasae aasiiehen, welche weitaus
^ grOartaa Menge nach ans Ühloruatrinm mit geringen
1' ■■gtti aa Gjrps und Spuren von Bittererdesalz«» bestehen,
fin der ansgelangten Masse konnte ich durch Schlämmen
11^6'js grObere Gemeoglheile von dem feinen Schlamm
Usondera.
Da die gröb««n Beimengen aus kleinen Gesteinsbrocken,
' StadkOmcbsD and zahlreichen organischen UcbiTreKtcm be-
•0 wird diese besonders bebandelt and zwar zunächst
tl) Stoppanl, I. PetroUi, Im Politsonio» T. II 166« p. 04.
240
Jfaektr. e. SiU. A matK-j^y*. Ct. t. J. Ullrt im».
33.86
1,89
1,92
Spnr
0,20
mit sehr verdGnnfer Salzsäure, durch welch« die Kar-
bonate and efwsK SilikM von aocb nicht Mch«r er-i
mitUlUr ZuMunmentseteunK zeniAxt werden and xwar
mit 37,87 Vi während
62,13 V von Saksäure niizenetzt blieben.
Der s«rMtxt« Tbeil besl«)it uns :
kohlensaurer Kalknrde . .
„ Bi»enoxydni .
„ Bitt«renl«
„ Manganosydnl
Tbonerdesilikttt ....
87. »7
Wir wollen sunäcbst diese grüben* Beiniengang iiKher
outerauclien. Wie schon bemerkt , sind in derwlbcn sahl-
reiclic orgunUcbe Ucberrexte entlialten ; beeondera zahlreich
findet man weixotcbaligc St«inkeme von Foraminifcrm, inet
«olohe in den benachbarten pliocSara TerturEchicbti-D ror-
kommen. [Hrunter machen sich besonders Globigtrinen
durch ihre Hätitigkeit bemerkbar. Daneben sieht man kleine
Fragmente von Muschelschalen. Ton Echimdcrmm u. 8- w.
Weder Diatomeen noch liadioiariai worden angetroffen, j
QoareklßmpcheD und Glauconitk&rn«beo sind alti Foramini- fl
ferenkeme zu deuten. Um die Mineral beiniengangen von
den begleitenden mergeligen Tbeilchen zu l>elreien , wurde
die Muse , wie erwähnt , mit Satssitiire beh«nd«lt. In
dem zurückbleibenden Rest« konnten nur Quarskömer, ^
Glimmerblättchen und andnrchsicbtige Tkonbrocken deot-
licber unterschieden werde». Weder Atigit noch Feld«path-
theilcheo Hessen «eh i. p. L. auffinden.
Der gesonderte feine Schlamm, der R6,T4*r« des auf-
gelaugten Uuterials ausmacht, wurde gesondert weiter nnUr-
sttcht. Beim Bebuideln mit stark verdünnter Salaiäare
brauste derselbe lebhaft , indem sieb die darin enthalle&oo
Karbonate Miretttcn.
I
C. \F. OümM: Enäptioiumaim^ Atr StMammmlkme «te. 241
nn bei lOO* C getrockneten FeinschlaDim fand
ich darch vcnlQDDt« Bsluänre zvr«ctEbar 27,095 \ und xvrar
kobleimure Kalkerde . . 22.335
„ Eisenoxydol . 2.314
„ Bfanganoxydul . 0,154
„ Bittererde . . 1,992
27,095
Der oDxeraetite Wesi e
QtfaäU :
Kieselerde
. . . 68,50
^_ Thoni^rde
* * ' ' j 20.56
^B EiseDoxfd
H Kalkerd«
. . . Öpureu
^K Bittererde
. . . 0,82
■ K>li . .
" " " 1 3,55
^V Natron
Wasser
. . . fi.69
k
SiiiiiD>C 99,50
Unter dem Mikroscop verhält sieb dieser Best, ähnlicli
TW jene der sUditalieniHchen Seh lunm aasen. Neben feiueu
(Jaorzkürnchen bemerkt man Gtimmurblättchfn, opake Thou-
klampchen , trQebe , dorch organische Materie gefürbte
Döllchen, welcbe AtutftlUuiigeii von Foramirnft^renkaminerB
entsprechen scheinen und Thonflocki>n , während in der
jweh nicht mit Salzsäure behandelten Masse zahlreiche
fjUUXe sichtbar sind. Fragmente von Tulkantscbc^n
iMrm]g«a«ngtheilen odn* von zertrümmertem Talkuai»uh«m
in, von Asche, Bimstein oder Lava sind nicht Tor-
handra.
Aa4 diwen üntersuchungeD geht rur Genflge her-
or, dan auch dii> 9 c b I am m m u s s « n der Sa 1 8 e n,
ron welohea riele der äusseren Erscheiunng nach Ton den
«ng. SeblammTnlkauen nicht verschieden sind , im
üArdlichen Italien nur aus aufgeweichtem Thon
|1S7». -i. UtXiu-^y. CLl
10
242 Jfaditt. t. BiU. d. mstK-fkp». atuM c I. JMn $ftT9.
and Hergfl) der znnächst benachbarten ond
ÜBtergrnnde rorhandenep tertUren Schicht-
gesteioen der tortoniscfacn und utiaehen ßtofai b^
stehen. Yod einer Betbeäl%ang mlkAoiadia- Produkte
%a der ZoaammeiuetzsDg d«« dorch G»MXbal*tion«i onpor-
((ebobenen und z. Tb. stugatoneaen Bhtenal« üi nicht«
wahrzQDebraeD.
Gleichwohl bertchtigen dicM BwbftehtungGD noch
keineswe^ xa dem Schlosse, dasx, wenn auch d!« aog. Scbbunni-
ralkaoe ItAliciu wenigstens in ihrer KmiAionnnute keine
Tnlksaisclien Produkt« za Tage (ordern , nicht in andern
Gegenden ein direkte Betheiligung der letzteren an der
Bildnng der ächUrammasse ftttttfinden kiSnne, In dinsgr
Beziehung verdienen vor allem die durch die UaaoKben
Arl>eiti-ii A bicb'a ao geuan bekannt gewordenen Schhmm-
mlkaae der Umgegend des caspiscben Meeree om-
eomehr der Iteachtung, aU Abich"), bei der tTntersiich-
nng d^r ächtammnuusen ans dri:«en lÄndurstncben xor
Annahme gelangte, daas rie in gewissen TbetI — in einer
mi neralogitefa en Grundsubstanz — eine Trachyt-
pori'lijrr-artigc ZusammcaKetzang beitttzca und ao8 nnirr
Umbildnag mikanischen Gesteins hervorgegangen seien.
Die Eraptionsmasse de« Scblarnrnrnlkans von Kateani ist
nach ihm s. B. xiiBatDmengeMtKt aus :
1) kobleu^urf Krden und Salie U,T6 "/•
2) Fklagonit-SobsUnz . . . 37.22 „
3) TrachytporphjT-SabstoDB . -17,88 „
Es schien daher von »elir grosser Wichtigkeit, gnrmds
dtCM HchtammmiMiwn mit den aoeben beschriebenen in Ver-
gleich ziehen lu können.
Durch die zuvorkommende Freondlichliett des geehrten
FoFBchera bin ich in die angenehme Logo tersetüt worden,
'22) Vtba e. 1» cMfiisdicn Meere encbienoM ImuI. JUtn. ilc FXeti.
i. adenc d. St. Ptienbomg VÜ. Sit- Bd. VU B. "& n. Hl.
i
fl W. ÖnmM; SmiithntmaleHat Atr StUammvvlhiiu tte. 243
van tlen»«ll>en Scbbimiiiinaitsen its Sehkinmriilkans von
KtuuAni Kowi« voti anderen VorkoiumDÜKcn <l<>r cu«pücbeD
ß^oa üntersucbangstnaUrial zu erlta]t«n. FUr <lte«e F&r-
daruDg meiner TergleichendeB Beobacht iingcti Ober dicken
GegcnstAod fable ich mich dem gelehrten Geolo^^u im
büchnteu Grade verpSichtet.
ScblaniDunasse des Sehlaniiuvulkaiis ron Kuinuit.
tBnicD);ltcb der näheren Umstände and geologlechon
VerbiUiuae , ontor wdIcIivh dieses Material kd Tage ge-
fordert wurde, darf ich hier anf die ebenso erachi^iifende,
-wie grfindbche Schilderung Abich's »ulb^t (a. a, 0. S. 7
o. fdd.) venveiaen. Nor mr gana; allgemeinLii Orientirung
Kl rrw&hiit, tlass im Mai 1^01 eine neue Insel unfern
Baku aafta achte andSchlammHasbrnchv mit Gtu^sbalationen
^Lxeigte, wie sie so häufig in dem benachbarten Featlande vor-
^hommen. Da« üeripi>e dtr la-^1 hr-«t«nd aus Tertinrge«t«iii,
I wie ea in ilea benachbarten KtUteo aaftritt, aber dasselbe
^b bildrte nur ein TrEtinmerhanfwerk, Über welche« ein näh-
BflBsnger, oben erhärteter, in der Tiefe noch weicher, ernp-
^Ltfm* TboDSchUmm »ich ausbreitete. Nach knrfem Be-
^Brtande reraanlE die Insel wieder.
^B Di»«- E>iiptiYRchluram iat trocken genaa von dem
HiAuBBehen und der B^cbaSenheit desjenigen dvr itationiitchei)
VSdlunmTulkane. In Walser leicht erweicheud vernandelt er
sieb in einen xähen Thonteig und giebt an Am Wax^er liVxliche
Salze ab. die an Menge inde«« unbeträchtlich (0,6711 "/o) )^ind
^ nod bei der geringem zur Verfilgang Btebendeu Menge dea
BiUtiriiiU flicht sehr genau beatimmt werden konut'.^n. Es
haTBcbt diirin w.bwefelsaures Natron vor (O.SIO), daxo
kotflint Chlortintrinm (0,U9») und «ohwefelaanreo Kali
)7I), <'hWuatrou und schwefelsaure Salze gleicbfalU
vur.
Ift«
f£^
244 Ifadar. t. SiU. d. matk.-fh^ a. r. t. ItOrz 1379.
Die Busf^elangt« Schlammma-tite ali Ganzes ifit nach der
Analyse Ton Ass. Ad. Scbvrsger (I), wolche jeoer tor
Abieb(II) den Vergleichs wegen beigesetzt irt, zuBammea-
geeetst aoa:
I
II
EieMelaitire . .
. 54,58
53,26
Thonerde . .
20.76
13.93
Eiwnnxyd . .
4,69
4,63
Ei Benoxydul
2,10
Maiiganoxydn)
—
0,14
Kallt*>ixle . .
6,34
6,79
Bittorode . .
2,10
8,48
Ksli ....
1.85
3,03
Natron . . .
1,34
3,43
Kohlcnoäure .
6.46
6,88
Chlor . . .
—
0,10
8cbwerel^ure . .
—
0,24
Wauer . . ,
a,8(>
4.60
100,37 100,05
Trotx eioigfr Difftrauen, welche TermuthUch von dem
verschiedenen Grad , bei welchem die Ma<»(> );clro«knot
wurde, und von Tentchiedenen Trennunga- und Berecbnaog»-
Methodeu herrahreR mSK<^n, iat so viel id9 dienen Analyma
va ersehen , dass ea wesentlich dieselbe Sabstaoz ist , mit
welcher die üntersuchnog vorgenommen wnrde.
Wir verfolgen mnächst die chetoische Analyse weiter:
Durch Robr verdGnnte Sänrea (Essigsäure) iBawD *ioll
die Karbonate wegnehmen. Sie betragen ll,67*'/s
nscti Scbwager nach AUlck
Koblennare Kalkerde . 6,91 10,60%
„ Bittererde 1.76 3,60 „
10,57
Durch die Behandlung der Obrigbleibeuden Muse mit
C. U*. G«mMi Umptiontmaltriai dtr SMammvMant etc. 245
itrirter Sthsiora nracUt sich ein 6emength«il von
;Sfi,SOT;«. •<»:
nach Abicb tut
Eieselerd« . .
3ft.61
42.02
Tboacrd« . .
22,33
16.48
[Qanoiyd , .
16,12
lO.ßS
EiMOOTTdol . .
—
6,03
HaagaDoxjdnl
—
0.37
Kslkerde . .
4,87
2,56
ffittmrda . .
5.19
4.6S
E>Ii ....
1,39
2,14
Natron .
3.32
3,86
WUMT . . . .
11.80
13.36
99,94
100,43
Die Differenzen dieser Analysen beruhen wohl auf der
IAaweodoDt; vi>r)tobied«n »terker Söort* uud verschieden
lupr EI«hsodlang. Abicb zieht aoH diesem Erf;«l)ui)ts
Afi AanlfM deu Schlnus , indfim er den durch Sulzeänra
nfaettbareu Antbeil als eine einheitliche SabaUnz aDsieht,
hm dMNr Bestandtheil dorn Pulagonit eotepreohe. loh
luio dieser Annahme uicbt bdpflicbten.
^B Schatlgn wir hier ztinUchat einige Resultate der ofttiücben
^FaftTMCOpiMhenUntersDchuD^ ein uud zwar dt'8iir8prfiii){licheo
^ ÜKtaml* und nach der Wegnahme der Karbonate durch sehr
NrdOBDte Siare. BetrachLet mau xunüohst das Mat«rial im
Gaaim notar dam HikrotKop, so nimmt man neben der HaupU
■MBtandarebnolitJgBr, feinkörniger Flocken und Klümpchen,
<rie ne allen Thonamaaen eigen sind, Sandkfirnchen, Glimmer-
icLSppdiai, Salkspathstückcben , kleine Schwerelkieskry-
•üllebcn. GlaoconitkSrncben und zwar »ehr spärliche, aber
docb dMiUich kenntlich« Coetolithen wahr. Sie könnten natörlicb
ebouo gut , wia die Kalksp«tbsplittercboa und Ghiaconit-
hfinicbeo ana dem aufgelockerten Tertiärgestein des Unter*
246 .VocAir. £. .Sil/, rf. m4ah.-t*)/t. Ct. k. f. AT-ii-f UffB.
ftrnndM stamtiKD unil sieh nnr spärlich, wi*' Abi ob wntil
Annimmt, fekundkr >len Palagonitaiassen beigemengt bab«B.
Denn die Earbouat« stammen unter k«iuen UmitÜuden n&s
dem TulkaniBchen Material.
Nach der Ekhandlung mit TerdQnntcr 8äare nnd Qia-
wf^Dahme.der Karbonaten (aocb dt-r Coect4ilhm) lAgt d«r
RficIdUud (!»« Schlkmius keine wesenilicb verändert« Zn*
samninosetznng. leb habe mit groHMr Anfmtrksamkeit (ba
Materiftl n. d. M. in ßecug auf die An- nnd Abwcsenbrit
TOD palagonitartigen Buiinengunf^u UDter rergleichender
Dnt«rvuchnng tj-piscber Pnlagonitlufro beobachtet , ohBB
ftuch nur TerdÜcfalige Fragmeule wahrzODebmen. S|ilitt«rchea ,
von FeMsjmth kommen iiwmr vor, wi» BoloheQbrigeiuaDch fal |
(IvH dem .Schlamm beigemengten Brnckstäcken tertJir«'!
Schichten »»fKUtreteD pSegen. Da iiberdie*« der dorch
starke Salzsänre ursetzbare Antheil seiner Ztummmcnset»* <
nug Da«fa niobt wesentlich abweicht von jenem des ilurch
SalzHänre lerlcgbnren TheiU mancher ulTeobar sedimeDtän-r
ThonmaHsen, bei denen von einer Beimongaog mlkanbcher
Produkte nieht die Etede sein kann und auch kein« Spur I
der letslen optiwii nacbweiahar sind, so »cheint ea oaturge-
miMcr , auch bei dem }>chlamm von Kuiitani den dareh
starke Salxtäare zerlegbaren Gemeugtheil einem wuser- 1
haltigen TbouerdeitiHkate xuzmohreibeD , dos allenUngf
mineralogisch noch uicht genau festgentelU iM, aber wohl
in last allen sedimentären Thonarteu wiederkehrt und da-
durch eine gewisse Seihstatändigkeit gewinnt. Man kSnntej
ftu eine Zeolilh-iihnliche Substanz denken.
Der durch Schwefelsiure uirlcgbiirv Antlieil ist miners^ j
logisch gletchfiill« noch nndeSnirt; aber auch hier dOrftel
die BesUadigkeil des Auftretens ihnlich xuMttimenge»ebitcr,|
blSttrigwSchDpjwu in httt allen sedimentären Thi)Dge«teinn|
auf einen bestimmten, vielleicht Glinimer-ähnlkhen Beftand-J
tbeil hindeuten Die mikroskopische UntersDchnng Tor
C, IT. CAmM; Srmiitiattumatnai (f#r SMamtirulkanr etc. 347
lacb dir BiowirkouK der Sehwefelsäare gicbt j«tat noch
[krine geafig«nde Auekanll bier11b«r. [)i;r darcb Schwefel-
>v« MTMUbve Tbeil (44.50 V) besteht «us
SiO, .
A1,0, .
F«.0, .
CaO .
MgO .
Ka,0 .
N«,0 .
Wmmr-
Summe
Endlicb der R««t eotfafilt:
Ki«wl)tHur« . .
6.64
28,70
5.68
0,&1
1,33
3,20
1.49
4.53
100.65
. . . 85,79
Tbonerd« 7,82
Eüenoxjd 0.32
Kalkcfde ..... 0,42
Kali
Natron
3,30
2.T5
Der l«tite Rot,
Iure bleibt .
99.30
der noch nsob der Eiowirkung der
rntbilt nachvraislich viele Qiiart-
OuD komnien nocb nnzer»etxt gebliebene Thon-
[Wüclirbea und einzelne FeldHpiitbkörner, welch' letaler«
ikra*kopi*ch »ich za erkonnt^n gebvn.
Von grooem VergleicliAwerllie ist die Cntertiuchung
der im Kruptirrchlamm ron Kiimiini eingeschlossenen,
I, tojgm Oesteiosatflcke . welche , wie vorher erwähnt , ala
I Wtmawr gl^diMin aohwimmend in dco fliusModen Öchlamm
•iag^widcelt sind.
Der rölbli«b graa« Tbo», der manohem Argilla iicaliose
Apennin ähnlich int. läHst sich zerlef^en in:
I. Il,0";a Karbonat« (haoptdichlich Kalk).
n. 26,5 ,. in «tnrker Salzsäure xvrlegbare Tbeile
24S
Jfodbr. (. SiU. d. wrik-^ky«. O. t. L Man SBrS.
m. 44,5 ., in ScfairrfflKiare icriegban Thdlc.
IV. 18,0 ., rückständigea Rcrt.
Dw AukIjs« diawr Tbeile ^rga}> als lirataniltbeile :
n iJi nr
RwhiM^p« nit Salisian mit Schvcfeliisie B«rt
KiewkSnre .
öo.se
35.61
54,12
93,3»
Th OD erde .
15.10
22,23
25.45
4,02
Kinenoxyd .
8,30
16.12
6,36
0.40
Kalkerde .
6,09
0,41
0.27
— 1
Bittorerd« ■
3,16
9,19
2,02
—
Kali . . .
2,71
1,29
5,42
1,14
Natroo . ■
1.20
3,33
0,99
0,99
Kobl€08«nra
4.84
—
—
—
Waawr . .
6.47
11.80
—
1
4
98,43 99,97 100,09 99.94
Ind«in nuD liitmt Zah.\m mit j«iiea rei^leicbt. welcbn
bei dem Eniptirscblanun ron Eotuani erballen ward«ti, so
ergibt sieb zwar keine abaolate UebereinstimmoDg , »b«r
doch eine solcbe Aebnlichkeit, d«ss sieb die En^tebong da
Sclilarams aas der AaflockeraDg der aoi ühnliclie Weise,
wie d«- fest« Tboo, uuammeiigeMtztoii (erliäroa ^bichlge*
steinen nngezwiiDgeo ableiten lässt.
Dieses wird auch durch die optisch mikroskopische
Ijsa beatätogt. Die dnrcb AuflockernDg des ÜmnigeB Ge-
staas erhaltene Masse Terliitlt aicb in den venebiedeoea
Stadien der Erwirkung von Süurea in ganz gleicher Weise,
wie der EruptiTschlamm, uor dass iu Jeiu leisten
dsutUeh die ijnarckörncben hüu^er vorkommcQ. Es
besonders benronuibebea . dan such in dieser in Waaaer
erweichtem und zenlrilckteu Tbonmiwe nicht mtbr und
nicht weniger Sporen toq Beimeogongen valkaniscben TTr-
BpmngH oder ron Mineralien aoi» Tracbji gelroffea wurden,
als solche in dem ErupUrschbunm ron Kamiwi etwa sich
annehmen ]iesnn. Dabei darf daran erinnert werden,
Resttt^
Ifl irtfl
'aaserfl
J N
C. )P. OUmM: BrmaümänuUtnat dtr SeUammrulkaite ele. 249
dem j«tzt DOch in Aer l^efsee rieh ublagm-ndiMi rotben
hoa "> vitfiracii Splilter roii HaniiJiii, Atigit, Hornblende,
llifin und MagDeteisen angetrolTen werden , die von rul-
[iacbao Atuhrfiehoa w«it rerschwemmt worden sind.
Eiae zweit* Probe von Eraptivscblamto , welche ich
■ Gnte des Hm. Abicb ans den caspischen Gegenden
Ttrduike, Aommt von den jQufferen äcblamniMrümea der
law) BoIIk. Aocb über daa Eintelae der Verhältsisae,
«eiche «tob mit den Eruptionen der ScMiimmrallciini- di^swr
iBttl Terbnudso seigen , finden sich die aosfohrlichaten
SebiUertingeQ in Abich's interenüantem Bericht (a. a. 0.
S. 19 o. Bg.) Du5 Ganz« diewr Art der Auswiirfsersohein-
wtgea and Gasansthimungen gleicht so sehr dem bei dem
SthUninirnTknn tod Mai^utub« beitcbriebenen , dass man
■ilwni die eine ßr die andere selien küunte. Auch auf
der ln*el Ball* bildet dislocirtes , tboui^tes , tertiäres
Tr4niinCTK««l<-in di>u l'nlvrgrund, auf deoi sich 2 — Z'/t m
Wm tpitie Aoirwurf^kegel erbeben. Ans ihnen werden in
ZwwclMDrHiiinen Giue und TbonHCblamiii auegestottsen,
«ob« siüb ein Geruch nach Naphta und SobwefGlkolika-
Mott (?) bemerkbar macht.
Di* f^hlarommasse von Bnlla läsat sich abgesehen von
^neiB geringen Gebalt an in Waxwr 15«licheD Bcbwefel-
na and Chlor-Saleen zerlegen in
I. 13,36 'Ji Karbonate (von Kalk-Bittererde nod etwa«
Eiaenoxydul),
n. 14,44 ,1 in starke Salzsäure £('rsi?tzbaroti Tbeilen,
IJI- 73,20 H iin Rückstand bleibenden Ko^tantbeil.
100.00
£1) y«r*f »' Um Cballongvr, Tha Atlaatio VftL U p. 379 n. lad.
250 Narhtr. t. Sits. i, mMh.-phjr». a. r. I. Märt ISTB.
Die Baoschanalyw ergab sU ZuaamiDensetxting :
Kie»«l«rd«
Thoaerde .
EisKuoxjd
Kalkerde .
Bittererde
Kali . .
Natron
Koblensänr«
Wasser
53.36
17,26
3,76
6,70
1,3T
2,72
2»3a
9,01
6,56
100,06
Bio Vergletcb mit der Ztinunindtsetznng des Soblarams
von Knmani nnd des in diesem eingehi3llt«n Ihonigen Oe-
Mtvinti liiM erkennen, du» eine Ueliereinatinimnng herrscht,
wie sie sich bei so vielfach vermengten GesteinsuiaMeti
kaum grSs«er erwurt«n \ia$l. Ro ist anch hier die grosse
Aehnlichkeit mit der Zusatiiinimcotzung der («rttireo Ab-
lageningen von grossem Gewichte.
Bei der Dutersnchnng anter dem Mikroskop lamon
«ich, abgesehen von grQber«D festen MergeUtückchen, Qnart-,
Gjrp«- und Glanconit-KBrncbeD, sowie von Glimmerblüttchen,
Schwefelkies, Mi^neteisenetOckchen und d«Qtlichauch nieder _
Coccolithe erkennen, die allerdings nur spärlich beignneogt |
sind. jPbramiNi/CT-eH und sonstig« kleinste organische Ueber-
reste fehlen auch in diesem Schlamme.
Nach der Behandlung mit Salz-'«iitire lassen sich einzelne
Körnchen deutlicher nnUTscfaeiden, die eine optische Iteaktion
anf Feldepath geben. Sehr vereinutlt kommen ausserdem fl
bräunlich gelbe 8plitt«rcheD vor, die auf Augit betogen H
werden können.
Die dorch Saluinre aerlegteo (II) tmd die Resttheile
(IIJ) sind sasammengeaetzt ans:
C W. Ommiiet: I^Hpliaii»nuite*UU iter SdäAtmi»iniikan« eff. 251
II
m
Kie«elerdQ
S1.2:»
67,67
Tboaerde . .
29,44
18,06
Kiienoxyd
12.35
2,74
Kdkerde . .
—
0,09
Biti«renle
4,33
0.05
K»)J ...
1.45
3,47
N«traa . .
6,11
t.99
WasBCT . .
15,29
■ 6.03
100,12
100,04
Der in ^alzAuur« senstabarc Antlioil z<;igt weniger
IriivmiiBtimniaag mit den voniK^heiiden Proben, doch ist
eine gewise Anal(^e nach hisrbei nicht gunt xa verkeutien.
Et mius in dieser Beziehang im Allgemeinen bemerkt
wsrdeD , dafis die durch die Boliaiidlung mit der i^ätire
gewonneuen Theilanaljsen an sich vrenig Uebercinutimmnng
«rwarteo husen, weil die Zersetzbarkeit je noch der Stärke
der l^&ure, der bei d«r Bohüsdlung in Anwendung gerächten
TnuperBtor and besonders nach der Dauer der Einvirktiiig
isimer einer gevriann ächvrankung unterliegt. Ea gilt die«
aach bei der Anwendung der SchwefelBSnre, welche anch
bo dieser Probe reraucht wurde, ohne die Wirkung quan-
titKÜT auszuscheiden. Uierbei erlitten einzelne rorher nn-
i^egriffeue KUrnclien eine tbeilweise Zerstetzimg, sie wurden
waaa tmd andarchsichtlg , ohne jedoch Anch tn KaliliLiig«
sa ISsen. Es dQrflen diese Klinicben wohl aU Feldspath,
neUeieht ala Labrador anzusehen sein. Die Olimmor-
bttttchen erlie^eu einer TSIIigen ZenetEUng. Im Ganzen
idwiiit mir nicht /.wAiMhuft , dass auch diene Öchlamm-
■MSB nicht ans vnlkanüchem Zerreibae] besteht, sondern,
ihn Jen« in Italien, aaa erweichtem tlionig-mergeligem Ter-
tilr)(eeteiD sich gebildet hat.
Ea ataht nus ferner ans der caspischen SchlammTul-
Ikuen - R^oo eine chemiacho jVnalys« zum Vergleich«
252 ffaditr. a. SiU. 4. mtah.-plt^. CT. r. /. JUlrt 187$.
bereit, welche C Jobo **) mit der SchlaramaiaAse ron
Mese-Ser (S^gilpyriy Abieh's) bei Bftka vorgeDommen
hat. Die ZnsaDuneneetxaDg ist folgesde :
70,64
G,y6
2,13
0,49
0,29
1,39
5.75
2.55
S,23
1,04
3M
81,00 •/•) in
Salzsäure
nolöslich
KieselsSnre
Thonerde ....
Etsenoxyd . . . -
Kalkerde ...
Bitt<>rurdß ....
Alkalien und Verlast
Eisenoxyd ....
Thononle ....
Kohlensaare Kalkerde
„ Bittcrwde
Verlost, Alkalien etc.
100,00
Dieee ZiuaintneiiMtzuDg Keiehoet sich durch den relativ
hohen Gcfamlt an Ei^seUSure ans. welcher den der übrigeo
bis jetzt Dut«rsuchteu ädilammmaMen weit Qbeisteigt aod
daher auf gunz besondere Umstände hiozatretnen »cheiiit,
onter deren HerrEchafl der Schlamm valkan von Me«o-Ser
steht. Vielleicht . dawt vorherntcheiid sandige Tertiär'
Rchichten das Material zti diesem Schtamtn geliefert haben.
DaHS sehr sandige tertäre Sehicbtgetiteine in dortiger
Gegend vorkommeu , beweioeo die Stöckeben, welche ich
gleidcfsUs durch die GOte i«a Um. Staattrath Ah ich er-
hielt. Doch HcheJnen thonig-mergel^ Bildungen auch hier
vortuherrscheD.
Zwei Geetein^roben ans den Schicbtenreihen , wdeba
dteBa«ia d«a h&chsten ScfalaiiinirulkaDa den Kankaausgebiels,
dMToragai"), bilden nnd in tiefen Scbluchteu an denea
Fnase xa Tag treten, gleichen dem itwwren An»eheti naeh
I
24) ifiiab. i. k k. gt<Aog. Itakhuartalt in Wien 1^77 Bd. XXVtL
8.437.
3&> SUba Abick a. a. 0. S. 39 n. 87.
F. OimM: Ermptüuumalfrial Jer SAUmmeiiikaM tU. 253
^äit law onsvnn festeren PlyRchmerK«! (A), die lUKler« dem
j^fflyBcbniergelscbiefcr (B), Beide Proben worden der Ana»
lj«e untcTKogen and erwioaen sich ausübend ans:
A
B
L Karbonaten ....
24,07 ">
35.52%
II. In SaluiKiir« 7«rsetxfawr
14.08 „
15,68 „
in. Reat
61.90 „
48,80,,
100,00"/* lOO.OO",'«
Weiter iMs-ttefae» die«« Ge8t4-in« im Ganzen dann in dem
Aathnile II nnd III aas:
IkOMria
r
Kdtod«
BtUannle
Hatna .
KiJiliMiiiiii
Im GanUD
In CIH Mt-
■eUbar
Il4«Untluiil
A
B
All
B n
A IN { li UI
S9.50
40^82
23,7»
U,l!>
20.S0
13,94
87,85
46,34
:i4.si
12,9a
a.-Ä. 1.36J 10^
3.01
3,12
1,86
14,20
liM\ 0,1 4l -
0.36
0,34
0,»6
4,35 4,9»
—
0.1 ;i
0,4lt
i.m
1.41
1.60
IM
4,32
a.32
I.4.'i
1.6»
4.14
4,ao
t.ift
I,Bä
10.W
10,36
—
—
—
—
6i,05: 6.1 1
IS,64
30.«
6.21
a,36
OT.76
100,63
flK.j(a
^^.ks
( !*».7a
»9,eo
Diese Gesteine laasen aich unter die »n Kurbonaten
ännami Mngetgaatainc dnretbcn , nie Gliche aucb in der
Flfnhragioii Toizukoaunen päegen , obwohl die letzteren
darelwcliuilUich entweder kalkr«ich«r nnd oder aber ent-
«ebiedan äaadateinbildnngen entsprmhen.
Kine adioo dem iUiKseren Ansseb^n nach tu ff ige
Outeinaprobe von gleicher Lokalitüt bildet nach A.bich
Zwitebenlagen in Ühulichfni MttrgeL<«liiefer. Bei Be-
baadclD tait tSalxsänre braust die Masse ziemlicb lebliaft
254 Saeitr. t. SiU. d. math.-j*^. VI. v. t. 3tän MTV.
Ulli] M x«r*et«t rieb aeben «tneni an Eisenoxydul reicb«
Eolkkarboaat uocb eine Zeolith-ähnlidie Beimeagong. lotl
KOcksbuid terbleibt ein« kürnig« Muae mit zahlreicfaa
Quankörnchrn . violen Sp1itt«ra von Feldspatb and mi4
deutlich dichroitischan brauoen FnigmenteD, welche zuotl
Äogit so gehören Mbctnen und Magaeteäsmitheilcben na
Bcblieswn. Es ist dien ein offenbar aoa Tnlkanisoheni Tal
oder durch oledergeFallene valkuiiiiche Aseh« esfatUo'd«!!
S«dinieatgebUde.
Noch b«sümmt«r erweist sich die Einlagcraog tobI
ZwiBcltenliLgen Talkanischen Ursprungs an einer weisam,!
leicht KtTTeibltchou mehlartigen Marne, weldie Abicb**)f
als Tuff vom Abhänge dos Schlammvulkau Toragat
•ehreibt. Die oür gUtigst fiberschickte Probe verhält
anter dem Mikroskop gaon genau su, wie Talkaniscbl
Asche und gleicht in auffallender Weiae dem ron
uiilersnehten vulkantcdiou Flttg«Uub "}, welcher Ton IsttLadj
her fiber ein Tbeil der skandiDavificheo Halbinsel sich rer-
breitetc. Zerriebenem Bimuit«in ähnlich bilden gU
belle Splitter und fadenförmige Bruchstücke, welche 8tHm\
dunkle Punkte, hüulig dagegen Loftblüscben enthaltoo ut
jene eigeDtliflmlich« Streifchon erki-nnen liMen, wie sie
allen geflossenen Laven vorkommen, fast aonchlicsslich iH*|
ataabartig feinen Theilcbeti dteaer Gesteinsaabstanz, tu der]
mir vorliegoodeD Probe konnte ich wudor Qliumerbliittchn,!
noch Horableade oder Angit beobachten. I. p. L. erweii
sieh all« Theilo als glusartig-amorph , »ehr vemtntelt
scheinen hier und da kleinste dnppelt brccbeodo POnlct
ohne deutliche Umriitse, welch« gCf;en die Hauptmasse
schwindend gering erscheinen, Nuch diesem Verbalt
entspricht die Masse einer vulkanischen Asche.
m i. A. 0. 8. t(7 a. Md.
ST) Aatlunl 1S75 Nt. M S. -KW.
r, W. 0*mM: Enii^iDHmaUnal d<r SdJammruikiitu tte. 255
Abi eil theilt du Reenltat seiner Aimlyse dieser Masse
ait, wdcbo fulgeod« ZnMitiimvu»i-tzun){ oacbweist:
Küwlerde 6r>,21
Thonerde 15.95
Küi-Doxyd 2,29
Kalkerde 1,63
Bitt«rerd<? 2,17
KJi 1,70
Natron 4,b&
Chlor 0,25
Vfamtr 5^87
99,52
Abieh vergleicht diesen Tuff (Tutkaniscbn Asche) mit
'dm Ton K»boutteD und in Wiutsor löttlicheii Sul/eu go>
tmoltfo Ai]ltii.>il des Schlamms von Enmani and abi nach
gleiehvQ Verbiltnissen rusaniKengeseti'.t. Demgenilss oinimt
« dutfl eine Vermcugung
von lä,65''/n Palagonit-Substanz
inid 81,95 „ Tnichjtporphyr-Substunz an.
Dia V«rbalt«n unter dem Mikroskop läsat jedoch eine
Flke^uig T«nobiedcuer Sabsttinicu» dariii uicltt wahrnehmen.
Aa nielwteD kommt nach Ziisamniciis<.-tzaD|{ oad Bc-
«dkaffenbeit diesem Tuff von Torofai das schlackige Aus-
nrftiiwt«rial von Santorin. Üiusv Mas«c von Torogai dürfte
U»ar wohl gem&sa ihrer Einlagerung zwischen tertiärem
Seliiehtf[«tcin aU «in AbsutK vulkuDiRcher Ascbo
RBOBscben so sein , welche ewar das Bestehen vulkanischer
Thitigkeit in der NimUliar.'tcluLft während der Bildung des
lartiArea Schieb tgesteiu« Wweist, aber uoswr aller B('7.iohtmg
la d«T Eracheinong der Schlammvulkane selbst steht.
Laidtr ist mir zur Zeit kein Materiiil der uibl-
nadMO, ans anderen Gegenden bekannten Schlammvulkane
nr VertBgnng gcatellt. Soweit über die Schilderungen
triceanea lanea , berrwhen bei den meisten ganz äbulicbe
2S6 h'adttr. t. SIU. d. malk.-fh^». Ct. c I. Miri 1879.
VerhSltoisRc, wie wir solche bei deu SchlammvoncAnen
Itelivas nnd der cospischcn B«gion so eboo k«aDea gelernt
haben.
Bekannt sind die zahlreichen SchlammTnlkane der Halb-
insel Tuniftn xwiwhen »cliwarKem und asow'snhem M«ere
und bei KerfBch der Krim. Aus zahlreichen kleinen
Kegeln erfolgen hier häufig SchUmm» nnd Gas-EmpÜonen.
Der ausgeworfene Schlamm ") wird als eine blangran«
tbonige Blane untermengt mit Fragmenten von schiefr^em
Thon , feinkörnigem Sandstein nnd Naphla geschildert,
irähreod die amtstri^menden Gase wesentlich aus Kohlen-
wasserstoff besteben soll. Wir dUrfvn darin unbedenklich
di« gleiche Beschaffenheit voraussetxeD, wie in dem Schlamm
dee caspischen Meerea.
. In tieferem Binuenbnde kommt, soriel bekannt, eine
Art Schlamm TU Ikan mit periodcnwotso eintretenden Schlamm-
aaawilrfeu und Gasexhalationen in Siebenbürgen**)
im sog. H&llenmoraat (PokoUär) in Kovosntt, N. Too
Kronstadt vor. Aach hier tritt salshaltiges Wasser mit
auf und es scheinen selbst bituminSae Beimengungen nicht
ganx £Q fehlen. Da«s es sich hier um valkanisebe Eruptionen
nicht handeln kann, bedarf keiner weiteren BriJrternng.
Um gleich hier die europÄischen Vorkommnisse noch
weiter anzufahren, »et erwähnt, diu*« auch auf Island, dem
Land der Eruptionen , Schlammrnlkane anftrcten. Der
S$) Abrimkji, Nor. Ana.d« Vejrage II. 139 n. Erdnuuia't Areb.l
KIT. 86; EüKelbaHt u. i'uro«. BcIm in die Kr;m. 1. T. 71; Ver-j
Bcnil in VUm. d. I. Mc. gcelog liL p. 4 o. Haot, Vojaf* i. 11
Bani« Berid. U .569; Abieb, ü«al. d. Balbiasd KorbKb a. Tawii \»i
Um. d. I-Afr d. St P«t«nbaarjr ISfiO.
£9) V. naner niid Stäche. 0«o1. von SitlMobaigM & 287
V. HaasT 0«>lo([U 4. AatL 8. 8V.
0. IT. OOaM.* Krmftitmimatrriitl dir 8fi,lam,ati,lkatu tte. 267
iBmng W. W«tt'i •*) int zu «ritnfhnii'D, dt» id der
Am Krsfla iKrahl>) und i)p<i M,vvatn (MOekenMe)
Nan«ri&I einen Zag von Solfatareu beherbergt, uod
hier das Tnfrgi'tlein ku Thon zi'rHptzt. nDd mit mohl-
Sclmi'fel vermengt ist. ni'iosi?^ Wiis^er und siwh&iide
^>unpMnihlen dringen auf S(>3lteu reichlich hervor. Auf
(ir^pu*<>itr ilteai^ Huliemtug* nun tindon a;ch 8 c h l a m II^■
Ikane in Fortu von he<i«eirdrmigeu Vertiefungen, die
tl bUugTNDnn, oft sehr zfihem Thoii erfüllt »ind. Diircli
wird derwlbfi io kochenite Bewegung versetzt und
die Lnlt geschleudert. Aehnliehe, jetzt
Keswl, welche theilweüe Kcrttiürt sind,
11 TOD der gmatea Verbreitung dieser ErHptionxerschciii-
nipa auf InIhiii}. & scheint diesa ein Beispiel, sn sein,
ivf ancli nafgclockerteü nnd theilweiae Keraetttes , durch
7«m>»ngn»g mit Waster xu einem thonikfen Schlamm uni-
Im ralknnischcK Material, wie in den bisher l>e-
r,ririi^atn Pillen, mt-rgeligeA Schiclitgeotein, die Mn.i»e xn
Termag, an» n<.-lclit'm der Bruptirschlamm gewisser
iramralkane bestellen kann. Möglicher Weine sind
anch hier lertütrr Ablflg<rruDgen betheiligt, welche,
ot, ancli auf Uland nicht fehlen. Es lös^t sich
•a« der oKberen Cotersnchnug der Schhunmmae»
die mir leidor nicht xnr VerfQgung stehen , mit
tl ermitteln, welcher Füll hier vorliegt.
8ebm wir ms nna weiter nach Schlammvulkanen in
aaimm LamUtrii-hen um, so ist icunächät 11 intorindien
arvUinen. welehn auf der Insel l^heduba") an dem
rieh Arrakan an der Oxtscilt dt-r Bai von Bengalen
'ib>rn Er^clieinangen anzuweisen bat, wie die CMpischen
[inil llnlien. Kleinv bi« Meter hohe Kegelerheb-
*.t, W Wad«, AcroM lli« Valiua- Jokull, or Seen«* in l>«lnn(l.
II) fl»Ul44. ta Tbe Ediiib. M« pUlM. Jörn. t8S-2 V. LU. p. 349.
|I"7V. i. Slath.-phy«. Cl.] IT
258 JiaddT. t. SUs. 4. MoiA.-jAyi. Ct. v. L Man tS7S.
nngCD sind biftf liüuflg zu tindeu, welche besonders beflig
bei R«^aweltar SchUinin, hoifnes Wbsmt udcI Gase aiu-
stOMeo. Dia letzteren kSnnea ealzCludet werdeu und
KohftiiK^n demgemiss hauptsäcklicb aas Koblenwit.<iit«rati'j8' so
b«8Ui)iun, WM qui «o wahrHcbein lieber ist, nls iu der Nübp
wirkltcbe Nftphtaquellen b«kuDDt sind. Aach in diesem
Falle iat nne direkte B«lheiligutig VDlkaQis4>ht>r Rr!ieb«in-
DDgen uicbt iii»chvfeiabar. W<-itcr t-rwitbat Fi^rassttc ")
\a Birtna bei Deinbo 12 klüitiu ScbUntnTallcxoe von 6—7 en
H5be uud Vertiefungen ron 2 -3 m iiu Umfang, aus Anaim
bluu^rauer Tbonschlaoin unter AtuatrCime» von dunkel
gofiirbtvn üiueti au8g«worii>u wird. Salsquelleo odJ Naphta
«teliAii damit in Verbindung.
Ilivrfin acbliesnen sieb die tod .Inbubuho '*)
IllUrliob beMbrivbuuun äcbluniiiivulkane Jav a's, wel
a. Tb. al» Moose Schlanimtiiinpel und Gaa(|Dellen anKOMbea
■ind, wift il*r koMelförmige Sumpf nnnu, Tji>Ujah. und die
Sablamuquelleii auf Pala-S«raao, Pulu-Kambing Dod I*uta-
SolL Berühmt sind die ächten Schlammvulkane «nn Kuwa
nnd Mcudanü-RawawQ , welche ausserhalb de« valkaoiacfaiiB
UobivU in Ebeoen anf Allnnalboden zwischen aoa ier-
ti&ran Mvrjfel- und Kalk-Ueatein betttelieBdeo niedoren
Httgaln und in der Nibe dw «ich Ton selbst cntzOndoodcn
ewigen Kuuera Merapi Uvgen. Auanr dem bleigraaeo Thnn-
aehUuiui und das Gaseibatatioueo, die ult ein bladen&holicbea
Aatbttbaa At» Schlaiuins aud endlich ein unüif dumpfem
Knall •rfo)K«adw PlatMO der Blaae bewirken, strOmt hier
auoh Krtifll borror. Bmtrkuianrarth tat beModers, das*
da« mit ausftiaasaaJ« Wasavr r*>eh genug an Koehaalz und anob
alt Jod-UromaliM iat . nm lur Darstellung von Kochtala 1m>
uiltat IU w«rd«u. Mach dar Uotwvacbnag Kbrenherga '*)
ftt) ttalMta M. «M, cmL ■!• ftaan T. VUI f. 6.
.131 J^akaka. Jan II, & ^i IU; 27:*. 190; TU. »H XL
M) lUMbbMuht d. Acal d. Wim. is Btilia 9iU S. UTQ.
C ir OOmM; Krvt<iiinmaUrlia dtr ScUammrmIkaat <te. 2ä9
calliBlt d«r KaviiceUwHRi Fwammifcrm nai uid«r« kleinst«
■tr|[manr.faf> UnSiYr«»!« und ihuoU auch in disscr Beziohuog
4tn ilnlleoiicbeD VorkonmaiafeD. Alle diese VerliüIluiNM
dMtni «Beb bei iliiseti Sclilaiiiiuiiuü«tt'ii »iir eine itimliche
BachsIKintligt liio, vtiv wir sir l>i'ihi!r kvoaeu gelernt haben.
Aitdcrv SrhlunniTtilkiuie Javas, wie jene l>ei Pulungan
lad Knlanganjnr lieg«n nitli« nm Meorv aaT dem all-
iltg am dinwiii (;ni|Hirgcli<)l)uii<'u ulltiTiulon KOsU-ustiiche
lud bilden bis (tcgcD 10 m hob« kegeirßmiige, au» der ver-
härtHi-ii tbrtnigeD Scbbimniinaaae euUbmletic ' Hügel mit
'' trt>TDuiigi>n iiiid Sclilnmmeruptioneii , wie b«i den
Jnbnhabn scheint nicht geneigt, diese Kr-
•ebiianagvii in direkt urtiä«btiofaea ZusaiDinenhaBg mit
irr vnlkaoiacfaon Tbitigkeit su bringen, welche auf Jav»
,n mt rOMbeni MuasM «ntwickolt Ut.
Aach Am<-rika liat seine SchlainuiTalkane. Ute be-
iMi Hinit die schon von AI. t. Humboldt**)
icb bMchriebeuen sog. V olcanitos von Turbiico
üra • Graiiada. Neoerdinga liat Herin. Karsten **)
fi«c and die Schlammmlkane tod Zamba antenucht uud
WcbrieWt). Nitob ihm liegen die^e nur wenig über die
ObarfUebe anfragend«, von einem Ringe verhärteten Tbonee
|elKJ<letr aVolcanitoo* im Gebiete tertiärer und jDugster
AMaganiegen und «ind rigeotlicb nur Giwjuetlen, in welchen
iu (MRg'rinnilfl tbunige Uestein durch die Einwirkung des
Wumen m Moea Brei verwandelt wird. IMeaer Tbon-
«chUmm flit-siit über und bildet, indem er nustrockuet, die
kkinvo KrhSboageu. Dm aontrömeade Gus Uwtebt aii» atino-
•pUnacber Lafl, Kohlen wasaersUtGT mitSjinren von Eohlen-
. daa Waaaer »ntbält ohne böber« Temperatur zu zeigen,
in lAiQag. Vanvert de HtSac "J, welcher spütAr
ia iti* A(|aiMKtUI-G«ceiideD Bd. VI. b. 3. 105.
V. a. 4. r«ol- OeMllMb. 1».VJ. IV. S. MI.
3;j Owipl. Mida. XZXVIII. p. 7tl&.
17«
260 Nadttr. ». Bitt. d. malh.-phjp. Cl. p. t- MSrs tftTP.
(li««e Saiu! nntCTüiicIit hat . fand snlche xnsaminenffswt
aus S«i<«iU, ki>lil>Tii)taur«iii Niilroii und Kalkorile, Rchwpfel-]
sanrein Natron, Ammoniftk-, Bor- und Jwl'linitigon S»l«
vermMijji mit siner »rganiechpu Materie. Grosüarüf
SeukaiiKi^u »cliüineu mit cirm Vorkommen liitanr Vnicanit
in Verbindang xn 8t«hea. QlMchwuliI Ut Kurvten
neigt, die«p Krüchf-inunji^ii nicht als vnlkauiscbe aoficif'
fassen, inilniu er vuf <lit* reichen A»j)lialtal>lagpnmgeii nn<l^
die SteinsaUlageo d«r Naclibiirgi-hirgi» liinwci^t.
Aueh dem Sehlamtn von Turbaoo bn<l Bfarpo-
borg *') Föraminifcren nud andere kliTinste organiaeliel
Tbeile beigemengt.
Auf den nag«)iclili»»eu«n Autillfu kebr«n äbnlich«
Bildnngeii wieder. Besonder» \*i ca di« dem Festlnode m-
nSchst übende Insel Trinidad, auf welcher Sehluiuu-
vuikune in Verhiudiiiig mit d«:ni Vorkommen von Axphall
(Par-Inke) nnd BrnzolaiiNflristen bekannt ttind. Die kaum
mehr al« ei« Meter hulieu Hilgel liiyi*n auf der K\V.-.S|>itiM>
der luxel und beherbergen gegen 45 in im DnrchiUBner
w«ite Gintiefungen, welche von einem in kochender Dewegung
befindlichen und blasen wer (enden Schlamm erfüllt sind.
Aox yielen anderen Gegenden der Erde werden ühnliche
oder nahe verwandte Kracheinnngeu erwihitt, weldie im
grossen Oanxen nichts wesentlich Abweichendes bieten. Es
gentlgt dnber auf dio vorauBgebenden wenigen Beispiels i
hingewiesen zu haben.
Ich benutzte diese Veranlassung hier einige allgnuen
Bemerkungen einxnscbalten.
Hei der UnterAuchnng dieser mergeligen und tbunigiiB^
Qestcinsmamen und bei dem Nachfor^hen iineh ander-'
weitigen ßeobuchlungen und obemiHclien Aiialjrsen, welche
38) Moaatsb. d. k. AeaiL 0. Wi», in Utrlia ISUi S. bTl) K.
X.- lAvpttoKfHUute der tieUammrttlkane etc. 2ßl
Vergleiche Wiidtzt «rcnlon kütiatuii , hat sieb mir
umlich aaf tler eiani Seite die Ui-berzeuguug »nfgedrängt^
diflAQ SeOiincnUlrgobittle koineHwega fto giiiie r«gdloti
nuiitniuvn^uwtzl 3>iii(l, bIa e« ntif den vnttRn Blick .«chvinoB
kSiinle, d«ss vidiuehr nucb dtxn Alter derselben ai<:Ii eine
eigeutkOiuliche ZusanimenHetxung beraasEUHtellen
ebeint. Aof der andcrcu ävtU' ergab Mich uber. daKs diu
»nltate der bisher gefQbrtea Dutersuchmigen xa w«cb$el-
' Kiligeu Vsfgleichon weitaus der Mehry^hl nach als T&Uig
«dbRiaclibar sich erweisen, weit fast jvdcr Beobuobter aioh
f«nehiedeuer Methoden oder Mani|>uIatiouei) bedic^nl bat,
an ta (Wq für ihn sehdninr g(^iiilg<^nden liesaltateu tu
gvlugvn. Ds aber dvrurtige mei^ müherolle Üpbersacb-
«fm «rat dann einen mehr ala bloss sobjektivcn od«r
UkUen Wertfa rrlang^tn . wenn nie mit anderen nach ein-
Micher Methode ansgefUhrten Proben verglichen wenleii
UaacQ, so lenchtet es Ton selbst ein, wie wQuschenawertb
w VfrstiD'lignng in Bexug auf den Modu» dieser Art
BMmuontersucbung sei.
Da ich mich unterstützt von Ass. Ad. Schwager
*lm aeltr lange mit drnirtig^n Arbeiten be^cliünigu und
«hut zu hjihen glaube, worauf es hierbei besonders an-
Wme, so erlaulie ich uiir hier mit einem Vorschlage flir
•i« tn^i-niein anzuwendende Methode der Unter^ncbang
•tainw tjesteine hervorantreten , die ich Beeserein gegen-
■br i^iM Wrvit bin, uiDBoaudero. Da es «ich für g«-
9ltiich-geo logische Studien nicht darum handeln
^B,ilKZaatanimeuwtzung einer Gesteiusmasse im Ganzen
tv nätli» etwa eine Uaoscbanaljse licfrrt, Hud wie i-s für
^w technische Zwedte auch höchst wichtig sein mag,
^■■n lu lernen, to werden ßanscbanaljsen nur als Con-
tnlU benülxt w«'den können. Zu unüenm Zw^kon (Qhren
■r Theilanal^aen und »war nur solche, bei welchen
tktai ich« und optisch mikroskopische gleich>
262 JfiKMr. *. Sit», rf. Ni<ith.-f*yi. C^. r. i. Jtfil» {«7».
beitlicb mit dnander Raod i» Hnnd gebend darcbgefnhrt
werden.
Es lÖBBt »ich dw« folffender sfofenmäMigw Gmg «in-
balt«n.
I. Untersuchung.
Di« koehhitKlrockiie d. b. bei 100 — 105* C. längiet«
Zeit aofbcwahrt« Hubxlanz wini /.aerot ch«mi.')cb darauf ge-
prüft, ob dieselbe in Wasser löt^licti« Salz« «itbält Qod
welch« ZuaamniencetKaDg di(>t)e Salite haben. In vielen
P&llen, namentlich bei älteren Ge«tein8art«n kann man von
dieser Prot)« Umgang nehmen.
Optiacb entrcckt sich die erste Duterst>cbniig nur den
Nachweis organischer Beimengen, nnmentHcli der meist
mikroekopischeii Foraniini/eren , liadiolarieH , Thaioturm
nnd CoeeolUhen. Zugleich wird aacb die ÄnwcM'nheit
kleiner Mineraltheile wie t'eldspatb, Quarx, Glimnier, Horn-
hlende, Augit, KalkspHlh, üyp«, Mognotvisen. S<;hw«-felki(r*.
O'ueonit etc. etc. mit Änwt-ndang der znt UnterBchr'idung
diaeer Mineralien dienlichen Hilfsmitlel fesbcusteileD genucbt.
B« dieser ersten Pn>be stellen fiicb nun bereit« aobr
wesentlich verschiedene Eigenschaften der Ihouigen Gesteine
au. Die einen zergehen in Waeaer leicht xu einem Thott-
ecblamm, die andern zerfallen im Wasser nar in kleine, nicht
weiter sieb lockernde iStQckcben, die sich aber mit geringer
Krall zerdrücken nnd in einen Thonbrei verwandeln laaeen.
Die meivten älteren Thongeateino dagegen, der Schieferthon,
Mergelschiefcr , Steinmei^el nnd Thoniicbiefer leinten der
EÜnwirkung des Wa.<»en Widerstand and nitUMO gewaltsam
terkleinert werden.
Nnr bei der ersten Art, der in Wasser aurscblämm»
baren Thone »der Mergel ist es zweckdienlich , etwa b«-
gemengte grSl>ere etwa über I mm im Dm. gronae Fr»g>
menten atMtnsondem nnd Iwi bemerkten Besonderheiten
^ n' n&mM.- SntpliaiUHUiltntU d«r SdtiammtHlkant tic. 263
I
'\e>^ii>sn fUr aicb weiter tu niiUTuncbeu. BeliufK G^winn-
URg uui3 Itvütiniiiiiiug der i.-inguKcblossonen or^auischen
Dibtirnffte irird nmu eicb besonderer Proben Wdienea , aus
drava man dnrcli AbschlilRimeu di« kleinr-n Vi^rvteiuiTun^en
grwinnt. Es i«t uicbt oliue lDtfln.>::!x«, die bei diesem
Schlämm proce«s Kurnclibleibeuden MineraUheilcben gleicb-
&)ls eiiier mikmokopischen PrQfuug ku iintcrziekeu.
Bei iiuuicben, darch Wuser nnr theilweise «rweicli-
bwn Gfsteiasurtvn jj^eliiigt c» , dnrch sehr vorsichti^a
ZerdrOckeu eise ähnliche schläinm1»re Masse za erhalten
Dilti auf orgaoi«chfl BinscbldAse za UDlernich«!!. Viel«
«olcher Proben kann man dadorcb zum Zerfollen bringen,
da.as man aie in oftmaliger Wiederholang mit einer ge-
«sttigtfn GUub«rNily.liisnng kocht oud nUdnoD au«tro«)cDeD
14«rt, wobei das krvalallisireDdeHalx die Thon- oder Mer^el-
|^_ Tbalcheu xeroprengt Auf diese Weiite gelingt e^ ott, or-
^B i^i«chff KinKcfalüftae su isoUren, dio man sonst nur durch
n DOnDschlifTe entdecken kann,
^H Die härtereu tiesteinsproben musn man ohne «ine
^Kg|J|k« Sciieidung in Arbeit nvhnien. Schwiengkeiten er-
H^^^^Psich b«i diemr «rst«n Abth>-ilung der Üiitt'rHuchung
dadurch, dsM die aurgescjtlämtotv tbonige Mass« Fant immer,
«vttigBteiiB beim Nacbwascheii trQb durchs Filter gebt.
IUd mtM* iIm utwAS trübe Kiltrat dann eindampfen, wobei
dar Thuo eine xnsammeahaltendv Krutt« bildet . und dies«
duuk nrgfiillig wieder mit Wa«i>er übergieaaen und aoa-
taoifni. Ancb ist daran zu eriiiuern, das» man bei diesem
anbai einfachfin Auslangen mit VViMe«r nnr eine geringe
Unige des etwa vorbundenea Gjpees erhält. Legt man
:fat daranf, diese Meng« genau zu bMtinimeo, so wird
in eitler gesonderten Probe eine Zersetzung desselben
iarch Kocbeo mit kohlensa-jren Alkalien zu bewirken
neben.
taogeii
^ aiat«a
■ Unigc
n. üatemcbsBe.
Die nörtcn Tbumrtcii, sowü «iie HsgeUnen
hAltMi Ktrboost« TOB blkerde, Xogoam, Eiacanjdiü
und MADgSDoxydfil ; nn rie sn eai&men üt eine nrat«
^cmiKbe Arbeit «rforderUcIi. Zq dieteni Zwedce astervirft
■HO bei&ttfig 10 g ivMnA bd {00' C gcbodmvfoT SabvUn
4a Bawirkimg etoer nlir TTnlQtinteo SaluMtra tod 1,05
Bp.Geir. ofaoe ADweadang erb;sht«r TeropeTstsr <I5— 30*C}
Bii|{«f»Zait hindorch (2— 3 nwl 2i Stnoden) unter Bmi^cbi
DinllhrvB. Zar CoatroUe t*t eine KoUewfinvbuliBinBBg
wIlBeebauvertii. Die in Laenog ") erit&iteneii Stoffe
«eHea boBttmint. 8i« f^rliBren jirdoefa nidit awMhhcMHek
KariNNMfao aa. Eh hat sicli nämlich fiuk dorehmg «^
geben, da««, wena naeb mir geringe Metren von Tbooe»^
in LSsang gegnogen «nd , die «neu Mcli Hlbtt in mäax
Tndfinnter Stare lorsetzhareji SiUknt entsprechen.
Ich glanbe gefanden kd haben, deas ea eine ehlori-
titcbe Beüaengang — no Tbooerde- Eiaenoiydal-RiUet^
erdttilikat ~ iit , welches diese EracfaeinaDg herrorruft,
wril man bei der mikrOiriD]pL<>eben Untemehuig tot der
Eiiivirkung der verdOonten Sinre oft grCnliehe UUltchen
— nicht die meist dsrixn Klämpcben deaGUuconits — wahr-
nimmt, welche nach der Ki(i<«ir»uRgdi>r Säure Terschwvodai
sind. Bei der ganx geringen McDgr- diewr BeiDMi^ng leg«
ich kein gronee Gewicht attf einen näheren Nachweis diemr
Sobttanz. Will mau diejwJbe näher befitimmeu , ao wird
man da« Kiltrikt ent xtim Trocknen eindampfen u&wn,
nm die löeUche KieadAnre nnlüslicli 2u nuehen vaA
ebenso den Beatantheil trocknen, am auch ihm den Kiead-
aftoreantbeil nach bekknata* Uetliode m entziehen.
a» Aach hierbei etUlt maa W« AmrtMen oB da trtlw FHlnt,
dabCT SB fätUicti iit, die nmt «rhalteam Tbdb rortier iMfWeahM^.
7u4ubel.-
NMfenti/ der Sdilaiamenlkane Me. 265
»
Aiicli l^i-'^.-uüxydlivilnit uiiil [>hwipliorsiiari' Kalkordc
leu theilwoiae eerlcgt. Ditwea VerbültoUseii ist gleich-
falLs lt«chiiuug KU tragei).
Der Itüdtstand nncb der BehatMÜDog mit sehr rpr-
dSnDter SAurc mim ancU optiKoh mikroskopisch uut«rsucht
frunien, \\iv\\« um die ufl ^ctzt ur»t klarer hurvortrHü^aden
Beimengungen Ton Feldapatb , Qnan , Glimmer en be-
«tiaiinen , die ilorch die weirae Knlli!(c)ialc ofl TcrUlillten
GbaeonitkSnicbon dnrin uactizuwmNKu and iwmtMitlicli um
' die Koa Kieselsunre Wstebemlen , oft austrat feineu Dia-
fWNMM tiiKi liadiolarien anfzntindi'u. Zu leUterem Zwecke
IwDfllxt man Matcrinl , wclchm nur gröblich g«piilvert
wurde Dnd bei grosserem Oelialt an Kalk uacb d«r lÜin-
wirkang der Säure uonmHir durch gpliiidos Drücken zer-
theÜt werdra kann.
IIL rutersucbuDi;.
Der aoMriwtzt« , wieder bei tOO" C gotrockuet« Re«t
wird hierauf mit etwa d«r <lr<'ifaoheu Gewicbtsraeiige
sUrlcOT ättlznaru von l.H spec Gew. unter stuU-r Er-
aeuertiDg der venlainpnt^n Säure 3 Stunden lang in der
Roohhilze MwniioH; *") Fillrntflii«»igk«it und Kiickalaod
werden «am Trocknen gebrncht. um die aersetzto Kieselerde * ')
n gewinnen und im Uebrigen nach bekannten Methoden
Terfkhrcu. Bt>liiili< He^tiiumung At» KiseuoiydnU nird man
eine Prob>r d'/msvIlH-n i'rocesse in einer Almo>ipfaärc von
Knblmaänre unterwerfen nnd ohne diw P^Itrat al)7.udampfen
< '• Di* (honbclmi llanipulftlioMcn wtrdni ki«r nur angviltiittt.
Xm aiaat trfunkilicbo SnUhnan \t\ obn«hiD bckMDt noA ftMutg.
41) Il«i d«T BrliudlQiix mit Alkalii^n, um Aw liJaÜcb K'^wnnJrno
KtMaUarr w«KnM)lH>«ii, Orbt rieh die alkallNtio FlONl^Voit oft in-
Inii* kKJbrbnQ» fo« Hr(Hit«n biluminAieu Tboiko. Die Tier« d«r
tmriit ^Bstkttat Amm Backublc» ut dii btiUnD^ Menge dicMr B«i-
BMfOB«.
266 .VaeMr. *. Site.- d. uath.-jAf». CT. p. I. Mar: i.vj».
die >fenge dea Oxydais bestitamt. E« folf^t citio dii
ßentiiiiniiiD^ tle^ Wasser«. iVuoh ist eine Baaaobansljr» ^
der Gi»atDmtiaa»e als Kontrolle zn ompfehUn. f
Darcli die Einwirkung der starken Salxnnre wird
xersetxt: der üluuconil , der grftwere Kmttlioil der
eblon'tischen BeimenguDg , Mogiicteisfln , BrauuL'i-'<«ner<
und eil) Tlieil von Rolbejitenen!, daun Reolitbixcbe Bestand-'
theile, welcbu nncb der oft wabr^uommenen ^lert-»bn-
lieben BescbafTeab«!! des Rflckstandea and awh der Menge
von Natron eu vermutben Rind. Ausserdem werden aoelt
feinste Tboilcbcn von Pbi^oklug (Anorthit ist wobi niobt
TorausKusetzeu) et<vas angegriffen. Um Über diesen doi-
Faugsreicbeu Complex von mi^licber Weise Torbuideiieii
and durch starke Snlzxäiirc Kcrm-tKlen (Semengtbeilm einige
Anbaltspuukte eu gewinnen, ist es noabweisbar nolhwendig,
die Substans vor und nach der Kiuwirknug der Säuren
»nh sorgfältigste mikroskopisch za prnfpii. Die »pti««Iien
Eigensohaflen der dnrcb die SHure zerlegten Gemengtbpile
im Zusammenballe mit den Resultaten der cbemi«chen Aiia-
1^ geben Anbaltspnnkte genug, um wenigstens mit einiger
Sicherheit »nf die .\n- oder Abwesenheit dieses oder jenm
Minvrals zu scblivssen. Bei den öltcrttn tbonigen Scbiefer-
orten dtirften cbloritiache und feldspatbige, bei den jtiogereo
glanconiti»che und xeolitbiwb« Beimengungen die Hnapt- '
rolle bierin spielen.
IV. tTaterdttrhiin;?.
Eine weitere Unt«r<ucliung des Reste« bcxielit lieh
auf den Nachweis eines durch SchwefelsSnre iwrsetztiaren
Antbeits , wie solcher bei fa<4 nlleit thonigen G*-
steinen vorkommt und gewi'ibniich nl>< eine der PorKellan-
erde Kbnlicbe Thonnrt augi-sprocben wird. Die bäafige
Anwesenheit anaebnlieber Mengen von Alkalien and d<r
geringe Wassergehalt weisen aber vielfiicb au<rb auf ander*
f: Rrupliotutmattriät der fyfJilatniurulkant tie. 267
I
SnIiaUiiz«» uHtn«»(licl] aurPinitoid uml «uf ein Pyropbyllit-
vtign Mißfral oder anf Glimmer hin.
Za lÜetiem Zwecke behauüelt mnn iea weiteren Htti
»DB UoterKDchimg fll mit conMntrirU-r Scbwefelaäure
ton 1,84 spe«. G. plwa ti Stamlt^'n lang in Koclihitze und
liertiuiiut den Was^rgelmlt der SiibxUnKiiiialog, wio bei III.
A.aeb in ilieMm Fnliu wird oin Vergloich der Probe vor
and D s G h der Eioirirkung der 8chvref<>] säure mittelst
optiMli-mikroskopiscbor Prüfaiig weitere ^bldsse über die
dorch die cbeiui^che Analpc erlaogtvn Ilfsultate ku ziuben
gwtattsn.
P
V. üntersiirhuiiy.
Der nach der Anwendung von Schwefelsäure nuzersetzt
blrilMMiile Rest t)e.'<tt^ht grut>8tenthoiU uas (juimkurnehen
and Splitlr^rehi'D eint^cr weniger anderer Mineialieu , die
fOB Schwefelsäure, wenn auch ange^Sen, doch ni«ht ganx
tt'rlrgi wenlett. Daher liegt l>ei diesiür letxK-n Prflfuiig du
HHaptg«rwi<:bt nnf der optiHch-nnkroskopischen
Untersucbaiig der Übrig gebliebenen Tlieile. Neben dem
Qnarw, welcher »icb i. p. L. durch Mine int«ni«ivi;, bunte
A^gre}fatfarbe bem<7rkb»r macht, verdient die Anwesenheit
Toti Feldspatht heil eben beKouder.'i M^rgfulliger PrQfung nach
Ki^iditn , die hier nicht näher zu crürtern find uud als
bekuiDt rorauBgeset^t werde». Da'selbe gilt von Angit,
BombleBde, Granat etc. et«. Meist xoigen xicb in diesem
Rests nn regelmässige , trObo, unreine , oll undarchsichlige
KlQmpchen in grouer Menge, welche wahrscheinlich
durch organJMhe Stoffe gefXr1>ler Qnanuubstann angehören.
Anch schwarze kobligo Thcilchen fiodeu nich oft noch
iiiMiii Reste beigemengt Will man die Natur dieser
bahtigeti Roim^gungeo näher pnlfen, so empfiehlt es sich,
WM beaooderv Prolie, nachdem die Karbonate auf bekannt«
f7«iM entfernt mod, mit venldunter Pluorwoiserstoff^nrc
268 NaMr. z. SiU. der mnth.-phi/*. CT. r. 1. Märe 1879.
bei massiger Würine zu bebandela , die dorcli leicbt ah-
scbwenimburen erdigeu Theilchen durch vornchtig«
Schlümiueu wegzuwnscheu nud die kobligen Rückstände
mit cblori<aurem Kali niid rauchender Salpeterränre rer-
meugt eine Zeit laii<! stub^ii zn Inssen. In vielen Fällen
erhält, man darch eine solche Behandlung durchsichtige
Fr^inente, die sich unter dem Mikroscop weiter nntei^
sncheu lasxeu, um zu erkennen, ob man es mit Resten von
Landpflanzen oder etwa mit Meeresalgen etc. etc. in
thun hat.
Um namentlicli einen Gehalt an Feldspath näher oadi-
zu weisen , ist es zweckmässig, diesen letzten Best einer
Bauschaniiljse zu unterwerfen.
Nach dieser zwischengeschobenen Erörterung kehren
wir zu der weiteren Behandlung des vorliegenden StoSes
zurück.
Ueberblickt man nun den ganzen Kreis der in den
sog. Schlamm vnlkanen hervortretenden Verhältnisae,
so scheint, wenige Fälle aufgenommen, daraus hervorzugehen;
l)da.''S die uusgestossene Scblammmasse
nichts anderes darstellt , als erweichtes , aus der unmitteU
baren Umgebung .stammendes oder ans nicht beträchtlicher
Tiefe emporgescholienes thoniges oder thonig-ean-
diges Schichtgestein, welch&s oft noch organüche
Ueberreste enthält , während eigentliche vutkanische Pro-
dukte — Asche, Lapilli, Lava, Bimsstein — au der Zu-
sammensetzung nicht betheiligt sind. Denn es sind gewiss
mir Ausnahmsfälle, wpno iu Mitte vulkanischer Bildungen
letztere, wie da.s Schichtgestein wolil auch oberflächlich von
Gas und Wasser erweicht, das Eruptionsmaterial liefern.
Tbatsächlich jedoch ist dieser Fall bis jetzt an keinem
Schlammvulkan noch sicher nachgewiesen,
2) Mit den Schlamm Vulkanen steht, abgaiehen von
reichlichem Wassererguss , in nothwendigem genetischem
r. OftnM; BmptitHttmiuM dtr ScUammtMattt M). 269
i1uD|(« du Auratrilmi^n von f!«pre«4i« ß fts-
uol«r irrU-lifii KoliU-uwosHHrMloff ilio orsUi
Ditf hob» S[Kumiiiiß Hicifor anaströDioadvii
die lintie An')Hnt.T ilim^r , wenn aiicli olt ntir
itor Wirksainkeit gelange udeu Er^clirinuiigeu
iA niettt -roa etiler tu der grOnsorcn Ticfo borrit«
*') vurhi»)ili.'iicn unil nicht andaiiernil üich ur-
Gmoodii« hprlrit<.>ii. «eil Im^'t die-wr AnDJitime in
kurxer Zwt der Vorruth wH-höpft «'in
Ditf RnhaltVDilfl nnd furtdaaernde Neubildung bo*
I des bKDptsMlilichaieii dio^er RrupUnnfljpuw , des
iwsMervtfiffi »lUt Uli! N«>thwvit'li(;keit iIim Vorhaudeu-
lo orgeoiscbur BeiiDi*agniig iu d«n ti«fer lagerndeD
tgael einen roTHns, irelchcit »uch iluroh diu« ri^elf>vtit
I SebUtunivuilceuva vcrknnpft« Aal^roton vou Petroleum,
ft, Aspliflit oilvr bitRminüsen StnfTeu boetitigl wird
nicht anwahrscheinlich, diisa bei dke«-m ZersteUeungspro-
uch Phn«phorwaS8erBtoffga*);ebild«<t wird. Dafliirvh
E-*~1 rwlfuch feiitgeatellte Rntztiuden ([eranflstrümenilen
frvienStückn) nar Wfrinli^ondf Krklitmiig tin<l«>n,
r«t«lilicberflU Aaftrpt«n voii Kohb-iuüuru ubeiut
■ Bin« gewiese Aniüherung uu vnlkniiixcb« Vori^ing«
Tiite rieh XU verbinde».
I Dir IV-im'-n|{nn|f van in WiuM^r lijübcbrn Sulzi'n,
'" ' von (,'hl'irtiiitrinm in ilcr Schlnrntumasae erklürt
ai« dem Uiiü'ütndc, diuw manche Schluuimvnlkane
N»li« deri Miseren, oder nuf nn^ni von Mitorwaami^
rinkten [Joden liegen, und daht^r mit itom xiidringendon
«awr auch deuten Sube mit anfn<.^iim«-a — darauf
'^■•»Mcibvo StAlEi nnd cwcifebitlHia b«r«iti var|;<-bil<Ut uml
niiMw *ia|taubl«aii'n, ia Votmlh Torlmn>lcn uii<l künvir-n
^ul 4<r ZauBB«MtlntD|r in Kn9|>lioniiinateriKli WthL>itii,'fi]
I eher eldtt, «eirbr i'w mitittntil luiiccii Krit«n atninuernJe
* ■■ tetcbrni Matcrfnl. luorntUcli die Gue, ImTcth kfinnoii.
270 NMhtr. f. Site. rf. mnlK-phifK Ct. *. 1. Mira tHT9.
wti«t namcaitlidi ein ifo<]- aud BronfQebalt der Sali« hin —
theiU tat ansanehnien , dwia in den vom Eraptionskan»)
berQhrt^u ScUicbLeii «olche 8<ilr.e x. B. (Ijpa, 8t«ißntx
rtficiilich al« /wisch^ulagun varlittiideo sind, auo deD«ti
das dnrcliHrüiui-ndi; Wil'^ilt den Salzgehalt achSpft. Enditcli
wird bei geringem Gehalt an solchen Salzen diese Beimeng-
ung dnrch den Unntüiiiil erklärlich werden, da;« das iui»>
quvllcudc Wuxser, wi-IcImw ja Tust KU»ualiiniilos gsriogs
Mengen von Sal^^n auf seinem Durchxng dnrch ^-chichtge-
8t«inc AI) genommen hat, indem n» mit dttm Thon vernieogt
nnd mit Scblamm auagpworfen bei Aastrot^kncn des lettterea
Trrdandct, seinen Satxgehalt im Thon KorOcklässL Indem
diesea DurehtrÜnken mit Wasser nud Wiirderaa «trocknen
sich ISflers wiederholt, reichert sich scbliesslicb der «oage-
trockiietc Schlamm mit gewissen Mengen der Salze au, wie
wir solche im Schlamm finden, ohno dass «iganUiche Hslx*
lagerstätten in der Tiefe vorhanden sind.
4) In Bvr.ug auf Tein{>erattir der Schlammergtbse
herrscht keine durchgreifend» R«gel. Wohl wurde walir-
gemmoten , dass grössUinthi-ils din HehUmraqndlen keino
wesentliche hIVhere Temperatur besitzen , als die der am- ^J
gebenden Lutl oder die mittler« Jabrestempentnr de« Aus- H
flasapnnktcs Doch nnd anch hier nnd da höhere Tem-
peraturen beobachtet worden. Sie dürften mit den rdcheren
Kohlensäure-Kxhalationcn im Zasemmeiihaiige stehen, welche
andi bei xablreichen Mineralquellen sich gldchxeitig ein-
stellen.
5) Aas dar Art der Yerbreitnng der Schlamm-
vulkane in den veraobiedeneu IjÜndero lüsst sich eine gewitHe
Bi^zichung xu vulkanischen Gegenden nnd rnlkuniichen
Ernptionen nicht verkennen. Doch finden sich SchUnim-
valkan« aocli ansserhalb der noch jetzt von vulkani«ohen
Vorgütigen betr(>ff(rneu LJuidcrstrecken. Aber in di«s«tn Calla
kommen aie entweder in Gebieten vor, die von Hebungen
1
4
C W. Oimlßd: Kniidiotmtau« dtr SMiuimtMaNe f(c. ^71
and 3#a1rQtif[»n hSnfig beoarabiRt sind, oder sie besdiriDkea
südi doch Auf 7iRge srosaer geo(«btoiiiBcb«f Simlt^ii und
V*frackaDK*lifiu'o , welch« ilie Enlriiidc diiKfaxiobeD udU
^llplttO« bii in )px>sBe Twto erÖfToon.
An* «IltNlpai »ulieiiit hervnrxojielien , tUs» der eigent-
lich« Herd d«r mit den wviUuM mftJBtoa Scblatumrul-
kanffD vorknnpftfln KrscheinnngcD nicht mit dem der vdI-
kaniKhi'ti Thiiii){keitdt>f Ti«t'eJirect ideutUchgehallL'U wen]eu
darf, da>Mdi«8e Kr^chviuiiDgen viRlmehrftiirdem Vorhnndi.-iiH<>in
ftvwiaaor äcliiohlgi'ateineo nad aoT Aeteo Gofaalt an bi>
Stiiffi' lierenidtüi ileimenguiigeti b«rubea. Nur in
tru Füllen niogtin es mit vulkiiui«chen Vorgängen
Verbindung slehende Gaae sein , welche den gewöhu-
SefalutiniTulkanen »hnlirbe KrAcbeiiiuiigeii Wwirkun,
kieb iK-n Kohlen iriMMcretoUguHrn dar otgi^ntlicheu
mlkaue beigesellen, wie ja auch lungokehrt Kohlen-
wwcntoStroNe bei riilknu Ischen KxhalatinRoii öfter« sieb
MÖiftu. Dun muMi femer der UmstauJ hiniutret«n . weil
di» Eatwicklnng der Gnie nnd diu- bitnmia&sen StolTe co»>
tinnriicb oder ducb während langundauernder Zcitporioden
l«t. dsf« dieK bestimmten Hchiohttjesteiue in tiefer«
der Brdriad« rersetzt werden , wo eiuurf«its die zur
Ealwicklang der Ga<e und bitnmiu&sen Stoffe aus d«n or-
IpuiiKb«! Bnimcngung^u nolhwendigi; Bedingungen —
beModera Wärme u. s. w. — gegeben nnd und andererseits
dWErdrind« lief genug von Spalten durchzogen ist, um den
if dirM Weile gebildet«» und nnt«r einer gcwi«ten Spann*
nden flüchtigen StoSen das fimpordringen zu Tag
Solche gttnstige Verhitllui'nc werden »ich ganz besonders
'kinfiK da eiostellen, m> durch rulkanitcbe Kreignisse die
I SediiDtntgebiMe vielfach ans ihrer IiuWku Lage
Tvrdckt , g«wnkt uud sugleicb von tief gehcndeu Spaltcoi
ivrehiatgvp sind. Aehnliche Verhältuüt«e künuen überall
272 Xiu-htr. !. Site. d. math--iAy*. Vi. t. I. mr* tST».
dft n'ivderki>lirra , wo gtarii« dUlocirflnde B<*wfgiiii)^n der'
t^nlriiiiln in Jen won tertiären »der jüngeren Ab!agernnm*n oin-j
genommenen Gefunden ntaltfind«» oder jQitgat Mal t^efundra
habe». Wir bc^reifeu anf die«« Wciw, in wolclieni e«t-
f«rat«ren /ii(t»miutmhiiiig<? die Krecheinungen der Soblainm* i
Tnlkane mit wirklich vulkani*cb«n Thätii;kcit«n 8t«lien ndaiH
in wittfern dieselben in den von Erdbeben nnd Niveaaiicltwank- "
ungitn oft li(!timge*(icht«n Üeliietsn anftiiljyten pflegen, la J
anderen lallen mag die volkanüche Thittij^keit di« EUit>fl
rt^hirngsbr-ti) «langen der I^i'uption^A.ie uud der bitnmin&sen
StolTc gtciob^am mit ^ich nwlMir »n di« OWrflächc gcrftckt
nnd in die höbereo Lagen der Scbictitgesteine emporgenogen
bnbou, indem hitr ein h&herw Grad Ton Wurm« und mit
deniAelb«n die BediD<;iing der Hmbildang organürb(>r Stoffe
sieb einatellt«, Kine derartige IVj:iehnngxwi«chi>n Schlamm-
rnlkanen und dem Vulkanittmua dörfl« namentlich
aof Sicilien »nzuuehmen sein.
Trntzilein ist aber die ganu! Er!«cheintmg dt-r sog.
Sclilamm Tulkano von dem wahren Vulhaninnn]) tm]
von Grund ans rerscbieden, dau es sieb empFehlen m5cble,|
um den der Bezcicbii nng ^ohliimmTnlknn stet« an-
klebenden Iteigcschmack an acht vulkanische Tfa5ti(;keit
zu beseitigen , stob eines and4>ro Amtdmcka , vielleicht amj
geeignetesten .,^!ch lam m sprad el" zu ttedieuen.
1)&« hnuOg« Vorkommen dieser Schlanmi'fprudr'i in fast I
allen Tlieilen <ler Brd« weiirt anf ciuv gm>logiscl)e Kr^oheia- '
nng bin , welche sich gt-wisa nicht blow anf die i{«gon-|
wäKige Periode der Eni wicklungi^{e«c hieb Iv unserer Erdaj
beschränkt. Es iat vielmehr mit gro»w WahMclH-inlich-l
keit schon k priori anzunehmen, dawauch in Tnraaogehenilenj
ZeiUhflchoitten analoge Vorgänge rintl gefunden halien.'
Dieser Gedanke ist bereit«, wie »ehon EiugangB erwühntj
wurde, mebrfiudi auKgi^rmihen und sogar der Vertnvb t^eniadit
worden, manche eigenlhSmliche Kmcheinungen, wHtibe sich j
C. W. OümM: Eniptiongmaste der Sehlammtiuika»e ete. 273
in der sc^, Ai^la scaglioso des Apennin bemerkbar
mtcfaen, anf die Thätigkeit solcher Schlammspradel in der
Tartiärseii cnrttckzaffihrea. Am bestimmtesten ist neaerlichst
dieser Gedanke von Theod. Fuchs ") anf die Entstehung
der sog. Flysch- oder Macignoschichteu ausgedehnt worden.
Wir werden in einem zweiten später folgenden Aufsätze
TSimichen , auch zur Lösung dieser Frage älterer
Schlammsprndel einen Beitrag zu liefern.
43) Dtber di« StXw d« Flr>chei in LXXV. Bd. d. SiUbar. d. Ae.
i. Hirn, in Wien I. Abth. 18TT.
[1879. 2. M»th.-phji. a.] 18
VenelclinlM aer einKwaiWeiien B(l(-herswich<>nke
Von äer tenJcenberffis^en nahirforst^endm GtaMaehaft i»
fifaukfilrt a. M.:
Bericht 1876—77 ood 1877—78. 1877—78. 8».
Von der t^itrhmmhen Gea^tthaft für Natur- tmd Ht
in Oiesstn:
17. Bericht. 1878- 8*.
Fott cfer it. k. SIermcarlt in Wien :
Asnkleo. UI.. Folge. Bd. 27. Jalirg. 1877. 1878. 8*.
Von lier BeJaetitm de* Ardtiv» der Xathtmalik rn Gre^m
Arcbiv der MkÜMtmaük und Phjaik. Tbcil 6S- Lüpdg ia7& 8*.
Von der phf/aikalisrJi-medicinixhen SocieUt in
Sit>tings)>ericht«. Heft 10. Not. 1877— Aog- 1878- 1878- 6*.
Von der LtopoUinuA-CaroliniMfhen Jiademie der 3'i
m Haue:
UopoldtBB. Heft XT. 1879. 4".
Btusendungin eon DruekiAriflen. 275
Von der Oficina tneUortHögica Argtntma in Sutnos-Äirea :
AaalM. Tomo I. 1878. 4".
Vom Muaatm of comparaüve ZoOlogy in Cambridge Maas:
Ban«tin. Vol. IV. Text und AUas. Vol. V. n" 2—6.
1878- 8".
Vom Meleoroloffical D^artment of the Government <if India in
CataOta:
a) Beport on the Ueteorology of India in 1876. Tl. Year.
By H. P. BlaDford. 1878. 4».
b) Beport oa the Adnunistratioii of the Meteorological De-
iwrtaient in 1876—77. 1878. fol.
Von der Chemical Society in London:
Jonrul. Dec. 1878 und Jas. 1879- 1878—79. 8^
Von der Oeotogical Society t» London:
Lift NoTamlter 1878. 1878- 8^
Von der Xedical and ehircttrgical Society in London:
Hedico-chinirgicsl TrsnsacÜODS. II. Series. Vol. 43. 1S78. 6".
Von der Sodää Toseoni di scimee naturali in Pisa:
ProMen Terbali. Adunaiua del di 12 gennaio 1879. 1879. 4*.
Von der Boyal Society of New South Wätea in Sydney:
t) JonnuL Vol. XI. 1877. 1878. 8*.
b) BemvkB on tlie sedimentary Formation^ of New Soath
Wal« by W. B. Caarke. 1878. 8".
c) Be|>ort of the Departement of Minea of New Boath Walea
1877. 1878- 4».
18*
2T6 Kiiu^Milimffem um Dntfluehrifltm.
d) B«port of Ulf! Onuniisioocr for Rulw»f« of M»w S<^
Wales doring 1876- 1877. r»!.
Ton der SxiHf moliK«logiqie äe Betyiqtu im BresaH:'
Prooto-verbutx dw »tenoM. Ton. 7. 187B- 1878> 8*.
Von der Aeadhitie des tdemxs in Paria:
Comptos rendos. Tom. 88. 1879- 4".
Vom Pw^/<y Otterralorg in Albtinji, N. Y.:
a) Annnul Import of tde Direetor fbr 1878. 1879- 8^
li) lUmarks oa the Oudley Obvenratory, bjr Lswia
1878- 8".
Tom ßarrard Colkse m Casntffidge, Mau:
Annaal BeporU of tbe Plwidflot »od TrMsurer. 1877—78'
1879. 8».
Vom Uartard CoUege Obserratorjf in Can^nidge, Maa:
Annaal B«port of tbe I>ir«ctor 1878. 1879. &'>.
Vom natunfiiSftMcJKjfllieJien Vere*» i» ifr-fme»;
AbliudlB&gen. Bd. Tl. 1879- B".
Von dtr 3ßniileried-Co«imis«itm nr Untertttdmnff dtr
Meen in Kid:
Ergebnisse dvr BeobnchtaogsitUtioiini na dm deutscbon KD
Jabrgang 1878. Heft 6—9. Juni— 8«pttir. Berlia M
IÖ79. 4".
Von der ffroathertogtieAen SttrnKarle in Mannheimi
*) Astroiuuniach« B«obaclitaDgeo auf der grouliaraogL,
Worte in Haimlieiin. UI. Abüi. Karlsruhe. 1879. 4i
Einsendungen von Druckgehnflen. 377
b) E, Bany'B FizuternbeobachtuDgen bsg, yon W. Valentiner.
1878. 8".
Ton der nKdiciniscken Qesellachaft in Berlin :
Verhandlungen. Bd. IX. 1879. 8".
Tom naturforschenden Terein in BrÜtm :
Terhandlnngen. Bd. XVL 1877. 1878- 8«.
Tom Terein für Erdkunde in Metz:
I. Jahresbericht pro 1876- 1879. 8^
Tom Terein für naturmssenscfu^liche Unterhaliung in Hamburg:
Terhudlangeii 1876. Bd. III. 1878. 8".
Ttm der Je. h. get^ischen SeichsanstaU in Wien:
■) Jmhrbnch. Jahrg. 1879. Bd. XXIX. 1879. 4».
b) TerhandlnDgeD. 1679. 4".
Ton der anthropologischen Gesellschaft in Wien:
Mittheünngen. Bd. IS. 1879. 8".
Ton der gooloffisch-botanischcn Gesellschaft in Wien:
Verhandlungen. Jahrg. 1878- Bd. 28- 1879. 8".
Ton der American Chemical Society in New-Tork.
Journal. Vol. I. 1879. 8°.
Ton der Äccademia Ponttficia de* Nuovi lÄncei in Born:
Atti. Anno 31. Sessiona III e IV. Eoma 1878. 4".
Ton der Socieiä di scienee naiarati ed economiche in Palermo :
Giomale. Vol Xm. Anno 1878. i".
278 EittMenAutgtn ton Dnuktehrifien.
V<m der 7>ylir OenwlMA^ m Boariem:
ArchiTW du Mnn!« Taylor. Vol. IV. 2—4. V- I. 1878. 4».i
Von der Utdadion du ihnitair säentifigue in Pari$:
MosiUoT »ci«Dtifiqaa in Lirr. ■149. 1879. 4".
Fon der SocUte Ut^iandaUe da sdenee» in BarUm:
Nfttnnrkiui^g« Vvrhnndelmgra. 3* S^«. Do«l lü. 1878- 4*.
Vom butittd rtyra/ mHiorttogi^pie dt* Paf/9-Sa» in Utrecht:
Ned«rLu>dsch radeorologiMh Jurbock. 1877 D«el L 187$]
D«d n. 1878. 4'.
Ton da- £a>U pctj/twhniqM in Parit;
JoOTTi«]. Ckhiflr 45 Tom. 28. 1878. 4'.
Von der R. GrotDffUat &kad> ef Irtltand in DiOtin:
Joura»!. Vol. XV. 1878- 8".
Fon der Seäeiä Ventio-Drentina A' «nmxe nalurali in AiAm-'I
BalUtÜDo. 1879. Tom. I. 1879. 8».
Von der SoeiM du lekmttt de ta Saaat Aliaet m SrsMburg:
I)aU«tiB trituMtri^ Tom. IS. 1879. 1S79. 8*".
Von der Zoetofitml Seekty tti London:
PMOMdü««. 1878. F*rt IV. 1879. 8*.
^«» n^mneinaudiataidum Ytnim itr k. k. Udmiarhen »«JT
•chitr IM Vfitn:
BmcfaU. m. 1678. 8».
KiwitttJunym ruH DrudUehriften.
379
F«« Verfim nr Jitfbrittnuiff rf« Garifabana in dm kgl,
I'rfuA.t. tHaatCH in lierlin:
SIcMU^ria. 21. J&UrgoDtf 1878. 12 Heft». 1878. i\
Vom malm»it»tn$diaflUclttn Verein für Safheen und Thüringen
in Halte a. d^S.
[Zritoefcrift (br di« geeuBrntea KfttiinrisMiucfaiLn«n. HI. FDlge.
187S. Bd. 8. Berlia 1876. 8<*.
Ton MiturhishriMhtn Lamlesmiacnm für KOrnttn in
Ktagtn/Hfl:
» Jshrtraeli. 25-27- Jihrgnng. 1876 u. 1877. 1878. S".
b) Bericht Ober du oaturliJEtorische Laadeainuseiun. 1877,
1878. 6\
Fm 4rr tuäwfoneiunden GtnUtdtafl (haiibanHena m Chitr:
[JtkfMbcricU. Nene Folge. 21. Jahrg. 1876|77. 1678. S".
Vo» der dtuUciien rkemist^m OeseUtcMafl i» Berlin:
iBttithU. Xn. Jthrg. 1879. No. I. 1879. 8*.
Tmm maliinntsfntehaftlieli ■ mtdiriniiciitn Verein in Innsbndt:
iBwidit«. 8. Jthrg. 1877. 1879. 8*.
I
Fem Verein (äf Naturkundt in Fidda :
I - pfa&Doloftisch« Beobuhtmigen aus der Poldaer
Oogwd. 1878. 8°.
Vam mdumwenseÄafOkhen Vtrein ßr Seiermari in Grtu:
MJtUMÜngva. J«hrg. 1878. 1879. 6".
280 ISnttndaMftn ron I)ruek4cirifteH.
Vom Vtrtin für EnlHnde in Dnathn:
IS. JalLwboricbt. WUsenscliAfUkbMr Thal. I87S. 8°.
Tot» der astronomischcH GtstiUchafl in Lttpaig:
Viartcljahiwchrift. \\. Jahrg. 1879. 8".
Vom xoctogiadt-mintralogisehtn Vtrtin m Rtgenttmrg:
s) CorrestMMidBiH-Blalt. Jahrg. 32- 1878. 8"-
b) Abhandlangen. Heft \l. MOiicheD. 1878. 8*.
Vom Uxuto civico di tioria naturule in Gatna:
Aonali d«l Mubm änoo <li Ht»ri« luilarnl«.
XII. Xm. 1876-78. 8*.
Vol. IX. X. XI.
Von der SoäHi ceitiral« ä'horlicidtwre de Franc« in Pari*:
Journal. 8' Sör. Tom. 1. I87y. S".
Von der Sociefe des seifvces phffsiqutB et nahirtUet in Scrdeatu
Mömoir«. 2* S«rie. Tom. HI. Cahicr |. Pori« 1878. 8^:
Von der Aeadimie Rt^ale de midedne m SrStsd:
Bnlletin. Ann^e 1679. 3* Sdri». Tom. XIH. 1879. 8'.
Von der k. Akademie der Wia3tnael^aften in Amsterdam:
■) TcrhandsliDgeD. DmI XVm. 1879. 4".
b) Procewea-vn-baal. AMeetiiig natanrkuBdo. 1877 — 78
1878. 8».
Vm der Soekli Venei^Tymttma di tciaut ntOurati in Padotv
Mü, Vol. VI. 1879. 8».
f
Von der SoeiHi de Qf<>graphit fn Paris:
RnlMtD. Janviar 1870. 1879. 8".
Einsendungen von Drucki^triften. 281
Vom S. Comitato geoloffieo ^Salia in Rom:
Mrttino 1879. 1879. 8».
7m phjfaikaiiBdien Ceniral-ObsertHUorium in St. Petersbm-g:
«) Repertorinm ftr Meteorologie. Bd. VI. Heft 1. 1878. 4".
b] Annalen des pbTsilcaliscbea Central-Observatoriums. Jahrg.
1877. 1878. 4".
7m der SociiU etdomdoffique de Bdgique in Brüasd:
iiMles. Tom. XXI. 1878. 8».
Von der SociHe bolanique de fVanee in Paris:
Bnllrtin. Tom. 25. 1878. Eevne bibliograph. B. 1879. 8"-
Tom Herrn Eeinr. Ernst Bezieh in Berlin:
'-«la Hiidebraudt's geologiacbe Sammloogen von Uombassa.
1878. 8". ^
Vom Herrn C. Brvhns t» Leipzig:
■) IHe Astronomen auf der Pleisseubarg. 1878. 4"'
^) Cebar das meteorologische Boreaa im Königreich Sachsen.
1679. S».
Vom Herrn Johann Wddrich in Wien:
t^ttw Cuäden aas dem DiluTinm. 1878. 4".
Vom Herrn L. ROtimeyer i» Basü:
K« Sinder der Tertiar-Epoche. Th. II. Zürich 1878. 4".
282 Eüuendmigen tum DrmekttkriftoL.
Tom Herrn Louis Pirtre MoUom in Lfom:
Polyswctoor et Polysectric«. 1878. 4*.
Vom Harn M. Pk. Plantammar w G^:
Le lÜDttognpbe de S^heron (pres Genäre). 1878. 8'.
Vom Herrn P. F. Beinsek in Anton.-
Algke aqou dolcia IdsiiU« Kergaelenös. 1878- 4*-
Vom Harn P. A. Bagsma in Balaria:
Bijdrmge tot de Kennis der Weeisgesteldlieid t«r Knste Tan
Atjeh, 1877. 4".
Vom Harn Nicolai v. Kaikacharow in PeUrAnrg:
Haterialien zur Mineralogie Bnsslands. Bd. VII. 8. 177 — 384
oDd Vin. 8. 1—32. 1878. 8».
Vom Herrn G. V. SchiapareUi in Mailand:
Osserrazioni astronomiche e fisiche snl pianeta Maiie. Borna
1878. 4".
Vom Harn Adolph WüBner in Aaehen:
Compeadiam der Phjsilc. 2 KUide. Leipzig. 1679. 8^.
Vom Harn R. Ctausiua in Bonn:
pi« mecfaaniMhe Wannetfaeorie, 2. Aufl. Bd. H. Brannschweig.
1879. 8".
Einaendujigen wm Druektehriften. 288
Vom Herrn Friedrich Sitter von Stein in Prag:
Dar OrganlBmas der IsfosiODSthiere. IIL Abth. I. Leipcig.
1878. foL
Vot» Herrn Edie. S. Morse in Ketc-Tork:
TrM«S of an euly Bace in Japan. 1879. 8^
Vom Herrn J. A, C. Ovdemana in Utrecht:
Die Triangulation von Jaya. II. Abtii. Im Ha^. 1878. fol.
Vom Herrn George I. Brush in Jfew-Haven:
Ob the mineral localit; in Fairfield Coonty, Connecticnt.
1879. 8».
Vom Herrn Donaio Tommasi in Florenz:
Sur la Doa existence de l'hydrogöne naissant. I* psrtie.
1879- 8".
Vom Herrn H. F. Weber in Zürich:
nnteimcbangen tiber das Elementargeaeti der Hjdrodiffugion.
1879. 8*.
Vom Herrn C. W. Borchardt in Berlin:
naorie dee srithmetisch-geometriecben Mittels aus Tier Elementen.
1879. 4».
Vom Herrn J. Hetde in Gottingeni
«) Zur Anatomie der Crystallinse. 1878- i°.
b) Handbuch der Nerrenlehre des Menecben. 2. Aufl. Braon-
•ehweig. 1879. 8".
284 HiMtndutife» ron ßntcttAnfUu.
Vom Herrn P. SpitIctT in Berlm:
Bmabcricht dW dto tcohnbchen Anlegen für dM k. »tro-
pbytrikftlücbe ObcerTatoriam bei Potsdam. 1879- (bl.
Vom Uerrn l'dcr TifopAil Sias in Bertin:
AbhaodloDgea xa dar tjehr* tos der BäbangselectriciUt.
Bd. 1. a 1867-1879. 8".
Vom Herrn F. Fotk in lAeye.
a) KlänteoU d'ane tbeorie de« Ctisoesox. Bnixellee. 1876. S*?
b) Pnnd|>e de U tbtorie dea raUccaux. Bruull». 1878. 8*.
Vom Herrn 0. Sirwe in SL Pdersbur^ :
«) ObservaUtfDs de Foolkova. Vol. K. I87S. A*.
b) Jahresbericht der Nicolai-HanpWcrnwarto Ittr 1877— 7(
1878. 8».
Vom Herrn Pieuti 8m^k in Edinburgh:
Bod-oo Uluiniuation io prirate ipectroecopy. 1879. 8*.
Vom Herrn E. Wartmemn in Oenf:
tUpport du PnisUloDt d« 1» wei^U d« pfayut(U« et d'liistotr«
nataroUe de Genäve poar U p<Sriod« dn 1 Jaulet 1877
IQ 31. Döc. 1878. 1879. 4».
Fem Herrn Alexander Mälon ItMS in Mwtrt«X, Canada:
CfttslogiM of Munmab, Birds, B«ptilM and Fbhss of tbe Do-
rninioa of CmmI». 1878- 8".
Einsendunge» von Vntcksdtriflen. 285
Vom Herrn M. Müserts in Brüssü.
■) De l'applicatioD da rhä-älectromätre aux parfttoDaerrea des
Ulägraphes. 1877. 8".
b) (^qniöme note snr les paratonuerres. 1878. 8".
c) Notice Bur le conp de fondre de la gare d'Anvers dn
10. Juillet 1865. 1875. 8".
Vom Hern Edtwird Segel in St. Pderaburff:
G4rt«ifl(wa. 1879. Stuttgart 1879. 8°.
SitzuugsbericLte
der
tiOnigl. bayer. Akademie der Wissenschaften.
Siwmg rom 3. Uü 1879.
Mnthematisch-j)hysikalis(^he Classe.
Unt ProTtuOT r. Nügeli legt eine Abhandlnng ror:
Ueber di« FettbildoQg bei dcD niederes
Pilzen.')
U d«r Thierpliysiologie besteht noch Streit darüber,
4 ht Fette an« AlbuminatAa od«r Kohleubj'dnitoa eot-
BjM>. Id der PS»ii»npIiTsiologie ist diese Frage noch
^^fc «riViUrt irordun. Wir seh«D znu- , <lns-i Fette und
^^Blvlij^nte einander oft vertreten, dass die.eineu &»•
^Hp> Ff tt anhäuf4>» , wo rerwandte Arten, Gattungen
^RwOrdiongen f^tnrkem^hl anfspoicbern, femer dass Stürke-
MÜ in einem Uevebe Terscbwiiideti worauf Fett au des^it
MW tritt, oder auch umgekehrt. So sind di« [{«pstauicu,
MiAtont im rniri'n Zustande Oel g(.-preast wird, vor Toll-
4Mpr KeiFe tnit ätärkekürnern erftlUt.
Ilndi geben nna Kolclic BeobHchtungcs noch nicht die
■^Mraillare Gewissheit, dass wirklich die Sobstanx der
"M ftrbindnng in die andere Verbindung umgewandelt
*■! & wäre ja beittpi«<]gwci»e möglich, wenn auch nicht
**bKlittuliefa , dass Stärkemehl als Zocker getdst und
wlpIUlTt, und dsM dafQr die fvttbildenilen Baumaterialien
■iuAva Gewi^en h«rbtigeführt würden.
UPItiiD Sehl'i»* bMchrUbcnca Vtnach« »orden T«a 0. Loev
Itt
Itnv. 3L.lIatb.])b;t.C1.]
liHH Siltung der mnth.-yhyt. Vlatte vom S. Mm 1879.
l''iir 'li(! Kiitflcheidting der Torli^esden Frage tigna,
Hiitli (iir<'iiluir (tirixelligu und weaigzellige Pflanzen besaer ili
diu liilln^r iir({itiiiiiirt<>ii, aux verschiedeoen Organen nod Ge-
wi>limi l)iMti']ii'iiili.'ii, weil iW Urxprnng einer Sabatanz baav
coiilriilirl wi>rili>n kiittu , — und besonders erweisen nek
ilii< iiiiilcrcii ['ilxf> iils gtluati^e Objecto für solche TJatac^
Kii(-liiinK<ni , wi'il li«i ilimni der Krnährungscbeminnns Tid
i-infiii'licr vcriüull, hU l)t;i deu morpbolc^isch gleich gebanta
iiiodiTi'n AIk>'»-
Itin ili'u iiifdiTcii Pi1/.eii nun lässt sieb die Entstehuig
di>r Ki<tti> mit U'icliti^ki'it und rollkonunener Sieberhfit
i'iiu'i-HinlM uns Alltuiuiuntmi und anderen Stickstoffkohle»-
nt»trt<'i'liiuiluti)p>ii , andrer scit'^ ans Koblenbydraten nni
niulcri'u ül ick ütmVf reim Kotilen^totf Verbindungen daithoa.
Wiw Mier!«! die ^t)ek»t«ttniiiUi);eu Verbindungen betrifft, n
iüt <<iti dit)>|«elto!t IVwoisverfLibren nitylich, indem eutwedv
k^^feii;! wird. dii!L4 ilioM'lbeu in finer Zelle zercetzt weri»
»»<) .Uic MAteri») nir die Feli)>ild»n^ liefmi , oier indaa
UA<-bi;r>'^ «veu win). d.ii» oiue Zelle nur solche Villi sliift
;)\i1iti»)'.»t ««il .Iätäi'.s Kell erx.ev^n-
l* ■,*! (-.■■■.e ;r."ip':v.ti-:e K'-sphfiv.sajr- -ass in KktrUa,
ixe '.w i'.ev .'.;ci";;.\ ':■'.^f* p^is'.v.MiS'fifT! 'S35 AlbmilMta
V>; rV ;i-.,lf -.: ^ lv,V.*'.i ":v»..;ii;-., fj^iisT^ii^ x*-br cö^ wttäfBT
i\i'. j.,-.;:: '.:. ".*:i-«s .>: j:.-.;'r. .'.t-r. Ar: 1V_ ■»taiii iSeselhcB
-..■ .>. ...-^.v. ^^ is»: >,>. vr.-.i:- .17 .^ *.-■.■* 't'.'.zi- 5KX:cj9^da
Sv."i' *....;'■ '..;^" i. '.■.:•.' {■■;.. .'.::.: .i,i.- t-l'-ffssL-^?^ Asmützilk,
,U^ s.: ■■:; >.;■":. i,;;. .-.«^t, ':■■: r-y.\ci<z m* TJsäi sx a»-
Vw.. ^.i.N; . ! :.'■: .'.i'.!-- :,:■;:. Üks» sts "Pmsaa mt
•.•■^■■■.■i-i: .■.!:■* l":';:.-S i : t ■■:■:■" .T-.-Mrr. ritd» jjQDRtS
' ■-. . sO >.■.(■ >i ■, i.v;: :"' -;:•.■ S .-^ •:•:.< ■tiTi.-.^TttBtn. aV
^..•, 1.. . .1 ts-t- i':-- i-^Ti /i'vl'X':'! n — nn t tit'tH vge'
i, .>i 11'. .ifcjs. .'•: 1 .'- ■, ■ i ;»*- iti^-'üWj'iw Unitiir^
Sitzungsberichte
der
königl. bayer. Akademie der Wissenschaften.
Sita«« VOM 8. Um 1879.
Mathematisch-phrsikaliBclie Ciasse-
Bmt Proffssot V. NUgeli legt eine .\bhan<llDiig vor:
Hther die Fettbildung bei den niederen
Pilsen.'}
Id der Tbiari>bjr«iologie l>«atelit noch Streit darüber,
li die Fett« «ns AlbnniiDaten oder Kolilcnbvdrnt«!! ent-
■tthm. tn der Pän]u.«ttpIiyMologte int diese Frage nocli
boin eröri«rt worden. Wir »cbt-u zwar, diutn Fette und
ItUcahjdrate dsaiider oft vertreten, das» die.eineu Ge-
*«fa* Pett anliänren , wo verwandte Arten , Ottttuugej)
FOnloongenHtärkeiiKbl aurBpciehem, ferner daes Stärke-
ia einem tiewehe Terschivindet, worauf Fett au dessen
' bilt, oder aoch nnigekehrt. So täoi die Repsumen,
•M JtoeB im rvifon Zusi;inde Oel gepreaat wird, vor voll-
•■"iger Ileife mit Stürkekörnern erfüllt.
Ucb geben nni »olcbe BeobiicbtnngeD noch nicht die
™«(rwlbBrc Gcwissheit . das« wirklich die Substanz der
•'*'■ Verbindung iu die andere Verbindung nnjg«wiiudeU
"^ El w&re ja b«iHp>eltiwot»ii möglich, wenn aacfa nicht
*'uitMnlicb , dass StSrkemehl aU Zucker gelSst und
"WgtfUirt, und da«s dafTir die fcttbildeiidcn B«iimateria.lieii
*■ Kdrm Ijewi'heu herbeigeführt würden.
llDft tat SddiisM bMchrMwisD Tenatha warJcn von 0. Loew
118TB. aihth.fJij's.O.] 19
390
Bittttng ^ ma^'^yA Cbu$t vom 8. Mai 1879.
in eäner Lösnnj; von Eiweiss oder beener von Peptonen a:
Eiw«isa und <leii nothweatüi^üu MinemtstoSea (eotlutlten
Pbospbor, Ealinm, Magnesium , Qtlcmto); dia Sckimmd
wschsan darin mit Ausacbluss der Spaltpilr^, wenn die
Lösung etwas trnh Pbcwptioraäur« vuthiiiL Wvun bIcMs ein«
Spnr von Sporen oder Pihen mr Aassaat verwendet wird,
so erhSIt man eine mehr nU millionenfache Vermehrung
der Pilz« nnd ihr«r Bc« tandt heile , aUo auch von Fett un
CellaloBe. ~ Das Eiweiss kann mit ähnlichem Ertolge dar<
eine andere StickttoifkohleuHtoflVerbinduug von einfacherer
ZuBammensetzung und neutraler Reoction {z. B. durch As-
paragin, Lencin) ersetzt werden.
Da bei diesen Vermachen alle organischen 8uI)«Uinzei
der Ernte bis auf die nnendlicb geringe Meng« der an(äu;
liehen Aussaat aus dcu Nihr»tnffen gebildet wurden, so ist
auch alles Fett aus dan Bevtandtlictlen do EiweitMi.
Leucin's, Asparagin's entstanden.
tian» die gleiche ScfalusaTolgerang gilt fOr eine Rei
Ton atickstoffloeen Verbindungen , welche zugleich m<
Ammoniak oder Salpetersaure ab NShrstoSe angewend
werden. Zucker mit Ammoniak, cbemto weiiutanre'' Ammonia:
ist fOr sich allein sur Ernährung genUgend, wenn die Ascbcn-
beatandtheile xngcgen «od. Statt Zucker kann Mauait,
Gljoerin oder eine andere tieutnü« temöce KohlenstolTver*
bindnng, statt Weinsüare kann EuigAore, Salicflsäari
oder eine andere orguniadie ^nre benuUt werden,
den meisten Fällen lässt sich ferner das A mmunt
als Stickstoff<|uelte dnrch Salpeter^ure ersetzen. Bei
ringcr anfänglicher Aussaat erfolgt auch bei diesen V
suchen dne millionenfache Termebniug der Vi^^etatio
Dil* Pil7.»tllen eutnebmen dem Ammonittk oder der Sal
saure und einer der genannten KohlirnütolFverbindungen
Elemente fOr die Bildong der Albnminate und dertCohtüattolT'
Tcrbindung die Klemente Tiir die Üildung von Fett und Cellol
18-
r. JfilgOi: Uihtr die Fttthlduitg M Jen meimn PSttn. 291
Wird statt des Ammontsbt oder der Salpetersäure
IKiweüs tresp. Pepton) uLi Nahrung verwendet, so ISot sieh
di> Entttehting von Fett and OcUnlosc aas Zucker oder
Wcfauftnre a. s. w. dann nachweisen , wenn man rnn
ast«reiD wenig, Ton dvr titi<;J»lofflo«en Verbindnng dxgi.'gt'n
eh» grössere Jlcngu in diu NährlÜsang giebt. Die Ana-
Ine ditr Eriit« «rgieU in diesem Falle, dass nur die Al-
baminalfl ron dem Eiwci»« der Xütirlßanng abgeleitet werden
b'lnnen and dnss die ü«Bammtfaeit oder wonigstons ein
grosser Ttieil des Fettes und der Cellaloae von den Bcstand-
thetlrn dvs Zockers oder der Weinsäure hcrttAmmen mUtweo.
Die angeführten Thatsacheu beweisen nnzweifelliafl,
iam die Pilzzelleu das Material fDr die FettbilduDg au«
den Terscliiodcnstcn sti<:kstoffhalt!gen und atickstofTlosen
Tarbindungen entnehmen können. Kie gebeu uns aber
selb« trerstünd lieh keinen Anfschloss über difn uächatcn Ur-
(pniBg des Fettes, da die StofTum Wandlungen in der Zelle
mw Terborgen lil«ib«tn, niid wir tliiher nicht wiidcn künneu,
ob ttnil welche cheniiw^bt-ZwiBchHnatnfen zwischen dem auf-
genocoiueDen NübTstoff und dem Endprodukt beateheji. Ka
wire einerseits mßglich , aber nicht im g<rringstcn wahr-
•cbdolieh , da« unmittelbar aas den Bestandtbeilen jeder
dv «rmcbiedciien Nitbrverhindungen die Syntliese des Fettes
tor lieb ginge, ans Eiweiss, Asparagiu, Landn, Zucker,
Weinäure, Ks^igüarei Salicyls&ure u. s w.
Es ist aadorteit« möglich, das« die Fettbildnng immer
namlidie Vorgang ist nnd aus der gleichen chemischen
rbiodottg erfolgt Man k")niite Imspielsweise vermuUteu,
er Zocker sei dieser Fettbilduer, nnd dafClr annihrcn, da»»
iUÜM ans allen Nährstoffen Glycose gebildet wird , d»
to allen PilEwIlen als Material für die Membran büdong
irhanden sein mass, und wie die Analysen ergeben , tbat-
flichlicb imtner in geringen Mengen vorbanden ist. In
Üaem Fall» wtlrde. bei ausBchlicssHcher ErnÜbning durch
292
SiCuitg drr w^lki-pltss- (%UK vom 3. JSiti 1Hf9.
Biw«iiita (Pepton), <lcr Zucker für die FettbilJtmg aao Ivlxteren)
abgeapalUn.
Man kannte ab«r auch, und Tiellcieht mit grO«Krein
Becbte, annchniuu, (lioKiweiisbililgDg(PeptoiibUilung) müsM
der FettbilJung vorausgehen. In dieseoi Falle würde also
ascb Ix-i Ernähraug mit AnimoDisk and Znckor da« Fett
nicht aus dem Zucker sondera aas dem daraas eraeagten
PeptOD euUitehen, und wenn eine plasinueiche Zelle, welche
fa»t nur Zacker alt Nahrung erhält, Fett bildet, so würde
der Zucker nur mittelbar diesen Proce.<t9 begOnstigeu, tnaofern
er mit dem bei der Fettbildung frei werdenden sUckstoff-
rvifihon Kvitt des Kiweisses dsss«lb« wieder auflMucn hUUe-
Es drängt sicli Überhaupt auch bet verschiedenen anderen
pBauee» physiologischen Vorgängen die VoTHtellting auf,
es möcht« das compliiirbe l^iweis^motecfll gluicluam du
kleine chemische Laboratorium sein, welche« manche Stoff-
uinwandlungeii za Stande bringt, — eine Vornteltung , die,
weuu »ie richtig sein »ollte , uns xwar das iUthsel nicht
ISseu wUrde, aber bei dem Verfluche einer Lösung doch l>e-
rBckaichtigt werden mäsat«.
Mit Zucker und Eiweiss sind natXlrlicb die Verbtnd-
nngeo nicht erschöpft, ans denen die Fettbildang abgeleitet
werden kauu. Möglicher Weise geht dem Fett« die Knt>
stcbung einer Verbindung roruu^, die überhaupt noch an-
bekannt , oder als Beslandtbeil der lebeadeu Organiameu
noch nicht nachgewiesen ist. — Zur Entacbeidung der
Frage bat die cngantscho Cliemie den wicbtigiten Beitrag
za leisten. Aber auch der Physiologie scheint eine nicht
nnwicbtige Aufgabe zuzukommen. In letzterer Beziehung
bot sicli /.iiuiiclt^t der Gedanke dar, auf experimentellem
W^e zu entscheiden, ob die (Ernährung imt der vinen oder
andeni Verbindong die Feltbildung begdnstige oder Iweio-
träcfatige. Wenn beispielnveise der Zucker den Au^ang^
pnkt fUr die Fettbildung darstellte, ao k&nnte erwartet
I
I
X4f<ll: üthtr itk rrlthililmns tieS d«m meHtrt» PiUen. 393
Im, doM d{«Mlb«t b<;i ziii:k<.Tr«)ch«r NBlinin^ reichlicher
UftU. Wire dAgegL-n (Jas Kinetss <l«r Peitbildner , bo
le EroUmiDg mit viel £iw«i« ein liesiieres R«sultul
htn ab BrnäbroDg mit wi'Di>; Hinretoi diii) riel Zocker.
Dit Venucbe haben di«äe Erwurttinff nicht eritlllt.
_^Dm dMmiBohe Becobuffeuheit tler Näbrlüauug scheint für
Hlw FottbiblnDK in ilcD Pibceo fast ganz bodootnngdM xu
^■BD, iDdeni tiineneita «os g;anz nngleicben NSbratoOen gleiche
^Meagen von F<4t, anilrvrtvits iiu.'* gluicb).»!! NiibrMofle» unter
Ibrigmn ungleich»!! V«rbältaisii«n angleiche Mengen davon
^■migt wvrden. Berücksichtigt man ntir die eine VerHiicIis-
^■•Qm, to mQohte mso den Zucker, t)criiuk«ichtigt man' nur
Hliac aD(l»f« Beib«, ■□ möchte man das Eiweiss (Pepton) als
I iDtVDgiweise Fett enteugenil betrachten. Vergleicht man
Atr «U» Thatnchen, »o kommt man zur Ufiberzenguug,
dn»|ib;*M))ogische Momente beider Pettbüduug die Hauptrolle
ipiilaa and die nag1eicl)C Wirknng der NüfarstoSe, wvnn
£«clbe , waa nicht auwahritcheinlich , vorhanden ist, vei^
«mIms Fline gmsiti; K«ihv von pa&wud angcstcllteu V«r*
aeb«D mftffite darüber wohl Ausknoft geben.
Solche Versuche niuil al>er deiswogen meistens resnltnt-
I«, «ril die VcgiHtttiousTi.-HiÜltmMO . welche aaf die Kr-
der Fotte so grossen Ginfluss ansilben, nicht mit
it ganz gleichartig hergestellt werden IcSnueo. So
nun beispielsweise in zwei Tollkommcn gleich m-
itzten, nei>en einander beßndlicheu Nührluüungen,
tat welche in gleidier W^m SchimmeI»porcn nusgcaiet
«wd«, Mltm ganz gleiche V<>;?etatiouca , indem das Ter-
liiTtiiiw der aatergetaacbt«n ku den schwimmenden Sohimmel-
naoi nncfaiedhi auüfillt; and dieser Umstand uliein bo*
Üagt «inen angleichen Proientg^halt an Fett.
El t*t mir dcvwvgeu Ght-rbaupt wshntohcinlich , daM
der Elndus der themiscbea Beschaffenheit der NühntolT«
aaf die Frttbtldnng ond namentlich die Fri^^, welche
294 Sitstntg dtr math^fh^ Clate mm 3. Mm t8f9.
•
VerI)iD(liing physiotogiscli dtmelben aniuittelbar roratu-
gvhc, nicht hvi dun l'ilzen, die wegen ihrea so energi>Gli«D
Chuffii^mns &st. a 08 jeder organischen Verbindung, wenn
auch >uf einem Umwege , dos Material ,^ dieseo Proeesa
gewinnen können , uocb rtl>erbftn]»t im PBanz«nreJehe,
»oadera vielnubr im Tbierreich« feat»utellea iat, wo die
cbemiwlie Action «chwäcber nnd die MOgltcbkeiteo fÖr die
Eriwugung ci»er Verbindung beAehriiukter nnd. äollte e«
sich ergeben , dass bei b&beren Tbieren das Fett zuDächst
immer aus dem l£iwet»t entsteht , so wire dieacr Vorgvig
ancb für die nii.>dcren Thiergrnppon and inr das E^nzen-
reicb sehr wahrscheinlich.
Wmt die physiologischen Moment« der Fettbildung be-
trifft , Ko möchte ich :cunäcbst betnerkea , dun dieselbe bei
den niederen Pilzen gerade ao wie bei den übrigeD Pflanx«D
bSchRt wahrscheinlich blow innerhalb der Zellen durch den
gewöhnlichen Vegetntionsprooeas , and nicht durch Gärang
(Fänlniss) ror sieb geht. Die niederen Ulieder der Fett-
Ȋnrenreibe bis biuanf zur CapronaAnre befinden sich zwar
unbcr den I''^ulni»8prodnkt«n , nicht aber die höheren Peti-
aänren und die Fette. 'J
1) tu neoMter Zell Ist itatM den PieblMprodtkl«» im PietMha
P&Initiiuiiire and Oebiore aiig«g«bcB, jedMli nicht iM(hKewi«Mrii »«tdaa,
dui dioM ferbiDilangBii wtrklUli Eitea^Un <1ct OlrtUti|tk«it micb
Dm Fbiteh war iwu nit Acthor «o gvi •)■ raBitiich mtfttUt wotdtai
da aW Blnhofo kaf dtnom W*f« nictil feUfrci g«Bijwht vatdoi kam
(Tgl. HtttbMlaag tooi 4. Mai l%1>i\ *o närc o« wohl mtgUck, dan die
game Uen^ dar pifaa lenc« F«tt*änr«B (etwa 3 Prot, der tMckeaca ,
EiweUnalataDil oder doch eto Tldl deraelb«« ent bei d«r Zgnetiangl
du Fl«bc1iei dnrch di« PSolau» {ihjtikaliMli Grai gctnaebl oad daaittf
dem Aetber lugisglich Kcvordni wiro.
Ein andetcr bei obiger Angab«, wio m lelwint, nbarllcUc
gvbiicbnwr Punkt i»t d«r, ila» di« fiiitl«Kle FlOMtgkait nkht bloei dia
FioliilMprodnkto Mndsra ancli noliÜMltibe nnd i*ar la achr poaKr
Xcag« atbüt . daN kUa itth nHChaaboh niohl tmMa IaM«a «oi
ilaM tnaa tich dali«c itamer lUa Frage Tonnlegvn bat, ob *!n« f«h*liM <
Ctttr ätt rttthO^mmt W
ra»«. 393
BelKBanJ du [diy«iologw«be V^rliilttii«» det Fettbil-
piproeavo *ii der Oawmmtgraüini n g U:«ea Ncli xnr
Xsi sw« Bogvla M&trilfo: 1) dus TerbihBÜming
MB 90 mehr Frtt [^iUet trird , je lehbaft«r das
WacfaasibaB tot neb geht, du» dm b« uhAtt
GuMMBliiiMhuw dw T^ckeasolistaiu in gleieb«r Zeit
wmd ShtixBa* gleicbca Umständen di« Vernirbrang d<!>r
km GifBHtarial ai« «w da (ttrpOM l«a»*. h
Mb fcMalc tmwriii« da «flMblMwr Thtü wd
^tar flarf^m Miagiig« tb 4m FottbUilmg »(Br 4i« paa» Xraigt
4« Fatftira ta iim RsUm^Imb «atlultes «in. Wollte nun aQe
ia dav fcelMJa fifaigtüt miaalmm Xatimtmigta ai» Pmlskt«
Wnefctn, •» atsU sra Albniiut« wai CvIIb*
rtaU>VfwiaU>B te biartoCM uMUm. b ««n
«b «vB nM da Gvnotaftr iitilna«t Ära
Tlgvlii dar ABaljw B>t«r«firfB.
Ufam FMtiima Janji fuüife Gim; eetrtelK«. üt tvat
M Ba< Ar «tt aidtt aaCtlidi. aber Mboe au dm Gmute mIu qq-
wdl alb faif i*ttt batawtw OfapndnH« «BtvnWr
ia d« niaagkrii, ta dir alt tfch UU«a. thli^ (lad.
tfai Bik^»g «iacr MlbIkWn T«rUitilBiic aad B«di daza von as ■»•
■■MMTMitrtv Oi^taitiiii ilaid dt« Be'wcgmBg 4e* Gäntrgwagaa
ttrfb is ia>iflMaracitar Bn»*fcaag ickwar ta nfcttra atia.
Won ia itm BafeaMt-Claa witUüh, wia m bebaa{it«t viH. hdn
dM rawia mA taraJotot nd daa Fttt dc^ TMintkrt, ao kaon
V«p^ aWht *« ebaar OirtlUUifMl abgdaibt wardfii. wMh*
Ia Aa^ SteUia aaqpbirt kat, aaitden aar im der jetA nichli«lMt
liÜailiUitilMiB. «ckks daa CHeia ab Nalusa; *«r««adal «ad Ia
^m Xaiaa tid VtU aaUaft,
AlboDiBaUa admat dagafaa dat LaUbcaMt
*) n BMaka. I^awlb« ist iwar altU aiftrtUehca Fatt,
fcolFbr hat kkw «aa fcataa FaUaäarea. Bi owia miU dwdi
■3» aoci aalMtiaaliii fhwiaelwa Praaaaa gafatUet wodtn, da aa aar
Im Aa*HUaa <bff fialua aotbiU aad da aa «im »WMifihmda
^■Mjiinliagifcliiia abaaWta aiobt fadacfat mdcn kaaai dcan tftaa
-« nOrtMaAif* Twfaaaaaaf badiacaD. «alcba Itäm Bo^ufat-
•acMMiU^ Catnbrachtaf daa T liliniailiatnar
fldrd.
296 SiUuiuj der mat/t.-jAy«. Claaie vom 3. Mai IBTS.
Fettnienge mehr als iea. nfiicheD Betraft ""^^S^i 2) dos« ontw
gleichen Umständeii am so mehr Fett gebildet wird, je leb-
hafter die Respiration (Oxydation darch freieo Sauerstoff)
vor sich gebt. Es bedarf kaum der Erwäbnang, daaa die*
in aller Strenge nur für jede einicelne Piltform gilt ood
dass bei der Vergleichang Terschiedener Formen ein nener
Factor, die spezifische Neigung zur Fettbildung, hinzokommt.
Man könnte geneigt Bein, die beiden Regeln unter einen
gemeinsamen Gesichtepunkt und in eine einzige B^l sa-
sHuiuienzu&ssen, weil die beiden physiologischen Momente
meistens zusammentreffen und jeder Pilz um so lebhafter
wächst, je mehr der freie Bauerstoff auf ihn einwirken
kann. Dennoch scheint es mir vorsichtiger, sie vorUnfig.
noch aus einander zu halten, bis durch weitere Yeraache
sich mehr Licht über die so complicirten Beziehongen der
ErnährungsTorgänge verbreitet.
Was die Beziehung der Fettbildung zur Respintion
betrifft, so tritt uns dieselbe im Allgemeinen bei einem
Ueberblick über die niederen Pilze sehr deutlich entg^fcu.
Die Schimmelpilze wachsen bloss bei Zutritt von freiem
Sauerstoff und sind fettreich.. Die Bierhefe entwickelt sich
bei sehr mangelhaftem Sauerstoffgenuss und ist fettarm;
tlas Gleiche gilt für die Spaltpilze. Die an der Oberfläche
der NährSüssigkeit lebenden Schimmelpilze sind fettreicher
als ihre eigeuen untergetauchten Sprossformen. Zur Bildung
der Sporen, welche viel Fett enthalten, ist freier Luftzutritt
noth wendig. Die Sprosspilze bringen, wie bekannt, nor
dann Sporen hervor, wenn sie, auf einem Substrat ausge-
breitet, halb trocken liegen ; sclteu fand ich sporentrageade
Sprosspilze, wenn dieselben als Häute auf den (gegorenen)
NährSiissigkeiteu schwammen, wobei die obere (cuticularisirte)
Seite trocken ist. Die Spaltpilze erzeugen, wie es scheint,
ihre Sporen ebenfalls nie innerhalb einer Flfissigkeit, sondern
nur in den oberflächlichen Decken, und zwar beobachtete
ä
«. MlffH.' tlilftr lUe t-rttl»lil»iy Oft ct«N meilmH PHien. 297
kh noiK» Mate ((anz ItejitimiDt, d«ss in einer mi'hrschichtigen
Dadw blon die Stübch«!! und Füdra der ober*t«ii (unniit-
" talbar an Laft grvDxeadi^n) äcbichl sporenlnigernd waron.
In KlaMtucIceitvn lebende Sohimmelpitzo bildfu nur la den
in die Luft »ioli <>rIn'lifD(!'!n Hypiien fettreiche DaHerüporen. •)
^ Wimm die Pilz« zur Err.euifiing von Feit goriule Sauer*
HmoIT bMlBrfm, bleibt vorerst noch eine offene Frage. Ri
^kiebt noch andere ßeispielv. a-o die rmwitnilliing ron Riiner-
^BtoVreicberi-Q in eaocr«lo^mii-rfi Vi-rbindnngcu in der or-
^paiMhen Welt nar unter di-r Kinwtrkmig ?on Oxydation
ror flieh ^hL 80 eatst«ht beim Üulicularüiirung«- oder
y^rkorlningsprocess der WacliBÖt>eriuK an der Oberfläche
dtf Pflaniicage weite aua ('«lliiloüe (Zocker) nur l>ei Luft-
istrttt. 80 ist f«rntT der freie SiineratofT fQr die Krimlirnng
niederes Pilze germde bei tmuentoffrL-ichen Nährstoffen
itbchrlich-
Hit dieMn in lebenden Organismen «tattfindeuden Pro*
IcSnnen wir anch die iiuxKcrhalb derselben vor fiich
Bnmitlcaliou vergleichen, bei welcher Ccllnloi^c nnd
■ader* Verbindangen nur unter dem Einflüsse der Oxydation
dvrck flr«ien Hauentoff in eine Beih« immer kohlenstoff-
reidwTRr Snbataniten Qbergohen.
Uit Kücicaicht anf die Rolle, welche die Oxydation
Win [>>beiwproea« Qberbatipt Rpielt., möchten wir geneigt
:» NlhrfllUtij'ktiUtt. die mit tintt Schicht T&n fettoiir 0«) be>
«M«a, mil ia dnm pMiietUium (p&rlieh wikIi», tah ich Schimmel*
ta ^0«tiehiebt biaurwachMO aiul dMelbtt Mh5no Sportnketton
wMtt, MlkoÜg bmwtkt, iirifchaa Obji-cttrilgor and Dofkiclu
«rkaHvB Utcheii , wihrenil dltadbsn niut bei äer Pr&piv*
ftr •!•• mikroakopiich« ODternchauK g«w3tiallch wrfullMi Die
ErNb(tiraii|[ crkl&rt lich dftdoich. ä»M das flÜBtige Fett ein
rALadilnn lt«icn> Saoantoff iil, welcher duMibe ranii^ macht
■Mk in di< cnt^iliepnda FlUsfigkolt ^iDlltinJ[t ; jcdcnralli ist abür
wtmi WlfkA« An der ObwiSAo An letxteroii nnd In d«r OoUchicht
«IM am latra«TM«D.
298
SUntt^ 4fr MolA^jAyr. Ctattt «um X Mai 1879.
arän ODZuneluiieii, datfs sie aucli bei der Pettbilduag die Oir ilie
cbemische (JimetzDUg notliwrinlit;« Kr»ft li«f«r«. Dies war«
anzweifrlhafl , w«im da» Fett and wine Nebenprodukts
EQsanimea eine grössere Meiigo toq gebundener Wärme eut^
bieiten, itU das Mat«riAl (titweis. Zacker), ron dem ne nb-
stwmmeo; der Ueberschns» müsste dann von der nebenher
gehenden Yerbreiinung erzeugt werden. Doch wiEseu wir
dikdlber experimentell nichts, nod dOrfen tmlbstviniitändlich
such aiu der bohon Verbrtnmuugsvrärme des Fettes keinen
SohloM nehen.
Aber anch filr den inSglicheD FkU, da« d>-r Fvttbilduer
«ine grössere Menge von Spanokraft bentiwn sollte als das
aus deniHelbeu hervorgehende Fett sammt den Qbrigea Zer>
setznDgiti>rodukten, bleibt jene Annahme no<;h immer n-nhr-
scheiulicb- Wir müssen uns dann an die Analogie der
üäning erinnern, wo die HeienKelte ebenfalls für den Zer-
fall jede« einzelneu ZuckermolekUl« eine gewme Knft auf-
wenden moss, obgleich bei diesem Zerfall eine viel gr&!CHre
Kraft frei und ftlr physiologische Zweck« (nur nicht un-
mittelbar för den Gärprocess) verwendbar wird (vgl. Theo-
rie der Ciitrung in den Abhandl. d. k. b. Akad. d. W.
U. CI. XÜI. Bd. II, AUh.)
Die andere physiologische lleriefauDg der Pettbildung,
uSmlich zu der int«nsilit der Krimhrung, wird uns becon-
der» dann nah« gelegt, wenn wir die Hrnteu aus analog
zummmengcsetztAU NährHd^igkeiten von verchiedeuem Con-
ccDtrationsgrad mit einander vergleichen. Wir beobachten
dann, dusx in sehr nrmou Nührlfisuogen auch ein «ehr fett-
armer Schimmel wuchst, und dasK in rui«hcr<-n Nährlösungen
bis xa ciiiem bestimmten OoRcentrationsgrnd das Wacba-
tbum lebhafter und der Procentgehalt an Fett grössvr wird,
sodass das Optimum fOr die Ernihraog und für die Fett-
bildong zusammen XU fallen scheiuen.
Man möchte vielleicht fOr di ese Eracheüinng darin
I
*
« Näjfdi: VAtr Aie FtHbädmnfi bä dfit mtJ<rtH Pazen. 299
n« ErklÜroRg Gndeti, doM A\t «rsb^u NH)irrtolfou>ogen zur
Bildnag des riasmas snd der Zollmembrsii rerweudet
werden, und d&sa die änoeren NÜhrlijMiDgen zar FettMIdoog
nicht mnlir aa»rt.-ich«n. Doch wird bei gfiinti«rer Uebor-
tegtutg sof^leicb deutlich. daKsdatnitnichU erklärt wäre; denn
man k&nute ja mit R«cht fri^u, warum nicht 10 o<I«r
15 Pro<^ Albuiainat« aotl Cvtlulosu wcuigor nud dAftir Fett
erzeugt werde, oder nun kSunte envidern, das» die Pilz-
titiWe in eini^r ent^precheDd lüngureu Zeit der arnit^n NUhr-
l5«uiig 80 r'vsX Stoffu XU vutxieheD Termiüg«, nm sich gaDZ mit
Fett «DzufäUeo. — Wir hätten aher eine ansreicht^nde Er-
kliraog, wenn wir anii^hmci) ilitrn«ii, was anch gar nicht
oawuhrscbeiolich ist, dass die PÜKxelle ihre Tegetatioo m
jeder Xährläsung nicht Über eine KüAtinimte Xicit auiotehimi
kaan, und da», woiin sie in dieser Zeit nicht ein gewis<es
Mus TOD Nührst»ffeu findet, die Inroktion beginnt, ehe
die Bnilbrnng ihre SUdieu vollständig durchlaufen hat, vo-
bei die (■'ettbildnng aU das letxte Produkt derselben di«
gritat« Einbnsse erleidet.
Wir k^Dtieii die NiLhrMofTe, die «u den Voriuclien gc-
dieot Uubcn , nacii dem Grade der t'ettblUuug , den sie
gotatteii. iu eine litnhe bring^^n, welclie zugleich eine 8kalu
fOr ihre Eruährun};»!ahigkoit dur^llt. Es werden dabei
ufiglichat gläcbe Untsäade vorausgesetzt, woeu auch die
AnaMhliesBung der tiärthittigkeit gehört. Indem wir von
den nogtiortigiiten zu den güostigaton Nähr Verbindungen
tortschreiten, erbalten wir folgende Stnfeureihe: I) ensig-
«sares AniDiouink, l) weiuMtun» Aaiinoniak, bem«tein.«uurea
Ammoniak, Asparaginf?), 3) Lencin, 4) Eiweiss (Pepton),
6) «üpsatire« Ammoniak und Zucker, 6) Lencin und Zucker,
7) EiwiÖM (Pepton) und Zucker, Wa-« Kiweitu und Pt>|iton
bctriJR, K> ist xn bemerken, dass letxtere» allerdings besser,
d. h. ratcber ernältrt, dasi aber Kiweis in löslicher Form
(temielben wenig nachsteht, wenu der Pilx kräftig pepto-
300 SitzuHg der math.-phys. Clasne vom 3. Mm 18T9.
nisirt, nnd daaa nnr das nngelöate Eiweiss sieb entschieden
UQgünEtif^ erweist, weil die LösaDg dnrch die Ferment« des
Pilzes und die Vertheilung in der KäbrflQsaigkeit allm-
langsam erfolgt.
Ich habe bereits bemerkt, dass lebhaftes Waclisthom
and intensive Respiration meistens znsammentreffen. In
solchen Fällen bleibt es zweifelhaft, ob man die reichliebere
FettbilduQg mehr der einen oder anderen Ursache znsehreiben
soll. Ein bemerkenswerthes Beispiel geben nns di« Vei^
suche mit Bierhefe. Die natQrlicbe Hefe, welche in der
besten NährlÖsnng (Pepton nnd Zucker) bei niedriger Tero-
ppratnr und spiirlicher Respiration wachst, enthält nur
5 Proc Fett. Kcnsthefe, welche mit weinsaurem Ammoniak
und Zucker im Brütkasten unter Durcbleitung von Luft
gezogen wnrde, hatte bis 12 '/' Proc. Fett. Dass das weinsaare
Ammoniak nicht etwa die Ursache der reichlicheren Fett-
büdung sein konnte, ergiebt sich aus anderen Versuchen,
bei denen unter übrigens gleichen Umständen weinsaares
Ammoniak sich ungünstiger verhält als Eiweiss, und wein-
saures Ammoniak mit Zucker ungünstiger als Eiweiss mit
Zucker. Der grös-sere Fettgehalt der Eunsthefe hängt da-
mit zusammen, dass dieselbe trotz der ungünstigeren Nahr-
ung wegen der hÖiiereu Temperatur, der vermehrten Re-
spiration nnd der gesteigerteu Gärung auch ein viel leb-
hafteres Wachsthum zeigte. In 24 Stunden worden von
einem Gramm Hefe (Trockengewicht) 40 Gramm Robrzncker
vergoren; es ist die.^ die lebhafteste bis jetzt beobachtete
Vergärung von Zacker. In G4 Stunden vermehrte sich die
Trockensubstanz der Hefe auf das 1 2 fache ; es ist dies eben-
fijls die lebhafteste bis jetzt beobachtete Vermehrung.
Ich maclie schliesslich noch einige Bemerkungen be-
treffend die Benrtheiluiig der Versuche überhaupt und auch
der nachher beschriebenen.
Man ist im Allgemeinen geneigt, der chemiscfaen Be-
tr, JtSfftti: Utttr tiit Feill/iMung bti den uirtUrtn PiUtit. 301
I
schaffenheit dn* Nülirslolfe «inon viel grBsMT«» Eiuflint» aof
di« Ernfihruiig zazuschreibeu, als ihr nnrklich zukommt.
Dies} gilt ffir <lie Pilse noch iri«l mehr aU für alle auderen
Organismen. Bezüglich il«r Fcttliildung würde uiaii ciueu
Fehler begaben, wenn man au« irgend wdcbun viDitialigoa
oder aoch luebrmahligen Venuchea scbliessen wollt«, dass
(ttaadbtt durch «ii» l>c»timmt« cb^mische Verbindung be-
gftaatigt werde. Man wäre dazu vrai berechtigt, nrnn anclt
aOe Qbrigen iurereu und änsseren Umstände gteicb gesetzt,
vsd einzig die cbemiacbe Bescbaffeubeit in den Verbuchen
Toschieden wäre. Wir müssen in dor Bcnrtbeilung nm so
lornchtiger »eiii, als die grosse ISIehrzahl der sicheren
Tbatmcben ans beweist, da» die cheiaUcbe ZnsuinnieustftJiuiig
der Nährsobsuneen gegenüber den anderen inneren a
«uwren Cmständcu eine Ter«obwindeud kleine Wir knn
amübt.
Bezüglich dieser Umstände sind 4 Gruppen zu unter-
■cbeidvn: 1) di« speciUtcbe («viftematiircbe) Matur d<f^ Pilzes,
3) der biologiacbe nnd Entwieklungszustand, in dem er sich
favftodet, Z) die Beschaffenheit der Umgebung, nainttntiich
fie T(.in[)L>nilnr, der Fcacbtigkoittzustand, der Zutritt von
Sftueratütf, i) die physiologischen Vorgänge der Eruähruug,
soweit diMtelbefl von den aurgenoiunienou chemischen Ver-
bindangcn onabbäog^ sind. Wir haben somit für die ße-
Brtbeilang der Koltarresultate folgend« 4 Kegeln festeu-
haltoo.
1) Nur Vegetationen der gleichen Speciea nnd Varietät
TOB Pilzen dürfen mit einander verglichen werden. Kino
«■iterc Bemerkung biexn ist QberfiQssig.
U) Nur gleiche Zustünde eines Pilxes dürfen mit ein-
andflf Tergltcben werden, - also beispielsweise nicht di«
Htpheufons nnd die Spro^befenform eines Muoor, femer
sicfat dir regetAtive und der reproduktiTC ZuHtaud, nicht das
ETolotioD»- nnd das Involntionsstadinm eines Pilze«. Aus
302
Siumg in ■■!>,/*»«■ CUm tom 3. Mm JS79.
lÜeaeiii Gittade giebt m ksiim zwei Y«niicb«, dit io all«
Strenge eineo Selilaa auf ilte Wirknng der N&bntoffe be-
sögUch der FsUbSdang gwtoUra, «dl in jedem VertDcb
junge Zellen, Mugewacluene ZeUen, aUecsKhwsebe ZeUeo
and «bgediDrbeo« Zdlen, «okbe die keioe Spoceo bildBB
tmd solebe, di« neb in irg«nd cinvtn Stadium dar Sporon-
bildimg befind«!!, mit «inander gemengt siiid and weil daa
Verh&Unias dar Gemength«)!« jeden Ual ein ander«« ist.
3. Xnr wenn die Äossercn ünutönde, luiter denen ctna
Ealtor stattfindet, gnax dieselben sind, ist ein Vergleich ge-
stattet- Es lassteo sieb nnn >war dj« Verhältniese in <r«r>
scliiedeoeit BcKicbongcn ganz gloicb macben, so bexägUoli
der Teinperätar, feroer, wenn eine Nihr)5eutg angewendet
wird, beiOglich der Fonn und OrSaae dw Geliaaw, der
ObCT&cbe and der Tiefe der FlOss^keit, besOgUcb dee Um*
scbattelas, — alles Dini^e, die unter Dstttänden sehr wichtig
sein kSanen. A.ber ea gtebi andct« BezM^angeo, io denen
es ausser der Uacht des Experimentators liegt, eine *oll-
konuneoe Glüehheil hennatellen. Scbon der Zatritt dea
SanerstoSs kann nicht gleichartig geregelt werden, weil der-
Mibe bei der nümlicheo Vorricbtnog durch den aogleicben
Verbrauch bestimmt wird.
Noch viel grSasere St&mngen erfolgen dorcb die nn-
glekbe rSomltcbe VertbeiloDg der Pibe. Um dieselben
müglichit zu beitehnnkcn, i*t die Anweodnitg ton Nihr>
orangen unbedingt ){eboten, weil die Diflnssion, unterstjltxt
durch periodisebee rnucbütteln, eine glejehmänigi Vci^
tbeiluttg der Nährstoffe bewirkt. Aber aach in diesem gün-
stigsten Falle sind immer Verscbiedenbeiten xwiseben mui
aweä gana gleichen Koltarvn rorhandea und können selbst
«J euer den Ver»n«h ganx nnbrsnchbv mj.-'— -i— i (ir^sH
anwaehsen, weil die IHhte theil* an der iie der
Fl&B^kelt tbeits unlergetawht leben Jone ertuiten reiob-
Befaeren äanerstoff, diese &at gar keinen. Die Entähmog
4
4
*• JV3{feI*.* UtiffT dir Ftttbädiiug hei afcn niedtTtn FSxtri, 303
■h die Fetibildunft geecbieht dabiT b«i don f invn und
I in uugleicber Weise; die au der OberSncbe scbwitn-
tneodea nind di> f«Urncb«t«D. D» nan d»« MttngtMirerhüU-
niM der oberßScblichea aod nnterpt^Uucbfen Indiriduen nie
fiberviaMimmt und oft sehr grostw Ver&rhiedeiiheiten »>igt, bo
i«t ancb in divwr Distiobiing die M&f;lichlteit d«4 Vorbwi-
deOHriiis von Fchlerquollen bei der Bourtbeiluog der Wt-
•uehe ironwr iaa Aoge za fassen.
4. Nnr wenn din [ib,v--<iu!ogischen Prooeme in xwei
'ilBTcgtbUioncn gbyichartig verlanfes, darf auch dir Fvtt-
anif zu einer Qnmittplbaren Vergtdchuug benutzt werden,
pbjsiologiscbeu VorgUu^e sind nun vorerst nur iu
lUlgiMncinstvn Form bekannt, bieten aber in dieirar
«Deinen Form scbon sehr gnis<to Verschiedeobtiten dar.
Von dem Näbrmat«riHU diw der Püzxelle zur Verfügung
tUhi, Ttrweodvt »ie «inen TheÜ ziir Nahrung, einen an-
derea Tbeil verbrenat sie. Beide Mengen lansen »cb (juan-
titntiT genau feaUU^Ik-n an» dem Uommintverbnuieb der
i^!täiinik>iriDenge und ans di-r Zuuabme der Pi)zsnb«taDz. Dos
^Htrh&Unias der beiden Procesae nbt einen EinÖasa auf jeden
^phiseliien Vorgang de« vitale» Cheini»inui« nnd nameuUicb
BWntb aof dt« Fettbildang aus. Wenn es in zwei Vcrnucbcn
^ nii-ht glricb auiüüUt, ao liegt möglicher Weise abermals
^^^K F^lerquelle vor, welche die titrenge Beurtbeilung de.»
H^HnBn der ebemi»:hen Beücbaffonheit der Nährstoffe anf
^KCi Feitbildung unsicher macht. Es hingt uümlich die In-
teant&t der Oxydation nicht bloss von dieser cbemischcn
Btadiaffirabeit ab, sondern anch von der lilenge de<i 7:utre-
! tndan Saaerttoffs, ferner von dem Kntwicklnn^Mtadinm der
Zelte ood von ancWea noch unbekannten Eigenthtimlicb-
rtMi der morphologischen nnd physiologiacben Vcrbaltoisse.
BefäckKicbtigt ma» di» 4 genaiint<Mi Bedingungen, so
«i Incht etiKDwben , dass aus wenigen Versucben kein
BdloM anf die Wirkung der verschiedenen Nähr«toffu b«-
PHT». i. Maik-pkji. Ca_]
2Ü
304
BUtting der malii.fAfi. CVoMe mw 3. Jfoi IBffB,
jtüglich fl^r FcttfeildHnif ffezogen werden (krf, and das es
nur darch zablreicbe Vorsacliarriht^'n tn<>gticb würde, dio
Fv1ilerr|iiell^n anrxndecken und die FohW in den Scblns»-
fol(^ruDfirca 711 bcMitiften. E« unterliegt keinem Zweifel,
dans eine Veraacbsreihe (wie bei*pteUwBitMi I unter den
nacbbor nnfgefiihrten), xnni zweiten Mal in gaax i^leicber
Weise mederholt, im EinMinen andttre Kablvn ergeben und
die KesiilUte verwandter Nührinsniitgea vielleicht geradesa
nm kehren würde
Um das Gesäte xq erläutirrn and tbataäehlicb za
IsgfD, nuche ich anf einige nei<ipiele aiifmerkBam. In t!
TeraocliHreibfl I enthirlt der in weinsnaerem Ammonink
wachsene Scbinimel (a) 6.7 Proc derjen^ in bertist«in-
nurem Ammoniak (c> 11,1 Prnc. F«tt«wuri>i). Hei einem
gleichen Gesaromtverbranch gab letztere Näbrlösnng eine^
fort doppelt M> grOMe Krot« (iiiiinlicb 0,53 gegen 0,31 g.>H
und dem entsprechend einen fettreicheren Schimmel. Ob
über die«er Erfolg der ehemischen Verbindung Etun-
achreiben wi , int ans «.onotigen Beobnchtangen »m-Ur frag— ^
lieh; wahrBcheinlich rührte er von ii^nd einem anderen-
Untstande bftr.
In der \Vr»iich«r«ibp 11 gaben 100 g. R^hrlr^enDg mit
1 Proc weinsatirem Ammoniak nnd I Proc Weins&ore (a)
0,108 g. Ernte nnd 8,0$ Pro«. Fettsänren, ~ dng<^n 100 g.H
lHhrl5*nng mit 1 Proc. Pepton fd) 0,l7r. g. Ernte ondT
7.32 Proc. FettsiDren. Mau kfiniite daraux «cbtifTueu woflvii,
daM das Ammoniakt>mlz xwar unf die Kmäbrnog nberhan[
weniger gUnsttg, dagegen gerade auf die Fettbildnng ifßnslig'l
wirke, Anch bei einem anileni Vtsr^uch war die Ernte des]
Weinsäuren Ammoninkx fettreich. Dan eine solche äcliloi
folgemng aber nnrichtig wäre, zeigt d«r Zn*jimni"nh«It mit
folgenden Ei^ebnissen. Hei der Versoclisreibe I betrug diaj
Ernt« des mit 1 Proc weioRanrem Ammonial^ und 1 Pr»c.|
Weinsäure ernährten Schimmelt (d) anf lOO g. NährlSaoi
I
r JUgatr ffrhtr Hir FtttMtttiny bei Ar« nUderm Paem. 305
■tlOfl |{. nnd d«r Gebatl ma F<t(Wtar«n 7,&8 Pro«., — die
' Emt« dt» ia ) {troc BiVois^lövDng ffewaclisenen Schimmels
IdBftigeii (k) auf 100 g. Nährl»iiuiit{ 0,172 z- »n«! d«r Ge-
ll bh FetUäiirMi 11.25 proc Ferner ergaben 100 g. Nfihr-
it mit I proc. wdoeaurem Ammoniak, I Pro«.
'WmHiur« und 6 Proc Kübr/.uc)c«r (II, c) 0,7 G7 g. Ernte
»tt 13,35 Proc P«tbiar«n, — dagegen 100 g. NährflOnigkeit
nit I Proc. Eiweis und nur 2 Proc. IlolintocVer (I, p)
0,597 g. Ernt« mit IB.IO Proc. Fcttitäan^n (oa wiir dies der
hfidwu in den ViTsuckeu erreichte Fettgeb«lt). Ich be-
ovrke htezu, dasa Pepton und IQsliches Biweit« sich »U
?fthr«toffr für Schimnif! im Allgfiin-iiwn i^Icicb verhalten.
Wir lintwD uIho hei den eben angeführten Versuchen
b«xBxlicb des Vergleiches ron WeiRston und Ammonikk
I Bti lOslJchetn Kiwei#s (oder Pepton) drei iieh widersprechende
EkgsboisB«. Ein Msl gibt Weinsänre nud Ammoniak ein
—^ftriagcn« Ernlegewicht und einen gfS^ereu prooent^n
^■F<H(t;i*hftlt, ein anderes Mal ein geringeres Ernttfgewicht
Hvod «iD«n geringeren Fettgehalt und ein dritt«s Mal ein
BlRrtaMra Ernt«geiiricfat und einen geringeren Procentgehalt
aa Fetten. Ohne Zweifel ist in dem Kweiteu Ergehni»«
Ernährung mit geringerer Pettbildang) die Norm
^en Fälle aosgeaprochen, in denen die tlbrigea
JmstAnde sieh gleich verhalten.
Id drr Versuchsreihe MI enthielten die 6 LBanngcn
gleichen nnd xwar geringen Mengen stickstoffhaltiger
ungleiche Mengen von Zucker. [)u alle anderen
>rrbftltt>iwe, so weit « in der Macht des Experimentators
gleich WKren, so sollte iinch, mag der Zncker auf die
'Ftitbiblang irgend welchen Eiutluis hatien , eine seiner
U»ngA ealsprecbeode stStige Aenderung in den Resultaten
grfsndeo werden. Dies war aher nicht der Fall; schon die
Eratemenge xeigte die tu erwartende Progression nicht, indem
ltBUw«iae die 1,0 procentige Zuckerlöanog (c) weniger
306
SUzun^ Her MaiA.-jAy«. (.ViwM rum J. Mm IffJä.
Schintmel bildete aU di« 0.5 proeanüge (b) um) ebeow die
10 procentige (c) weniger als die Sprooenttg« (d). Kbenm
«ntliHilt d«r rercinifft« Schiraiuel der 0,1 und 0,5 pro&
Ziickerlö^Qiq; (a «od b) 15,84 Proc. (VttiäureD, ilerjenig«
dcor .1 proc. Ldsung (d) 14,36 aod derjeuige der lf> prno.
Lüeong (f) 23,13 Pro«. Fett«iun>n, während Dnt«r Ktt'iclira
äosserea und inti«riru UmMtÄtidca di« 5 proc. Lösung natb-
weudig eineo Schimmel mit mittlerem Fettgehalt erzeugen
oiQatte.
Indessen hatten aicb schou. während die Versnebe dteser
Uaihe im Gange waren, Störungen, wenn auch nicht in
'lern Masse wie «s wirlflivh der Kiill war, voiaas »ihen ia«seo,
indem in den Kolben c und e eine Terbältniasmiasig grSoaen
Meng« aulei^tanchter und eine kleinere Menge ncbwim-
laeader Schimniviruseii steh befnndßn »U in •, b, d nnd f.
— Dieee Versachereihe lehrt deutlich, wie vorsichtig man
ttberhaapt bei der Beurtheiluug vou Pilzkultiireit sein ratil«,
nod wie nöthig «« ist, das« mim sich jedes Ual die Fr^e
stelle, ob ein beetimmtM Resultat wirklich von der ohe-
uiiitcheu Migobung der NiibrlSsung oder tod irgend einer
anderen Ursache Ixiiüngt wurde. In dem vorüej^ndeu Falle
ist es ja nuzweifethaft, dass bei gleichartigem Verlauf der
Vcgelatioa das tiewicht der Krnte nnd der proeentige Fett-
gebalt von a bis zn f stätig bitten xuuehmcn mQssen.
Die uach>itehenden Versuche sind von Ilerm Dr. 0. LOw,
Adjuoct am ptlunzeuphj'Miulogisoben loalitnt, beachrielwii.
T.
Kt irt wohl eine längst beobachtete Thalsache, dan
SehinunelvegetatioD sich auf den versuhiedenartigslen or-
gani«chen Substanzen zu entwickeln vermag, aber Ober das
Verbal tu in ta welch »in der Verbrauch an orgtiuiseber
Materie in einer gegebenen Menge der gebiPlvten Pil/masM
»teht. ülter die relativen Giengen, welofae in einer gewissen
K Hüg^tK Utber die Fiftfhaimg bei dtt niederen Pilten. 307
'■*»■
em«m Schimniftraeen
bestiniinU'r Grösse vt-r-
%Uot und Qher die Mi!ii|{«u Fett, wi;lcliü nun verschiedeuen
Materien hiclici Kol>ildet wcnivii, ist nucb nichts N&herec
bdnumL
Um über diese Pr^^n Aofschluna sd «erhalten, wiirdon
tolgonda VtrtacUHrttiliMi aiif(<!Stellt. Die mit Scbinimolsporen
betSten NZbrlösangen eatki«Iteii 1 — 3 pC. Temcbiedeoer
on^nlxbiT Sloffa umi ron anni^uiiBcliai Nübnal/^n :
0,1 pC. Dikslinmphwpbat . 0,032 pC. scJiwefolaaare Mag-
ntna aod (t,004 pC. Cblorcaldnta.
Zur y«rhindern[ig von störender ^^|>»llpiIx•Ent^vioklnDg
(tjente ein Zasatx von Pboepiiorväare and xwur «rhii-tten
*Be Nübrlikuugen mit weinsaurem nnil bernsieiuB&nreni
AmnioD j« I pC. , die übrigen Ü,5 pC. ; nur die auH AU
ktam mit Wdiuänre, weiosanrem Ämmon mit Weinsäare,
oad die a» «»»igsaoreia Amwon mit Weinitüure begtebeuden
afaielten k«iocn Zusatz, da bier dt« freie Wt^änre den
Spütpilzeu gegenüber binreicbeade antiseptiHche Dienste
that
Die Kolt^n vurd^n mit Baum troll pfropf nnr locker
(RTBcbliMMtu , uco Eintritt von Luft nnd AuRtritt gebildeter
KubJfinsäart: xn gestatten und waren nur Kur Uilfle mit
iae Nilbrli'isuug — von welcher stets .500 cc. angewendet
vnrdeo — gefOllL Sie wurden von Zeit eu Zeit umge-
«kwenkt am aeoent Schimmelrasen Platz kd geben nnd die
^obere dorcb dieSchimmelcntwic&lnng vcrdflunter gewor(len<-
chichte der Nübrlögnng mit den unteren noch weniger
i;nen Schichten gleicbniässig za mischen. Die Be-
drr Schicbtt'n verschiedener Conoeutration machten
•idi dabei dentlioh dem Auge bemerkbar.
EHe Ernte warde nach Ablanf mehrerer Wochen sb-
Skrirt ond hv^ 100" getrocknet; vom Filtrat wurde behufs
Batiaamig des Verlwaucba ein Tbeil verdanstct and eben-
fiüli bei 100" getrockneL Bei der ans easigcaurem Ammon
308 Sütung der math,-pkys. Clont vom 3. Mai 18T9.
besteheaden Nährlösang wurde die anverbniachte Enigniu«
in das Bariumsalz übergeführt nnd aas dem darana er-
haltenen Bariumaalfat die Essigsäure bereohnet.
Da durch die Ozydationstricbtigkeit des Schimmd«
stets ein sehr erheblicher Antheil Kuhlenstoff und Waassr-
Stoff oxydirt wurde, der Stickstoff aber sum grSesten Thüle
als Ammoniak in der Flüssigkeit Terblieb, so monte die
ursprünglich saure Reaction allmälig in eine neutrale Über-
gehen und dieser Fall trat in der That häufig ein. B«
der Asparagiu- Nährlösung war sogar die Reaction Bchwad
alkalisch geworden. Wo die Reaction noch in missigon
Grade saaer war, wurde mit titrirter Natronl5sang nahem
neutralisirt and am Trockengewicht die n5tbige Correotor
angebracht
Da der Schimmel keine organischen Ausscheidung^
Produkte liefert , die er nicht wieder rerwenden kSnuts,
und das aus stickstoffhaltigen ESrpem vom Schimmel ab-
geRpaltene Ammoniak selbst wieder ein guter Baustoff ist,
so lange eine verwendbare Kohlenstoff nnd W^serstoff ent-
haltende Substanz anwesend ist, so konnte wohl ohne er-
heblichen Fehler dos Trockengewicht des Filtrats nach Ab-
zug der Niihrsalse nnd Phospborsäure als unverbraachto
organische Nährsubstanz angesehen werden.
Unter „Verbrauch" ist hier also die Menge der «w
der Nährlösung verschwundenen Substanz verstanden, BtH
mit die Summe der Schimmelernte und der durch Oxydation
in die Form von Kohlensäure und Wasser (mit einer kleiaen
Beimengung von Stickstoff) iibet^egangenen Uaterie.
Die Fettbestimm nng in den Ernten geschah nach der
früher erwähnten Methode, welche ich bei der Hefe an-
wandte *) , nämlich durch Wägung der Fettsäuren (im
^) Sittungabericbte der k. bajr Academie der WissanacbaftcB.
4. Mai 1878.
•l ff%ilt. CMcr dk FftibiUang I>m den nMtnsi Piltc. 309
itHehto uuOobiur» WsMk-ih)) iiii«fa voraaagegiuigcii«r
lüg d«r Zcllmenibruo inilieliit Saljuinr«,
Statt jcOoQ Kall Rpocirll XU b«sohr»ibeii «rorde <l«r
halber diu bd^i-luKte Tabelle bprgeatollt, «u»
>i Eniteiit-wichl, der VertiraiicU und Kcttgehnlt *)
i-^li-iiT KriMliriiiig d«« ^klnmiudpils».>s omchtlich
I Dia Uiit«r»chi«di! , wfichu »ich aas dem Vergletcb
fi ' tqr Mi-nge Yerbrannt«r Materie — welch« lai All-
um Ml grOMcr ist, jv Buuctvtoffreicher die Nähr-
Iwreibi ist — und dem Erntegi'vrioht ia äea v«r-
•dvnflO fallen ei)(ebcti, aind »ehr ia die Au){<mi füllend
•rlbet in dwin f^rniMtigstoo b'ulle, aämlich der Brnahr-
mtt KiwcJM und Zocker übertrifft die Menge der durch
'dation venehwuodenen Sab!>Uiix da« Gewicht das fpy
tfefaitaiDcU am diu Üoppclb^.
Du Verhältnis der f^chimmelemte nur verWaiititeu
a» Ut kein rSllig uaverüaderlicbos, Hondcrn acbwankt
iben g«wimon ürÜDZwcrtheo, welche durch Conceotratioti
KibrI&Ganit , stärkeren oder geringeren Luftxutritt,
Bpuratur, (trnd der AnEänernng, Kühe oder üfterea Be-
itwi^en and audre Foctoreii bcatituint werden. Indeitaen
>^<< Zithlen - beMuders da vro die Conoentration
'fun^ die gleiche war — irohl einen atlgemeiaen
rglficluwertb beaaiprnchen, da die n-ichtigeren Kaotorea
nporator , Luftzutritt) mÖgÜcbit gleich hergestellt
4) Dm P«tl arwia rieb tteti ton einer kleinen Menp Clieleitcriii
dt«L Ef lehriiit >]« nt> die Bildanc bdil^r SnhiUnrai aiit«r den-
m PwilafaS"* *^ Stande kotno)", ntmltch durch ZoMmnien treten
W 4cr Otj^attoa ithtijt liUibemUn ߫ah>ii. MOictielHTwiiie hSngt
I tan ThWkOrpor die Riit«t«faui>^ beider %aa rcUfrei«n Nahronge-
■«I* Imlc^te unnmeii ooii vlell«Sobt roa einander ab. —
310
1
Siimtfi iUt m/Hh.-phiff. Clamie vom 3. Mai 1879
Tabelle über den Vi>rbranch nnd die Fettbildang d«
::>GhiminelpilzeB. (PflniciUinm.)
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4,391
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2,!)«1
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6,10
1:2,0
18,10
5,931
t. S4gfU- tTtbfr Ji' Frtihm»ng bei den ttUdtret* PiUn. 311
II.
&«■) aiocr lutrlern, frtlhereii Verjucbsrnhe wurden Wein-
IAu« und Znulnr mit Albamin tini) Pepton kcKaRÜcb An
FpttWManp in dem ilarauf Rowachswien Schirnnwl verglichen.
^I>i« V»r*uch«*) wur«u lolg^ude:
•) frOO g. Wiuacr, Tt w«in»ur«s Amnion, 5 Woin«äiurc,
b) 600 g. Waster, 50 Rohmuclcor, 0,5 PhocphorSara, 5
«•Iprifmaroi Kuli; nach mehreren Wochnn wurden
noch 2 g. S«lpeterfi±urp zogractxt,
C) 300 g. Wftsaer, IS Rohrxuclier, 3 weioJHnrca Aaimon,
8 WoiniSare,
ti 300 g. Wusn-, 3 Peph>n, 2 Plxwpboraiurr,
•) 300 g. WaMer, 3 Albumin, 2 PhosphorsSnrc,
f) wi« F, mbfr fltatt des getösten, wurde hier unl^elicbes
EiweiM Tenrendet.
Nach Ablauf ton Ew^i Monaten wurde der gebildete
iSehiroincI bei 100* getrocknet gewogen und der Gehalt an
[Pfttaiaren bestimmt Wu Versuch c betrifft, so wurde
Lda* BMlioiionng der noch vorhandenen Weinsunre nod des
ftngrfnhrt, um fettcnttelleo, von welchem Material
I 8 Avmet Sli«hnog mehr rprbnucbt wurde. Die Titnition
Iftgsb, daaa noch O.HO g. Zuoker vorhanden waren. Von
Uaronga* and orguitchen Ox}'dalion^rudukt«n wurde nichts
|T9rgrfand«o, wenigstens wurde auf Ameiseusiinre, Oxal-
fAax*. E.<<rigAare, Buttenäure und Milohsilure vorgeblich
'gffprflft. Durch AaMchOtt«ln pjnor uDgi.>säuerteii einge-
daispflea Portion mit Aetber wurde eine sehr geringe
M»iig« einer ditgen. in WasBcr schwerlöslichen Substanz
.(rlult«n- Gno andere Probe des FilLrats xur Trodfoe wx-
Kt Ab KihntÜM dkntMi hltWI:
0.1 pC. DlkBllomrlioaphal,
O^Oin )iC. UafatniiuDBulpbat,
tf,0U5 pC. CUorcaltiam,
0,017 p<!. Ammoofnlpbit.
• bei dru n»t4erem Piiem. SU
ttiildung bei geiiagan Sädk-
. lialte der NäbrlÖsasj A*f-
. •^ibrlösaDgeD ä 1 Liier hK
fUaU aber steigenden 3fesg«a
aiid 150 g. atif 1 Liter) wt
JistofiqDelle diente nhwtSA-
,j g. per Liter; die fifapgis
luphoBphat 0,3 g. SAweM-
.ilorcalcium. F«ii«r eilütll
Lire zur Verhiodernag im
.1 Wochen gewogeneo
li Zuckermengen
jiegelmässige; uämlieli:
Enitoge wicht
0,210
0,305
0,230
0.772
2,700
2,215
^o eine viel geringere Emt«,
IL erwarten liess, wtvi (Iatoo
!□ den verschiedenen Koltwa
Diese beiden Ernten wurilea
Dtegewichts ZDm Terbrwuttes
jenos Gewicht -i4,3 Proc d»
mr i-:,Ü, pC. Hier wurde Kin
JuTcli Titration beatÖBBt . tn f
(», Die lnveräiDD de« iUth
< Itniäsmäsiti^ seht t^Kk «ir
niJe Menge '■"IrliimTnilriw li
IS Stuaden 0,3 g
314 SiWm^ tUr nmth.'iikft. Cltutt am S. Mai I8f9.
bei f[rn«»erftr ConetttitniutuiD noch nielir Sabstanx fOr di«
Kinh«it des ErnU^wichts rerbranDt.
Bei der I^timmiiu^ der PottsÜareo wurdea die EruU'o
a und b TcrciaifEt , da sonst die i-inxelnen Mengen für ein«
genaue Be^titiimiinf; «In-un zu f^ring g«wewu wären. Die
Resultat« waren:
0,505 g, (a+b) gaben 0,080 Felt«ätifen 15.84 pC.
0,TlOg. (d) ,. 0,102 ., =i 14.36 pC.
1.228 g. (0 .. 0,281 ., = 23,13 pC.
Der au Fett reiche S«bimiuel t war aacb rerhältni»-
m&asig reich an CelluloM, denn der dticlutoSgehalt betrog
nur 2.55 pC, entsprechend 16 pC. Kiweiss. Wona der Ge-
balt an Aschenhe«taudtbeilen nnd „Extractivstoffen" hoch
angettcblagcu wird, kp mass die CellaloM hier no«b an 50 pC
betragen babeo.
IV.
Um das Verhalten des Scliimnielii mich vülligiin Ver-
brauch der Näbrli>sung kennen zu lernen, wurden 3 Kolben
mit 5üO oc. einer I proceuligen AibniuinlSoungO beicdiickt
und die Cuteraacbung nach Terschieden langen Perioden
votgenoninicn. Die Krnte betrug nach 52 'l'iigcu bei der
ersten Ftaacho 0,8G1 g.*) In der FlOssigkeit fanden sieb
noch circa 15 pC. des angewandten Albumins vor, welche«
in Pepton überijvgiingen war. fvrner eine erbebliehe Menge
AnuDODiak. Wed?r UamBtoff noch fiamsiure lieaaen sich
nachweisen, dagegen schienen geringe Spuren ron Xnothio
Torbandcn r.o sein.
Ti Du tonr«ad<te IMkh« HohnersiwdH wnrdo stets rer ttAati
Vtnrendan^ la fel«)r(fialf«rten ZnsUnde ult CUorofbnn bebiadelt ata
•B WB tedUib vuA Fett ta befrücn.
ä) DiMet Scfaiinin«! ralfaielt 7,!»7 pC. Sticbt«ff. wibraii4 sin aaf
dacr aas Zneka i5 pC) lad ssimia Aiansontartrat (6 |>C) bcrtstawUB
MilulieiUK geatgener du bM pC. gab.
r. IfSftli.- Vtitef äie FtÜbMun^ bei Jen nUderta PÜien. 315
Der Inhalt der xwvitoD Flasche wtirJu nacb 8G Tftgea
ftbÜkrirt, ilu Erntt-gewiclit betrage Q,S64 g und das EiweisB,
|re»pective das daram gebildet« Pepton war nun ao gut wie
T&Uig oua der Lß^uug verschwanden.
Di« driUv PIa»oh« wurde lUti Th^' nach der Aaüsaat
KepröfL Das Erote^vwicht betrug nur 0,70S g, woraus
öoh im Vergleich mit der zweiten Pla«ch« ein« Abnalime
, vrg)«bt , welche wubrschüinlich «litr bereits viogetr«>ten«a
[involation zuznxchretbcn int. Kine Bildung tou salpetriger
oder Salpetersünre aus dem Auuuoniatc üex« uch iiicfat nach-
wotson. «nn Procet«, den nach Schlüsing und Müutx manch«
SpaltpiUartan («ob! not itt neutraler oder alkalischer
iPIOsKigkeiti XU Stande bringen. Bs wäre möglich, dun die
' dehimnielpilze in geringem Maas« die Fähigkeit der Nitrit-
bOdting auch bedisseo , dann aber wUrde in den sauren
LSaDagen die gebildet« »utpetrige Sänre auf daü Ainmoulak
onter Zvrsetzang einwtrlien. Vielteicbt b<-ruht auf diesem
VocgBog die Oijdation des Ammoniaks zu StiokstofT und
Waasgr, welche in geringem Grade bei den Schimuiel-
Lpilsen statt hat.
V.
ITm die bei der Involation vor sich gehende Acudernng
ikr ZoBunmensetzuug de« Schimmels genauer xn rerfolgen,
ward« fri-'^liPr, auf einer au« Eiweisa (I pC.) und Znclcer
('2 pC.) bestehenden Nährlösang gewachsener Sohimmel-
ntua in kleine Stücke lerschnitten nai */t der Masse in
rardOnatc Phospliontänrelüsting von 1 pC. Gehalt gelegt,
wKbretid •/* getrocknet und äut Analyse verwendet wurde;
letJtre« wog l,15(i g. 0,9S2 g «aWn 0,158 Fettsäure =
I I6,09"yn. Da diese Fettsüare im W(«euttichen OelsSure ist,
berechnet »cb hieraus — lt*,50'*,'? neutrales Fett. —
Ji g. gul«^ tJ,2-2H Pt = 6,S4'"M N.
Mach 4 Wochen war der der Involution UberlaKaene
[Sdtimniel in ein« lockere weisse Masse rerwandelt, der
316 Sittung der auilh.-jAy«. Cliute vom 3. Mai J879.
frohere compacte Rasen war in einzelne Fäden Eer&llco
und hatte nicht unerhebliche Mengen von Stoffen an die
Flfisflif^keit abgegeben , was ans der Bildung eines neaen
SchimmelraBens an der Oberfläcfae faervoifpng. Dieser wnrde
abgeDommen and vom alt«n Schimmel getrennt ; letztrer
abfiltrirt, gewaschen und getrocknet wog nur noch 0,7475 g
0,521 g gaben 0,229 Fettaäore = 43,90/o, oder
50,54'','o neotrales Fett.
0,2265 g gaben 0,043 Pt = 2,69<'/o N.
Es ergiebt sich also hierana nnter Verlast von Eiweisa
eine starke Anhänfnng von Fett. ~ Der -Schimmel hatte
Vi seines Gewichtes verloren und zeigte im Wesentlicbeo
folgende ZnsammeusetzDDg :
Tor N>eli
der iDTolation
Albnmin . 42,7 .... 16,5
Fett . . . 18,5 .... 50,5
Cellulose*) . 38,8 .... 33,0
*] incL EitnctiT- ond Hineralttoffe.
,■ Iflv.
■:r Sch wermetalle der
itiumgrnppe ron ClemeiiB
ii/.elaenGrappea io der Baorganischen
l>p.zlig]ich der in ihnen Torhandenen
11 näher in's Ange fasst, bo findet man
• iu keiner derselben eine solche Fülle Ton
liioden exiatirt, als in der vierten, sogenanaten
..izioainmgrnppe , die die Schweruietalle Eisen,
ivi>>ialt, Mangan, Zink und Uran umfasst, andrer-
.-•er anch, dasa die meisten dieser Methoden anatchere
- iltiite liefern oder langwierige Manipalationen bedingen,
• nti^T die ich vor Allem wiederholte Fällung etc. rechne.
Der Gmnd dieüer Erscheinung Hegt wohl hauptsächlich
ia dem m unsteten chemischen Charakter und der grossen
A«hnliefalieit der in die vierte Gruppe gehörenden Metalle
nd ihrer Verbindnngen. Daraus erklärt es sich auch, dass
■u feine ZoSncht zn sonst ia der Analyse weniger ge-
^nochlichen Scheidnngsmitteln nahm, wie diess die zahl-
Iioäwa organischen Verbindungen, denen wir in dieser
Qnppe beg^pien, siad: es gehört hierher vor Allem die
i-
318
NacUr. t. Ski. d. müA.-phyt. Ct. p. I. Mär* 1979.
Scheidung den Zinlu, das man aus . ameiteniiaarer . e»i^
iiuuri>r, cilrouoiintuer, cjiitikslischcr Ldsong etc b1» Scliwefel-
metall fallt«. Auch 6w Methode, dw in Fol^ndem dmrg«>
legt werden soll, beruht auf »Ict Aniri'uilnng «inw orgs-
obchen £^nlistnni!: t\^ ^diweMc^-aDamtuoniuni".
Es htt difiss ein« Verbindung, die buher in der che-
nÜRchen Änsljae noch sehr wenig Eingang gefanden bat;
IB der Oewicliliwualyse ist mir nur seine Verwendung im
Rirot'schen Verfahren') bekannt, der Kii|ifrr bei (fi^n-
wart einer redncirenden Säure, wie schweflig« oder aiit«r-
phoicphurigi' Siiure, dnrcb KhodaDBiDiDuuiam hU wpixan
Kup/errbodanflr (CuCNS) ßllt. den auagewascheneu and
getrockneten Niedej^chli^ mit ^hwereihluiaen mengt, n<cb
duin UosvVcheu ViTfabren nn WaKsentoffstrom gifiht oder
das gefällt« Kupferrhodanilr bei 100* C. trockueil uud
wägt; in der Ma«»iuii1yt>e &nd da.« Sebwe^ryaoammontani
aiiH> aasgezeichnet« Verweudni:^ in den VölhardVebeu Titrir-
methMlen 'i den Silbers, der Halogen« etc. Von den Äcbwc-
felnyanmetitlloii «iud nur da» Knpferrhodanllr, Qn«ckflilber-
rbodanid, Rhodiin^ilberuudGoldrhodanid unlöalich in Wawar,
während die HchwefelpyanverbindMngen der Metall« der
Sehirefel-AiumoRiamgrappe sänimtlicb darin l&fllich sind.
Sebwefeleyauxink bildet wasserfreie . farblose Krjatalle ;
UnuirbodanUr eine dnnlceigrni]« , krptallini«cfao Umm;
Dranrhodanid leicht in Walser l^liebe Krj-Htalle; Rhodan-
Btekel, das roitn durch STittigen dor Kbodanwasaerstoff-
Räure mit friscli gefälltem Nickvlbydrozydnl erhält, bildet
«De grfine, nicht krTHtalliaireude Plüvstgkeit, diu xu einem
gdbea kryMalliniKcljen Pulver eintrocknet and sich in Am-
moniak mit blauer Färb« löst and dumus blaue KryiitaUe
absetzt; Bhodancobalt , das man durch liSsen von 5i«ali
1) Compt. TMid. 38..»W. J. l pnct. Oiein. 63.362.
3) AnaL Chcnu i. Pfum. 19a
rt-Ziwuaermaint: Xur SehriäKiff der StAvtrmetaOt tle. S19
ItoD KolMlthydroxjJnl in Rhodanwssserstoffiiänre er-
bÜdet eine rotbbraane FlBsngbeit, die beim ANInnipfcD
bUa wird und eine kr,>-8Unini»clio, {^Iblicfabraune Misse
ilacheidat, die «ich mit AnunoQiak verbindet; Claus bat es
ii Kb&aen danke) violett«!! Priinieii erbalti^i ; Itbixlnnniait-
|u bildet eis in Wnner leicht ISsliches Sulx; Eisourhodannr
HCNS)»Ffl-j-3H'0) groMe grüne klinorhombische Pris-
■BOi. die sich an der Liifl raacfa vc^miideru ; Kisenrlioiljuiid
(UCJIS>*Ke-i- ■'tH'O) eii<I)ich eine bramirotbe, Tn-it oobwane,
b^ttalliniKfac Uaaao, die xerflieaslicb und in Wasier nnd
A]kob<d leicbt löslich ist. CUius bat es anoh in kleinen
*MeU5nnt|f«ii, dunkel Bcbwamrotlicu. schwach uie»-<ii)g|frtUi
ffiocoden KrTvlallen erhalten. Letztere Verbindung ist
MtlitnktensliiM;li«te aller Uhodannietalle ; da wir in nach-
dil«td<o Methoden vielfach dt-r Bildung dieses I^isenrhixlu-
1 A iNigegiieD werden, ao erwähne ich gleich hier , dass
■a iiei Praiani; auf Sparen von Kiseuox^dTerbindungen
*id EQudananiniooinm xosetxen inuHs, um die bliitrothe
hW berTortanifen, undererseit» l»ei Prüfnng auf Spuren
iMRhodBDTeTbiDdDngeQ ml Eisenoxydsalz zn denwlben
Ixtfa nUhig ist.
I.
Udlug des Zinks von den flhrli:en Metallen der
^kwel^lam nirmiumgropp« durch Rhuüanamniuniiim.
Vtnetzt man eine Ziuko]E}'d«!l/.li>Niin)^ mit «ecuntlitrem
MbiaiDcarboBat Itis k-jt alkalischen Keaktioti der FlQssig-
W od (tigt dann Rhodananimouiuml&9ung zu, ao löst
*"> litr vorher entstandene Niederschlag von basischoro
uWiiuDat wieder Tolltg auf; das gleiche Verbalteu xeigeu
"w* aod Kobalt - Oxyd ulmlxe ; Mangniiu-, Ferro- uud
"n«ibe «enlttn da^^en, durch Natriantcarbonat zur Fäl-
W pfaracht, durch sngefQgtee Rbodanammoniom nicht
I19?f, T, JUth.-pfcj«. CL] 21
320 NtKiitr. 1. Diu. d. math.fAjn a. r. /. Min IST9.
m
mehr gelösL Drasiiialxe Iftseu sich schon im geriagslta
Ue)>erschnJM von NatxiuiDfArfaoDst und werden durch ^ichwe-
(plvyanammooium nicht weiter alterirt. Behandelt nun auf
solche Weise erhaltene Ldsiingen. resp. Niederechläge mii
RobwerulwaKserstolTi^, so frliiilt niun die Schwt^Mvprin
dangen obiger Metalle als Niederschl^, nnr Cranisalze
werden nicht gelUIlt, sondern die LAsnngen derselben ledig-
lich dunkler golarhL Du« Uhotianammonium .«pielt also
bei allen diemn Reaktionen nnr die Rolle eines Ammoninm-
salses. Anders gestaltet sich der Vorgang, sobald man die
DrsprQngliciMni MebdlsuIxlÖKnngen mit Niitrinmcarboniit nur
mögltcbst nentralisirt . Ins eben ein geringer Niederschlag
entsteht und <UDtt Scbwefelwas^entofigas eiuleitet.
Kx wird in dieüem Kulle Inliglicb da* Zink als f^eh
felKink gefüllt, während die übrigen Metalle der Schwefel
ammoniunigruppe in lit^Hung bleiben, indem die gnbild<
Khodanwaa^enttoffsÜare, eine Säure, die stärker als Emigsfii
ist, die Bildung ihrer Schwefel verbindnnj^en »erhindert;
diesem Verhalten der Zinkoxjdsalze nnn beroht meine n
Methode der ^heidung de« Zinks von Mangan, Ki«en, K
b«dt. Nickel und Tran. Fast simmtliche bisherige Ti
naugsmethodeii de« Zinks von andaren Metallen der i^chwi
fclamnioniumgmppe verlangen seine Püllung als ^chwe
tnetall ; es werden hierbei, wie schon Irnber erwähnt, hau
sächlich organische Verbindnngen in Anwendung gebraci
So fällt mau vor Allem das Zink ans essigsanrer Lßsa
mittelst Schwefelwasserstoff, wodurch man « ron Nick
Kobalt lind Mangan scheidet. Diese Methode , tou Smi:
und Dninner*) ungegeV-D, liefert gntc ReculUt« ; sehr Uti
aber menge» sich geringe Quantitäten Hchwefelnickel
Schwefelkotwlt dem Zinknulfid bei. Von Nickel lisst si<
M
9) Dlagha potjrk totr»- >»>■ ■^.
CL Zmmwmanm: Zir Sditidiatg der SdtMtrautaOt tte. 321
ter das Zink nacb d«r Wöh}«r'N:lii>ii Methode*) in cyaD>
laliscber Losung tr*-iinen. indem in dieser L^ung lediglich
daa Zink durch Einfach-.S;hwrfel)(utiDm gvfullt wird, wüh-
rwi Nickel nicht dadarch altcnrt wird : dos grliilltrr 8chw<»-
eluok ist aber iu Folge »einer sohleimigeu EleschaÖ'etibeit
iwcr XU Gltrim,
Es gab ferner DelSJt*) eine Methode au, mis ameixen-
lanr Löxiiii}; >ltM Zink dun^h t^i;bwffif1wii>H(T»boff Kti falli-o,
ca daduich von Nifkel et«, zu treuneu; die ueueste
etbodfl roo BeilnieiD *) l&s!tt das Zink aus cilrouensaurer
MUn){ all! SnlRd fallen, was «ich sehr ^t bcirährt and
lar Tri'iuianK des Zinks von allen übrigen Met^illen der
SchwefeUunniouiumgrtippe benfitst werden kann; leitler ver-
oraacht dis CitrommKünre bei dvi nachb^rigen Scheidung
Kin LOsong gebliebenen Metalte einige Unannehmlich-
Im.
Dw Verehren bei meiner Methode iat nun Kolgenden:
seUt tu drr zu behandelnden FlüK<ii;kcit , die ansser
Ssk-Oiydmlt eine beliebige Anzahl der Übrigen ^leialle
der TwrteD Gruppe, Biaen nnd Uran aber in der Form von
terbiDdangen entliiüt, fKlIi« si« snner r«ag)rt, vorsichtig
Natriumcarbonat zu, bis oben eine geringe Trü-
eintriti, die riÖBsigkeit also möglichst nentral gemacht
iri; m ut HanptlMtdiiigang für da« UvUngen diewr Methode,
imm die FlDasigkeit vreder iilkitlixch noch sauer reagire*).
brtDgt sodann einen üeberscbuss einer nicht xu vei^
4) iMUtL d. Cb. 0. Pharn. 89. 310.
5) SritotbriR L plnjni. Ch«nti« 1)!«0. i. ,
Si OvlAU dar d. ohtK. Gmiltchift. 187«. 171&. 1848.
7) Tft Ela«aeit;iUali fDrbaaJtn, h Kibt i'^e blntrothc Farbe ilta
BM-Rkaaanldi l«Ulit die UOfllchkait la die HbdJ. ein Alkalisch-
Mlta <ler FlftHigkeit in r«nBol<ltai, ladom dorch ab«r»chUsstge* Alknli
ii ifeBnfcteRitMie mbc Färb« TiracliwlBdet.
VJl-
332 IfMMriuf tur SU. J. ■MÜk-flkVt. Hmm tt. /. JtfSn 1879.
den
(lilimt'-ii RlKxlanaminoninnilJiaiing in selbe, «pfllt ^icWind«^
des UcfaKji» (mau bediout sich am Besten eiiiea Krleniney^r*
sehen Kolbens) toT^tS^lig mit Wanvr ob, enrämit Rar circa
et)— (O^O, and leitet dann einen sehr massigen Strom von
SchwefelwasserfltofFgiH 711 wiiMlerholteu .M;ilen nicht zu lange
«in, bis der Gernch nach diesem Gase bei einigem 8t«bi>a
der FlüJt)tigk«it an der LdH nicht mehr verschwindet; wäh-
rend des Einlffitenn bemerlct m»» xnent nnr da« Auftreten
einer milchig weissen Trübung iW FlGssigkeit, ervf oKch
littgerer Keit scheidet tdch in immer dichter werdenden
Wölken Scbwerdicink »h. Ma» lüast üodaiin die FlSsdgkeit
in massiger Wurme stehen, bis sich alles Schwerelzink
Boden gesetzt hat, die aberstehende PIflssigkeit ganz kl
geworden tut. wus nach ungeführ rfch» Ktondcn eintritt,
worauf man filtrirt. das weisse SchwefelzinV mit SchweFel-
wimerstolF- und Rliodanamovoninm-hattigeni Wasser wi»cbt
und trocknet. Das ans der rbodanwasserstofisauren LOaung
gefällte Zinktal&d ist von weiwier FarL>e, r«i»|>iilvri(( uml
flltrirt sidi gut; es wird siimmtlich«« Zink und zwar frei 1
von den (Ihrigen anwesenden Schwermetallen der ächwefel^|
ammoniunignippe abgeecbieden ; das gttrockiiH« Zinkmlfid^
kann man entweder nach Rose*J bcliaudeln. indem man ea,
im WaKseryloiTstroui glOht oder man wendet eine Method
an, die mir ron Herrn Prof. Dr. VoUiurd priratim mi^e-1
iheilt wurde und sehr ^cliarfe /alilen gibt. Es beruht selli
Hilf der Umsetzung TonZiukchlorid in nicht fiflchligas Zinli
oxjd , wenn man es mit ge^clitiinnnlcm Queeksilberoi
glnht. Miin löst also das oben er)iitllen><ZiDkBulfid in Chlor-'
wussentofTsiinre. dampft in einer gewogenen F'lalinaehal« zur
Trockene auf dem Was^erhade ab, setzt reines, nlkalifmi
geMhlünimte-i Queckifilheroxjrd im Deberochnsse zu, dampf
wieder zur Trockene ein und glüht; das Zinkoxyd tilnl
8} Pogg. Axaai. 110, 128.
a. ZimmtTmitMB : Zar SAeidung rirr Sdiittrmett^e etc. 323
rSlIig rein und uline Verltiirt zurück und vrird nncb dem
»Erkalten gewogen-
(b dem Filtrat« von 8chvrvfi>Izink wird xunäcluit die
EliodaaverbmduDff tniHi^lst SnlpelerBänre zi-rsi^irt , wobei
knefa rtwa Torbandeu«! KiiM>i]- und UranosydulMulK in Ox^d-
ftrbindungOD Ober^flthrt werden. Man nimmt die«) Opo
ntion am 6est«D in einem tanglialaigem, geräumigen Kolben
UL^ror, «etat ihn »tife erwürmte W.ii«4Tb«d tmd bringt wenig
|HBttlpet«n<sur8 xn; nac)i einiger Zeit tritt die Reaktion ein,
iDdftm die vorher roth geübte FlÜHsigkeit farfolw wird ; man
itlaX «odsDii von Neni-m SttlpotorxütiFL', aber wtet» nur in
Uefoevi Portioofiu, xu, bis keine Ruth-Färbun{{ nud nnch-
Ugende Enterbung der Lftaang mehr anflritt ; auf diese
Wetae ^lingt die Zervtürung der .Scbwffi'lcyanverhinduug
l>U)K getabrlos and fiiKt stets ohne Äbschcidung gelben
pKiscbwefelcjana, wübrend im entgegen genetzt eu Fall« (bei
ni rascbuD nnd zo gro««eni Zve*iT. Ton äalpotemäure) durch
^ic pUHzlidi tutd energisch eintretende ßt^iktion die Flu«-
■igkiMt nicht selten aus dem Gefäese geschleudert wird.
Ütte «ich gelbvs Persohwefelcjao b«i dieser [Jehaudlunga-
w«M dennoch abscheidon, so filtriri; man d»««vlbe ab, n-a»
äcfa mit [.eichtigkeit und rasch thun lissi. Die in der ho
beliutd))]t«n nussigkeit Torhandeuen ^chwernietallc ni^rdtm
Bub den hiefur b«st4.'h enden Methoden getrennt; flür die
Tnaioaag de« Kiseas von Dran und des Kinens von Kobalt
oad Nickel folgen später neue Methoden, gleichfalls auf ihr
Verhalten gegen RbodanwasBerstolf gegrQndet.
Qaautitative Belege.
\.^ ,.
PoHBgni Ton bestimmtem Gehalte an ZinksuKat, Uninnitrat,
IRckd- inii) Kohftltsul&t, Msngano-Clilorid, Risenammoiiiak-
ahun Bod Perrichlorid angewendet.
324 Nachtr. i. SiU. d. matK-phy». dasie v. 1. Märt 1079.
]
Inhalt in 1 C.C. :
Die ZinktnilfatlöBiiDg 0,0056 gr.ZinkoxTd
„ Urannitrat- „
„ Nicke]sulfat „
„ EobaltsDlFut ,,
., Maoganochloridlösg.
„ EisenammoniakaUuDldi^.
„ FerrichloridlÖsnng
0,0038 „ Uranoxyd
0,00607 „ Nickeloxjdd
0,00585 „ Kobalto^dd
0,0045 „ UanganoxyM
0,00348 „ Eiaenoxjd
0,0158 „
1) BeatimmuDg des Zinkoxydgehaltee
ISsung nach der neuen Methode ;
Angewendet : Berechnet :
20 C.C. LSanng ZnO: 0,1120
2) Trennang von Zink nnd Kobalt:
Angewendet : Berecboet :
a) je 5 C.C, der Lösungen ZnO: 0,0280
CoO: 0,0292
b) je 10 CC. der Losungen ZnO: 0,05G0
CoO: 0,0585
c) je 20 C.C. der Lösungen ZnO: 0,1120
CoO: 0,1170
d) 5 C.C. Zink- und ZnO: 0,0280
20 C.C. KobaltaaUIÖB. CoO: 0,1170
3) Trennung von Zink und Nickel:
a) je 20 C.C. der Lösungen ZnO: 0,1120
NiO: 0,1214
b) je- 5 C.C. der Ladungen ZnO; 0,0280
NiO: -
4) Trennung von Zink und Uran : ■
a) je 20C.C. der Lösungen ZnO: 0,1120
Ürs0»:0,0760
der Zinbal&t-
Gefandm:
0,1116
Gafiutdtt:
0.0283
0,0390
0,0557
0,0580
0,1115
0,1160
0,0276
0,1169
0,1114
0,1210
0,0273
0,1110
0,0755
H a Zimmetmmn: Zur Sehndung dtf SAtMrwtUiae tie. S25 ^^M
" ADgew«nd«t: Berechnet:
Gefunden: ^^H
1 i) 5 CC. Zink- untl Znü: 0,0280
^^H
20 C.C. UtaDlfenng UnO«: 0,0760
^^H
5) TraraDtig von Zink nnd Eiseo:
^^1
■]> 30(XC. der LSsungea ZdO: 0,U20
^^H
(Bi»«oebloridl»simg) KeiOi : 0,3160
^^H
V jt 20 C.C. der Usuageu ZqO: 0,1 ViO
^H
{1iÜMiiunmouiakaIaunl^.)P«tO> : ^
^^H
4it5C.a der Lösangen ZnO: 0,0280
^^H
(KieBwnmoniakaIaunl(^)F«tOj : 0,0174
^^H
4 B CC. Zink- und ZdO: 0.0380
^^1
JOC.C. FwridiloridUta. FmOs: —
^^H
6) Trenoang tod Zink und Mangan:
^^1
*li>30C.C. dorLSmingen ZnO: 0.1120
^H
MnO: 0,0900
0,0892 ^^H
'') S CC. Zink - and ZuO : 0,0280
^^H
20 CC. MangaulSfl. MoO: O.O'JOO
^^H
T) Trennung von Zink, Nickel, Kubwlt, Eiewu, Mangan ^^^^|
"öd Uran:
^H
j* 10 CC. obiger Ujnngen ZnO: 0,0560
^^H
1
■ Scbeiduns des Eisens von Nickel und
^^1
^K Pia büiberigeii 'I're»nQug«methoi)i>n de«
Kisen« von ^^^H
^V«hitt and Nickel sind grö*«tent1ieils wonix zuvorliiiwig ^^^^|
^"4» nnutäodlidi. Es gibt eine Methode, die
der Fäll- ^^^^H
^rkdt am Eücuüxjds darch B&rynmoirboDat
Iieruht, ^^^^H
^balt and Nickel in Lüsung bleiben ; aUeia v* werdrn ^^^^H
•'iifrbei Hpnnm »on U-tsterim &fota)l«ii «tels mit niedei-ge- S
^U^fu, «aefa der Dnutaud . dasa sich dto Chloride besser ^^^^B
326 IfadOr. m. Süm. d. maA.fltg,. CL w. 1. Man MKm.
behandeln I&Bsen als die Sol&ite, atfiit ddtai. Fmmm
man das Verhalten des EiseooiTda gegen
Alkalien, die mit Nickel- und KobritciydiilialiBn
YerbiodniigeD eingehen, EisenoxydaalilBfong dagegen
znr Trennong, wobei aber moiat anoh etwu Kobalt
rissen wird. Eine dritte Methode iat auf di«
lieh schwierige 'LSsliehkeit von Kobalt- und Ni
in sehr verdünnter Salzaäore gegrfiadet, worin neh
snlfür mit Leichtigkeit auflöst; man asbit la im.
Schwefelammoniam niedergeechlageuen lfeta]lnilfiden
verdännte kalte Gblorwa88etsto&&nre niid*leitet mitw
holtem ümrfihren , der Flüssigkeit SchweM^
ein; es geht hiebet aber stets mit dem Bisen Hflit
der beiden anderen Metalle, besonders von Nickd in
nnd Bwar oft nicht nnbedentende Mengen, wanteB
das Ver&hren wiederholen mos«; oft bleibt »udl
Eisensnlfnr bei Kobalt- nnd Nickelaolfflr lorSek. —
Resultate erhält duuj, aber auch nnr bei Wiedarboliug
Verfahrens, dnrch die Methoden, die anf der ElObKUt
Eisens als Ferrihydroxyd beim Kochen sei:
Verbindung nnd ebenso dnrcli Ammoniak bei QegBDWHl
von Chlor- Am moninm beruhen ; in neuester Zeit gab Ab*
xander Classen *) eine Methode an , die darauf benilit, dta
eine Eisenoxydsalzlösung, mit neutralem Kalinmoxalat nal
überschüssiger Essigsäure versetzt, selbst nach I agiilaiim»
Stehen klar bldbt, während Kobalt- und Nickelt^dolHlM
als Oxalate geiallt werden, wobei nnr zu bemerken ist, itm
eine coucentrirte Lösung angewendet werden moss; ds
erhaltene Niederschlag wird filtrirt und mit Essigsftnre g»^
waschen ; da er leicht etwas Gisenozyd gefällt enthili, b*-
sondere, wenn die zu behandelnde Flflsaigkeit reieh dam
ist, so ist Wiederholung des Verfiüirens dringend nOtbi^
9) Ber. d. deat ehem. OeMlbefa. lOi 1316.
ex ZmmerniMim: Zur &Aet'<iMNj) dtr Sd^rfnatstaCr de. 827
I
k
I
Alle &i^ftlbrt«n Metbodon sind demnach w«niK Iw-
(riedigrad, besoodert woa Eiufacblieit und Raachheit der
Ausfobnuig bdtrifft Uns Vertialt«n von läMeDOxjd-, Ko-
balt- uod Nickeloijdnl-Sabeu gfg^n Rhodanammouiutu,
<ri« M Seit« 319 geschildert wurde, geebittet t^iiie villlige
and nscbe Trennung ditwur MiHalle too einander.
Man verwrtKt die L()sung, die EinnoxjdBalx nnd Nickel'
oder Kobalt-Oiydalsals oder beide xogleich entbillt, mit
RbodBLfMUODioniumlünuiig im Uetterwhnss , wobei die blat-
rotiw Farbe des Btsenrbodanids anftritt; wdsuu wird in
die so bebandelte FtSssigkeit tropfenweise secundäre Na-
triitracarbouutI<^ng gebrudit, bis eWn die rntlie Färb« d«s
ESaeurbodanidii rencbwvmden ist. Ea wird biedurch alles
KmA al* Ferrihfdroxyd geeilt, ohne dam Kobalt und
Nickel mitfit'len oder etwa« Eisen mit Nickel und Kobalt
ia liSsong bliebe; naehdeni der Niederschlag in Saleaäure
gtßst war, wtirde anf etwa vorhandenes Nickel oder Ko-
balt geprüfl: es könnt« nicht diu gerinüpte äpnr naclij^
wiesen werden. Mao läset das gefällte Ferrihydrosjd sich
v5nig abaitz«u, wat nai:h kurxer Zeit g«Hcbiebt, tiltrirt o«
iaoD, w&Bcbt mit siedend hin«9cm Wasser, dem etwas Rfao-
danammoninnilBBO ng zugesetzt ist, ttlcbtig aui;, trocknet,
glaht und wägt; eii wiirdi? auf elwuigen Alkitligtfimlt des
gefällten Ferribydrosyds RUckHicbt genommen ; es erwies
neb aber diesea v&llig frei von Alkali, was auch die quan-
titstiTen AnaljMD li6stitti{;cu. Mit dem filtmU' verfährt
mao «betuo, wie es bei dem Piltrate von Schwefekink an-
gflgvben wurde (Seite 333) and l>eobachtet div dort mitge-
thsQteo Vorfiehtsmawregeln ; zur Trennung von Kobalt und
Kiekel bediente ich mich der Ltebtg'schen Methode, <lie das
Hidai mittelst (Jueclnilboroxyd talU und dadurch von Ko-
balt trennt, and erhielt die befrtedigendaten Keeultate.
»I
t.1.
Q«»«titatiTc Belege
lefa »«kfafa Mm Kah«k-. Sil
I i1 ■ " i "■ I il' III 6«Ute u
Pferii» iWitl ift ortUA m 1 CC 0JM58B I
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b) je 30 C£. dw
QO: 0,1170
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CoO: 0.1170
Pe>Ok: 0.1892
CoO: 0.0293
Fes Ol : 0.017«
CoO: 0,-2340
0.11«!
0.0690
0,1167
0,18S4
ti iOCJC Erna- vod
5 C.C. KoUft«bt3^
d) 5 C.C. Euro- nod FesOi : 0.017« 0,0170
40 CO. KobaitMkbJit^. CoO: 0,.>340 0.2335
2) Trranan^ des Eunta roin Nickd :
a) > 20 CO. d«r Uan^n Fe>Ot : 0,0696 I>,0<t88
NK): 0,1214 0,1211
b) > iCjC. Bsen- tmd Fe'O*: 0,0174 0.017t
20C.C. NiekelMhlSiS. KK): - —
3f TranaoBg d« Ebens von Kobah ood Nickel:
Angswenilflt j» 20 C.C. obiger LSanngeo.
Berecbnet: Gvfnuden:
FeH>»: 0,0696 0.0689
NiO: 0.1214 0.1200
CoO; 0,1170 0,1151
m.
Hcbeldunt; des VAneoH rotn Vna.
IKe Trt^Dnuu^; des KiHenoxyda vom Unuioxyd
buhcr gcwübnJich durcb AmmoDinnicarbotut "), worin ncfa
10) Piaaiii CMort. rend. 52. I«.
n. SUmmmiiaint : Zur StMdiinj iter SehittrnKttCte etc. 3-9
\
ktstCTM tfisi, rrttrm aber gi-fullt wird. Nimmt nun «ber
•iMa «a gronen UcberscbaKs di-a ÄmmoniumMlnM, so
bletb^o BDch, oft gor nicht unbedeutende, Mengen Eiseoosyd
in LS«ang, di« «ich bei lingArem ^Jteheii der FKUaigkcit
kl« oclcerg«lbcr Nieden^chlag ansscheiden Eino ander«
TnoQuogsmntbodi' bi'hAmloll die Oxyde im Wasserstoff-
Strom, wobei Ja« TTnooxyd eq Urnnoxydnl, du Eisouoxycl
nSIrtall rrditcirt wird; man scheidet diese durch verdünnt«
Sslnfitir«, worin eivten» nach atarkem (ilflhen nn1ü»lich
trt, wShrvw) eich das nietallirabe Eiwn löat l'Bose). Rhoi-
Deek "> gab ferner noch eine Methode an, die die Acetate
l»>il«r Mntalle ISoger« Zeil auf dem Was^rrbad« digeriren
ÜaM, «roliei «ich du Ferrisalz gti-rsctst, während üranacetut
Bazfri«txt bleibt ; es tiohl)igt sich hiebei elvras Uranoxjd
■it dvm Etaenoxyd nieder, wa^i darcU »tedende« Wasser
aaif«og«D werden kmnn.
Dum Methoden sind .ipeziell znr Trennung des Giaeo-
Toa Urao*Oxyd bisher augcwoadel worden. Die nviic Mo-
Diode benilit anf der völligen Filllbarkeit des Eisenoxyds
ilnreh Kcundires Nntriomcarbonat in ein^r Lüsung, die
tbrrBch&wigw Rbodanaminanium enthält, während Uranoxyd
g&fulich in LOnng bleibt. Man bringt die m behaadelmle
Flteigkeit, nachdem man etwa vorkundcne Kincn- oder
DT&o-OxydalTerbbdangen in Oxydsalze D)>ergefUhrt hat, in*fl
Kocbvn. /dgt ttbenchdsHtge Schwefelcyanikmmoniiimli'rfiiing
ta ond dann nach und niidi wäsnigoi kobtcnsanre» Natrium,
bü eben di» bintrothe Farbe des Eiseurhodauids verschwun-
dcs i*t; da* gefallt« Kerribydroxyd setxt sich nu>cb llockig
ab, wird aUdann 6Itrirt, mit siedend heissem Wamer ge-
waacbco, bta das Wasohmner keine Reaktion auf Khodiin-
»»moniani mehr gtht : nach d«m Trocknen wird es geglQht
uwA gewogen. Das FiltnU von obigem Ferrihydrosyd bleibt
in RhtiMck Ghana. Kern. 24. •£!!}.
330 Sa<*inig ettr Sitt. 4. iiuäh--pla/ii. Olatn 9. i. Märt iSTS.
T&llig klur, sQoh tuvU 72stüii(ligom Stuh«D hatte «ich nicht
die geringste ^pur Eisvohydroxyds abgesetst, noch gab die
FlQBsigkeit, mitSchwefelammoniniii behandelt, ein« IteaktioD ■
anf Eisen. Andreraeit» waren ioi NiedenchlaK^ nicht die *
UeinstvD Meugvu mitgerimenen Dranoxyds vorhanden; die
Scheidung beider Metalloxjde i*t auf die»e Weise also eine
Tiüllige und ))ediiigt nicht doppelte Fällung.
Das Filtrat, da« Uranoxjrd gelöst euthSlt, wird xunidist
mit Salpeterriiure behandelt, um die Hhodunverbindnng an
xerstörcn, (Siehe noch S. 323), alsdann mit Ammoniak nett-
tntli.iirt und mit ScbwefelanunoDium da« Uranoxyd geiSlIt '*);
der entalandone Ni«der»chlag Ton UranoxyBulfnntt wird ge-
kocht "), wodurch er in Schwefel und Uranosydul zerfillt,
dann fUtrirt, gt-trockuet, geglüht und schließlich das IJraa
als Uranoxydoloxyd gewogen odur im Waw«oi«toB«tTOm in
mißlichst starker Ilitae in Crauoxydul übergeführt, wobei
auch während des tlrlcalteu» noch ein starker Strom dieaes
tiasea einzuleiten ist. — Die Methode, das Crau mittolH
Ammoniak allein zu fällen (aU Uranoxydammoniak), wnrd«
deesbalb nm^ngen, da der ent-st«h«nde Niederschlag »tet«
alkalibaltig wird und die Entiernung der fixen Alkalien
umstSudliche Arbeit erfordert. — Eben beschriebene Methode
der Scheidung de» Eisens vom Uran zeichnet «ich vor den
kisber gebriuchlichen dorcb Schnelligkeit der Ausfilhning
und Vollatändigkeit der Trennung aua.
Quantitative Belege.
Die EiaeocbloridUSanDg, die bei diewn AnalytMi anga-
wendet wurde, enthielt in 1 CC. 0,0158 Gisenoxyd, die
Urannitratlüsuag in 1 C'.C. 0,0058 Uranoxyd.
12) H. EoM ZeiUchr. I. a. Ck. 1. 411.
18) fi<ONM ZcitMhr. f. a. Ch. 4. 8S&.
CL Xtmmrrmann Xnr Sduiilu>*9 Jtr Setin-frmttane fif. 331
Angeweodet : Berechnet : Gefdaden :
,ftjia ä 0.0. der LOtongen F«H)*: 0,0790 0,0762
ü*0»: 0,0190 0,0182
b) j« 10 aC. dar LQauuge» Fe,Oi: 0,1580 0,1572
UiOi : 0,0380 0,0370
[ei je 20a& der Lfisung«!! Pe'0>: 0,3160 0,3151
U»Ü»: — -
in 5 CG. Eisen- and Fe'O*: 0.0790 0,0783
40 CO. Umniasniig VO': 0,1520 0.1509
\t) Es wurden angewendet 0,2545 Gr. BtsenammuniHlnUnn
BSd 40 CC. obi};er Uranl&suDg.
Berechnet : Uefundeo :
PeK)*: 0,0422 0,0414
ÜK)»: 0,1520 0,1522
IV,
Zar FinnDK ilm Uranoxyds mlllelst Ammoniak.
Hat tniui in der Flössiglteit, aus der das IJranox^d ab-
gOKlüeden werden Holl, keine fixen Alkalien, ko (bIU man
aa BMten diu tlranoxjd mittckt Ammoniak: bei einigen
Varcoehn twobacbtete i«h hierbei , dass der Orad der Vei^
dtaaaog der cu filleiideu FlQuKigkeit gro^mui Kinfluws auf
S» PUlbarkeit dc!>se)ben Ql>e ; bei «ehr grosser Verdünnnng
«Inelt ich näinlicb dorch Ammoniak gar keine Filllung
Bclif : nni nun die Greuxen der V^-nlQnnnnß zn bestimmen,
nrdv eine Uro nni trat lösung dargvstelU, die in 1 CG.
U,0&44 gt. Sah odpT 0,031086 Urauoxyd enthielt. Mit
£iMr LAiung wnrden folgende Versuche angestellt:
L Angewendet: 5 CC. der Lütinug; diese wnnleu auf
100 CO. ferdüunt; 1 CO. enthielt til-o = 0,00155 UiOi.
Dm Uruox^d ward« leicht and TöUig dnKh Ammoniak
332
ffrtdUr. (. Xu. i. math.-plMfl. Cl. t, I. Märt Ieff9.
VL Angewenilei: saC. ««nlfinal itar 200 CC; I CC.
= 0,0007 UiOj, es trat dnrcli Ammoniak keine F»lli]iig,
M>n4erB aor sehr starke Oelbfirbaog äo. leb Mm» die
LiS«Ti]ig drvi Tage stchvn. um ta l>eol)«cht«n, oh die Lftnge
der Zeit der Ginnirkung Einfiass babe, aber niobt der ge-
riiig»t« NioderMcblug enbiiand. Ich TersDobt« ddd, ob nicbt
Znsatx ron ÄmmouiaksatxAii die Fällung befördere od«r gar
ent bervornife, nnd iD der That, sobald in sehr TerdOanti:,
durch rein«^ Ammoninlc nicht mehr goRUIte Oranoxydsalc-
lÖffUDgen Cblorummuuiam gebracht wurde, bildete sich der
Niedersehlag ond aetzte sich nach kunwr Zeit flockig xn
Boden; die nbfiltrirt« nOiiMigkeit vr>tr Irei rou Urau; ich
brachte auf solchu Weise in obiger Löang 11 , nachdem
selbe 3 Tage gestanden war, durch Zusatz Ton Salmiak des
Üraiioxjrd snr KülIiiDg; seihst wenn die Lilsung auf400('.C.
nrdilnnl winde, der Oubikc«ntinieter also 0,00036 Or. Dran»
ojcvd enthielt, gelang dies»'. Ich konnte eine solche Ver-
dünnung der LSsong anwenden, dass I CC nur 0,00008
Dmnoxyd «tnthielt, und erv;ielt« noch vQllige Fällung durch
Ammoniak bei Gegenwart von ^Imiak; dies «rar aber die
äosserste Grenze der Verdünnung.
K* geht aus dieson VersuvlM'n hcTTor, dass Salmiak
wesentlich die Füllung de« Uranosyds durch Ammoniak
l>efordert , bei grower VerdQnuung der xa behandelwlen
Lüsiiug sogar erst hervorrafl, wesshalb «s sich empGehiU
Tou Anfang an der üranosydsalslnsiing Salmiak xusosetMUt
wodurch zeitTAubeudes Eindampfen und Couoentriren der
Fliiwigkeit dann meist unnöthig ist.
NMhMfflkh iqr Sitinng von 1. Min I8T9.
*
I
HfiT J. Volhftri] legt vor:
,^nr Sebfttilu»|{ und B«Htiinmnng d«s
Mangans."
Titrlrniig de» Xan^aiiK mit Permtnganai.
HAngKnoiy(lQl8al7.e gebe» bekanntlich mit Pi^nnangnoat
«dneo Niederschlag, welchur da« Mitngun sowohl auN dem
OsTihiUalx als auch aus dem PerouiDganat enthalt; »«ine
Ziimmin«n3i!lxung wird vor verschiedenen Kontcliin-n ver-
Bchiedra ung^-ben. Promherz '), der diese Rwiction zuerst
beschreibt, hall den Ni^erschlag für Oxyd. Nach Ooi^eu *)
hat er die Zasammen.4etzuug 5 (MuU,) + T^oO und rer-
wuidelt er sich durch Digestion mit PcrnuDganatlösaug in
Hyperoijd. Ann einer neutralen und oehr Yerdilnuten
Laeang von MHiignno^nlfnt bei vtw» SO" C. sull nach
Gsjard *) all« Mantiau entsprechend der Gleichniig
3 MnOSOi + K,O.Md,0^ = K,O.SO» + 2 SO» + (MuO)>
Mn,0,
ala Hangaoosjdulpermnnganat in gewlssertem Zustand von
dtr Zttmminensetxung MnO, • U^O niederfallen und Guyard
irOndet hierauf ein Verfahreu xnr Titrirnng des Mangaus,
von welchem er selbst sagt, es sei „rapide et exacte":
Der sehr venlQnnt«n neutralen oder nahcxu nentmlUirton
1) GmdlB BuJbnch 4. Aafl 2. 613.
2) iLnnalM cWm. phr*. [:)] M. 160.
3) BoUetfB de U WC cUn. de Paria [21 1, 88.
JU
r-X
a.s.1.
jedoch
Xodificstioo
n fit wAait« bdiM
CUacOr, anlnpA, «o — tuAt «s ent gefbfcmacr. daaadi
Wmmt !fied«nefcbig . in M kxifi«« SehSUcla od«r
Bäbfoa ia dar Kegel so ip-urwa Uaunta Flocke aoMmmeti-
griasri rieh
n Bodea Mtit. Dw FlOH^lMit <rinl
41 ZälKkt. t aaaijt. Ckmit. M, 4T4.
AiwMl t
(x-in.
J. Vvfhitrd: Zur SehtiJmvf n. Btttimniuyi <Jm Matgnna. 335
I
kkr tiad, so lange noch Maiif;anojjdul in Lusnug ist, &rb-
lo«. Diese Sebeidong des Nieder^ctilags von der FlJlssigkeit
prAilgt um so leichter je mehr mau nch bei fortge^txtem
Giutri'ipfi^ln Ton PennsiigauHtlüsnng dem Puukt d«r völlig(tii
Anxftiilaiig At* MunguiLs nähert. Zulotxt xeigl die tiWr
dem NiederschUg stehende Flässigkeit dentlicb die Kosa-
&rbe dea Permanganat«. lÄsst lunii jetzt die Mischung
I rohig 8t«ben , 90 orhiilt sich diu Koxulärbnng für vinig«
KBeit; ea daaert 10 Minuten oder H* Stande bis die Plüf»ig-
^bteit entfärbt ist. Schüttelt man tüchtig um, so rerachwindet
j^di« K*rbe in einigen •Seciindon; ciu weiterer Tropfi-ii P<:r-
inangaoattäsung bringt di« Rosafarbe wieder hervor und
bctiii Schütteln verKchivindvt m »ufR Nene; nnch beim
Dtgrtrir«n in gelinder Wärme tritt nach einigen Minulitii
Gnüarbang ein. Wenn man fortfährt, tropfenweise Pvr-
BHUigaiiatldming sosusebcen und uohalteiK) sn schöttelo,
•o kuin man die Rosarärbnng noch «iinigemul xitm Ver-
j Rfawinden bringen, die Kltis^i^kcit eutfärbt »ich aber nicht
Knebr vollständig, sondern behi< einen ))riiuntiehen Farben-
^^■b welcher ullmüli^ iftärker wird »n<) in Brxuuroth über-
P^Bt; BS ist dasselbf Bransroth, welches mau gelegentlich
beobachtet , wenn beim Titriren von OxaUäure mit Per-
■ tnangntiet ni«ht gonCgeiul 3riaro Kugesctxt wurde. Die
^nintnehr luiilarchsicbtige HUssigkeit klärt sich auch bei
längerem Stehen und beim Krwitruien uiclit mehr; es ist
daber anniöglich tu nehon, ob die Farbe der Flüssigkeit an-
gebOrt oder dem snspendirten Niederschlag; man kann
jvlKt eineu grooseu Ueberw:hiii«f von Pernuing»natlü«iuig
logebeo , ahn« dan die Permanganatfarbe deutlich hvr-
tortrite. Ein entschiexlenw Ende der Titrirnng d. h. das
beaUmnte, deutliche Hervortreten und tite]ienbleii>eu der
Bcwabrbe dw Peniiangunat« ist ao in keiner Weise zu
erreicheo.
äctxt luo nor io lange PerinaiiganatlÜBUug zu. bis
[1879. 8. lUtli.-pbys. Cl] rj
336 Ifaditr. rar 8Us. J. math.-pliyi. tViu*e r. /. Mär3 SST9.
i
^e Flösiigkeit ii*ch mehrauiügeiii UniRciiweiiken deutlich
rom ^(urU ihI nitd ihre Farbe bei ruh^«in Stehiu) 5— tO
Minuten lang behält , ea brnncbt man erheblich weoijpjr
PermacgaOAt als xur AusGillaDg des Maaguna uQtbig wäre,
wenn dsmetbe als Hjrperoxyd niederliele. Wird der %o er-
haltene Niederschlag abfiltiirt nud mit rcrdflnnta* Salpeter-
säure odfir ^iw«reUiiare erwSnut »o iiehine» diese Mau-
gauozydal aus dvmsclben auf. ,
Wenn man die Tilangansahl&sang vor dem Zusatz des ■
Pernunganat» mit t-inige q Tropfini SalpcterriUire »uer maehti
SD brancbt tnaa bis zum Eintritt der rotlien Pärbtug etwas
mehr Permungunat al« bei Anwendung ein«r neutnlMi
L<>:<ung, nbrr immer noch nicht die ßlr Bildung von Hyper-
oxid berechnete Menge. L)er Niadüntelilag erweist sieh auch
hier ozydnibaltig, die R<Marurbe bleibt nieht atvbun und der
Endvcriauf ist ganz der nämliche wie bei der ncatralen
Lösung, was eigentlich selbatverst&udlicb ist, da ja anit dem
neutralen äalic bei der K«RGtion v.wtti Drittel der 8äure
frei wird.
Dies int der Verlauf der Oxydation 4>inM reinen Hin-
ganKalxes; n liegt auf der Huud, ihuef derselbe bei seinem
nnbestjromtm Ansgani; fflr eine genau« Titrirnng akh
nicht eignet. OUnHtiger gestaltet ttioh da« Knde dtrr Itiwctioa
wenn neben Manganoxydul ander« nicht oxydirbare Metall-
oxyde vorhanden sind. Wird die MangausalzUisung inil
etwM Kalk- , Magnesia- , Baryt- oder Zinkmlx rersetxt and
dann in d<>r Wärme allniälig mit Permanganat gefallt, mj
tritt zuletzt den t lieh nud bleib end die KarlM- der [Jelier-
manganÄure hervor ; der Hyperoxydniederechlag scheidet
sich noch leichter von der Flüssigkeit, letzter« wird nach
mehrmaligem Umschwenkeu nisch H-ieJrr völlig wsaverklar,
HO daw man die Schlnssfarbung hst ebenso sebarf nnd
sicher erkennt wie bei der Titrirnng von Kiitenoxydai mit
Permanganat, und wenn endlich die FlÖHigkmt nach
I
i
J. Vtikaf<4: Zw Sdwlitfs U. Umtimmuuii itr» Uansan», 337
Dmiahflttclu «innul roaa geMicben ist, m behält
di« Fmrhv Mich bn laehrtägiifeiD Steheo, bei anbnltentlem
bfittvln. oder bei lituf^rer DiKeatiou iu gelinder Wärme,
kann ili« ML<ctiiin|{ fiue hitllMt Stunde litn^; dem Siedeu
be «rh«lt«ii, »ime '^asii die Farbe vcrBchwiadot ; Koch<>ii
dabei u vermeiden, ieoa beim Kochen verliert der
IMfliMbhg Boioea flockig«ii Zamnmenliang and rirtheilt
eb dnr Art in der FltEeigkeit , das« deren Farbe nicht
lu antersiJieidea Ut.
Mut kommt läm hier — wenn di4> M«nKiiii3«lxt5n»ig
re MetjilluUe entluUt — za einem vollkommen atcberen
naverkeniibKroii Alwclilius di>r Oxydation , niid dvxa
itvpre«hen auch die Z«hWreaultate : mui bniacbt i^wnx
dir uol-r V<.r«HB*eljnnig äoT FüUnnif von Hyperoxyd
ete Mvagt- vcrii Pennaiiganat.
Befflglidi des Pemiangauatverbrattvlu ist es hierbei
lUg, ob dia LSrang de» MaDgnnsulzes nentnl oder
tutrt «ntr.
EbCTt«o wie die f;en«nD(on wirken die S«lxe aller stark
t—ör-bm Melaltoxyde, sofern letztere nicht selbst scholl
uijtdirl werden; nur die Snlze der Alkalien machen eine
AflaaohuH'. IVi Qegetiwsit eiorr gonit^nd^n Meiij^e von
klkaümla f^lingt «s zwar aneh die Tttrirnn); xu Knde zu
Ihrm und der PermanKanatverbraach ist gleich dem
Uyjwrusydl&Ufiag binwchnebeu , abor geilen i^ndo
_4i* EntiUrbong mit * «uaserstvr LanKsamkeit und
ibatteodem Schütteln oder lüngerer l)i^e«tion in
le vor ^tch; der Vurlnut ist dur nämliche wie
Alfcalimlc, nur mit dem Unterschied dasa der Nieder-
[nch iuimer wieder iib^lxt und die Flüttigkeit klar wird.
durch FermaiiLranat bei Oggtnwurt der Rrnannton
eneogUr N (•.sJcröohlag enthält Alanganbyiieroxyd
cbmaiMher Vfbindung mÜ der Bii.-<i-< dai xngmetxten
lartMr Walser nnd kleine Mengen K»Ii, w^'tche
3SB
Wm*tr. £ &U. 4.
a.*.h Min im.
iart^ WsMOT ndi soigempcb« wtrim. fr faiUet toIb-
bddSm Flocka von bmnus' F*rfae. wddbe jt vaA der
Naiar d*« bei0nl«ndn IfaidkoTd* beOo- o4w dnnk^W.
■»ehr ih'b BoUw oder neltr m*« fidtwan« OhaKdit Kupfer- ^M
esydiwitigcs U7p«rox]rj tit danfcdbtaaiiMltwwx : uakoxy^ ^|
halbgw an SnlfiitBwag getiUt ist rotbbnMn. •» CUnril
UteoBg dMgcgea brt ftuiharotk. VcHOniite äckweJdtikmn
oder Selpetnnint* tatadwii den Hjperoxrd fis bagtci- ^i
tend«] MetaDosyik aelbst io der Wärme nicht rolbtüidig' ^M
ODil niebt obo« da« Spnm vod MuigmnoKjdal mit in L&- ^^
«Bog giogen. ^
Die votbeadiivbetien ErMhetnoBgeB sind Uiebt vc^ ^|
diladlich «tu d«r )ielcftniil«ii Nütur d» MuigkiilijrpeToxyd-
bydntttt. Man weiaa, Aaa diespr Kfirp^r di« BgmschKAtfn
einer 8Sare hat ; einer .%are , weicht- zwar wie tt ecbeint
Vcrbio'l äugen in sehr wecbsclndpu Verhältnissen bildet, anch
ihrer llnl&aliobLeit wtrgea sieb nicht Kofort alx starke
^nre za erki*nni»n gibt, weicht? nlier aiw SuIbt«D ond
Chlvridttn Hchwefehinr« oder Sftiuiiire frei madit. ind^m
rie «ich mit den Basen dieser Salx« rerbinilet. Die AUmli-
lahie des Uyiierox^ds in BerOhrnng mit den Sahen ?on
Sebwemelallen erlddfln doppelt« ZerMbcnng, iDd«ni nie du
Leicfataietall geg«n HehwermeUII an^anscben. Der Slare- |
eharakter UA in der Th»t «o unverkennbar, dnwt 'lorgm
(e. ». O.^ der znerst atit diene« Yerbalten aufmerka
machte, da« Manganhypernsjil ala aside manffaneas
bexvictinet Schfidet *ich nun da» HyjMTOxyd in der Liv-
long «ineii ManganoiydnUal/A« ab, so verbinde es sich mit
Mai>ganoi[)'ilul. Aur der reinen nentralnn h^tmtig des Mui*
gKanlxn Tiillt lUber immer ein Hypirrnxyd «vlcb^i Man-
ganoxydnl enthüll: diätes Oxydul wird aber, weil oDlöslicb,
durch I'erinanganat nur tebr langsam »xjdirt, wobei da«
ans dem inmerst verdflonten Pcrniaufpuial enUtebende
Hy|i«rox]'d so Tein zertbeUt anflritt, du» m dich niulii
4
1: Z*r .sVA'i'funf/ H. Bt4l*n*maHg
33»
wn der FIGsuglcirit (cheidet. Schon Gorgea tn. ».
omcht laf dieeen ZtutAod Sosserster ZertheiluDg dta
^jMoiyiU nnrmerkaam: die 0«l<^nbeit donadban lü be-
ibeliti« bteUit «ich j«>deni Akt ff^Wiiea lljperoxyit mit
Waw«r dareb DecantireQ atutziiwaiiuheii versncht
ZoNatx ntii A llailisAbc«n bewirkt Aan» Act Nioder-
rufabg sich von d«r Flüssigkeit scheidet wie die« ja aacb
Vi «ietan andern fei d pulverigen KSriMTti z. K. beim H«r-
[töirrlilan Avr Vi^\ t.it. Bei tiegennurt einiT gvuQgen-
Uei^ ron Alkuliailx läait sich daher dos lünde
tolsUt ia<4ijrül laxigum verUufendDii OxyJntion un der
der t-lßsttgkeit irrkeDDun , wm ohne diesen TMsiAa,
bt mriglif-h iit. weil diu Hjperoxrd »uHpeiiJirl bleibt.
Doreh Sfiunni wird dem Manganosalz des Hypwr-
Js MftDgBHoxydnl «ntxogen; hientuf beruht di« D,ir«ti>ll>
d« Hyperoxylhydrats nach Berthier *). Dil" An-
dfr AtiugiutiutUlügang 4»r6chwert daher das Mitfallea
Oxjdol and steigert dadurch den Verbrancb an Per-
X. Cm JNloch d»i Ilj-pi'roxjdhydrat gim/- irvh von
lol «a erhalten, ma«8 man dtunulbo mehrrHch wiederholt
auer wenigstens 10 procenligen Salpeberai&ure duh-
i: ea int ikhi^r nicht in verwand«rn, dan «ich bei der
mg mit Permanganut die MiMige dor Sänro nicht ge-
atrigcrn lüisst nm das Blit&llen tod Oxydul gtinx
nriiiodf-ro.
Rietet man dagegen dem niederfiillcndcn Hyperoxvd-
«iiM andere Basis dar , mit nelcher es ein SnI»
kano. Bo tritt dio«e an die Stelle, d^s ManganoxjdnU.
Nir«lm«hl;ig ßlllt frei ron Mangauoxydnl und ontliült
viff aod Mnngiin. abgesehen vom Wasser und der
iiri>'i<->i llaais, genao in dem VurhältniM wie im Hypor-
t) QMlfa Uaadtaoli 1. Au8. t. 6J4.
MO MmMf.t,
0(t4: Ate wmr AaaBlknf
na* Jak«- ud> da- f3r ^yrereiyJ
gl»c^ ann. In J«r ^ndi« Wöm , dntik Zoatx öhm
ZiokMbca , Mt ai Sshr 'j ailMgi ii hä 4er AufUlang
4a Hjpcmjdi m» «H^Mstv I^Wonr nnt Bma im Mit-
ULen Ton Oxjdol xb ■«hülMt
Durch diMe Ucine MoJflwttoo , ZiMtx «&« udftreo
SiIm« down BMtudtiwib durdi Pwiöwyrot kaiiw Oxy-
dstim erleidea, ertiUt dw ■■■■wndjtiich« Bectimmnog
dM MaagMi« mit P«raaagSBat einea soldwo Gnd ran
dasM.ai^'kfii nnd Vrrlinij^knt, ■!■■■ nuui ne ohne Bed«ikni
■la die b«at« aller Uetboden zitr BeethsnaBg des Mutguis,
«—■ wie giwMdiU-Btulytüeben , empfdikn kann; dabd
tut sie nnbch and rucb Eoszniöfaren, ütfa xweiA« daher nicht
da« ne oamentUch den technischea CbonikarB in bobvm
Qrade wiltkommra toia wird.
Zar AorfOhrung disKr TitrimDg wird di« awutral«
L&suog dot Mnii|{«nMilx«e so weit Tordfinnt , dan 10()0 oc
nicht aber 5 g &Uagan eothalten, mit 2—3 Tropfea reiner
SalpebertftQre (1,2 ip. G.) angestnert und in «iner taag-
baUngen KochHaiidiB icnin Sieden erhitzt Hon nimmt dann
den Kolben vom Peoer ond Ifint untn- h&Dfigrm Um-
Mbwüiikeu ND« FeruanganatlÖNUDg von bekanntem Wirknnga-
wcrth atu der Gay-LaAsac'schen Barette eintroiifeo hh die
l'lIUiigkeit deutlieb rota gefärbt 'vA imd diese Farbe bd
häufigem Oniach(ltt«ln nicht wieder verliert. Reinen Man-
gaonhcen tat etwa lgZinkvitnalftlrJ«0,l Mangan zuzusetzen.
Zb den naeb*t«benden Titrimngen, welebe di« (lenaoig-
keit meinen Verfahrens l>elef;en, dient^rn Manganvitriol- oder
ChI'>rnr-I.8aTingen von bertimmbnn G«halt; ich habe zugleich
einige Titrirungen mit reinem Munganmlz ohne Zoaatx
I
1
71 ^MtMbritt r. ualft. aiomi» IB, 4.
3. VtXhard: Zht Sdteidunij n. Besftmmunij des Mangans. 341
jersr Salze (a, b, h, i) anfgefKhrt am meia absprechende»
■theil ober das nTBpränglicbe Gnjard'sche Yeriahren su
grQnden.
1 CG. Perraangaoat entapricht 0,00451 Gm. MnS04
Äagewendet 10 CC. Mangan-
TitriollösuDg enthaltend; 0,08775 Gm.MnSOl
gebraacbt Pennan- gefondan
g&nat CC.
neutral ohne Zusatz
1)
2)
18,0
18,2
0,08! 2 Gm. MnS04
0,0821 „
mit 3—4 Tropfen Sal-
petersäure (1,2 Sp.G.)
3) 18,4
4) 18,6
5) 18,3
6) 18,7
7) 18,2
0,0830
0,0839
0,0825
0,0843
0,0821
11
1*
^^
nentral, mit etwa 1 Gm.
Zinkritriol
8)
9)
19,4
19,4
0,0875
0,0875
»1
mit 3—4 Tropfen Sal-
petersfinre nnd 1 Gm.
Zinkritriol
10)
")
12J
19,3
19,4
19,4
0,0870
0,0875
0,0875
11
mit 3—4 Tropfen Sal-
peters, u. 0,8—2,4 Gm.
Bättersalz
13)
U)
15)
16)
17)
19,4
19,4
19,3
19,4
19,4
0,0875
0,0875
0,0870
0,0875
0,0875
1»
■ t
11
mit 3 — 4 Tropfen Sal-
peters, o. 2 —4 Gm. sal-
petersanrem Baryt
18) 19,4
19) 19,5
20) 19,5
0,0875
0,0879
0,0879
tl
J1
IT
Jfkditf. a.StM.d.
OL*.!. Man Mt».
' nr p g-""***!! — *T-'^* 0,0CU44 Gm. XbSO«
Anggy. I OOOMM^MintifciBig «wrth- 0,0X76
ft) mit ?f— 4 Tropfhi »^1- 21) 21.7 04>9C3 ^
))etn-*. D. -i—h Gr. 22) 21,« O.OSM
Ä»\^-U9 23) 21.7 (M>K3 t.
I ÜC. PenmopiRat Rit>T>ri(^t 0,0037833 HnCb
AogKW. lü CC. MkOgMicfalorBrlsng. oitb.:
0,0078 Gn. Maa,
h) n«utnl ohne ZdmU 24) 16,7
IZi» 16.6
\) mit 3— 4 Tr. Sdpetos. 26) 17/1
27) 17.0
k) neutral mit I Gm. Ziok- 2f)) 18^
Wtriol 29) 17,9
I) mit 3 — 4Tr. SdprtiT». 30(17.»
0. I Gm. Zinkritriol 31) 17,9
0,0638
•■
0,0683
n
0.0640
t»
MMU
ff
O,0«77
ti
0,0674
T4
0.0674
»•
0.0074
It
TilerHtclIniif; irr l*erraaDintnatI»iiuB4;.
I>io PpmuiDgaTuitlSvang xnr Titrirnii|; Am MugiBa
st«lH m*a <lar durch AoSSmii rein«r glänt^nder Krjrstane
ron Kali 11 m pcmMOgan« t ; dtircb ein nAvt xwfiimaligm Um-
kryntitllUiren des kiaflichen Salzes, wolches (^wühoUcb
Mbon nhr ntn ist, nod diese leicbt zu erhalten. PBr
die IltNtimiiiung ({rOtMerer Mengni von Mangso f{ibt man
der Lürang /.weckmianf; «ins mtche CoDoentnÜon, dsBs
I oc etwa 5 Hfpm. MangMH atiieigt ; handelt t* «icb
um mhr kleine Mengen, so nimmt man die Lüsuoft raf> j
dünnter. l cc etwa 1 mgr. Mangan anaeigeDd, Man bftt
/. roOwnl: Zw Sthridunti m. Bettimmung dt» ffttni/iuu. 343
»
I
im ersten Falle 9,575 Gm-, im iweiten l,91SGu. Permau-
gAtiAt 011* je ein laier Lfktuag abxuwXge».
Da dte PermangnaallAsang niclit ganx unveräDclitrlioh
ül,M mtts« man mit llQtf« «incs R4Kluction8taittaU von l>*^~
kanntprZusHmmeDsetzuug ihwn Oxydationswerth bwtimmen.
Ont«r den seither xn diesem Zweck fiblichen Mitteln
iMt jedoch keine» irelches m gunz befriedigte. Am hSu-
figsteo wird , luf die Emprehinng des Altmi-iEturs der
Titrirknnat bin , dsR sohwefelnnre KiHenoxydulammo-
nnk , diu „KüwiidoitpelMlz" , nngewendot. Ich finde
du8 die Zasaunneoaetzang dieses ^Izee keiueswe^^ so v«r-
Uksig ist aU ninu gewöhnlich annimmt. Ich hab« wenig-
stnu nocli kein solche» Salz nnter Uandeu gehabt , du» bei
der PrOfbng mit Suhwefelcyankalinm ") nicht eine sehr
dMtUctie Oxydreadion gcgeb«» hätte; namentlich das nach
HohrV Vonehiift durch gestörte KrptalUsation erhaltose
ptürerige Saht gab mir immer einen zu hohen Titer der
PanDanganaUfiHnug und nahm bei der Aufbewahrung all-
nilig w) B^netionsTermOgMi ab. Diuse Aendening in der
ZuuunenMtxung des Doppelsalzes kann sehr leicht über-
nbao werden , wenn sie zofUIlig gleichen oder niihvzii
fachen Schritt halt mit der Abnahm« des Oiydations-
vamOgeBSt welche bei der Permanganatlösnng mit dvr iieit
8) WSDB maa mit Scli««fel>]7afibliuiQ Ueia« llMitttra von Oxyd in
Unas Tan Kiwaoijpdilsah caUccfcea will, mt mn» maa riel von
hm Ituiffo» nuetsen ; ni«fcr«l« CiiUkc«oKtM:tnr bcvirkcn oft oino
•ttfb> BnUiuif, «o man mit tiafin TrapAn SchmfeleyiuikaliumlOning
kdas BaaaiMi wahrnahm <^ot eta« m gariag«. daat di« Menge ita
Otjil« nsadiwMuul klrtu Mfako; nntg«k«hTt winl doe S|>ur g«)5H«n
SekweU^aaoMtaUi ilnrch *i«l RiMaoijdlfinnii mIit <t«atlich angoelgt,
vikrcnd mit eiaem Trapfen die [Uactioa anolicb. Die IJimag des
EtiMt ythninlunna rahm SchvcfelcTankalinm* wird darch ninc Hab-
iCtr« aicbt ÜB IPadertaa goritthett die SchwcfelcranannaamiuniTbanK
Orbt lieh daf^tn lalt Salu^Dra In <1» EUgel a«bva<li t&lhlich.
344 NivMr. z. Sit;. lUr malh.-j)h>/a. Ci. t. 1. Märt 1879.
einzatreteu pflegt. Die unricht^e Titeratellang mit Eineif
doppel^alz hat mir die Arbeit von Wochen nnbmaelibir
gemacht and ich bin Qberzeagt, daas der ftaSaHeode Widei^
Hpruch Kwiüchea des RfiRultaten meiner Versuche und des
Angaben von Morawski und ätiugl hauptsächlich aaf eine m-
richtige Titerstellnng des Permanganats von leiten jener Foi^
scher znrücküufUhren iitt, denn anch sie Tenrendeten kiem
das Doppelsalz. Reiner und sehr viel beständiger als du pul-
verige Salz fand ich die grösseren durchsichtigen Kryaialle.
Die Titerstellung mit metalliBchem Eisen ist onuUmd-
lich und ihr Resultat allzusehr von der Sorg&U der Au-
fühmug abhängig.
Oxalsänre und oxalsanre Haliw, namentlich das ozalwue
Natron das so leicht vollkommen rein nnd trocken erkaltan
werden kann , lassen beziiglich der Genauigkeit der THar-
stellung Xichts zu wiinBchen übrig , sie haben jedoch mit
den Eisenoxydulsalsen den Nachtheil gemein , daas sie ii
verdflnntcr Lösung nicht ganz beständig sind, daher tGi-
jede Titercontrole abgewogen werden müssen; ansserdem üt
ihre Wirkung auf Perraanganat eine sehr langsame.
Ich habt! vor einiger Zeit *) die auf Silber eingestelUe
Lösung von Schwefelcyanammoniura fBr die Titerstellnng
dcR Permanganats empfohlen, da ich bei einigen Versnchea
sehr genau übereinstimmende Resultate bekommen hatte.
Wiederholte Versuche haben mir gezeigt, dass bei wech-
selnden Verhältuissen der Verdünnung , des Sänresnsatases,
der Temperatur kleine Schwankungen in den zur Oxydation
einer gegebenen Menge von Rhodanammonium nSthigen
Permangaiiatmengen eintreten ; das Rhodanammoninm iat
daher für den gedachten Zweck nicht zu brauchen.
Es liegt nahe den gleichen Körper, welcher mit dar
Permanganatlösung gemessen werden soll, auch zur Titet-
9) Liebig'ü Annalen 190, 60.
J. V<^k«r4- Zur StMdung m. B^ttimmung df* itangoHi. 315
atellotig zu Terwenden , den Tit«r also auf ein reines Mnn-
gSDOXjdalnlz itn Meilen. Die« Iwmtot mau mm riM;lirat«n
«OM Pvrmanpnst, dns nun in hmsseni Wawer auflSat
und dorch Einleiten von schwefliger S2uk oder durch Ah-
dumprcn mit reiner SalK-iünre reducirt. I'la ist nt&lit f^t
die Rcduction mittelst Woingeist and i^um zn bcvrirken,
*U daa anf diern Weise erhaltene Salz, wenn mao ea nicht
dnrt:b »UrkeOiabhitze wi«der nahexnvSIlig zerwtxt, inimor
R««te Ton orguaiMh«r Satistunz xurückhült., welche bei dor
Titrirong in neulrakr LjStniug die Scheidung de« Hj-per-
»xjdn ied«r»chlag8 toii der Plllsigkeit verhindern. l)i» er-
kalten« Oxj'dulBnh wird , nachdem der ^nlnrirUberscha^s
dnrcl) Abdampfen gröHstentheils entfernt ist, mit koblen-
raomn Ammoniak gefüllt. Das niedergefallene Onrl»>n«t
ISnt man abaitzen, wäscht «s mit Wanxer ans und löst es
dann in *erdQnnter SchwefeUiure oder Salxräure, so das« die
Sftnre rollMändig nnitralisirt wird und «in klcim>rK«8t d««
Oarbonats angelost snrflckbleibt. Ans dem Gewicht des an-
gewendeten PermangiinatR kennt man aonühernd die M^ng^
dea erbaltenoa MaogaoRilse! , mau Terdönnt mit Wasser
anweit, daas 1 Liter der LßsunK etwa 4 — 5 g Mangan «-nt-
hilt. Um den Gfhalt der L&snng gonan xa bestimmen,
wrrd ein mit der Pipette abgemraiienes Volum in einer
pwogtnan Platiuschaale xur Tr>)ckne abgedampft nnd der
Idnfamd in Akt bedeckten Scbaale mehrere f^tnnden lang
^massig erhitzt; eii hinberbleäbt waiuerfreies Knlfat (Mu S04>
Gewicht nach genUgendiMn Erhitzen rollkomm^n
nt int. Im Gegensatz zu den Angaben H. Rose'a '")
nde ich die Bestimmung den Mangana in der Form von
ilfat vßUkommm rerläwig; in den meisten Fällen scheint
mir xnglcich da» einfachste Verfahren der Gewicbtabe-
|nimong zu sein. Ich habe dieselbe vielfach angewendet
10) Haadtaeb 0. Aufl. «4. PiakMor Leipiitr 1871 t, 7fl.
■S46 tlMMt. t. Sili. d. •mOh.-jJt!,^. Cl. r. l.
nod auweiultfu luaao; ein b<!M[iicl
nügoii.
2Ü0C. «an- Lösong ron Mangansulfiit binterlieaen
tMf^i dem Verdampfen und tiutivÜNMera ") 0,1635 ^m Ma804:
mich 'Lof^X*. von 3 Tropfen deetJllirUr
Schwefelsäure und aberinxligem drei-
stritidigvii Erhibb!>n 0,1635
wiederholt 2 Stunde erhitzt 0,1638
^1 Tropfen ächwefelHÜure und wiedeniiu
2V. SlnmK'H ^rhÜKt 0,163 j
navh tttwrnials dreistündigem I<^rhitxea 0,1635 „ „
Zar Gehaltsbestjmmanif einer ClilorUrlösuDg ver&hrl
«lau gauK in gleicher Wet§e, nur setzt man der [litaung
vor dvm AlNlampfea atwiu rerdiinute reine Schwpfelüsure
xa. Ans der ChlorUrlösang lässt sich das Mangan Übrigens
anch 8ebr leicht iu die Form von Oxydoxydal nberlUbreib
Siu vrini xu dieaem Zwect mit etwiu reinem Queckailliei^
oxjd ") rersetii, abgedampft und geglüht; zuletzt muHs
tnui im oBcneii Ti«f{ei anhaltend uud atuk erhitzvu nm
CoDstanx doH Üewtcbta za erreicfafln.
111 Die Schult' «aril^ anf ebit« OiMxfaB erbitit ; ich habe dicMO
Or«« Journal f. pr. Ch. j'i]9,li^ iMKhridMO : DarehmwMT iht FbrnmenriaKi
IV eiii.i 13 yUauachen tdo l'/i— ^ cm. UGIm, SpitM il«r Ptuuam
3 — t an. T«m Boicn der Scbaale «ntienit. Mit «in«ra Buwen'Mhn
Br«ia«r geUngt et allenlinjri kann dat Hanganaiüfat KsnlgcDd tu w
biUen ahua <• tkeilmiae n leisttun.
12) Zur DaratdtMf; dea leiom QnecksUtoroiri* vlnl kiaDklier^
SaUinaU nil '/■• ■«!■■« QevMitte roäen QaKfai1tH>n>r7>l Innig n-
MBrneniiuicbeii und i» Saadl«') auf einer Panellanwkale (a
GU>bri<fatn mblimirt. Aiu lUawr JJitchnug nbUnitl <1h Clil»ri4
twar etwa* whwierljrn ab ohoo Ziuatx vd« Oifd, nun erbüt m
«oDkonrnm rein. Da da« Chlorid daa QnMknlk«« flikhtifar tat
die Cliloride der TenumluiKcnilcn Hetal)e.M blelbM letstcm ali<
im RDclutand. An* der Utonc <!«• m fcraialftcm Cklvridt «)rl
Oijil ia bakannterWuiM wit fiianfrder Natroalauge gcfilU. Nadi vollk«
mtaani AusiraKbM)U«unia,d«M4 — !iCni.dtBlrodL«aanOir4aini
^^
/. ViOUtrd: Zur Sehriduitg u, Sttlimmunii <tt-i Manyam. 347
I
I
41) cc wn«r Lösung ton ManganchlorUr hintertiesseu
dmi Abdampfen mit Schwefelfünre O.Sä&Ogm MuSO^.
nach (If^ni Abdonipfm mit Qiieclnilhrroxjd
Qua OlBben 0,I63S ,. Md,0,;
u» 0,3250 MnSOj berechnet Otl643 ,.
Di« Tit«ratellaug des Pemiauganat« winl gHnz tK> iitu-
IfffUhrt vri« obvn fiJr diu MuDfpnbeHtininiaDgeB ang^eben
Rl; man mtxt etwa t gm Ziukvitriol 7.11 und 3— 3Troitfen
moK Salp6t«raänrfl. Üie Mfisitgkfit mu^ zuletzt deutlich
twh gi'farbt Min und rliiii« Farbe auch bei häufig wied^r-
bolteni 8cbwcaken and ScbUtt«ln behalten.
Di« DarslHlting eines ganz reinen MnngausakeH sowie
Jiu Gefaaltsl>estiiiimiing der LAaong tiind umittiindliche Arboi-
tnt; jede tiichtS nichtige \Vruurcini;fnug du» MtiiigauKulziM läsxi
ion IStw der damit gestellten Perniaiigajifttlti§ung hüber er-
«woganai nnd blanlifri PUtiaMiiMl« uklnirt Itfinnn durch Aw W«n>e
■irr du Aoit« b«nierkW«ii lUckst^il binterik^«)). DIfi« r^ine Qneck-
dWoijd Uait itch in JuAnKlj^MTicIfacb mit VorlheilHtmeDitiia. Faxt
dbKaU ' hleibcD va1Uläiiili)t all Ox}^«, w«nii die LEwuneuD ilim-
Cklurjilr kailbmiiril abitnlanipft tmd ic'ir">t>t wcnlun. (i,»liKS
Ziakoifd to äalnaurc f«t3«t, bb nkh« snr TKickn<< i.'iut,'nliunptt mit
M«n (tnaduilbcraxj-'l ««nttil, fliagtrockont und gv^loht hinUrli outen
<),ttt&''i ijnt tUHotjA; UM 0,fl570 WlnoDthoiyd wnTil«n in gleicher
WaW fi.O.'.kn OiiL. aoa 0.IMS3 Bbenoiyil O.O.tUO d«r betr. Oi;d(- er-
UIub. Ich lialTc «» ßr ««Bi|t«r niniUndlicIi Ai* ^lallten üchwcf«!-
MfUadugra TUR Kink. KD|.f«r, Uknpui. Koball, Nickel. Eiti«ii u. s. w
ä SaltnUn aJ«r KüoiipiituMr la l^n und. wie «tt^rjrebm , in Oijrd«
tkrtMtUtrtB, ab lUisi^lbcn int BoM'üdioa Tiagoi in Sulfi^rv is rcrma*
Ma min narii der Wiedtr« ii8<k*«n( mit A11cflli«n in Tililrii. Niuiirntlich
•taa. wi* m Uaflg An Fall, «in Tbdl d«« Nioil«rw:liUK* »n d>-r Wnad
4h rsOnttfSmm Cwt hattol, durfte dl« BcaUmmna; mittdat QiMfik-
•flhoujril dM ««aatUkbe B(*cklemiii[onK and VerdnCutna^ darirbclt
hctUnhren. EtaiMXj^ und Thoand« ««r4en aut d«T l/uung der
dibridr, tdcbt dnr 8atien1i>friulu, dnrch (^nceknibrroxjrd icboii Wi (^
■ahalkliei' Tmiprrator nuch onil ntlitiailiir fcoQLllt, frei vun Alkalien.
Am nielit Toa alfcaliiclita Krdtn, wenn mIcIm TorbiDdeo dad.
350 Jfiicfttr. z, SUi. ä. maih.-phi/s. a. v. 1. Mär» UfT8.
kurzem Stehen abermsls nnd der Wechsel KwisdheD brif
lüs und blau lässt sich beliebig oft wiederholen. Du
Wiederblauwerden erfolgt immer von dra* Oberfliehe der
Flüssigkeit aus , wird durch Scbüttelo oder Schlagen der
Flüssigkeit beschleunigt und ist mithin Folge einer Oxj-
liatiou durch den Sauerstoff der Luft.
Diese Erscheinung ist bedingt durch die Gegemnit
von salpetriger Säure. Indem die salpetrige ^nre dei
Waitserstoä' der JodwasseratoflBäure oiydirt, wird sie sdU
/u Stickoxyd, welches in dem Wasser gelBet bleibt und
sieb an der Luft wieder zu salpetriger Sänre oxydiii, m
diinn von Neuem Jod aus der JodwasserstofiGsSnre in FieilMit
KU setzen. Das Stickosyd Dbertr^ mithin einfaeh den
Siiuersioff der Luft auf den Wasserstoff der Jodwasaerstoffinnie.
Die Keaction ist sehr geeignet die vermittelnde Rolle
der Oxyde des Stickstoffs bei der Scfawefel^ure&bricatioi
dnrch einen scböuen Vorlesungsversnch va demonatriRD.
t^ine sehr verdünnte Jodkaliumlösung in einem groMCB
Kolben wird mit Salzsäure, Stärkekleister nnd einign
Tropfen Kalinitritlösung versetzt. Man lässt dann asf
i'iiier Quetsclibahnbourette verdünnte schweflige Sänre m-
fli<!sisGn, rasch bi^ nur völligen Entfarbnng, ohne einm
kli^inon Ueberscliuss von schwefliger Säure ängstlich ver-
meiden 7.11 wollen, sonst wird die Mischung anter der Hand
iiiinier wieder blau. Dass das Wiederbtau werden von ds
Oberfläche aus erfolgt, ist nra so deutlicher zn sehen j»
w<-niger Nitrit /.ugesetzt wurde; bei mehr Nitrit wird nach
einigen Minuten wie mit einem Schl^ die ^nie FlKstj^
kt'it blau. Der wiederholte Farbeuwechgel ist höchst über-
raschend, daher der Eindruck in der Vorstellung des Scfafl-
lers dauernd.
Daii Wasser welches ans einem grossen, anch zur Heil-
ung und znm Maschinenbetrieb dienenden Kessel destil-
lirt enthält in der Kegel verhältnissmäesig grosse Mengoa.
J. tWfcord; Xwr N .'.-..'„
II. II' •}•%•■ •^■tfti i/*- M.ing^iux. S;' I
I
I
von lalpctrigcr Süure , (U iIit (ielialt li«» ^petwwos»««
akh in ilcm De>tilliil couceutrirt; es winl auch Wi laag«
fortgesetzter Destillation nie gaiiE Frei von salpetriger Saure,
»eil di« Spvisepnnjpe immer neo« Wmwt iu deu Ke«se]
äafQbri. Aucb bn deii Titriranj^n mit Permauganat
ilarf wlbstvArtitüiiiilicU keiD Wa&tor angeweadet wenleu,
nrlchm salpetrig« Siun? vntiiält-
Naclutdiend sind die Resultate einiger Titersfellougen
nadi ritrscbiedencii Melliotlen mit einander vetgliobon. Zu
allen Versticlien diente die gleicfae PerniangauatUistinKi welche
aas reinen Erystalleu bereitet tind nicht ganx ixhntol-nornml
vor. Die letzte Coluiuue „Factor'* giU das Volum einer
Zebnt«I-Noriual-LSsang an , welches nach dem Krgebiiisa
iIm betr. Vertiiche« I rol. der angewendeten Permangaunt-
lÜMin^ äquivalent wäre.
^m änbatans
1
l*erninugaiu>ttüsuiig
■
Gib. Uebrancht CC.
Factor
ESacodoppelsak piilvr, frimih
1,SOOO
38,6
0,991
^ klan.- Krynt^ille iilt
M(Mfi
36,4
0,984
n •» '1 ••"
d«re Darstvllg. alt
l,39t5
3ß,0
0,087
0,3f<5Ü
58,6
0,98>
n
0,446&
68,0
0,980
Bwnauimoniakahian (mit
/iuk reducirt)
1,'2G35
2G,7
0,982
Girnn, Droht
0,200f>
3G.4
0,981
IToterschwefli^^ureüi Natron
L&song, l'W-tor 0,0^1
ft.'JftM
'•)10,0
0,980
M " '•
m,iia
■20,0
0,980
^H
ilO.OS
30,2
0,980
^B
.19,'>0
3<l,4
0,980
K -mn^ 10 aC.
ai.G'v
0.988
P 'liui.MnSOt
21.7'*)
0,984
lU) Sit ^fm ioAKmng v*t%üipmttm\.
14} Ja Baf Db«rciii*Uiuiii<.-nili- TitriniB^m.
(lirTÜ J. »■üi.-|>hjs.CI.|
ti
352
Kai*U. 2. .-iU^. -U MMlA.-jAy. I'J. r. i. iUrt ISn.
Wie man »i'eht, «^Ut di« BMtiiitniim)i mit IrUcii lie-
reitet'^ni ))»lverigi*iii Kiw^tiiloppdsaU rincii vittl y.a tiolieii
Titer; die jo<Iouie4ri«!hen Tit«r8tellnng«n atimtnen anter-
einnnder volhtim«)!^ iiml mit «Wiij^nifteii mittelst Nntrüii-
oxulat. EiMtnaninioiiiiikiiliiuii tiiid metnllischcin Ei<«ii sn guf
wie volNäDilig üboretn. Die MniiftitiivitriollÖHaug rrgiHit
den TiU>r erhchlicli xa Itoch; sie miise wohl trotz aller sn-
fp^wrnduti^ii Sor|{falt doch nicht Tollkommeu rein gewesen
»ein.
Terbalt«ii des Miin^'Aiinxjduls !;e^eii Periimn^iiiiil
1)«1 (ifl^^nivart starkor Sftiiivn.
Mnii nimmt, wie est scheint, xiemiich allgemein «n, div
Kinwirkiing vnu Pormaiii^Dut hii( MiingAuoxjdolstilM* werde
dun^li freie Säare rerhindert. Diene Annahme i.«t eim-
irrif^ Vorr-Ögert wird die Reaction nllerdings, aber keinm-
wef[8 verhindert; snch an;< Lösnngen, welche von Mineral-
ftiiiirou mhr fiark sauer Rind , lässt nch Aa» Mangan durch
Permanftanat To11i>tändi); lui^fallen ; dabei küunen die Ver-
bälluiwe, VerdUnnaug. Menge der Säure, Temperatur inaer-
balb sehr weiter Gränxen schwanken nhne das Rnrirejiiiltat,
die voll<itändiKe Äti'sfallung di-n Maiif^uno /u beeint rUchtijfim.
Im Allgemeinen wird die Bildung von Hyperoxyd durah
Coiicentration um! Tempi^nthirerhöhnng bcKflnMigt nnd be>
•chleunigl , dureh Verdünnung und .^urezmtatx erschwert
und TerlungHamt. Kine »ehr verdOnnte MauganssdilAsang
mit Permanganat und wenig SÜnre verseUt, bleibt bei ge-
wöhnlicher T«n)]>pTatQr Stumlen lang klar und roth , all-
niälig aber trübt »ic sich durch Abm-heidung »on Hyp«^
oxyd und veritlasxt sie ; wenn die Monge de« I'ennnnganat»
»ir AiudälUiug eben hinreichte, so ist die Itütbnng uaeh
3— .1 Tagen Tnllständig verachwandeo um! die abfillrirU-
Flnrntigkeit vollkomnieu frei von ^langao.
E< iid eine bekannt« Tbatsacbe, dan die bei diT Ti-
J. rxlIWrif ' Znr Hdtäditttg u. Btttimmtmg de» UaHgwu. 35S
I
I
trirnng von ßisen oder OxalsüQre mit Permangftnat iuu:b
Befinil^juiig (lor Oxvdation vcrbldlx'ndi-u roM j^cfirbteo
stark sauren FlUssigkeiteo in kurzer Zeit ihre Farbe ver-
liurrtn. Mihi erliUrL sieh Uie« äUü einem v^rfiiUea der
fmsQ UelKTuatiganränre >'j odi-r uns der Keductiou der
S&are durch organbche SjtoSe *•); in der Thal beruht aber
dies Nacbblcicheu auf der Keduction dvr üebermangan-
>inn dnrcli das in der Lilsniig vorltandeue Oxj'dulxak, denn
rrioiis WaKüor mit SchwcfelsÜnrv oder S*lp«teräure an;;«'
iftnert und mit einetn Tropfen Pertnangauatlösang ge-
Inrbt bcUUt seine Farbe viele Tage läng, wülireiid diu
gkicfac MiMhong, di^r nun etwas Maagauoxjduliuls
xmrtzte, tiaub einigen Stunden eutfairbt ist. Cancentrirtere
tü«aiigea Untaea andi, wenn »ie mit sehr viel rjänre ver>
Mtzt wnnUti t das Mangan rascher fallen. Daa Maugan
mlfiit aus 90 cc. PennanganatlCsung (nahexn zelmt«)-
Bontuü) in 2O0<x. Wasmr gelüst mit lUUcc. äul|>i'tvrsüiirr
(l.:i»l).G.) und ROcc. der gleichen PermanganatlÖiinng versetzt,
hatte beim Sterben über Nacht alk-^t Mangan nU Hvporuxyd-
hyJmt fallen lasMii. EJeini Erwärmen geht die Abscbeiduug
Mhr ria) raacber ror Hch. Die l/uung eiuei« crbHengrosseii
ätilckes MangauTJtriol in 2 — 3 CC- Wasser mit dem fünf-
beben Valnm verdflnnlcr ScbwefelKünr» (1:6) varmischt,
md brioali« zum Sivden erhitzt, gibt b«iim Eintropfen von
IVniiaDganatlänmg sofort einen Niederschlag von Iljperoxyd,
Ad3 nur clwu angesiuerten Liniingen wird dai Mangan
datvh Pennanganal in Akt Wiirme fiut ebenso rasch und
TulMändi^ wie aus neutralen Ldaongen auageßillL
Die Piillung einer «tnrk sauren Manganoxydulntlx-
löaang mit Feruianganat ist der bequemste Weg zor Dar-
«tellDDg eiuaa aebr »chi'inen nnd reinen Hyperoxid hydrati-s.
ir>) Froenin« Aii1'*1|iii>k t. ({iiaot. cb«in. AnBljHf, ;>. Anfl. IHßt,
!i fltutku, i^ TiLriiamtlKMl« He. 2. Aufl. l.j>i. l^Tß. 'il.
IS) Holir, TitrirmtlMaa, £- AnH. 1877, IK9.
23*
354 JVodhtr. x. Säi. A. aitlJi.-ji&»>. CI. r. 1, SOn 009.
Man lS«t 10 gm Haiif^ritriril in Vt Libr WoMer, Mtiit
100 ec. ßftlpetertfnre (\.1 ap. U.) so. erliit^t bb uabv xnm
Hieden, t]r5pfelt mne concenttirte Pomtatig«nBtlri«nn){ zu
nncl lässt xiilctzt mit dn^m üeberwliaüit von Permatiganal
«twa I Stande aof dem Wa«erhad digerireii. Der NieJer-
Rclilag ist sehr feinpalrrig; unter dem MikronVop sieht «*-r
»uie •KW ei» krystallinischcs I'nlver, doch ist keiDcrIet bv-
atiuimt« Form in erkeoneD. Wendet man wenifjer RSare
iiu, «n »rhXH man ein weniger diclit«« und st»rk kalümltigM
HypiToxyd. Der Nii*dn^h1aff wird mit hetfiseoi WaB§er,
dem etwas Salpeteralure angesetzt vi, erat dordi Decantiren,
dann atif dem Filter gewa*clien Lind in Iläufcb^rn not Flirm-
japier geitetxt nn der Luft geirockneL Man erhalt ho ein
»ehr lockeres «tark abfSrbcndes i'uKer von prachtvollem
liraDUBchwan. dessen Ln^er au den kupfrignn ^cliillcr i|i-r
PnriRerhlan erinnert. War die Mangan^lzlSHung frei von
anderen Schwermetnllan, m> iitt da« Hyperoxydby<lrat min;
biSchntens enthält «t Spuren mn Kali.
FDr die oben l>oschriebene TitrirDUg de» Mangana iat
ein Zamtz Ton äaitre nicht »bsolnt erfonlvrlicb ; wi>nti dii*
angewendeten Materialttii namentticb da« zur VcrdSnnnng
Itenntzte Wasser rein nnd von organischen Sabetauiwn
vollkommen frd sind, vX es gleiehgflitig ob das Mangan
aus neutraler oder nngesänerter Lösani; gefüllt wird. In
ncntralni LQiiuugen wird aber die Tilrirnn^ neboii dnrcb
die mininwleten Mengen von organischim Suhstan/^n an>
■»nglicb gemacht, indem diese das Zusammenballen des ge-
bildolt'ii Hjrperojtyd« und die KiKrung der Flöfttigkeit ver-
hindoTu. Eine ^[ilug^ncbIor1i^lüBung ^. B. i wek'hi- ans
Ptnrmanganat durch Reduction mit Salsdnre und gewolin-
licbeni Weingeint, Abdampfen zur Trockni- und Wiwleraiif-
iBsen in reinem Wasser dargestellt worden war, galt auf
Zusata Tou Pcrniangmnat oinf ilnnkelrothbraiuie trübe
Haue«, welche »ich anch \m tagelang rortgR<Ft7ti>r I tigentnin
4
IN der \V^ate nicht klärte. DieMibe ErwhHnaii^ wiinte
wutiuliituiloH l>eohiictil«L, wetiu iu»n xur VorJUmiimg Aas
ans dem grusscn Hctx- und MüBchineakessel des Laboru-
Igriiimii defltillirte Wasser bimutzt hatte, oiler wcqd di<>
LOinngen durch Papier tiltrirt ivordeu wiir«n. lu alleu
dieseti ^tvn Wo» »«h nber die Titrirnug sehr gut obne
nlltf aaEtallige Ersclieinutig und mit vollkommen richtigvm
Be«D|tat ausf^liren, wonii mau den (^»uugou vioig« Troplea
Sdpetirrsäun- ziiKetxte. Durch AuKfuhrung in saarer Los-
ung wird also dos Verfahren .tich«rer uud von aoIckeD
kleinen Zufälligkeit«» unabhängig. Da Sohwefelsäare die
llyiMn-oxyilbililDng viel mehr verzögert als Salpetersäure,
SD Eiehv ich die leUterc Siinre ror. Ist die LOsung in
«reicher das Mangan titrirt werden soll neutral, su »i-txt
nnu ihr 3 — 4 Tropfen reine farblose tialpolarsäure (1 ,2
■p. G.) Ku; Ut sie sauer, so ncutralisirt man erst mit
kohleuaanrem Natron bi» zur beginnenden Ritduug uiuv«
bkiibtüuleu Niedeischlags nnd gibt dann einige Tropfen
äalp0t«rsänre zu.
Vcm Salzsäarc aaoro Ijösnngen lassen sich natürlich
PcnnaogaDtU. in der SV'Ürme nicht t)trin.-ii ; Clonne-
dngegen in kleiner Menge schaden durcbau» nicht.
Bei grOt^eren Mengen von Chlormetall (über 'i^ Ürumm
Chlor im LitroJ wird da« Ende der Titrirung unsiclier,
«ril die Färbung auch nach der völligen Auütalluug dos
iimafmD» nicht länger als ^nige Minuten sU'heu bleibt.
llkD thnt dann bt-sscr, die SalEsänre durch Abdampfen mit
SdiwefeU&are au rerjagen.
TreniinnE des Kisens von Mana-an.
Von düo das Mangan gewühulioh begleitenden anderen
Uctallen Übt nnr das KiKen , wenn es in grösiwrcr Menge
wriuuulen ist, na«o navhtheiügen Ginfluss auf diese Titrtr-
■ethode ans.
3S6
NacMr. .-. Bits. >J. u>a1A.-jA74. CK f. 1. Märt J879.
Bei Anweiidting neutraler MnngaiunlxItSeDnKi'" wird
)H^1lou durch sotir ^i-riiigt- MDa<^n von EiB«uoiyvlfULEE ilas
iVbsiUcn des Niederschlags Tcrliiodert ; diu PltUsigkeit bleibt
trftbe niid uadnrclisicfatig , so dass sich iiirt> Farbe uivht
b«urt)ieilen liisit. i^ind griSssere Meugen vou Eisenoxyd-
unU xogegon, so fcillt fjl>erbau|>t kein Ujperoxyd nosL In
der angeoänprten Lösung sind kleine Mengen von Eis«n-
oxjdwtli! ohne uaohtlieiligen Kinünss, griSssere Mengen ver-
hiud«ni luicli hier die Bildiitig von Hyj>erox]'d; »tir wenn
aebr viel Säore xngesetst and nnltalteod erwärmt wird,
ßllt eine Verbindung roa fiÜMnoxjrd mit Mangauhyper-
oxjd aus. ")
FQt die Titrirung des MaDgan» mit PernwngHn«t
lonsa daher das Eisen vorher entfernt werden. Die seither
Shiivbeii Methoden der Trcuuuug von EtM«nosytl und Man-
ganoxj'du) lassea aber Vieles xn wQnschen übrig. Die
Fillnug durcJi kohlentianfen Baryt, oder dnrch Kooben der
ewtigKuarea Lüsimg liefert ein mnuganhaltiges Eistmoxjrd
und man mnse fllr einigermaasen genaue Scheidung deu ,
ProeesM wiederholen , wodurch das Verfahren zu amstSnd-fl
lieb wird ; auch 'utl Rssigi^iure zu venneiden, da >>ie in drr i
Wärme durch PermaDganat oxydirt wird. Die neuerdings
Ton Kessler ") angegebene Fällnng des Eisens als bosinch«
OxjdHnlfat setxt müglichst rolUtUndigi' Neutmlixation der
LOsang Toraui, «ine selbst mit Anwendung der Ton Kessler
empfohlenen Tropfapiurate immerhin noch recht langwuiltge
and unangenehme Arbeit. Ich wCrde in der Thmt Aiutaod
nehmen diesv rerbesserte Aollikge Act Maogantitririing mit
Permangaiiat xu verölfeutlicbeu , wenn ich nicht xugleioh
fOr die Abecheidnng des Eisena ein eintacherM und tdII'
kommenerea Mittel anzugeben wümt«;
I
I
IT) Vgl. Humj Cbem. Xm« S6. :!l^.
IS) Eowler ZciUchrift f. aaaljt. Chemi« IK, 8.
J KntAunl* Zw Sdutdiuiji u. tttjaimmuiig du itoM^an*. 'ibl
I
I
Vemctxt miin Ate V&atiog eines KütcoosydsAixes mit
Zinkoxyd ioi L'cbcTifchuss , hu fällt ilax Eiseuoxyd itorort
«Dil bei gewöhnlicher Temperatur vollRtäiidig uieder.
Auch wen» die LOsiitig reichlich Mangui vuthült, ist
it«r Niederschlag luich dum Atuwasohen TÖlli); frei Ton
Mangsa; er ist vou hellerer Kiurhe und erscheiut etwM
dicbtor als Eixeuhydroxyd, wi.-aii;st«its setfX or Bich sehr
nach ab. Derselbe enthält Ziukoiyd in chemischer Ver*
bindan^t and steht dieser IJointAud offeiilmr mit der Ab-
ireaenbfit des Maugsss in ursächlichem Zusammenhang,
Dss Bisenox;dhTdrat TerbfiU sich gegen Metalloxjde ähn-
lidi wie oben vou dein Manganhyjwroxyd erörtert wurde;
dio Üegenwart des Zinltsalifes rerhindert das Niederfallen
(un M&nganoxvdul, wie dort mit Maugaiihyperoxyd.äo bi<T
uiit dem Bi-'<4^noxyd, indem diLsZinkox)-d btatt des Mangau-
ox^duls mit dem aiederfsllendeu (.)xyd iu Verbindung tritt.
Du xinkonydliultige Kiitenhydroxyi) liinterlüest beim Au»-
glühen ein aimmtbraunes Pulver, welches von dem Ma^-
aelen zwar schwach aber unverkennbar angezogen wird.
IX« Verbindung gebart also su der Gruppe vou niagne-
ÜMhen Oxyd-Oxydulea , welche neuerdings K. List ") be-
«hrifibeo UaU
Die über dem Niederschlag vou Kisenhydrozyd
Mebokle KlUüüigkeit ist milchig tftlbe, läuft aber klar und
nueh dnrch's Filter; diu i'lltrat eutbäit keine Spur von
Euea mehr, wenn alles Eisen als Oxyd vorhaude» war.
leb benutte zu dieser Fällung des Eimu dss käuiliehc
Zinkmiw, w«lohes ich »teUi frei von Mangan Verbindungen
gHiuideti habu. Dikss«lbe ist gewöhnlich mit nllerlmrid or-
tpuÜMben ätuflen, Fasern, nolzsplittern n. dgl. verunreinigt.
Man ginht daaselbe im otTenai hesutUchen Tiegel unter
hiafigru UmrCLhreai stark und auhaltend , reibt es dauD
IS) Beridlto der i]<:ntMlwii diirm. thMtlndaTt II, 1612.
3fr8 Narbtr. t. Sit». A w/ifA.-jA'^i. CT r. / MOts JtffB.
itilL \Viu»er HD 1111(1 Kclilfiniiit lU.« xarle Pulver von den
«ehwwea Zinkköroeni ab. Eine Prob« vom tintenten
Tb<^l des wißder uhgeswtKten J^cblammes pröfl man anf
etwaigen (.ielialt an Teinvivu Mntallküniclien iltinth Auf-
löiieD in vcnlüiinti-'r ifcliwofet- od«r Salpßt»r-Säure, die mit
eitlem Tropfan Perraanj^natliMuDg gefTirbt ist. Die Färb-
ung darf dabüi nicht vt-rscbwindvii; auch nicht b«i Dige*-
Uoü iu dw Wärme. Das Oxyd wird mit Wiiwer angenibrt
xum Gebrauch vorrätbig gehalten.
• Metall legirungeu vrie die verschiedenen Eiscu- und
Süthl- Arten, die mangati reichen PtTroiuarignne M-<Td<*ti xnr
ikstiiumuQg d«< Mangans zweckmässig in verdünnter
Schwefelsäure unter Znsatz von Salpetersiinre gelöst. Miui
ituivbt die Auflösung gleich in der Litorfliuche, die auf dem
Wasserbad erwärmt wird. Iu einer Mischung aus 3 Vul.
verdünnter Scbwefelüilure (1,13 8p. 0.) und 1 Vol. Sal-
petcrfliiiir9(l,4sp.G.) löst steh der gewöboliche Flascbenilmbt
beim Krwärmen auf dem Wasiterbitd. ohne dam die Qaseiit-
wickliiiig Htilmiich wird, in 5 — ti Minuten, doch natH taut
längere Zeit digeriren um das Eisen vollstSndig in Oxyd
7.n verwandeln. Kiwasn wind alle ^^ubHanitvn za Ix-lianddn,
welche von verdünnter HchwcfclDaiiru udt-r von Hidputcr-
f£ure gelUst res]>. an%eBch]o«en werden. Maoehe Erxe
and Schlacken lassen »ich nnr mit HGlte von HulKAäurs
anfscblicKKt-u oder werden von Snlsräure leichter safge-
schlossen als von anderen t^äuren ; in diesem Fall vertetxt
man die salxsuire LUtnug uacb der Oxydation d(w Kioen«
ohne von dem nngt^löMten abicnfiltriren mit rtwas concen-
trirter äcbwefelsäure und verdampft sie in einer ['ot7.elbin-
sehale zaenrt auf dem WMmrbtid, daimch auf dem Gaaof«n
bts die ^hwefelsüure nnfdngt nbzu rauchen. Man apBU
dann die Maww mit Walser iu die Literflasche S1*er.
Die llaoptmane der Säure wird nun mit kohlensauran
J. VM'tni: Zur S^tidttitg u. Br*tim>nn>tg ilta Matigan*. 359
trOn iiJer AoUoatroti *') nentralitiirt, dann [;il>t man in
Wn^ff niir(^?x'liliiiiuilt«.<t J^inkwvi«:« ku, bU iillo) I^i»;n ge-
BUIt ifd. Uan erkennt die» darnn, daas die Lösung, welch«
Iwi allinüli^fim Zitsab?. <lei« Zinkosyds xuen>t div dmiklo
PKrbang «Iva bastauhun Ki«Miu\yilnilx«!t uuniniint, plötzlich
[ppvinDt, und die FlQsaigkcit (Iber dem Niederschlag milchig
wird. 8clbKtver«tindltcb kauu die vorherige Neiiintlisation
mit Xatrou aacb nnterbk-ibcu , sie kitnn ebonsogut ditrcb
IZinkuxyd bewirkt werden. Nach gcscbebnner Fällung füllt
mui die Ftiv^che mit Wasser bis xur Marke , mischt , tiuwt
einigt* Minuten absetzen nnd fillrirt durch ein trockene«
' Falt«nBlter in ein trockene« (iefuit«. Von dem Filtrat wird
eia Thiril (200 cc) ul>gpmc8»en , in einv KochBaMche g»-
.limcht, mit '2— l Tropfen Salpeiersfuire angeeSuert und
tarn Kochnn erbitxt. VVvim diu Flri.-»igkvit kocht, ninmit
toüo den (Cnlben vom Fraer nod läset die Pennanganat-
^iMang au!> der Itnretle eintropfen. Mit einer Kweit«n oder
[dritten Portion di^ Kiltrat'* kann die Titriroug wiederbolt
1 werden.
Die Vernachläsaignug de« Ranme», welchen du geeilt«
' Ei»enb,Vilroxyd, sowie der Hwa /i^texetiti' kleine Ueberachuss
VDoZinkoiyd eiunelimen, Tcrursacht allerdings einen kleinen
Feblnr« dessen QrS»o mit der Monge des Torhandenen EiHims
wiebat. Aber selbst wenu Ton einem an Mangan eehr
Armen Ei»eti ztu Manganbestimniung 2Ü tir. in Arbeit gc-
Baninuni wurden , wird dieser Fehler den Mangangebali
iocb nnr am einige Tausendstel ku hoch ersdieinen lassen :
ter IcHiiii daher fiiglicb vernachlässigt werden.
IHe nachstehenden Miinganbeatimmitngen wurden mit
iß 20 CC. «iner Mani^nnTilriollüisung enthaltend 0,1 935 MnSÜ«
■OBgrfBlirt unter Zusatz wechselnder Mengen von Eisou-
^P W) Dtu MJir reine blittrig« Actustron der dum. Fibrikea ent-
Wt fa dsr B«f«l itwa» Huguu
3«0 XadUr. c. SitJ. J. math.-pltif». n. r. I. Märt tHTJ.
cblorid, wlcliw IVei voit Mjinguu atia Kiwmttninoniiüialaut] *')
ilari^mtullt worilvn w«r. Nacli <lor Fälltiuß wurüe AuT
1000 OC. verdünnt.
Ilei 'i, iii») in«lir IJramni Kiaennlilorid per Liter war
div lijadruavtioii zu rasch vorübi-r^i'hi-tid, um mit HtctuThrit
erkannt za werden, in d«n VersucWn 5 und ti ist d<mhnib
die Siibwinre darch Abdnnipf«» mit ij^vefeUäure uosge-
trivben woid«n.
Fnctor der PermtuigMiutlüHang 0,^77.
F.i»-nchtoriil
Zar TltrinuiK
ItobniKfaL
<>in.
AbKonrnMO
PWnHRir. C(X
n
1.0
400
17.4 1
17.5 1
400
2)
1.0
400
17.4 1
17.5 1
-100
a>
2.0
400
17,6-18,0
<)
3.0
40O
18,5— 19,2
5)
3,0
200
200
• 200
8,8
8.8
8,8
6)
6,0
200
200
200
6,8
6,8
8,9
Allgew
eudvt :
MnSM
0,1931 Cm.
0,1931
0,1948
0,1 ^35
Verbiillc» di*r Miiii^AnoxydutHJiltc Ri'^ßn Blt-ilijporoxyd,
Cblor, Brom ». s. w.
Wiüderbolt ist rorgcsclilngen worden, da« ManKan-
hyp«n]ijd gunz aus ilvr R«ibo der «igcntUnmlichen iHy-
dAtionastaien den Mangans ku strcicben tmd dssMlbc als
31) Dk UcBklMa EUwmIm, Vitiiol, du ^tümT ItappelMb fllr
<li( AHljrto, kfjitaHüirtM wie nblbnirtM Enrachlori'!, alle tait Atu-
Rilwe dM BfMBanuMiiitlEibaDa fand Ich immor nuuiimalultifr.
I
4
/. Y<ilh<ud: Xur ScAridang it. llttttJHmitn^ <lei llau//ait.>. 3l!l
r
I
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i
Uaoxanat vdtr Permuiiganat <I€h MungnDoxydubi xu h^«
Iruhten, Bs Ibat sich luaucherloi ge^^en diese Au({iiK«uii)f
g«)t«Atl nwciicn, dodli scb»iat mir iks Verhnitvu der Man-
H^DXjrdnlsaW' ji^ffcn LVbcrniangitnsäurt! sehr zu Giiustfin
dvraelbeii XU sprechen ; auch die Kinwirkmij; linderer Oxy-
datiuiut mittel auf Mim){anux}*duls»lz«. iiiimeDtlich diu des
BIf>iby|>eroxjda dürfte von dieser Auffassung aus ani ehestmi
■•rUäriicb werden.
Bleibjpvroxjd fallt dos Mangan atu iioutrnluii Lösuu|{eD
ah Hyp«roxyd. während c« in aalpetoRtaurer oder sohwelcl-
nnrer LOsong OebermniifpuiaiDre erzeugt.
Diese Wideii Rt>aclinuen stehen cinigermaswn im Widw-
vfirach mit der gewijhulicheu chemischen Erfahrung. In
tlvr Kvgel winl die Bildung eines hübereu Ox^ds, wenn
dieses die Eigenechaften einer starken Säure beiütxt, ganz
weMuUicb begOmtigt diircli die (iegeuwart starker Uftiien,
Jnrcb KRure Reactton aber ertchwert- Hier t«beii wir da-
gegea bei ueatraler Reaction nnd bei Gegenwart einer
starkeo Ba«e, nämlich des dureb die Reaction gebildeten
Blnoxjda, ein niederes indiircreutct Oxj'd etit»t<}hen, wüh-
raad hl der sanren Flflasigkeit das stark saure höchste
0%yi des Mangans enceugt wird.
Diase scheinbare .\ numalii^ ist auf Grund der im Vor-
hapheoden niedergoK-gtcn Erfahrungen über ilns Verhül-
ICSI der Uebenaoogan^ure gegen Manganoxydutsalte leicht
ta erUären.
Bei allen den Reactiouen, durch welche das Maitgau
IB Hjrpeioxjrd nbergenthrt wird, bei Einwirkung vou Chlor,
Brom , Bleichsatzen , Meunige n. s. w. sieht mau in der
Rrgel KoIetH die l''l(lsi*igkeit die Rosafarbe der Uebcrman-
gainiare annehmen : diij Erscheinea dieser Farbe galt Ja
Hol der früher in der Mineralanalyse so vielfach augewea-
deten Pillmig das Hangaas aus essigsaurer Lösung nach
362 jiMitt. i. Siu. ä. m<uh.-ijU!/s. a. «. i. icui iwa.
Schiel uIh ein Zeichen der volloudeten Oxjdatiou. Nau
uIht XU lH4oliti;ii, <W>< Mnn^iuitij'|i«roxv(ltij'(lrut sich gi--gi^u
jeiie OsydationsmtHol vollkommen indifTercnt verhiilC nnd
dnrvh dieselben beine weitere Oxydatinu erleidet; das Hyper-
oxid kHUii diihvr auch luimt^licli eine Zwisclivii- oder
CebergangMTife von Manganoxydnl zu Uebermaogaoriture
hildeu nnd die letztere kann nicht aus dem Hjiteruxyd, nie
miiu» vielmehr dirwt au» iJem Oxydiit entstanden sein. Hier-
durch wird es buchst wabr^cboinlich, um nicbt zu sagen
genriäs, dass das Hyperoxyd Oberhaupt nicht das unmiltel-
b«ro Produirt der Oxydation vorMellt, dass rieliuehr in en<tvr
Linie Ueberoiangaiunan gebildet vrtrd, irolcbe, so laugv
noch Oxydul vorbanden ist, sich mit diesem vereinig und
als llyperoxyd nioderfällt. l^rst htdu das Oxydtil in dieser
Wi>ise fi(»t vollständig niedergeschbigen iHt, blnibt die au«
«lern l«tzt«n Bmtchen von Oxytlnl gebildete DeU-rnuuigan-
Mure besteben, weil »i« jctst kein Oxydul mehr vorfiudet,
mit welchem sie sich vereinigen könnte.
Dass der Oxydation» Vorgang wirklieb in dieser Weise
rerlauft, liUst sich am dentlicbsten erkennen l»ei Riuwirkiing
von Bleihyperoxyd auf Hangauoxydulsalze; man bat e» da
gaus in dpr Uand thx Mangan entweder rollstäudig in
Hyperoxyd oder vollständig in UebermangauüÜure ui ver-
wandeln.
Läast man in eine nicht «u verdünnte L&anng von
Mangantabt , welche reichlich mit Salpet«raäare verMtel
(i. B. 0,025 gm Manganvitriol 50 OC. Waeaer und etwa
25 CC. Solpctemäure von 1,18 sp. G.) und bin nahe tum
Sieden erhitzt ist , einige wenige Körnchen von Mennige
oder Keibyperoxyd falten, m sieht man an dvr KinMlatnUe
die Purpurfarbe der üebermangansünre entstehe», aber sehr
rasch wieder ver««hwinden , wührend (•!»« branuMibwarM
Trilbnng sich durch di« tlQxsigkeit vcrbreitol. Ein neno-
4. VMard: Zur lidteüimtf/ u. Bettimmung lUx Vtittgam. 363
Zoutz von MeanifTi; ruft tlie gleich« Polge von Rr»cliiyin-
ungen herror. I'Uhrt tnau Tort, Mennigi- in kleineu An-
tbeileu einzutragen, so Icommt man Enletxt dahin, dam ein
oener ZumiU von Menin'^v ■>iitv,'t\)i;r gur keine Rötfaung
mehr liwrvorraft oder nur eine «'.■lir »cbwucbe, welclie Iwi
rort|{esetct«r l>^{e8tion in fl«r Wärme nicht mehr ver-
sebwindct, dntcli weiter«« t^DtragOJi von Mranige aber
aaoh uicbt intensiver wird. FUtrirt ma» die flElssigkeit
jatxi — Ealls 81« von Uebenuangansäure gerüthet war, iiitvli»
Jen letztere durch einen Tropfen Weingeist raducjrt iat
— M> findet man iu dem Filtrat keiue Spur von Maugan,
dtM» Ut voll^ndig all Hv|>erozyd gefällt.
liier nicht man auf» l>eutlicb«ttt, »uerüt •■ubitcbt — und
«war anmittelbar ans dem Oxy dal — Uebermangansliare, and
Am* Uyperoxyd bildet sdch eritl in zweiter Linie au» Deber^
Btuigmnsäiire und Maoganoxydnl. Dic«e Pällang der
ÜatwmangaiHftqre durch Manganoxjdut erfolgt um ao
raaeber, je weniger &«ie Sänre zugegen i«t; in oentraler
tjQnmg uum die rebermanganiüure im Moment ihrer
BiMoiq( sofort wiedcT nit^dergeachlagcD werd(.-n , denn irine
omtr^le M a ngaBBabUtaiog ]&«ai mit Pennangauat augen-
Uidüirii HjiHTOxyd &il«ii, ohne tiich auch nur voriiber-
psbend tu rötiien. Der vigvotliche Oxj^dationsTorgaug ist
inaii sieht der gleiche in der nsaUalen wie in der
Lönng, in beiden ballen ist UeberiuanganKÜure tin»
diiecte Oxjdatioiuprodact ; bei Uc^genwart eini»
Ceberschosses von Salpeiersäare wird nur die Ab-
^AaidBag d<a HiogaoopinnaDgauat« soweit venuigert, daiet
neli die gebiklete Uebermangaosäure durch ihre Farbe be-
■HffUich madiL
War nur sehr wenig Mangan in L&fiDng and wnnle
m dw iici«e xU|>eter«aure Lösnag mit «innutl eiue grüMere
Man^ «tie M«&ntt:i> gMchDItfl, so wird mehr rrU-rmaii-
364 Niwhtr. i. SMx. H. vutth-fhi/«. Ci. p. t. MSn tSJÜ,
gansänre gebildet, aU mit dem tibrigen Uxydal nirderriillvn
knnn; diu KlOsaiglct^it behiill <lanu di« ^b» der Dcber-
DiangaOBÜtiro; daa ist die schöne Mungaureactioi] Ti
WiiUer Crain.
l&ssi man di« sehr verdüiinte Mangansalzlöanng in
die bis fast zam Sieden erhitzte Oxydation tim im: hang (ver-
dfinnt« Saliiet«r»ütin> imd Mennige CKicr Ulvili)'pLTOxyd) nntar
(ortwahrendem Umrlibrou langsam eintropfen , so geheu
selbrt giflwiere Mengen von Mangan vollirtitudig iu IJübßr-
maugutiüäiin- iib«r; »uch wenn etiw setir vmlÜDnto Ijüwog
Ton MangansaU kalt mit Salpetcrsänro und Mennige ver-
»et&t, dann selir atlmiilig erwürmt und erst nach Üiig^rer
Oigi'jrtion bei 35 — 40' xuni Siodou erhitzt wird, kann alle»
Mangan als üebermangansänre in Lösung erhalten werdou.
Chlorwaitrar, rileichHalze und ähnliche Oxyciattoiixniitt«!
wirkfln anf ManganoxydulKÜxe jcweifcllos in gleicher WetM
wie üleihyperoxyd , uiniüch in erster Linie lletfermungan-
fimxt bildend ; dies wird wie schon erwähnt darch daa
schliesslich« Anftreten der DebermnngausStire b«j diesen
Oxydationen bf-wieaeo.
Ich habe rentDCht, die itn Vorstehenden mitget heilten
Erfahrungen fnr die Sclieidang nud Oextimmnng des Man- ,
giins nntxbar zu machen.
Die Pällnng de« Mangan« als Hyperoxyd war frObm
vielfach tn Brauch mitn Zweck der Scheidung ditw» Mi^j
talles von den Alkalien, altuiliwhen Enten. Nickel- nad'
Zink-Oxyd; man bewerkstelligt« dieselbe entweder in nm-l
traler ROssigkeit mit Bteihyperosyd nach Otbbs <«ier bKii-j
figer nach Schiel in schwaeh »anr«r Lwnng Iwi tt*Keuwiirt
von essigsaarem Natron mitteL<t Ühlur. Bromoder Bleichj>nlMtB.i
Es i«t bekannt '*), dan der gedachte Zweck volbitilndig wtHhVj
33) Vgl. FL RaH< tlMdliOirti <! And. al. Viw.'ktait 3, ir& a
■fdai AnIfttunK s. qnuL ctifia. iuL fl. Aul. X^ati.
I
J. y'Amt4-- ZwT Üchtiittnig u. ßt*liatn»ng tk» Afangaht. 36!^
if ili« eine aocb auf die aniira Wtäae erreicht wird.
lebr flr(o]g 8chi«n mir die FSliiing bei (j^enwart eines
maceii SännniberBchiMMis zu Tersprpclion.
Meine Versucli(> haben ergebe», (Uss da« MitngAn mu
rma «tark Nilpet^rsanren Vösang , vrdch« Kobalt , Nickel,
%»k, «Iln)i»ciie flrden, Alkatien entUült, darch Bleibyper-
vtji oder HnltigcBe nicht vötÜR frei von Jonen Oxyib'ii ^i-
inehjeden wird. Löst man jedoch daa so erhaltene Uyper-
nfi Htit Htllftf eines Itedactionsniittela wieder auf und
BiU Doehnubi in (gleicher Weise aus stark mlprUTWnrer
liMg, so bleiben die begleitendea Oxyde so gai wie roll-
ifiid^ in LSsuttg, der Niederschlag enthält davon nicht«
mk oder doch nur nnwBgbaie Spnren: Eisenoxyd da-
P|B g«ht aach bei wiederholter Füllung in erheblichen
fagm mit in den Niedentcblag über.
bie Bildung des Manganhyperoxyda sowohl mit Blei-
:jd aU mit Balogcnen geht am so rftMiwr Tor Dich
trirter dieLSeong iat; sie wird durch freie &hwelel-
fmt CTbelilich vtrlangsamt nnd bei groMeai reWnccboM
*■ Schwefelainre wird die Fällung leicht unToli»tändi|r;
Mfteuäiipe dagegen, auch in sehr beträchtlichen Mengen,
■thwert oder TerzSgect die Ausfallung des Mangana nicht
WiB man du Mangan mittelst Bteiby^eroxyd ab-
darf die Miuig»nld*ni^ selbst venrUin dl ich keine
nffiftoreo oder andere reducirende äuh-
enthmlten, ne soll nicht za verdünnt aein and ist
ttltipaUU dnrefa AhtL-tnipfL-n za eoiMcntriren. Man wr-
-"- mit reichlicb 3ali<et«rÄnre (15—20 cc. anf
Flöngkeit), erbitat mm Kochen nnd gibt
in sehr kleinen Antheilen das Oxydationii-
«ihrend diu Flüssigkeit lortwShrend itn oder
Kncboi erinlten wird. Vor jwlem nem-n Zu-
36G AndUr. t. Skt. d. »nth -pltax. CL v. i. Uän IST».
Rftt« mosK raan wnrtcn bis die eobttanden« R^thnni; wienler]
vcrscbwuiKleo ist. lu <ior Bctjel bleibt nach bfermlptiT
Oxydation eine Rctiwaclie ItAtbnng, welche auch, wenn oiao]
zeku Miiink-ii Itiuf; kocbvu lS«Kt, nivlit mehr vcrxL-hwiiuli't ;i
mau enterbt dauu durch eiueo Tropfeu Weiogeist uudj
filtrirt. Aach wenn ein neuer Zuitatx rou Bleihyperoxyd i
keiuo Hütbimg mehr hcrvorruß, x»l die Oxydutton TiTligJ
tha abtiltrirte Uypornsjd wird etwas gewaschen Dud
Bnnirut Filter in einer Por/ellnuscitale auf dem Was^rbod
mit schwefliger Siiure digerirt bis keine dankleu Parlikelcben
mehr zu bemerken sind. Nachdem man die dberschOmge
xchwefiigi; Siiure verjagt, reicliliob S«l]ii^ei-»Siirc zt^eeototj
ood durch Abdampfen wieder couoentrirt bat, wird diel
Fällung wie oben wiederholt. Als FUllangsniittel ist reine* |
aus Bloixucker mit Chlor und Alkuli darigefttellto« Blcibyfie^!
oxyd, nicht Mennige anzuwenden , da letztere bai inimerJ
etwas Mangan '*) enthält.
Man kann aUo daa Mangan mittelst Bleihyperoxyd '
von Kupfer, Kubalt, Nickel, Zink, alkaliechen tirdeu um)'
Alkalien scheiden, doch ist das Vcrfiihreu etwas nniatänd-l
lieh , da man aus FilLrat und ItDckstand wieder du-'> ßlei
zu eutfvrnen bot; einfacher in der An«iUlinuig tj:(<ät»llot
itich die FSIluug mit Halogenen.
Die oxydir^-nde Wirkung der Halogene ist nber b^j
gleitet and bedingt von der Bildnng einer lUlntfeD- 1
wasaerstoKänre , welche ihrerseits in der W&rme wieder 1
rtslucircnd auf Munganhyperoxyd einwirkt; eine Terdlinul«
Uangansalzlönung gibt daher beim Krwärmeu mit Chloi^j
waa»er »war einen Niederschlag von Uyperuxyd, die Fällung j
wird ab>.-r nicht vollständig. 8etxt man nwigAurea Natron I
xn, so fällt alles Mangan, aber dieses Mittel noutiulinrij
•£i) Riao mtltftitiaAüg* MMafge ^Vt iKiin Erwimpo mit SsKJ
twU-ntäiu« aickt ilirM^ ein« R«aetlaa aef Huku. MBdain «nrt asAf
tuiiuilluni! mll Übdoctianuiilttclti.
J. rotAiirtl: Zur StifiiliiHg ii. ßedimmnitg dn Mattifamii. 367
mgleioli alle vorfaandeoen niarkea SSuren. Dnmit sich ilio
RosdUoq in ämr tod äulpctcrsäar« sauren FlössiKk^it
Totlzieb«, lODsa die QalogeDwasaeratoflsSnre entfernt oder
mMUdUch Kemaclit iv«rd«n ohn« aadcr« sturko Sänrm za
Insdro. l>i«s ist lekJit n erreicbeo durch einen Zunatx
Ton »l|iet«ntaRr«m ^ilh«r, weicht!* die oxyiürfitidt^ Wirkiidg
in Halogene nicht im MiiKlMten IweiutrHchtigt , sonilrra
«bfr noch bq^niftiKt ■ während «e die nslogenwafi»enito&'-
mam rolUtändtf^ ausser Ueaction setzt.
Grwinnt nuui eine mit elwas Silbernitrat nnd viel
Silpetasäiire versetzte Mui|^nsalzlü>iiin^ anf dem Wa.'tsor-
W unter nllmäligcm Zuntx von Chlorwasser oder Brom-
«■er, so ist in kurzer Zeit alle.« Mangan geftUt bis aof
liv Spnr von Uebennangaofäiire , w<-Iclii' dir Flüniigkeit
nth firbt; mit eiimn Tropfen Weingeiat entfärbt ixt die
limf[ rilllig frei von Mangan. Der NiedentcbU^ enthnit
MMT Chlor- bez«. Bromsilber ManganbyfißrosTd in Ver-
Wng mit 8ilb«roxyd.
Eiiu> LSrnng von Qnedciilberclilorid entwickelt beim
Eninaoi mit Braunstein nnd verdünnter SchwefelKüure
^ SalpitKniäiire kein Chlor: die Elalogenwaaxerrtoffmure
Bat lidt daher ebensogut wie durch Sillierialz durch aaE-
QoMknTfaeroxvd binden nnd für die ana1ytim;h<>
ist letxteres selbtitveTStindlich vorxnxieben.
Die nidit n Tvrdännte Manganlö>ning wird mit Sal-
pta£an md etwas reinem Quecbiilberoxyd versetzt nnd
*■ Sode« erhitzt . dann gibt man unter fortwährendem
■vinea CUar> oder Bromwasser za bin znr bleiboixlen
tea^: Caca Zeicfaen der vollendeten Oxvdation tritt
H>4 ni^noaer ein: man erkennt dann die vollständige
daran, dae die vorher Inlbe braune Flüssigkeit
klar wird und noch t-mratem Zunatx des Oxy-
fclar blabL Bei *ii gm Hanganvitriol in
368 Sadar. s. Skt. d. MalA.-jjA]r*- (^- r. I. JlOn 1879.
&0 oc Wasser gelSisi mit 15—20 ce. Salpctonänre {1,2 sp.|
0.) UDi] etwa t gm QueckHÜberoxyd ist die Fällung in 15]
bis 20 Minuten vollendet. Zur ^heiduug des Mun{
Ton den oben genaDDb>u Mutallen muss das Ilyperoxyd^
wi«d«r girlöet oad in gleicher Weise nochmals gelUtlt
werden. M
Zar Gflwichtabcatini mang desManganü wird derNieder-
Bchlag entweder ohne Weiteres gt^tUht nud aU Oxjdox^dul
gewogen oder durch Aiiäöseo in tklztiäur«, Abdwnpfou mitj
etwas Schwerelfläure und längeres Hrhitzeu auf deru (>as-
ofeu in was«orfrfii«A i^ulfat verw«mlolt , wobei dio kleinftj
Menge Quecksilberoxyd , welche im Niederschlag eotba
ist, sich als Sublimat verflUclittgt
Dass das Mangan io dieser Weise vollständig angge-
fallt uml sehr genau bestimmt werden kann wird durch
nachstehende Aniiljroeu belegt.
50 cc. einer Li^äuiig von Manganvilrio) enthaltend
0,2615 Mn SO^ mit 0,2 gm Kobalt vitriol gabiMt nach
doppelter PüUnng des Mangans mit Bromwasser und sat-|
petorsaurem Qiiecksilberoxyd
1) 0,2618, 2) 0,2610 gm MnSO^.
Bei vonilchenden Versuchen war tut Niederschlag weder i
mittelst der Phospborsalzperle noch mit Schwefelwasserstoff^
iu essigsaurer Lfösung Kobalt nachznwciaen. In der R^el
wird man in dem Manganhyperoxyd, welches in angegcbaierj
Weue bei Gegenwart von Kobalt-. Nickel-, Zink-, (^Icium-/
MagniMiuio-, Kalinm-Sutneu abgeschieden warde, eben er-
kennbare, kaum aber wägbare Sparen der begleitendeo He-j
tslle anffiudcn.
Betreff) der Walter Crnin'scben Reaction auf Manganj
möohle ich darauf aufmerksam machen, dass diese Reaetioa-i
den ungeübten leicht täniefaen kann; denn gerade da, wo
! r-AdrJ: Zar ScMdany «. BcMimatttufi dti Xatigan*, 3fi9
fiel MuigED Torhwid«n ist, ia ooneentrirtoii MaDgao-
Dfen lolgea Bildati({ und Fällung der Ueberman-
*||nto« ao nwb auf «iimnder, dass die ParlwnÜQdorung
harn u bemerken Ut Vür »De Füll« wird di«aL> Präfang
tmAmImß in folgender Art angestellt: Etwa 10 CC. eine«
Onklui Bttt gleicbeu Itaumtbeilen 8a]pet«rmur« nnd
Vvwr werden näcb Ziuatz einer starken Mea^erapitie
Hasige in einer ProbirrSbre bb fa^ xum Sieden i^rbitist,
fas gibt man tropfenweise die utif Mungan zu prüfende
«MttoBte Fltbaigkeit XQ. Ist Mangan vorbanden . so tritt
fil ßtlinng KoTort ein , und xwar »clbat dann wenn <lio
Umg Chlonnetalle entbält.
Die Oxydation den Mangans zu Uebermangaimüure
irt naleffaotf ) aocb fnr quantitatiTe Btb^imtuungeD in
TcncUig gekommen, docb könnt« sie uur für sehr mini-
'■iblleageo ron Mniigau Anwendung linde», da bei in{end
«lUiiitbeu Mengen nur Brucbtbeile des Mangans wirklich
■CAcnnangaiisiure oxydirt wnrden. Nach BousHiiigault *'')
• Ai «bon bei 3 Mgr. Mangan die Gränxo der Gennuigkvit
onidL Nach dem Verfahren, welcbea ich oben angegeben
Ui,irt M mir gelungen bis za 100 Mgr. Mangan in einer
^pnlioo Tollständig oder so gut wie Tollstäudig in Ueber-
l^^nilige Qberziifubr«u.
6d den nachstehenden Termchou wurde di« üeber-
■■Ipuiare mit ein^r Zehntel-Normal-LSsong von Einen-
1^ Utrirt, von welcher 1 cc. 0,0011 Mangan etitspridit ;
' C> HuganvitriollSMiog enthielt in 1000 oc. 0,542 Orm.
Vugio: das tugeoetxt« Eiaenoxyd war tn Salpetersäare
t^it; Iwi jedem Versuch wurden 100 cc. SalpetersZnre
r*n) 1,2 sp. G. gi>bmucht.
Mi Cbatuxl 2rit«ehrift dtr »Tivljl. Chemie 11,308, Piehni il-id.
, M. Udm Conpta i«»ln« 75. ISM.
S) UeiBJiigaalt Anaal«« cli>nii. fiijt. (5] 5. 190.
■r*
370 NaAir. t. 8Ut. d. malk.-jikj/*. Cl. v. 1. Mtn 07».
Anirevandet
IbtimnTi- iTr„„„ M—i— Eiwn- Gebrmeito Hangan
trioDtanng **""'^ Moonig« ^^^ EiKtnTitriol- Gefandan Aog
CC. CC. Gm. UrangrCC.
60 500 3 3 24,8 0,0273 0
SO SOG 3 3 24,4 0,0268 0
SO 500 3 3 23.7 0,0261 0
100 300 6 6 47.4 0,0521 0
100 300 6 10 46,1 0,0606 0
300 300 6 10 95,5 0,1051 0
50 360 3 3 23,3 0,0256 0
SO 860 5 3 23,6 0,0258 0
50 500 3 — 24,6 0,0271 0
Die üebennaDganRäure ^sst sich Behr scharf n
petermarem Qaecksilberox^al titriren ; ich habe mii
der Verlässigkeit diesea von Leclerc (a. a. O.) angeg
Veriahrena schon ror Jahren gleich nach seinem Be
werden dnrch eigene Vennche nbenseogt und för Sfti
wendnng der obigen Bestimmnngsart des Maogaits
ich das Qoecksilbersslz jedenfalls dem EiseoTitriot toi
Aber die Umwandlang des Mangana in Ueberm
aäure iat doch eine hSchat ansichere. Rilafig bleib
bei sehr kleinen Mengen ein beträchtlicher Theil d«
gann als Hjperoxyd im Niederschlag nnd man hi
Kriterinm, welches den richtigen Verlauf der Oxydal
erkennen gestattet. Um zu sehen ob diese geinngen
man den Rückstand reducirend läsen nnd von neoei
diren, nnd oit wird man in dem dann erhaltenen
stand noch ein drittes Mal Maugan rorfinden. Ich
daher selbst f^r minimale Manganmengen das von n
gegebene Titrirverfahren mittelst Permanganat fS
schieden erapfehlenswerther , znmal dasselbe in de
fDhrnug kanm weniger einfach ist,
Schliesilich spreche ich den Herren Dr. Cl. Zimmc
nnd C. Lintner, welche mich bei dieser Arbeit mit At:
nnd Geschick nnterstützt haben, meinen beaten Dai
äitnnx tun) T. Juni ISt».
Mar t. Jolly legt vor:
HU«b0r das Geseilt der äpuuakriift« de«
gositt igten Waaserdampfet)" von
A. W iDkolmant).
§. 1.
Maa bat binlior vergeblich versucbt, ein OeftHje, wiOches
Zaamtncubjiiig di-r Spannlcräfle nud der xugoliürigen
[Tapmtnr d«« gn&ttigten Waaserdampfee angibt, kü eut-
imd hat sieb b4>guü;;«n iiiKe««u, durch mehr oivr
■niprcutuplicirte Formelu ilietsen Zusammen bang empirisch
[^■■■t*ll*D. Snit meiner ArWit ') Über „Dampfspimnuiigon
Reiboo und das Kopp 'sehe QoKtx constanter
bklfl- Differenzen" bal>B anch ich mich nach dieser
hin vicifucb bt-müht nod glaube ich, vine eln-
Bniehang gefunden zn haben ; diosselbe lastet Fol-
[friiriMMun:
nWiblt mau Dracke des gesättigten Was-
lerdampfes derartig, dasa dieselben eine
geometrtvcbo Reibe bilden, so bilden auch
di« d«nOrncken entsprechenden Tempera-
lorcD eine geometrische Keihe, wenn man
10 jeder Temperatur Cela. die Zahl 100
addirt,"
1) WkJ. Atta. Bd. I. S. 430. (187T.)
37-2
Siumitg <ler matk.-i*f. Ctamt am 7. Jmi iS79.
Dkm Oents Unt sich in uidercr Form aaeb so
■precben:
^&hlt man die Tempersturen Cel«. des ^
ge«ikttif;ten Wasserdampfea von der Tem- ^M
poratar — 100*. so i<tt das Verhültniss ^^
zweier Temperatareo nnr ron dem TerhÜL- ^
nlM der beiden entsprechen den Drnoke und H
nicht ron diesen Drucken selbst abliängtg.'* ^
Um au einem [Beispiel das Gesetz za erUntern, sind
in der folgenden Tabullc die Temiieraturen nach den Be-
ohachtangen K^naalt'a zasamtiieagesteUt , welche eioem
Drucke tou l, '/>i 'i'« etc. AtinoNphSren entsprechen.
Tabelle L
Dnck in Ahnoupklroi Tenpentar Ceb
I
lOO»
■h
81,71
•/*
65.3G
'/•
50.6-t
'/••
37,31
'/•t
■25,14
>/f«
13,»2
*hn
8,69
•/IM
-5,60
Die Draek« in vorstehender Tabelle sind so gewählt'
da»fl jeder folgende Druck die ILLlfle des vorhergellenden
betfigt; wenn daher dwi erwühute Oeaetz richtig ist, so
mnawn die VerhältDisse der aufeinander folgenden Teniperv
tnren, jede Temperatur um lUO vermehrt, einander gleich
sein. EKesa Verhältnisse sind die folgenden:
100 + 100 81.71 + 100 _
61.71 + 100 ''* '• 65,36+100 * •
65
50.
■'364-100 _ , Qgg. _50.e4-MO0 _
1.64+100 -'*''''**• 37,81+100- '•''^^*
WimbimaHn: GeaeU der Spaimkräfte des ges. Wasserdampf es. 373
37.31 + 100 a5,14+10Q_
25,14 + 100"^'"^'.' 13,82 + 100"''"''^'
13,82 + 100 3.69+ 100 _
3,69+100-^'"^^' -5,60+100-^'""-
Wie man sieht, sind ia der That die VerhältDiase so
nahe gleich, dass das Gesetz darch dieselbes bestätigt er-
scheiot.
Man kann nach dem vorliegenden Gesetze aoch leicht
die Tmnperatur t^ für den Dmck von n Atmosphären be<
rechnen, wenn man von der Temperatur 100" für den
Dmck von l Atmosphäre ausgeht. Bezeichnet nemlich a
das eben gefundene constsnte Verhältniss, welches gleich
1,0985 = a gesetzt werde, so ist
logM
log 2
t„ = 200 . a — 100 (I)
Dieser Formel kann man auch die folgende Gestalt
geben:
logn
t„ = 200 . b •* - 100 (Ia)
log 2
wob = a — 1,3652 ist
Berechnet man nach vorstehender Formel die Tempera-
tnren zn den &Qher angegebenen Drucken , so erhält man
die folgenden Werthe, denen die beobachteten Temperaturen
znr Vei^leichnng b^efßgt sind.
374
SUtiui^ <itr Mtf&.-jJky<. Ctouc rufi 7. Jitmt iS79.
Taliclle
IL
1
Ttspmlw Ock.
Drack« in
betwIiBft bmA
bcnWUH T«M
UilTntsit.
AbHwpUrai
FonMl 1
Rnpn«1t
1
100.00
100.00
'/•
«2,06
81.71
- 0,33
>h
65.74
61>,36
— 0.38
*
M,88
50.64
— 0,'24
■/■«
37,85
37,31
— O.04
'/«
25,(U
-i5,14
+ 0,10
<;»
13,82
13.82
-(-0.00
Vit»
3.62
3.69
+ 0,07
'/)»•
- 5,66
- 5.60
- 0,06
§ 2.
N»ehd«m im vnrigm § gi'/fi^l Ut. iliuw das Qewtx bei
den Drucken iiii(*Tiuilb ein(*r Atmmpbiirft mit sehr yrooacr
Annäberang bMtfht, ict auch bei hShern Drucken da« Getirt«
zn prnr<>ii. Mau ürbNU iinch den Beobacbtangen Regnaalt'a
folgende Tvmpentureu bei den enlxprocbraden Ürack«n.
bnuk lu itMoagibirea T«inp«nliir CcU.
1
3
4
8
10.«00
120, 60
144|00
170, 8l
Bildot ntio vie höher die aafeinandcr ruiffvndeu Vn->
IdUtDÜM, so erbiilt man:
120,6 + IWJ
100+100
= 1,103;
144.00 + 100
120,6+100
= 1,106:
170^1 + 100
= 1,107 1
144.00+ lOS
Die VerblltniiiHKahlen, vrolchr nacJi dem Gesetze dnandrr
gleicbsetneolleu, x«igcudcntlicb dicannäberodeüaitigkwiLda
H^il^iiiMm: Oweti lUr Sfiumtrafte de» )/€». Wattcrdtmffe*. 379
UH, iler 7iiwA«)is betrigt nur U,4 Proront. Xiniml nun
ea Aagabvti des vorigi'u g die kk'iuHto Vvrbältnissnhl
iKmlieb 1,037 nud vergleicht sie mit der jetzt erhaltenen
gi^mttn 1,107, 90 sieht man, doM die Differenz weniger als
) Procent dai Wertlieü ansmacht. Die Drnckgreiixen, inner-
halb der*r lÜCHer Untcrscliiod auftritt, sind 'jtt« Atmosphäre
ind 8 Atmwphären oder angpfShr a"" ond ßOSO""' Quocksilber.
[)af< vorliegende Gesetz in Itetreff dee ^Vass«rdaaipfeR
verbnit ridi ähnlieb wie das lioyliVtieli« ümetz in Hin-ticbt
der leicht comprintirbaren Gase. Wie dieses um so genauer
totl der Wirklichkeit stimmt, je kleiner die Drncke »ind für
^^Wslvhe es angewandt wird , i-bt.-aso stellt diu; Torgl^ftih^to
^KSesets in niedrigen Drucken sehr nahe die beobachteten
' WftTthe dar und zeigt um so grösuere Abweichnngeu, J8
^^aöb<^r die Dnicke werden.
^f Würde man beim Wasserdampf von einer andern Tem-
pcrsttir als ^ lao" nu^hon, so würden die Vorhrdtnis«-
KKhleo sich ändern, eine nennenswerthe grx^ssere IJeberein-
■timmung derselben liesse tncli aber nicht crviHon. Ich liaW
aber anch Werth darauf gelegt , diese Au^^angstemperatur
I^K Hi XU bestimmen, dasü die Verbiltuisazableu in den nieilrigcn
^M Omcken ant«rhalb einer Atmosphäre möglichHt über^in-
jH itniuneD, weil loh glaube, (Um das Gesetz gerade bei diesen
Uetncn Drucken «einen vollkonuneusten Ausdruck finden
I nnas. Setzt man in der Formel (la) n = o, um die Tem-
■^ pratur bei dem Drucko o zu bestinuneu, so wird b "'" =: o
^M ud daher die Temperatur t,= — 100. Dieses Resultat
^V «gl aus, dx<s der Wat^erdnmpf b«i (— 100") den Druck o
^ besitzt, also bei ( — 100*) das Wasser mit der Verdampfung
§.3.
Da eine Pormel mit nur einer Constauten, wie in § 1
rigt ist, das einlache Gesetz darstellt, so liess «ich rer-
Cta^
j(0«
TW^
.n\?
,to»
,on
befioo'
flcVeo
^^!!;^;'-^^^^?r^^"^:-^^'
e\cW
Vi«*»-
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die
■V
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et: -^-^:s^^;^ ^
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VsQlP
.VMtfO
VüikelmaHH: GeaeU der Spanniräfle de» ges. Wiw»erdampfe». 377
Tabell
e III.
Temperatar Cels,
Orack in
nach Begiuinlt ')
nach der Formell 11 a
Diffaren«
itnMaphüen
22,89
220,00
220,19
— 0,19
15,38
200,00
200,11
— 0,11
l'i,42
190,00
190,05
-0,05
10
180,31
180,33
-0,02
9
175.77
175,74
+ 0,03
8
170,81
170,76
+ 0,05
7
165,34
165,40
— 0,06
«
159,22
159,09
+ 0,13
S
152.22
152,05
+ 0,17
4
144,00
143,81
+ 0,11
3
133,91
133,70
+ 0,21
2
120,60
120,44
+ 0,17
I
100,00
100,00
+ 0,00
'/i
81,71
81,86
-0,15
%
65,36
65,57
— 0,21
'/'
50,64
50,77
- 0,15
Vi.
37,31
37,06
+ 0,25
';n
25,14
25,12
+ 0,02
',<*
13.82
13,76
+ 0,06
'/lil
3,69
3,76
— 0,07
',i«4
-5,60
— 5,50
+ 0,10
Eine Uebersicht der in der 4. R«ihe g^benen Dif-
ferenzen zeigt, mit welcher Genauigkeit die Beobachtungen
Regnaalt's durch die Formel 11 oder IIa dargestellt werden.
Nachdem in der Formel II — durch die als Faktor von
Aa Conatanten a in der Formel I angebrachte Correction
1) Die Tsrnpentnren Rlr die Dntcke von 10 bis 1 Atmosphäre
find au Zeimer'i Tabelle [Hechsaische Wännetbeorie 1866. 8. 254)
eBtwnnnieii.
376 SiUirnji (br maüt.-fitff: Cltutc nm 7. Jiuü ttffH.
(n 4- D* - ein Ansdrnek gcfandni ül , welcher die beo-
l)«vl)tiiiif^ii »rhr f^t m^ei^bt , fragt es sidi, ob die Ab-
wflictiangen des Wanaerdanipfes von den ^ofach^ Ometw
sich uicht an«)i durch eine Et^eoschaR drs Dampfes wIlMt
CTklärfD laasen. Ich Termutbe, daaa die Dichtigkeit de« ge-
sättigtau WaBerdgmpfes jen« EigcnBchtft ist and bin damit
beBchäftigt, die W«rthe, welch« die mech&Dische W&mie-
tbwirie für die Dichtigkeit des gesättigten WasBerdunpre»
liefert, in dieser Hinsieht zu verwetihra.
§*•
Das Torliegende Gesetz Ober deu Zatwnmenlning der
Spaiiiikräfl« und der zugebi^ngeu Temperataren dea ge-
sättigten WasserdampfeF bezieht «ich oieht ftllsin
anf den Was.^erdnmpf, sondern auch anf die
Dumpfe anderer KlGsKigkeiteo, wenn ein von DDhring
gefandenes Gesetz über die 3ied«tempe*«tureo tersehi»-
dener FlUitsigkeitea bei demselben Drock« richtig ist.
Da« Dühring'schc Uescte ISsat sich «o »ttsspreebeu : Bit^t
dos Wasser unter einem Drucke tob n Atmoephirtio , bsi
der Temperatur t, und siedet «ine andere FIQs^keit (z. B.
Alkoholjnnter demselben Drucke bei der Tempentur T„ so ist
T.^r-l-q.t, (IH)
wo r und q zwei constAute Grössen sind, die ron dem
Drucke n unabhängig sind nnd nnr von der Naior dttr
zweiten Flüssigkeit abhängen ').
Für Alkohol ist nach Dühring r = — 12,14
q = U.»04
Ifon ist nach der Formel (la)
logn
l^ = 200 . b — 100
1) N«a« QrmigtmÜM nr raUonolln Ptqvik and CTubI« na ,
Pr. E. DthtiDg tum) S. 77.
IU«r nach Formel TU
r.=:(l,200.b -q. lOO + r,
t!<Ut man q . 201) =: A
- .]. HiO + r= - B
« lal iimu
T. = A . b - II. (IV)
Ihn findet für Alkohol ans den Wertheu für q uni) r
A = 180.8
B = 102,54
Hie Formo! (IV) i)ai;t »ii«. ditoH fßr die ge-
•IttiKlen Uätopfotlcr Kweitcu PlüaBigkflit(7.. B,
XiAiA] dntselbe GeHetx besteht wie fSr di«
ITiMtrdün] pfe , nar üind die Temporntnren
■ükt Ton (- 100*) sondern »on (— B), (beim AI-
Mol nrn — 102,51), an xn xilh len.
Ditr Alkohol wUnl« nach ilem Werthe von — I02,&4,
W fiiMr T«iDp«ratiir den Druck o I>e«it7.eii , iilso mit der
Vnfaapfiing begiouen. DührioK hat für Waswr die Tem-
ftntar, bei welcher die Verdanip^ng beginnt, vermöge
*>D« Geaetna dnrch Vcrgl<-i<!hnng der ?;[i;tniikräft« von
3ti»t(rf. Was<>er nnd Ulycerin innerhalb der fJrcuwn ( — 89°)
^(— I'JO*) bc^liiuuit und dieselbe dann ana Gründen,'
'ni GolwickluDg uDit hier xa weit (lihren würde, gleich
i- W) gnteM. Wie ich schon erwähnt habe, kann man
^ iwgangiponlct (— 100") beim Wnawr inn Wenige«
Um, ao 4u)) der Beginn der Verdampfung sich nur bis
td fingt Gnde genau angehen lünt.
& irt vialWicht nicht QberflÜBsig, das VerhSltniss der
'"^ GtfHtt, des Diiliring'schen nnd des vou mir tuifge-
"^hm Oeartze» nochmals darzulegen. Da» Gebets von
I'IMDg hexieht sich auf den Ztuamnienhnng der Siede-
880
Siltititg der malh-phyt. Ctiute com 7. Juui tSt9
t«inpcratur«n verschiedener F168sigk«it«ii bei d « n-
Belben Drucke, oder lehrt die ÄbhSDgi^fkeit der Spaun-
kralbikurven versch iedenvr KlflMigkeit«ii u Dtereinan«
der keauvii. Dax von mir auftri>s1ellte Gesetz hingegen
zeigt den inuern Zosanuneahaitg, wetchen eine Spuuiknrt»-
ciirve in ihren einzelnen Theüen besitvt, ein Zn-
sammenhaug, welcher sich ans dem Diihriug'schen ßesetxe
nicht iibleiteu Maat. Nachdem aber dies»- Zusanimvnhuug
durch daa von mir unfgiwteUte Gesetz (ur einen Dampf,
den Wasserdampf gefunden ist, folgt ans der Anuahme äfn
Dllhriug'schen Ge»eti:eii, da«i dieser Zusiimnienhaiig »ich nicht
allein anf die Dämpfe des Waaters beKchränkt, sondern aucb
fUr die Dumpfe anderer PltlHiiigkeiten gilt.
Ebeuüo wie äixa von mir aufgetitellte Qemrtz Abweich-
ungen in höhero Drucken zeigt, so zeigt anch, wi« ich mich
überzeugt habe, das Dühring'iwhe Gesets solche Abweich-
ungen. Wenn mau daher ein« Genauigkeit haben willi
welche jener gleichkommt, die iu der Tabelle lU fOr WaB»er-
dämpfe vorhanden ist, so mosB mau für jede FltUngkeit in
ähnlicher Art vinc Correciion berechnen, wie ich dtem fBr
den Wasserdampf aUHgefUhrt habe. Ich irill hierauf, vhenKO
wie auf die <.>)n-seiqiieuien, welche das Gesetz zeigt in einer
folgenden Arbeit eingehen.
I
Btfr von Pettenkofer legt vor:
HExperimentfllle Va tersnclmngen Über
iDfectton mit stüdtiscbem nn<I iikIti-
etrivllcm Abwasser" von Dr. Rudolf
Emmerieh.
Einem 1000 Uramm Khwer«ii, «rwach««iieß Kaiiiucli»ii
Wb man TOccm reines Vfassa snbcatan injicircn, ohn»
iii« GasDndheit den Tbieres in merkbarer Weise zu alterirvii.
itdai Wasser, ««lehn erwnchaeue ifaiiiuchun iiftch snbcu*
Utur Injection rem 30 — 70 ocm nicht Uidtet, oder nicht ein-
Itnl eiai! Phlegmoue hervorruft, euUiiilt keine iufecti!>»en
Stoffe ottd kann auch vom Mentchvn ohuo Oolabr gi^tranken
*erdeii>
I. Harn.
Prot Simon (Heidelberg) injicirte HuiwIeD *lt Pfund
jiriadbao Men^chenharn und beobachtet« „kiirjucrk-i Verün-
''dmuig im Wohlbc&nilvu dt« Thieree*'. F^iu grosser Hund
nrtnig *og^ 4'/i Pfand sauren Uriu« subcutan. Auch
lUniaelien injicirte Simon bi« r.u -t ßraehmeu frischi-n Ilnrn
rnter di« Haut, ohne irgend welcben Naehtheil zu beo-
tecfattm. ..Der saure Urin, sagt Simon, lüt daher cbAnito
■BKhädltcb vritf Wais«r". Diesi.-» Itvsultat wurde durch
npefimentcUe Unteisachnngen von Blenzel beotntigt.
382
SHtiMff Her maih.'iAtt*. (^iom rom T. Juui t8i9.
n
[ch mlbst injicirt« »tnem 1020 g schweren Kanincbea
80 com frisdieD Drinft ; dasselbe bli^b gesuud.
Gaoz andcn verhÜlt «icli dur faule, alkalütch rettgirentli'
Hsrn, indem derselbe schon nach Injection von 1 DrHchtao
lUi^i^ehnte jauchige Phlegruon« nnd den Tod zur Folge |.
hat. (Simon und Menzel.) Menzel gkttbte, es bandle nch ^M
d»bei am Ammoniakrer^ftang Der folgende Versuch, den ^^
ich unaUtllto , beweist jedoch , dai» die Thiere »e|>ticümi%h
za Grnnde gehen.
Einem 1310g schweren Kaninchen wurden 20 crtn
Harn mbcntan injicirt. Dermtbo wiu- 12 To^ alt. Der
Amrooniakgehalt (nach der Methode ron Mobr bestimmt)
war 0,111%. Da» Thier erhielt Komit höchstens 22 mg
Ammoniak. Um ein Kaninchen zu tddten ist aber 1 g Am- i
tnoniak nothwendig. Das l'liier t>ckam ein« Temperatur- m
erfaühuug um 1,2" 0 nnd starb nach 43 Stunden nnter Ctm- ^M
mlinonen Sectionitresaltat : SepticSmie. ^1
Ich trank wiederholt 4uO ccni friitchen Harn ohne irj^end
welchen Nachtbeil zn verspüren. Nach den Torlte^inden
VerKucheii i!>t frischer Harn, wie Simon mit Recht Mf^
nnwhädUcli wie Waffwr,
Ma» hat daher keinen Grund die Einleitang doMtclben
in giösBere Flä«*e xu Terhiet«n. Da sich der Qarn wenige
T^e nach der Entlecnmg «iis dem Organinnu« in wue
intensiv wirkende l>ifllü<iung umwandelt , so wllti.- rielmehr
di« ZurUckhallung deaitielben in der Nähe menschlicher
Wi)hnnn;;en, 'xlcr dan Vi<T*ickenilamea in den Untergrund
der Städte aU schüdlicfa erkannt werden.
II. Menschlicher Darmkoth.
Menschlicher Darmkoth bat »ciion gleich nach der Ent-
lerrnng, bei subcutaner Injection tüdth'cho Wirknngeo.
Versuch: Kinetn 1351) g schweren Kaninchen wunl«n
12 eem Kothwaiwr Mubnitan injicirt. Ci g Koth ron Uonig-
Miuirt*!!/, wiinleu mit' ß"i jr W*»er g«»cliiiU*ll. und fittrirt,
Dil« T.nm Vcr^Hcli verwniiiete F^ltrat w«r schwarabrauii und
batte starken Kotbg^rncli. Ihu Knninchen bekam rinr
TiwipiraltirstWfti^rnuf! tim *J,4*C und rfurb nndi 33 Stunden
oatiT sfiiticütnischeu ErRcliemungeo.
Koth in SOODfüchcr \Vriltiiinuiig wirkt« nach Inj^ction
vnti 5U ecm unter ilie Haut ebenfalls noch tödtlich.
Das ztun Veraach verwendet« Kaninchen war IfiSOi;
mIiwkt. Da« Kolbwni~*^r war golh gefnrbt, durch tiii«pc«-
dirtfl Tbt.-i)Gb«a ^etrüU und enthielt:
Mil))({mmm hu Liier:
RCIckiiUnd Chlor Amninniali
69,0 3,9 I.O
ie K(iperteiu|>eratur de« VerNuchstbtvrea stien um
Irü'C f>MM)llMi starh nach 23'j'i stunden unter heftigen
CunroUtonen.
1d IO,000(acher Verdthinnug war Koth durch dasTbier-
vxp^mat genKl<> noch nacbnrcishar. VÄa 1170g schweres
Kauiiicben starb nämlich nach lojection <ron SOccm, nach-
ina sich eine TeniperaturHteigerang um 1,9^ eingestellt
lUil vin Ak<cfx< an den Bunchilcckcn gebildet hatte, tineh
4 Tagen, ll.l g Koth, welche mit l Liter Wasser verdünnt,
■bf^ffdaioiifl und ilann mit SOccm deütillirten Waaners be-
h&iKlelt worden wareu. wirkten intenaiver. Dos Kaninchen
clmrb nacfa 'Jt> Stunden. Wasser, welches aus der Abtritte
^ tuDpe den Reiiiingvriunum'it Abvmb f) Uhr abfloüs enthielt:
^B Milligramm im Liter:
^^^^ri|ficksta»d ('hlor Ralpeteraänre Ammoniak
^^^^V 27B.U
^M Dieses Waaaer hatt« dieselbe BeschulTenheit; wie Koth,
■^welcher mit Tbatkirchner Waiser um das 10,000 fache ver-
dSaut worde. 40 ccni Abtritttonnenwncwr , welche einem
LlOTUg «efaveren Kaninchen anbcntan jnjicirt worden waren,
dabn- noch dttnsolben Klfeot, wie das oben erwähnt«
(»79. A. Matk-ptijn. CL] !»
3 Taten: bmiMbiw «in
Bfccr vclehca ncli die
Dm aia maat
m £hnrt. ^m denelbe tui
M KbÜi, aocfa iMeb rab-
dv InBimig bei erwacliMBeD
Wbw, »«Idta Exermwnt« in
MiMei odar m M«b gig—w Vodtoaing «aUült, kuo ala
Triakwer beaMit wsim.
MsB kann dik«r nnn Ißadaatni in Fl&neo , dnrdi
welebe (bd naeher SCrSmoBg) eise 100.000 fadie Verdlln-
Dang der mmuehliefara £x(manit« bervorgebnebt wird,
die Abaebwenunotiif derselben ohne all« Bedenken gwUtteo.
in. Miscknag von Kotb and Harn etc. bqi AI^
trittgrnben.
Wird Harn und Eotb mit ajideren Abfäileo de« tnenseb-
liclien HADshaltea Üngere Zeit in ■ogenuinten Odelgmlien
Bon^^Kahrt, dnna «ototebt daran«, untrr Entwicicelung aohr
Bbelriecbender nnlningue eine sclion in »tlir geringer
Dom toxiaeh wirkende FIKwigkeit. Di« FlOsAigkeit oiu
einer Abtrittgrabe in der ErmigaMe enthidt:
ßmninie pro Liter:
lificksttuid QlBhTerlDBt Chlor
19,490 11,560 2.3<3
Von di«»n- Ktinkende» PlOamgkeit wurden einein «r*
wachnenen Kanineben von \^T^Q^ Körpergewicht nnr H cem
Mtihnitnn injicirt. Da* lliier verendete achon nach 16
Hlotiiii^ nnter Conrulsionen. SiKtion: Gehirn und Oehira-
hftnte liliitrdch. Die DOHndirmachleiiuhaut sehr hyperftmiscfa.
riek' Kri>mmrttlritf f^NlmMchiiHv«» Ahtr Infteiian. S85
I
nt ütm- ^pjttxn Ansdehnnn^ mit Bechymosen QbenKet. Di«
Peyer'schen Plaque:* miirkig geschwellt.
Ein na4li>rv« klciDt-r^x Kmiinchcu. welchem von dem
aof dir OberHie'ie iler AMrittjjniiihe Wümllicl»-!! PilnWl«^
rin« Lanc^tt^Tipit»- roll viiig^rimpn wiir<li>, starb nach 10
Tagen. Die DUundArmschleimliuut war byperZmütcU and an
drei Slelk-n nlccrirt.
Di« Ähtrittfltissigkeit hst also den gleichen Grad von
Giftigkeit wie eine äü-ychniulä»ting, welche in 100 g 7,5 mg
StfTehnin «ntbilt.
TV. Strasaenwasser.
Cnt^r StrasaenwMSCr Ti>rtt«h«n wir das , nach R«gvu
nndTliau welter in F<*lgp ungenügender IteinbaUung, schlediter
dnstriK^Hon und Pßastrruug der Stra-s«.-», anf deren Obw-
Aäcbe atagnirende oder langsam in die Straasmrinnen ab-
fliesaende }deteorn-a«Aer. Die IVtnichtnng denselben »chliesst
■jefa inttofern den voran «gegangen«» beiden Kapiteln am
bartim an, weil dieses Wasaer tlntaSchlich nichts anderes
reprSaeotirt «In verdünnte t]iieri«;]i6 Kiicalflii.4iigk«t.
Dasselbe eotb<:
Gramme pro Lit«r:
Rückstand Chlor Organ. Stofie Ammoniak
ÜLFebr. tS70 1,584 0,403 1,975 0,010
7. Mint 1379 7.704 2,870 1,80] 0,020
Betrachtet mau das lte«ultat dieser beiden Analysen von
^fpiannwaaaer , ho erkennt man leicht den grosseu Ge^hnlt
jBw»lbcM an lö^lichea Bestandtheilen ans Rxcremcnten, be>
Mtndera ans Harn, so Am» der Rlr den ^chnmtx der Strassen
gebrüachliche Nain« „Koth" gerechtfertigt erscheint. Rs
winl nua klar, welch' aj>|>etilliche Stoffe wir bei einer Pro-
menade in der Stadt mit dem ^tiassenstaub einathmen und
varaehlocken und was wir mit unaeren stanbtgen K)eid<Tn
iJehubBU iu die Wohnungen tragen.
38C
Siltunff 4er malh.-pkift. CViwa^ ww» 7. Jim* l$rS.
Da» HtrBs^mvamer vom 5. Februar and 7. Man wurde
jtnin iDfectioiut-Experinient verweiid*l. Von «leni w«t»en
«rbtelt «in 1120 g Kchware« K»nincheD 36ccm rmbcntan. I*^
stoUte sich «idi^ Erhöhun); der Kürperfeinperatur um l,'l<*C
(im Haximaiu) «in. Du Kauinolioii bukniii ciu« l'hli^niooi!
der Dauchdecken nud die Haocbhuat gMi);riin)!!<cirlv in
T)i»l«rgrnA!te. ^Välirftmi dipses rircK k Tage dauernden Vor- ■
{^Uffeit brwegte sich die Eörpericmpvml ur »wi^cbca S'.i.U
ood 40,4*0. Das Thier blieb jedoch am Leben.
Von dem am 7. Man KPVMnmeltrn ätrassenwmoer
bielt «in 1220 g schwerem; Kaniockeu 3ß ccm sabeotan.
Körpertemperatur stieg am I,4''C. (JasTbier bekam ntarken
Meteorinnu«, der bis zaui Tode anhielt- Der Tod trat uacb
17'ji Standen nnter Conratsion^i ein. Der HectionsbeTnnd
war der für Kepticämie charuktoristische. Kino Pblt^motie
der Baachdeckon irar jedoch nicht rorhanden, dip iojiciit«
FlUssigheil war ToINtfindig refiorbifl.
AuR diewn Ver<ucbeu «rgibt sieb, da« da« Straawo-
nasser wooigsteiui zeitweise faulende, infectiöse organische
Stoffe Liithäli nnd somit büufig in lioliem Grade t.ur Vor-
schlechteniiig deit ('analwassom bwiträgt.
V. Zimmerboden*Po ts waaser.
Die Harn- ond Kolhb««t»udlhei1c. die wir int 8tr— >M>-
wasser unr xu deutlich erkenneu, finden wir iu dem Waaaer,
mit welchem ein Zimmerbmlcii aufgewamben wurde, wieder.
In friacitein Zustande ist ein solches Wasser ungefähr-
lich. Dasselbe enthielt :
Milligramm im Liter:
Bdckttand Chlor äalpeberrönre Ammoniak
964,0 05,6 10,8 0,2
10 ccm dieses Wassers rednoirten 21,6ectn Cbamileun— J
USsung, welche 0,34 g Kalininpcrmangunat iu 1
enthielt-
Bmm€ridt: Exf/tri*
enuekmtsen fifcer InfeetmH. 387
Das reine num Anf»nis«hcH verwendete Wawer entJiielb:
Millifcranini pro Liter:
Kflekatand Ciilor Salpet«n3ure Ammoniak
*i&5.0 0.7 Bpnr O.OOO
Von obigem Zimmerboden - TnizwasHer vrardvn ctnem
1410g Bchwervn Knfiinclieii 40ccm umi eiiii>iu ]'20^ g
«hwcren TLii^ru 64 octu snbcutun iujicirt. Dil« Wxitmr w«r
ia beidea Fällen rasch resorbirt, ohne eine Phlegmone un
itn EUnchdeckea xu hint^Tlusaen. Die Kürpertemperatar
' *ieg im entvD FiiHu om OiS'C, im rwoiten «m I.CI'C.
Beide Thiere blieben am Leben.
Nach lOtÄgigem Stehen an der Luft bei 10 bi» I2"C
ffortlt damvlbe Wsu«si>r in der Quantität von 35 oem ctncm
W5 g »obweren Knoinchen subcutan injicirt. Dw Waxser
atbiett nun xahtreiche äfibchea- itiiil f^chranbenbakterieD
vai itr AmiDOniakgi^balt «rar auf 10 mg pro Liter gestiegen.
1)u Kininchen entleerte nurstförmigen Kotb und starb nach
18 8tOB(lL>n. Da« (iehirnblot un<l die Milx wurden unter
^ i>&tbigen VorsichtsmaMregeln mikroskopisch tuitersuoht
vA ohb^iclie Mikroooccen geiundeu. Die Sectiou ergab
fa «Aer erträhnten Befund.
AthoHche Resultate wurden mit frischem und faulendem
<'*nBKWiiwcT uuil mit KcichonspQlwftsser eruelt. Alle diese
^Avigluiten, worden in frischem Zustande Ju Mengen von
* Wi CO ccm subcntAü injicirt von den Thicrcn gut ver-
''*pii. «rührend nach d bis Utägigero Stehen die UStfle
™ d>ti erwähnten Menge genügt, om die Tbiere zo t&dten.
'tlt Gewerbe- Abwasser wie z. B. das Wciehwasscr ans
™'«rnea, die FItbsigkeit ans Äescher- und Kalkgruben
■™ii »elion nach Injedion relativ geringer ^uantitäteu
Herr Vog«i iib«rreic1it der OUsae die '». Autlage seiner
getneinscbaftlich mit Dr. Woin hcnusgcgcboiwn
„Anleitung xnr quantätativea ADulyse landwirlh-
scliaflljch wichtiger StoETe iu prakti»cjieii lleiKpiehm
Berlin 1879."
In der ClasseiuiitiniRg vom 1. MSrz 1S73 habe ich die|
Kbrc geltabt, der Classe die i. AaÜAgfi meiner „Pnüctiüehen
Ucbaug«beUptoli;" vorzulegen. Bei der nun erfolj^eu flentaa-
gäbe, der 5. Aufiage möchte ich die vor Jahren gevräkrta '
KrlaiibniM abermals iu An«iinicli nelinieii. Oiis kteiiw .
Doch bat unter neaem Tit«l und Vi-rlag vollkoiumun vor-J
Xnderte Form erhalten. ZnuäcliBt Ist von der Auleitungl
aiir WiTtbbetiimmung rein leebnisdier I^rwlnkte, welch« in]
den frDbetflii Ausgaben auafTibrlich bchnnitelt war, üm^
geuomEaeB, dagegen mehr entfiprecbeud dem neuereu ZivMke.l
land> nnd fbnttwirthitcbaidicber Unterricht, derUulerstichimg
Undw-irlb.icbaftlich wichtiger Stoffe eingebend Rßeksicbt zu-
gewendet worden. Als neiibearbeitet ist wi erwHbni>u derJ
Boden und seine Verbesseraogsmitt«! . käß»tlichu L>5ngmittrl,j
Futtermittel, aiLnuntliche Molkerei-Produkte. Es war ueiu]
Wunsch, für die neue Auflage einen bewülirteo agriktiltur-l
chemiBcben Mitbearbeitor na gewinnen. Herr [>r. Knut]
Wein — seit einer Eleiho von Jahren si>'lb><t£ndtgi)r Leiter
der Mönchener Inndwirthscbaftlicbpu VorsucbMtation —
meinem Wunsche entgegougekominen. Kin (»esonde«
freuliche« Zeichen der Anerkennung gLii]l>e ich tlarin ßndeni
XU dürren, dnss motu verehrter Frennd und Collcgu Prormaor]
Dr. Ebermayer in Uebereintitimuiiiug mit mir AietM Ati1eituii|j
b«i dem ([uaittitutjven Theilc unitcrvr pruUücfaen Uebati
xa Grunde gelegt bat.
Sltutng vom 7. Jiui l^T^I (Naclitraf,-).
Herr Profeasor t. KSgoli legt flioe Abbauillnng ror:
üDtlier die Bewcgangen kleinat«r KSrpercfaen."
h der Sitniug iti^r inath.-pby«. Clatne vom 3. Mai
von Uerm ücli.-ltuth von Pottciikufor eiae Mit-
IMmg Aber EsperiDieut« gemacht, welche Herr Dr. Soy Ka
V kTgitnimheD Institut au^geftibrt hatt«, and durcli wiOclie
kviwQ «vrdni üolltv. dass oine LnftströniuDg von dtir
linalen Geschwindigkeit von kanm nielir alx 2 oni, in
<w ^rcnadv fiiiiluia^pilKC von i.-in«r faiilon Rüssigkcit weg-
fllire, — und darans die Unrichtigkeit meiner Angittw»
tter den uümticlien (iegenstaud in der Schrill übvr di«
BMnm Pilz« gorolgvrt.
Ich habe in jener Schrift bekannte pbrsiksliRche Tbat-
•ch«n fnr eine Theorie be/ügÜoli des Wegführen« von
Spaitpthen, die sof einer m^br oder weniger foucbtvQ Untei^
Ihfft b«Gi)dlic]| sind, in die Luft and bezüglich ihres weiteren
' l^wuporfce benutzt. Die wenige» Vonncbe, die ich ange-
fbrlU h&tte, bestitigten vollkommen die theoretischen Por-
tlcrangen, m dam ich es fQr UbeHlllwig hielt, dieser Sache
auf experineoteltein Wege weiter uachKngehcn. Der Wider-
II iprach, iet jetzt im Schosse der Akademie mit dem AnNprach
BexactiT nperimonteller IV-grUndung erhoben wird, reran-
HlMst toieb. diese Frage in Betracht ihrer wiBsenschaftlicben
Pnod nHibr noch ihrer hohen praktischen Wichtigkeit noch
«niD»! au£nui«bmw nod die Krgebniwc gleichfalls dex
Akademia roninivgen.
390
tiätutitf der iiKilA.-/ilty*. VlauM com 7. Juni
In d«r Scbrift nber <Ii« ,,Niodent PiW* iabv ich die
Tbeotie nur gans kurz behandelt. Die mehr poiialäre
Hultußg lies Werkes «rlnubl« keine tiefer« wiicscnivltafl'liclie
Rrörternng. ludem ich jetzt in A'nfv Erürli-rnnf^ «intn-ti-,
will idi dieselb« nicht blos auf die Befriedigung eiues beetinun-
tL-n praktisoben Zwecke» bc«chri4iik«>i,sniid«m ganz allf^niein
die Bewcgaof;«!! kk-insti^r Körpcrclicn, dto wir aU 8taab
bezeichnen, zum Uegeoatand meiner netrachlnngen machen
und zwar in drei Heziebniigeu: Uewegungen in der Lafl,
Btfwvgaagm im Wasser und Wegftlbren von einer naisen
oder trockenen Unterlage in die liufl. Ich wente dabei
allerdingK meine bettondere AufmcrkKamkeit denjenigen
Fragen zuwenden, deren Beantwortung (Ur die Verbreitung
der niederen Pilze (somit auch der Miasmen und ContagienJ
wichtig und enticlieidtind imI.
Zur Charakterisirung de» zu besprechenden Obj^a be-
merke ich im Vorana , dasa ich , wie es bereit» in deu
„Niederen Pilzen" gemliehen wi, von den in der Luft
tiiidlidien Staubk^rperchen nach ihrer Grösse drei GrDp|i
unterscheide :
t. Sichtbare Cgröbere) Stänbchen, die man
von blostiein Äuge eimielu bei jeder Belenclitung siebt Sie
werden durch Winde von der Strosao oder durch den Kehr-
besen vom Zimmerbodeu aufgewirbelt und falten im Allge-
meineu bei einigermaasen ruhiger Lud iielir bald nieder.
2. Sonuenstänbchen, die man nur, wenn sie
von einem Sonnemitrahl belonditet sind and sich auf eiueni
matteren Hintergründe abheben, tieutlich sieht. Auch in
der acheiulMtr rnhigen Liifl eimf» ge^ehloasenen Zinim<>r»
sinken die nenten nicht za Boden.
8. Unsichtbare StSubchen, die man aiirb luj
dem durch eine Rit/e In ein donkles Ziuimtx einfallende
•Sonnenstrahl nicht siebt Sie werden in ihrer Mühi
selbst fon den i«bwäch«t«n LuftstrSuiungeu und in
V. JtS^i: Vtber ilir Hetrrffuniffn HerHirter lOrperduit. 391
liUgsIcn uns in grSesoroii KJSaiii«n l<«ItBiiiitiM] I<ufl wfawebcud
vUlen. [lieber jtehörea z. B alle Spaltpilze, ebenso die den
Rtsüi sanamiiiviuvts^endcn Knrp«rch«n, ferner die Ulä»clieii
dcf linnlicli trockenen Nebels.
Von <k-u in Hner Kliis)>igckeit bi-fiiidlic)ien SUnbbSi^
fttclim können wir gk'ich^lls drei Ornppeu nut«n)chetdeD,
•Ütjtdoch mit den ebengenaunten nicbt msanimenfitlleii:
1. Nicht taasende Körperchen. Sie bleiben
ngsD ibret grOssieren ((«wiobtes in Rulie, wenigsten« für
<iu mit d«ni Mikrookop bcwufl'uetfi Auge.
i. T»nxk&rperchcu. Sie x«i|;«ii imt^r dem Mikro-
*HQp diu durcb Uolekalarkräfts vernraacbte Tanzbewegnng
(Bnvn'Kbe „MDle^nlarbeirrfriiiii;"), füllen ab«r dtircb ihr
v*>ritkl doch bftld uuf d«a (irund.
3. äcbwebekQrpei'chen. Sie sind m klein nnd
■Wl, ifaws 8te io einer fpin« ruhigen Flnss^keit durch
* Kote knlark rufte fettgebuUen werden nnd nicht zu
wa sinken. Man kennt bis jct/t nur «ebr wenige öub-
*UMn in dieser leinen und fttr diis Mikroskop kaam noch
iknirbmlwm) VertUcilung.
L BßwegunKvn iu dnr hvtt.
SSekfichtUch dieser Itewej^ungeu wissun wir, das« die
Ltift unscnir Zimraer mit Staub erfüllt ist, welcher darin
beruiuÜie}^ Wir sehen dii%e Staubt hei leben gewöhnlich
ekbl; manche deraelbvn werden un.i »\tvr in dem äonneo-
«tnüil, der in ein tcrdnokcltcs Zimmer fäXh, als „tarnende
aonenitäabcben" sichlbar. Wir wigseu, das» ein starker
den ätaab iu den Btruwn aufwirbelt , dii^ der
;no von Vulkanen Mtcb Ober ganee Länder ver-
e)l«t, mtd (lass der PassatsUub ana fernen Welttheilen
loKb LufUtrSmnugßu bergefilhrl wird.
892
BUtttng der «iittA.>jAjn^ CUuie tvm 7. Juki t8!9.
i
Et K>^^' »oMei* ^^ allgviaeiDea Anxiehang der Erde,
die dsn fallen bewirkt , uud auwer d«r nur ausnahnmreMe
sur OcHong koiumend^D oltiictmchen Ansiehnug und Ab-
stoBBUDg, blos zwei Ursachen, vod welcben allenfalle die^
Bew^fungen der Staubk5rpvrcli<:u ia der hah abgelnt«! ^
werdea können , aämücb die Stösse der eiuzelnen Loft-
uiolecUle und die Masnenbewt^ingen (StrUmnngen) der Lufl.
Seitdem die Vorstellung, dass die MulecQle der Gase
mit grosser Geschtvicdigkeit durch einander fU^eo, in der
Physik Eingang und weg«n ihrer uuwidcrl^Ucben Be-
grOndong allgemeine Zustimmung gefnoden hat , li«sa
sich auch di« Vermuthung auffttelleu , da» die „tanzende
Bewegung" der Sonnenstänbcheu durch den bätifigm und
in verHchiedeuen Richtungen wirkenden Anstos der Oas-
mulociltf verursacht werdi^.') Und man ki^nnte wlb«t noch
weiter gehen nnd vermntben, daas die allerkleinsfen Stiab-
clien , in dieser Weilte wie elastiücVie Bälle lieruuige würfen,
sich wie die Luftmolecüle selber TerhJBlt*<ii nnd dauernd
swpepdirt erhalten blieben.
Man könut« z«r Ik-grflndung de« Letzteren annihren,
dasB die Gat-e von nnglcicheni Molecnlargewicht sich gleich-
niäaaig in einem gi^Vueu lUnme verlircit«u and itam
in der Atmosphäre bis auf jede zugängliche Uöh« d»e SU<>k-
stoff- nnd KanerstofTiuolecüie in gleichem VerhÜttnisae ge-
mengt «ind, (il^gloich «ie ungleich«« Gewicht haben oad
von der Erde ungleich stark sngesuigen werden.
Allein die ßeziebangen , welche zwischen den TW-
Kbiedenarttgen Gasmolecülen bestehen , künnen ans zwei
GrOaden nicht anf die Stanbkörpercheu ansgedehut werdnt, ^j
auch wenn dtme vollkommen elasttHch wären. ^|
Einmal hat das fl|>eKifl»!he Gewicht bei den Gasmole- ^
etilen, wo e» fibrigeni gar nicht bekannt ist, keine Be-
ll Naamana sllgdo. a. pb^sikal. Ch«aiiB S- tl
».Sügelit UOur ^ Saetaun^e» kleintter Xärpcrdteit. 393
^
itnitg, wob) aber bH den SUubkRrpercIicii. In der Luft
rdrüngi'n iVw- Sticlistulfiiiuli'crile und ilit- Sauerstoffmole'
ofil« steht einander, sondern den Äetber, desnen Raum me
iHnDt:lini<;u, und da tVic^r so gilt wie gewichtslos iiA, ko
hat kein MoIcviU i-in ifroüsima Bostrebeu xa falten als die
Qbrigen. Die Terbreitong der Ganinotecnle tm Luftraome
ertolgt a1») nur nacb den niechanischon BvwcgaDgagaMttca,
wobei die MoIecUIe von verMhiedenem Gewicht eine ungleiche
Geschwind ig): iMt aiitif^hnieii, aber durohAclmittlich die gleiche
IdaetiKbc Knergie besitzen. — Grössere Körpcrcben dagegen
haben immer daj BeHtrebeu xu sinken, weil sie ein be-
stttDmtm I.tit\voluni {eiue groMe Ziihl von MolecUlen) ver-
4HDg«o and von der Enle stärker &ng<eJiogeD werden als
gleich grn«M Luflntafsen.
0er urtrilv Gmud, warnni die Bewogaogoa der Gas-
itedUe nicht za einem Schluas anf die Bewegungeu der
Sbutbkörpercbni benntst werden dürfen, ist der, weil die
in ihres unglui(^h grösseren Gewichts einer
Ordnung von Körperu angehören. SVegm
Smh gröwertfn Gewichte« sind me in der That tnitten
unter deu hin und herfliegenden Lnfbnolei^len so gut wie
in ruUkuminener Huhe , nnd en kann aaefa von einem
Tumm oder Zittern Jit Souneiut^abchcn in Foigv der
Volccalarvt&t» nicht wohl die lieble sein.
Dieffi tSflst «ich leicht durch eine Ker>>chnudg der Zahl
uid der Energie der Molccalamtösse dartfaun , welche ein
KfiriMruhna von be^inimter Gröiwe unter bestimoiteD Ver-
la der Löft erfahrt, Kine solche Berechnnng
da«a riebcm Boden, (»ritdein man, Dank der mechan-
iK-ben Gaadisori«, eine xiemlicli genane Vorstellut^ ron
Jf>m 'Inwicbt nnd der Geschwindigkeit der GaRinoIncOle
haL W<-nii aoch dif abwlnlen Werthe, die man nach
üernr Theorie aof verschiedenen We^n erhält, nicht toII-
ksmnai fltieretostiinaten, so weicben sie doch nor venig von
394 Sitstmy 4er mathj-pkyi. Camc von 7. Juni 2879.
einander üb, und was auch diejenif^n, welche Angaben
Ober iiiolecular« Hinge nar mit Zweifeln uufzunclinicn ge-
neigt sind, bornhigi-n kann, irt der umstand, dass ander«
physikaliBche Betrachtungen ven»chi«Mlenf Phviiiker nof eine
absolnte Or<S«m der Moltwüle in {«»txa und ßQKMigen Körpern
geführt haben, welche der ans dem ^rechneten Gewidit
der Gasmolecflle >tich erg«benden Grikse ziemlich mbe
kommt, — so dass ps (Ur die Verglcichnng der MokcHle
mit Körpern von wahrnehmbarer GT3«e ganx gleicbgiiUig
ist, ob man der einen oder audem Angabe folge.
Nehmen wir an , da«s in 1 cbcm. Gas bn 0 " tmd bei
einem Druck von T(iO mm QneckHillxir 21 Trillionen Male-
cQle enthalten »eien , so liat das SanerbtoE^olecDl ein
Gewicht von 7- nnd da-i StickstoffmoleoUl ein itolches von
fi hunderttaa«.-ndtrillioD§tel Gramm. Das ersfere bewegt
eich mit der durchscbuitt liehen OenchwinJigkeii von 461 m^
das letztere mit der Geschwindigkeit von 492 tn, iu der
Seemide, »o da«« die kinetische Energie ( ^ m v*l Tür dm«
eine und andere im Mittel gleich gross ixt.
Uie Gasmolecüle Tcrhalt«n »ich bei ihren gegenseitigen
Stflssen wie vollkommen elastische Körper. Wenn m aa
ein Stanbk&rpercben anprallen, no kann dieses entwnler
gleichfalU eine vollkommene Elastizität bewähren, oder
aber nicht. Fftr den ersteren Fall läast sieb die Geschwindig-
keit l>erechni.-n , welche das in Ruhe gedachte K()rj<ercfani
durch den einzelnen Sto^s erlangt, oder was das Nrimlivbe
ist, die Veriimlerang der ihm l>er»iiJ( eigen thQoi lieben Ge-
fCbwiudigkeit. Diese durch den Stoss erlangte Lteschleunig«
2 a T
nng irt — ' t\- , wenn a das Gewicht des anstoemndeo
a T' b
LnflmolecOls , v seine Gescbwindiekeit und b das Gewicht
des Körpvrchens ist.
4
I
I
f. tfS^rii: Cebtr Brire^tijtrtt Uniufcr K6rpfTrhfn, 39fi
li
Bfttnicbteii wir znontt dio leichtesten StÄDbcIi«», von
(leren Existenz wir Kenutai«s liabeu. Bs sind die kleinHtea
Spallpilzi» (Microfificciu/, w«Iche mit Wumm- inibibirt nicbt
mehr iilä 0.5 inik. (O.lWOO mm) (;ros« «ind und sieb mit
den besten VergrSsserungen eben noch deatlicb wabmehnien
Iimea Im troekea«» StHubzustand« , wie «i« in dar Lnft
heruuiSi^eo, bat sieb ibr Dnrchnipwer auf dif HHlfle ver-
t^^kUicert nad das Gewkbt beträgt I fünfzigbillionstel Gramm.
^■fÜB «olclwH .Stäubcbuu i«t al«> 300 Millioneu mal «chwiMVT
^^H^Hfe SanersbofT- oder StickHtolTmolecül , und die Ge-
^^Hmaigkvtl. welebe ihm diircb d^u Si<m^ eines der letzteren
M «libeilt vtrd , betrügt kaum 0,002 mm in der i^ecande,
^■oreicht also noch niobt die Geschwindigkeit des Stnnden-
^mttägvn «Der Tuchenuhr.
V Die graaeeren in der Lull befindlicbi^n Eörpercben
eriabn*n durch den Stons eiue« Lnftroolecüls entsprechend
^ geringere Veründernngra in ihren tk^negimgen. Für einen
t>|iaIt|>iU von I billioiiatel Graoim Gewicht, wie er ain
»faäntiiistea in der Luft vorkommt, betri'4{t die Beschleunigung
; mm, fllr ein grimmem Weizenstärkekom (Gewieht
i>,<>i."/"|ä mg) O.0nO0O0'0O4 mm, fnr ein mittleres Kartoflet-
■Orkekorn (Oewicbt U,Ut>01 mg) O/WOOOO'OOOÖ mm und
Rh ein gew&tinUcbt.« iMoauutäubchen, dessen Gewicht etwa
0,001 mg utumarlit, f>inkt die dureb einen MolecularntOM
»erkntcte Btvcbiuunignug *al O,OOm)00'0i.K)Oti mm in der
Knnde, ist alao 50 Millionen mal langsamer ala die Be-
wtgnng des StundcnzeigerH einer Taschenuhr.
In Wirblichkeil müxsi'ti di>; lloscbleimigungeD noch ge-
nngvr aeiu, aU inebeu angegeben wurde, theiU weil der Luft-
wUer«t*od , dm die sich liewegenden Stäubcben zu Ob«r>
winden haben , TmiaehläK«tgt , theils weil vollkommene
OaaiiiilSI der Stäubchen angenommen wurde, während ea
anxweifclhalt ist, das» ein Thcil der lel^endigen Kraft
SttMMS (Ur innere Arbeit verwendet wird.
396 fUltUHif dff mathrpi'^- ^lUar roni 7. Juni Vt36.
Nun wird swar ein Stanbkörperchen za gleicher Zeit
□iclit bloss Ton ein^ui, smidt^ru vou einer Unxnli) von '
MolvenlarsUJAMm gctrolÜe^D. AWr selbst viele Milliouei)]
gteichneitig in der nämlichen itichtitug erfolgende StK^se'
würden nn einem SonnenstinliciieD noch keine äichlburc i
Bewegung hcrvorbriugen. Ueberdcm prollni die Laft*j
molecflle ron allen Richlun^en her an aud beben sich in
ihrer Wirkung nm so voltKtündiger aof, je gr5«»r ihre
Zahl ist. Ein kugelige« Stäubchen von 0.00 t mm Durch- 1
measer, das also zr den kleineren gehört und lange iitcht
flo gros ist, nm uls Sonnen«) an beben gpsehen xu werden,
wird in der Secunde etwa von l Billion LaftmolecUlen j
angestoasen. *) Bio wirkliehex 5>onDensläQbchen aber er-|
iÄhrt eine noch viel gri^erc Znbl von Stössen.
IJ Diu Becbnviig kann In verseliloini'-r W<ita ansfteftkrt «wd«^
Wobei ilii> Annahaie, <laM di« Lnftuvolocale «inva Batnn Kera^Kalj
■lurcliUufeii, iU> ümticb« BMuItat ^ilit. wie vens Baa, dar Wlrklldh
Ikhkdt uiit»|irrchen<1, }«<le Bcweenni.iriohliiiijr Sa Folg« 4u tahlreidica]
Znnimmen*td«Re au* rtclm kleinen ßrv«)(Bnf[MtQcktn rieb
g«wUl lieokt. Kinnint kann man voa den in elanii kiigeU)(«n Lafl-I
nunie toq (i,U01 miu DarckmeMcr eetbaluaon MelMDlea aiuirflimir
dcTüD Z*bl 11 UilUoo«o l>arä|rt, wdck« in il«tD angegeben«) BauM
aiD«n mittlcii-'n Weg «on 0,0O0&£l xitn miOcklcffen nad dt» ia 1 Swamle {
In Folfc« itir«r mittl*rtn Q«(chwiD<Iit;1c<nt ron 4.S5 tn, 9:t0 Uillionm i
nuü mit aaltnn abwechsrln. hw Zahl il«r «Ihicod I Seonaik dwebl
einea lAftraam liindarcb«eheDd«u Moiccali» gi«bt dia Zahl dvf
«aUntüate aar «tn«o »olideii K(>r[wr von i:leicb«r QifaM and Gntalt '
an: in dicum Falk 9») Hillioii«n mal II Mlllkinn oAn lOO-JO bilU- '
onea. — VTtna man tich dm kleinen Raam *oa a,W>\ mm Diik1i>
nMMr ala HebUnigel deakt, w drtckt diu aa^g«b«ie Zahl die w&bna4 1
I Sennle anf die innere Wandan; crfolecn-len MolMalanUMc u^J
wdeh* ••IfcatTcntinitlicb d«n voa Misen Bopnilloid«« äUgutn, Amm\
aia du ücKtogewicht halten, an Zaltl gleldikonuneo.
Hau kann andcneita Tom ciacin beliebig poMta I.ultnam, K. OtJ
von ebor HohlkuKol von t m DarcbnnMr, In welolwi licli au lrB*ai|
eiati belicbigra Stell« ilai 8tubk6rvetdii;n bdiuibt. aiMiteiMn. to i
Rolilkagal find II Qoadrllliooen MolocDle enÜMltan, nm
Bemgang, welche em«ni SonneiutAnbcheu und
einem in ier Luft b«>findlichc» Staubk&r^iercUeu
Jbreb d«n Stoss äaes einzelnea tiasmolecUls oder eiiwr
Tithabl solcher MoIhcQI« «rtUvill ivinl, ist alio tio äosserst
gmng, uud die Zahl der von allen S«it«u glficbseitii; vr-
I Ugeacieit und Bieh gegenneitig aufhebenden Stösae tsi w
I tnatrordraÜich gro», ilasM da.-* K<iri»*rcl)i>ii sich gerade oo
I wUlt, als ob es gar nicht angestoawn würde. Ea be-
btet sich daher in Tollkommener Ruhe, soweit es nicht
na UofUtröniungen umhergorOhrL and dur«h sein Gewicht
MleqteKogen wird. In der That beobachtet mau an den
Stonetiitii abeben nichts von einer zitternden oiler hü)>fen-
i^Beiregang wie etwa un den in tliüaigkeitvn tarnenden
EArptfchen, sondern sie gleiten je nach den Luftström-
Bfen tangsftnier and schuelk-r neben und dnrchciDaudcr.
^ti wenn xablreiche SonnenstSubchen etwa ein Flimmern and
Mirch den Anschein einer hüpfenden llcwegntig 'zeigen,
« gntehieht es. weil in Folge der Lagcverändcrangen bald
im tine, bald da^ andere ron dem Sonnenstrahl getroffen
ni, anfhlitzt und sich wieder unsichtbar macht.
Wenn die Bewegungen der Stnubkörpcrchen in der
|UA allein darch die Luflstrümuugen rernrsacbt werden,
iblagt Altes Ton der Frage ab: Wodur«.')] werden äe
id erbalten ? A ns der tJeantworlnng ergibt aich
495
I Sennad« duTcliMlinitUMJi -^rir oder 99) Hsl dsrcb i»»
l»U nail mhU inOgli<li«r Weise das Kaiperchco antrifft. Alle
unn ruuIn« 10000 QtiMlrillioiien iolcher Kicarnioncn.
1 1" ptarbt Quanclniitt du« Ktatitikärj CTchcni nimmt Ht^n billionst^n
4» frOscten QaorKbnitta der Bohlkng«) «n. Von all«D Luft-
die iiaralte) «incr boBtlnimtM Richtung g«hen, trifft bIm
TtiPtl du KCrftfcbea, nnd im gleieben Verhültniiui wird
anf alloi Seiten von der OeMmmtxahl dar Gxrunionen allor
ftoott», aimlioh tdr lOOOO IliUion«n im L«nfc oinpr Seconde.
398 Sitnuijf drr Hu«(A.-fAj^. Cfiuw rom 7. Jtui
dann sf^leidi aach , uut^r welcli^n tTiuHtAotlßii sie steigeo,
Mtikeii lui'l )ii.ntiii;iif [)r<vvgiiug<!ti au^füliren.
nieibt ei» in der Lnfl befindiiclies Köi^wrclten »chwp-
bend in |{IHcIi«in Abrtst»!« von dor Grd». ao ist dies nor
mflglich. wenn eine anrnlei^iiile Ltiflbewi-gimg »einer Kall-
Iwwfguii^ ffi'riii!*' i!u» Cili-ichm-wiclit hält Di».* frfwnK-rlicW
Geschwindigkeit die«rr Laftttrüninnt; lässt sich uan fnr
jeden Kör{>er von lH-8timnit(*r Grüütfie, Gestalt nml speci-
fiAchem Gewicht iMrcchneii.
Wir können als Analogie ans an ein Gefass mit
Wasser erinnern, densen AoRfluMiifFaung nanh otwn gericlit^t
bt. Der daraus hervor$pringeiiilr Flüs^igkiritsiiirahl erbcht
sich beinahe zum Watserapiegel im Gefas« ; die DifTeretis
in der Hi'>he kommt aaf Rechnung der Iteihung uinl dcsi
xarückfollcuden Wassern. Die AuRHaKsgeschu-iiidlgkeit «nt-
sprieht der Höhe der FlÜJt^gkeitsüulo vom Spiegel bis xuin
Ansflnxw und ixt die nämliche, wie wenn ein .••chwerer
KÖrper durch diese Höh« frei gefallen wäre, also
Diese Geschwindigkeit des ansäieasenden Wu»era hült
Gleichgewicht einw Wusscrsälile von gloieheni Qner-
föntitl and der Uohe h, and ist selbstvenftündlich auch <"<
Stande, irgend einen anderen Körper von dem nämlii :
Gewichte xa tragen-
Der aafrteigende Lafttttrom verhüll sich rflcksichtlicb
der Tragkraft wie der Wasserstrom, mit dem tT»t>rr«chieile.
dMS die Lufl 1>ei der Temperatur 0 nnd dem Dmck einer
Atmosphäre 770 mal weniger Mnme enthält als das Woamt
nnd somit bloss ein 770 mal geringeres Gewicht x.u trngeaj
rermag.
Ftir den Fall, da» der xn tragende Körper ein at>d<T<-
Gewicht hat, als die strömende KIOBsigkeit, pj
K. ygft^i: Vrlftf 4ir JinrrgiMifitn ilriutleT Kfirjiierdifn. 399
w PonncI V
= |/^
worin g der Ooet&xi<>nt
et b*»cbh-Muigvug . Ii der mittler« v«rticale Dnrcbuieiwer
KUrpers. yt sein «pf^iG»chra (rewtclit un<l / Am sp«u-
^fiflcho GBivicbt dor Flüssigkeit ist. Ixt h, ;-, nni) y bekannt,
^Ki berechnet sich ^rana die Güschwiudigkeit t. Ut di«
l«trtere iP-g^^beu, no kann dAtmux h ffefuadetx w^rdm:
ta h = r" -
^B Om spezifUobe Uevricki (yt) liidrockener oi^guiiittchvr
^^RUrijer ohne gr&ssere Poren ist im AllKeui^iiien 1,5.
t luaifc^ru (iiewlbeii durch eiuen LufUtroui getragen werden
uUmi, hnt mau v
V
2 . 9.81 . h . l.n
0.0013
oder
T = 150,40
V^h
vn»! h ~ 22636 v*, worin v nnil h in Metej'n »usf;«-
«Irflckt sind.
Hiexu ist tu bemerken, das» v die GeJtchwindij^keit
dp9 ■enkrueht anfsli-ii^üiiiten LnAstmiucs oder <liv sviikn-chl
«aisteigende Coniponente der Oe^-hwiudigkeit eines schiefen
V UnUMlrotat» i«t bei vin«r Tempcratnr von 0" und einem
^b Strome terstanii Ton 7ßO mm Quecksilber, b drückt die
^H JorchMibniUliche verticale lli'ihe de» getrageneu Körpers
^Pm«. Die GriiKW seiner honv.outalcu QiierHcbiiitt^tl&fibe
kommt im Allgcmeiaen nicht in Betracht, i& mc kleiner
gvitacbl ist nis der (juerseliiiitt des Lurt^troinea. Sie bat
nur iBBiifi'ni Bitdeutuug »i» ein brriterer Kijrjwr der Lnft
I^SDOi Ptwas grijssereu Widerstand darbietet als ein schmälerer.
Mtct »br-r gleicher Kfirper. d« n» den [{ändern die Trc^-
kimft dpreclhen nicht roll nusgenatzt wird; ein horizun-
I tat«« Brett wird von der Luft etwas leichter getragen . als
Ina vwn diesem Itrett alige^iebiiittenes kleines Stück. Aus
gleichen Uruud« hat anch die üestult <\t« Quentchnilt»
M-T-i i. Ä«ili -ph« Cl.j 2fi
■(00
Siltunir tUr tmah.-pkyi. Ctatit iW» 7. Jim 1879.
etwelchan Eiiifloss; ein «chniftleft Rechteck wird wen
leicht getragen als äa Quadrat von Kl^icliaii Fläcli*ii*
inlislte^ Dies gilt für griiwiere Kflrper; itlr mikro-
skopiscbe KörpercliiMi kehrt Kich. wie ich «igen wt-rde,
daa Verhältniss nin, weil bei ihnen ein neaer Fadur r.nr
Geltung kAmml.
Ausoer tier GcKtnli de« horizontulm Qiicrschuittc« i«l
aach die Geataltuug der abwärts gerichteten tdem Laft-
stron;« HUNgeiHxteu) OberflÜclii' t)<>(i getragenen K&rjier» ?on
Bedeutung für das R«unltat. indeui der Druck der Lnfl
um mm geringer auafilllt, je mehr sich die»e Oberflicli«
snr Pyramideu- und Kegelform erhebt, tind um mo gr&mer,
je mehr aie zur ebenen oder gar zur concaveo Fläche saräck-
sinki. In gleichem Sinne, nur in geringeren Masse, wirkt
die G««taltiiug der aufwnrt» (dem Strume ahgekehrtenj
Oberiliiche.
Endlich Obt auch die Oes«h windigkeit des unMsigen-
Jen LnfWromes, welcher zum Tragen des Körpers erforder-
lich ist, einen moditicirenden EinfluMs au«. WÜhrend bei
l«ug«Bn)en StrömnDg<en die mechKnisch«' Kraft Anm Quadrat
der Geschwindigkeit proportional vX . ermcht sie liei
grSmerer Geschwindigkeit einen h&beren Wcrth wegen
der Lnftvordichtiiug ror nnd cl«r Luftverdönnang hinter
dem Körper.
Wenn ein KiVper i» der Luft fallt, so nimmt die
Kallgeschn-indigkeit im Anfauge stetig zn. Xach UIngerar
oder kUraerer Zeit wird sie constant , — nämlich sobald
aie so groas geworden, daw der Ladwiderstand der Be-
adleunigang du Gleichgewicht hält Dieser Ztistand tritt
HMlSrlieh nm so schneller ein, je geringer das spezifische
idMneht nncl der verticalc Onrchroesaer den fallenden K&r-
Dm coiutMit« GeMhwiodigkeit, die ein KKrper beim
Ui ruhiger Luft erlangt, Ist genau diejenige, dkl
I. Adfdi.- t/thn- dir. Baftfwtge- üntultr Kürperdum. 401
dB ubtogeodw Luftstrom annebinen ntm, am i]i«Mn
Kbper »chw«beii<l xu ■•rhaltcu. Alm gelten nach bin* di«
«nen Kormoln r =» ]/ 2 g b nnd t - 1/ ?_i_°J2.,
und fltr den Fall, daas das 8peEi6sche Gewicht den Kdrpera
= W »t, dip Fonnel » = 150.46 \'h. V
Die verwltiedeueD IToutände , welche das Getra^^-
"ttita eiow Körpern durch aiieu »urMtrsgtüidea Luftstrom
nodiiurra, mkchen tücb gaox in der nämlichen Weise beim
OnmUatwRrd«» d«« Fallen« ({•.•lt<nd. Ka sind die Orfl«se
x»l die Gestalt des borizoutaleu Qaenehnitt«, die Modellir-
"f^ der abwürt« und der aufwirU gekfhrteii OI>erf)iche
^ tw ahaolate Geechwindii^keit den Falles.
Hau kaun «ich leicht rou der ßichligkeit de« Gemg-
m öheneogttD, indem man entweder leichte Kürpt-r durch
^ hfioatlichen aufsteigenden Lnflstrom von bekannter
^t^bwindiskeil schwebend erhall, oder wu» eher an«zti-
^na vA, iadcm man sie in mhiger Lnfl fallen lässt nnd
^ «ehr bald erreichte Pallgesdivindigkeit bestimmt. Man
boa Mch dal""! flacht-r Knrjwr IwHli'-ncn: ddrmt'r Piipit^r-
'itttter, whr ddnaer Metall blättcht-n u. d){l., welche während
tu Falle« ihre horizontale Lage behalten niHfiAen. Da die
Itieke nnd ufl iiiii-h da« speziß.icbe Gewicht dieser Körper
lieht gwuM KU ermitteln sind, so wird durch Wägen eines
Ob IdsathU dM cMStaaten Gtsdt«iiidi«k«it «ines falUadsa
li raktftr Laft oll 4«r 6«adiwlBdigk*ct dM aabtelgesdta
die dfai In Bähe bctadUcben KArptr da« Glekbpwktil
'■qfMl rieb wkon »u der KrwiKoag, du« die 0(«ch»i»digkell,
wir ■innn Eirper tm Vetgleicii mit n**Ta andorea loidirtilw.
te Dt&Tcai da (i«»di*{ndiglieitcn beider int , aad daM e« f3r
. BHrMlitanjtca asf dai Ghklie heraatltafnBit, ob nsii
■Iff Am anlrm in ab*o1at«r itob« T«r<r*iUii odor ob naa
bewqiai bMt . ««na Bur der Datenclilrl in dar Be«<vaa(
aSaOkbe kMbt-
86»
402
Sittiiiif lUr ■■»ilA^-jibjii. i'lfUKf mm 7. Jtmt tHT9,
Krömern Blntt«« dat Gewicht iler Flä(-hpneinh«it b4sttimnit|
anit darauH di« Dicke einer Wasscrm^liiclit von gleicbi-ni]
a«wi«ht (li, ) 1>n«clin«t. Miin «.-rlmlt danu die KorinHi]
=v
2 Rb,
worin s das »peußxch« Gewicht der
= l/2_-9J
V 0.01
81 h,1
,0013
Ijiift vi>r){lichtn mit Waxscr l>i>d«<it«t : at«o r =
od«r
T = I22.8fi Vk
indem tUr v und h, der Werth in Metrrn einznwtzen nl.*)}
D!« Scliwierigkvit bei solchvn Versnobten IwHtvht darin,
iUaa die dnonea Blätter beim Fallen bald ins Hchwanken ,
f^erothen und schiefe liSgen nnnehnien. Am iKSteu Kelingtfl
der Versach bei GoIdschlä}{vrfanut , wclclic wr(p>n ihror i
aoitBerordentlicheu Düunheit E«hr schneit die oonstiuiliv
FnllgOKcti windigkeit erUngl. Die meisten PapierblitttHr
stalten die Beobachtung h\ovs von dfiu Bi-ginnr dvs Fallen
hin kurze Zeit, DAchdem die Gescbtrindigkcit conatant
worden ist. Die mittlere Goieh windigkeit während diner
Beobaclitnngsxeit ist denn auch geringer al» die berechnete
Fallgeschwindigkeit und beträgt 0,ß bia 0,7 der letztem.')
IndcMiMi wUrde die con^tniite Fnllgeticli windigkeit hori
xontaler ebener Papierblätter, wenn sie beobachtet werden
kfinnte, immer lungsamer sein als es die [teohnung v«r>j
1) (Mer V = 122SJ& V\i„ «tan i nad li, in cm Biuf[«<lrilcU «iU.
2) £ia OoUblitlchim, tt-o welchem I unn a.UU0I&3 g «if^fl. OUI
In 4u Mrtra paar ^cumlcn ilntcbohniUlkli M eni in <1«t Smunl^
K«b«i c* aber iia Aabage wohl na«b iticbt ili« volle ücKliwia"it|tbdit
bontst. Dir Bwhnanc nriaairt l-'>.ä em.
Ein Blatt Pa|>*(T , »clcbn anf t •)»■ cia Gevichl toa U.iKJiH' g
hat, mit vom Kegtan det Kall«»! au I n ta 'ifi SkuikIcii. al>o 4" ob
ii (Itv Üecojiite. «ähnod di« bereclmete OeMili«iiidl(;keit Gl.o.i tat
Jile
leuj^
I
r. Kä^U ütber dU Be^eguiHitn Utintttr KärperebeH, 403
lügt. fKfw z«igt iticb sua Vcrnifitifin uiit dniiii«ii Kork-
pUttai I welche anT I qcm 0,065 g wiegen): dieselben
fallen xtenilicli regelmässig und ]f^en tu der Sücunde oiwa
*k ^ b^rechDt>t<M] Kantnc!* xurück. OiesK liin^aznere Be-
mgtn^ rOhrt offenbar von der cotnprimirten Laft ,imt«r
ilnGülcodvn PliiUe lier, indem die Rechiiiingdie gewöhnlicbo
Dichtigkeit der Lnft ToranfsotEt. — Aach feine dichte
DnbtMt» (welche auf I (jciu ein Gewicht von 0,Ol>rt g
Utten) sind für solche FiillTenuvhi! branchbar. Die Ge-
*ckwtniUgkdt scheint xiemlich die nämliche z« s«iu wie
M da KorkpUttj^ii.
\\aa kanu ciiieiu HIatt Papier eine »ehr gletchtnä^^ge
rilflevegang gelieu, wenn man in der Mitte desselben
tüa «ehwi^ren Körper (e, H. vineu Mctniluagel) befestigt,
ti Folg« dessen füllt es schneller and nimmt eine pchwaoh
BKli anfwärt« gebogene Gestalt an. Diir«h Letzteres wird der
pätre Widerstand der venlicfat«tL-n Lnft compeaslrt und
<ii»FiUlget>chwiniligkeit stimmt oft genau mit der Rechnung. *)
Kür «olchu Fiiürer^Hche iriguen sich indfts« noch b'ascr
{jirfwr Ton ktigeliger Gestalt und sehr geringem Gewicht,
■nl lÜMelWii in rnhiger [.ufl stets ihre gletchniüssige
KallgcMchwindigkcit heibehiillen. leh fx^dirntr; mich eine«
(Siaballons, wie er als Kinderspietzeog verkauft wird. Der-
*lb« hitttp einen Durchmesser von 1!>,H ein nud wurde
iaivh Auhäiigun von U,4J g auf das Gewicht der Lufl ge-
lt, M> dass er frei schwebte ohne zn steigen oder r.n
NttD wnrde er unch und nach mit verschiedenen
iten belastet (oiimlich mit O.tg, 0,'2g and so weiter
1^5 und 4,55 g) nnd fallen gelassen. Das geringste
riebt (0.1 g) und das gT&«st« (4.55 g) gaben unsichere
IJ Et4 Blatt Sel.rdl>papiw too %VI,ä qcn Fläebeii)Bki>lt mag
W<Mtigl«B Nagfl 6.10 (;, «ai O.UiTri g nai l qcra
barcdlMt« und dk- b«olaclitet<cviuiliuit«F*IIg(»cbwiiiiii^
btn; 1,61 m in der Sconiile.
404
SittHttg der Mutth.-iAip. CVium hqm 7. Juni IBT9.
BeabachtDugen , jenes, weil aehon die wliwächsttMi Lufl-
HtrÖmuDge» lUia Fallen b€schlcuii^t«i) oder Ter7Äf(ert«ii,
i1i«(ies, weil die FHllj^cHwiudigkoit su gross war. Die
übrigen Beotmchtuugen dagegen zelten bei trieder-j
holten Versuchen innerhalb enger UrenEeo constant blei-
bende Pallgefiehwiudigkeit«u , welche wi« bei den flachen'
Kftrpern aiut den Zeiten, die t\m Fallen durch 1. 2 ond
a Meier Höhe erfoidvrie , sich ermitteln liemen. Die
Diflbreniuin zwischen den Fallteiten von 1 «n 2 und von ,
S »I 3 m FallbShe waren gleich grow, indem nach deraA
m Fallhiihc die constonb- Ovschwiiidtgkeit rrroicht war."
Dies« coQKlante Fallgescbnimligkeit war bei allen
9 Versachen gxZfaer abi die bürechnete, und zwar im Mittel 1
nm ib Pr»c.. indirni in einer bestimmten Zeit 125, ^tatl der
berechneten 100 Längeneinheiten zurQckgetegt wurden.^
Per Unterwliied Ltt ohne Ji^weirel aus dem Umstände zn «r-fl
klären, da^w wegen der kageligen tievtalt de« Ballons nicht
der dem Qnerachnitte entspreehende volle LnflwiderHtand ans- i
geuQtzt wurde.
I
Es hat demnach keine Schwierigkeit , för grSiKe
Körper die constante Fallg«Acbwiodigkeit iu ruhigfir huft
aml die mit ihr iden tische Geschwindigkeit eine» Tertios!
aofitteigenden LnflHtroms, welcher die KBrper Fchwebend
i-rtiält, »nnäfaernd zu be.<timmi'u. Nun i»t di<r Frvgi'. in
wiefern diese Bestimmung auch für Kiirper von kleinster
Dimension gilt. Wenn kein weiterer ('nt^rschie«! nl* d
in der tiiüsw bestände , so wäre die nämliche Uereclmqn;
auch für alle Stau bk&rperc heu anwendbar, und würde nur
insofern modifizirt, als mit der Verkleiiierong den horicon
taten Querschnittes eine grossere KinbiiSM' in der Wirku
dea IjuftwiderRtandeA einträte und daher in der Fo
T = 122,65 yh, die Geschwindigkeit v im TerbäJtnta
der Gr5ne b, sich wtwas stWgerte.
«r
Ni^^i: ü^er dir BfKtgwugfn Ütüitta- KOrp^rthen. -105
ist jedoch ein ümtitAiii] rorhanden, welcher mit dem
Sittnorwcrden der Kürp(<rclicii früliCT ui]<t später iUr das
^nben uud Falleu derselben in der Lnft wirksam werden
nui. Bekatintlicb wird die Oberfläche fester Kursier von
OOCT Schicht v-RrdiubMer Luft (ilierxogeu , welch« dnrch
BrihcB nnd Erhitzen weggenommen and dnrch FlQssig-
Man renlritugt werdeu kanu. Ihre Mächtigkeit sowie ihn?
ikngni KigenftCJiaflon siud lUK'h uub«ka»ut- Wir wi.-«<icu
■or, dase die verdichtete Lufl»;hicht durch Uolecutaramieh-
BUg » Staude kommt, das» sie. demnach eine viel gr%»ere
l^tigkeit nnd «in«; viel (geringere itewuglichkeit habvn
iok «k die freie Luft. Der Theil derselben . welcher zii-
Oithiit der Oberfiäebe sieb beftndet, m»g selbM nahezu UHl>e-
«i^ieh «in.
Kiu kleinstes Körperchen . da« mit «einer verdichteten
l-nUinile in der Luft schwebt , L"! dem mit seiner Atuio-
qiUrH im Aetberraain« h«tindlii:hen Krdball ähnlich.
Die verdichtete LnfthQUe verffT^twrt wegen ihrer ge-
VrrH'.hiebbiu-ki^t gl<^icb«am da^ Volumen eines
Ileus, ohne sein absolutea liewjebt merklich /.u er-
bftbeii- Sie hat die |}eil«utung v'iui^ K«)l:(chirmH oder eines
Sfirel« . indeiti sie den ftlr niccbaui»che Aktion wirksamen
[(Juemchnitt erweitert.
iheaer oberflächliche Lnftuiantel kommt allen fe«ten
Ifiörpsm zu i aber bei grösoereu Dimensionen deraelbcu
Fitd die dadurch bedingte Vermebrnng de« Quentehnitt«
uai somit seine Wirksamkeit für die Bewegungen in der
unmurktirb gering. Mng s«!» Kadius uher noch «>
MiQ, w muBx es kleinste Körperchen gehen, gegen
-n Radius er nirJit mehr veruaohtäs^igt wenleii darf,
deren Bewegimgen in der Lnfl dulu-r nicht blos tou
(iewiebt und t^ersdinitt, sondern aoch von dem Lnft-
■uitel obbingeu.
Sitttmtf Her imüh.-jA'p. dorne nm 7. Juni IST9.
406
B» ist äie ADf^»)w iIoh ExpiTimiMit», die Dick«> An
iinhew^lichpo LiifihOllc un 6nbstan)!i?D rna Iwatimmtf
chcDiiM!)i<^r ZnsammeiiBetsung und soiniL noch di« ob«r
UreD»' far die (jrümf dvr KoriH'rHtniPnaioii^D xti «rmitMii.
Iwi welcher die Wirksamkeit aumerlclich Vlein wird, Dip
Wlrcffenileii expiriiiientelli'ii ThatÄicheii blniheii «rtjpr fol-
ß«.-iidt,'ii Mitllx-ilnn^ vorbt^hulu-n ; icli brnw-rkc flir jeUt blow^
dass, wenn der DnterBchied zwi-chen den BewegDugen der
Slanblii'ir])!' rohen miil denen grosserer Kilrpi-r allein dan^h
ilt-n LunniHiit«! vcntniucht vrini, dit* Wirksiimkeit de« letz-
teren behufs Fliegeus alle Krwarlimgen übertrifft; dass der
LnHinnatvl riel niitchtiii^er iH , uU rnun irgendwie voniii*-
wtzen konnte und Aas» er anch bot Körp«-rcbpn, dte wi
grofts fiiiid, um als So nnenslSu beben ein^teln sichtbar xu
werden, die hsapUiiioblichst« Tragkriifl (Umtellt.
^ Gin Stärkekörn cfai.'u, welches dos nämliche Gewicht hat
wie ein ann einem Goldblättchen heransge»chn)tteu geiUch-
te« StOckchra von gleichem (Jnentcbnitt, «otlte, wenn ilini
der Luftniantel febtle. wegen seine« kleineren Qner)cbniltca
tiiTK* schneller fallen aU das ganse tioldblättcbe». In
Wirklichkeit fallt ea aber vielmal laug^mer. — Die grösaeren
WeizeuHtärkekSrner von linseufiirmiger Gest< haben nur den
5 Tbril dcrjenigi-n KnIIgKKobwindigkeit, wellte »ich am
der Berechnung unter der VomusMtxung ergiebt, das« sie
baim Fallen alle möglicheD Lagen annehmen. t)w würde
auf einen Laftnumtel hindeuten, welcher den Boditu den
wirksamen Qoerschnittes um etna 0,01 mm vergrfinert
Die Mächtigkeit der verdichteten Lutbeliiebt an einer
frei in der Lo(l befindliclieii OWrflüthe wän" also nngleich
viel bedeutender als die verdichtete Woa-oerHihieht an eitteiu i
in Wwvwr litgenden KSrper, da nach Quincke der RaJit
der Wirkungssphäre eines festen Körpers auf eine FU
keit nur etwa 0,00000^5 mm betrSgt.
Dif«er Uog«»Kutx iwinchea Ti-rditrhtettr Luft- iinJ
'. iiägtit; U*i>tr äi« BeKtyitiigtti tItintUr Kirperrlitn. 407
iwwwhielit lässt sich ans dem Üras1an<ie erfctiir*-!! da.<a
'^uwrinolvolilc ilurvti whr stark« MolfM:ularlträfte nnt«r
BOUiWr Terbonil«!] aiud, und das» daber ifant-u gegenüber
i» Aui«hanfr einer fp«teD i^nh«taiix nur auf i-ine sehr g«-
fmp RnÜ«mui]g «in bemerk bares Uebergewicbt 7« beliaup-
*nnniiaf{, — wäbrvnil die LHnm<)li"<;rile, di« bifhw dnrch
£> Slawe nof vinauder einwirken, die Ajuicbnog eines
AÜrptn anf einen viel gr0s«en!n AbetUnd in nachweis1>arein
Ihae etnpBodeii hiüh»«».
Von dem Luflinuitel, welcher foio KörjH'r. besonders
■tnn m organischer Nitnr sind, llbeni«bt, vermalbe ich
("rigtBB, daM er vorzilglicb an» rcnlichletem WasM-rdatnpf
'ücit I« »erwcch-wln mit Wawer oder mit Bläseheiidampf)
'x'klic. l>afnr spricht die grosse Verwandtjwbaft . welche
'Mi organische Verbindantteu (namentlich Ak Kohlen-
'Ttnle and di« Albnminate) ünm Wnsi^rmolocül haben,
uddie so gross ist, dass die organisirte» Körper in trockner
Uli 15 bis ao Proc. Wiisner fenOiiiltrti und <lassi?lbr erst
1^ 100' C. oder darüber fahren lussen. Eine besondere
VtntandtKhaft su Baueratolf oder >>tickstofr ist dagegen
■iebl bekunut und auch nicht wahrscheinlich.
Dan der Lnftmanict ein« gro«;e Menge von Wiu«er>
tat «nlhalte , ISsat sich anch de^swegen Termtithen. weil
ttnt bloMian* perm)int*nt<>n Oa-ieu bestehende erhebliche Luft-
■ tadiclitmip nicht wohl denkbar ist. Wenn auch die an
Bdra Laflnnleetlteu haftenden Molecnlarki^fte im gewöhn-
^■^n Ztutande wegen der Terbälbiisainäimg grtKtsE^n Knt-
IHHImgm nowirksani sind, so mUssen sie sich doch gt'lteitd
»aclieii , aowie die Ln(\molerille näher znsamniejitreten.
^teei <Ien permanenten Owen nind dann dl« abstosvenden
rtirifl" im LVbergewicht , wie ihr Widerstand gegen die
Verdiebtung sunt fltitwigen l^nstande beweist- Die liuft-
renJiebtanfr wini alao viel leieht«r su Staude kommen,
40ß
Stttuitg dtr atatlt.-plijfß. Claia« an» 7. Jimi tS79.
w'fuu /.niseheit deu i^KueratofT- uuti StiokstoETiuotevdleti
mcUicfae WassermoiecOle vertbeiU sind.
Aiimer dem Liiftmaut«! t^ebt ca noch eine Hodere
Dnafhü, welche das Fallen kleinster Körperchen Terw"^rn
und ihr Uetngenwerden doreii einen «iifsteigcndcn Ltift-
strom b«fiJrdvni mum, niimlich di« Reibung. Id der Formel .
r = l' 2 K h <^t die»eR Moment rernaclitiliwitjt; sie oetxt ■
vorauii, da.«» duH Fallrn im Icenni Itaame KvHcheht', ferner
dass das anfHteigeude Mediniii Dur den lü tragenden KSrper
treffe und nicht lui ihm torbelMroichend durch Kelbutig
auf, ihn wirke, und t-bouso d&w d«r mit comtanter 0»-
achwind^keit fallende K&rper nur mit seiner untere» Fluche
auf das Medium .«tt^MO uud nicht durdi iteibuiiK an 'wineiu
Omfonge behindert werde.
Di<.«s kann für grSesere in der LufV b(^6udliche Körper
ohne bemerkbaren Fehler iinKenommen werden. K« ist
aber, da der (juerscbuitt mit dum Qusiulnit und der üw
fang mit der ersten Potenz des Onrdimesmra abnimmt,
ausser Zweifel, dam. wenn man die Kürper imme-r kleiner
werden lä.-<st, mitn einmal bei einer Kloiulieit anlangt, wn _
iler lieibuugswiderataud einen nicht zu vernacblÜHsigenden |
Werth erreiclit. und dass derselbe bei noch kleiner werdendt-n
Kurperu verhält niftsmäaaig Jiunier grSaiter wird.
Uebrr den Betrag dea Beibuugswidorstand« lüsst «ich
noch nicht« tieätimnttes auasagen. Man keunt Ewar »etne
Itrüwe in CapillarrQhren von nngleich^ni l>urchiiiWM>r uud
nnnleichor Länge. En lässt sich danua aber kein Scbl
liehen auf eine ReibnugsfläcW von fast rer wb winden der
Ijünge. Und wenn di*-as aneh ^«cbehen kBnnte. *o wird •
■lii- B«urtbeilung nnmöglich durch den Umstand, dass der
.Mantel von verdichleter Luft juileufalU vorhanden t«t und
dau man Über aeine Mücbligkcit uih] Mine phynkal
tte!*chaffi>nheit niclit« weis«.
I
I
t und J
K. Käj/^i ütbtr die BttK^nn^tn UtiittUr Kirperdteit. 409
Xu kann daher di« PrAicIicD. welche tleii l''^lt kl<>in!<tiT
Efir|ier<:h«!il in ilcr Lnft vcr^ÜHeni nnd st>.* g«)^iiuber einem
iai4cig«iidpn Lnftstroni gleichsam leichter luachea, nicht
TM eiDitpder trennen. Mnn kann fkh di» GvsHnimtwirktitiff
ditKr ITnach«» nur so vor&lellen uod in Recfaunng brin-
gN, dasB durch dieselben der wirkHame Qavr^chnitl eine«
Edrpenibenit ja nach si-iner cheniixchen Bviwhaflenheit,
nth Hinor Form und Grösi^e in einem beBtimmten Masse
mgrfisaeii wird.
Dia Frage, unter welchen Um-dÜiideu Staubkurpercheo
•N il«T Lnft getragen und fortgeführt werden , unter
««Ithen ITnvtänden sie sinken nud sich auf den Boden
Iqtn. ist von l)««cintlerer Wichtigkeit mit Kdckvicht »nf
Af^iallpilze, namentlich die Miasmen- nnd Contagienpilze.
IVia darin l>erulit diui eine Moment ihrer Verbreitung,
u hudelt Mch also, wie bereite gesagt, darum, die Grenie >
trätken Steigen nnd Fallen zu beatiniroen. Bleibt iiiner-
■Ib UMS ßnumea die Luflbeweguiig unter dieser (IreuE«,
W «trd nicht nur iW Aufsteigen der Spaltpilze unmöglich,
•■itni es wird auch durch Niedersinken der Bchwehende»
Rhe lue Ltift von ihnen gereinigt. Erreicht forner io
■UnMedtnm. welches »einer Natur nach nur schwache
witrfimangea gestattet (wie t. 0. im ilodeii), die vertical
*>bl(igDedv Coupouente der LuflgcJich windigkeit nicht
)* lirni,ie, so köno4-u auch die SpaltpiUe in dem frag-
"itiai Medium nicht aufsteigen und aus demselben in die
"■■capiiäre entwvichvu,
Dia Bestimmung der eben genannten Oreuite IQr das
wl«|(en der >ipa]|pilee giebt auch die Auitsiefat unr Ent-
long einer iler withtigxten Prägen, welche diese Pitxe
aämlich der Fri^e, ob die jetxl Wknnnten Formm
•ad Zuläiide der 8|)allpihe den Furmenkrei« der Gruppe
>*ttih angrenzen, oder ob es vielleicht noch kleiner«
410 SttUMif dtr matk.-)<hj/». Oiuie nnw 7. <lMm tSTS.
gehe, die «ich <l«r jetzigen mitcrcHikopiscIien Wiihr»e)imnR|
euUiehen.
Die kleioBteu SpaltpUEe , die nun kennt, stehen
kanntlick au der (irtnw der .Siclittiarkeit. Man wfird* rir,
weiiu uns <liv IvMt nnif^fähtf^en Mikronkope der Jetztzeit
mangelten, entweder gar nicht »eben otlor wRtiigKlenH nJcfat
als Orgnnbimen »ftchvri>i<eu knnnvn. Gäbe e« aber noch
klvhlfire Forntm . so würde man dieselben anoh mit fU-tx
jefangen Instrumenten nicht erkennen. Es find iImi nahe
liegende l^gen, wenn wir aus Terscbiedenen wiaaensclmft
liehen und praktischen Beweggründen gerne wisteii mOcbten:
Ob ee, neben den iH-kiiuiiteii, noch klciniTu. Vi nnseren
jotxigcio opti§cbca llülfnnitteln unsichtbare .Spaltpilze gebe?
Peruer ob die bekannten Pilse Tjelleicbt ntKh hraondore
Sporen oder Kein» bilden, die nns wegen ihrer Kleiuheü
outgeben ?
Diese Prägen kiSnaNi eiperimentell gelM werdra.
wenn r* g^lingl, genan die <i«!*<^hwindigkt-it eineK auf-
Mteigeuden Luftstroiuefl EU bestinuueu. welcher die bckaootea
kleinen Spaltpilze ochwebcnd xn erhalten vemug. Giebl
CS keine Pilze oder Keime, div kleiner und leichler sind,
so luoss ein abgeschlossener Luftraum mit geringerer Loft-
g««chwindigkeit als die gefundew pilsEfn^i iverdeii und pilz-
frei bleiben, and eine darin beBndliehe pilzfreie Näbrlö:
muss nieh unTerKudert erltalten. («ieht e» dagegen noch
kleinere , uusichtbarc PiUfurnien oder ansichtbar kloiue
Keime yon bekannten grösseren Formen, so mnm in daeiB'
abge«cIilowtrnen Luftmiim , in welchem jene Luflgeschwin
digkeit nicht erreicht wird, eine nuj=gekoch(e Nährlüitnnif
reriludert, getrübt, sersetzt und mit Pihvegetation erfttUt
werden.
Ich will noch eine Bemerkung beifügen Ober die
rvchnung, zu denen diese IJotersuobuugen Ve4^nlasHuni
geben. Die Pactoren , Ton denen die Tragkraft man
in
r Xigtiii Vtlmr iffr Brirfgatigan U*iluilt Käffmken, 411
Lurutrofnea Klihüit^rl. Aind^ riiu> Ooniclit de» KBr-
«ptii lii>rii"iitnli>r Qiicrnclmitt uuil Aie Vvrgrösüor-
v»lchi! liivMsr Qi]t<r)4.'biiitt durch tien Lnfliuautel uuil
ttriUiui^ »^rr»lirt, tiiiil welche icli <I<T Kflrxe hallicr als
\r Af* LllflllWUl'.'lH lilfZiTichllfU will.
ffu Oüwiuht un«) Grosso der lufttrockenen Spaltpilxe
Wnffi, ao kl'iimeti «liecR Wertbe nicht direct beittiromt,
&mim no miiuen mi» il<-r mikro^opiRchen Uot^rsuctiuag
dtr ia «iavr FlOMigkeit beBmllioheu Pilze, alao au» der
Gübil tind (iriVne der von Waiovr durchdrungenen ZelUo
■raülall werden. Oie Spiiltpil«' entliulten im bractüt^n
ZflManib durcliscUuittlich ^0, iai lufllrockeueu ZiiHdiude
» IVo«. Wawwr. 40l> Gewich tsilieile benctnti^r PiUr
ISlli Viumr und »t> Subslonx) tro^kum ulito auf 100
ttwr und 80 änbittanx) oin, oder das Gewicht ver-
lieb brini Trocknon von 1 auf (},2!t. — Im beiietz-
ZiutaiMlft beträgt das ap«r.ilisehe Gvwicbt ncReßhr 1,1
W ia lufltrockeuvR Zniilaud«! 1,4. Also vonuindort sich
Ai Volumen beim Trocku<-n von iinf -■' , oder vou
1,1 l(*
I «of O.I9fi4J*J.
I>i« mikroskopiAi^be Untersuchung xmgit, Aon Ai« be*
VCtlec ^(wllpilu «iitiTMler kugelig oder stäbcbenßrniig
lad, ai»l wir köiiui.>n als st-hr wiihncheiulich voriiuBa*etX''n,
« fie ihre Gestalt heim Trocknen behalten oder doch
r in n a bedeutet! il^ni, die itecbnung nicht störenden Masse
riiHlvm. Was zuerst die kugü'ligAn Fomi<^n brlrilTt, so
ihr Uurdimesaer im benetzten Zustande bekannt: ibtrins
ODea dk- aad^ri^n Wertbe bestimmt Verden. Ist der
nrchmeaer der bunetzten kugeligen Zelte '2 r und ihr
Jouicn-— r *<t, «n venninderi sich difeti» Wim Tro«knen
s
t "s" »*■■»■ •! I'"l4t2«. Der tiueraohiiitt Termindert sieb
412 fülmtg <frr HMiJJb.-jAy*. Clmatt nm 7. Jim $m.
doomacb von r* /r nit r* n . 0,3S791'1 qimI dv Ditc^
rowwr Ton 2 r aaf -J r . 0,581302.
Wanli'u Bich die kleioRton KSrpweh«! rDcbddit&eb
ihn* TnnspurU« darcb diu Luft au verliilt«ti «ri« gnm
Ettrper. so li«ue sich di« Geschwind i^lceit ittt ventral ni-
Dtcigeniileii LofUtroiBa, welcher «e Hcliwobotd «rfafttt. «üb
der frabiT «bgeleiteten Formel t = 123H,ü (/bi (v uodhi
in cm ausgedrficirt) bereohnen, hi bedvotcl die Höhe nav
Wasaerscbicbt tod f;leich«r Grundfläche und gUichnn 0^
wicht wie d«r horiiootele tja«r«cliiiitt utid d&t Gewicht da
Kfirpeni, und ist glnch dem Volameo Ana Kürpen multi-
pttnrt mit dem spetifisehen Gewicht denetben and dintilt
dnrch seinen borixoot«lea Qnerschoitt Also hat nun für
den TorliegeDd«n Fall
bt =
4 r» ir . 0.196429 . 1,4
-oditr hl - l,OS5097.r
8 r« ff . 0,837912
femw j/hi « 1,04168 |/7 nnd t ä 1279,70 J^7(ta!
Diese Formel gilt für den Fall, dius nine I.nniiDll
und ein Rcibau^^wiilerMtand nicht vorbitiidt'n oder im Vti
hlltniss zu r H> gering sind, dws sie vuruachllnigt
den kfiunen Hulwii dieMlbe» aber eine hinreieheode GrO«M,|
so daHH der wirksame koriMUtiile Q'iersciinitt merkKch
nimmt, so wird dadurch der Werth von bi kleiner.
Bodius des umhüllten lufltrockeDenKürp<Tchens ist r.O,j5l3l
+ ni, wenn m die Dicke dw wirksatuen Luflmant^U «0>|
git;bt, und der (Jaerschnitt ist (r. 0,581302 + m}'i$,
mit erhalt man
. 4 r"«. 0.19(1429. 1,4 ,
Ol s — ■ — ■ — oder
5lr.O,MJl302 +iiij"»f
hl =
^0,366666 . r'
(r. 0,681302 -fm)''
It V*btr dit Bfttt^nnjf*n Ueiittler Körptrrhrit. 413
* r. 0,58)302 + ni
743.893 . Vr*' ..
' =" r. 0.581302 +1^ *'" ■^*-
•UbcfaeofSmiigeu S[taltpilzp sind cylindmeb') mit
«dtten Enden. WcDn wir »c Avr Rinruclihvit wqj«n
I lollkoinmeD cylinilrUoh betrachten, so b«g«beii wir mir
■■bcdentendeii Felilcr, iniieni Volumen und Liitig«-
kntt «tVM zu groM uu»fHll«ti. Das Volumen im be<
Wu Zuftande ist r'rr 1 (wenn it den Üarcbroe^ser
1 1 lÜ» LÄnge bez^obnet), im lufttrockenen Znstamlv
• 1.0,196429.
leb will nur dicjen^ Steliotig des Stibchen« berflctc
ditiftn, bei treIctHrr seine Achse horizontal i^rtcht«t ist,
nl ta iltwer La§[e die ([«rlngate Oe«cbwi[idi){keit des auF-
BUtndeD Lnftstroms Kam Tragen der Pihe erforderlivh
IVr borizoDUle Qoerschiiilt '\*l nnu 2rl im benotzton
■d ]rl .U.337912 im lafttrockenen Zustande. — Ein
horttoat&l liegeoder Cyliud^r hat (Uu Oewicbt ciuc-r
iL, AvTva Höbe
- -oder hl = 1.27835, r. Hierana
Irl. 0.837912
(wobei di« Längv der Stäbchen gicicbgnitig ütt)
TngeiB erforderliche Laftgeechwiadigkeit
» = 1388,90 Vr (in cm).
Mil B«rfteksicht^faiig der LoftbUUe von der Dicki' ui
dieS&b* eüter d«n borixontalen t'ylinder entaprecbcn-
W—müiicht
r'n 1.0.196429. 1,4
(r. 0.581302 -{• m) () , 0.S81302 + m;
o<I«r
l)lPi>
?«■ pkltffoblektcii SUbtben bt dorch ofAlaolif
414 Silning dtr nuah.'pkyt. Clamt rom T. Jtipi 1ST9.
k =
0,431969
(r . 0.5Ö18Ü2 + m) ( 1 . 0.5«I3Ü2
HierAu» bnvchnct sieb die GvsvhwiudJKkrit
m)-
T= 807.436
V (r . 0,5«
rM
o,r.8i3oa + Dl)
,581302 + m) (I
(iu ein).
Durch Versuch« lü««t «ich v fnr kngelige and cylin-l
drisch» Hpultpilz«.- ermitteln und daraTii dunn die wirkmuna
Dicke da« Luftmaiit«U (m) bcrechui-D. Nach einigen »or-
läiiligen Vemncheu würde diese Dicke fQr Ht&rkeknrn«'.
wie bereit« aii«»ffnhrt wurde, etw» 0,04 mm hetrapii
11. KewegiinKen im Wamter.
Die Erklärung der iiew^ungeu kleinster EörpercheD wird
viel Hchwierigwr, wenn sie sich in einer FlD«ti{;keit aL
wenn %ie sich in dor Lnft Winden, weil dort die nieclitn
iKcl)»!! VerbXltaisse complizirter itiiid. Was die Lutt tie-
triffl. MO können die Uasmolccnle. d« Kie nicht in heniHrk-
bareui Masn' dureli A'w Moleciilarkriiilp. sondi-rii unr ilarch
die elastischen Stwoe aufeinnuder einwirken, anch dit' Ort«-
Teränderuiigeii der sitape»<lirt«u Sttiul>clii-ii bloas eutwnlei
durch die EinzeUU^e oder dorch die Mwaenbewegnn
beeinflusaen. In einer PKUsigkeit dagegen bewegen A
die MolecJile nicht hlo«» ilurcheituindor, «oudem wii
auch durch aosiebeude and abftoeeade Kriift« sehr itniTgt:
anf einander ein, und es ist daher denkbar, daaa sie eben
falls die suüpvndirtvu klmusteu Körpercbt^n tlieils durcfa
Binx^lstSsse , tfaoits durch Ha»enbewi^uugea , theiU dorch
MoWidarkräfle in Itewc^iing seUen.
Die ICrHchi-inqug, welche am meisten die AufmerknuK'.
keit der Beobacht'T anf sich. gezogen hat, iat dtc Tani
wegung (Urown'sche „Molecularbewegung"). Bezüglich
derselben iat durch Wiener und spSt«r durch K x n rr
i
f. Ninfh ; ('^r rlit BetetgvMgeu klnantfr KöTfvrthtn. 4 I h
n wnr^lfn, ilu-ox A\v Ur!<acLe davon in der Flüntig-
«ftlut 7.a »achuu urul iunereii, dein PIIi.titigk<)it8xn.'H«urk-
«RnüliilmMcIieii B<>wegiii));«ii xuxuwlircibvu Hei. Sollt« diess
«0 rn^itanil«» vrmrrlen, daw «8 die ^tfisse s^ber der
NTSchtedeiieTi [tichtiiiignu sich l>ewegeitd«ii Plflssigkeit«-
mlnrük- iiail tiirht Ktwii di<- MoW-tilarkräft« dersclbeD ul>eThaupt
w>, irelebe die mikroekopifcli sichtbaren Körp«rclien xutn
ÜBBo bringen . w wKr« miw solche Annabnie noch
r b«]{rilnil<^t aU die »naloge Vi'nnuthnng fnr dos
DMi der Sonnenstänbclieu.
Wenn tÜe Moleeutarr<t5M>e da» Tanzen kleinster Knrper-
ini Wa»s4.T bewirkten, so mnasten in der nämlicheu
ikeit and bei der nüxulicheu Temperatur die Ge-
<di«iadi|{k«iteo der Tanxlwweguug lUr gleiche Form und
(Uthes spezifisches Gewicht der Körpercben annHlierud im
ttp^hrttiu Verhültui'Me zii ihrer Masde stehen, sobiu mit
■MiuMii«]«' Afassr stetig ubnehmeu und bet einer be-
•iaiotwn Grösse umnerkUcb werden. Es uiüsnten ferner
■vijeKhwiiidigkeiten bei den nünilicheu Kürperchen unter
l^ngetis gleichen Umst&ndec coustnnt bleiben ; sie könnten
*>(il langsamer werilen o<!er gar zur Ruhe kommen.
AUm (bea triSl aber dutchaos nicht mit der Genauig*
■ttn, wie inau es v.on der Wirkung einer mecbanischeit
"■Mke enrartra tnütMc. Mau macht KOgar od Bcobnobt-
'^m. »«lebe der angegebenen theoretischen Forderung
P« w «ridenprecben scheincu. IMbn setzt? ich natürlich
**>*. (Um man nur ftvischwiebendc Körperdicii beob*
••'*'. «od «ich nicht etwa durch solche täuschen lasse,
"W» Jtnn Ob}ecttriiger oder detn Deckgliu) oder dtjr freien
"Mläcb« der Flüssigkeiten anb&ngen und in Folge der
entweder keine oder eine rerlangiuinite Bewegung
Üie Zweifel . wolebc in Folge mlcber B<wbachtnugen
werden durch die theoretische Behnndbing der
4 in Sitruug itfr mnlh.-jiby«. (^tUM rom 7. Jwii SKU.
Krage TollkomiiKiii be§Uiti^. Eine gcuaue B«recfanaiitt 'It
fi<»chwindigk«il, wMolin die WaK^riTidlccOlf 'Inrcli ilir<>
8t<VttH> viuvtii kleitiftvii KürpercKen von bestimtutpm itL'wkhl
/.u vrthvWea venmlg«n, ist zwar nicht ausfUhrbiu-, weil ilii>
Gear.hwiiutigk6tt der Fli)StiiKk«itHniotecfll« iinbckannt iM.
Wir wiiwftn in di«iter Bir/ioliuD); nur, dass die Wassaricolr-
edle jedeula]]s sich viel laiigamcr b«we^n aU die Luft-
niolecDl«, d» jene durcti Molecnliirkräfle mit ein»iid<>-r vrr-
bonden sind und eine» bedentendeu Reibua^Bwidoratund
xa flWrwimleii h»h«n, wHcber b«i dcu Uiu^ii, mit Au*-
sdiluaa des &st veruhwindeadeu WiderslaDde« vou Seiti-
tim AetJiers, ganz w«KfiilU.'>
Die Wirksamkeit des 8tO!*8e<i eines WiwserraoWnl"! anP
i^n kleineti Kllrp^rclien ist aUo schon wt'gen »n'iot-rgt'rinKnn-ia
UMichnrindigkoit rid geriof^r ak die Wirkaunkeit rinc**
QannolecUls rou gleiohetn Gewicht. Üi« wird lllM>nlt'ii
bmIi durch den Unictaud, duos <la« Wmcwer wegvn M>in<
770 mal grösseren Dichtigkeit einen grömeren WiilrrvtanH
darbietet, in eutsprechendeni Masse vermindert.
i; D«r flOMtit« Kmitand lUtlt linairUeh 'l<i Gocfawiiiditbdt ier
HolecularbeweKonsoB nin mtttimi VwhAItnii« lUr twbchDn dm tatum
uud ileui trußnaiftM Zaslaad. l'm I 7 Et* ia Wamcr rati 0* n
reiwiiii<!elii , bedarf m ^ Cal. Dtc W£mo wird lUin nrwnMlrl, m
ilt« riiUi«! fett TcrbaiwlnieB Holtcal" ton rJniaiUr [MtnniaB^^ r»!
IkMD MM Keiriate nuttlne ronaebipltende Bewo^ay n vlb-^l'«.
«ab«! tacleicli aucli dto imerea SchwlBgiui)ten In i— IIolae%ln Ml*
•prMlieiid bncblooBist «erJen. Oeht t g WaUtf nm Ü* la Wumtritmjl
von 0* oWr, u werden 60» Cd. a«EK«iM>iaiiMa. Sie lUmen ilaia, il*
WtuwnaolecOk« volktiadl; ron eiaaadar in tramni uad die (iavhaia-
difkdt ihnt n»tN)ii:«4t«lid«a Mwj* d«r fnnerea iriiwiaKMidni Bawtf
UBgtn la Tcmdiren Am 4er VergMcbnnf der Uteaten SehnwltwicM
Mit d»T latenten Tndainphiairtaimw Uait eltb entncbann, dam da
WamrsHilMlU* beim Uektgaag aa* dem flUmccn ia ikn tut^naifm
7.Mtand di« G«netiwindifkcit Ihrer Bevegaofni ackr liettäcMlki
•teilt «ni ■al'M'ii-
f SUjtttl: Üihrr JRt Hftrtgungn ktrinattr Kifjirnh««. 417
Wtnu wir Ate Geschwinciigkeit beliehne», welche ein
AMWr tfluzi'ntlefi Kürperciien iii der Luft ilurcli ileii
nüfH WuM'rfpudiiuk-cülx erhielt«, «o fillt ili>>5üllM-
ntlnial ({rÖMier nUM als die GmchwintliKkeit , welche ilem-
Mlbra ijn WaaKr Hnrch eio Wasser molocfll ertbeilt wird.
Gb ku|{rligt« (Hier polyedrütcJics SirirkekBniobeii von 3 inik-
^<),(Ml!t mni I Di)tx.'liinnMer seigt die TatiEbcwegiintC aebr
■Inillidi. 1>iu»elbe wEInle dnrdi lien AnKtoe eine: WaMier-
(UminlivtilR in der Lult viue <te«<:h>>riiidtg;ki:it vuii
».UOiKftü miu in dvr ^•cuiiilv erliftlto». Du iiii« eim- Bi."
•fon^ anter dem Mikroskop nnob Uaiuftabe der linearen
V»tKn''**rnnjr tieNcbleunit(t •■rM-liinni, «> riOkwii wir die
ntAttt bcrechiifte Ueaoliwiiidi^kril. , nm ne mit der bei
y>Oul>Her Ver-Kriknerung beobitchteten xu vergleichen, mit.
mvltiptttinin. Wir erhult«n suinit M.üUl tom al« Üc-
iniligkett eines von dem Stoaa eines WsstierroolecUls
Ata aagegibenen Bedingongeu getroHenun ätärke*
, wie sie ans auber dem Mikroskop sieh dar-
wflrde. Sii< ixt tmnier noch 3ni»l limgaanier »U
fWwfKOng de« -Slundeauigora einer Taschennhr dem
Avffe erscheint, und wllrd« die wirkliebe Uesehwin-
^V^it der Tnoiebeweguug noch Inng«- nicht erreiclieu,
•ntn d» lieh um du Zebotnusendtacbe bescbleanigte.
Wenn niiin femer berück«icbtigL , diMit in diemr Be-
Btt|t du tiesohwindigkeit de« arnttosM-ndi-u Wajuer-
li nm ein Vielfacbes höher ungenoiunieu wurde, »Im
wirklich btt, und dun» der beilfutende Widerstand des
g&nxlich vernuchlä^igt werde , 90 kOncen wir
ihl behaupten, das eine MilÜDii ?iin WaKMermoIrcitleu
ilärkekGrncben im nämlichfu Moment in der gleichen
Dg tnlTen nifiioite, am den einutluen Ruck Aea tiinxen-
StirkrkönicheuH kq erklären. Nun xind i*-'< zwiir wohl
ihr «li eine Billion von Molecnlanitösen , welche das
Waatxr bofiadlichi; Star kek&r neben wührend einer Secunde
27»
4lft
SitttiHg der mntK.-fiiijft. Claiat itm T. Jttti tStiK
trrilihrt; aber sie Itomineii von »IIpu möxUclien Seite« anil
tifbeii sich Wi dir uiigtHiieiii grosse» 7.:\\i\ und iW (ieriug-
^KiK''^'^ ^»r Wucht dus eio/eltivu Htoc<w« iu ihrer WirktiiiK
Tollstäudig auf.
Bis sind abto xur F>klüning Avt Tanxbew^^ng klein-
ster Kürpcrchvn im Wasser amlere nioInMiIai« Uruutbeu
aufzusucUen aU die OrUWwegung«!! der FlilssigkeiUinolfl-
eüle und wir kiü»n<!ti dioftelbe» nur in den au^eioliumU'n
und abtttoBMudm KrüJUiii tlndi-n. welch? immer zwiscbai
d«a in geringer Entfernnng rou einander befindlidteii
HolecQlen wirktuim sind, und dert>n Wirkstunkeit nach dt*-
Eigfinschaftcn d«r Flüs^gkvit^n bvdingt. I>a iiich uiin die
oberfUchlichen MolecQle der iin Wasser It^nden KSrper
mit deu angrenzenden MolecQlen de« K>t:itervH in gegen-
seitig»m Bereiche der Mult-cularkrüft« befinden, so man
aacli jede cinxelne dieser Kraft« auf die Bewegnugen eines
Freischwimmende» und hinreichend leieht«n Körpcn I^-
fluss babcu. Wciclie derselben aber die gnlsste Wirkung
aiunbe nnd die mikroekopiKli Ktcbtbaren Tauzbewegungun
hervorbringe, bleibt vorerst nnbekauut, und wenn wir mit
Vorliebe an «Iektri»clie Auxichung and Abstosanng denken,
so ist dies weiter nichts als eiue Möglichkeit) die in ver-
schiedenen Beciehnngea niÜier zg liegen »cbeint als irgend
eine andere.*}
1) D^r crbtbUefart* Einwurf, den mn X''i''^ ^'* Thcori«, il.
TanabeiT«KaBj; dnicli HolKnlaTkrärta mxl aicht ilnrth A\e Hol
rtBne ««rsnacht wttit, erbeb«» kCnnt«, «Ire «oM d«r, diMs da* eb-
hIm PllkM!gk«itiiiuolMUl diuch AiHii«)iwif oder Jttvtauanx •Uni tM
grSwHcn iiDii «chw«T(T«n 8taiibkävp«r(hen aar Hac narndlioh (Miafc
llnKblnmixanK erUwilen ktein«, nnil daM dl< T»n allca da< Kärfierciwa
■aifebndoD HoImUIor in terneUwlMeni Sins« aacgfUMn Wirt:vaf«a
»Ich aiir)i«b>^n uQiMn. IH«aer Elawaif RUt biaweg, msa die Elektri-
■itit dk bcwtgeiwie Kraft bt, w«il daun la jede« MetD<nit Ha« mos
Votheilaair der Bleklritittt ia ilem Eirperdtva i-inUvten and aach Üa
oniceboaälon l'IBangkdUBoleclUe uch tbcreiuUaniMMl urienUrea and
xirait oia« mtaklicli« OttanuntwirkanK aasObea ktaaai.
r. ittg«N' r«6#r ilk Bttttgnntftn kUitoier Kirjprrrhrn. 41!)
\Stan mtiue Thoorio im Allgeincinen begraiid<>t itit.
■)< iiA die OrtAbewr^ang A<er MolvcCIlt' oiir Hn«n indiritk-
tffl Kiorta» auf A\f Tniixhew^iRg. inRorern sie stet» nen«
- '-lUrc Krüfti.' wirlMiun fcerdcii läsat. IxiiigKamoft
I Ku-bewegtiugfln kSnom «elb«t f5n)(<r1ic1ier (Sr die
TilxUiiyntig «viti, da diese niclit mehr eine Function der
Ator ilfT MnWfilr iiuil des Widentandf« der Körpiri-Iieo
U. Bi wird ans fumer erklärlich, waram gröMerc Körper-
tim oiebt Riiob Mui^be ihres Gewichtes träger irorderit
■h )i jw bewegenden Krifl« mil der 01>frflMchp wachxen.
uwi waram gleicIpproM« Kijrperchen der gleichen >^nbvtatix
i» TnKhiedeiien FtHsatgkeiteo nnd verschiedener Substanzen
in in nimlicIiPD Kliiwigkeit ungleiche ßcweguiigen /j-igeu,
ih ji die cbi>iULM:be Bc^cliRfTonboit drr Kör)>er<:ben and der
PIAMqrktit tue beM'<f^mleu KriLfle verändern.
Wan die itlirig<>n Bewef^ogni Afv kleinstt^n K»rperchen
ii dorr FIRwigkeil betrilTt, so laMen sich dieselben am
•ton beiirtbeilen , irean , wie bei den Hewegtnigen in der
L«fl, die Präge erörtert wird, nnter weldiea Umständen
(be KiVrper Dchwebend erhalten bleiben. Da sie itn Allge-
B«ii#n «in anderes s])ezifiM!be8 Gewicht b4«itxeii aU die
PlBwigkeit . «o mltsBen »\e, wenn nicht besondere Ursachen
linxukiiiniiiin), entweder fallen oder steigen. Miiu mücbte
ar Tielleioht meineu, dam nn^serordentlicb kleine K3r-
«rdieo, (Av nur weni); schwerer ^nd alfl Wasser, Ton
H»a»ro wohl getragen werden roücliten. Allein die B«-
iingniig hiefQr konnte doch nnr die sein, dnw der Unter-
efaied im tiewiiht nicht gross genng wäre, damit da»
^heu die Wasserniolecüle , die sich seinem Sinken
• . :i«t«lleu. verschiebe. Dies ist jedoch nicht denkbar;
m da dt» Wa»rrinolecDle in l>e)rtäiidiger Ortsbewegtiug
«h befindeu, »o i«t aneh in jedem Augenblick fllr einen
430 Skiuitg litr malh.-iAip. tHim« Mm 7. Jmm tSt9.
Kdrper. d«r ein noch ao gerin)^ Bavtn-twu bat, xicb nach
einer bestimmt«» RicbtanK va beweg^u , die G^legenbeit
gei^eben, «ini>n kleine» 8chriU vorwilrta xu tbiiti. Xur
wird es von xciDcni (Jt^wioht. 9<^in«^ Form tmd Unw»' ii,\>-
liKngen, ob er laogsamer oder schneller ainkt.
Wenn wir uns bloss an Waswr und verdünnt«
wässerige LSanngen batten, da andere KKbiHgkeiteii ein ((e-
ringCä Int«re«e tlarbici^m , m bat die grouMe Mebniahl
kleinster KSrpercben, die wir allenfalls darin antrefTen. ein
gr9ft*erei, nar wenige ein geringeres speEißüches (ievrieht.
Jene sind daher zum Sinken, diese luni Steigen geneigt.*)
1) Srliwtrer al« Wuiwr liiul Aw miaeralwchca «ifl ilic ortrkvuirtn
&Db«ten>ni. Lnichtfr nU Wnntcr sind Ton tl'n h'nr[H>Tfbfii. >)lc oiu
unter dem Htkro«ki>p la nehm Grleic<vh«it Iml, iinr Fett nixl WmI».
Rinieltie lufttroctne Zöllen könnvn leicViUr ttia ■!• Wauwr, wam
«i« Laft in ibier UOliluog oiillialt^D Bmetile, l«bepaüi»lifr« ZHIm
baWn, lU wo nif frck-ii Gfts iu iliiuiu liuieni ayMcbridM). tati obiw
Anmohnio r>n ^tlmnr* ■gmiflschu Gewicbt: dein *i« bMldiea m*
WttHser nn4 au SubrtantEn, diiei ichwaer *iii'i >b WkUMr. l)l«u iIQbk-
wandige, mit Pctt i[*failt« Zrllcn kOBiil«a ri« klHMiM
0«wicbt bnilH«.
Virlicllifc ConpIcM werden oft ilareh anliüitmile oAn <tait*>
MhlofMiic Lalt tcbwiromtOditJif , wi« wir mi fr&Mtrai Ader kMbeten
WatwcidluiuD bfoWtiteB. Verbinde voa ^rcwitiefMdkn ilelgeB ta
■intr tDckortia1tifr«a Plluigk«! anf, g«tra^n loi« der K«ble««ar(.
die II« doTEb Ihre Gittbitigkeil gebildet bab«. wid dukec, wenn «ie
an itirr Obctfiache ikre SEbwinimblaM veHoren hak««. m\tAtr anT dm,
Gntad. Hau kann ■«llat in einem Qlu tuit achwachsirmileT P1I
ktit Floekcn bcoboclitcn . wekbc in langMUMm Teni]« abw«
■teigen nnd falUn. ohne di« Oberflicbe and den ÜnaA -Ur PlOnlgkeil'
m enekhen und ohne daw eicb oia OaabUacbcti abUat Die traftode
(liMüMiii Tennelirt lirb nlmljch beitändig >lnreli Oinius und ver-
mindert eicfa ebenMI* bretlndig durch den Ueb«ri;aiif von Koblitsiiara
in di« PlÜMigkett; - In Am nnttren kofatauinrerdehtnn Srhinhten der
ZntfcerHtMUix iat der Zuwachs, in den oberen k«bkiuinrcirnN»n 8tbhb>
Im ia| dft Teriwt an tT«i«ni Gut l«tridilUobrr.
r. JK%N/i: Ut^tr lUt UrurguuiiTa MeiiMtet KOrpereh«», 42)
<lie titicn und andrron itchwebcnd xn erhalten, bedarf
oftmlicbni Mittel, die iber ^elbslrei-ständlicb in vnt-
ina Sitioe wirken mQssen.
:iin> dies«r Mittol sind, in gleicher Weis? wi« boim
.»eb*n in der Luft, Wasserstrßmiingen, welche mit- ihrer
tiailtn ('oBiponrot« dt-ni |>nsitiv«D oder u«galiven Qe-
:hUnbi-rscha8H des KOriiercliena (ib)!r ein gloichtis VoliimeD
sigknt du Itleicbgewioht bullen. Für jeden eiuxelneii
ftnt noh Iwrechncu , welche tifttcbwiiidigkeil di«w
kneble StrÜmunit baben mum
Atu der allgeoieiDen Formel v = ^2 g h erhält tnsn
nm Trugen pJncH üolmt'r*-« Kürpir* in einer Fltlsaig-
rrfordorlicbe RDEsteigcnde Gccbwindifckeit
, = 1/2 g b-Öi^,
Y, Amm vjwztfliche üewicbt de« Körpers nnd y da«
)4 ntl't dmIi «in« ondtrp Uriacho. wplr.hi- ciiiMln« Zell««i odet
*IU(f (.'»mplM« ivmr olebt im Waaier aUigen uiactit, &l>er docb.
t ä» namü ui -ler Ob«rl]ä<be deweltwn lieh tiefiivHen, ilu«ltwt
■rUlt. IKfs ift ilic NichtWoetiburkeit •!«( Zcllmtfobru,
u Pole« T»n C«ti<a1ari(ifen); 1 VvrkorkiinK) «intritt. In <lioii#r
■ IMbra SebwirmwUeo an ilir ObcrftUbc tici Wiuiicri litnuon
tMoMa iUmIW. Di* KalimhMtfilM l8«cDhArom7<:r>i ni'tcnUrloiuJ
nrti Sp*ltpUM bndta «iw obprflikhliche llant. Selbst die loll-
■ SKkcn il«i EMlymattfr ««rJen ilurcb >l)e unbenetite ober«
frtn^*, «I« »>■ litb dtirtli |>a«eDd uigwtitllte Venutbe Qber-
» kaaa; l>«nriii Biiii iit*t Seit« min Ijiuclit ranti den di« Otia-
oJdit bcrübreadca (iulkrtkiKtieii rtwni iint«, n tinkt tx
M Mf d«n Grand. Dt«*« Stnlin tritt aaeh bei den ikni nndom
t bavtehadM HmibriBRi «b, dio ihm nnterlKncht. »o Isnico eie
•«Bit eadeaUrifirt lind. Iit d«r Vrrkoikvnfapraceu ftbei weiter
•rhftttn, M koeniMii lie nach 'Itmi L'nt«rtuchen wieder an die
tlähi. «eäl em« dBanc LvflKfaiebt dsr ZeUmembnu ftnbfingt , mid
B «nt. Macbdrai mu Aitn taftKliiebt entfernt hat.
422
StUu»ff der mi»lh.-p^. Cliwae mmh 7. Jihm 18TB.
gprailiHcfatt Gewicht der PIUt>si|;keit aosdrückt. ') bt
KIös*igl£<'il \V«a«er, no h«t man v = |/ 'i g h (yi — l),
Es müssen dabei übrig«t>a die nütDlicfaen TerbSItni*
b^rUck sieb (igt wertloii wie i>eini i«cbv>'i>li<-ii io der Lti|
Wenn aucb im Allj^meinea diu uuf diMi homontaleu <^i(
Rchnitt berechnet« mittlere Habe (h) allein in Retninht
xivhen IH, x« hat docJi »nch die OrSase aml (iestalt
borixoDtalmi QiierMhnitlrH xo wm* die Hodvitirung der
urärtfl und der anfwärta gekehrten Oberfläche grAR»er
odvr geriDg«rvu Hinflats »uf die erforderlich« 0««chwiudt|^-
keit nnd wenn e» sich um TerMrhtedene FlILraigkeitau
baudelL, wi ist auch der Grad ihrer /Ühigkeil von Belanb
Die Geach windigkeit, di« ein aiifittvigeDder Waaeentnifl
habrn mnaa, um einen Körper ger»le schwebend zu erhul
ten, ist ancb die constaut« Geschwindigkeit, dii> er b«t=a
Fallen im Wasser annimmt. Ixt ron mikroekopüvbtK.
Körperchen Tun bekannter Gestalt und GrOme diese eod
Ntante Fallgeschwindigkeit crmittitU, m kann nnler beftimiD
ten VoTMUiüM-t Kill Igen daraus das spexifiache Gewicht be-
rechnet werden.
Ein besonderes iDtcrexBi' gewährt es, zn wissen, welc
Bew(^iingeu in einer Ftflaüigkeit notbwendig sind, di
dieselbe von ^tanbkörperchpD gctrflbt bleibe, and weL
Zeit es bedürfe, damit sie bei roUkommeDer Ruhe dar
Absetzen sich kläre. Eh versteht fich, dass bxide Oi
im nnigekvhricD Vcrhültnitw zu einander stehen, und
die erforderliche Bewegung, welche die TrUbnng eot
erhält, »m ao gerii^r tM, j<> kleiner und spc/.tl!scb leich^
die Körperchen sind. Um eine VurstcUang ron den
I) (Ja* «nea ipaiflKh leicblerea Körpw ackwalMsd n ertidt
Marf n der ab«t«ig«D>l«a Geichwiiidigkeit « =
i/:..v
I. Kdfili: Vthrr Üt Be»t0nity*u kt-nnHer KSrpcrdifn. 428
I GrflBsm in (•rbttlton, will ich vis Beispi«! SpaltpÜxe
nnil Stiikek{ini«r anftlhreD, unter der VorausseUuug, dajn
dwtlkMi ncli tric grSfwere Körper verb«lt«n.
Die kleinsten äjullpilee haben im benc-ttten ZnsUnde
«DiD Durch inF-Mcr von etwa 0,!> luik., alito eioe initiiere
HliW <hl too 0,.13H niik. thu «pezifiwbe Gewicbt der im-
bilclfD 8paUpiliU) (/,) beträst im Mittel etwa 1,1. Also
itt t ^ it.O^M OD), Uainit dtia Wai«t<r getrübt bleibe,
in&M*]! die Str^iniiugcn in detnsolbeD derartig win, dtu«
dir wriicat aatsteigODdc Compoiiente bin und wieder die
tl«cb«itidtgkeit ron 0,08 cm in d^^r Si-conde (IberNclireitet
Bsd in Folge desaen diD sich ab««tzcndeii Pilzr winler in
in flghe RlhH.
In vollkommcii rab^m WiL^t-r würden demaach die^e
Bpillpilxe eine ooDStaute Fallgeschwindigkeit von O.Oti cm.
in Jw Hecnnde annehme» , nnd eine getrübte Wasner-
BUHr Ton 1 m Höhe würde sich durch Äbsotxtru voll-
ifUig in 1250 ^^iiiideii o«ler in 21 Miiiul«a klüreu.
Z» den feioKten Stärkemchlüorten gebSren aolcbe,
ifn Kdrner im Uenelitten Zuiilaiide 2 niik, gros«« sind.
Nfimtn wir sie als kngelig an . «o b^riigt die mittlere
HU« lli) 1,33.1 niik. Das speKitütche (Gewicht (yi) beträgt
"''' 'A 1.3. Also ist T = 0,28 om. Da» Wasser bliebe
*^)t getr&bt, w«nu die verlicul auritU-igeudi,' Giwchwindig-
UtonnipODeiitc der Strömungen bin and wieder grösser
*ri »li l),'i8 cm in der Seonnde, und eine Tollkotunicti
nkip Wosscrmiuse von 1 m flöhe würde durch Absetzen
B 3M Secnnden oder in G Minuten klar.
Die KolKeriiniien für äpnltpilzv nnd StnrkekÜrner gelten
(li üt gemachten Voraussetxungen, daes das Wasaer absolut
"• wie {i. Il ohne Masse nbewegnng) sei, dass die Körper-
*"n> ktine Bigvnliewegung lji-«ibien nnd sich riickxichllich
d«t ^nkena in einer Flüssigkeit wie growe Körper ver-
b*))n. £>i0 entert Bedingung wird twar nie ebtreDeu,
424
SütuMti dtr iMUh.'plifp. Clitme wm 7. Juiti isn.
intl«ni ungleichseitige KrvrSriunug, Verdniifttang an der
Oberfläche uDd ErAchültening immer sclitvftvlie Strömungen
xor Kolge hüben, nnd duher das Ab«etx«n ven&gern. Der
letztere umstand mii«t) aber jedenfallü tau bemerkbarem
RinfliiRK »ein.
Wie wir gesehen haben, unterliegt das 8teigea uui)
P»Ueii kleinüter K'iriK-rchi-ii in iler Luft ftniier^'n IVding-
ungirn, nU ditr n»mlich<.-u Bewcgiiiigen grosser Körper, weil
jene einen «»hängenden Lutbnantel von merkbarer Dicke
betitxen iinil einen beinorklwron Rvibnngwiderstiind rrfahrea.
EbeoTO mässen die Körper in einer Flüssigkeit , na der sie
Adhäsion s^^n , nelbiitrerst^inillicli zdnilchst mit Hneni
Mantvl von mbeudeo nnd weniger bewegten PlOitsigkcil»-
molecülen nmgeben aein- Derselbe wttrdc »her nach dem,
wus man j<;tzt ilurdWr weis«, eine ftussemt geringe Müchtig-
keit haben. Denn nach Quincke wirkt ein fester KVirper
anf Wasser in bemerkbarer Weiae nnr bU /a einer Ent-
fernung von ü,üOÜO05'5 mm, so da&s der Mantel etwa ans
150 WasBermolecüliMjhichten bertfinde
Wenn diese Grosse uns die Mächtigkeit des Wi tleii
Bew(^n)ieu kteinMer Kfirperchen zur Oeltung kommenden
PIOangbeitBiiiautels angeben sollte, so wQrde durch <len-
•elhen der Onrchmesser des wirksamen Querscb iiitta bei <les
kleiuKten ^gisltpilzeii (von (i,00(h'i mm OrOsse bei kugeliger
tiestaltj bloss um ' &>> and der wirksame Qaerseliuilt selbst
niD '/tB TergrdsNerl
Im Wa«fCT muss aber, wenn ancli der Plibwigkeit«-
mantel sehr dOnn ist, der ReibimgswiilerstAnd, im Vergletch
mit der Lnfl , um so gr&ner auafallen , und es iHsrt sich
tum Voraus mgen, dam der letztere die llati plana che ftlr
das langsamere Fallen kletnsier KSrperchen und fiir Au
Getragen werden durch schwädiere anMeigeude Strßmnngen
■eiii wird. Bestimmte VorKt^llungoo djirDber mSssea «nf
experimentellem W^e gewonnen werdeu.
*~lK^li: üebv die BeteesMugt» t/«iiHf«r KirperdieH. 425
Die bisher bc(raciit«t«n Dmstiinile , welche auf da«
I ^mben der StaufaVdrperchen io einer FlQssigkeit nnd auf
I^Ähaclxeii dersHhen Kiiiflu-'» liii)>«ii, Jttti<l <1i(«clbi>n, welche
I die 6nr«f[iiiigen in der LafI bedingen. uümÜch die Grösse,
[du Gewicht nnd der Mantel der Körperchen, dann die
HMaongen in der FKianigkeit und die Keibun|^widvrstände.
iaiwr der verwhiedeuen Zähigkeit der FKlssigkeiteu, die
ha ileu üititeii »iclit io Betrticht kommt, Iritt diian bei den
m>ngk«it«]i noL-b eine andere Urmcbe auf, welche mög*
W» Weise die Üewegmigen kleinster Kftrpercben wesent-
U modifixirL Es ist dies di<; MoleculHiHUicit-ltiui^; zwi^^beu
's Plüsaigkeit und den darin befindlichen Körperchen,
nicbe immer bestebt, wenn Beiietziing atattiindet.
Disic Molecu larAH zieh iiDf; ixt ee auch, welche aeb<>D den
fcftaebreiteuden Bewegnngeu der Flussigkettoniolecüle die
Ucbeo Btoffe in l>i>«uug bringt und darin erhiilt, indem
w dvcb den Ucberochiixi' wirkt, welchen die Anziehung
f'.i) swiflcben FlUtwigkeit (f) und Substanz (a) Ober die
^mne drr Anziehnngeu xwUeheu den gleichart^en Mole-
(tin (f . f + 8 . «) voraus hat. Die Wirksamkeit der
w^cularrnnziebung wird Torziiglich deutlich durch den
l'oriud , claw die einen Snbütanxeii in gewistien Fltlasig-
«w («. W, in Waiwer) töitich mnd. nicht aber in anderen
ti- B. in Alkohol), wKbr«nd audere Sabfltanien da« umge-
•Wt* Verhallen zeigen.
Wie die moleoularlüii liehen Substanzen verhalten sieb,
'Usitlitlicfa des ZtiEtBndekommenH der LSsong, aneh die
■uBtrldalicben. Bs besteht nur insofern ein Unterschied,
■■ ibe mioellareD Ltonngen') unter Übrigens analogen
Wiulen wegen der beträchtlichen tiröiwe der Micelle,
I * UB Uuaderten und ans rielen Tausenden von Mole«
tl T|ti TbMrie der tiimrK. Abli. iL k. Ak. d. Wim. XHL Bd.
|1 IM IA9 (Mi nnd IT7 (108). - S«f«nlaMti>br S «T o. 181.
426
SitsiMg der matb--i>h)f». (Jtatse m« 7. Jum IHTU.
edlen xusainuivtlgesetst sein kSuneo, schwieriger zu SUi
kommen.
Vergleichen wir ann mit einer micellareu LGaung '
dnrch kleinst« SUubkörpercbvn getrQht« Flüssigkeit,
sind in Iwiden <)ie n»tnlicheu Krüfl« rorhauden; imr s
diese KArpercben abermats riel grSüMir und aehirerer
die ^fic«lle. Die kt«intit«n Stänbohen fSpaltpilze
0,5 mik. tirü<<»c) miigo» im b«-nrtzt«n Zu«lniide etwa 500
bia lOOOOO mul die (jrfimt! and das Gewicht der mittleren 1
Celle vou Stärke, OUalose oder Eineiss llbertreffea,
Mftn könnt? somit aus der beträchtlichen GriMW
Staabkfirpercben Rogteicb den Schlug xiehen wollen, di
dieselben durch MoleciilaninKichnng in>orhaupt nicht suhpt
dirt erhalten bleiben können, da ja §chDU viele Min-Il
Bnbslanwii nicht in l^i^sung gehen. Kine genauere I
tnehtung ««igt aber, das» die Vertheilnng der MicelU
Lßsnng und die Soitpenition der i^taubkörperchen als Tri
UDg. obgleich bei beiden die uäinlich<^ Kräfte wirk
wenleii , doch auf weseutlicb verschiedenen l'incUtti
beruhen.
Die MicellRrliVmng kommt, wie die Molecolarlösii
dann zit Stande, wenn die Aoxiehtmg des Micells xu <
andern Micellen einer (ertvn Snbstan:^ Qb^rwnnden w
durch die Anziehnng des MkelU Eur Plütwigkeit und dar
die dem Micclt schon eigcnthiimliclten nnd dnreb die St&
der FlUKsigkeitsniolecöle gesteigerten Bewegungen, wd(
das Beetrebeu haWn, es losKureimen,
Waa die AnKiehnngen de« Mic«llK cinerseitK rnr KlUsti
keit, audeneit» zn den übrigen Htcjelleu betriffl, so ai
beide weaentücb Punctionen der Obertliche. *) Bei
1 ) Die* tp't «elUt flh dta aawaliTMlidBlichi-n FUI, iUm di* ot
Hehlitbco Holecnlo dM MMt) t<-itio anilfm KnfU' <^t«tck*la
bweilnlb der Oberflicbe beSadUchea, well die Snaiuatioa dtr
Im.
«ttg ttir t'lQwigkfit (divsc AiiKiHiung sei für «lie
ro^ntiHt mit F l)*ieiclinel ) wirkt ilii- gaiiv^ Ofwi—
dt* Mtn>lU (0); ilin- Wirkwiig i.-H iliirdi O . V mw-
kt. ßvi der Anzielmu^ (K fOr dw Piäcbeueinheit)
I »wei pnlyrJ riechen Mieelleii einer SiibstHiii! k<)miii<.-n
lUpreclienilf« Seilfji tS) zur (ielltiDf;; ilire Wirk-
iX <lur«li S . K mugnlrQckt. Üaiwi kann es »ich nur
iIm ipftssttfD Seiten baodelu. weil xie die fltÄrkste A»-
b*ditif{cn.
(M die Differena der einander widerstrebenden Kr&fle
AoMchlaK giebt, so hai>cu die lH>idt>n MicHle das Be-
TBrbuudcn zp Meiben. so lange S . K — O . F einen
We-rtli dar^tt-llt. Wird der WerlU n«^üv, so
Q0 nch von «iiuiudvr und gehen in L&sung. Wenn
Ikelle Toii ungleichen Dimensionen gleiche Gestalt be-
ul bleibt lUs Verbültniwt ron Ü und 0 da»M«)bi>,
boteht ziriscben groAsen und kleinen Micellen kein
ki(d in dtrm Bestreben aich von etnandtT IohzhIömo.
ilich wird aber die polycdriwhc Gustalt kleiner und
Micellp i-in«r SnbHtiinx ungleich »in. Sind bei-
die kleinen Micelte kubisch nnd werden sie
Wtehtthum mehr tafelförmig, t>o mUtiHen sie in dem
Znstaode der lösenden PKUsigkeit einen viel
Widerstand entgi^gensetien.
Ihiiuilicber Weise diiux es, wie icb glaube, erklärt
warum giüsasre Miwlle der gleichen SnWlan/.
in dm gelOst«» Zustand übergehen iil" kictnere,
^Tbataaobe, die nns bvMiuders dentUch bei den ver-
M<Miilicationeu der Stirke (farblow StSrlce, blaue
*. Amylodexlrin, Deitrin) entgegentritt. Üvr positive
den AnMlmcko« S . K — <) . P ist bei grSsseren
^nklr Ar die Ofccrflirhe «■ um m gtimem Deb«tfgwklit
426
Süfmf d»r malh.-phyii. iTtoäM um J. J«w itns.
Hic^'Uen an« r.wKi GrQnileii bot rieht) icbt-r als bei kl«n
»itinuil Wfil die (pr&snervn Micell« niebr von Arr ii
metriKcWu (leatAll nbvreülii^u und ilamit «iiiwin«
Atui'-tiuiigHtlltchoii K^winuen. fintier vroil mit (l«m
vfvfi]«*n fliü Mk-elle ihre nn>pfflnKtiche ruiidlicbf rr<t«^
immer mehr in eine «tren^; itulyedriscb« unrntodcta
Mail kri»nU> die Acliwjorigvrr LMirJiiwit vod ilnl'^xai
mit |{rtm6i.Ti-u Mietllfo Btif tlveliuiiiiK dtw btftriiL-htlict
M)cellarK<>wicht«8 8etzf>ii wolle«, Allfiii dir« wQnfei
uiwUtthnft cncbmaoD. Da» tiuwtclit d»r Mieelle
gegenüber den Molec'utarkräften gtr nicht in
kommfn; und wenn man <:twa »chmi gi-gUubt tM,'
lißtiiing lirMiicbtie den Zustund, in WL-k-betn daa (tenric
der Haleiuolecnie durch die Anxiehuug der WK!iMrvi«li>
nlierwiniileii Hei, -o trifft die» wiidrr Inr div iuoln:at
uuch M(.'lbsl Für die micelbu^D Lfl6vn|(en kh, und wir
aiicb au coafjiilirenden Eiweb«- oder od ({rUtinirendeti
und PocliulStnungen, ila.«N, btn grÖM«ref ConueiitnitiDn'
ti&Hnti){, die Micelle Rieb (rti rerbinden, ohne im Wi
nimlenusiuken, indem du WaMer von den MicellTerltüBJa
eing«9Ghlonen wird.
Gnm nnden ai« die in [^'<ung Kchrailen Mie«lle
halteo sich die StHubküT|H>rchtm bei ibrcr SoiipetiuoR,
piuer PinnHigkeit. Die letzteren haben ntlniltcb im
ini-ineii i-ine uuregelniimge Gi-otall und untcrochridcn
dadurch von d«u regelmliacig polyedriscbi-n Mtcdlen. Sn
ki^nuen daher unr mit eiDaelnen Stetleu von geringer Au
dehnnng, oft unr mit eintelnon Punkten mch l>erlllii
In Folge dessen ist die QrO«M S . K aebr gering nnd
hinler der tirfime O . F weil xurOck. lo der Thiit
steh die Stiobkörpt-rchen, wenn sin Hut i>iner V\i
sich niederMhlagen, nicht xu einer festen Mumc lui eit
wie die Mioelle, »ondern sie blisibon getrennt. Bei
iat M nur das GewicbU wtIdiM dnr riuji|ren«no eniv
f. XSjfibi tffttrr rfi> Brietguiitfen Utiittlm KOrptnAen. 429
I
wirht. DdMftllw iflt proportiotiAl il<*r Matise. wier wenn e*
^roli um (Itp Kl-rinh« Snbstanx handelt , (iroiwrlioiiiil liirm
Voloineu.
Wir kötin«>ii «Uo ii» Kraft , wdeh« di« SlAnbkörper-
ehen Kuin AWt/^ii bringt mit il* (/, — /) btiteieliuen (««nu y
il« spesifUchti Gewicht der Flüssigkeit. /, Aas spez. Gew.
iIt Krirpi-rcbfln and I! ihren Itadiua bnlent^t), die Kraft
ilog«f{CD, welche sie in einer FlüK-iigkeit vertheilt und
iospendirt whÜlt, mit fi'. K (»twtt O . Fj. t»t diu DifferenK
H*. F — R* (/, — 7), oder was anf das Nämliche heran^
kDtnnit, P — R (/j — y) poiitir, ro lileiWti die Körper-
elicn RUAppndirf; wird ()«r Auwdruek nugativ, so eeticn »•>
rieh ab. Be! apenliscli leichteren K&rperchea eiitscht^itlH
die DifTereuz P — R (y - /,).
HtirnuB folgt , dasa die Stanl)«tabstai)i!«n . diu sieb mit
nner Flüssigkeit benetzen, bt>i ventchiedenen Graden der
Verkleinvning sieb nngieich rerhalten. Fnr jede gibt v»
in d^r Stqfenreihe der V^rkleinernnj^ eine Grenze, wo der
Dniscblag eintritt. Sinken die !?tiiuliki)r[>erohen in ihren
Dimensionen unter iieae Vinazt, so bleiben sie sunpeiidirt ;
sind dieselben gr&ser, so (allen sie zn Boden. Dieso Grenze
du- Verkleinening wird ut>vr nur ron wenigen Substanzen
«rreidit, no beim Bor und beim Schwefel, welvhu in der
fmnstea Veftl»eilul:^; eine PlOtsigkeit constant trOben. Solche
»nsprodirte Kiir)MTcben sind aber immer noch mehr wie
lU mal ^ri^saer (im Dnrchmesser) aU Mic«lle , die keine
I^DDii; zu bilden rerinögeu.
Mao hat also dreierlei Zustände tu nnteri^tteideik, tn
dsDUl die Tou der FlQssigkeit ausgeübte .Mole«:ulnraor.ii-himK
eine gleicbmä««tge and eonstante Vertheilnng von fremden
Sobttaoteu bewirkt: die Molecularlönn ng, in welcher
die gegenseitige Anwebung der einzelnen Sabstuiy.mu)eciilc,
die Miee) larl ö:«uog, in welcher die gegenseitige Ober-
fl&cfapnanziehung der pplyedrischen Miwlle nnd die Trüb-
480
SilfwMjr dtr Mdth.-jAy«, t'tatf rrm T. Jmm
nng tinrcti St äiibclicti. bo-i wdchff ilv Ot'vricJii Ars
KiiriM-rchcii ilberwu title» wini. — Uiib VerhälLniioi Jii«
Mol«culamuxN!liiing tu ilprjfnifti'D. wvlcbe ilii» 'I'ainni iff
Staubkörpcrchvn und uhuv Zwcifttl aucli <>in rirl Ivblutiti'ni
Tauicn der imnchtbareD Mkvil« »warKaclit, blwbl \nt ikr
Hwid fru^liob. Die tjnv tind die aiiileru werden aber oho«
Zweifel durch Teracbiedcoe Molecalarkr<e b«vrirl(t.
Betäglicli der TrObung durcli iius]>eiidirte 8Uubkür|wr-
ctieii Wincrki? idi uocb, Aax» dnbri ToUkomnuHH! Kubr Ja
FlÜ8Hi){kvit Tuu Ströinangen TOntusf{«eotet wird. Ut dim
Bube gegeben, so werden edcli die Kürpercbea, deren Orihw
diu fUr die ffii<<[>eii<<iuu i>rforderliehu Üri^Me mir iinii||
Ubenefareitet, sehr Uugawu iibMUeo. äiud aber uacli oN
geringe Strömangen vorbanden, ao wird die FlüMtigkMt ^
«tÖudig geliQbt bleiben. Das Absetzen gebt ferucr am v
kngiBnier vor «idi, je mehr di« Z«bigk«it <lor KltUngM
dHllMlb«a entgegenwirkt.
Ein Beispiel, iu wekhem die TrUbuDg Mhr Un)^ fr-
halten bleibt, gi«bt diu die Milch. ()tetvllM> uiigt ni
nberdoiii deutlich die Wirkang der MolocaUrami '
Die Fe UkKge lullen siod iiidit ilbi^ntiSanig klein, der l ..;. .
soliicd xwiacheii ihrem spezilischeD Gewicht und ileu dff
CoDeinlüsung ist nioht unbedeutend und die mioellore LBf'
ung bat keine »ehr growic Zibigknit' Dok im SuMvnt
langmnie Abwtuin de« Festes alü fUbni lui der (tberffiklK
wUre SM» den nngefilhrteu I}r«xclii*ri nicbl orklnrlidi, ««o^
das Fett seiner Natur enl8|irefh'--nd im Waaser unl>^fii>
bliebe, ün nun «ber die Butterkagelcheu mit i^iueiulialtcii
QHigehoD nnd, *o kommt di« stnrki! McilecularftnaiehuiiK
xwiticboD den lebiteren und dem Waa»er «or Wirk-
ood verhindert das Steigen der Kllgelchen. Ji^les '
welche« die Udllen xerst&rt , Ix-fördvrt du Auli .
der Mi leb.
g. i%Bh'.- Otter di« Beieegungen ItitiiuteT Kärperehen. 43 1
IIL relwrgnuK vo» eimiiu Xediuni iu da^ ander«.
Nacbden icli die ßeiregungcn 6er Stauhkörperclini
iiiMfhalb der Lnll und dt» Wunera betraclitet bai», frfigt
«8 sieb noch , wt« me von eiuein Element in dan andere
■^laugen. Ihr Uebergang Ton Lad in WivMer, in das ti«
bmuDUTÜilleu, von Wasser auf cJneu fB<tvn Ktirpcr, auf
dein sio iKim V(rrdiuitit«n des Waasers zarückbleibeti, nod
TOD einem festen Körper wieder in Wasner, indem das
Wasser ihre <Vdhä.iion Icxikert und »ie b<>) binmcbender
Bewegung fortfTlIirt, bi-ditrl' krinir B<?pr<^chuug D»g«>gen
moss der tJvbergaog der Staubkdrpercheo uva einer Flttnig-
Iteit, dann von der trocknen Obertliictie «-JiK» feitt^^ii Körpers
|auf dtttu sie uDgetr^wknet sind, ondlich von dw trockueu
lOberBSefae, auf n'el4:lier sie trocken angeflogen sind, in die
Lnft, sowie dati Antliegfia tiell>!<t «rörtirrt wt-nlen.
Alla die xhIiI reich«» in der Atmosphäre herumfliegen-
■leo ätaubkörpercbeo waren QrsprRnglich Tbeile von festen
K&r|tem oder in einer Flüssigkeit be6ndlicb; alle äpatlpilx«
•ind iu wässerigen l<&inng6u t.-ut4tand(<n. ^ ist daher vou
baiondervr Wichtigkeit xu unterauchen, unter welcheu Um-
«Un4«D sie aus einer FlUsuigkril in di« Luft gelangen. Die
tfa^orptitcbe Lösung dieeffi Prol>l<;uis laust «ich nur »uf di<iii
Wrgi- erreicben, dass wir ontersucheu, welch« der bekannteu
Kräfte und Bew^ongen dnbts wirksnin »ein können, —
nud iu dieser Boziebung bieten sich uns nur zwt-i MOglich-
ksten dar, einenMits die uiolecularen Kräfte and Buwog-
nngen. uidvnteit« die Muswubvwi^uugeo.
Oie erste Frage betrifft den Uebergang der Slauh-
kCrpcreben aus dem iVasser oder von einer benetzten Ober>
fiftfihc in die Lutt, und hier handelt «■» sidi «iunial darum,
ob molecniare Kräfte und Bewegungen denaelbeD xu ver*
orvichi^ vermögen. Uan knnn dabei an die Analogie der
n-VJ. X M«Hi.ThyiL n.] 2«
432 HiUmifi lUr math.-phjft. iUoiat com 7. Jmm $WS.
Verdnnstang denken , bei welcher nicht bloss die Molecüle
dor F1ns)iigk4»teii i^onderu auch die Mol^cäle von ÜDcbtigen
StoSen, die darin f;el&Ht «iud, in die AUnonphÄre aber-
gehen. Man hat wirklieb kleinste Körperchfn . nämlich
Spaltpil»! , mit dum Waa«er verduiuten lasHen. indem niau
ohne Zweifel von der donkeln VorsU'lhing »««ging, da»
Btaubohen von geringatem Gewicht sich wohl Trrhall^'n
mScbten, wi^ di« viele Millionen mal leichteren MciWlil<-.
Man ist ja gerne geneigt, wenn die DinHiiHionen unter die
Qrenice den dem bl<K>s«n Auge Siebtbaren bimintergehenJ
anch ftkr da» Unterscheiden derselben eine Grent« eintreten!
zu lassen.
Beim VerdnnittungsprooeRS Dbcrwiiideii roD den dnreh-
einander wogenden Mulecälen der Flllwtigkcil einzelne,
die mit der griSssten in der FIRwiigkeit m&gücben Ge-
M^windigkHt senkrecht anf die OberflÄchi- »icli bewegen,
die Adhäifion und trennen sich los. Die Stöase der riül
schneller sieb bewegenden LnftmoIecUle mögen Iwi diesen
Proc«s8 BchoD mitwirken, wie ti« nachher die gMteigerte
Ocjicb windigkeit der rerdonsteten Molectlltr bedungen.
Von nllen Verbindungen, welche die Bestandtbeile *os
Flüssigkeiten bilden, sind es alier nur gewi««e, welebe in
die Liuft Obergehen k&nncn . nnd die man deaswegen al>
flflohtige bezeichnet. Die nicht tttlchtigen Verbindungen |
Terlasseu in keiner mit unfern jetxigiii HilTHiuitleln nacbweia*!
bareu Menge die FlUt»igke)t, nnd da die Waage anaser-'
ordentlich kluiuo Gewichtsmengen aneoKeigen vermag,
darf man nelleicht ihre Niclitäilcbtigkeit Tür bestimmt
Temperaturen als eine absolatv Kigenachafl ansehen.
Der Unterschied zwischen den SOohligeu und nicht]
Üßcbtigen Htoffen winl nicht darcb da» MolocaUrgewicht,
üondern durch nodi^re niolecnlare R)geD!>chaften . nämlich
dnrcb die ungleiche Anziehung der FlQMtigkeitxmoIccOlej
nntereinander nnd durch ihre angloiohan Bewegangnust
c ftifffii: fttber ilit BettetfunJ/fit UnMMff Ktir/irrdifn. 433
mtia
«ine Aiui<^hHti|{ xn <!«□ Mole«tll«n der AtmoApbXro uirht
imt.i IWingt.
Die StufTe. welch» Micnlle bild«», Kind nicht Ddclitifi;;
liv mieollsr-lüvlicbf» SuinstunxAii, flnmiui, IVxtrin. Pec-tio,
fJiweisA. Leim rerdmistoti prfohraiiKsgeDiiUs nicht AU«
t?tUDltki)rpdrehen ti«it«heu ebeufall« ans uicht flilchtij^n
'VerbitKlnnKvii und, insoferD i^ie oi^dimH «ind , atis Mi-
«rllen. Sie können als» schon ans diesem Grnode nicht
^«]arch die Verdiinstnogiikräfle in di« Lull entw«icheu.
Jeb«nlie« liest ancb ihr TorhÄituiftJtnüsMg gruMM G4rwicht
ein ao]^hw Entweichen nicht 7.u. üi« bleinüten f^paltpike
^z. B., die im Wwsur fineu DurchmuAMjr ton 0,5 Mik. l>ß-
B«itt«a, sind etw« xwejhandert Millionen mal «bwerer aU
^K ein MolecQI dat nicht tl&chtigoii TrauWiixuckers und miü
^ luilMn) IUI W'iiAMr nbcrdvin uiuc ihnT UburflSciie onleprech-
cndp grosser« Anxiehnng 20 Wasovr und eine ibreni Ge-
■iobte en tu [1 rächende geringere lli^wegang (wenn wir nur
dif) run den Molecidarkräft^n vin-nnaicht«^ (tewch Bindigkeit
■ bmicksicbttgen und ron der ihneu allfäUig /.ukontmenden
B Eig«ui*eweguDg ab»ehen).
■ Nnch den Frnheren Rröriernng^n ist eii anch xelbst-
^^ terstiodlich , daas die eiur^lueu SUlss« der LaflinoWDle
^nmf «o FtwM KOR der FlQngkeit auFtauchendes Staub-
kürp^rchen daswlbe nicht loMutr^nnen »erin^n. Denn
ifageBeben davon , dass nie im Allg<-nieinei) das Kßrperchiui
bl<HS iu die KlÜBUgkcit zurlickstossen wGrdfu , vnns di«
dem kinoaten Spaltpilz von O/i Mik. Dorchmeeser) durch
«iiwa solchen MolecuIamtoHs ertlieilte Oejichwindtgkeit. ohne
BerSdcaiclitigang der in der Flüssigkeit gegebenen flinder-
uiue, noch weniger als 0,001 mm in der Secunde.
Naebdem fejitgegU-llt tut, dai» die midennliiren Kriifl«
and Bewq^ngen nicht im Stande xind, St»ul>kör|HTcbL-u
BUK dem WaMer loannreiaaen, moss noch die Frage erörtert
wefdoi, ob di«» vielleicht durch MaDsenbcwegnngen erreicht
2*f»
434
SiUvng der malh.-itliift. (Htatc «odi 7. Jiuu iS79.
I
wird. Man möchte ja vislleicbt die MciDutiK hvRen .
in dieser Bezi«huiig die \a der Fltlsaigkeit b^findlichoD
Staubkürpvrcbfti »ich anders verbultea als die Molecille.
Die firag)icli«]i Miisseubewef(tu)|{en k3tuit4a »ber atchta
anderes sedu ata LufUtrümaugen , weil die PlQssigkeit als
ID verbiltDimmiUsiger Kahv iH-tindb'cb Toratiegttsetzt wird.
Oi« ^itaabkürpvrcbeD tuÜMen, damit die Lriftström-
angen Auf nie eiowirken könneii, etwas Gber den WaaMr-
Mpiegel C!Ri})i>rtan(jlit.-u. lJi<!« Ui»(t sieb tmr von Zcllt'U. die
entweder mit Eitlen bewcgung oder mit einer cuticutaristr-
beu Membran begabt Und, Toniiun«t]t£a , und e« üt daher
di« Fnge von BeUug. wie woit wobl Kuli;be Zellen tint*.-r
den günstigsten UmstüDdeo {lb«'j- die ÜlwrUäcbe vortreteit.
W»M zuerst di«- Kigvnbewi'gnag betrifft, *o erMbeiot
die^elb« bei starker mikroskopiscber yci^grdneriuig xwar
sehr lebhaft, betrat aber doch in keinem Falle inehr als
0,3 mm in der äecnude. KiTücknicbligt man Aie^v gtring»
Bvwegungsgröaw nud die bedeutcndou entgc^nvirkeDdca
Holecolarkräfte , welche in der Anziehung der ^llenober-
flitehe 2U allon Wiuuwmioleenien tind in der Überfl&ehvti*
spannang der Flüssigkeit wirksam sind, so sieht man leicbl
ein, daiiB die sp^rxitihcb »ohwerere Zelle, auch wenn si»
«enkrecht auf die Ob«rlliiohe de» Wa-iwrit xtüart, gvwis
lange nicht xur UällV Ober dieselbe vurtteten kann.
Was ferner die Cotivalarisirong der Zellmeiubna
betrifit, MO werden die im Wa»«r b«fiiull)cfai-n ZuUrn nur
an der Seite, mit der aw die Oberfläche bertihren, verkorkt
und bviietxiingsunlüh^;; sie ragen nnr wenig Ober dieettba
empor. Dagegen mögen äporen , die sich in diesen nber-
flSchlichen Zellen itdu -Sproia- nnd Spaltpilzen) LüiUn,
öbivull verkorkt «ein. Aber ihn Vwrkorkung und di«
BenetzangsunSbigkert ist Jedenlalls nur gering, wie noh
schon ans dem t'mstande »gii^bt, daas sie beim Uiitw>
tauchen auf den Boden ninkea. lilit int abtir i
'*: Uthfr dif BfWeitMn^n tieiiuUr KärjMnhem. 486
nvnkracbemtiohe Pal) zv berüeksichligi-n, dnw «ie, via ia
<l* Wt i;«bild«t« Spuren, günxlich tinlAhig seien , sich za
^tau. in w«lchoin Falle iie in einem klein«» Menücas
nf dem WasHcr IXgwit.
Die LaftstrBniungeu. die auf solche mehr oder weniger
öl* iu WwRer Tortrt"t»ndo ZHIeü wirlcn, koinmeQ direkt
t^Ma fon oben oder Btreichen höcti^ns parallel der Ober-
Jfei* hin, uud drücken, ila «ic keine nach oben wirkende
Cvnpcntente hüben , die Zelle im Allffemrinen nur in die
rttnigkfdt nieder. Wenn efl »ich d»i groAse, ftenkrecfat
llifr eine Womerflicbe iricli erhebende K<^rp«r hundelt«, m
bufea djaselben dnrth einen von der Oberfläche zurilck-
fntttfeaea nnd »omit aiifnt<>ig«?ni1en l.nft^trom oder aocli
dttrcb einen WirK-lwind einporgehoh<-n werden. Bei einem
ttikroakopifich kleinen Körpen-hen iM die« nicht mi^glich.
U Bt keine Lufwiflsite oder Wirl«l von mikroskoptacb be-
I «ehriUikteni Qaerschnitt giebt.
Es können daher ¥0n einer WaMnDbijrfliiche keine
P'i^tanbhOrperchen. ancb keine noch so kleineu ^'paIlpilEe. !telb«t
d«ii bi'ftigaten Liiniilrrimunfren, we^^etiihrt wi>nU^, in
»fern d» Wawieroheröiiche selbst intakt bleibte Dagegen
PlOrine von einer solchen OLerfiüche, die He in Be-
IWepiDg tebwn, grössere oder kleinere Wa.sserma'Micu nnd
Biit deneelhen aoch alle darin befindlichen Staubkltrperchen
ffirt CbonM) kiünne» durch ander» Uew<^ungen, wi« /.. B.
dnrrh aobteigende . an der Oberfläche plattende Oasblsüen,
klein« Wwtsertropfen mit den darin eingeachlossenen Stänb-
lieo nwggtwthltiadert wenlMi.
Benetxte Körper verhalten sich im Wesentlichen wie
iBiaigkeiten. Wm denselben werden Ix^nt^xte und durch
folecahu-kräfle feetgebattene StaubkiSrpercheD niuht fortge-
w wttre denn , dasa der Sturm ganze Pkrtieu der
toi sn rdssCD vermöchte,'!
IJfc
(lalwi , wie kb Ft in da* ,J{ic<lor«a Pilion" («thiui
438
Bitttaig dtr MotA.-pAjw. CtoMte mh 7. Jmm 079.
si« fort^fUIirt irerd«n , anch tehr angleich «inrMUaii. leh
will ilmber Dar ein bcstimmti'^ B^^ispiel , nnmlich die 8püt-j
pilze berUcbiicbtigen . da die Verbreitung derselben in Am*
AtmoMphnri! ein berrorngendes IntvresM; gowäbrt.
Wenn du Wann* organiaeh« . nicht cryKtallirnrnidc
Verbindangen gelöst enthält , uo zdigen die Spaltpilz« naeb
d«n iMutrocknen . du ni*: «cbnn an und fiir «ich zieniliüh^l
(?st anhaften, nach der Menge und BeBcbaffenhpit der Kleb-j
rabitanzen eine Reihe von Adbikiionagradfn. von denei
aneb di« gering«t«n mit Leichtigkeit die Gewalt der stärk-'
sten LaftatSan anahalten. Denken wir ana eine Hdcke
mit L^im oder Gnmmi an eine Wand gepappt und noch ni
einer dünnen Schicht von I^im oder Gnmmi Dbentogra,
haben wir im Grocaen ein Bild Ton dvni . was der 8pAll
pibt im Kleinra zeigt. Der letztere Termag aber einem
viel heftigeren .\ngrilT kb widiTitHirn aU üi« HBcke. weil
die Angriffidiitchp nm das MillioDeiifavh« kleiner and «rHI
für ihn 5berdem ein ^fanti! in dem Lnftmaniel gegeben ist
— Di« Mricki- wQrdc, wenn eine Wie<ieriicnetzung an*-
bliebe . nach längerer Zeit doch etwas gelockert . weil dia
KlebnuBse mit dem Wechsel der Temperatur sowie mil
dem tempore «iotretendim schärferen Atwtrocitnen kleiM
RprflDge bekommt, die sich mit der Zeit wweitern. Pflr
den angepuppt^u Spaltpilz ist dieee (lefabr viel geriuhcer.
da seine Klebmasse eine viel dOnnere Schicht bi1dc4. and
fnr ihn besteht eine Ansaieht. unter den angegabeoen Ver-
hältninen in die Luft entführt zu nerden . bloss für d«n
Fall, dam irgend eine mechaniache Aktion in Hülfe kommt
Ebenso verhält es sich , wenn grOeiiere Mengen von
Spaltpilzen mit Klebstoffen eintrocken. Selbst bei achorfem
Austrocknen bilden sich in der immerhin dBnnen nnd qu>
homogenen Haaae kaam Rise, Dud di«!>elben kdanen
ein Lostrennen einzelner Pilze znr Folge haben. Nnr w(
auf niechaniscb<-m Wege Aiv uiigeklebt«' Manee iu «in Polrr
r. JfSjffli: ÜeixT die Brirt^wt^en üeinMer KOrptTdifH. 439
VfrwuideH wird, vermSfrra mit <lvu SpHttem d^rsfllb^D di«
IHh« in die Lofl eu gelangen, und etr unUrlif^t gar keinom
Zwciffl, <la» die gnwtie Mßlinnlil der aU Htüubehcn herani-
fliegetiden Bpailtpilxfl diasen Drsprun!? Iiat.
Befinden sieb aber die Spaltpilze in mner fencbten
^tmoaphSre , in der da» AiiMrncknen nur unvulMündig
«iatiitt, oder «tthslt die Snbstaos. rermittelst welcher sie
fectklebeo. eine Verbindung, die eine groHse Verwandtacliaft
ata Wttisfr hat und feucht bleibt, so sind sie filr itnm«
•mm dem Entfuhren dnrch einen LufUtrom bewahrt. Dieses
faickml haben bei>cpiclgwei«e diejenigen Spaltpilze, die nn
«1er OWrUäcbe eines von Zeit ta Zeit durch Atiswnrfsttoffe
^erunreJn igten Bodeiut sich befinden. Die orgmiiKchen Ver-
bindnnj^cn de» HaTaa, dos Koth^, de< K5cbcusp(llwiu!wn>
InUen ein vorzügliche« Klebmittel, welches anf einem nicht
Wbr trockenen Boden liingen' Zt-it ziihe bleibt.
Ich habe bis jetzt angeuomnien, daas die mit einem
KlebvtAtr angetrockneten Spaltpilze entweder gar nicht oder
dun wiedrrr mit einer den nämlichen Klebstoff enthalten-
dm FlOssigkeit benetzt werden. Tritt dagegen Ilenetzung
dnrch reine? Wasaer, x. H. dnrcb Regen- oder Brunnen»
ein, »o können die KIcb^tufTe abgewaschen werden,
die Spaltpilze zeigen dann da.i nSraliche Verhalten,
4la oh (tie ans roineni Waüxer Hogetrocknet wären. E« ist
4iber nocli to untersuchen, welche Wahrscheinlichkeit fnr
4tf WegAliiren von Spaltpili«n besteht . die au« Rüssig-
kait«n ohne wirksame Mengen von Klebstoffen antrocknen.
SiM Bolclie Flflasigkeit ist im .Allgemeinen da.« Wa.>t.«er der
FlBrae. Seen, Hampfe, Jtowie dan Grundwasser. Die organi-
vcfacn NährftliilTc nnil hier hinnnssanres Ammoniak, viel-
(«übt aoch Ammoniaksalze von andern organischen 8iinren
and riHI«fiebt einfache, Kohlenstoff nnd StickxtofT enthaltende
VOTbioilongea.
An der Erdoherflilcfae , an Steinen und Pflanzen, die
440 SUttaig <kr mattL-iikipi. Vlar»e mm !. Jimi lUtB.
boi Ueb«rsehweininoiigeii mi'l liohpni Stnod des äun^
Wassers, «beaso an den Bodeot heilen . die bei faobetn
Qruudwii<im>ntUiid« )>f>Ap[lli wßrdeu , bleiben DB«b dem
Sink^u dm Waswrs H[mltpi1zc zurnck und trocknen fast
ohne Klebstofle ein. Weil auch die Unterlage, wie rorao»-
gentst wird, «okhvr StofTi* entbelirt, w ntass der erfolgende
Adhü«ioDHgnid tob der BoschaSeahvit der Zellmembran ab*
bangen. Da nun die einzelnen Pitne viel xn klein sind, um eine
direkte lleobachtting zu gestatten, so kanu anf ihr Vitr-
balteo nur aus dem Verkalten der morpkologiseb verwandten
Algen sowie aas demjenigen ganzer SpaltpiUlager g«!ich|iM«eo
werdeu.
Was die Algen betrifft, iw haften die anf ijtoin, lloU
oder ungeleimteni Papier angetrockneten Zelten nm tn
besMer, je dicker und wciclier ihre Membraucn tdud. nnd
solche mit schleimigen Membranen klebeu, wie bereits Itc-
merkt, so fest an, Aag» mau ^ie mit einem Klebmittel nicht
besser aufpappen könnte, während Zelle» mit derben Moin-
branen wenig oder gar nicht adhÜriren.
Bei den Spaltpilzen «h'-inra, wie bei der verwandben
Algi-ngruppe der Nostochinen, alle Festigkeitagrade in den
ZeilmembranHi vttrtrcten zu ttein. Ea lassen sicli zwar nur
die dicken schleimigeu oder gullntartig<-n Membranen dinwt
«eben, nnd Spaltpilze mit solchen Membranen kleben in
gan7.eu Ma«i«o, auch wenn sie in reinem Waaser gewachaen
sind, aufs Innigste dem Papier an. Aber schon di« tWig-
mntter, deren Zelten Ewar dicke aber ziemlich (r<r Uäute
haben, haftet weniger gut. Ueber die Beschaffcubeit der
&nner«t dünnen Membranen, wie sie die meisten SpAltpiUe
habeu, läsat sich im KinKcInen nichts Sicheres aasaagen!
und V« ist bloss im Allgemeinen nach den analogen Kr-
scbeinuugen wahracheintich , dass ^e in allen Uniden ad>
häriren.
4
4
f. Näfftl*- tMer die Brtvtguitfen khintler Kirperdteii. 441
Botlie aber ancb die Adliäüioii solcher ans mu<>r Findig-
keit ohne Klebstoffe augetro<:)cnet«r 8)iallpil»> nur iüdc
gering« sein, so werden *ie übenlem, wenn aie einzeln
litten, (lurah die ruhende verdichtet)^ Lurt^rhicht so bedeckt
ond ge«chiitJtl »ein, dusn keiuo LuftsIrÖmimK sie voo eiu«r
Freieu Oberfläche wegeuführeii vi-rmag. Bloss ron ganxen
Plockan, die auü zahlreichen mit einander verbundenen
Spaltptlxen bestehen, ]ä«st sich allonfutls Hunclimen. tUn
dief«lben , da nie mehr rorragen , snweilen losgenaran
werden.
& ist driUens xn unterüncheu . wi« sich trocken
angeflogene Htanbkörperchen I>eEiig1ieh des Wiederweg-
fShmu in <)i« Lnfl Tirrhnlten, wobei uiitUrtich TorausgeaeU
wird, dass sie seit dem Anfliegen nie benetxt wurden, weil
me wnst den angetrockneten g)i*ich ivüren. Solche Küirper-
cben haben im Allgemeinen eine üoiiserst geringe Adhäsion
IQ der festen Oberllüche, nn der sie sich befinden, weil sie
dieselbe nur mit einer kleinen stelle ihrer runden o«ler
BBRgelniäBsigvn Oestalt berühren. Doch ist die Adhäcion
immerhin so gross, um nicht von dem (iewichl der KtSrper-
ehva DberwDiiden zn werden, da diese nicht blora an einer
glatten senkrechten Fläche nicht hinnnterrntAchen, sondern
Mich ton einer horixontulen , nbwürtx ttchiineudvii Ftäclie
nicht hinnnterfclleu.
Solehv trocken angeflogene Körperchen werden ron
LattAtrBmungen leicht wieder fortgefSbrt, iawfem ne nicht
m dvm rabenden LnftuAntel ^ehntx finden. Rei ihnen ist
die UrOeae nnd zwar der >ur festen Oberfläche rechtwinklige
Dnrchnesser von entscheidender Bedeutung, weil mit der
JCoiuüune diMM Parchmr^serj' jener Schutz geringer wird.
Während kleine »erein«tlte Körperchen starken Luft-ftröm-
nngrn trotzen, werilen grosse Körperclieu oder flocheu-
flürmige Verbände kleiner Kürperchen schon von viel
442
äUfwv «fcr Mrt*i.-^jM. OtmMf am 7. Jum IST».
Bchwltihertn Laftl>«w«gtiiig<m forfgeHMeo. Man Junn
TOD dieser Tbatsachp I»i«bt nb«nwogen, wenn man eine
GUspUU» Dtit 8ti>rk>Mnel)l be^trent, dioeltM) mit dnn Mikn>-
itknp Wtrnrht«t, iIadd einen Lnfljitroin dustif tieBVn lüM
and nachher wit^f^r beobkohtel. nebrigenfl hän|;t die Wirk-
ung •enwtTfrwtüDdlicb von der Ricblnng Ar* Stmoi« fCffea
die fp<te Oberfläche ab; eine mit deraelben parallel gebende
LnflFfewe^njI liffirt hestimrate KArperctwn ruhig liegen,
irSbri*nd tiai* »ehivfp BewegunfT «« wejp-risrt,
Dan Wegfahren trocken angeflogener Staabkörpereben
doreh einen Lnftatrom läant ndi in manchen F&ll^n
am besten b«nrtbeilen , wenn man beobachtet . nat«r
welchen ÜmalündM «ie anfliegen. Deiin es kann natür-
licher Weiw der bei einer bestimmten LnftiMwegang aog«-
Sogen« KSrper nnr loagerinen werden, wenn entweder die
Lunbcwetfting bei gleicher Richtung «tTirker wiM , ml«-
wenn sie bei gleicher Stärke eine wirksamere Ri4:]itat)g an-
nimmt. Ich will l*exUglicJi de^ Anfliegen)« nnr den einen
Füll knrz besprechen, wie löeh dAetwlbc in Kanälen g«*tiilt«t,
weil dieser Fall gerade die wichtigste praktluhe Anwend-
ung findet.
LssMn wir in einer cytindrischen nnd genau senkrecht
!4eheBden OlaarKbre eisen I>uftatrom, in welchen Stanb-
kSrperchen, z. B. Stärkekörn cheii »t<ipi-Qilirt nnd, anf-
steigen, so bedeckt sich die inner» Höhrenwand nach und
nach mit einem Anflug ron Stürkeniehl. Die ÜrsacbcQ
dieser Erscbeinnng sind leicht etuKngrhon, Die aoftfenigende
i.nft hiit bei verschiwlenen Abständen von der Peripberi«*
eine angleiche Oesfchwindigkeil. Im Innern i«t die (4»^
«chwindigkett am gräraten: «le nimmt noch der rah«ideB
LiiRsrhicht , twHche die Wandang überzii-ht. immer tiM*hr
ab. Ab«-r diese Abnahme iflt keine gnnx rvge)mä*iige. Z«r-
legrn wir den ganzen Loflcylinder in ednuelne HtrOunnig»-
fÜm, 10 hnbwi dieae, ond xwar schon wegen df-T htm
I
I
r. yäjrflir Ueief tue BtKtgHHgtn kltiMUf KArpcfdUn. 44S
Eid- uod AnsstrQmim eintrctendra UD»gelta&s8igk«it«n,
IcfliotFO vollkomaieo paralldeu Verlauf, ^ouiieni <rM findet
AirtwältreDd ias »IlmAlilige Ueburtreton von Lttftoiasaeii ans
eiii«r R«ipoa drs Qaorachnittes in eiue andere siutL Ver-
folgt mati eiiie dem blonueii Auge d^utüeli äichtbare Stsrke-
mehlflocke, so Iwinerkt mui oft, dasM dieselbe eine Strecke
weit aafHtci^ luid danu wieder hiuanterfäiU , um .später
nelledclit wieder aat'zuHteigen. Nur ein iunerer LuHoylinder
nrnwg K&rD«r and tlcM^kvu vod «iner b«itinimt«a UrÖMC
«afwärt« za tragea. In dein atwserhalb diosos Cj/linderfi
beßadliclieu Hohlcyliuder ainke» sie nieder. Treten nie
«ber aocli lübvr iid diu Poripherie und kominuu sie m die
füllende LaUfichicht und iu Berührung mit der Wandong,
wo bleiben sm fest Kitx«n.
Id einer horizontal- oder 8cUief liegenden, im Debrigea
aber gemden und cyliwlriscben Ulitsröbre iftt dte Str&mung
vmx noch siemlicb regelmäseig, aber ea legt sich eini> gr&wwre
Zftbl Von Htkiibkririwrch^ii »nf der unteren Seite des Hohlraums
■a- In vylindriHcben gebogoom, in cyliiidrisoben stelleo-
twue erweit^ieu oder verengten Rülireu, in «olclieii mit
«lltptiisch«ni Qai-nxchnitt wird du Absetzen noch ungleich-
ntbnger and lüsst auf ungleich Tvrtheilte und iinref^l-
miacige StrOmuiigeu MohliesBen. Sireicht die Luft durch
R6hmi niit sehr kleinem QuerscIiniM, Ro mns« auch der
in waten Röhreu Dnlwweglicbe Luftmautel xum grÖK«teu
Tfaeil Strumen. In »olchvu engen Itöhreti setzen niob die
ätoobkärperchen viel weniger leicht an und werden, wenn
M «JBOial aagoäogeo sind, dorch viel schwächere Loft-
•trOnttngen weggefilbrt, als dies in weiten itöhritu der V^W
iit. Im Debrtgen mOaien die Modalitäten dieser Erschein*
DDgVB. dnreb oigAns faieltlr angestellte Verauchu ermittelt
wcfden.
.S■'(^l•HJr ifrr math.-filfjp. C7«iiw rom 7. Jmnt ItttS.
Zotn Sclilofloe halte ich ett ßr zweekmimtg, noch «ine
itl)f(L>m<>ine HetJ-ai'btiitif; nb«r da» Entwncli«ii ron Stanb-
körperclira sdk t-iner poriSfleo SnbstaDK niid vmtt speKiell
der Spa|lpitu> aos dem MvAtro «nKu«t«ni-D. d* b« di
Vorrat; dU* vcrschiedvii«!! hin jetzt besprochenen l>«si
pnnkte in Berücksichtigung kommen. — Der ganx« V<
gan^ wrfallt in jtwci 'I'beile: da« AblAseo der Pilw> toi
den BodenLhoilchm and der Transport dcTMtllwn ilnrcb
Bod«Q bis in die Atjuosphäre.
Uio äpaltpilx« bilden Miä\ nnr in einein b«n«tx'
Boden nnd kSnnen daran», to Ung? die Benetxuog andauert,
von Iiiiftsir&mangen noch weniger fortg«'t^brt werden, all)
von einer freien Fläche. IVocknen ne mit eineai KMiAtofI
ao, der in einem dorcb Aiuwarfstoffe veranreiaigien Boden
immer (Enthalte» ist, eo irind sia jedeufalltt, inDoferae nicbl
eine mechanische Action das AblQtn nnd VerkUin«m wirk-
■am DBt«n>tatzt, «> lange festgebannt, bis der KlehstotT anj-
gewaaehen oder zerstürt i>4. Ist das Letztere ung<rtret«o,
oder sind di« Spaltpilz« von Anfang ao aus Wasaur oliaä
Klebstoff angetrocknet, so ist die FrugB, wetclieu Grad der
Adbä«ioD !<ie durch ihre eigene Membran erlaugt hüben,
and welcbi^n Scbnts ibncu der rnhvnde LufUnante!, der
•11c Bodentheilcben umgiebt, gewihri. Wenn man berack-
sichtigt, da« die Spaltpilz immer eiaigemiasaen adhäriren,
and da» sie so klnn sind , am von den Loftmantel gan
eingehfitlt zu werden, so k&nnt« nu« vermatben, daM die
schwachen LufWtr&munifen de« Bodens überhaupt keine
in demselben angetrockneten Spaltpilce wegzufSbrea
m5chten.
Dies würe indoiis ein irrihümlichi.'r SclilosB.
wie die Erfahrung uns zeigt, daae die Spaltpilze
aas dem Bodcu lutraunkommen , giebt es andi einig«
saeben, welch« niu dieses Herauskuauuen nnter
ünutinden als nothwendig vorausseheu lassen. Ei
r. Xägtii: Utiier liit: Bntti/naffrH ttantlrr KürptrrbfH. 44&
cn beriickncbtig«!! , datis in d«ii eofgen Poren des Bodens
'ift beinahe d«r f;anzc Lnflnautel sich in Ut>vfigDDg setic«!]
aod dafa«r auch die in dieteu Pore» angetrocknotm StänV
ciiPii Itjithb-r forttülirirn wird. Fonicr wenleii selir häußg
Jir Pilxe nicht einzeln , sondern in zusatninenhängeiideii
Gn)>peo an d«n ßo<l«nth«i1chen haf)«n. Di« Spnltpilr«
taJiin nämlich dit Neigung, an der Oberfläche von FlÜBsig-
Wten dünne Häut<! zu bilden. Die;« wird auch im ßode»
der Fall eein. Fflilt das Wasser ein«u enpillan>n Kaum
Mu, 80 entsteht aaf dem Meniscus desselben, anter dem
h(gOnstigeud«n KtuHuss i!es fn>t zutretenden SanerstoflW,
OD iuewrut zartes Uäutc-heu, welche» nach dem Äuiitroukneu
•00 iUd achwachen LuHatriümungeu zerriwien werden muos.
- In den *o matirngfiiltig gestalteten kleinen Bodenritumen
khraen sich auch andere Verbände von Spaltpilzen bilden,
iE« im trockenen Zustande als Flocken eine im VerhSltniss
n ihrem Qaerscbnitt, der den Strömungen als AngriSisSAchc
£(Bt, nur geringe Adhäsion zeigen ond denen auch wegen
iknr beträchtlicheren GrQme der Luftuiantvl wenig .Schutz
itsviktt. Den nämlichen Vortheil fUr den Transport finden
ihri^ltpilze, wenn sie an lose li^{«nden, hinreichend leicfa-
ln> Bodentheilchen unkleben.
Für das wichtigste Hilfsmittel indess , welehes das
Knlnieben der Spaltpilze aus dein Buden möglich machti
Ult ich die Bewegungen , die iu der Masse des Rodens
■An thätig sind nnd eine unaui^eseti.te Lockerung der
HÜHtB Theilehen bewirken. Ursache dieser Bewegungen
■iJ die Temperaturreränderongen. Wenn fest« Mineral-
*<htiiiien sich um 1"C. erwärmen, so betri^ der mittlere
ÜB*re Aosdebnungacoefficient, so weit er bis jetzt bekannt
«. twiseb^n iJ,0(Mi(KiO'r. nnd 0,(H)004. Nehmen wir deu-
>strB des Kalkspat!» (O.OWOUü) als Masüsub filr den
Kilkbnden an , m nimmt I Meter bei einer Temperatur-
iifelrrung TOn 1° ID jeder Richtong um D.005 mm zu oder
446
Siitmna der wuUh.-phgs. Gaue rmm 7. Juni 1879.
ftb, bei einer T«mpenturäiu)erai^f roo 10" om 0,05
Bs üt diw Bllordiiigf eine geringe Bewegung und obDel
Belang für ilie meisten Bodentbeile, für die Itleinnten der-
selben »Iwr <loch E«lir bemerkbar. Die Verschiebung aaf^
1 m Läi^ beträgt nämlidi in den bviden anginionimeiii<a ■
VSXUa (bei Temperatursdivankougen von l und 10*) 10 und
lüOmal die Dicke einet» mitU^lgro^en Hpnllpilu» (von 0,5 mik.
Durchmesser troclieu). Wählend d«miuicb gruiwerv Körper ihre
relative Lage nicht verAudern, können ätanbkärpercfaf>n ganx
T«ru:bobGn werden.
Die beständige Bewegung, in der die Bodentbeilo wegen
der fortwährenden Teni)>eraturverilnderuDgeD begriffen nod.
muxs in etoem trockenen Boden um m mehr die Verklein-
erung und Lostrennong der Theitchen bewirken, je klviner
dieselben sind und je geriugereii Widerstand ^ie xu leiiiteu
vermögen; di« Üonglomentte von tninendiscben Stjuil^i
kSrpercben werden zerriebeu. Spitltpili^uppen und eiozeln«
i^pftllpiticK vüti üu-er Unterl^e aligi^-^KKoien. Wie auf <i«r|
Bodvnobvrfläch)! die ingetrocknetwu Spultpilzinwsen dan^
den Tritt der Mea<^cheu und Thiere uud durch andere
raeeiianische Umcheu zerkleinert uud tu Pulver verwwidult,
werden , erfahren sie diu tininlich« Scbicknl anter der)
Bodenoberfläche &st allein durch die mit dem Temperatnr-
wechsel verbundenen Bew^iingen.
Die dadurch fruigemacbt«n Spaltpilze können nun
durch Lnflfltj^mnngen fortgeführt wer4eD, sei es eiiuetn,
nai m XU vitalen in Verbunden , sei e« maf mikroiikopiwluu I
äphttvrn von Bodenlheilvn, denen sie aa&itzen. Ihr weitem
Schicksal hängt dsvon ab, ob sie den Weg durch den
Boden in die Lnfl xurlickzuh-geu vemiögeii oder uichL Im
Allgemeinen LreSvn sie dabei auf nicht geringe Hiudemine,
ftueb wenn der Boden voUkommeu trocken ict und weao '
die Luftittrijinungeu die günatigHte Itictitung einhalten. Bl
ist ja ItekaunL, dam die Luft, die inau durch eine feinporOe» ;
/(; fTtrhr ilit Hevfyutuie» itW«
W
^
^
r
I
ihstanK, r.. B. dnrch Baumwolle tiltrirt. ron Stunbkftrper-
(;ben, auch von den klniiist^ti S{>ult}>ilzen befreit wvrdoii
kann. Doch crw^lH sich selbst «in dichttrr BaumwoU pfropf
ron betitiminter lÄnge mit Reinen so UuMterst feinen Poren
Dar ßlr mui" 1»-stimmt« Lnftftesobwindiglceil und während
einer befllimmtcn Zeit nls vollkommeni« Filter.
Der pnr&«e Boden verhült «ich, wt^nii die rer&nderten
VerbSUiiift«»- in Anschlug gebnioht werden, äbnlieh wie ein
Baum wollpfropf. Er hält die Stanbkörpercben je nach
Miner Bf^UnfTenheit bi« Auf eine bestimmte liaftgeschwiD-
digkeit und bis aaf eine he?>timinte Zeitdauer zurück, und
wird Ober A\«af Gretixe hinaus JnrchläfMg. Ira Allge-
meinen erfolgt natürlich der Transport um so leichter, je
wsiter die I'oren üiud, und «teht damit in gewissem Qegen-
ntr. xiir Proilnktion dtrr ^|KiItpi|y«, filr welche in vielen
PSIleo der aas kleineu Theilen bestehende Boden sich
günstiger erweist. Es darf jedoch nicht der umgekehrte
Satz nufgcslelit wcnirn, das» di<> DurchläsMgkeit de« Bo<Ieiut
fQr St:iubkör pereben am so geringer werde, je kleiner die
Poren «ind; denn da» Ictitler« Moment kann, wenn die Lnfl
keiaen anderen Ausweg hat, »ich gerade als gämttig erweisen.
Uetterhaupt I^Ntt sich IwiiUglicli der Frage, wie Rieh
der Tran>|iort in einem feinporüsen i:VKlcn gestalten werde,
«elohe GnnstfSUe sich hier den einzelnen Spaltpilzen, den
an« rieleu Pilxen bestehenden Flocken und den winnigeii
pilzfGhrendfn Bo<lenvplitteru sowohl rficksichtlicb desHÜngeai-
blobeiu als rncksichtlich des Weiterfliegens eröffnen, —
hierOher läast sieh bei der grossen Mannigfaltigkeit der
Möglidikeiten nichts Be«timmtes auj<K<ig)>n. Wir vermögen
nur «ttEOKehen, das« fUr jeden einwbien Fall der Boden-
bcaebaBeDbeit , den wir constmiren. der HttlUtand nnd der
Forttcbritt der StaiibkÖrperchcn eine Fum-tion der L»ft-
gMchwIadtgkeit. der Zeitdauer, der Grö«« nnd des Gewichte«
d<rr Knrpercheo ist.
lIKTft. S. aUtlt-iitijrf, aj S9
448
SUruhg drr uidlA.-jiAjM. CUtin^ ww T. Ji.m i.s;,'.
KiiR^^
Für dei) Fdll, iIhiik ilcr Boden liinraieb«») nnvtroc
ist also die Mo);lic1ikeit imitier Torbauden, datts die frübir
ilariu entstaDdenen Spiillpil») in die Laft K^Inogen. Sie
werden aber trol« der Bpw«ßnng<m im Bodon dennlbiii nm
so wcnigiT vcriiissen können, je mehr er feacüt bleibt ond
je mehr er mit Answurfsstoffoii v^rimreinigl int, weil die
KlebHtofle des UuruK , dpa Koths und de« EScbra^fil-
wvxers m dem Boden niclil leic'U so sterk anstrockitea,
dasa die vermtt(«l«t denMllten unlfr einander und mit den
BodenUidlehm xu!amniEnkIeb>?nden SpaUpilsmassen in trniM-
portabeln Staub zerfallen. E.t iat endlich seltntTeratätidlich,
da88 ein Bodini, der von Z-^il ita Zi-it mit Wasoer oder gar
mit AnsworfuitoSen beurtxt wird, fiberbaupt keine Spalt-
pike in die Luft entläatt.
Ich habe in der heutigen Miltlieilnng anteraacbt,
sich aus den bekannten phjrsikaliMhcn l'hatt^ien auf ilin
TerRchiedonaH igm Bewi'gnngt^u derStuubkürperchen acbliasea
]as°e. Diese theoretische Itetmchtoug weist in manehen ,
Pnnktrn auf Lücken in unMrem WL^en bin. wolcb« nf]
ex|>erimentelleni We;fe auszufUlIeD sind. In FcIkp d«sani
baWn Herr Dr. Mniis Büchner und ich gemeiu^baftlicli j
mehrere Tersuch-veihen begonnen, welche nameutlicli diel
f&r die Lehre ?ön der Verbreitung der tSpaltptIxe besondcnr
wichtigra Fragen tliatsKchUch beantworten sollen. Die g»*!
wouneneu UeiRultate weixle ich später auBfUhrlich darlegen. ■
KUr bunte be«chtüiike ich mich daranf, das Ergebnini
derjenigen Venmchi^ welche durch den Kiiigangs erw&bnlen
Widempruch Soyka'a reranlaM wurden, im Vomus lnu«i
roitzntbeilen. NA4:h seinen im hTgientscben- Institut ang»-|
stellten Experimenten sollte eine l.iiftgi^chwindigkeit »on
weniger al» 3 cm i» der Secnnde ä))aUpilze tou äneri
faulenden FlOnrigkeit (die in verdüunlein Otat beittuid)J
losreinen.
r, JViSsPBfi': Üt6tr Mr BcvefiH'V kieinater K'irptrrkrH, i49
Dnwr« Vennehe stehen hiozu im schfirfstm Gegen-
sitie. Wir bediuntcD uns emigiT Ft(i»-^'gkeiten von riel
geringerer Klebrigkeit, nämlich faiileuder 'a proxeiiUger
FI«scbi«tractl<V-<ui)g mir) fiinlctul^n Hnnifi. Ulcichwohl war
M uns bis jetzt Dicht m^licb, oinon Luftstrom von aalcher
Stärke hervurznbringen, welcher die nastten oder ancli dio
eUocknrt«!] HjmUpÜM vfi>(f/,Hflilin>n vermöchte, wi-ilor tou
horiiODlaleu Oherfläche der Flüssigkeit noch von be-
settt«n GUswümtea nml benetzten fvinen Dnfatuetsen, noch
uck ron (ila^nSnden nud Drahtnetzen, anf denen die
EwUhiI« Müfp-iKkt-tt vorhiT oder während des Lufldiirch-
ä^mm antrocknete. Die tieM!)i windigkeit dtT Luftströmung
«nrde in don sUfi(V««ireii Versuchen genteigert auf 10 und
30 Ueter in dt-r 5=ccnnde, nl«> Vt» unr Flefligkeit des
Stnroamndro. Die einzelnen Versxiche dauerten 6 —8 Stunden.
Bei dem Tollkoninienen Widerspruche , in dem sieh
OBWe Erge})nii<se mit den Soyka'schen befinden, inuM
Iw der Gewinanng der einen oder anderen ein experi-
■UntrUer Fehler tinti^i^elanfen aein. Dm unser Verfahren
Utt in rtellen nad xa reehtferliKC"> • bemerke ich über
l'crnwhsanoninnng und Controlversuche Folgendes.
Wir bedienten uns dreifiicli gelK>gener Giasr^hren, die
M beiden Enden mit Bnamwollpfropfen ver<<!hl<>J8en waren.
In der einen Biegung befand sich die faulende FlQsüigkeit,
10 der andern ein>; durch Hrltitxen piUfrei genmcht« Nähr-
ißntBg. Di« durebgexogene Luft strich zuerst über jene,
[dann 3h«r dieae. — Controlveriuclie beweinten die vollkom-
^neW LeiMtungsfiihigkeil der gebi^euen Küliren und wider-
den *un S ojr ka in dieser Beucbung erhobenen
lim rf.
Die dorch den Apparat hindurchgehende Luft musa
[liUfnst sdn, weil iler Versuch zeigpn soll, ob dieselbe von
bolenden FlOssigkeit Pilse o<ler deren Keime fortführe
gnd damit die pilxfreie Nührlöanng infiziro. Zum Kcinigen
W
4S0
8iU»>f drr matli.-pligti. lÜtuM tom 7. Juni 1ST5.
der Luft eoipKtblt «»ch uu mdsten ein Bautawollpfrop
der auch von j«her ats 8taabdicht<>r Verschlnss vou Vemiicba
flxseli^D »Dgeweadet wordcu \A. iH vs sich «bor in d'uota
Falle nicht wie gewbbolicb um einen Tenchlm» gege
rnbende oder nur unmerklich bewe^ Luft, sondern g«ge
vinen dnrchf^i-faendcu LnftMtrom von grOaaerer tietchwin
digkeit handelte, so musste die I^eistungafSbigkeit des Pfropl
in dieser ßoxiebnug xuertt festgntellt trerden.
Diese ControWersuehe erf(abeu, da»« kein BwtmwoU
pfropf absolut brauchbar ist. Seine Lei^ung^fShigkeit häng
ah von «eiBor Dichtigkeit und Uingo. von der GeMhwiik
digkeit des durchgehenden Luftrtroms und von der Zeit
daner desKcllM-n, leb führe beiBpiolsweise an , da» eil
mflglicbst dichter Pfropf von 2 cm Läoge (die lockera
Endea oiclit gerechnet) sich schon für ^ne kurze Verauchs
dauer nicht mehr als staubdicht erweist, wenu die durch
streichende fiuft in einer leeren R^hre von gleichem Quer
schnitt die Oe^chwiDdlgkeit von ]ü— l'J cm in der Seeund
erreicht (die Geschwindigkeit in den Poren di-a Baumwolt
pfropfen ist natürlich viel grJJsser).
K» ergibt sich hieraos, ianv für jeden Versuch de
Ten^faluHs geprüft werden moeste. War der letztere nidi
auHreiGbend , so wurde die pilzfreie und klare XithrlSsna
inßcirt und getrübt, aWr, insofcm einer ditr rorhin g*
Bannten Versuchsapparate augewendet wurde, nicht doro
die von der faulenden IHiissigkeit entfuhrtfo, sondern darc
dir mit der Lufl duicb den Pfropf hindurch gegaageoei
Pilze. Die Richtit;keit diewr Deutuug ergab steh edM:
ans der mikroskopi.icheu Untenuchang, indem wir ia dl
Kctrltbt'ii Nährlö:<UDg dio <rcrH?hir> Jenen in der Lud voi
koinuicndeo Spallpilzformen uud darunter auch suloh
fanden, die der in Fäulniti« versetzten PtCUtiigkeil mangeltet
Sehr itbcneugend sind auch folgende Veraaeh«, H
wurden mehrere Apparate, von denen jeder ans inner d
r. Ifät/tli: tlther ilir. ltetet$uugtfi ürintUf KiSrptnAtn. 4IH
»
fich ^b(^«ii«o Röhre mit einer ßraleuden Fltlasigkeit ond
mäafT pilxIVden NShrl&sung betitaud, ilurcli Kiiiitst'liuVrührvD
booden. Die eiDKolnen Apparate, ili« durch ihre Ver-
ofpeluug äae einzige Leitung Oantelit«», seien durch
11, 111, [V, V bezeichnet. Du jeder Appurnt na beiden
iiion mit etoeni BttnaivroUpfropf vereeheu war, 00 warde
diu in I eiDtretende Luft durch 1 , die in II eintreteiute
lüift durch 3 Pfropfe filtrirt, ebeoKO die Luft in 111 durch
&> die in tV durch 7, die in V durch 9 Pfropfe.
Es hing nun lediglich tou der Geschwindigkeit der
donjig^endeu LnftAtrßmung ab, ob in keinem der einsehieu
Apparate, ob in ullen oder nur iu den er«tea (in I, oder
l Bad II, oder I, It oiid 111) die pilzfreie NAhrlösuug iu-
Sciit ward«. Da bei jedem cinxelmm Versach die Ströinuuga-
Snthwindigkeit in allen Apparaten die nnmiicbe war, »u
Wüte dt* ungleiche Verhalten derselben nur von der
mgleicfaen t^ltnition der Luft herrQhreo. L>i«i zeigte sich
nth W partieller Infectjon »usrnrordentlich deatlieb in
<Ihi ÜiDRtiiiide , dass x. B. in 1 die Nährlösung rauch und
ftuk, in n langtun uud schwach gt4r(lht wurde, während
^ TrfttraDg in den folgeuden Apparaten ganz ausblieb,
•wfae Versuche thon io zwingender Weise dar, dMS di«
■»gntnidete Lnftgesch windigkeit von den fanlenden'FIüsaig-
l^alea oicbta entführte.
Was alle Übrigen Versuche betrifft, »0 ist bei den-
"'Iv das n^ptiTe Keanltat immer entschetdond uud lüs^l
l""»« uwlere Deatong zu. Bleibt s. B. bei einer ^tr&iuung»-
B^windigkeit von 20 Mc^rn in derSecuude die lufei^liun
d* [rihfreicn Nährlü»uug ans, fo wird dadurch bewit^sen,
owbi nur dasa der angewendet« Venschlusa staubdicht war.
•*iirB anch dos« ton der faulenden Klil«»igkeit nichts
"HrfBhrt wardc.
Mau kiSnnte nur den einen ISinwurf machen , dasH die
der fanlenden FlEbingkeit w^geftlhrlen Filxe wegnn
452
SiSS'
'ibr matll.'lAyi daste ram 7. Jtitti I8?9.
d«r groi»eD Lnftgeschmndigheit b«! der piltfreien Nähr-<
flCUsi^kcil TOrbfifIo){cn und dvaabalb ilitseilbe nicht inScir-
tSD. DieBem Einwarf warde aber Kum Voraas dadurch be-)
geguet , <law( die bei dt.T NäbrÜWiing vürbeif(egangeae
Luft dnrcli einen bwondern Aber dprgelben befiudb'chm
Bannt wotipfropf hindnrch«treichen muBStc, in welchem di«
PWte, die siv a\\fnh\U mitbracht«, znr(k-^|;^b1ieb«» wÜren.
Per gonannte Pfropf wurde aach dem Vcraucb iu die Nälir-
liJsuQg hinuntcrg(«to!t<wn , sodsBa also dieser keine von der
funli-udcn Ftflsüigkuit w«^gcrisitcneD Pitxw entgehen konnt«a.
Die angeführten Tbatsachen sind für die daraus zu
zieheodeii HublitK^ dnrcUan« xwiugend, nud liefriedigen am
»0 mehr, als atc mit den pbf«ikali»c1ien GeMtwn nud mit
anderweitigen Versuchen im Einklänge stehen.') Wir
werden daher zu der Vrrmuthung gi-drüngt, dtuw der »cfa^v^he
Punkt in den Versuchen Sojka's die ungenügende Fil-
tration der Lofl ifit. Derselbe bemerkt xwmr, dass er den
Baumwollvencblnt» als genügendes Mittel, um Pilx« ab:cu>
halten, erprobt habe. Er scheint aber dieser Präge wcnigir]
Aufmerkmnkeit gesclionkt xu laben, da er nichts Nüber
über die betreffenden Versuche ^gt nnd da ihm die wich^g
Tbatsacbe, da« jeder Pfnipf nur eine beschi^nkte St
dichtigkett b««itzt, entgangen zu »ein «cheint. Anch
derselbe nicht die in&cirte Nälirlö&ung mikroskoptscb unt
sacht, um »ich daron xu uberz«iigeQ, daxs dieielbe die l'il
an* der faulenden Blut6ü!»igkeit und nti-ht etwa Pitxe
der Luft enthalte. Endlich konnte der ron ihm anj
wendete Ver^diluss, wenn aus den Dimensionen dea Ap|
rstes die Geschwindigkeit der darebstrciclienden Luft
I) Btl ncin«n frahort« Venucken {li*Ti) imU» Üb OBfoemiftr
dareb KIm goo^on, velch«r mit laaUiitltT PiaMi);kelt bowtit «c
wir. and dabei grtu»Ua, lU*« Jic Luft aidit anr kdM PiU«
I*IUkei»e lUnuu entnbrt«, MmlMa ancb ^IqBuifeu, die n* tatUtttj
isTlti »rntkK«M, abn flltrirt wnr'l*.
r, A'&jdi: üelitT ilit Bevtgunffen Urintter KSriitrAen. 453
inei winl , nach nuMrpn Verstichen anmögÜch stanb-
licht win.
An* deu S o ; k a 't(cli«n Veraoclieu wnrde von Peiten-
int^T uinl Ail'Irni Jfr f*y:}iiHBfl gcüngcn , daw aiiti eiuem
rentnrviDigtetj ftTichteii Bodeo schon vou den schwüchKten
iiaFlstrÖmuiigfln äjinltptli« in di« Luft geführt w<'rd«n und
nein« gcgentheüigen Bebaaptungen damit widerlegt
' «neu. Da nnu die genaniileo Verxuche «icli aU unriclitig
enrtrmn huWn, so follcn ituch die darana gezogenen Schlum-
hilgFmngen hinweg, welche ohnehin, weil im WiderHpmche
mit meinen fnihcrcn ilin>lct«n Versnchen mit benetztem
^Ki«^bodeD, gewagt waren
Wir iiab«» in an»nr«n jetzige» Vejunchen vorztigsweise
Fbalmd-'n Buni b«nO(xt, weil «iv dadnrch für die ßenrtheil-
laag der UodenTeranreinigang besonders brauchbar werden,
gcwonneacu Kesoltatc, wonach lücllat die !ttitrk«t« Lnft-
■nog ron einer mit dieser Flä:^iglint benetzten oder
d«rwll>en ang<)trockiiet«n Oberflüclie keine Pilze oder
ae wifgzuflihren Termag, b«HtUligcn abermals die
it der Behauptnng, da!« die Bodeurernnreinigang
blo« aDMhädlich, sondern selbst ent«chieden niitxlich
Imd dasB ein Boden, je auagtebigor nnd hättfiger di-r-
iH Answur&Htoflen reruureiuigi wird, um so weniger
Keime in die Lud entwfticfaeu lasfien kann.
Verzeiehniss der eingelanfenen Bfiehergeschenk«.
Vom Verein für ^atttrkunde in Jäann^äm:
41 — 44. .Ifthresbericht für 1874—1877. 1878. 8'-
Von der Bedaction der (Hiemiker-ZeUmiff im OHhen:
Chemiker-Zeitung. Jahrg. III. 1879. Nr. 23, 24, 25, 28.
187». 4".
Von der nniurforachenden GeseüschafI in GiirUle.
Abhanaiungen. Bd. XVI. 1879. 8".
Von der nnftirhixforixrlien Gese^hchnft in Hannorrr :
27. und 2S. Jahresbericlit f. d. J. 1876—1878. 1878- 3".
Von der k. Ilnivcrsitiifs-Siernteiirte in Üreslau:
Mittht'ilungen, herausg. von •!. G. Galle, 1879. 4".
Von der .%rief<i di sciemc nnlurali ed fconomiche in Pnlerwl
Bufleitino. Nr. 12, 1.1. 1870. 4".
Von der Bofanical Soei^y in Edinburgh:
a) Transactions and Piocuedings. Vol. XIII. Part. 2. 1878.:
b) Report by the Regius Keeper of the Royal Botanic
of Edinburgh for the year 1878. 1879. 8".
Einneniiangen eon Druclisehrifleti. 4S3
Von der Sedaction des Moniteur scientifique in Paris :
MoDitear scientifiqne. Livre 450, 4&1. 1879. 4°.
Vom der k. k. Akademie der Wissemcliaflen in Krakau:
Paifli^tnik. ilathem. Cl. Tom. 4. 1678. 4'*.
Von der Societe de giographie in Paris:
Balletin. Mai 1879. B".
Von der Geotogical Societi/ in London:
The qnartetly Journal. Vol. 35. 1879. 8".
Von der neuruasischen Naturforscher- GeseUsdiaft in Odessa:
Sapiski (Bwichtej Bd. V, 2- VI, 1. 1879. 8".
Von der Socielä dei Naiuralisti in Modena:
Aunaario. Anno XIU. 1879. 8*.
Von der Societe d'anthropohgie in Paris:
Bnlletinä. IH' Serie. Tom. 2. 1879. 8".
Vom yatitrhisforischen Verein von Wisconsin in Miltoaukee:
Jahresbericht f. d. J. 1878-1879. 1879. 8".
Von der Societe centrale dhoriicuUure de Franee in Paris:
Journal- Tom. I. Mai 1879- 8".
l
4S6 Eiiuendangen von DruekKchri/ieH.
Vom Herrn Hermann Solbe in Leipzig:
Journal ftlr praktische Chemie. N. F. Bd. 19. 1879. 8".
Vom Herrn Hermann Scheffier in Braunschweig:
Wärme und Elastizität, Supplement zum II. Theile der Natur-
Gesetze. Leipzig 1879. 8°.
Vom Herrn liobert Wiedersheim in Freibttrg i. Br.:
Die Anatomie der Gyamophioaeu. Jena 1879. 4".
Vom Herrn Martin Percls in München:
Vortrage über Sinnesempfindungen und SiDDest&uschnngen etc.
2. Ausg. 1H7G, 8".
Vom Herrn Francesco Ardissone in Mailand:
La Tie des cellules. 1874- 8".
Sitzungsberichte
An
EÖtiig!. baver. Akndemie der Wissenschaften,
Sltuuig T»m 5. Juli 1879.
Matbcraatiscli'pliyäikalischc Classe.
Uerr L. Radlkofer spricht:
Oeber Cupania and (Inmit verwaadte
Pflansco.
Zq Afii Gattungen <ler Sapitittaceen , welche no«Ii
als wohl d^tutttiiirtc butnchtet wiTdca köuncn und
*^e ebenso, ine das ftlr die Gattung Sapiitdus der Kall
('), weiterer Klärung bedGrfvn, geh&rt vor allem die
C up atiia.
Die Gattnng Cupania ist ebenso alt wie Sapindus,
vir von Liun^'g Genvra Phtnlurnm (1737) bei <lcr
ibestitnnmng aasgeheD. Aach wenn wir auf die
vor Liuue und denigemü.td anf ihr er!it,efl Auf-
htto hä Plnmisr (1703) KUck^cht ni>hmen , orschoiot
■it taa am wenige Jahre jünger aU die zuerst von T o q r n »-
fort (1694) anfgcfuhrte Gattung ^ipimlns.
Wshrend der nahezu anderthalb Jahrhunderte ihres
M iift dii> Gattung CnpoHiu, gaaz ebenso wie <So-
onter niunDigfacfaen Schwankungen ihrea formellen
I , welclie miher zu rerfolgeu hier nicht Ton Belang
It Sti^ aiM abiBK>b«rieht« \«K, p. 321 ft
Il-Tfl. 4. Maiii-iifcja.ai 90
CUosr t^$.Mi tK9.
456
igt. «a BBBnd^iix gewonlai fftr «w gioae 2*U vo
SipiiidMefs BU ■!)* des LAadmi, w«lcliii flborliatipt da
Verbreitnagifeezirke dw S^ptsJaeeeo «BfiUmL Die Zai
ibrer Arlea erbebt sieb, wenn man nad) BaiIIob's'
Bod Hi«rD'»*i Baspid «aeb di« Grapfw vun Pflune
«ddte Beotban und Hooker ia ihna G«nent I'
ttfuii (1S62) nocb getreont gebaltn «od sa «oer A
ftiu Pumllelgattons ihnlicbeii tJnbngefi und anali
geogimphiacbo' Auddiasag oatcr dem Naiiwn Itatotii
ummmeagefiuat haben, faituarecfaD^t, nntar Einbndeh
d«!* rorli«grai]ftn ii«i«d Arten auf n«br ak StM, und r
io<eine ich damit , aDt«r Aoasoodemog aHer SyaoD/me
all« (Jntng^&rigeD , rollgiltige Arten, welche in der
ein and demselben VerwandUchafttkreiite a&gebiVren.
Da« BeatrebeD, zd einer barmooiecben Gli«de<
rang der Sapindaceen an gelangen und ein« natoig»
BiTuMu:, auf morphologisch« and anatotnisrhe An
halUpunkte ge>tQtzte Vereioigaug d«^ Arten «i Qat
tnDgt-D und dieser za weiteren rorwaadtMhaniicbea
Gruppen, m Tribaa, za gewinnen, nStbiget mich, d
in Rede slebunden VerwaadtHi'^baft^kreis in umleror Wei
ftnfini&Ken, ab das, wie eben vrwäbat, in jöngsler
Tenocht worden itt.
Dip GaUang Cupania in dem beregl^n Binne,
ihren circa 200 Arten , «igt nicht entfernt jene in
Einheit der Organisation, wie ander«, aunähernd g1
groBAe Gattungen der Sapiodaoeen , z. B. Sn-Jania
I'auUinia , deren Gliedtir zugleich doreb da« Band eil
einbcitlitbdn Vi-rbieitungiiU-xirkf:<zasamnicugehalten we:
Sie l&!.i sich rietmehr bei näherer üetracbtang in w
Anifthl von Arlgnippen auf, welche ebenso »ehr nach ihn
2i Baillon Übt. iL Plaat^ V ß%7i) p. SOS.
31 Biera in Ilttoker Hör. Brit lad. 1 (lliiTfi) p. 67« eU.
t. itadlkoftr: Üd»cr Cupania ttt.
459
I
»
lorpholugi sehen und anatomiHcbfiti Kt((eiithUDi-
Btbk«il«D, ald iiacli geoKraphischou V<.TbäItuisaeQ
ina ebi'D geiUDUten Outtungon als unaloj; sich daratellea.
DieMQrappea scheinen mir deiiigeniil<<s aU jenen (lattungen
glöthverthig . d. h. als sul b stand ige Gattungen
ta%*fis»rt wrrd«Q xa mOwten , wenn man zu einer eben-
aMgen Gliederung der Familie gelangen will. Die
giueSfimi»« (br «0 si«]i ergvWnileu üuttuugCD aber m&cht«
itfc all ciD(> beRondere Tribus den andern analogen
Gnppm einander EonSchst venrandter Sapindaceengat-
MiK«) aa die Seit« 8btU«t].
£ni<;DW Studium ftilirt mich itomit xnrOel: zu der
Ai&Mang. welche »chon Blume aber die Gliederung der
TuiiUe der äa[>in<lac«en and s[>eciöll tiber die Werthung
in hier in Itvtmcht stehenden Verwandtschaf^skruis^s g^
^t hat. Sein« AaSassung ist zum Nachtheile der Wissen-
•tluft, meine ich, verlassen worden. Nicht verlassen za
weden, wobl aber verbessert und weiter ansgebatit za
■wäw Terdieot sie.
fichoo Blame bat es, uro der oKheren nnd ferneren
^trvandbehaft der Gattungen gerecht bu werden und ihr
ol^irMbenden Ausdruck za verleihen, für nuthwend^ flc-
'^M , die Pamilie der Sc^indaoeen in mehrere T r i b n a
D« dieser Tribus bildet ihnt der hier in Betracht
l*kule VerwsDdlschafläkreis von Cupania. Er bezcii:buct
^■UTribns der Cupanieae.
Sä bedarf nur weniger Veränderungen , am diese
"te der Cupanif-ae von Blume mit unseren lieuttgen
I '^Umwn in Hinkbing xu bringen. An Blume's Auf-
I •*»!{ mag deoshalb die weitere Erörteroug uuaeres Gegeu-
["Ula anknöpfen.
80"
460
SiUwuf irr MolJ^^yf. C?<txK liWI S. Juli /S79 "
Blame besocbnet*) der Q^optsaehe tweh all
paniprn dw Sapiodttooen — sä itt mit regelmS«
aei m mit onngelmSssiger Blöthe — , wetoh« je eini
rtrigtadrr SaowakiKWp« in jedem Frnchtknoten&cbe
ria« baU bd«rig-&eüdiig« , bald holxige Kapselfriict
sitaat aA ia der Mitte scheidewandtrageiwlen Klo
DMuk isk d«r formelle Inhalt der TriUiu im Tosentl
neht^ «fcusriegt. ICinig» Zuaatzbeetimmatigen dbi
MoA &aül dar nBierielle Inhalt, welchen Bliiox
Tribos «nweüt. b*^Iirf<rn d«r HodificiratiK. Für di» El
JK (Rrtnffntdea tiewSchse i^ dio Angabe Blnme's,
aia «ÜMi Arillu» b«stzen, dahin x.u erweitern, dus de
weh «ia fiktsehn, von Schicht«« d«a PwicarpM ndo
ätUMBwbkl« gvbtldeter sein oder ganz fehlen, Ixnteh
w«tw nar anf ein PleLKhigwordfn des Samenpolüter
sohribikl tma kana. Die Angabe: „Arbores vel fr
«nett. EoUm pan- vel impari-pinnali»" ist in \
1atiliw:*i Theile dahtu xu pröuiinren, dat^ diejenigen }
gebOrigaa 6«w&ch8e, d^ren Blätter unpaarig geüederi
»otKitNik hei aonnaler Entwickelnng niemals, mit allei
ipumtiuu» von Pantupi^Htm . ein echte« RndbUtt
«i>fal>hr nur «in daSMlbe vertretendes, einzeln ateh
SaitiwblSttt^KQ b«sitt#Q. Ea hWe hinKut^cfOgt w
kOuuiNi. dam die Blätter titet« ncbenbUttloH sind. F
wt uiil Itilcksicbt auf die von Blum« noch nicht gek
Wtiiuic l*Uoämätvu beiiunig«», das auch doppcU
Iplaito Blatter (gettgentlieh mit rDdimentHreu Kndblätt
Wrkitl—rTW • andlieh, dara abnormer Wein; die Bt&tter
tttuBuik vwden ktoiMii, wie ich l>ei Cupania tnacroj
\. Vänh, bwbachtet habe.
LKa angvtrlhrlen M'>ii»>nt«, m-lcho dMn GeM^tei
.nk-> im wmtcnlliphen schon vmi Ulame richti
H 1« VmmtU» III (t»4U ^ 1^'
L. SaMoferi l/eUr Oupama de.
461
gdwbtii wordeD sind, ^endgen, nm die Oupauicen tod
dn übrigen Tribiu der f^i>in(]ag«eu an untvischeideii.
Nar eine Angabe rtm Blaine ist unt«r Auxsclieidtmg
to CftUung, um derKtitwillen »e in ävn Triboschaialiter
u^Oiooiiiiin] wonli-u war , zn streichen. T^as ist die auf
Blamc's tiattuiig Spatioffhea, w«lolie als besonder« Hcction
wr Qajtiitig Atectr^ott uud mit diiw^r zur Tribtw der
Ncfhelieen ftehurf^), bezüglich« Bemerkang: „Fructna
nrisnine trotuvertim dUrtimpciis".
Weit»r ist von den Ptlanxca, welch« Ulam« in der
TMw der Cupanitiae aufführt, Jlemiffifrosa eanesfetia
BL (1 j. ijtpisatUhes tetraphylla RAdlk.), von welcher diu
Pradit Blnto» nicht bekuiiot vrur, nnd Hemiggrosaf
PmiUci'Bl, voD welcher sie ancb hcDte uoch uicht bekaoul
^, wu ub«r nicht hindert, die l'tUii»e nach aniln-cu
Mnkoulni als eine Art der Gattung DänboUia (D. Fot'
nUn' Badlk.) zu erkennen , zn streichen. Die Gattung
^ay^nsa »«lbt>t abor tritt mit der noch übrigen, ihr
<i^tlid) 8U Gmndo liegenden Uemiggrosa Verrottctü Bl.
■I* nu! besondere Sectiou in die gleich zu erwälinende
tJMtang CrUMM l^vau. über.
AaCrecbt tu erhalten sind als selbständige Glieder der
CapiiiieeD, and zwar mit demselben torutellen Inlialte,
*dik(ii tkaen Blnme schon (gegeben hat, di« Quttungva
^HArnumra Bl, (iy47). Är>^Ura Bl. (1B47), Uisehocarpua
BL(iEi^!>) und LepidopeUtlum Bl. (1847). Denselben ist
'Ü'tättnng Jaffera Bl. (1847), eineud., anicureiben, wolche
Blnae (irre geleitel durch eine Angabe von Hippel
^ die Frucbtbeschaflenheit, welche er nach den ihm
'''äkgniai Exemplureit mit unreifen I-Vüchten va ver-
"^(ra oidit in der Log« war) der Tribut Jur ifelicocceat
^fvcchnet hatte. lo selbständige Gattongeo gmxuwuud^
l| -Scb Bsdlkof«r. lMiUiidlMtfUiili»elie Saplodacoen, p. 7t.
462
Sittwg der Matib.-fAy«. Vlattt roM S. Job 187!*.
sind die TODBInme al8 8«ction«n der Gattnn); C^^pAitia
uiirg«<fii3!'t€n Ar^p-api>eii, nämlich; Pleuropieris, Pir welche
der älUm Name Guioa Canm. (1797) nnzii nehmet) Jat, and
EiaUosta^s , von welcher etae Art [Cupania Mi^folilem
Bl.) xa OnüM xa Vfimtu^ ist; fernt^r die nur oebeBbei
von Blurae in Äninerknnf^n erwähnten (Bmncr der ereteo
von De Candolle entlehnten) Ahtheilnogen Veuarana,
Moiinaea und TriffMÜ (Blume schreibt UDgenna „Tri-
gonoearpus"^ DC), welch' letalere die eigentliche G»ttiinj5
Cuponia in dem hier ihr zu gebenden engeren Sinne r«-
präsentirt.
Heben wir nns, ehe wir an die VerroUständigang der
Gattongsreibe der Cnpnnieen gehen, noch den VerblLIt-
nijiseD am, durch welche die schon von Blume berührten
und die weiter nocli hinzasufDgenden Gattongen der Ca-
panieen als solche auagezeiehnet und in nähere odi
fernere rernandtschaftlichf Beuehang gesebtt ersebeinen.
so itrt vor allem ein wichtiges Moment herronnhebeo,
welches «ich der Aufmerk«amkeit der Beobachter uder doch
der entspref^henden WürdiKong bisher gSnzltcb entzogen ta
haben scheint.
E* ist di«H* der Ümatand, da:« die sämmtlichen ameri-
caniscben Cupanieen, soweit von denselben bisher cor Be-
obachtung geeignet«» Material bi-kannt geworden ist, mit
alleiniger Ausnahme »on Psrudima fntUseena (Sapimdm f.
AnhI.), einen lomatorrhizen Embryo, die (ibrigen
aber, mit kaum neunentwcrtheu Ausnahmen, welche sich
auf vinzelne Arten meist rielgliedriger Gattungen ii
schrünken, einen notorrhizen Knibryo lM»itzeQ.
AoNstandig ist der Nachweis dieaea Verhlhnt
wcigen Mangele entsprechenden Materlale« nur (nr wenige,
meiKt nor je «ne Art enthaltende Gattungen. Dahin gf
hören auf Seite der americ»niscben Cupanieen die
unten näher xn Wtrachtenden monntypiwhen GaHungn
^
tj. BaMhtftr: Ütbtr CatKiiiia rie.
•163
I
TOD dea aii»«ram«ricauisclieu die afnauii'4«)K'n (.r^itLougen
litii/kia , taecoHUcm, Enocoelum und Pfiialodiseus , tos
dniao iio enlerea «bvoTalls monoly irisch siml. <)ie letzUires
j« 2 At>t«n in sieh sehliesen; lemer dk' n^iutischeu Üal-
ttttigen Lcpiilerennt iiiul Euphorlopsis . beidu iDouolyiiisch,
aad ditf iwei ATt*n umfassende Gattung 'frigonachrfts.
Die grosirZahl der Fälle, auf d^^reu Duubacbtuag der obige
Sabt and die darin aus^psprucbeoe Regel fuBHt, l&nt auch
nir di«ae wenigen ausständigen Fälle einen AnscbluM an
di« B«g(>l «rwarton.
Was die Äoanabuiaßlle betrifit, welche bei einzahlen
Arten mchrglMHlriger Gatlüugen sich finden, den der Reg«I
ibigeoden Fällen gegenüber nn Zahl aber verschwindend
klein mad, so kommen dieselben namentlich da vor, wo das
SVOrselcboo dm Embryo sehr knra , und demgeniiiss ancb
die Kalte der Sanienachale, welche daa Wllrzelchen aiif-
nimmt und in seiner Loge Bichcrt, »ebr seicht oder naheTu
nnauj^ebildet tat; femer weuii, was gleichteitig ge^heheu
kann, die Cot^Iedontrn bei aiifrecbter oder nabe-zu aufrecbter
Stellnng sehr ungleiche Grössp gt-n-innen , in welchem
FalU der klrincr« Ton dem im Waehsthuuie voniiiHfilenJcu
gr^Mercn tfetebt am seiner uormulen Lags (gerade Ober
oder gerade seitlich von ihm) gedrängt wird. Eine dadur(?]i
bedingte »chicf lomatorrhiE« oder Hchief notorrbixe Be-
■limfieiiheit des Embryo, durch welche aW das eigentliche
Verhalten desselben kaum verdeckt wird , littest sich iSfters
Im öa and derselben Art »eb«!n regelmiasiger Ausbildung
beoliacliten. Fast bot It^fel geworden fand ich die un-
glflchm&ssige Aoebilduug der Cotjrlcdonen (und zwar liier
hiuGg iincli verkniiptt mit einer tfaeilwcif-i'u Vorwacfaifang
dsrattlbnn) bm Xataiiha aritorescetts (Sapindus a. Aubl.).
Weiter zeigt« sie sieh in stärkerem MassB bei Cupaniojisis
fntotata ond gelitgentlich auch bei eia^T oder der and«rcn
464 SiUuM{l ^er malK-jAü». (^a»*$ vnm 5. JwÜ ISTVL
Öuioa-Ari. In normskr Lage g«gen das WSiaridm
icb die CotyledoDeu in ihrem oberen rerdtekien TbdW.
wShrend die tmtereD , rttpl&rtif; terliingert«» TfaeCe acbca,
•natatt wie jeue Sber einander gelegen wona. bei Timm^
madaffoscarieiuis (Cupania Chapdieria»a Cunbu). INaf
aii0all«ndst«D Ausnubmi^D bilden HhifSOloecUia RAaisvm '
uiid Sarcotoechia ameala, beide mit sehr kurzem WOrxeldtes
und fast rein Mitlicb (recliU and liulu; stebeodao CotjW
donen, irähread snderB Art«a denelb«n GatiangeB einen
d«aUicb DOtorrhiK^n Kml-rjo i«igeu. Von d«D gnuantm
Arten rtandon iibri};<'ni( nur wenigv^ S&men xn Gebote, ut4
ee bleibt desabalb erat noch festsnstelleii, wie weit fOr die-
wlben das utig^^ebene Verbalten etwa die Kegil btldat
In keinem t'ullo aber dUrfleu diese AoMuhmeo , die aefa
nnr aaf einxdne Arten einer Gattang erstrecken , geognet
«ein , die Giltigkeit der oben angeifibrten Kegtl ia Frag»
vn »teilen und den systotnaliRcben Werth de« io BaJe
stehenden OrganintionsvcrhältnissiH zn altoireu.
K« mag znr Erlänternug dieser Verliältniase bitui^^
f> sein, dass eut«preehead der cllipHoidiachea Gestalt Am
Samens der Embryo dvr Capanieen gewShaliob selbst auob
annäherangsweiae ein aufrecht stehende» KlÜpsoid darstellt,
welches beim lomatorrhii«a Embryo durch einn radiaUenk*
rechte, )>eim notorrhixen aber gewöhnlich durdi eine hon-
zontule Ebene in die beiden Cotyledoncu getrennt eiscbeüik
Gewöhnlich tod der balbttn Höbe des Embryo steigt an
der äuasecea (dem JtUcken der Frucht zugewendeten) 8«ita
demelben das WOrzelchcn hcriib, nüt Meiner 8|iit2e der tut-
mittelbar nach aussen vom Nabel au der Basis des '^mtnf
gelegenen Alicropyle gi-niibert. Im eiurachNleii F^dle stad,
wia beim lomaturrbizeu Embryo, so auch b«>im ootorrbiMO
die beiden Cotyledonen gleich gross. Es kann aber ainh
der obere oder der untere dem aodenm an Gri'uno nacb-
steben. Das WArselcben entspringt dann , wenn diu
Tl. Sadtkofer: ütber Cuftuüa etc.
465
»
^
Trennotigsebene der Ootyledonen homontal bleibt, notbwen-
(Itgvr WetM soboD Qber oder «ret iintfr ilt-r Mitti?. Die
TrennaBi^ebeiie kann nbn' ancb ron ioaeii und oben nach
ansäen iui<i Daten, oder unigekelirt fea borauit gelegen tlioli
beiden bei <l«ntelb«a Art vor) gi^ueigt Keiu, und zw»r wii^icr
ao, d«88 ihr Munerer Knnd den Röcken Ava Shricos in mitk*
lerer HSlie, oder darüber, oder darauter trifft, in welch
lebttweo F&Ilen n«tilrlich auch der Urspruug des WßrKel-
diei» wiwhir über oder unter die Mitte verk-gt sein mnsji.
Im er^teren Falle erscheint dann A»a Würzelehen, detisen
öpitw itntner di-r Mieropyle genüliert bleibt, in der Itegel
tttaprechead verlüngert (wie iL 6. bei Gttioa %a beobachten
Jil). Im anderen Falle eracbeiut bei extremen Verbältoissen
(t B. Sytiivta Dtiil ^reiOoeehia) da» Wönielchen stark rer-
künt und der Kmbryo foet gerade gestreckt mit nach der
Bücken- oud ßancbfläohe des Samena gekehrten Cot;l»-
donen. In dteeeni Falle nun schoinrm leicht Drehungen des
Embryo eiasntreteo, so daas nun — und das war «s, waa
bei Üarcoioechia cutie^ta sich zeigte — die Ootyledonen wie
beim lomatorrliizeu Embryo au die recht« und liuke Seite
des Samens zu stehen kommen. Ks kann weiter, wie in
den biaber betrachteten Palten um eine tangential-horiicon-
tale, so aocb nm eine rodial-horixontale Axe die Treunungs-
■bene der Cotyledouen getlreht eri^heinen. nnd zwar ebenüo
gat die honsootuli; de« notorrliixcn wie die verticale des
lomatorrhizcn Embryo, so das» fUr den einen wie ftlr den
anderen die gleiche MitteUtelluug erreicht werden kann.
Würde dies« bei irgend einer Art rrgclmäisig gmchehen,
« kSimte natürlich der Embryo ebenso gut „schief notorrhix"
wie nKfatef lonifllurrhit" genauut werden. Dieser Kall dürfte
diäa abn* in Wirklichkeit kanm tindvn. — Die hier berührten
Veraehiedeobeiten in der G<»tdt und gegenseitigi^n l^age
der Tlteile des notorrbizen Embryo bat Ferd. t. Müller
ibeilweiH boreita beobachtet, und hat derselbe darauf hin
466 SiUiutg dtr wnlA^iAy*- <^a»tt im» 5. /Wi fS79.
(Pirugm. IX, 1876, p- %) Jie Vermathang an«j;«wpr»clicii, Amk
WC vieilHclit xur Obarakteriflirung bestimmter Artfp-nppon
verwendbar »eta m&ulitcn. E<t i»t ans d«r nntou folgende»
Uebeniioht der Galtnngea /.u ersehen, dan das in im That
der Fall ict; doch wini die volle Verwerthni^ di«eer Ver-
hHUnisM Or die Unterscheidnnif der riattangen erst mOglich
werden, wenn die Grenzen der Schirsiiliuiigen, tou denen
lüer die lt«dc war, an vini-ui reichen nnd nuf all« Arton
sich erstreckenden Materiale feetgesteltt «ein werden. Vor
der Hand lie«s sich nur thoilwetRe, wie anf die chemischeD,
■0 auch auf die gestsltlichen VCThältniwi.' de« I-l^hryo bei
der Umgreiisung der Gnttnngen Gewicht legen. Da§ wich- i
tig»t« Verhältnis^, das Vorkommea des tomatorrbir^en Em- ■
hryo bei der Hauptma«*« der americanischon Cnpanieen, ^
konnte Ferd. v. MQller an seinem Material« natDrlicb
nicht beobachten.
Dem Gesagten gem&ss erscheinen die aniericaniacbea
Copanieeu . al^esehsn von Fs^mdtma , als polchn mit loma-
torrhijteni l^mbryo näher antur sich aU oüt den übrigen
Terwaodt ond stellen sich als geeignet dar, in eine e r si I e
SubtribuB vereiniget nnd so der grostea Zahl'aower^
omericaniKoher CupauiAcn, welchen ron amertcanischen nar
PMiuftma beizugesellen iitt,alB z wei ter Snbtribna gegen-
über gestellt zu werden.*)
tVaa weiter, um xaerst bei disKr ku verweilen, die
Pflaumen der ersten Snbtribns betrifft, ao ist bMonders
die Torschiedene Beschaffenheit des Kelches hervorznhebea.
\
I
I
Sl Et »iril diMM VerhÄllniu nicbl wMmtlirb iillcrirt wMiInn,
tich Miarr 7^t atKli Ar «dai lUr uKiirts DinnatyiiUclKa 6altiiii|^
•aa Aiaerl<a, welche bUr Att «nUn Sabtrlbos bdgtrMhiict «aibii,
wdt ^ woni|t«T an fVtnJtin« ab an 4U aadeiM ainerieuiiMhaB,
äatttn^ca sieb BiiiaBibera «keinen, die Nfttbwtadiffccli ergeba Mitte
■Ic la dl« iweit« Sublrlb« m Übertrag««.
£. Xmäkoffr: CtAer Cmftama rte.
467
^
« in ihr SoailfniHB von Cm/kihi« nnd Itatcnia hei
bsni und (looker (Gen. PIniit- p. 399) schon ii«u
CBt*preeb«nd«n AuMlruck gefunden liat, und xwar in dor
B««flinnDf;r dar Kelchnt von Rafonta iils; „Cnlyx {larrus,
cu|mlaria. brevit«r 4— Mobas, lob» leviter itnbricati« Tel
ntbmivatis «l «perlis" gegenüber der Rlr Cupania: „Srpala
4 — 5 (nunuH 3 — 6). orbiculuta. ooncavs, lut« 2*s«nntiin
imbricata." Es scheint dabei nur etwas za viel Gewicht
aaf lue Imbriemtion dofl Kolches g^nflber seinem Honüligen
Verhalt«» gelegt zo sein, wie such aas der Bt-morkung tu
RaUmia h«r\-orieucbt«t : „GeniiH a Cnpaueb ealyoe parvo,
basi iat^ro, subvalrato yc\ obscuriiK imbricato (itaepc aegre)
distingnendam." Der Kelch der ^/onia-Arten, oder, wie
tefa diesi'lln'n, da ich nur die betreffenden «mericani«:hen
G^wäcW hier im Äuge habe, für welche in der Aoblet'-
•clie» Mata^ba guioMKSis (fructu exclnw) die älteste Geiios-
BetMcbnung gegeben ist, gleich jetzt und so fortan nennen
will, der Matayba-kr\»a ist ursprünglich (wohl nberall)
gleich&lls, wenn auch »chwach iinbricirt und zeigt da« mit-
onlsr auch nach amntT vollen Äiwbildung noch mehr oder
weniger deutliob an der Basis seiner Theile. Meist aber
wird ilieite« Verhültniss iladnrch verwischt, dass der Kelch
«ich sehr ftSb öffnet, noch ehe die übrigen Blüthentheilc
Dnler Minem Heliutze ibre volle Ansbildnng erreicht haben.
Dtrr Kelch selbst bleibt nun nahexn auf »einer dermaligen
EnlwickluDgsBlufe stehen, während die übrigen Blüthentbeile
ibi« wettere Eiitwicltelung verfolgen nud erst nitcb geraumer
Zeit ro ibrer vollen Ausbildung gelangen. Die um diese
Zeit noch Üiuserat kleineu ßinmenhiätter und ihre an GWi«se
IM Rcblienlich nicht selten Kbertreffcnden Schuppen ent-
wickeln «ich erst jetat atlmithtig zu ihrer definitiven Gestalt
and Gn'tsse, so d«SH sie dt-n K^'lcb Mhlie«ilicli beträchtlich
äbemgen. Die Aotheren ertaugeu nunmehr erst ihre voll-
ftindig« An«hildnng nud werden dann erst, wenn «ie dem
4fi8
Silifinf dtr matkifh/t. Oaatt nm 6. Jmli J879.
Anispritigeii nalie and, dorch eine verbältoiannäsrig nscfai
StredcuDg der bin iluhin äa.'<»ierst kni-xen und Iwiuii beneck-
barsD Filameut« Ober den Kelcb om eto mehrfiMbca Mtoer
L£nge iWi dea oimUtelieii Bliitlie») eniporgelmben. I)ü
FrachUDlBgi-n(der bernxnphroditflD, r«q>. weiblicbeB Blfitbeti},
w«lcbe zar Zi^t der Oeffnun^ des Kp]cbea noch ganx rtidi>
mcntür find, biMea jvtxt «nl alltaiblii; iluvn »«blieBslicb an
LÄDgu dun frachtkaoten gewöbalicb ObvrtrelTeudei) GnSid
und eine bestäabaiigsttUiige Narbe aas. KoFX. anf du 0«ff*
niing de» Kelc)i«x fulgt hi«r nielit nofort das, was
Entfttltang der Blilthe uünnt, «onderii erat die IS:
Zeit in Anbrach nehmende «i^entlidie Eotwickelaug der-
selben. E« scli«i&L mir dieses Verhältnis« am bestea dadordi
bejEMcfanet werden /.u küiitirn. da»s nun den Keldi eintn
firähifiitig, einen vor der naliezn voUendeteo Adsbildang der
wesentJichen Ulfltheoibeile aieh OAienden — einen aiijx
pnacocitcr »iM-rtos — nennt. Mit diftser fjttwi<'keluDg»-
w«iae hängt es zosunmeD, daüs die gescblosten'-- BlDthsa*
knospe immer als «iue rerhiiltni)«mSasig sdir kleioe nnd
ebenso der nacfa «einer üeffnnt^ sich wi-nig mehr weiter
ontwickelnde Kelch als ein Ter^ältnissniäMg — d. b. in
VcrbüUuiK^ zu dtiu übrigen Blntbeiitkeil«B nnd uanieiitUeb
xa der »chUemlicb uw d«r BlOlbe btirvorgehMidea FrnebL,
bncmden im Vei^leiebe mit dem gleiob nkber at betraeb-
tenden, ont^r gleich groMCD t'riiefalen eigciiüvcber Otpomif
Arten üch 6ndenden (Obrigimti nicht etwa noch während
der t'racbU-eifi; »itli vefgru»emden) Kelobr — kun«r and
U«iner erscheint, oR kanui über di>n Discna der Bl&tb« «icb
arbebend.
Ich will dicM ArlilMKelebf!« schleubthtn den Matayb«-
Kelch im Gegennbte 2a dem eigentlichen Cnpania-Kelebe
nennen.
Der e^DtUcb« CDpania-tCttleh. wis ihn di» d«r
Gattung Cupania xa Groodu liugDodo Ciipania ami
Xb SaJUmfer: VAtr Cupanta eie.
469
aeigl in Reiner Beriehttng tn Am tibrigm Bltlthon-
iWilen An^ ti^onrüliiiiklitf, iiorDwIo V^balten: die inneren
biStlinitlietle erlan^n nnter neinem S>(ihutze, nlra in der
pMUdssentiiD Knospe , ihrv rolle Entwickvlnn^, nnd das
OtAun iIm Kolcboe ixt das Signal für die rasche Entfaltnng
nch dv Qbrii^n, auf ihre phmologische Leistung l>«n>ibt
nilrtäiidi){ vorbereiteten Rliitbentheile. welnbe imr tnä'<Mi^vr
Btnclnii|{ mehr uiiterliegea. Um kii dieser Entwickeluug
^ an Gr^Kte den Inneren HlQthentlieilen ron Matayba
*"tii|^tcnE gleichkomnK^nden, muist j<>d(>«b t-w übertreffenden
Blülbentbeile von Cupania Ranm xii bieten, mtiss natürlich
&ktt ui dem ftng(!Kt'l>ini>;n /üitgxinkt« gesohlna^eii bleibende
KMspe selbst anch eine beträclitHcberu GrösRe ■•rlAngen.
Dia in dem Kekli« von M atayha nnd ('upania
■"tvctratende völlig; verschiedene Entwickliiui^sweise der
Bifltlw — hier nämlich Eutwiekelnng der BlUtfaeutheile anter
■* Schotte des Kelches in der gesell Iwrsen'^i Kno«pe, dort
Invlckelaug der Biathentheile ohne Schutx de:8 frUfaxeitig
8<VMt«D Kelches — «rseheint nach dem, «ra« nach in
■n^mo (iruppen der Sapindnccon Bber die B«deutang Aa»
WtfcfB ab Gnttungsinerkinalea itu ersehen ist, als ein Mo-
^Ö van anstreiiliirndeni (Jewichti-, um die schon vor mehr
*■ rno Jahren (1775) neben Cupama «w TJnterHcbeidung
Pugle liattiing Matai/lm, welche aiioh die gieichrallt
■■•Iwu von CujHinüi Vt-ntchi«len«8 unter der Bezeichnung
"•'«4« ron I>e Üandolle (1824) nnd Anderen hervorgelio-
"X|iuiM'ricB»i''ch«n Onpanieeo. wurie ventehieilene weitfr«
*rt"i iu sich anfzanehmen hat, nelwn Cupania aufrecht
Dtrlaltui, Tfsyi. itie wietii-r in ihr itecht einznmitiwn.
Keam Uoment wird aber noch nntcrvtfltxt durch eine
^Kkjedenartige AnabildnnR d^r Blumenblätter bei den
'■'fcAi GaKnngan. It*;t MnUiyha tragen die Hlnmenblütt^r
** i» IntiMiBeit« rechts nnd linki über dorn kurzen Nagel
*^ sdkstbidignr imtvrkkelte, au Unge nnd Breite das
470
SUfmg der iiuifA.-jAyi. CViutf ran &. JiM JgtP.
BlDmenbbit telbst meii>t tlbertnffinid« Scfanppe. Bü Cvfmit
*\uA dime Schuppen Tnit ibrcni iuaaertn Basdo dem sinhih
lnüg bunngcltcn BlaineabUtt« bald mebr bald uitidtr M
hiiuiDf aDgewacbsen, so dun doawlbe annäbeniDgswM & j
GttsUU oiD« ron «tuen nub innui «twu aatunDafi^'
driicl[t«D und an der iiiofa dem Centram der BIflUw ^
kebrt«n Seite der lÄngt^ D»cb aufgatehlitslen Trichtm f
bSIt. Die Art«D von Cupania beeilten *tvU deutlich irt*
wickelte BlamenblUter; bd maucbeu Jfafayba-Arteu McthAj
sie rndiurat&r, m dum m« gelegcDlIieb TolUtiiidig
Mbcii wurden (b«i der von Macfad)-enals Cujmjumi
TOD Griaebacb als Italonia aptlaia beocidmeteo
Im Habitns zeij^en diu Arten beider (jattnngeD aar gniiipcs*
weiee chniakteristische EigeDthümlichkeiten. Waa die beidoi
Gattuu^fiu aij) nubc verwuiidt, hU PurallclgmttgDg«!!, nl
man sie ncmien könnte, erkennen läa*t, ist «osaer A<et Ea;J
bryobeechaffeiibeit der morphologitcli und auaioaiii«li
einitimmeude Bau dvr Pracht und die BeHcbaffeiüuü •
stets mit ArilloK venteheneo Siimena.
Die beiden bIb Matayba- und Copaaia-Kelcb
noten Forni<!n des Eelchee sind ohne Sdiwier^keit
wQbulicb auf den «ritvn Blick mit valier B«6tifflmt
erkennen. Dio von B e n t b s in and Hooker ftlr
RatOKia in der oben aogenibrten Bemerkung herrorgeii
Schwierigkeit der UntorMhuidung ron Cupania stellt
erst ein, wenn man in diese beiden Uattnngen, wia daa
Bcnthau nn<) Houk«r geschehen ist, die gaiuc
der Cupaniwn (mit der kaum uauiienawertheii Ante
von BrioeotUtm^ FarMfcphtUum, Jnifera und Diftl
wdehe noch in geminderter ätcllung betaaeen •ind)
ziehen und rerlheilen will. Bei solchem Vo'_
diu U utiT^ciduug allerdiug« m> schwierig uml j.^l.:. .M
wenig mehr von audereo ein« DaUrltche VerwaadlRchaft df-l
cvmealirenden Verhaltaiiwen nntvrstQtxt, dai« «b
t- H'tdlkofa: Vtbn Cupmna tte.
471
viri, wie nun skh reranlasit «ohen kotutte, jeileu Ver-
Kid) einer solchen (iutorsclieiilong überhaupt aufjiiigeWii .
Unter den Cupuiiven find«» sicli eben anch Pd«D/4n,
welebe noc-b andere als die bisber bettprocheDen beiden
f^noen d«Ht Kelclit» besiUea. Nameiillicli t-inv Form 'M
noch sIs dritte Kelchform herrorzohoben, die ich, weil die
bekanuteat« Gattnug, der sie Eukommt, die ßattong litighia
ist, B1 ighiit-Kel ch neiiucn will. Üie Mollt eine Art
Mittelding zwisclieii den anderen beidi>n Formen dar, näb»t
«ch nach verschiedenen Beziehungen beiden , tcblieast sich
aller keinm- volUtUiidig an. >Sie nähert sich der Mntayba-
Farm durch die gewöhnlich nur achwachu Üecknng und
ilurcb die Urundgeetult der Kelchtheile, welche ihre grAssta
Breite un der Beuix beaitxen und von da nach Art eines
gleichschenkeligen Dreieckes mit kleinem Scheitelwinkel sich
»eilte verscbniäleru, ao danx sie im Verhültiiiits xu ihrer Basis
fiel länger vrMheint-n aU die mähr ein gleichseitig«« Dreieck
^rstelleudea Kelchtheile von Mata^ba. Mit der Cupania-
Punu itimmt dtever Kelch darin iiberein, das« »eine Theilo,
wenn noch nicht so vollständig wie bei Citptttiia, so doch
Bthcta bis an den Grund frei nnd hier oder auch an der
Spitse meist deutlich imbricirt sind ; zugleich übenluckt der-
lelbe die Qbrigen Blathentbeile länger, aU das bei Matayba
dar Fall ist, weoin auch nicht bis zu dem Grade ihrer Aus-
(ddoDg, nie bei Cu/junm.
Ditrcb die Pflauxen mit derartigem Kelche, welcher sich
öbardiess bald mofar dieicr, tiald mehr jeuer der beiden HüHpt-
finnen annähert, masste uatßrlicb, wie schon erwähnt, die
Cntcriicbeiduug Ton Gattungen schwierig werden, welche
lediglich anf die Besehailvuheit dnt Kelches, ohne gleich-
uHige BerOcksichtignug anderer Charaktere und nur unter
Berrorbebung der extremsten Kelchformen gegründet waren,
wie Cv^ania nod ltat«ma im Binnc ron Bentham und
HAoker. Dieser Sachverhalt war offenbar auch der Grund,
472
Sitiutg dtr matK-phi/*. 0ium rom S. Jmli t8T9.
warum man in neuctn^r Zoit mnbrfacb, das Kind sammtdrai
Bad« nusscbOttend, die üutcrscbeidung einer Oftttatif( Ra-
tonifi (oder Mataf/ba et«.) neben Cupania, wodnrcli immer-
hin einem nichti^o Ori^nnimtionsT^rhältni««« K«chnang
g«ti-agen war, nur nicht in genügender Schärfe. Hchlechtiin i
fttr unang«me«MU «rachtete und die silinmtliohen Cupsmoeafl
(odor doch ihre Hnnptninosp, wenn wir auf dii^ Bfflatsnuf; ^
der theils miasverstandenen tbeiU nur ana der Literatur dem
Aul«r b«knnnt geweseneu Gattungen Eriotoeium und Jaffent,
l'anwfphfUutu nnd Diplofflotits boi Bb i I Ion Kücksicht
uehmen wollen) incine grosse Gattung — Cupania ~ za
Teri'inigen f^r gut be&nd, wie daa frSbe«' sdion oinmal
dnrch Cambessedee (1829) geschehfln war. Damit g^
langte man allerdings wieder xa einer leichter abgrenxbaren,
natürlichen lämppe — /nr Gruppe der Cupanieen eben,
nnter dem Namen Cupania, aber nieht zu einer naturge-
mäs«en ClMsißcation der betrrfTendnn Qewicbsi^. ßim' »olcbe
war anch allerdings obne ein durcbgreifendes, auf die liimmt-
liohen Arten aieli erstreckendes Studium der morpfaolDgii«chen
niebt nnr, sondern ancli der anatomischen Verliältnisw nidit
müglicb.
Unter den americaninchcn Capauieen ist mir nur eiM
Pflanze niJt Blighia>Kclcb bekannt geworden, welche sich
tngleicb durcb die Gestalt ihrer BInmenblStter aasceiehnet,
so ila-is der darnut hindeiiteude Name Peutase t/pkut fOr
die ans ihr zu bildend« Gattung passend arscbeineD mag. Oit
Blumenblätter sind nämlich ihrer ganzen lÄnge nach mit
den Itändern einer ungeflilir gleich grossen Sebnppe nr-
wachaen, so dass sie vollkomaion trichter- 04ler becberßmüg
erscheinen. Aach das habituelle Gepräge der Pflanze ist
ein eigen tbUmticbes, besonders wa^ die walic«n(i^miige Ge-
stalt ihrer BlUtbensiTäiisse betrifft.
Mit der Besoudemng der 3 Gattungen Cupania,
Pentaacjfphtts und Matayba ist Qbr^M» die BA»
L. Radlkofer: Vrhtr Ctipmia ete.
478
I
dv b der errtcn Subtribos der Capanieen xa nnterschei-
iaim Gnttnugen Doch nicht enuhtSpfl. Zwar die mit
Sthybo-Keich veriwbenen nQiericaui«ch«n Arten lassen sich
■Ue i« (JnttuDg Statuftba selbst einfu^eii. Was aber die mit
Oifaaia-Kelch Tersebenen betriSt, 80 er»cbeint edangemesMiti
TDo CitfMNta selbst, welche die Hnuptmu^se der Artea ia
«cl lehliesst, 3 Typeu nU besondere, sur Zeit monoty-
pixhe Gatttuig«Q eu unterscheiden.
Die eine derselben ist Kon aratta Aubl. (1775), welclie
pA, »ie ilnrcb eigenthfltnlicben Habilas, so dnrcb den ar-
ttnn, blametibtAttartigen Kelch und die dadurch mehr denen
TU SiipmdMS, aU denen tod Cupania ibnlich crscboiaenden
BUtbee, sowie durch eineQ arilluHloAen Samen snszeichnut
Die tncit« bildet eine von Martins (1838) als Cu-
f*"ia muUifiora bez«ichnete Pflanze, welche »chon durch
Ov« Habitua und dnrcb die Gr&»e ihrer Blütheu von (7h-
t^ia abweicht. Leider fühlen tVOchte dersellKin, welche
UV oUeren Keurtbeiluug ihres Verhältoissea ku Cupama
■ixhwnd^; wären. Di» UlumeDblitter »1>er zeigen g^nflber
'•ai aller anderen amcricanischen Capanieen eine derartig
*bww&ende Gestallt — trichterige Verliefijng unter der
'^ ihrer lancettförmigen Platte in Folge der Verwach-
Vig einer zweitlieiligeu betärteten Schuppe mit den beiden
Bkleni de« Blnnicnblattnagels, ähnlich wie bei Hebecoeeus —
^ (B mir als das Genthenale encheint, sie bis auf weiteres
■lidoiTjrpDa e,iiier besonderen Gattung — Scj/phonyehia
~ U brtracbten.
Ab dritte endlich int, inaofern irots des Fehlens wich-
%B Tbnl« doch die grßaste Wahrscheinlich keit dafDr be-
1^ das aia zu den Cnpanicen xu rechnen sei, di« vor
■Bn andern ßattongen dieser Tribus durch ihre doppelt
irfaWben Blätter auigeMicboete Gattung Diiodetidron ^
'h ibeD genannten Gattungen anzureihen.
1)afali Badlkefer Dbn HofindoM, p. 3Sfi.
Htm. 4. tUlk-f h]r& Cl-l 9t
474
Siliviijr dir naDt.-/Ayf. Clatit vom i, Juli JST9.
'»
Gehen wir nun ao die Betracbtaiig der die zweit«
SabtriboB bilduideD Cnpanieen, weldw, wie oben er-j
wähnt, ilurch «iuen notorrhix«)] Embrjü sntii^cichnet siad, so
zfi^t sieh, dar» auch hier die Oftttungeu in solche mit Cn-
psnia-Kelch, BHghia-Kvlcb nud Mktnybu-Kelch
anterscbiedeo werden können. Zweckmässig erscheint ea
übrigens, da die hieher gehSrigen Galtuugen nach drei geo-
graphischen Hat)ptgebict«n — entUfiu America, xweitena
Afriea nnd drittens A^ien nebst Anstralien im wei-
teren Sinne, nSmlich eioAchHessIich Polynesieuii, in welchem
Sinne fortan die Binr^ichnnug Ooeauien gcbrancht aein
mag — streng gesondert sind, and keine derselben darcfa
irgend eine ihrer Arten in das andere Qebiet Übergreift,
dieser Sondcniug iiuch in der weiteren sjatematiscbeii üeber-
Richt der Gattungen Ansdrack zn geben, und neben der
allein d»ii americantsche üebtet rertreteodeo Gattong
PstWima eine Gruppe der afrieanischen Gattungen and
eine «eitere der asiatiiicIi-oceaDiachen Gattnogen «l
nnterseheiden.
Gänzlich isolirt, sowohl in geographischer als in
nologtsoher Beziebnng, steht in dieser Hubtribna die am
canischc, ans Sapindus fruteseens Anbl. (ITTü) hervor-
gehende Gattung Pseudiina Badlk. (1875)") da- Si^
zeichnet sich vor allein dnrch den dgentbflmlichen, aa^
einem Theile des Pericarpes hcrrorgelienden , fiUachen Sa>~^
meumantel aus, wie Aeboliches, aber in geringerem Grids«
nur noch bei TofcJiima (s. nnten) rorkommt, ferner dords
T«rb51liii»!(mlt8Stg grosse Binthen mit Cupania-Kelcb, doreb
gestreckte, schuppenlose, auf ihrer Innenüäcbe dtcfat b**
{en zn.
meri^H
8) Sirfi KadlkoTer, Mpfa l'arillo ete. na BerifhU) Itlier d«
i. 1. tH~b rn ful^TTuo |{piiatt«iuni «iflnrairhnftliclini CooipMi aad <
Kaoro <iiartiiiU< botaaico italtaiio, I87K, Val. X, No. t; Ummt ta
AliliAwi langen Qlicr die SapioiLwesi HaUtoiUscft-lniliiMM . jl U nrf
n'-- •;.■-—'-.
'■r.^
t*. iblBktfer: Crker Cufomia etc.
475
BlunMshlSltM-, ein«u tief twcberfönnigcn, fRofkan-
ttg8Q Discns , En1>@i(ror»e Anlberen nn4 eine nicht zu
H iiiitef!tch2l:«>udt) Ri^eDthümliohkeit de« Blatt»«, da.« Yoi^
^h«|mcD uümlich kleiiiM' finf^iMpnktor DrttnCD auf d«r anteren
^HRtfläcbe, iifanlich ilenon der Lepiaant beeii < n Ub.
Sapiudus, p. 'i^9), welche sieb in «ualogar, zum Theile nbvr
•ebuD t^twAf modificirtirr Wpbw nnU-r A^a Cupanie«D baopt-
^tfohlicb unr uoch bei dea Arten von lihi/sotoeeiiia finden.
H Wu di« aTrioAn iscfaen Oapanieen. nnd iirar zu«
Hifiebxt die mit Cnpania-Kelcb betrifft, so stehen dieselben
lr>)tein Anscbeiue nach dep Cnpanieen der eisten Subtribos
naher als die übrigen, und der Gattung Citpattia wlbct Mhr
take. Nichtsdeetoweniger ist wobl gemäss dem Qber die
Babr^obeccbAffeDbeit Geiagteu hinsiichtlich der Notbwen-
digkett einer Tretuang derselben von Ctipama selbet kanm
nriir ein Wort zn rerlieren.
Par dieselben sind sebon ron iltvren Autnren 3 Gat-
tagm g^ildet worden : Uolinaca Comm. ed. Joi«., ITS9
fOdaniniD Gärtn. 1791), Oekmium (non „Gaerto.") Dn
fitit-Thouara, ISi>6, welcher Name wegen der um ein Jahr
Hkren Enphorbiaeeen-Gattung Gdonium Boxb. ed. Willd.
fl^5) diireii den später, 1819, von Roener nnd Sehnltes
^tr »orgescblagenen rinn tn ersetzen ist, und Bligkia
Koa-, 1W6 (^trt«io Taaaae, IROS; Bomnnia Raf, 1811).
"oai rind nur '2 nene Gattungen liinznzufOgen : Lacco-
''•r«i, «BS CtifKUua /erruffinea Bak. hervorgehend, nnd
"■' *«r Jahresfrist erst pnbUcirte Aporrhiga ßadlk.
•fir ^e etilen beiden lUeaer Gattungen unisebliettseo zur
^ mdir ale je dne Art.
biT Gsttong Citpanüx am ähnlicbsten tod allen diesen
JfiilJNdra, ao ibnüch, daw< Jussien selbst, wie
r*nnn bvrichtvt, in spätvrcn Jahrt-n ciu^r Vereinigang
mit Cijtania das Wort gesprochen bat, gleichwie
^rskdar 1TV2 (resp. 1791) ia den Tranaactions der
31*
476
aiUmt itr wMth.-fb^ Gtmt wMt 5. Ju/i UTA.
UtinitMo Sociotf. Si« sttoimt anater darcb
durch den B»a Am Fracht und diu Bmcb«fl«uhi-it
■bgtnhen Ton oineat sporaartigen Fortsätze dessdb
einiden Arten (kärxer, sbtr wnut ähnlich Atta, vi« ,
nnt«u für Gvioa ood JtfiA'Aocarims herrorBQbeb«n
selir nahe mit Cupania dberein. Der wichtige Di
in dvr BAsdiafTiMihoit d« Embryo vermag dadti
nicht TerwiKht zu werden. Der Einkryo irt tiotor
ihn aohon Gärtner tab. 139 fSr M. capanioidca daf|
hat) mit (golej^eDtlich etwa« schief) ilbereinaoder gda
(stirkeretchea) Colykidonra, das WOrHlchan an der k
■nt« d«a Samens über die RückenflKche des einSD Cot]
b«r>bet«g«Bd. Die Veraclttodeaheit tod Cupanki tritt
für die metul^n Arten deutlich auch in der Besehaf
der Blumen blittor livrror. Dien find meiat «pst«)
g«ata«ckt, denen von P$mdima ibntich nnd wie dii
wohnlich Bchuppenlo«, flbrigena mit breiterer Platte
der ebon guuanDt«n Gattung uud auf der loneaseite
stark behaart. Nor bei wenigen Arten kommt dtu
ringe Einscblagnng der Ränder eine rudimontir« Sfl
bildung XU Stunde. Auch die Staubgefäam sind roB
di'r «chton Cupania- Arten Terschiaden, die Filament« i
schlank, die Antheren verbältnisnnbng lang nnd dld
sonderer Art ist ferner der Orifiol; an eoincr Spitz« n
nicht in 3 Nurbvu geepulten, sondern nur mit Sj
stehenden Narbenlinien bis Qber aeinc Mitte harmb ■
Kigentbümliclikeiten der vegetativen Organe fehlen
Di« gewijhnlich loderigen, meist weitlänf^ nvtxad
Bteta ganzrandigen und mit breiten glatten Stieloba
seheuon BIiitt«hen laasoo die Art«n io ihrem b«hi
Gepräge im allgemeinen mehr denen von Matoj/ba all
von Cupania ähnlich erscheinen. Dt« mitlieb fltet
läppt« Frucht mit zusammengedrückten flBgel
findet ihrer Gestalt nnd ihrem iJane noch ihra
Tt. Sa^kaftr: Cebrr C«<]MUwn etc.
477
ibfRMwohl bei gavtaMu Matayha-Ariea (M. arboreseau^
tmjipes de.) «U bei Cupania-Aricn (C*. piuti/earpa, rata-
mm). Der Sunfl ist, irie bei diesen beiden HsUnngvn
{ni ihr folgraden) mit Arillu» Tcrseben nnd bi« über die
ffiin* odrr ziMnlicb rollstindig davon amhOllL
Von MoUnnea ist Tina verschieden durch die deiit-
der VOD Mala^ba «icb näherndo SoliuppODbildung
BlamenMätt«r, durch den kürzer MignuttoMn Griffel
durch die nn Vouarana eriuuerude, pliitte und, wie
Thonsrs berTorhob, „büocnläre, ncuminirte" FrnchL
Xotinaea habe ich Btet« 3 Fmchtfacber gesehen, von
«bar daa eine nicht 8elt«D derarlig fcrktimtnert, das«
« laeht GberMhen worden kann, wie doa auch bei Gärtner
bKUf^Bch dir wob) sweifcllos hieber xu rechnenden Frucht
Otlonimm eupanioidcs Gärtn., d. i. itoliunea cupauioides
der Pal) gewesen zn sein scheint- Im llaliitus femer
liTim TOD JfoftiMKO Torschieden dnrob Diitunter gexühnte
gclcrri>t« luid bei den übrigen Arten durch tederig
BliUchou. Sic Bcbeint IvdijfUcb der Luel Mada>
ft««sr anzugeh5rea.
LaceoditCHs (von Aaxxc^ Grabe, wegen des vei^
illcD Discufl) mit nur einer Art (L. ferruginem m., aus
f. Daker faerrorgebend), liegt nur iu uuvolliitiin-
n >Uteriale Tor, doch orweiat sieb daBselbo nach mehr-
BBCÜhongen ala sni gonens. Dte Kelchblätter siad
ItDMmdcrig schmal und gekielt; die BlQtbenkooapen
halb fiiiif-rippig. Die Blumeoblätter sind donen von
ma noch ähnlicher als die ron Molinaea. Das Peri-
ist «ufgezeiehuet durch starke, roclüir (fast wie bei
) die Frochtwaud durchsetzende Gruppen ron Skler-
lymxe)!«!. Abgesehen von den dgexähuigeD BUttchvn
du AoMdiVD der Pflanze nnd namflotbc]] der dicht und
I b^vuteo BlntbenkiuMpeu Umlkber dem einer Dein-
aim einer Oupania.
476
Si'lnni^ der wMth,-fli!ft. Cfa*»t vom 5. JmTi tS79.
Blighia ift aasgezeichoet durch <lie BoMbnfTenheit
ihres Kßlches, von welcber schon oWn ät» aftbereo die
Rede war. Kbcn^o durch <)io uiogoDlormiff |;estrc«kt«ii
Blumenbliitt«r, irelcbe durch bald mehr bald wraiger hoch
hinau%ch(>ude Verwacbitung mit einer hitlb so Uiig«a Schupp«
an der Basis etwas sackartig and denen von Eriocoetum
xiinucb.it ähnlich stait. Ferner durch «neu Eieinlich dicken
polsterförmigen Dtscas und eine grosse birufürintge Frucht
mit eineoi saponinartigeu Kürper im Parenchjme. Der tie-
halt an diMeiD outeht es uun-ahrsclieinlioh, da«s das Pericarp
geniessbar sei. Der allein es^bare Tlieil der Pnicht, welcher
der Pflanze den Beinamen „sapida" Ternchafft bat, iat wohl
der ArinoE, der übri^ns, so viel di« kaum halbreifen Samon
unTolUtündtg aai^bildeter FrScIite, wie sie eben vortief;en,
beiulheilvn laMwu, nicht einen Samonmantel im eigentlichen
Sinne des Wortes, sondern mehr nur ein arillos-fleiBcliig
gewordenes, nuter dem Samen wnUtig hervortretendes Saineo-
polster darst«llt.
Äporrhisa eohlient sich durch den Keloh an
Slighia an und ist vorzugsweiao au»gC9t«tchnct durch die
zam gr5sst«n Theile arillusartige Testa dee 8amens and
durch die weite Abrtlckung der Mierop^le und damit
des Wnrxelchens roni Nubc-1; ferner durch das wie bei
Gifioa beechaSene Endocarp. Die BlomenblStter besitzen
eingcfchliip'ui- ItÜii(it.'r, welche wenig iR'n'ortrrtendc Schupp-
clii-n darstellen. (Weiteres über die Pflanze sieh in dteaen
8it>ung«bericht«Q, 1878, p. 338.)
Von africanischen Cnpanieen mit Hs ta jIia"
Kelch sind nnr vier Arten bekannt.
Zwei derselben sind ecbon von Uooker f. antcr dem
Namen Erioeoetumnl» eine besondere Gattung unfgefiuvt
worden. Da diese bisher nnbeanntandet geblieben, erscfaeial
ein weitere« Eingeben auf sie hier aberflfiiaig.
\
tt. Itiußh>frr: Ueher Cupania tU.
479
Die beiden anderen hat Baker bei Blighia nnterzo-
hriogm TersQcht, bei der sie aber zweifelloti ihr Vi-ri>1cib<M]
nitht findet! ki)nDcii. Schon die Boschaß'cnki.-it dp§ Kelche«
iMt dem entf^egeo. Sie sind Tielinehr als eine besondere
Qitfaing anzusehen , welcli« mit llilckxicbt auf den flach
NkilenfQrmigen Diwtu den Namen Phiulodiseus orhalten
Mg, Sie sind aasser durch den Kelch nnd Diacns durch
tnefaterfBrmige BInmenbUtter (ühnlich denen Ton Penfa-
iti/flua, Lepidopeiahtat nnd Paranephelium) ausgezeichnet.
Wtüer ist herTontiihebt*D, dass bei ihnen, wie auch l>ci den
irten ton &iocotl»m und BtigMa. die Blätter verschleimte
Üpiderinis-Zellmenibranen besitzen, ein VerhÜllniüs,
*ddiea bei den americanischou Cnpanioen nirgiMids, wohl
■btr wieder bei f^visseu Gattongen der asiatiscb-oceaniachen
Qni{ipe {Jagera , Trigonachras und LfpidopelalKm) ku
Infai ist.
Ich wende mich nnnmehr der Betrachtung der asiatisoh-
'Betsiscben Gruppe zu.
hl dieaer Gruppe der zweiten Subtribus sind 5 Gat-
^■igED darch Cupania-Kelc h ausgezeichnet: GuioOy
CupoNiopAis, Rhysotoeehia, Lepiderema und
*''r/yoncMf a.
Die erst genannte Gattung, Ouioa QiTan., ist in
^ iDsehnliohen Zahl von Arten (28) weit rerbreitet:
*o> den Binnenland« Uinterindieos, ron Birma, Über Ma-
*^ und die asiatische Inselwelt bis nach Nenhollaud und
'^■Ifimien. Cupaniopsis, an Arten fast ebenso reich
t^)i tit in Nenholland und den östlich nahe gelegenen
•■fiii, namentlicb in Neu-Caledouien und anf den Fidji-
'■■ils bdntisch. Nenholland nnd den nördlich ihm nahe
''■inden Inseln gemeinsam ist Rhysotoeehia mit ver-
lig wenigen Arten. Lediglich ntu ein paar dieser
bekannt ist zur Zeit Dtcltfoneura mit nnr zwei,
|4 teptderema mit blcw einer Art.
400 Sktmy ie* mtlKff^ Obaf m« 3. JwB MTff.
Ouioa i«t Toa dm Bbnga m BetracUnog steheodai
GsUungen ebeoM dnreh BgeaUillmtir.hkwtan d« BIBtlwB-
tbeile, beaooden der Blumeiiblitter, «li der Fracht oad im
Stauma (in morphologisch er und monlotaiactier Hinnehtt,
t^eiehvi« soch durch du habitBello Geprüt;«, wrirJm Wieb
•taril« MaterialieD tuift oho« Scbvi^igkeit und mit gjamrt
äicherh«tt ab xu dieser Gattung gehörig «rkeuDvn lÄwt, »us-
gexeiebneL
IkUncbe dteaer Eigenlbfimlichketlen tnirden mit t{«eht
aobon von denjenigea herroTgebobeo, welehii der Gattang
bald nnUr dieseiD, bald anter jraem Nunen riDB lMnondv>
Stellung nerkannten.
Für C»T«ntll«B (1797) und Blnme (1647). «ekhcr
Chat Bezaguafame auf «rstereo chwn Tbeil der betr«ff«iida
Pflanzen aU Sectio Platropteris in der Gattung Ci
•ninihrt, war es die Frucht,- fSr Labillkrdiirs (
tnerata, 182fi) und Sprenge] (Dipiopefaton, lt^27) wann m
die [Munienlilät ter; fiir lilame weiter noch, was ein«
andere hicbi<r gehörige Päante beiriffl, der Discos (Üem^jf
nwa Petrotletii Bl. 1&47).
Die BlameDblättcr beeitzenje «ine tief zweit'
{„DmerejM'*) oiet wenn man lieber will, jo zwei
einander atmende Schoppen, welche Euaammen ungefähr— r
gleiche GriiSN wie das Biomenblatt selbst boattten aodü
daawlbe gleichaani rerdoppelt encheinen lassen U^ipJopi — ■
Udm""). Jede dieeer Hchappen, oder, wie ich der Üeatlich —
k»l luilber und indem ich too den Fällen ausgehe, ieV
welchen sich diewlben aogeoMbnulich aU TheÜe eine^
Scbnppe tu «rkeDoen gilben, sagen will, jede dieser Scbup —
penb&lften ist au ihrer Spitte nach dem Centnun der B)9th«
so Bbergeb(^eo and ti^gt aasaen auf dem Bücken der da-
durch anMehende» Wölbung einen ron dem verdicktHi
inneren (di-r anderen Schnppenhülfle Kug^ehttea) Biudii
ans sich erbebeoden, kealeoförmigen oder ein gestieltsi
theiligfl
i neböfl
Xk StuSks/lM-: Uätcr OnpoMia efc
481
Ki^pfobeo dant«lIeDdeu kammartigeii KorUnlx (o r i 1 1 u)
— iladurcli *lark au die 8«liupp«n der oboiva Blamenblälter
PatiUima und deren niofastoii Vemamltt-ii ei-inueriid,
kbe Schappe» man »ich Nuiiiiit ihrer Vriata nar der
Lullte nach faalbirt deokea darf, nm die Aehiili«hkeit reobt
ia die Aagvn springend zu machen, ßei keiner ameri-
eanischen, bei keiner af ricuaiMchou Oupani««
findet sich von einer solchen Crista auch nnr
die leiseste Spnr, vrohl aber ausser bei ßuioa nooh bei
loderen Cnpanieengattiin^en au« dem Vt^rbreitticif^boxirke
Toa Qvwa, welche aber zd den mit MaUjba-Keieb Tor-
mbenea gehören , von denen np^ter die Rede aein soll
(£t^>h«riopsis. Sara>pleryx, Jagera, Trigonaehras, Toechima,
Anob noch ein anderes VerhÜltniss der Dlathe erinnert
n die l'anllinieen, nämlich die schon Ton Blume fiir
Moe Bttnigyro$a Perrottetii hervorgehobene gel^entUcbe
VvktliDmernng oder völlig« Unterdrückung eines Blumen-
bUttes unter gleichzeitiger einseitiger Ausbildung de«t auf
diiH Weite mehr oder minder faalbriugf^rmig wer-
tKoAea D i s G n s , woniach Blume den (jatlnngsnamen
^emüftfrosa" für die eben erwähnte Pfianie wählte, Ooeh
kommt diese« Verhültuixs nicht allen Arten so, charakteriairt
atao nicht die Gattung, sondern liüiat sidi höchstens nur
Bildung ron Sectionen verwenden, wie ich schon an
utderer St^le du]gelegt habe {«. diese SiUungaberidite, 1878,
p. 275 Dnd holIäudi&di-iadi«che Sapindaeeen, Nachträge,
p. 901.
Die Frucht onoheiDt in Folge geringer Kntwickelong
der Frncbtschoidewäode bei belrüchtlicber Ausdebnang der
Fiebor in mdiärer liichtnng tief dreila|)pig (gleichsam drei-
Ifigel^ und ist ansgeieicfanet durch den anatomischen
Bau ihres li^ndocarpes, welches aus ähnlichen Zellen,
wie daa Kodocarp «on Aphania gebildet ist (a. dieee Sitz-
ngibcni^te, 187», p. 23'J t), Ka venäth sich dieser Bau
482
Sinmjf ^ iiutth.'fhifs. CioMe tom S. JuU 19T9.
sobon dem aabewaObeten Ange QDd dem Gefilltle darch eine
jgtotm Glätte nnd CompftcthvH nach dce beftmcbtoten Eo-
docarpee, so dass deswD Eigenlhümlichkeit am k(lri«5ten
durch die B«u>iclinung desselbeo ala „k ti o r p o I u r t i g"
h«rTorgchoben werden kann. Bei keiner anderen Capaniee.
mit allrini^T Ausnahiii<> toh Aporrftixa, habe icb diese
Be«:haSenheit des Endocarpes wieder beobachtet, während
sie für Guiea bei alten Art«n, von denen überhaupt PrQchte
Torliegon, «ich nusDAhmslot fand, den Dbrigen Charakteren
der Gattung stet» z-ugeaellt erscheinend.
Der Sume igt von einem dünn hautartigea AriUos
het ganz überdeckt Das Gewebe nm Nabel nnd Micropjle,
»oa welchem der Arilta* sich erhebt, bildet rogleich auf
Seit« der Micropyle (an der Basis des Samuiiruekens) einen
nach nnten gerichteten eigenthiimlicben, lang geetreekten
Fortoatx, welcher, dnreh wiederholte ncfalangenartige Bir^ng
auf einen kleinen Ranm zusammengedrängt, den Winkel
des Frnchtfaehea unter der Anhnftaugsstelle des SuBeai
amfUllt.
Vk-r Rmbryo (mitunter etwas achier notorrhiz) be-
sitzt zt'-mlicb platte, gokrQmmle, re>p. S-i<>rinig hin- ubj
hergebogene Cotyledonen nnd ein nahes» der ganzen La
de« Samen» nach hcrabsteigoudr« WUrielchen. Er zeii
äcb durch das iäst gänzliche Fehleo von Amylom
welches durch Oel ersetzt int
Was den Oabitus betrifll, so ist herrorzuheben , diB
Rinde and Laub bei allen Arien dnroh eine eigen tbümlieh
dunkle, fast chocoladebrauue, tou (lerbsto^^halt herrührende
FUrbnng sich auszeichnen. Die Blättehen sind in der R^^l
ganznuidig nud bidd mehr bald minder ungleichseitig. Ferner
bemerke ich, dass die Arten ron Gnioa, ähnlich wie nnter
den CupAniem noch die TOn SloHhocali/x , Oonffrodüau
nnd ein paar von Cupania, East znr Uälft«? jene eigen*
thümliche papill!}se tjrhebung der Kpidermis-
xellcD der Blitla oterseitcxdgra. welche diese S«ib«
JbnBtO/Vr: Ütber Oipama etc.
483
los, matt anä glaueesceat erscheinen ISsst, wie das
betooders in der Gruppe der Neplielieen, balil bei allen
Arten einer Gattung, bald auch nur bei Hitem Theile der-
mUno der Fall ist (s. holl&nd.-indisehe SapindaG«eu. p. 70
rbbkbt)ie)i Nf-plirUum, p. d3 rflcknchtlieli Äleetrym, p. 90
rihkncbtlich Gitioa »elbst). Auch die innere Beecbaffeu-
Mt des Blatte* nacb Anortlniiog und Inhalt der Zellen
■w seil wamni (unn igen und des Pnllisnden>üeivetx-H K^rgt einen
iSchaftlichen Tjpuf. Noch andere Verhältnisse, wie
and Stellung der luHorescen/^n, knuneii hier Ober-
a werden ; sie «ind dem Angeführten gegenRber fllr
akterisirnng der tiattitng und die Darlegung ihrer
>Bdigkeit nicht mehr vuu Belang.
Cupaniopsia wiederholt am reinsten unter den
wtcnhiiett Cnpanie«n <l«ii Typus der echten Oupunien, «»
*IÜ was die Gestaltnng des Kelcbea und damit der Blüthen-
bnpen, als was die BeMhafTenheit der Frucht and des meist
ptt (Om Ärillas bedeckten Samens betrifft. Audi die
G^UMoblätter sind weiiigBl«us bei der einen Onippe der hie-
^ n rechnenden Gewächse, welche darnach und mit Rück-
"c^ isf das Vorkommen von drilsenartigen sogenannten
^ühaano oder S c h ü I f e r c li e n ( 1 e p i d e ») an d^n
wStkni nnd den jungen vegetative« Theilen in eine besondere
"**tion „ülitopetatum" sich «oHunmenfassün laisen,
*4(i Tod CupoHta »etbet liemlich ähnlich, die Kelchblätter
* Unge wenigstens erreichend und mit entsprechend aus-
Midctai, aber kauimloeen Schuppen rersehen. Bei einer
"*«■ Gruppe, die Section „J?(a/(ope<a/Mm" bildend,
^ tie im VerhSitnisa zu den Kelchblättern klein (s, z.. B.
* ilibOdung *on Cupantopsis WiidsH(trf/tii in Perd. v.
"filler's Fragm. IV, Üb. 26, f. 1, woselbit der PflanM
"^pas atu Irrihnm mit zwei Samenknospen Tenehene
''kktknot^mfucber zugeschrieben nnd «ine Stelle bei Ihr-
/>^ angewiesen wird), ganz anter den Kelchblättern rer-
484
SUni^ der «olJh^fAy«. OUne mm & 3A iSTS.
borgvo, Mnwt eigeoUicb dw seIuippeafBnni{f saj an
Balis mit kfirzerao oder UogvreB, über d«D Discus dar
Bldih« bereiDgebogenen and djewiD uäiegeDden , kamin-
lostii Scboppco r«neb«D. Der stärkereicbc, bvi dm nmi-
cakdomscben Arten der Section ElaUopeialum auch Uars
nbreode Eiobrjo besilxt mit nur wenig« ABnuhnea (C.
fovtUata, $ubctaKata) äb«r eiiwnder liageod«, bolbdttpsoi-
dbcbe Cotf ledonen and ein Ober den Rücken des nnteren
Cotjledon« b«nbstdgcade« , selten nur ein T^rkünt««, fMt
pnaktförmiges, in einer äuasetst schwachen Vertiefung der
Samensch&le am Backen des Samens gel«geuR<) Wrinelchen
(C. oedipoiia, ganoplUoetiJ. Von ««iteren Eigen thOmlicb-
keiten mögen nar noch die langen und dicken Antberen
erwähnt sein. Im Habitiut ixigea die za dieMrOattnog tn
nchnenden Gewacht nicht allgemein, wohl aber gnippeD-
««im, äbnlich wie bä Cupania wlbtt, eine nahe üdbenäa-
stinuDQOg.
Eine solche aUgemnnere ndwreinstimniing Micl
dflgegrn die Arten aus, welche ich wegen giailiehen Mangels
der Blumenblattscbnppen oder nnr kfimnterlicber Ersetzung
datselbea durch drüsige AahäogBel oder starke Beha&niaK
von Cupaniopsis za anterwbeÖden nnd unter dem Nuwtii
Rhygotoeckia in eine besondere Oattung tn Tovisig«
mich Teraalitaat eeb«. Oiwelbea sind xngleich durch dünnen
nnd stellenweise durch and dorch Seischige Pniohtwan-
dongeu , welche demgemäs« nach diin Anfepriagen (wie ick
in dem NameD angedenlet) eine stärkere Schrampliing und
Itunaelnng erfahr«», gegenOber den neisteo Arten von Cv
paniopsis aasgez-eichnüt; ferner, Ins aof «ine Art, dnrdi dia
Beectxang des Kndocarpes mit gestielten, dem onbewaAieten
Auge schon erkeiinboren Drüsen; alle weiter dorofa «bb
mangelbanei anfUmbüdong einee kDobenßrmigeu Vonipmog«
des SamenpoUter« in eine fleiechig«, kaum die Basis des
Samens fiberdadtendc, gelbeHiMS bexJuünkte ArfllMbflditng.
I
I
h. Ra^aiMfer: Vtbtr Cupamia ett.
466
Vu den Buhitus betrilTl, so irt die markig» Biacbaffciibeit
der Zweige und damit xtwamtDeitbätigeud i